DE2307732A1 - Pflanzsockel und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Pflanzsockel und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Pflanzsockel und Verfahren zu seiner Herstellung
Es ist bereits bekannt, dass . Pflanzen aus Samen oder Sämlingen bzw. Stecklingen in sogenannten Pflanzsockeln
aufgezogen werden können, die dann mit den Pflanzen an deren endgültigen Standort in den Boden, z.B. im Freiland
eingesetzt werden. Wichtig ist, dass der Pflanzsockel eine gewisse Festigkeit und Kompaktheit besitzt, damit er bei der
Handhabung und beim Transport nicht auseinanderfällt. Andererseits wird aber bei einer zu festen Pressung des aus
Torf, Humus und Nährstoffen bestehenden Substrats ein zu dichter Pflanzsockel erhalten, in dem sich die Pflänzchen
nicht gut entwickeln können. Aus der österrächischen Patentschrift 294 484 ist ein Verfahren zur Herstellung von
Pflanzsockeln bekannt, bei denen ein Substratgemisch aus Torf, Humus und Nährstoffen zu einem Sockel vorgepresst
wird, der in eine Form so eingefüllt wird, dass zwischen
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der Formenwand und dem Pflanzsockel ein Zwischenraum entsteht, in dem dann ein weicher, elastischer Schaumstoff
aus einem Kunststoffmaterial, z.B. Polyurethanschaum, erzeugt
wird, der nach dem Herausnehmen aus der Form den Sockel topfförmig umschliesst und zusammenhält. Darüberhinaus ist
es auch bereits aus der schweizerischen Patentschrift 514 sowie aus der eigenen deutschen Offenlegungsschrift 2 025
bekannt, Pflanzsockel dadurch herzustellen, dass man zu dem Substratgemisch aus Torf, Humus, Lehm und Nährstoffen die
flüssigen Schaumstoffkomponenten als Bindemittel zugefügt und dann das so erhaltene Gemisch in eine Form einbringt
und dort das Bindemittel abbinden lässt. Auch hier haben sich als besonders geeignete Bindemittel die in Gegenwart
von Wasser unter Aufschäumung reagierenden Polyurethankomponenten erwiesen, wobei man als Polyolkomponente solche
auf Polyätherbasis und als Isocyanatkomponente die aus der Polyurethanschaumstoffherstellung bekannten Toluoldiisocyanate
verwendet hat.
Auch die direkte Verwendung von synthetischen Schaumstoffen als Substrat für eine erdlose Pflanzenkultur ist
bereits bekannt. So wird in der deutschen Patentschrift 1 018 077 ein Kunstharzschaumstoff aus Aminoplast, Phenoplast
und Melaminharz als Kulturmaterial für den erdlosen Pflanzenanbau beschrieben und in der deutschen Patentschrift
1 221 484 ist ein Verfahren zur Herstellung von Pflanzsockeln offenbart, bei dem Teilchen eines elastischen Kunststoffs,
z.B. Polystyrol, mit anorganischen unelastischen Stoffen, wie Bimsstein, durch ein Bindemittel, wie Kautschuklatex,
miteinander verbunden werden. Der Teilchenmischung können noch weitere organische Stoffe wie Kaffeesatz usw.
bzw. mit Düngesalzen beladene Austauscher vor dem Abbinden
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des Bindemittels zugefügt werden. Auch weiche Polyurethanschaumstoffe
selbst sind für den erdlosen Pflanzenanbau bekannt geworden. So ist in der deutschen Offenlegungsschrift
2 063 715 die Verwendung eines durch Zugabe von Russ oder
dergleichen schwarzfärbenden Pigmenten ein dunkles Schaummaterial beschrieben, das dann in Form von Würfeln oder dergleichen
als Pflanzsockel Verwendung finden kann, der besonders die Sonnenwärme gut speichert.
