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Vorrichtung zur Blechbearbeitung mit einer Werkzeugmaschine mit hin-
und hergehendem Stößel Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Blechbearbeitung
mit einer mit hin und her gehendem Stößel arbeitenden Werkzeugmaschine, und zwar
zum Herstellen eines Flansches an einem mit oder auf einer Haltevorrichtung verschiebbaren
Blech, wobei der Blechrand, der zweckmäßig gegen einen die Flanschbreite und -höhe
bestimmenden Lehrenfinger anliegt, von einem angetriebenen, vorzugsweise auswechselbaren
Hammer verformt wird, während sich im Gleichtakt mit den Hammerschlägen ein vorzugsweise
auswechselbarer Niederhalterfuß einer Festklemmvorrichtung im Abstand der Biegekante
vom Blechrand auf das Blech aufsetzt. Eine derartige Vorrichtung ist bekannt als
fest eingebauter Teil einer vollständigen Maschine- zum Herstellen von Flanschen
an Blechen. Dabei sind zwei getrennte, von einem Elektromotor angetriebene Lenkersystetne
vorgesehen, von denen eines den im Lehrenfinger schwenkbar gelagerten Hammer und
das andere den Niederhalterfuß antreibt.
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Demgegenüber bezweckt die Erfindung, eine gesonderte. und auch klein
ausführbare Vorrichtung zu schaffen, die leicht an den hin und her gehenden Stößel
einer üblichen Universal-Werkzeugmaschine, z. B. nach Patent 85# 441, oder eine
sonstige Werkzeugmaschine, die m , it hin und her gehendem Stößel arbeitet
(z. B. Exze.nter- oder Fußtrittpresse), angeschlossen
werden kann,
ohne daß dazu besondere zusätzliche Antriebsübertragungsglieder erforderlich sind.
Eine derartige Universal-Werkzeugmaschine kann dann, statt mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, leicht auch mit anderen Werkzeugen, wie Hämmern, Messern, Aushauwerkzeugen,
Kurvenscheren od. dgl., versehen werden.
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Gemäß der Erfindung wird der Werkzeugantrieb sowohl für den Hammer
als - gleichzeitig 2#uch für den Niederhalterfuß über einen Schwinghebel
von ein und demselben, gegebenenfalls mehrteiligen Lenker aus übertragen, durch
den die Vorrichtung auswechselbar direkt an den hin und her gehenden Stößel der
Werkzeugmaschine anschließbar ist; d. h., der Antriebslenker bildet nach
Anbau des Werkzeugs eine Verlängerung des Maschinenstößels.
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Der Hauptvorteil der Erfindung liegt darin, daß die Vorrichtung als
Anbaueinheit, z. B. für die vorgenannte Universal-Werkzeugmaschine, verwendet werden
kann, und -zwax insbesondere zum Aufkanten und Anbringen von Faconrändern an Blechstücken,
wobei die Ränder geradlinig oder in Kurven verlaufen können. Der Anbau der Vorrichtung
kann auch an Kurven- und Aushauscheren erfolgen, die mit geeigneter Drehzahl arbeiten.
Zum Antrieb der Vorrichtung kann indessen auch ein besonderer Motor mit einem Kurbelgetriebe
dienen, wobei der Antriebslenker der Vorrichtung an den hin und her gehenden Stößel
des Getriebes angeschlossen wird.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt in ihrer
Einfachheit, die es möglich macht, die Vorrichtung in ganz geringer Größe auszuführen,
so daß sie für das Abkanten von Innenrändern verhältnismäßig kleiner Blechausschnitte
oder Öffnungen verwendet werden kann.
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Bei der bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der hin und her gehende
Antriebslenker gelenkig an einen Wagehebel angeschlossen, dessen eines Ende an einer
mit dem Niederhalterfuß - vorzugsweise auch mit dem Lehrenfinger
- verbundenen Stange angreift, während sein anderes Ende das Getriebe für
die Hammerbewegung steuert. Das Schwenklager des Wagehebels kann in dessen Mitte
liegen, aber auch verstellbar angebracht sein, so daß die Kraft des Antriebslenkers
im letztgenannten Fall mit unterschiedlichen Hebelarmen auf die Stange bzw. das
Getriebe einwirkt. Es könnte ein Gelenk- oder Schlitzgelenk oder Kurbefanschluß
des Wagehebels an die Stange, die den-Niederhalter steuert, oder an das Getriebe
für die' Hammerbewegung vorgesehen sein. Zweckmäßigez ist es aber, gemäß der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung, die Enden des. Wagehebels als Zahnsegmente auszubilden,
die in je eine Zahnstange eingreifen, welche in der Bewegungsrichtung des
Antriebslenkers verschiebbar an der Vorrichtung gelagert sind. Die eine Zahnstange
kann dann un ittelbar den Niederhalterfuß tragen, während die andere über ein Zahnradgetriebe
die Schwenkbewegunk des Hammers steuert. Dieses Zahnstangengetriebe hat den Vorteil,
daß der Hub des Hammers einfach dadurch verstellt werden -,kann, daß der Abstand
des die Vorrichtung tragenden Tisches von dem' den Äntriebslenker treibenden Maschinenstößel
verändert wird. Dabei können sich die Zahnsegmente an &_r zugehörigen 2ahnstange
abrollen.
