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DE940118C - Verfahren zur Gewinnung von Reduktinsaeure - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Reduktinsaeure

Info

Publication number
DE940118C
DE940118C DEM15514A DEM0015514A DE940118C DE 940118 C DE940118 C DE 940118C DE M15514 A DEM15514 A DE M15514A DE M0015514 A DEM0015514 A DE M0015514A DE 940118 C DE940118 C DE 940118C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
reductic
solution
reductic acid
anion exchanger
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEM15514A
Other languages
English (en)
Inventor
Sigmund Dipl-Ing-Agr Goldstein
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ADOLF LANZREIN
MUEHLEN AG VORM NAEF
Original Assignee
ADOLF LANZREIN
MUEHLEN AG VORM NAEF
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ADOLF LANZREIN, MUEHLEN AG VORM NAEF filed Critical ADOLF LANZREIN
Application granted granted Critical
Publication of DE940118C publication Critical patent/DE940118C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C51/47Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by solid-liquid treatment; by chemisorption

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Reduktinsäure Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung reiner kristalliner Reduktinsäure aus stark verunreinigten reduktinsäurehaltigen Lösungen. Reduktinsäure hat die folgende Formel und ist demnach Cyclopenten-(2)-diol-(2, 3)-on-(I). Diese Verbindung wurde bereits von T. Reichstein und R. Oppenauer (Helvetica Chimica Acta, Bd. =6, 1933, S- 988) in kristalliner Form hergestellt, wobei Uronsäuren, Polyuronsäuren, Pektin und Pentose als Ausgangsstoffe dienten. Die Reinigung der z. B. aus Pektin durch AufschluB mit verdünnter Schwefelsäure bei I55° erhaltenen Rohlösung erfolgte mit Alkohol-Äther und über das Bleisalz. Die Ausbeute an kristallisierter Reduktinsäure, bezogen auf Pektin, betrug 5'/,.
  • Gegenüber dem Verfahren der Erfindung muB diese bekannte Reinigungsmethode als mühselig und unwirtschaftlich bezeichnet werden. Auch die Ausbeute an Reduktinsäure war nur spärlich, während nach vorliegendem Verfahren aus Pektin eine solche von :[6,560/, erzielt wird.
  • Die Reduktinsäure kann die Ascorbinsäure in allen Verwendungsgebieten ersetzen, ausgenommen in der Verwendung als Vitamin C.
  • Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun ein neues, einfaches und wohlfeiles Verfahren zur Reinigung stark verunreinigter, reduktinsäurehaltiger Lösungen, aus denen reine, kristalline Reduktinsäure gewonnen wird. Solche Lösungen erhält man durch Aufschluß von pflanzlichen Materialien, welche Polyuronsäure, Polyuronsäuremethylester, polyuronsaure Salze enthalten, mit verdünnten wässerigen anorganischen oder organischen Säuren unter Druck bei Temperaturen über xoo°. Die gewonnene Reduktinsäurerohlösung wird sodann nach dem Verfahren der Erfindung auf fol-. . gende Weise gereinigt: Zuerst bringt man die Rohlösung mit einem adsorbierenden Entfärbungsmittel zusammen. Dann entfernt man aus der beh_ä'delten Lösung die Aufschlußsäure derart, daß die Reduktinsäure bzw. deren Salze in Lösung bleiben. Hierauf bringt man die reduktinsäurehaltige Lösung in Berührung mit einem mit Wasserstoffionen gesättigten Kationenaustauscher aus Kunstharz, der stark saurer Natur ist und dazu dient, die Kationen aus der reduktinsäurehaltigen Lösung zu entfernen. Sodann wird die von Kationen befreite reduktinsäurehaltige Lösung mit einem mit Hydroxylionen gesättigten, stark basischen Anionenaustauscher aus Kunstharz in Berührung gebracht. Dieses letztgenannte Harz absorbiert die Reduktinsäureanionen, währenddem die nichtionischen Verunreinigungen nicht absorbiert und verworfen werden. Die Reduktinsäure wird hierauf durch eine organische Säure (im folgenden »Verdrängungssäure« genannt) vom Anionenaustauscher verdrängt. Nachdem die Verdrängungssäure aus der mit Reduktinsäure angereicherten Lösung entfernt worden ist, bringt man die Reduktinsäure aus dieser Lösung zur Kristallisation.
  • ZurEntfärbung derreduktinsäurehaltigen Rohlösung eignen sich Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukte und m-Phenylendiamin-Formaldehyd-Kondensationsprodukte, z. B. die unter der Bezeichnung »Duolite, S-3occ und »Asmit i73« im Handel erhältlichen Produkte; das letztere ist im Falle besonders stark verunreinigter Rohlösungen zur Entfärbung zwischen dem Kationen- und Anionenaustausch oder unmittelbar vor der Kristallisation nötig.
  • Die nach der Entfärbung durchzuführende Entfernung der Aufschlußsäure richtet sich nach der Art der für den Aufschluß verwendeten Säure. Flüchtige Säuren, wie Salzsäure, können im Vakuum bei Temperaturen nicht über zoo° ausgetrieben werden. Verwendet man schwer, aber leicht fällbare Säuren, wie Phosphorsäure, Schwefelsäure und Oxalsäure, so kann man diese in ihre unlöslichen Salze, vorzugsweise die Calciumsalze, überführen, die Lösung vom Niederschlag abtrennen und weiterbehandeln.
  • Für die weitere Reinigung der reduktinsäurehaltigen Lösung verwendet man stark- saure und stark basische lonenaustauscherharze. Es ist wesentlich, daß der stark saure Kationenaustauscher mit Wasserstoffionen und der stark basische Anionenaustauscher mit Hydroxylionen gesättigt ist. Obwohl grundsätzlich jeder stark saure Kationenaustauseher- verwendet werden kann, liefern doch nur die sulfonierten Styrol-Divinylbenzol-Mischpolymerisate besonders gute Ergebnisse. Mit sulfonierten Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukten sind die Ergebnisse wesentlich schlechter. Es eignen sich ferner grundsätzlich alle stark basischen Anionenaustauscher; doch auch hier wurde mit Anionenaustauschern von quaternären . Ammoniumbasen eines Styrol-Divinylbenzol-Mischpolymerisates die beste Reinigungswirkung erzielt.