Die welchen Polyurethanschaumstoffe sind im allgemeinen offenzellig, weshalb sie Wasser aufnehmen und sich als
Material für Pflanzsockel eignen. Allerdings werden bei Verwendung eines zu weichen Polyurethanschaumblocks die
Wurzeln der Pflanze, sobald diese eine gewisse Höhe erreicht hat, nicht mehr ausreichend fest im Pflanzbett gehalten,
so dass die Pflanze dannleicht ins Schwanken gerät. Dies ist besonders beim Auspflanzen nachteilig, weil dann
die feinsten an der Peripherie des Wurzelb-.-i.lens sich in
den Schaumstoff hinein entwickelnden Würzelchen beim Schwanken der Pflanzen im Wind oder Sturm aus- oder abreissen
können. Infolgedessen muss der Schaum doch eine grössere Festigkeit und Starrheit besitzen. Die Folge davon aber ist,
dass dann beim Einwachsen der Wurzeln in die Poren des Schaums, dieser einen deutlichen dauerelastischen Widerstand
entgegensetzt, der das Wurzelwachstum behindern kann.
Es wurde nun festgestellt, dass ein Substrat, das aus einer Mischung aus 30 - 70 Vol.-% fein zerteilten Polyurethanschaumstoff-Flocken
mit Flocken- oder Teilchengrösse von 3 - 15 mm, vorzugsweise 5 - 8 mm, und 70 - 30 V0I.-96
Torf, Humus, gegebenenfalls auch Lehm, und Düngemitteln besteht und deren Teilchen durch ein elastisches Bindemittel
zusammengehalten sind, besonders vorteilhafte Eigenschaften
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für Pflanzsockel besitzt. Für die erfindungsgemässe Kombination
eignet sich besonders ein durch chemische oder physikalische Nachbehandlung retikular gemachter Polyurethanschaumstoff,
wie dies in der deutschen Patentschrift 1 036 51 oder den deutschen Auslegeschriften 1 159 164 und
1 179 362 beschrieben wurde. Durch diese Nachbehandlung wird
eine besonders lockere, gitternetzartige Struktur des Schaums erhalten, die für den erfindungsgemässen Zweck in Kombination
mit Torf und den anderen Substratteilchen dem Pflanzsockelmaterial einen besonders lockeren und doch festen Aufbau
mit besonders gutem Wasserrückhaltevermögen verleiht. Ganz besonders vorteilhaft ist hierbei die Verwendung eines
Polyurethanweichschaums, der durch eine physikalische Nachbehandlung zum Aufbrechen der Zellwände in die gewünschte
Gitternetz-Struktur überführt wurde, wie dies z.B. in der deutschen Auslegeschrift 1 504 096 näher beschrieben ist.
Bei der Nachbehandlung der Schaumstoffe werden die vorhanden teilweise noch geschlossenen Poren geöffnet und gleichzeitig
die Dicke des Schaumskeletts vermindert. Der so erhaltene Schaum mit retikulärer Struktur verleiht dem Substratmaterial
eine besonders hohe Kapilarfähigkeit für Luft und Wasser.
Ein Teil des Polyurethanschaums kann bei dem erfindungsgemässen Pflanzsockelsubstrat auch durch einen offenporigen
Kautschuklatexschaum, insbesondere Naturlatexschaum, ersetzt
sein. Durch die Kombination dieser beiden Schaumstoffarten lässt sich eine gute Feineinstellung des Wasserrückhaltevermögens
des Pflanzsockels erreichen. Der Latexschaum gibt nämlich leichter Wasser ab als der Polyurethanschaum.
Hierdurch lässt sich das Luftporenvolumen des Sockels während des Pflanzenwuchses günstig beeinflussen, so dass
auch bei intensiver Bewässerung ein Eriicken der kleinsten Faserwurzeln verhindert wird.
