Verfahren zum Prüfen eines Sicherheitsdokumentes
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen eines Sicherheitsdokumentes, insbesondere einer Banknote, mit einem Farbelement über einem metallisierenden Bereich. Bei Banknoten ist es bekannt, Sicherheitselemente vorzusehen, die einen metallisierenden Bereich aufweisen. Die metallisierenden Bereiche können beispielsweise Folien mit diffraktiven Elementen, beispielsweise Prägehologrammen, Blättchen oder Metallpigmente umfassen. Weiters ist es bekannt, diese Folien teilweise mit einem Farbelement zu bedrucken, wobei das Vorhandensein dieses Farbelementes ein weiteres Sicherheitsmerkmal darstellt. Ein derartiger Druck auf einer Metallfolie ist aufwändig, wobei Farbe auf Metallfolien oftmals nicht haftet, weshalb die Herstellung eines derartigen Farbelementes für Fälscher Schwierigkeiten bereitet. Es ist bekannt, Banknoten in automatischen Bearbeitungsmaschinen zu prüfen, in welchen im Auflichtverfahren Aufnahmen der zu prüfenden Banknoten erstellt werden. Hierbei wird ein Bild der Banknoten generiert und mit einem Sollbild verglichen, wobei der metallisierende Bereich aufgrund der auftretenden starken Reflexionen bei dem Vergleich üblicherweise ausgespart wird. Daher ergibt sich bei den bekannten Banknoten und den bekannten automatischen Prüfverfahren der Nachteil, dass das Vorhandensein des Farbelementes auf dem metallisierenden Bereich nicht detektiert wird. Gegebenfalls wird die Prüfung des Farbelementes visuell von Prüfpersonen durchgeführt, wodurch eine personal- und kostenintensive Prüfung bedingt ist. Der erforderliche Aufwand kann durch eine lediglich stichprobenartige Prüfung gesenkt werden, wobei auf die vollständige Prüfung jedes Sicherheitsdokumentes verzichtet wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der oben genannten Art anzugeben, bei dem die bekannten Nachteile vermieden werden und bei dem das Vorhandensein und die Vollständigkeit des Farbelementes automatisch geprüft werden kann, wobei einfach eine Prüfung aller Sicherheitsdokumente sichergestellt werden kann.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass das Farbelement durch Lumineszenzanregung optisch detektiert wird.
Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass bei einer Aufnahme der Lumineszenzanregung Reflexionen durch den metallisierenden Bereich weitgehend ausgefiltert werden können, wodurch das Vorhandensein und die Güte des Farbelementes einfach geprüft werden kann. Weiters ist vorteilhaft, dass die Prüfung auch mit herkömmlichen Prüfmaschinen durch
Nachrüsten mit einem Bildaufhehmer in dem von dem Farbelement abgestrahlten
Frequenzspektrum einfach und kostengünstig durchgeführt werden kann.
In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Emmissionswellenlänge der
Lumineszenzanregung unterscheidbar von dem Emmissionsspektrum der Reflexion des metallisierenden Bereichs gewählt wird. Dadurch kann auf einfache Weise eine besonders zuverlässige Detektierbarkeit des Farbelementes sichergestellt werden.
Die Erfindung betrifft weiters ein Sicherheitsdokument, insbesondere Banknote, mit einem ersten, einen metallisierenden Bereich umfassenden ersten Sicherheitselement, wobei der metallisierende Bereich zumindest teilweise mit einem Farbelement bedruckt ist.
Die eingangs beschriebenen Banknoten stellen derartige bekannte Sicherheitsdokumente dar.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Sicherheitsdokument der oben beschriebenen Art anzugeben, bei der die bekannten Nachteile vermieden werden und bei dem das
Vorhandensein und die Vollständigkeit des Farbelementes in einem metallisierenden Bereich einfach und schnell automatisch geprüft werden kann.
Erfϊndungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass das Farbelement lumineszierend ausgebildet ist.
Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass bei der Prüfung des Sicherheitsdokumentes die Frequenz des Lichts der Aufnahme unterschiedlich zu der Frequenz der Lichtanregung gewählt werden kann, wodurch die Aufnahme weitgehend frei von Reflexionen durch den metallisierenden
Bereich gehalten werden kann, wobei vorzugsweise die Emmissionswellenlänge der
Lumineszenzanregung unterscheidbar von dem Emmissionsspektrum der Reflexion des metallisierenden Bereichs gewählt wird. Dadurch kann das Vorhandensein und die Güte des
Farbelementes auf der Aufnahme durch Vergleich mit einem vorgegebenen Sollbild geprüft werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Haftung des Farbelementes auf dem metallisierenden Bereich oftmals problematisch ist und eine automatische Prüfung des
Vorhandenseins und der Vollständigkeit des Farbelementes eine Verbesserung der
Qualitätskontrolle und/oder Echtheitsprüfung darstellt. Ein weiterer Vorteil ist, dass das
Vorhandensein der Lumineszenzeigenschaften des Farbelementes ein weiteres
Sicherheitsmerkmal darstellt.
In Weiterführung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das erste Sicherheitselement als
Folienelement, insbesondere als Folie mit diffraktiven Elementen, beispielsweise
Prägehologrammen, und/oder als Sicherheitsstreifen, ausgebildet ist. Mit einem Folienelement
kann der metallisierende Bereich einfach auf dem Sicherheitsdokument aufgebracht und mit diesem verbunden werden.
Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Farbelement lumineszierende Pigmente umfasst. Durch das Beifügen von lumineszierenden Pigmenten kann die Lumineszenz des Farbelementes besonders einfach erreicht werden, wobei auch eine gleichmäßige Lumineszenz einfach erzielt werden kann. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Farbelement fluoreszierend ist. Durch die fluoreszierende Ausbildung kann die erforderliche Zeit für die Prüfung gering gehalten werden, da die Lumineszenz unmittelbar bei der Anregung auftritt und die Aufnahme zur Prüfung des Farbelementes daher gleichzeitig mit der Anregung und gegebenenfalls mit zusätzlichen Aufnahmen zur weiteren Prüfung erfolgen kann. Gemäß einer anderen Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Farbelement über das Folienelement hinausragt. Dadurch wird die Fälschungssicherheit des Sicherheitsdokumentes weiter erhöht, da ein derartiges Farbelement nur nach Applizieren des Folienelementes durchgeführt werden kann. Dabei ergibt sich für Fälscher das Problem, dass die verwendeten Folienelemente in herkömmlichen Druckern oftmals nicht zufriedenstellend bedruckt werden können, wodurch die Fälschung schnell und einfach erkannt werden kann. Die Erfindung betrifft weiters ein Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitsdokumentes mit einem Grandkörper, insbesondere nach einem der Ansprüche 3 bis 7, wobei auf dem Grundkörper ein erstes Sicherheitselement mit einem metallisierenden Bereich appliziert ist. Bei Banknoten ist es bekannt, ein Folienelement mit einem metallisierenden Bereich, beispielsweise einem Hologramm auf einem Grundkörper zu applizieren. In einem späteren Verfahrensschritt kann vorgesehen sein, dass das Folienelement bedruckt wird. Nachteilig dabei ist, dass bei einer abschließenden Prüfung der Banknote aufgrund störender Reflexionen des metallisierenden Bereiches, das Vorhandensein des Aufdrucks in diesem Bereich nicht geprüft wird und diese Prüfung nur visuell von Prüfpersonen durchgeführt werden kann. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der oben angegeben Art derart weiterzubilden, dass die bekannten Nachteile vermieden werden und bei dem ein Farbelement auf dem metallisierenden Bereich aufgebracht werden kann, das anschließend einfach und schnell automatisch geprüft werden kann.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass der Grundkörper und der metallisierende Bereich in einem Druckschritt zumindest teilweise mit einem lumineszierenden Farbelement bedruckt werden.
Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass das Vorhandensein der Farbschicht auf dem metallisierenden Bereich durch Fluoreszenzanregung einfach und schnell geprüft werden kann, wobei im Vergleich zu einer visuellen Prüfung von Prüfpersonen die anfallenden
Kosten erheblich gesenkt werden können. Weiters kann das erfindungsgemäße
Sicherheitsdokument gegebenenfalls ohne Einführung eines neuen Verfahrensschrittes hergestellt werden, wodurch eine Verlängerung der erforderlichen Zeit für die Herstellung und eine Erhöhung der Herstellungskosten weitgehend vermieden werden können.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Druckschritt ein
Offsetdruckschritt oder ein rntagliodruckschritt ist. Mit diesen Druckverfahren kann der metallisierende Bereich besonders einfach bedruckt werden
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigeschlossenen Zeichnungen, in welchen
Ausfuhrungsformen dargestellt sind, näher beschrieben. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht der Vorderseite einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Sicherheitsdokumentes bei Beleuchtung und Aufnahme im sichtbaren Bereich.
Fig. 2 eine Ansicht einer ersten Variante des Sicherheitsdokumentes nach Fig. 1 unter
Lumineszenzanregung bei Aufnahme im UV-Bereich.
Fig. 3 eine Ansicht einer zweiten Variante des Sicherheitsdokumentes nach Fig. 1 unter
Lumineszenzanregung bei Aufnahme im UV-Bereich.
In Fig. 1 ist eine Vorderseite eines Sicherheitsdokumentes 1 mit einem ersten, einen metallisierenden Bereich 22 umfassenden Sicherheitselement 2 dargestellt, wobei der metallisierende Bereich 22 zumindest teilweise mit einem Farbelement 3 bedruckt ist. Das Farbelement 3 ist lumineszierend ausgebildet.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sicherheitsdokumentes 1 ist eine Banknote. Bei anderen Anwendungen kann das erfindungsgemäße Sicherheitsdokument 1 auch als Wertpapier, Urkunde, Identifikationsdokument od. dgl. ausgebildet sein. Metallisierter Bereich 22 im Sinne der Erfindung ist jeder Bereich des Sicherheitsdokumentes 1, der bei Beleuchtung mit Licht starke Reflexionen aufweist. Diese metallisierenden Bereiche 22 weisen üblicherweise die Eigenschaft auf, dass bei einer optischen Aufnahme dieser Reflexionen durch Veränderung der Position der Lichtquelle und/oder der Lichtstärke und/oder der Position des Sicherheitsdokumentes 1 starke Schwankungen hervorgerufen werden, die die Aufnahme zur Prüfung des metallisierenden Bereiches 22 ungeeignet machen. Metallisierende Bereiche 22 im sinne der Erfindung können Folien mit diffraktiven
Elementen, beispielsweise Prägehologrammen, Kinegrammen, spiegelnden Flächen od. dgl.,
Blättchen oder Metallpigmente umfassen. Beispielsweise kann der metallisierende Bereich 22 ein mit Metallfarben bedruckter Bereich sein.
Ausfuhrungen derartiger metallisierender Bereiche 22 im Sinne der Erfindung sind insbesondere Hologramme, Kinegramme,.
Ist der metallisierende Bereich 22 mit dem Farbelement 3 überdruckt, so kann das
Farbelement 3 bei einer einfachen optischen Aufnahme des Sicherheitsdokumentes 1 aufgrund der Reflexionen durch den metallisierenden Bereich 22 nicht zufriedenstellend geprüft werden.
Das erste Sicherheitsmerkmal 2 kann vorzugsweise als Folienelement 21 ausgebildet sein.
Dadurch kann es beispielsweise auf eine Banknote nach einem Tiefdruckschritt appliziert werden, wobei es den hohen Beanspruchungen beim Aufbringen des Tiefdrucks nicht ausgesetzt ist. Das Folienelement 21 kann beispielsweise als Folie mit diffraktiven Elementen, beispielsweise Prägehologrammen, und/oder als Sicherheitsstreifen ausgebildet sein. Dabei kann das Folienelement 21 auf einfache Weise auf einem Grundkörper 11 appliziert sein.
Die lumineszierende Ausbildung des Farbelementes 3 kann einfach durch lumineszierende
Pigmente erreicht werden, die der Farbe des Farbelementes 3 zugesetzt sind.