  • Für die Reinigung der reduktinsäurehaltigen Lösungen liefern die drei unter dem Handelsnamen »Dowex5o« (entsprechend »Nalcite HCR«), »Dowex2« (entsprechend »Nalcite SAR«) und »Dowe:kr« (entsprechend»NalciteSBR«) bekanntenIonenaustauscher die besten Ergebnisse.
  • »DOWeX 50« oder »Nalcite HCR« ist ein stark saurer, aus einem sulfonierten Styrol-Divinylbenzol-Mischpolymerisat bestehender Kationenaustauscher, welcher mit dem Polystyrolkern verbundene Sulfonsäuregruppen als' einzige aktive kationenaustauschende Gruppe enthält.
  • »Dowex 2(z oder »Nalcite SAR« ist eine quatemäre Ammoniumbase von einem mit Divinylbenzol vernetzten Polystyrol und als Anionenaustauscher eine stark dissoziierte organische Base.
  • .»Dowex a« oder »Nalcite SBR« ist ebenfalls eine quaternäre Ammoniumbase eines mit Divinylbenzol vernetzten Polystyrols und ist als Anionenaustauscher noch etwas stärker basisch als »Dowex 2«.
  • Die Behandlung der rohen oder teilweise gereinigten Reduktinsäurelösung mit den Entfärberharzen, Kationen- und Anionenaustauschern erfolgt mit Vorteil durch Perkolation.der Lösungen durch Kolonnen dieser Entfärber oder Austauscher, wobei die Ionenaustauscher in kleinkugeliger oder körniger Form verwendet werden. Die Größe dieser Harzkügelchen oder Körner beträgt beim Anionenaustauscher o,2 bis 0,3 mm. Auch kleinere Teilchengrößen können beim Anionenaustauscher mit Erfolg verwendet werden, dagegen gestalten sich die Ausbeuten wesentlich schlechter, sobald die Teilchengrößen des Anionenaustauschers 0,3 mm mehr oder weniger wesentlich überschreiten. Beim Kationenaustauscher schwankt die Teilchengröße zwischen o,2 und 1,5 mm.
  • 'Die Feststellung, daß die Ionenaustauscher mit Erfolg in kleinkugeliger oder körniger Form verwendet werden können, wobei die Reinigung der reduktinsäurehaltigen Lösungen am besten . durch Perkolation erfolgt, schließt die Verwendung dieser Austauscherharze in anderer Form, beispielsweise in Membranform, nicht aus.
  • Nachdem der Anionenaustauscher die Reduktinsäure absorbiert hat, muß die Reduktinsäure wiederum vom Austauscher verdrängt werden. Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß die Reduktinsäure durch o,z n-Ameisensäure selektiv vom Anionenaustauscher verdrängt werden kann, während andere Säuren, die gemeinsam mit der Reduktinsäure vom Anionenaustauscher absorbiert wurden, an diesem haftenbleiben. Die Reduktinsäure kann zwar auch durch andere organische und anorganische Säuren vom Anionenaustauscher verdrängt werden, doch handelt es sich bei allen Säuren, ausgenommen bei derAmeisensäure, nicht mehr um eine selektive Verdrängung, indem zusammen mit der Reduktinsäure beträchtliche Mengen anderer Säuren vom Anionenaustauscher mitverdrängt werden, wodurch die Gewinnung reiner, kristalliner Reduktinsäure bedeutend erschwert oder unmöglich gemacht wird.
  • Es ist für die selektive Verdrängung nicht nur wesentlich, daß Ameisensäure verwendet wird, sondern auch, daß diese in o,i n-Konzentration vorliegt. Ist die Konzentration geringer, so wird das benötigte Volumen der Verdrängungssäure zu groß oder die Verdrängung der Reduktinsäure vom Anionenaustauscher ist praktisch unmöglich. Ist die Konzentration stärker, so werden andere Säuren mitverdrängt, und die Gewinnung reiner Reduktinsäure in hoher Ausbeute wird ebenfalls unmöglich.
  • Die durch Verdrängung der Reduktinsäure vom Anionenaustauscher gebildete wässerige, saure Lösung enthält Ameisensäure und Reduktinsäure. Die Weiterverarbeitung dießer Lösung erfolgt zweckmäßig im Vakuum bei Temperaturen nicht über ioo', wobei man so weit eindampft, daß sich gerade noch keine Kristalle ausscheiden. Die Lösung wird dann filtriert und kann nötigenfalls noch einmal mit einem der genannten E ntfärbeharze entfärbt werden. Schließlich wird die gereinigte, mit Reduktinsäure stark angereicherte Lösung im Vakuum auf ein sehr kleines Volumen ein-;;eclampft, wobei sich Reduktinsäurekristalle von 1,8,3- bis 9g,8°/oiger Reinheit in reicher Ausbeute ausscheiden. Diese Rohkristalle können aus Essigester-Äthylalkohol (absolut) oder Dioxan-Methylalkohol (absolut) umkristallisiert werden und ergeben Reduktinsäurekristalle von höchster Reinheit.
  • Die folgenden Ausgangsstoffe eignen sich besonders gut zur Herstellung der reduktinsäurehaltigen Rohlösungen i. Polyuronsäure und Polyuronsäure enthaltendes Pflanzenmaterial, 2. Methylester von Polyuronsäuren und diese enthaltendes Pflanzenmaterial, 3. SalzevonPolyuronsäuren, wieNatrium-,Kalium-, Ammoniumsalze und diese enthaltendes Pflanzenmaterial, .1. Pentose, Pentosan und Pentosan enthaltendes Pflanzenmaterial, 5. Furfurol.