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Als Düngemittel eignen sich alle mineralischen oder organischen Düngemittel, welche langsam vom Substratmaterial
an die Pflanze abgegeben werden. Eine geeignete Mischung enthält Trockenblut, Hornmehrl, Harnstoff sowie minderalische
Düngesalze mit Spurenelementen. Als elastisches Bindemittel eignen sich Lösungen oder Dispersionen von Synthese- oder
Naturkautschuk. Hierbei ist darauf zu achten, dass insbesondere bei Verwendung von Kautschuklatex darin keine den
Pflanzenwuchs hemmende Stoffe enthalten sind. Auch Gelatinelösungen oder sonstige Lösungen von Eiweiss-Stoffen eignen
sich als Bindemittel. Besonders vorteilhaft hat sich aber auch bei dem erfindungsgemässen Pflanzsockelmaterial die
Bindung durch das Polyurethanmaterial erwiesen, das in situ durch Verwendung der Kombination aus Polyol und Polyisocyanat
gebildet wird und die Substratteilchen besonders fest aber dennoch elastisch miteinander verbindet. Hierbei ist darauf
zu achten, dass die Teilchenmischung aus Schaumstoff-Flocken, Torf, Humus, Lehm, Düngemittel usw. kein reaktionsfähiges
Wasser enthält, da dieses sonst unnötigerweise mit dem Polyurethankomponenten bzw. mit der Isocyanatverbindung
unter Zersetzung und Entwicklung von Kohlendioxydgas reagiert.
Von besonderem Vorteil ist bei dem erfindungsgemässen Pflanzsockelmaterial die Verwendung von Polyesterurethanschaum.
Dieser ist nämlich im Gegensatz zu dem Polyätherschaum im Boden durch Bodenbakterien abbaubar, so dass der ^
Schaumstoff-Flockenanteil ebenso wie der Torf allmählich verrotten und der neue Pflanzsockel nach dem Auspflanzen im Freiland
dann vollständig als Nährmaterial für die Pflanze dienen kann. Der so erhaltene Pflanzsockel ist daher umweltfreundlich,
da er keine Rückstände hinterlässt.
Es empfiehlt sich, für die verschiedenen Verwendungszwecke der Pflanzsockel unterschiedlich schnell abbaubare Polyesterschäume
zu verwenden1. Solche die viele Estergruppen besitzen
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sind schnell abbaufähig und eignen sich besonders für
Pflanzsockel, die im Gemüseanbau und für Zierpflanzen Verwendung finden sollen, während diejenigen Polyesterschäume,
welche relativ schwer abbaubar und aus höher molekularen Dicarbonsäuren und höheren Polyalkoholen als Polyesterbestandteile
aufgebaut sind, daher nicht so schnell verrotten, für Pflanzsockel geeignet sind, die in Baumschulen Verwendung
finden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Polyesterpolyurethanschäume
möglichst ohne Zusatz von Silikonen, d.h. von Siloxanpolymerisaten hergestellt worden sind, da
diese Polysiloxanbestandteile die Abbaufähigkeit des Polyurethanschaums beeinträchtigen. Die Art der Isocyanatkomponente
des Polyurethanschaums ist hierbei für den Abbau des Polyurethanschaums weniger von Bedeutung. Ein durch
chemische Nachbehandlung, z.B. mit Natronlauge oder Schwefelsäure,
behandelter retikulierter Polyesterschaum wird wegen seines bereits bei der Behandlung eingetretenen hydrolytischen
Abbaus besonders schnell im Boden verrotten.