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In der Zeichnung ist die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen'Schnitt durch die«Vorrichtung
nach der Erfindung nach der Linie IJ der Fig. 3, und zwar in der Ausgangs-
bzw. Leerlaufstellung vor dem Abkanten des Bleches; Fige :2 einen Fig. i entsprechenden
Schnitt, jedoch in der Stellung der Vorrichtung nach Beendigung der Blechabwinkelung,
und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. i.
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Das Gehäuse i der Vorrichtung besitzt eine Öffnung zum Einführen des
am Rand abzubiegenden oder einzurollenden Bleches. Die Blechkante legt sich beim
Einführen an den gebogenen Lehrenfinger 18 an, der fest mit dem Niederhalter
3 verschraubt ist, aber auch gegen einen Lehrenfinger .anderer Form bzw.
Größe ausgewechselt werden kann. Der Lehrenfinger bestimmt in an sich
be-
kannter Weise die Breite und Höhe des Flansches, der durch die Hübe eines
mittels einer Zahnradschwinge 6 schwenkbar gelagerten Hammers 4 hergestellt
werden soll. Der Hammer 4 ist, wie üblich, gegen Hammerteile anderer Gestalt auswechselbar,
da seine Gestalt die Form der herzustellenden Blechkante bestimmt.
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Mit dem Lehrenfinger 18 und somit mit der Niederhalterstange
3 ist ein Niederhalterfuß 5. verbunden, der daher gleichfalls nach
Bedarf auswechselbar ist und der die Biegekante am Blech festlegt.
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In den Zahnkranz ig der Zahnradschwinge 6, die den Hammer 4
trägt, greift ein Zwischenzahnrad 8, das seinerseits in eine Zahnstange io eingreift,
die am Gehäuse längs versichiebbar gelagert ist und M ihrer Verschiebung nach unten
durch eine Gehäuseöffnung hindurchtreten kann. Die Zahnradschwinge 6 ist
zusammen mit den Backen 4 seitlich in den aus Fig. 3 ersichtlichen Lagerteilen
7 gelagert, die Ringnuten zur Aufnahme dieser Teile bilden.
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Die Niederhalterstange 3 ist parallel zur Zahnstange io an
der gegenüberliegenden Gehäuseseite längs verschiebbar gelagert, wobei ihre Bewegung
nach oben durch eine Schraube 15 begrenzt wird, die in einem Ansatz 16 des Gehäuses
sitzt. Die Bohrung des Ansatzes 16 vermag, wenn die Schraube 15 nach oben
oder herausgeschrauht ist, eine entsprechende zylindrische Verlängezung der Stange
3 aufzunehmen. Diese Niederhalterstange ist gegenüber der Zahnstange io mit
einer entsprechenden Verzahnung versehen.
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Ein Wagehebel i i ist an seinen Enden mit Zahnseginenten i i" und
I I b versehen, von denen das eine in die Verzahnung der Stange
3 und das andere in
die Zahnstange io eingreift. Der Wagehebel
ii trägt ein Gabelstück 12, das mittels eines Bolzens 13 gelenkig an den Wagehebel
angeschlossen ist und den schaftförmigen Antriebslenker 14 führt. Dieser kann in
an sich bekannter und nicht gezeichneter Weise an den hin und her gehenden Stößel
einer Antriebsniaschine für maschinellen oder Handantrieb angeschlossen werden.
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Führt demzufolge der Antriebslenker 14 einen Hub in der Pf#ilrichtung
nach unten aus, so wird der Niederhalter 3 mit dem Niederhalterfuß
5 auf das Blech gedrückt und dieses festgeklemmt. Gleichzeitig beginnt die
vom Zahnsegment Ib mit* genommene Zahnstange io über die Teile 8 und ig die
Zahnradschwinge 6 mit dem Hammer 4 entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen.