Die Lumineszenz des Farbelementes 3 stellt ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal des erfindungsgemäßen Sicherheitsdokumentes 1 dar. Dabei ergibt sich ein besonders hoher
Fälschungsaufwand, wenn das Farbelement 3 über das Folienelement 21 hinausragt. In diesem Fall kann das Farbelement 3 nur durch Bedrucken des Folienelementes 21 und eines
Teils des Grundkörpers 11 erzeugt werden. Dies ist insbesondere bei einer Ausgestaltung des
Farbelementes 3 als Linienelement gegeben.
Die Prüfung des Farbelementes 3 kann durch eine optische Detektion bei
Lumineszenzanregung erfolgen. Dabei können störende Reflexionen des metallisierenden
Bereichs 22 weitgehend vermieden werden. Bei einer einfachen optischen Aufnahme des
Sicherheitsdokumentes 1, bei dem die Reflexionen des metallischen Bereichs 22 aufgenommen werden und das Farbelement 3 nicht angeregt wird, können Störstellen des
Farbelementes 3 im Bereich des metallisierenden Bereichs 22 nicht zufriedenstellend detektiert werden.
Bei der Prüfung wird vorzugsweise die Emmissionswellenlänge der Lumineszenzanregung unterscheidbar von dem Emmissionsspektrum der Reflexion des metallisierenden Bereichs 22 gewählt. Dabei kann durch die Lumineszenzanregung einfach erreicht werden, dass das von
dem Farbelement 3 emittierte Licht ohne störende Einflüsse durch Reflexionen des metallisierenden Bereiches 22 aufgenommen werden können. Bei einem fluoreszierenden
Farbelement 3 kann dies beispielsweise erreicht werden, wenn das von dem Farbelement 3 emittierte Licht eine Wellenlänge aufweist, vorzugsweise im UV-Bereich, die in dem Signal zur Lumineszenzanregung nicht vorkommt. Daher können bei einer Aufnahme des
Sicherheitsdokumentes 1, die im Wesentlichen lediglich diese Wellenlänge umfasst,
Reflexionen des metallisierenden Bereiches 22 weitgehend unterbunden werden.
Bei Phosphoreszenz kann die Aufnahme erfolgen, wenn die lumineszenzanregende Quelle ausgeschaltet ist. Dabei ist eine Verschiebung der Wellenlänge nicht erforderlich, um
Reflexionen des metallisierenden Bereichs 22 weitgehend zu unterbinden.
Besonders einfach und schnell kann die Prüfung der Vollständigkeit und Genauigkeit des
Farbelementes 3 durchgeführt werden, wenn das Farbelement 3 fluoreszierend ist. Dabei kann die Abbildung zur Überprüfung des Farbelementes 3 parallel zur Aufnahme weiterer
Abbildungen zur Überprüfung der Güte des Sicherheitsdokumentes 1 erfolgen. m Fig. 2 ist eine Aufnahme des Sicherheitsdokumentes 1 bei Lumineszenzanregung gezeigt.
Dabei ist neben dem Farbelement 3 ein weiteres Sicherheitselement 4 zu erkennen. Der metallisierende Bereich 22 ist nicht ersichtlich, wodurch das Farbelement 3 einfach auf
Vollständigkeit und Güte überprüft werden kann. Bei der Ausführungsvariante nach Fig. 3 ist lediglich das Farbelement 3 zu erkennen.
Bei der Herstellung des Sicherheitsdokumentes 1 kann das erste Sicherheitselement 2, welches den metallisierenden Bereich 22 umfasst, auf dem Grundkörper 11 appliziert sein.
Dabei kann der Grundkörper 11 vor dem Applizieren des ersten Sicherheitselementes 2 bereits einigen Umformungs- und/oder Druckschritten unterworfen worden sein. Nach dem
Applizieren des ersten Sicherheitselementes 2 wird der Grundkörper 11 und der metallisierende Bereich 22 in einem Druckschritt zumindest teilweise mit dem lumineszierenden Farbelement 3 bedruckt.
Für den Druckschritt scheinen insbesondere ein Offsetdruckschritt oder ein
Intagliodruckschritt geeignet zu sein, wobei bei diesen Druckschritten eine Beschädigung des ersten Sicherheitselementes 2 durch hohe Beanspruchungen weitgehend vermieden werden können.