Die erfindungsgemässen Pflanzsockel körnen vorzugsweise
auf folgende Weise hergestellt werden:
In einer Zerreisstrommel wird der feinporige Polyurethanweichschaum
in grösseren oder kleineren Brocken, wobei auch Abfallschaumstücke gut Verwendung finden können, mit einem
Teil oder der gesamten Menge an getrocknetem Torf versetzt «-
und dann zerkleinert bis die gewünschte durchschnittliche Flockengrösse erreicht ist. Bei dieser Art der Zerkleinerung
wird der Torf zum Teil in die Poren des Weichschaums eingearbeitet, was den Schaumstoffteilchen eine grössere Festigkeit
verleiht, ohne ihr Luft- und Wasserhaltevermögen zu beeinträchtigen. Anschliessend werden gegebenenfalls noch
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weitere Torfmengen sowie Humus, d.h. Komposterde und der
mineralische oder organische Dünger zugesetzt, wobei unter Verwendung eines halogenfreien Desinfektionsmittels das
Substratmaterial keimfrei gemacht wird. Nach Zugabe des flüssigen Bindemittels, das aus Kautschukmilch oder einer
Latex aus synthetischem Kautschuk oder einer Lösung eines synthetischen Kautschuks in einem leicht verdampfenden
organischen Lösungsmittel oder aus einer wässrigen Gelatinelösung, vorzugsweise jedoch aus den Komponenten zur Herstellung
eines Polyurethanschaums, bestehen kann, wird die Mischung in Formen eingefüllt und gegebenenfalls etwas zusammengepresst,
wo sie dann zu den Pflanzsockeln der gewünschten Dichte abbindet. Nach dem Abbinden wird die Masse
der Form entnommen und kann gegebenenfalls nach Zerschneiden in die gewünschte Grosse unmittelbar für die Aufzucht der
Pflanzen verwendet werden. Vorzugsweise verwendet man bei der Polyol-Komponente für das Polyurethanbindemittel einen PoIyäther,
da dieses Material sich als Bindemittelkomponente besser einarbeiten lässt als die Polyolesterkomponente.
Der Torf soll intensiv getrocknet sein, d.h. er soll höchstens etwa 6 % Wasser enthalten. Bei normal getrocknetem
Torf ist immer noch abgabefähiges Wasser vorhanden, das dann mit dem Bindemittelkomponenten, d.h. der Diisocyanatkomponente,
in unerwünschter Weise reagieren kann. Wegen dieser Intensivtrocknung des Torfes wird dieser aber praktisch wasserabstossehd.
Um daher die fertigen Pflanzsockel für Wasser leicht aufnahmefähig zu machen, soll die Substratmischung
noch ein oder mehrere, vorzugswiese halogenfreie Netzmittel enthalten. Man kann diese Netzmittel auch dem Torf vor der
Einarbeitung zufügen. Als Netzmittel eignen sich besonders die bekannten anionischen oberflächenaktiven Substanzen.
Die Invertseifen haben ausser dem Vorteil, die Benetzung zu
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fördern noch desinfizierende bzw. antibakterielle Eigenschaften, so dass hierdurch gegebenenfalls ein unerwünschtes
mikrobiologisches Wachstum im Pflanzsockel zurückgedrängt oder verhindert wird.
Die neuartigen Pflanzsockel besitzen durch die Kombination von feinzerteilten Polyurethanschaumstoff-Flocken mit Torf
und Humus und der Abbindung der Substratteilchen durch ein elastisches Bindemittel viele Vorteile, wie sie bisher bei
den bekannten Pflanzsockeln nichu- erreichbar waren. Der
Pflanzsockel weist eine innere und auch äussere Festigkeit auf, ohne der Wurzelentwicklung einen Widerstand entgegenzusetzen,
gewährt ein gutes Luft- und Wasserhaltevermögen, ist bei Verwendung von Polyester Schaumstoff allmählich
gänzlich abbaubar und lässt dadurch und aufgrund seines Gehaltes an Torf und Humus sowie Düngemittel die Pflanzen
besser wachsen als z.B. ein aus dem Polyurethanschaumstoffmaterial
bestehender Pflanzsockel. Gegenüber den bisher bekannten Pflanzsockeln bei denen z.B. das Substrat auf Torf
und Humus durch die Polyurethankomponenten gebunden worden sind, gewährt das Vorhandensein der Flocken aus vorzugsweise
physikalisch oder chemisch nachbehandeltem Polyurethanschaum
in der erfindungsgemässen Kombination eine besonders gute Durchlüftung bei einem vergrössertem Wasserhaltevermögen.