  • Besonders geeignet sind folgende Ausgangsstoffe: Ausgangsstoffe, die Glucuronsäure und Polyglucuronsäure enthalten: Oxydierte Glucose, oxydierte Cellulose, oxydierte Stärke, Gummiarabikum.
  • Ausgangsstoffe, die Polygalacturonsäure, deren Nlethylester und Salze enthalten: Pektin, Pektinsäure, Natriumpektat und andere Pektinsalze.
  • Pektinhaltiges Pflanzenmaterial: Zuckerrübentrockenschnitzel, Apfeltrockentrester, Birnentrockentrester, Citruspülpe, entsamte Sonnenblumenkörbe.
  • Ausgangsstoffe, die Polymannuronsäure oder deren Salze enthalten: Alginsäure, Natriumalginat, Kaliumalginat, Ammoniumalginat. Alginsäurehaltiges Pflanzenmaterial: Braunalgen (Phaeophyceae), wie Laminaria, Fucus.
  • Ausgangsstoffe, die Pentosen, Pentosane enthalten: Arabinose, Xylose, Araban, Xylan, Getreide- und Leguminosenstroh, Getreidespelzen, Gras-, Klee- und Luzerneheu, Weizenkleie, Baumwollsamenhülsen, Buchen-, Fichten-, Kiefern,- Eichen- und Ahornholz.
  • Zur Herstellung der erfindungsgemäß aufzuarbeitenden Lösungen mischt man die obenerwähnten Stoffe mit einer anorganischen oder organischen Säure, vorzugsweise mit einer verdünnten wässerigen Lösung wie Salzsäure, Phosphorsäure, Schwefelsäure und Oxalsäure. Um Höchstausbeuten an Reduktinsäure zu liefern, erfolgt der Aufschluß mit 5- bis i5°/oigen Säuren, vor allem mit Phosphorsäure, da sie eine hohe Ausbeute an Reduktinsäure und eine leichte Aufarbeitung der Rohlösung ermöglicht. Zur Herstellung der Reduktinsäure werden die Ausgangsstoffe mit einer der erwähnten Säuren im Autoklav q. bis g Stunden auf Temperaturen über ioo', vorteilhaft auf i2o bis i40', erhitzt. Die gewonnene Lösung wird vom unlöslichen Rückstand durch Filtrieren, Zentrifugieren getrennt und dann aufgearbeitet.
  • Die bloße Aneinanderreihung der Maßnahmen, wie eine beliebige Entfärbungsbehandlung, und die weitere Behandlung mit beliebigen Kationen- und Anionenaustauschern mag für die vorliegenden Zwecke vielleicht an sich nahegelegen haben, macht aber nicht das Wesen der vorliegenden Erfindung aus und bleibt bei der Durchführung mit den hierfür in erster Linie in Betracht kommenden Hilfsmitteln auch ohne brauchbare Wirkung. Es ist nämlich unmöglich, reinste Reduktinsäure in höchster Ausbeute zu gewinnen, wenn man sich nicht an die erfindungsgemäßen, ganz besonderen Maßnahmen hält, deren Bedeutung nachstehend noch näher herausgestellt werden soll.
  • i. Entfärbung. Die Gewinnung reiner Reduktinsäure in wirtschaftlicher Ausbeute ist unmöglich, wenn man nicht vor dem lonenaustausch eine Entfärbung der braunschwarzen Rohlösung mit besonderen Kunstharzentfärbern vornimmt. Als solche eignen sich Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukte. Bei besonders stark verunreinigten Ausgangsprodukten, wie Apfeltrockentrestern und Braunalgen, muß ferner vor dem Anionenaustausch oder aber unmittelbar vor der Kristallisation eine zweite Entfärbung eingeschaltet werden. Für diese zweite Entfärbung erweisen sich die Phenol-Formaldehyd-Entfärber als wirkungslos; hierfür sind nur m-Phenylendiamin-Formaldehyd-Kondensationsprodukte geeignet.
  • Bei der Entfärbung mit Adsorptionskohle ist es wohl unter großen Schwierigkeiten möglich, kristalline Reduktionssäure zu gewinnen. Die Ausbeute ist aber derart schlecht und das Verfahren derart unwirtschaftlich, daß es auch bei Anwendung großer Mengen Aktivkohle nur gelingt, einen beschränkten Teil des Farbstoffes zu entfernen. Zusammen mit einem Teil des Farbstoffes werden mindestens 27 °/o der Reduktinsäure an die Kohle adsorbiert. Diese Reduktinsäure kann von der Kohle nicht wieder verdrängt werden, ohne den Farbstoff mit abzulösen. Man erhält in äußerst schlechter Ausbeute ein nur rund 7o °/, Reduktinsäure enthaltendes Harz, aus dem lediglich in einigen Fällen durch sechs- bis siebenmalige Umkristallisation reine Reduktinsäure in schlechter Ausbeute gewonnen werden kann.
  • Beim Arbeiten mit Holzkohle kommt ferner eine -starke Herabsetzung der Aufnahmefähigkeit des Kationen-. und Anionenaustauschers hinzu. Die zum großen Teil noch nicht entfernten Farbstoffe mit hohem Molekulargewicht müssen offenbar die funktionellen Gruppen der Ionenaustauscher abdecken.
  • Es darf mithin gesagt werden, daß bei der Verwendung von Adsorptionskohle als. Entfärbungsmittel die Gewinnung von. Reduktinsäure in wirtschaftlicher Ausbeute aussichtslos ist.
  • 2. Ionenaustauscher. In zahlreichen Versuchen ist es in keinem Falle gelungen, bei der Verwendungschwach saurer und schwach basischer Austauscher kristalline Reduktinsäure zu gewinnen: Es ist vielmehr unbedingt nötig, daß der verwendete Kationenaustauscher stark sauer und der Anionenaustauscher stark basisch ist. Die besten Ergebnisse werden mit sulfonierten Styrol-Divinylbenzol-Mischpolymerisaten bzw. mit deren quaternären Ammoniumbasen erzielt.
