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Die Erfindung bezieht sich auf einen Schaumstoff, bestehend aus einer Mischung von Schaumstoffflocken mit natürlichen und/oder künstlichen Düngemitteln sowie gegebenenfalls Füllstoffen, welche Mischung durch ein Bindemittel zusammengehalten ist.
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und offenporigen Schaumstoffe werden von fast allen Pflanzen gut durchwurzelt, und die Wurzeln sind jederzeit gut gelüftet und können Nährlösungen, mit denen der Schaumstoff begossen wird, aufnehmen. Eine Reihe wichtiger Nährsalze kann dem Schaumstoff bereits im Zuge seiner Herstellung beigegeben werden, die ja bekanntlich aus 2 wässerigen Komponenten durch Aufschäumen erfolgt.
Es wurde auch bereits versucht, Pflanzen in Polyurethanschaum einzusetzen, der ebenfalls gut durchwurzelt wird. Allerdings liegen hier wieder zwei andere Nachteile vor ; Polyurethanschaum ist nicht nur wesentlich teurer, sondern gestattet auch nicht, Nährlösungen od. dgl. bereits im Zuge der Herstellung einzubauen, die dann langsam an die Pflanze abgegeben werden, da das Wasser von wässerigen Lösungen mit dem Isocyanat der
Polyurethanreaktion zu übertriebener Schaum- und damit Blasenbildung führen würde. Aber auch der Einbau fester Nährsubstrate, wie etwa von Torfstreu oder Düngemitteln ist bei der diffizilen Mischung der für die
Herstellung von Polyurethanschäumen notwendigen Komponenten praktisch ausgeschlossen. Dasselbe gilt im übrigen weitgehend auch für den eingangs erwähnten Harnstoff-Formaldehydharzschaum.
Es ist auch bereits bekanntgeworden, Schaumstoffstücke auf Polyurethanbasis durch einen erneuten
Schäumprozess miteinander zu verbinden. Weiters ist es bei der Erzeugung von Schaumstoff bereits bekannt, eine
Mischung aus einem synthetischen Schaumstoff mit einem Streckmittel dadurch zu verbinden, dass ein
Verschmelzen erfolgt.
Es wurde auch schon ein Verfahren vorgeschlagen, welches es ermöglichen soll, auf Wasseroberflächen
Pflanzen zu kultivieren. Es werden freischwimmende Tragkörper, z. B. aus Schaumstoff verwendet, die mit einem
Schaumstoffteppich oder Schaumstoffgitter versehen werden, worauf ein bepflanzter Schaumstoffwürfel gelegt wird. Der frei schwimmende Tragkörper kann auch mit einer Schichte aus losem, leichtem, nicht saugfähigem
Kunststoff in körniger Form versehen sein, welche bepflanzte Schaumstoffstücke trägt. Weiters ist in diesem
Zusammenhang eine lose Mischung aus leichten, porenlosen Kunststoffteilchen mit an Nährstoff angereichertem
Torfmull bekanntgeworden, die in dieser losen Form als Schüttung in einem schwimmfähigen
Schaumstoffbehälter eingebracht wird.
Eine lose Mischung dieser Art besitzt jedoch den Nachteil, dass eine homogene Zusammensetzung nicht erreicht werden kann, da die kleinen schweren Teilchen innerhalb der Mischung, insbesondere beim Giessen absinken werden. Weiters wird diese Mischung auch bei der Lagerung, bezogen auf die Vertikale, einer Änderung der Zusammensetzung unterliegen.
Es ist auch bereits ein blockförmiger Körper, der als Anzuchtgerät dient, bekanntgeworden. Dieser Körper besteht aus einem porösen, plastischen Material, z. B. aus natürlichem oder synthetischem Schwamm oder aus gepresstem Torf oder aus diesem mit Holzbrei gemischt, wobei das plastische Material mit einem Brei bestehend aus Pflanzenerde, feingemahlenem Lehm, Nährstoffen und Wasser getränkt ist. Der Zusammenhalt dieser Mischung ist lediglich durch ein Ineinandergreifen der Mischungsbestandteile ermöglicht.