Die Pflanzsockel werden bekanntlich nicht nur zur Aufzucht der Pflanzen aus Samen verwendet, sondern häufig
auch zur Entwicklung der Pflanzen aus Stecklingen oder Setzlingen. Um die Samen bzw. Stecklinge oder Setzlinge
in den Pflanzsockel leicht einstecken zu können,enthalten
die bekannten Pflanzsockel Ausstanzungen oder Schlitze. Es hat sich nun überraschenderweise für Stecklinge die Anordnung
von 2 Schlitzen in Form zweier sich berührender konkaver Einschnitte bis zu einer Tiefe von ca 2 - 3 cm
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an der oberen Fläche des Sockels besonders bewährt. Diese
2 sichelförmigen Einschnitte bilden zusammen die Form eines
griechischenX bzw. eines Doppelsichels. Dort wo sich die
konkaven Sichelbögen der beiden Einschnitte berühren, lässt sich dann der Steckling in die elastische Pflanzsockelmasse
sehr leicht eindrücken oder stecken und wird aufgrund der besonderen Ausgestaltung dieses erfindungsgemässen Steckschlitzes
in aufrechter Stellung festgehalten, ohne die Gefahr des Umkippens, wie dies bei einem einfachen und geraden
Steckschlitz bekannter Art der Fall ist. Für diese erfindungsgemässe
Ausbildung des Einsteckschlitzes in Form des Doppelsichelschlitzes ist die Zusammensetzung des Sockelmaterials
nicht entscheidend, weshalb er auch bei bekannten Pflanzsockeln aus z.B. einem Schaumstoffstück vorgesehen
werden kann.
Wegen der besonderen äusseren Stabilität des erfindungsgemässen
Pflanzsockels ergeben sich trotz seiner lockeren
«4er Formung
inneren Struktur zahlreiche MöglichkeiterrTje nach verwendungszweck
wie dies in den folgenden Beispielen u.a. auch noch näher erläutert wird.
30 kg Polyesterurethanschaum, der durch eine Behandlung gemäss
der deutschen Auslegeschrift 1 504 096 retikuliert worden ist, wurden in einer Zerreisstrommel unter Beigabe von 20 kg
feinporigem Naturlatexschaumabfällen in Gegenwart von 20 kg Torf, der bis zu einem Wassergehalt unter 6 % getrocknet
worden war, bis auf Flockengrösse zwischen 5 und 8 mm zerkleinert. In einer Mischtrommel wurden dann die zerkleinerten
Schaumflocken mit weiteren 20 kg Torf, 5 kg Komposterde und
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und 5 kg Düngemittel versetzt und vermischt, worauf diese 100 kg Substratmischung mit einer kurz vor der Anwendung zubereiteten
flüssigen Mischung aus 13 kg Polyätherpolyol, 7 kg Diisocyanat und 50 g Zinnaktivator, 250 g Invertseife als
Netz- und Desinfektionsmittel sowie 250 g eines anionischen Netzmittels in der Mischtrommel langsam während 10 Minuten
unter Einsprühen befeuchtet wurde.
Die so erhaltene Masse wurde dann in eine quadratische Pressform mit Seitenkantenlänge von jeweils 1 m und einer
Höhe von 2 m eingefüllt und durch einen Stempel bis auf 1 cbm zusammengepresst. Nach 6 Stunden unter Pressdruck war
ausreagiert und der gebundene Substratwürfel konnte aus der
Form entnommen und zu den Pflanzsockeln in der gewünschten Grosse und Gestalt mit Messern leicht geschnitten werdei.
In Fig. 1 und 2 sind gebundene Pflanzsockel gemäss der Erfindung gezeigt.
Wie im Beispiel 1 angegeben werden 40 kg Polyesterurethanschaum,
10 kg Naturlatexschaum in Gegenwart von 40 kg getrocknetem Torf, der bereits mit 250 g eines anionischen
Netzmittels vorgemischt worden war, in einer Zerreisstrommel zerkleinert. Zu dieser Schaumstoffflocken-Torf-Mischung
wurde dann in einer Mischtrommel 10 kg Komposterde, 3 kg ,-Düngemittel
zugemischt, worauf eine vorbereitete flüssige Mischung aus 10 kg Polyätherpolyol, 5 kg Diisocyanat 50 g
Zinnaktivator und 250 g Invertseife eingesprüht wurden. Die so erhaltene Substratmischung wurde dann wie im Beispiel 1
beschrieben in einer Pressform bis auf 1,2 cbm verdichtet. Nach Abbindung des Bindemittels wurde der Block der Form
entnommen und auf Würfel mit Kantenlänge von 5cm zerschnitten.