  • 3. Korngröße des Anionenaustauschers. Es wurde festgestellt, daß diese für die Höhe der Ausbeute von entscheidender Bedeutung ist. Sie darf 0,3 mm nicht überschreiten und beträgt am besten o,2 bis 0,3 mm. In diesem Fall werden von der vom Anionenaustauscher adsorbierten Reduktinsäure durch die Verdrängung 95 bis 98,5°/o wiedergewonnen. Wird mit einer Korngröße von 0,4 bis i mm gearbeitet, so werden nur 72 bis -780/" der adsorbierten Reduktinsäure wiedergewonnen.
  • q.. Selektive Verdrängung der Reduktinsäure aus dem Anionenaustauscher. Beim Säureaufschluß von polyuronsäurehaltigen Materialien entstehen bei höheren Temperaturen unter Druck neben den Hauptabbauprodukten Kohlendioxyd, Furfurol und Reduktinsäure noch. eine größere Anzahl von organischen Säuren. Die erfindungsgemäß erstmals verwendeten uronsäurehaltigen Ausgangsmaterialien: Trockenschnitzel, Trockenapfeltrester und Trockenbraunalgen enthalten nur rund 2o°/, Polyuronsäuren, d. h. sie enthalten rund 8.o°/, Substanzen, aus denen keine Reduktinsäure gebildet werden kann. Der bei der Säurebehandlung über ioo° gebildete Extrakt und die Umwandlungsprodukte dieser 8o°/, Nicht-Uronsäuren liefern eine beträchtliche Menge weiterer verunreinigender Stoffe ionischer und nichtionischer Natur.
  • Neben Reduktinsäure sind daher an den Anionenaustauscher eine große Anzahl anorganischer und hauptsächlich organischer Säuren in beträchtlichen Mengen adsorbiert. Ausgehend von Braunalgen konnten folgende Säuren identifiziert werden: Salzsäure, Jodwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Mannuronsäure, Oxalsäure, Bernsteinsäure, Lävulinsäure, a-Ketobuttersäure, a-Ketoglutarsäure, Furfurolcarbonsäure, Glyoxylsäure und einige Aminosäuten. Mit Hilfe der Papierchromatographie konnte mit Sicherheit die Anwesenheit einiger weiterer nichtstickstoffhaltiger organischer Säuren nachgewiesen. =werden. Daß bei den verwendeten Ausgangsmaterialien ein sehr verwickeltes Säuregemisch vorliegt, bei dem die Reduktinsäure in der Minderheit steht, wird auch durch die Tatsache bewiesen, daß der Anionenaustauscher ¢,3mal mehr Reduktinsäure aus einer reinen Reduktinsäurelösung aufnehmen kann als aus dem reduktinsäurehaltigen Säuregemisch, welches bei der Verarbeitung von Trockenschnitzel nach dem erfindungsgemäßen-Verfahren anfällt.
  • Die selektive Verdrängung der Reduktinsäure vom Anionenaustauscher durch o,i n-Ameisensäure, bei der alle anderen Säuren am Anionenaustauscher haftenbleiben, ist einer der wichtigsten Schritte des erfindungsgemäßen Reinigungsverfahrens und stellte eine Aufgabe dar, die nicht ohne eine erfinderische Leistung gelöst werden konnte. Tatsächlich wurde lange angenommen, daß nur die Ionenaustausch-Chromatographie, bei der sehr hohe Säulen mit einem iofachen Überschuß von Anionenaustauscher sehr kleiner Korngröße (0,07 bis o,15 mm) verwendet wurden = ein sehr unwirtschaftliches Verfahren -,zum Ziele führen könnte, bis die überraschende Feststellung gemacht wurde, daß o,i n-Ameisensäure im gewöhnlichen Ionenaustauschverfahren praktisch selektiv und quantitativ Reduktinsäure verdrängt. Bei der Verdrängung mit o,a n-Ameisensäure gewinnt man ohne Umkristallisation Reduktinsäure von 98,25- bis 99,6o°/oiger Reinheit in höchster, bezogen auf die adsorbierte Reduktinsäure, 95- bis 98,5°/oiger Ausbeute.
  • Auch in wirtschaftlicher Hinsicht bietet das erfindungsgemäße Verfahren ganz wesentliche Vorteile. Die Reduktinsäure ist seit dem Jahre 1933 durch die eingangs erwähnte Arbeit von, T. Reichstein urid R. Oppenauerbekannt. Wegen der Umständlichkeit, der, zu hohen Kosten und der geringen Ausbeute wurde nie ein Versuch gemacht, die RedukEnsäure nach diesem Verfahren technisch zu gewinnen. Auch die seither bekanntgewordenen synthetischen Verfahren sind derart kostspielig, daß sie technisch nicht verwertet-wurden. Die - in den holländischen Patentschriften 56 162, 57 365 und 58 279 beschriebene Synthese verwendet Cyclopentanon als Ausgangsstoff und führt über sechs Zwischenstufen zur Reduktinsäure. Die von G. Hesse und E. Bücking in Liebigs Annalen der Chemie, Bd. 563, 1949, S. 31 bis 37, entwickelte Synthese verwendet Glutarsäureäthylester und Oxalsäureäthylester.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird erstmalig reine Reduktinsäure in hoher, wirtschaftlicher Ausbeute hergestellt. Die Ursachen der hohen Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die folgenden: i. Das Verfahren gestattet die Heranziehung wohlfeiler, aber zum Teil stark verunreinigter Ausgangsmaterialien, die bisher noch nie zur Herstellung der Reduktinsäure verwendet wurden.