Auch noch nach dem Festklemmen des Bleches setzt sich diese Hubbewegung des Hammers
4 dadurch fort, daß das Zahnsegment i i" an der Zahnstange 3 abrollt und
somit die Zahnstange io weiter nach unten bewegt wird.
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Der die Vorrichtung tragende Tisch 17 ist bei diesen Hammerschlägen
in bezug auf die mittlere Höhenlage des antreibenden Maschinenstößels zweckmäßig
so eingestellt, daß der Blüchrand zunächst nur in einem stumpfen Winkel hochgekantet
wird. An Stelle der Höhenverstellung des Tisches 17 kann selbstverständlich eine
entsprechende Höhenverstellung des antreibenden Maschinenstößels treten.
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Geht der Hub des Stößels und somit des Antriebslenl,ers 14 nach oben,
so löst sich der Nied ' erhalterfuß 5 vom Blech, und der Hammer mit
der Zahnradschwinge 6 geht in die in Fig. i gezeigte Stellung zurück. In
dieser gelösten Stellung wird das Blech gegenüber dem -Hammer auf seiner Unterlage
um einen Schritt weitergeschoben, der der Hammerbreite entspricht. Die Einstellschraube
15 sorgt dabei dafür, daß zwischeft dem Fuß 5 und dem Blech 2 kein zu großer
Spielraum entsteht.
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Ist auf diese Weise mit aufeinanderfolgenden Hammerschlägen der ganze
abgekantete Blechrand durchlaufen, so wird der Abstand zwischen dem Tisch
17 und dem antreibenden Stößel verringert und die vorläufige Abkantung um
einen gewissen Winkel weitergetrieben. Das beschriebene Verfahren wird fortgesetzt,
bis der gewünschte Abkantwinkel' nach zwei-, drei- oder mehrmaligem Durchlaufen
des Blechrandes erreicht ist, z. B. die senkrechte Abkantung nach Fig. 2. In der
Stellung nach Fig.:2 hat sich infolge der Höhenverstellung des Tisches 17 die Zahnstange
io nach unten bis durch, die untere Gehäuseöffnung hindurch verschoben, wobei das
Zahnsegment i i" sich an der Stange 3 abgerollt hat.
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Zum Entfernen des Bleches 2 nach Beendigung des Biegevorgangs wird
die Schraube 15 hochgeschraubt und nötigenfalls auch der ihre Mutter bildende Ansatz
16 entfernt, so daß der Niederhalter 3 mit seinem Fuß 5 für die Freigabe
des Bleches genügend hoch gehoben werden kann.
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Ist in bestimmten Fällen eine unterschiedliche übertragung der Antriebskraft
auf -die Zahnstangen 3 und io erwünscht, so erhält der Wagehebel i i mehrere
Lochungen für das Eingreifen des Bolzens 13, so daß das Gabelstück 12 außerhalb
seiner Mitte angelenkt werden kann.
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Soll in einer öffnung des zu behandelnden Bleches ein Innenrand abgebogen
werden und ist die Öffnung genügend groß, um die ganze Vorrichtung in sie einzuführen,
so wäre es umständlich, wenn hierzu erst die'Verbindung des Antriebslenkers 14 mit
dem Antri-ebsstößel gelöst werden müßte. In diesem Fall kann der Antriebslenker
14 aus zwei Teilen bestehen, die, statt nach oben, über die Vorrichtung und deren
Tisch 17 hinweg oder durch den Tisch hindurch nach unten geführt und an einen Antriebsstößel
einer unterhalb der Vorrichtung angeordneten Maschine angeschlossen werden.
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Wie ersichtlich, ist es zwar besonders einfach, aber nicht unbedingt
erforderlich, den Schwinghebel für den Antrieb von Niederhalter und Hammer als Wagehebel
auszubilden. Gewünschtenfalls könnte dieser Schwinghebel auch an einem Ende mit
dem Antriebslenker 14 verbunden und in unterschiedlichem Abstand vom anderen. Ende
mit den Getriebeteilen der Vorrichtung, z. B. den Zahnstangen 3 und io, in
Verbindung stehen. In diesem Fall würde das Zwischenzahnrad 8 entfallen.
Die bevorzugte Ausbildung als Wagehebel vereinfacht aber die beschriebene Verstellmöglichkeit
für den Hub des Hammers 4, die sich durch Vergleich der Fig. i und :z ergibt.
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