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Diese einzelnen Pflanzsockel erhielten dann auf der oberen Fläche einen Doppelsichel-Einschnitt in einer Tiefe
von 2 cm, wie er in der Fig. 3 gezeigt ist bei einem runden Pflanzsockel.
In diese Einschnitte können dann vom Gärtner Stecklinge,
wie z.B. Pelargonienstecklinge, Nelkenstecklinge usw. an der Berührungs- oder Uberschneidungsstelle des erfindungsgemässen
Doppelsichel-Einschnitts sicher eingesteckt werden. In Fig. ist ein solcher Steckling im Doppelsichelschnitt steckend
gezeigt, der dort durch die besondere Form des Einschnitts gegen ein Umkippen gesichert ist und daher schnell Wurzeln
bildet.
Die nach Beispiel 1 hergestellte Mischi ^g wurde nach
dem Ausreagieren in der Form unter leichtem Pressdruck der Form entnommen und der erhaltene Kubikmeter-Würfel zunächst
zu Platten mit Kantenlänge von 1 m und einer Stärke von 3f5
cm geschnitten, worauf aus jeder Platte Streifen mit einseitigem Sägezahnprofil geschnitten wurden, wobei die
Materialstärke am Zahnkopf 4 cm und am Zahnlückengrund 0,8cm betrug. In Fig. 5 ist ein derartiger Streifen gezeigt.
Durch Abtrennen bzw. Auseinanderreissen der einzelnen "Zähne" dieses Sägezahnprofilstreifens wurden dann einzelne
kleine Pflanzensockel mit DreJBcks- oder Prismenform erhalten.
Am das Einstecken der Stecklinge sicher zu ermöglichen, kann auch bei dieser Pflanzsockelform an der oberen Seite
des Materialstreifens mit Sägezahnprofil jeweils in der Mitte
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des Zahns der erfindungsgemässe Doppelsicheleinschnitt vorgenommen
werden.
Bei dieser speziellen Ausführungsform der Pflanzsockel, bei der die einzelnen Sockel noch erfindungsgemäss miteinander
verbunden bleiben, ergeben sich für die Massenaufzucht
von Stecklingen gronse Vorteile. Die einzelnen Streifen können auf Horden jeweils zwei miteinander verzahnt und mit
nur geringem Abstand voneinander z.B. 2 - 5 mm Zwischenraum
gelegt und mit den Stecklingen versehen werden, worauf dann die Pflanzsockel befeuchtet und im Gewächshaus die Stecklinge
zur Wurzelbildung gebracht werden.
Nach der Entwicklung der Wurzeln kann der Streifen gegebenenfalls erst bei der z.B. automatisch durchgeführten
Pflanzung der Stecklinge geteilt werden. Auf diese Weise lässt sich die Handhabung und Verpflanzung von Stecklingen
bzw. Setzlingen zusammen mit ihrem Pflanzsockel in grossen Mengen vereinfachen und automatisieren.
In der beigefügten Zeichnung wird in Fig. 1 ein Pflanzsockel gemäss der Erfindung gezeigt, der eine Blumentopf-
form hat. Die erfindungsgemäss vorhandenen Polyurethanweichschaumflocken (1) sind gleichmässig in der Substratmasse
verteilt und sind mit deren anderen Bestandteilen durch das Bindemittel verbunden. Fig. 2 zeigt einen würfelförmigen
Pflanzsockel der Erfindung.
Die Fig. 3 zeigt eine Aufsicht auf einen zylinderförmigen
Pflanzsockel mit den erfindungsgemässen beiden konkaven, sichelförmigen Einschnitten (2, 3), die sich in der Mitte
der Einschnitte berühren und so zusammen den doppelsichelförmigen
Einsteckschlitz ergeben.