  • 2. Die Herstellungskosten sind sehr niedrig. Die verwendeten Chemikalien sind wohlfeil und können zum Teil wiedergewonnen oder gewinnbringend wiederverwertet werden. -3. Die Ausbeuten an Reduktinsäure nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sind sehr hoch. Man erhält beispielsweise aus Pektin mehr als dreimal soviel Reduktinsäure wie nach dem Verfahren von Reichstein und Mitarbeiter. Die Reduktinsäure kann die Ascorbinsäure in all ihren zahlreichen Anwendungsgebieten vollwertig ersetzen, wo es auf eine Vitaminwirkung nicht ankommt. Das ausgedehnte Anwendungsgebiet der Ascorbinsäure in der Lebensmittelindustrie geht aus der Arbeit von Bauernfeind (Advances in Food Research, Bd. IV, 1953, Academic Press, New York) hervor. Die Anwendung der Ascorbinsäure als Nichtvitamin ist heute schon ebenso wichtig wie ihre Anwendung als Vitamin.
  • Einer weiteren Verwendung der Ascorbinsäure in der Lebensmittelindustrie und Technik, z. B. als Verbesserungsmittel der Backfähigkeit von Mehlen und als Reduktionsmittel in der chemischen Industrie, steht indessen ihr zu hoher Preis im Wege. Das erfindungsgemäße Verfahren bringt nun auch hier einen wirtschaftlichen Fortschritt, indem danach hergestellte Reduktinsäure wohlfeiler hergestellt werden kann als synthetische Ascorbinsäure. Hinzu kommt noch, daß infolge ihres geringeren Molekulargewichtes bei gleichem Redoxpotential i kg Reduktinsäure als Reduktions- und Antioxydationsmittel die gleiche Wirksamkeit zeigt wie 1,54 kg Ascorbinsäure. Beispiel i a) Aufschluß mit Phosphorsäure 6oo g Zuckerrübentrockenschnitzel wurden in einem Erlenmayerkolben aus sogenanntem »Pyrexglas« mit 61 einer io°/oigen Phosphorsäurelösung (hergestellt aus technischer, arsenfreier, 75°/oiger Phosphorsäure) in einem mit säurefestem Material ausgekleideten Autoklav, der bis zur Höhe des Flüssigkeitsspiegels des Glasgefäßes mit Wasser zur besseren Wärmeleitung gefüllt war, 4 Stunden auf i2o° erhitzt. Nach dem Erkalten wurde der Inhalt des Glasgefäßes durch ein Filtertuch abgepreßt und der Rückstand noch zweimal mit Wasser verrührt, zweimal durch das Filtertuch abgepreßt und die Filtrate durch eine Glasfilternutsche (»G 3«) filtriert. 5 ccm des Filtrates wurden mit verdünnter Essigsäure und Stärkelösung versetzt und mit o,oi n-JodIösung titriert. Es wurden bis zum Farbumschlag nach Blau 31,i5 ccm o,oi n-Jodlösung verbraucht, die auf 8,251 Filtrat umgerechnet einer Ausbeute von 29,3g Reduktinsäure (i ccm o,oi n-Jodlösung entspricht 0,57 mg Reduktinsäure) und auf Trockenschnitzel bezogen einer Ausbeute von q.,88°/0 Reduktinsäure entsprechen. Das geklärte, aber dunkelbraun bis schwarz gefärbte und stark saure Filtrat wurde nun durch einen mit 31 eines Entfärbers aus synthetischem Kunstharz gefüllten Glaszylinder mit einer Geschwindigkeit von 1,2 Volumen Flüssigkeit je Volumen Harz und je Stunde, entsprechend 6o ccm Flüssigkeit je Minute, perkoliert. Als Entfärber diente ein unter dem Handelsnamen »Duolite S-30« bekanntes Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukt. Der Entfärber wurde vorher mit verdünnter Natronlauge, Wasser und verdünnter Schwefelsäure behandelt und mit Wasser bis zur neutralen Reaktion gegen Bromthymolblau gewaschen. Während der Perkolation wurde zeitweise eine kleine Probe des Perkolates mit Jod titriert. Das erste, keine oder nur geringe Reduktinsäuremengen enthaltende Perkolat wurde verworfen (da es stark phosphorsäurehaltig ist, kann es im großtechnischen Verfahren weiterverarbeitet werden), dann wurde das Perkolat so lange gesammelt, bis die Konzentration zu gering wurde, wodurch i81 sehr helles, nur noch schwach gelbgefärbtes, klares Perkolat erhalten wurden. Dieses wurde in einem mit säurefestem Email ausgekleideten Metallgefäß zum Sieden erhitzt, worauf in langsamem Strahl unter stetem Umrühren etwa 3,61 einer siedenden 2o°/oigen wässerigen Suspension von feinpulverigem Calciumcarbonat zugefügt wurden. Nach der Zugabe dieser Menge wurden der stark schäumenden und siedenden Mischung unter Umrühren 75 ccm einer siedenden wässerigen Suspension von feinpulverigem Calciurnhydroxyd und unmittelbar darauf, wiederum unter stetem Umrühren, in feinem Strahl 6oo ccm einer siedenden 2o°/oigen Suspension von Calciumcarbonat. zugesetzt. Das p$ der Mischung hatte nun einen Wert von 6,8, und die Neutralisation war damit beendet. Die neutralisierte Mischung wurde hierauf in mehreren Anteilen durch eine Glasfilternutsche (»G 3(i) filtriert, der Niederschlag zweimal mit Wasser aufgeschwemmt, filtriert und die Filtrate vereinigt. Die Prüfung des Filtrates mit Bariumchlorid ergab eine ganz leichte, von Sulfat herrührende Trübung. Die Prüfung auf Phosphorsäure mit Bariumchlorid in Gegenwart von Ammoniak verlief negativ. Das neutralisierte Filtrat wurde hierauf mit einer Geschwindigkeit von 25 Volu- men je Volumen Harzaustauscher und je Stunde (das sind etwa 40o ccm Perkolat je Minute) durch einen mit i 1 Kationenaustauscher gefüllten Glaszylinder perkoliert. Als Kationenaustauscher diente ein unter dem Handelsnamen »Dowex 50« bekanntes sulfoniertes