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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spritzgiesseinnchtung mit einer ortsfesten Formaufspannplatte und einer bewegbaren Formaufspannplatte sowie die bewegbare Formaufspannplatte durchsetzenden Holmen zum Verbinden der Formaufspannplatten, wobei an der bewegbaren Formaufspannplatte den Holmen zugeordnete, je zwei translatonsch gegeneinander verschiebbare Halbschalen aufweisende Verriegelungsvor- nchtungen zum Verriegeln der bewegbaren Formaufspannplatte an den Holmen vorgesehen sind.
Derartige Spritzgiesseinrichtungen werden häufig verwendet und üblicherweise als Zwei- Platten-Maschinen bezeichnet. Die ortsfeste sowie die bewegbare Formaufspannplatte tragen dabei jeweils eine Formhälfte und können mittels eines Eilgangzylinders zum Öffnen und Schliessen der Form relativ zueinander verschoben werden Die bewegbare Formaufspannplatte wird dabei mittels einer Fuhrungskonsole am Rahmen der Spntzgiesseinrichtung abgestützt. Vor dem Aufbnngen der Schliesskraft muss die bewegbare Formaufspannplatte mit den Holmen verriegelt werden, sodass über Druckkissen der Schliessdruck aufgebaut werden kann Üblicherweise weisen Zwei-Platten-Maschinen vier Holme auf, fur die an der bewegbaren Formaufspannplatte jeweils eine eigene Verriegelungsvorrichtung vorgesehen ist.
Diese Verriegelungsvorrichtungen weisen im allgemeinen zwei translatorisch gegeneinander verschiebbare Halbschalen auf, die in geschlossenem Zustand in einen gerillten Bereich der Holme formschlüssig eingreifen.
Problematisch ist in diesem Zusammenhang, dass sich die in Führungen geführten Halbschalen in Abhängigkeit der gegebenen Reibungsverhältnisse beim Schliessen der Verriegelungsvorrichtung unterschiedlich schnell an den Holm annahern. Um zumindest die endgültige, zentrierte Lage der Halbschalen der Verriegelungsvorrichtungen exakt zu definieren, war es bisher üblich, Anschläge für die Endposition der Halbschalen vorzusehen.
Auf diese Weise wurde eine Zentrierung der Holme innerhalb der Offnungen in der bewegbaren Formaufspannplatte sichergestellt. Nicht gelöst wurde dadurch jedoch das Problem, dass die Halbschalen einer einzelnen Verriegelungsvorrichtung sowie die Halbschalen der Verriegelungsvorrichtungen insgesamt in Abhängigkeit der jeweiligen Reibungsverhältnisse zu unterschiedlichen Zeitpunkten ihre Endposition erreichen. Die
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Vielzahl der zeitlich versetzten, laut und deutlich hörbaren Schliessgeräusche wurde in der Vergangenheit immer wieder als Funktionsstörung der Spritzgiesseinrichtung fehlgedeutet.
Aufgabe der Erfindung ist es, die störende Geräuschentwicklung beim Schliessen der Vernegelungsvorrichtung(en) zu reduzieren.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die gegenläufige Bewegung der beiden Halbschalen zumindest einer der Verriegelungsvorrichtungen durch ein Synchronisationsgestänge in bezug auf die bewegbare Formaufspannplatte synchronisiert ist Die durch das Synchronisationsgestänge synchronisierten Halbschalen haben nunmehr zu jedem Zeitpunkt während des Schliessvorganges den gleichen Abstand zur Mittelebene der Holmöffnungen in der bewegbaren Formaufspannplatte. Sie erreichen somit zeitgleich die Schliessposition. Werden nicht nur die Halbschalen einer Verriegelungsvorrichtung, sondern die Halbschalen aller vier Verriegelungsvorrichtungen miteinander synchronisiert, so lässt sich sicherstellen, dass nur mehr ein einziges (statt bisher bis zu acht) Schliessgeräusch hörbar ist.
Die Synchronisation lässt sich konstruktiv besonders einfach dadurch realisieren, dass das Synchronisationsgestänge sich gegengleich bewegende Verbindungsstangen umfasst, wobei zumindest zwei sich gegengleich bewegende Verbindungsstangen über eine Wippe miteinander gekoppelt sind.