Werden nun Pflanzen in einer Mischung dieser Art gezüchtet, so besteht die grosse Gefahr beim Umsetzen, dass der Wurzelballen durch die abbröckelnde Mischung sehr stark zerstört wird, wodurch das Wachstum der Pflanzen nach dem Umsetzen wesentlich beeinträchtigt wird, da vorerst der Wurzelstock neu gebildet werden muss, worauf erst das Wachstum des Sprosses wieder fortschreiten kann. Ferner ist ein Schaumstoff bekannt, welcher aus einer Mischung von Schaumflocken mit natürlichen und/oder künstlichen Düngemitteln sowie gegebenenfalls Füllstoffen besteht, welche Mischung durch ein Bindemittel zusammengehalten ist. Die besondere Auswahl dieses Bindemittels ist aber für den erfindungsgemässen Verwendungszweck von ausschlaggebender Bedeutung.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gesetzt, einen Schaumstoff zu schaffen, der einerseits für eine ordnungsgemässe Belüftung der Wurzeln Sorge trägt und anderseits Nährstoffe für die Pflanze aufweist, so dass eine hervorragende Zucht von Pflanzen gewährleistet ist. Ein weiteres Ziel bestand darin, den Schaumstoff so auszugestalten, dass beim Umsetzen der Pflanzen der Wurzelballen nicht beschädigt wird, so dass die Pflanze in ihrem Wachstum nicht gestört wird. Als weitere Aufgabe, die gelöst werden sollte, ist die Tatsache zu betrachten, dass Düngemittel im Schaumstoff möglichst homogen verteilt sein sollen, so dass am gesamten Schaumstoff optimale Bedingungen für das Pflanzenwachstum vorliegen.
Die Erfindung besteht darin, dass das Bindemittel geschäumt ist. Dadurch kann ein homogener Schaumstoff erhalten werden, welcher sowohl erlaubt, jede beliebige Konzentration von Düngemitteln zu erhalten, wobei der Schaumstoff noch immer die erwünschten Festigkeiten aufweisen kann.
Enthält der Schaumstoff Schaumstoffflocken aus Polyurethanweichschaum, so ist dadurch eine besonders gute Durchlüftung des Schaumstoffes gewährleistet, wodurch beim Giessen der Pflanze durch einen Überschuss von Wasser die Pflanzen nicht sofort geschädigt werden, da der Luftzutritt wieder sehr bald ermöglicht wird.
Besteht das Bindemittel aus Polyurethan, so wird ein besonders festes Gefüge erhalten, welches durch Bodenmikroorganismen sehr schwer zerstört werden kann.
Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Beispiel : 60 kg Polyurethan-Weichschaumflocken (Schüttgewicht 15 kg/m3), in denen auch zerkleinerte Hautplatten enthalten sein können, werden mit 25 kg getrocknetem Torfmull und 15 kg getrocknetem Volldünger auf Torfbasis gemischt oder durch entsprechende Dosiereinrichtungen direkt in die zur Einbringung des Bindemittels vorgesehene Mischvorrichtung eingetragen. In diese Mischvorrichtung wird ein an sich bekanntes, vorzugsweise schäumfähiges Polyurethanrohgemisch als Bindemittel in einer Menge von 25 kg Feststoffgehalt eingedüst.
Die aus der Mischvorrichtung austretende Flockenmischung wird in eine geeignete Form eingefüllt und beispielsweise durch einen Stempel unter Druck gesetzt, worauf sie in bekannter Weise ausreagiert ; zur Beschleunigung der Reaktion, bzw. zur Verbesserung der Schaumbildung im Bindemittel wird die unter Druck stehende Mischung in ebenfalls an sich bekannter Weise mit Vorteil einem Dampfstoss ausgesetzt.
Nach dem Entformen besitzt der fertige Flockenverbundschaumkörper je nach dem gewünschten Verdichtungsgrad ein Raumgewicht zwischen 90 und 100 kg/m3. Er wird nach dem Bepflanzen erstmalig mit einer geeigneten bakterienhältigen Lösung gegossen, da durch den Dampfstoss eine Sterilisation eingetreten sein kann, damit die Pflanze aus den den Schaumflocken beigegebenen Stoffen Zersetzungsprodukte aufnehmen kann.
Als Material für die Schaumflocken kommt beispielsweise Harnstofformaldehydharz, Polyurethanhartschaum, Polyurethanweichschaum, Polyäthylen- und Polypropylenschaum usw. in Frage. Als natürliche Düngemittel sind besonders geeignet Torf, Horn, zerkleinerte Tierhaare, aber auch Exkremente von Tieren, insbesondere in getrockneter Form. Als künstliche Düngemittel sind alle im Handel erhältlichen Düngemittel als geeignet befunden worden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schaumstoff, bestehend aus einer Mischung von Schaumflocken mit natürlichen und/oder künstlichen Düngemitteln sowie gegebenenfalls Füllstoffen, welche Mischung durch ein Bindemittel zusammengehalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel geschäumt ist.
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