Styrol-Divinylbenzol-Mischpolymerisat mit einer Korngröße von o,2 bis 1,5 mm. Der Kationenaustauscher wurde vorher mit 11 15%iger Salzsäure behandelt und hierauf mit destilliertem Wasser bis zur Chloridfreiheit gewaschen. Das phosphat- und kationenfreie Filtrat wurde nun mit einer Geschwindigkeit von 2o Volumen Perkolat je Volumen Harzaustauscher und je Stunde (das sind 330 ccm Perkolat je Minute) durch einen mit 11 eines Anionenaustauschers gefüllten Glaszylinder perkoliert. Als Anionenaustauscher diente eine unter dem Handelsnamen »Dowex 2« bekannte quaternäre Ammoniumbase eines Styrol-Divinylbenzol-Mischpolymerisates. Der stark basische Anionenaustauscher hatte eine Korngröße von o,2 bis 0,3 mm. Er wurde vorher mit 61 4%iger Natronlauge behandelt und mit destilliertem Wasser bis zum pg-Wert 6,5 gewaschen. Nun wurde o,i n-Ameisensäure mit einer Geschwindigkeit von io Volumen je Volumen Harzaustauscher und je Stunde (entsprechend 17o. ccm Perkolat j e Minute) durch den Anionenaustauscher perkoliert. Das Perkolat wurde mit Jodlösung auf die Anwesenheit von Reduktinsäure geprüft. Das erste und letzte Perkolat mit zu geringem Reduktinsäuregehalt wurde verworfen. Das gesamte Perkolat betrug 5 1 und enthielt mehr als 95°/o der vom Anionenaustauscher aufgenommenen Reduktinsäure, und zwar in annähernd 4facher Konzentration. Dieses Perkolat wurde hierauf unmittelbar im Vakuumverdampfer aus »Pyrexglas« mit Kapillare, in welche zum Vermeiden des Stoßens reiner Stickstoff eingeleitet wurde, im Wasserbad bei einer Heiztemperatur von 95 bis 98° bis auf annähernd 300 ccm eingedampft, hernach durch eine Nutsche (»G ¢«) filtriert und in einem kleineren 1 1-Vakuumverdampfer auf ein sehr kleines Volumen eingedampft. Es bildete sich ein Niederschlag von Reduktinsäurekristallen, der nur noch von einer höchstens o,5 cm hohen Flüssigkeitsschicht überdeckt war. Die Mischung wurde einige Stunden in der Kälte stehengelassen, und durch Filtrieren, Waschen mit kaltem Aceton und Trocknen im Vakuum über Calciümchlorid wurde eine erste Rohkristallfraktion-von 16,50 g gelblichen Reduktinsäurekristallen gewonnen, deren einerseits mit 2, 6-Dichlorphenolindophenollösung und andererseits mit Jodlösung übereinstimmend titrimetrisch festgestellte Gehalt an reiner Reduktinsäure 98,250/, betrug. Durch zweimaliges Einengen der Mutterlauge im Vakuum auf ein sehr kleines Volumen wurden eine zweite und dritte Rohkristallfraktion erhalten. Es ergaben sich insgesamt ohne jede Umkristallisation folgende Mengen:
    Als reine
    Reduktinsäure Als reine
    berechnete
    Ausbeute Reduktinsäure
    Kristall- Ausbeute als reine Ausbeute, bezogen fraktion aus 6oo g, Reinheit Reduktinsäure auf die reine berechnete
    Ausbeute, bezogen
    Trockenschnitzel berechnet Reduktinsäure auf die -
    unmittelbar nach
    SäureaufsehluB Trockenschnitzel
    (29,3g)
    g °/o g % °/o
    i 16,50 ' 98,25 16,21 5532 2,70
    2 2,00 9764 1,95 6,65 0,3--
    3 037 9750 0,36 1,23 0,o6
    Insgesamt .... , 18,87 I 18,52 I 63,20 3,o8
    Bei allen drei Rohkristallfräktionen führte bereits einmaliges Umkristallisieren zu reinster Reduktinsäure, beurteilt nach Schmelzpunkt (F. 2o3°, korr.), Elementaranalyse, Jodäquivalent und Alkaliäquivalent. Bezogen auf die Rohkristallmenge betrug die Ausbeute der ersten Umkristallisation 85 bis 88°/o, wenn man aus der Mutterlauge der ersten Umkristallisation eine weitere Kristallfraktion gewann. b) Aufschluß mit Schwefelsäure 6oo g Zuckerrübentrockenschnitzel wurden mit 6 1 6°/oiger technischer Schwefelsäure 4 Stunden bei 12o° im Autoklav aufgeschlossen. Die weitere Aufarbeitung verlief, wie unter a) angegeben wurde, mit dem Unterschied, daß mit Calciumcarbonat allein neutralisiert wurde, ferner, daß nach der Perkolation durch den Kationenaustauscher das noch gelöste Sulfat mit 31 o,2 n-Barytlauge gefällt wurde. Nachdem die Lösung filtriert und ihr pa mit Natronlauge auf den Wert 3,2 eingestellt worden war, wurde sie nochmals durch eine i-1-Säule eines unter dem Handelsnamen als. »Asmit z73« bekannten m-Phenylendiamin-Formaldhyd-Kondensationsproduktes entfärbt, wobei die Lösung einen pH-Wert von 3 bis 4 aufweisen muß. Die entfärbte Lösung wurde darauf, wie unter a) angegeben wurde, weiterverarbeitet. Die Kristallausbeute betrug 53°/o, bezogen auf die in der Tabelle von Beispiel i a angegebene Menge. Beispiel 2 6oo g getrocknete Apfeltrester wurden in 6115°/oiger Phosphorsäure 5 Stunden bei 125° im Autoklav aufgeschlossen. Die weitere Verarbeitung verlief wie im Beispiel 1a mit folgenden Ausnahmen: zur Neutralisation wurde Calciumcarbonat allein verwendet. Das ameisensäure- und reduktinsäurehaltige Perkolat aus dem Anionenaustauscher wurde im Vakuum auf etwa Zoo ccm eingeengt und die konzentrierte Lösung, deren pH-Wert mit Natronlauge auf 3,3 eingestellt worden war, nochmals durch eine i-1-Säule des Kunstharzentfärbers »Asmit 173« perkohert. Die entfärbte Lösung wurde hierauf nochmals durch eine 2oo-ccm-Säule des Kationenaustauschers »Dowex 50« perkohert und dann im Vakuum auf ein sehr kleines Volumen eingedampft. Die Weiterverarbeitung