Hepstedt
Hepstedt (niederdeutsch Heps) ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Tarmstedt im niedersächsischen Landkreis Rotenburg (Wümme).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 16′ N, 9° 5′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Rotenburg (Wümme) | |
Samtgemeinde: | Tarmstedt | |
Höhe: | 30 m ü. NHN | |
Fläche: | 29,93 km2 | |
Einwohner: | 1016 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 34 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 27412 | |
Vorwahlen: | 04283, 04289 | |
Kfz-Kennzeichen: | ROW, BRV | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 57 026 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hepstedter Straße 9 27412 Tarmstedt | |
Website: | www.hepstedt.de | |
Bürgermeisterin: | Heidi Stelljes (WG Hepstedt) | |
Lage der Gemeinde Hepstedt im Landkreis Rotenburg (Wümme) | ||
Geschichte
BearbeitenHepstedt wird 1004 erstmals erwähnt, als König Heinrich II. dem Kloster Kemnade bei Bodenwerder an der Weser Hepstidi als Besitz bestätigt.
Im Staatsforst Ummel liegt ein von Einheimischen so genannter „Russenfriedhof“ mit fünf Gräbern. Dort sind Kriegsgefangene beerdigt, die vom Stalag X-B in Sandbostel zum Arbeiten nach Hepstedt vermittelt wurden. Da sie schlecht versorgt wurden, starben viele dieser Kriegsgefangenen – einige wurden auch wegen kleinster Vergehen erschossen. Der Bürgermeister von Hepstedt ließ die Gefangenen auf einer Begräbnisstätte im Wald bestatten. Ein Mitarbeiter der Gedenkstätte Sandbostel, Ronald Sperling, ermittelte 2012 die Namen der im Ummel bestatteten Gefangenen.[2]
Herkunft des Ortsnamens
BearbeitenAlte Bezeichnungen des Ortes sind um 1004 Hepstidi (Heinrich II.).
Stidi oder stide ist die ostfälische Form zu stede und steht für „Stätte“. Der erste Teil des Wortes kommt aus dem Altsächsischen vom Wort hiopo für „Dornstrauch“. Ähnlich lautet der Begriff in der englischen Sprache: hip für „Dornstrauch“, beziehungsweise im Norwegischen: hjupa für „Hagebutte“. Daraus lässt sich schließen, dass sich Hepstedt auf eine Stätte in der Nähe von Dornensträuchern bezieht.[3]
Religion
Bearbeiten68 % der Bevölkerung sind evangelisch, 2 % katholisch.[4] Die Lutheraner gehören der Kirchengemeinde Kirchtimke im Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck der Landeskirche Hannovers. Auf reformierter Seite ist Hepstedt der Gemeinde Ringstedt im Synodalverband VIII der Evangelisch-reformierten Kirche zugeordnet. Die Katholiken gehören der Pfarrei Corpus Christi in Rotenburg (Wümme) an, die in Zeven eine Filialkirche (Christ König) hat.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Rat der Gemeinde Hepstedt besteht aus neun Ratsmitgliedern. Dies ist die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 501 und 1000 Einwohnern.[5] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Stimm- und sitzberechtigt im Gemeinderat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister.
Die letzte Kommunalwahl am 12. September 2021 ergab das folgende Ergebnis:[6]
Partei | Anteilige Stimmen | Anzahl Sitze |
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WG Hepstedt | 100 % | 9 |
Bürgermeister
BearbeitenDer Gemeinderat wählte das Gemeinderatsmitglied Heidi Stelljes (WG Hepstedt) zur ehrenamtlichen Bürgermeisterin für die aktuelle Wahlperiode. Ihre Stellvertreter sind Günter Rosenbrock (WG Hepstedt) und Friederike Blanken (WG Hepstedt).[7]
Städtepartnerschaften
BearbeitenHepstedt ist seit 1988 Teil der Gemeinschaft European Charter – Villages of Europe, eine Gruppe ländlicher Gemeinden aus allen EU-Ländern. Die Partnergemeinden dieser Friends of Europe sind Esch/Haaren (Niederlande), Bièvre (Belgien), Cissé (Frankreich), Cashel (Irland), Lassee (Österreich), Tisno (Kroatien), Samuel (Portugal), Bucine (Italien), Kannus (Finnland), Bienvenida (Spanien), Ockelbo (Schweden), Kolindros (Griechenland), Desborough (Vereinigtes Königreich), Ibănești (Rumänien), Holmegard/Naestved (Dänemark), Nagycenc (Ungarn), Strzyzow (Polen), Nadur (Malta), Moravce (Slowenien), Medzev (Slowakei), Põlva (Estland), Kandava (Lettland), Žagarė (Litauen), Lefkara (Zypern), Starỳ Poddvorov (Tschechien), Troisvierges (Luxemburg) und Sliwo Pole (Bulgarien).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenVerkehr
BearbeitenIn Hepstedt treffen sich die von Rhade kommende und nach Tarmstedt fortführende nord-südlich verlaufende K 114 und die K 133, die den Ort nach Osten hin mit Kirchtimke verbindet. Zudem besteht ein kleiner Haltepunkt an der Bahnstrecke Wilstedt–Tostedt, der nur noch für Draisinenverkehr auf der Strecke von Wilstedt nach Zeven benutzt wird.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Manfred Hüttner (1930–2017), Wirtschaftswissenschaftler
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Irene Niehaus: Die fünf toten Männer im Wald. Osterholzer Kreisblatt, 3. September 2012, S. 5, abgerufen am 4. September 2012.
- ↑ Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. In: Webseite NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom am 27. November 2015; abgerufen am 4. August 2019.
- ↑ Zensusdatenbank ( des vom 21. Juni 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG); § 46 – Zahl der Abgeordneten. In: Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). 17. Dezember 2010, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. November 2021; abgerufen am 2. Januar 2022. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemeinde Hepstedt – Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 2021. In: votemanager.kdo.de. 24. September 2021, abgerufen am 2. Januar 2022.
- ↑ Mitglieder des Gemeinderates. In: Website Gemeinde Hepstedt. Abgerufen am 2. Januar 2022.