Um nicht an jeder Verriegelungsvorrichtung eigene Synchronisationsmittel vorsehen zu müssen, ist es wirtschaftlich sinnvoll, dass die Halbschalen zumindest zweier Verriegelungsvorrichtungen gemeinsam durch das Synchronisationsgestänge synchronisiert sind In diesem Fall ist es konstruktiv günstig, wenn die Verbindungsstangen jeweils zwei gleichsinnig bewegte Halbschalen synchronisierter Verriegelungsvorrichtungen miteinander koppeln.
Zur Vermeidung von Momenten an den Halbschalen ist es weiters günstig, wenn die sich ge- gengleich bewegenden Verbindungsstangen paarweise ausgebildet sind.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung Dabei zeigt: Fig. 1 eine Zwei-Platten-Maschine in schematischer Darstellung, Fig. 2 den Verriegelungsbereich dieser Zwei-Platten-Maschine, Fig. 3 eine Ansicht des Verriegelungsbereiches mit je zwei gemeinsam synchronisierten Verriegelungsvorrichtungen in geöffnetem Zustand, Fig. 4 eine Ansicht des Verriegelungsbereiches mit je zwei gemeinsam synchronisierten Verriegelungsvorrichtungen in geschlossenem Zustand, Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie A-D in Fig 4, Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie G-L in Fig. 4, Fig. 7 einen Schnitt entlang der Linie M-P in Fig. 4, Fig. 8 eine Ansicht des Verriegelungsbereiches mit vier gemeinsam synchronisierten Verriegelungsvorrichtungen in geoffnetem Zustand, Fig.
9 eine Ansicht des Verriegelungsbereiches mit vier gemeinsam synchronisierten Verriegelungsvorrichtungen in geschlossenem Zustand, Fig. 10 einen Schnitt entlang der Linie E-F in Fig. 9, und Fig. 11 einen Schnitt entlang der Linie R-S in Fig. 9.
Fig. 1 zeigt die wesentlichen Elemente einer Zwei-Platten-Maschine. Die Zwei-Platten- Maschine weist zwei Formaufspannplatten auf, wobei die ortsfeste Formaufspannplatte 1 fest mit dem Rahmen 25 verbunden ist Die bewegbare Formaufspannplatte 2 ist mittels einer Führungskonsole 24 verschieblich am Rahmen 25 gelagert, sodass sie gegenüber der ortsfesten Formaufspannplatte 1 verschoben werden kann. Das rasche Verschieben der bewegbaren Formaufspannplatte 2 beim Offnen und Schliessen der zwischen den beiden Formaufspannplatten 1 und 2 angeordneten Form (nicht gezeigt) erfolgt über den Eilgangzylinder 26.
Vor dem Aufbringen der Schliesskraft über die Druckkissen 27 a-d muss die bewegbare Formaufspannplatte 2 an den Holmen 3 a-d fixiert werden Dazu weisen die Holme 3 a-d einen gerillten Endbereich 30 a-d auf, in den an der bewegbaren Formaufspannplatte 2 angeordnete Verriegelungsvorrichtungen 4 a-d formschlüssig eingreifen können (Fig. 2). Für eine seitliche Führung der Vernegelungsvorrichtungen 4 a-d beim Offnen und Schliessen weist die bewegbare
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Formaufspannplatte 2 Führungsschienen 9 a-d auf, in denen die Vernegelungsvorrichtungen 4 a-d geführt sind Aus den Fig. 3 bis 7 lassen sich die Details eines ersten Ausführungsbeispieles erkennen, bei dem je zwei Verriegelungsvorrichtungen gemeinsam synchronisiert sind.
Die Vernegelungsvorrichtungen weisen jeweils eine obere Halbschale 5 a-d sowie eine untere Halbschale 6 a-d auf, die dazu geeignet sind, in den zugehörigen Holm 3 a-d formschlüssig einzugreifen Da die linke und rechte Hälfte in Fig. 3 übereinstimmen, ist es im weiteren ausreichend, nur eine Halfte zu beschreiben, wobei auf die linke Seite bezug genommen wird.