gestaltete sich hierauf, wie im Beispiel 1 a angegeben ist. Die als reine Reduktinsäure berechnete Ausbeute betrug 10,5 g, bezogen auf die Trockentrester 1,75°/0 Die Kristalle waren reiner als die im Beispiel 1 a gewonnenen. Beispiel 3 Zoo g Pektin wurden in 21 io°/oiger Phosphorsäure 4 Stunden bei 12o° im Autoklav aufgeschlossen und nach dem Erkalten von dem schwarzen Rückstand abfiltriert, der Rückstand wurde ausgewaschen und das Waschwasser dem Filtrat zugesetzt: Die titrimetrisch festgestellte Ausbeute betrug unmittelbar nach dem Aufschluß 41329 Reduktinsäure. Die weitere Aufarbeitung erfolgte nach den Angaben im Beispielia, wobei aber nur 1,51 einer 2o°/oigen Calciumcarbonatsuspension, i l Kunstharzentfärber »Duolite S-30«, 3oo ccm Kationenaustauscher »Dowex 5o« und 50o ccm Anionenaustauscher »Dowex 2«, o,2 bis 0,3 mm Kugelgröße, verwendet wurden. Es wurden folgende Rohkristallausbeuten erhalten:
    Als reine Reduktin-
    säure berechnete
    Ausbeute Ausbeute, bezogen Als reine Reduktin.-
    Kristall- Ausbeute als reine auf die reine säure berechnete
    fraktion aus Zoo g Pektin Reinheit Reduktinsäure Reduktinsäure Ausbeute, bezogen
    berechnet unmittelbar nach auf das Pektin
    Säureaufschluß
    (4h52 g)
    g °/o g °/o °%
    1 2987 99,6o 29,75 71,65 14,87
    2 22,56 99,4o 2,54 6,12 1,27
    3 o,86 99,4o o,85 2,o5 o,42
    Insgesamt .... I 33,29 I 33,14 I 79,82 I 16,56
    Die Kristalle waren von hellgelber Beschaffenheit. Beispiel 4 6oo g trockene, gemahlene Braunalgen der Art Laminaria wurden mit 61 lo°/oiger Phosphorsäure 5 Stunden bei 135° im Autoklav aufgeschlossen. Nach dem Erkalten wurde durch ein Faltenfilter filtriert, der Filterrückstand zweimal gewaschen und zweianal filtriert. Der titrimetrisch festgestellte Gehalt des Filtrates betrug 33,90 g Reduktinsäure. Es wurde mit 31 Kunstharzentfärber »Duolite S-30« entfärbt und hierauf mit 3,61 siedender 2o°/oiger Calciumcarbonatsuspension sowie mit 220 ccm siedender io°/oiger Calciumhydroxydsuspension in der Siedehitze neutralisiert. Nach der Perkolation durch 11 Kationenaustauscher »Dowex 50« wurden zur Entfernung des vorhandenen Sulfates 750 ccm o,2 n-Barytlauge benötigt. Hierauf wurde die reduktinsäurehaltige, phosphat-, sulfat- und kationenfreie Lösung durch eine Säule von 1,51 des Anionenaustauschers »Dowex 2«, mit o,2 bis 0,3 mm Korngröße, perkoliert. Nachdem die Reduktinsäure durch o,i n-Ameisensäure aus dem Anionenaustauscher verdrängt worden war, wurde das Perkolat im Vakuuin auf etwa Zoo ccm eingeengt. Nun wurde die konzentrierte, reduktinsäurehaltige Lösung mit Natronlauge auf den pH-Wert 3,3 eingestellt und darauf nochmals durch eine 1-1-Säule des Kunstharzentfärbers »Asmit 173« entfärbt. Die farblose Lösung wurde nun nochmals durch eine 2oo-ccm-Säule des Kationenaustauschers »Dowex 50« perkoliert und danach im Vakuum auf etwa 300 ccm eingedampft. Nach dem Filtrieren wurde im kleinen Vakuumverdampfer zu einem sehr kleinen Volumen eingedampft, wodurch 15,25 g als erste hellgelbe Rohkristallfraktion erhalten wurden. Die Gesamtausbeute zeigt die folgende Zusammenstellung:
    Als reine Reduktin-
    säure berechnete
    Ausbeute Ausbeute, bezogen Als reine Reduktin-
    Kristall- Ausbeute aus Reinheit als reine auf die reine säure berechnete
    fraktion 6oo g Braunalgen Reduktinsäure Reduktinsäure Ausbeute, bezogen
    berechnet unmittelbar nach auf die Braunalgen
    Säureaufschluß
    (33,9g)
    g °/a g 0/0
    1 15,25 99,55 15,18 44,78 2,53
    2 1,8o gg,oo 1,78 5,25 0,3o
    3 0,51 98,72 0,50 1,47 o,o8
    Insgesamt .... I 17,56 I 17,46 I 51,50 I 2,91
    Beispiel 5 Zoo g Alginsäure wurden mit 21 lo°/oiger Phosphorsäure 5 Stunden bei 135 bis 137° im Autoklav aufgeschlossen und nach dem Erkalten von dem schwarzen Rückstand durch ein Faltenfilter filtriert. Der Rückstand wurde noch je dreimal mit Wasser ausgewaschen und ebenfalls filtriert. Die im vereinigten Filtrat unmittelbar nach dem Aufschluß titrimetrisch festgestellte Ausbeute betrug 38,07 g Reduktinsäure. Die weitere Aufarbeitung erfolgte nach den Angaben im Beispiel =a, jedoch mit folgenden Ausnahmen: Es wurden zum Neutralisieren I2oo ccm einer 2o°/oigen Calciumcarbonatsuspension verwendet. Ferner wurden benötigt: 11 Kunstharzentfärber »Duolite S-30«, 300 ccm Kationenaustauscher »Dowex 5o« und 500 ccm Anionenaustauscher »Dowex 2« mit o,2 bis 0,3 mm Teilchengröße. Die Rohkristallausbeute ergab folgende. Werte:
    Als reine Reduktin-
    - säure berechnete
    Ausbeute Ausbeute, bezogen Als reine Reduktin-
    Kristall- Ausbeute . Reinheit als reine auf die reine säure berechnete
    fraktion aus 200 g Alginsäure Reduktinsäure Reduktinsäure Ausbeute, bezogen
    berechnet unmittelbar nach auf die Alginsäure
    SäureaufschluB
    '(38,07 g)
    g °@o g °@o °@o
    1 27,24 99,24 27,03 71,00 13,51
    2 2,98 99,18 2,95 . 7,75 1147
    0,35 98,40 0,34 0,9o 0,17
    3
    Insgesamt . . . . ` 30,57 I 30,32 I 79,65 15,15
    Die Kristalle waren von schöner, hellgelber-Beschaffenheit. Versuche mit Natriumalginät führten zu ähnlich hohen Ausbeuten.