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Fig. 4 zeigt einenprismenförmigen Pflanzsockel (4) mit
erfindungsgemässen Einsteckschlitz und einen in diesen eingesteckten Steckling (4).
Fig. 5 zeigt eine Aufsicht auf die noch miteinander zu einem Sockelstreifen (6) mit Sägezahnprofil verbundenen
prismenförmigen Pflanzsockeln (4) gemäss Fig. 4. Die einzelnen Pflanzsockel können, wenn gewünscht, leicht
voneinander getrennt werden.
In Fig. 6 sind auf einer Platte oder Horde (7) mehrere Sockelstreifen (6) so angeordnet, wie sie für die Massenbewurzelung
von Stecklingen z.B. Nelken- oder Geranienstecklingen vorgesehen werden können. Die Streifen sind paarweise
einander zugeordnet. Der Zwischenraum zwischen den Streifen kann relativ gering gehalten werden, so dass hier eine gute
Raumausnutzung erfolgt, ohne dass befürchtet werden muss, dass die sich entwickelnden Wurzeln eines Stecklings aus dem
ihnen zugeordneten Pflanzsockel in den benachbarten Pflanzsockel einwachsen können, was unerwünscht ist, weil dann
bei der Teilung des Sockelstreifens die entwickelten Wurzeln ζ.Τ abgerissen werden müssten. Diese Gefahr bestünde bei einem
Sockelstreifen, bei dem eine Reihe, z.B. würfelförmige Pflanzsockel
noch zu einem Streifen vereint sind. Durch das Sägezahnprofil und der daraus resultierenden Prismenform der
Sockel ist dies nicht der Fall, obwohl diese noch zu einem Streifen vereint sind und dadurch besser bei der Massenaufzucht
der Stecklinge gehandhabt werden können als eine große Anzahl einzelner Pflanzsockel.
PATENTANSPRÜCHE
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Claims (8)
- PatentansprüchePflanzsockel aus einer durch ein elastisches Bindemittel gebundenen Substratmischung aus Torf, Humus, gegebenen falls Lehm sowie organischen und/oder mineralischen Düngemitteln, dadurch gekennzeichnet , dass die Substratmischung 30 bis 70 Vol.-% 3 bis 15 mm grosse Flocken eines Polyurethanweichschaums enthält.
- 2. Pflanzsockel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die Flocken aus einem Polyurethanschaiam physikalisch oder chemisch nachbehandelt und dadurch retikuliert sind.
- 3. Pflanzsockel nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Flocken aus einem PoIyesterurethanschaum bestehen.
- 4. Pflanzsockd. nach Anspruch 1-3 dadurch gekennzeichnet , dass mehrere prismenförmige Pflanzsockel miteinander zu einem Streifen mit einseitigem Sägezahnprofil verbunden sind.
- 5. Pflanzsockel, insbesondere nach Anspruch 1 bis 4, mit Steckschlitz auf der oberen Seite des Sockels, dadurch gekennzeichnet , dass der Steckschlitz aus 2 konkaven sich berührenden Einschnitten besteht.409 8 34/0164
- 6. Verfahren zur Herstellung der Pflanzsockeln nach Anspruch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet , dass in einer Zerreisstrommel Polyurethanweichschatun in Gegenwart eines Teils oder der gesamten Menge an getrocknetem Torf bis zu einer Flockengrösse von 3-15 mm, vorzugsweise 5-8 mm, zerkleinert wird, worauf gegebenenfalls der weitere Anteil an Torf sowie Humus, Lehm und Düngemittel zugefügt und ein flüssiges Bindemittel eingemischt, dann die so erhaltene Substratmischung in eine Form eingefüllt, gegebenenfalls etwas zusammengepresst und nach dem Abbinden des Bindemittels der gebundene Block der Form entnommen und zu Pflanzsockeln zerteilt wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , dass man als flüssiges Bindemittel eine Polyurethankomponenten-Mischung aus Polyol und Polyisocyanat verwendet.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyolkomponente ein Polyäther ist.409834/0164
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