Der Antrieb der Verriegelungsvorrichtungen 4a und 4b erfolgt über eine Antnebseinnchtung 7, die als Hydraulikantrieb ausgebildet ist. Die Antriebseinrichtung 7 ist dabei mit der oberen Halbschale 5b der Verriegelungsvorrichtung 4b verbunden. Die Kolbenstange 8 führt zur gegenüberliegenden unteren Halbschale 6a der Verriegelungsvorrichtung 4a.
Das Synchronisationsgestänge setzt sich aus vier Verbindungsstangen 11,12, 13,14 zusammen, die jeweils zwei der Halbschalen 5a, 5b, 6a, 6b miteinander verbinden. Wie insbesondere Fig. 11 gut erkennen lässt, sind die Verbindungsstangen dabei in ihren Endbereichen formschlüssig mit den Halbschalen verbunden. Die beiden diagonal gegenüberliegenden Verbindungsstangen 11 und 14 verbinden die beiden unteren Halbschalen 6a und 6b, wogegen die beiden ebenfalls diagonal gegenüberliegenden Verbindungsstangen 12 und 13 die oberen Halbschalen 5a und 5b miteinander verbinden Eine paarweise Ausbildung der Verbindungsstangen 11 und 14 bzw 12 und 13 ist insofern wichtig, als dadurch die Entstehung von Momenten an den Halbschalen vermieden wird.
Wesentlich für die Synchronisation sind die Wippen 15, die um einen Lagerbolzen 16 drehbar gelagert sind. Der Lagerbolzen 16 steht dabei fest mit der bewegbaren Formaufspannplatte in Verbindung. Die Wippen 15 verbinden jeweils zwei sich gegengleich bewegende Verbindungsstangen, d h. zum einen die Verbindungsstangen 11 und 13 und zum anderen die Verbindungsstangen 12 und 14.
Der Anschluss der Wippen an die Verbindungsstangen 11 bis 14 erfolgt über Klemmelemente 17, die über Drehlaschen mit den Wippen 15 verbunden sind.
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Werden durch die Antriebseinrichtung 7 die untere Halbschale 6a der Verriegelungseinrichtung 4a und die obere Halbschale 5b der Verriegelungseinrichtung 4b auseinandergedruckt, so bewirkt dies, dass die untere Halbschale 6a der Verriegelungsvorrichtung 4a uber die Verbindungsstangen 11 und 14 die untere Halbschale 6b der Verriegelungsvorrichtung 4b mit nach oben zieht.
Gleichzeitig zieht die obere Halbschale 5b der Verriegelungsvorrichtung 4b die obere Halbschale 5a der Verriegelungsvorrichtung 4a uber die Verbindungsstangen 12 und 13 mit nach unten Die Wippen 15 gewährleisten dabei eine exakt gegengleiche Bewegung der auf- und abgehenden Verbindungsstangen 11 bis 14 Dies führt dazu, dass die Verriegelungsvorrichtungen 4a und 4b zum exakt gleichen Zeitpunkt ihre endgültige Schliessposition an den Holmen 3a und 3b erreichen. Durch die feste Lagerung des Lagerbolzens 16 an der bewegbaren Formaufspannplatte 2 ist weiters sichergestellt, dass sich die oberen Halbschalen 5a und 5b symmetrisch zu den unteren Halbschalen 6a und 6b den Holmen 3a und 3b nähern.
Das in den Fig 8 bis 10 gezeigte Ausführungsbeispiel unterschiedet sich insofern, als alle vier Verriegelungsvorrichtungen 4 a-d gemeinsam synchronisiert sind Zu diesem Zweck ist eine zentrale Antriebseinrichtung 7" vorgesehen, die uber zwei Kolbenstangen 8" mit den Wippen 15 und 15' in Verbindung steht. Die Antriebseinrichtung 7" ist dabei fest mit der bewegbaren Formaufspannplatte 2 verbunden. Der Antrieb der oberen Halbschalen 5 a-d und der unteren Halbschalen 6 a-d erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel indirekt über die Wippen 15 und 15'. Ansonsten stimmt die Konstruktion mit dem in den Fig 3 bis 7 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel überein.