  • Beispiel 6 60o g Furfurol wurden mit 61 5o°/oiger Phosphorsäure il/, Stunden bei einer Temperatur von 15o° im Autoklav aufgeschlossen. Nach dein Filtrieren der Lösung, mehrmaligem Auswaschen, Auspressen und Filtrieren des entstandenen schwarzen Polymerisates wurde das vereinigte Filtrat wie im Beispiel i a weiterbehandelt, mit der Ausnahme, daß mehr Calciumcarbonatsuspension zur Entfernung der Phosphorsäure benötigt wurde. Die Ausbeute betrug 2,18 °/o an 98,3- bis 99,5%iger reiner Reduktinsäure, bezogen auf Furfurol.
  • Aus vorstehendem ergibt sich, daß es infolge der hohen Reinigungs- und Konzentrationswirkung der verwendeten Ionenaustauscher und Entfärbungsmittel erstmals möglich ist, in wirtschaftlicher Weise Reduktinsäure aus wohlfeilen Ausgangsstoffen zu gewinnen, die bisher noch nie für diesen Zweck benutzt wurden, da bei allen bisher bekannten Verfahren die Gewinnung der Reduktinsäure aus diesen Rohstoffen äußerst umständlich und kostspielig ist. Die verwendeten Ausgangsstoffe sind teilweise Abfallprodukte, teilweise Pflanzenextrakte und teilweise reichlich in der Natur vorkommende Pflanzen. Die leichte Zugänglichkeit dieser Ausgangsmaterialien, die beispiellose Einfachheit des Herstellungsverfahrens, die hohe Ausbeute und die Möglichkeit, während der Herstellung anfallende Abfallprodukte gewinnbringend zu verwerten, sind die Hauptgründe der hohen Wirtschaftlichkeit des beschriebenen Verfahrens. Es ist insbesondere erwähnenswert, daß nach dem Verfahren Ausbeuten erzielt werden, wie sie - nach der Literatur zu schließen - bisher in dieser Höhe auch nicht annähernd erreicht wurden.
  • Der neuartige und überraschende Erfolg des beschriebenen Verfahrens-geht daraus hervor, daß die Reduktinsäure erst mit Hilfe dieses Verfahrens großtechnisch wohlfeil und in hoher Ausbeute rein dargestellt werden kann.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Reduktinsäure aus Aufschlußsäure und außerdem schwer abtrennbare Verunreinigungen enthaltenden Reduktinsäurerohlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die saure Rohlösung mit einem Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukt als Entfärbungsmittel behandelt, aus der entfärbten Lösung die Aufschlußsäure derart entfernt, daß die Reduktinsäure bzw.. deren Salze in Lösung bleiben, die erhaltene Lösung mit einem mit Wasserstoffionen gesättigten, stark sauren Sulfonsäuregruppen enthaltenden Styrol-Divinylbenzol-Mischpolymerisat als Kationenaustauscher mit einer Korngröße von o,2 bis 1,5 mm und nach Abtrennung von diesem mit einem mit Hydroxylionen gesättigten, stark basischen Anionenaüstauscher mit einer Korngröße von höchstens 0,3 mm, der aus quaternären Ammoniumbaseneines Styrol-Divinylbenzol-Mischpolymerisates besteht, behandelt, die Lösung abtrennt und die adsorbierte Reduktinsäure mit o,1 normaler Ameisensäure selektiv aus dem Anionenaustauscher verdrängt, die Verdrängungssäure aus der an Reduktinsäure angereicherten Lösung entfernt und aus dieser Lösung die Reduktinsäure zur Kristallisation bringt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man stark verunreinigte Reduktinsäurerohlösungen mit einem Kunstharz aus m-Phenylendiamin-Formaldehyd entfärbt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Entfärbung als auch die Behandlung mit den Ionenaustauschern durch Perkolation erfolgt.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die reduktinsäurehaltige Lösung zwischen der Behandlung mit dem Kationenaustauscher und dem Anionenaustauscher oder vor der Kristallisation nochmals mit einem Entfärbungsmittel aus Kunstharz behandelt. g. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daB man eine reduktinsäurehaltige Rohlösung verwendet, die durch AufschluB von Polyuronsäure, deren Methylester und deren Salze enthaltendem Material mit verdünnten Säuren, vorzugsweise Phosphorsäure, unter Druck bei Temperaturen von 12o bis 15o° erhalten wurde. Angezogene Druckschriften: Arzneimittelforschung, Bd. _, 1951, S. 247 bis 257; Helvetica ChimicaActa, Bd.16, 1933, S. 993 bis 995.
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