DE9100921U1 - Anordnung zum Aufnehmen, Transportieren und Absetzen eines Wechselaufbaues, insbesondere eines Transportsilos mit einem Absetzkipper eines Fahrzeuges, z.B. Lastkraftwagen - Google Patents

Description

Sll473/me/gr

Gebrauchsmusteranmeldung

Herr Normann Bock, Zum Brook 48, 2808 Syke-Barrien

Anordnung zum Aufnehmen, Transportieren und Absetzen eines
Wechselaufbaues, insbesondere eines Transportsilos, mit einem
_ein_e_s_ Fahrzeuges\, &zgr; .B. Lastkraftwagen

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Aufnehmen, Transportieren und Absetzen eines mit einseitig angebrachten, parallel zueinander verlaufenden Gleitkufen ausgerüsteten Wechselaufbaues, insbesondere eines Transportsilos, auf bzw. von einem Fahrzeug, z.B. Lastkraftwagen, das mit einem Absetzkipper mit am Fahrzeugheck angelenktem Kipprahmen und daran längsverschiebbar geführten Kulissenrahmen versehenen ist.

Ein Transportsilo ist ein im wesentlichen zylindrischer, mit Schüttgut füllbarer Behälter, der mit an einer unteren Zylinderstirnseite angebrachten Standbeinen aufstellbar ist, so daß sich eine untere AuslaufÖffnung bei stehendem Transportsilo in einer durch die Länge der Standbeine vorbestimmten Position über der Aufstellfläche befindet.

Ein Transportsilo kann z.B. mit Zement gefüllt und vom Füllort, beispielsweise einer Zementfabrik, liegend auf einem Fahrzeug transportiert werden. Am Verwendungsort des Zements, z.B. einer Großbaustelle, ist der angelieferte Transportsilo aufzustellen, so daß fortlaufende Zemententnahme möglich ist.

Aufnehmen, Transportieren und Absetzen von leeren und ge-

füllten Transportsilos kann mit Lastkraftwagen durchgeführt werden, die mit einem Absetzkipper versehen sind. Ein Absetzkipper besteht aus einem am Fahrzeugheck angelenkten Kipprahmen, der mittels eines hydraulischen Kippzylinders von einer waagerechten Transportstellung in eine lotrechte Stellung geklappt bzw. gekippt werden kann. An dem Kipprahmen ist ein Kulissenrahmen, ebenfalls mit Hydraulikzylindern, längsverschiebbar geführt. Es ist bekannt, am Kulissenrahmen Anschlagmittel vorzusehen, die mit einem aufzunehmenden, zu transportierenden bzw. abzusetzenden Wechselaufbau, beispielsweise einem Transportsilo verbindbar sind.

Zum Aufnehmen eines stehenden Transportsilos werden z.B. die Anschlagmittel des Kulissenrahmens mit entsprechenden Beschlägen am Transportsilo verbunden. Durch Ausschieben des Kulissenrahmens wird der damit verbundene Transportsilo soweit angehoben, daß die unteren Enden seiner Standbeine nicht mehr auf der Standfläche ruhen. Ein solchermaßen angehobener Transportsilo kann durch Verschwenken des Kipprahmens dann in eine liegende Position überführt werden, bis er auf dem Lastkraftwagen ruht und transportiert werden kann. Beim Aufstellen eines liegend transportierten Transportsilos verläuft der Vorgang umgekehrt.

Da der Behälter eines Transportsilos im wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist, neigt ein liegend transportierter Transportsilo dazu, auf einem Lastkraftwagen seitlich zu rollen. Auch während der Aufnahme bzw. des Absetzens können bereits Rollbewegungen auftreten, z.B. durch Verlagerungen des

Siloinhaltes.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Aufnehmen, Transportieren und Absetzen eines Transportsilos nicht nur zu vereinfachen, sondern auch gleichzeitig sicherer zu machen.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an jeder Längsseite des Kulissenrahmens wenigstens ein gegen den Transportsilo vorstehender, zum freien Ende des Kipprahmens hin gerichteter Hakenfinger angeordnet ist, und daß an den Gleitkufen des Transportsilos mit jeweils einem zugeordneten Hakenfinger bei Verschieben des Kulissenrahmens in Eingriff bringbare Bolzen angebracht sind.

Die an den Gleitkufen eines Transportsilos angeordneten Bolzen sind bei stehendem Transportsilo in einer Ebene waagerecht ausgerichtet. Durch Ankippen des Kipprahmens können die am Kulissenrahmen befindlichen Hakenfinger in eine Position gebracht werden, in der sie während des Ausfahrens des Kulissenrahmens jeweils einen zugeordneten Bolzen untergreifen. Durch weiteres Ausfahren des Kulissenrahmens wird der Transportsilo dann angehoben und von den Hakenfingern über die Bolzen getragen. Der Abstand zwischen den Hakenfingern bzw. zwischen den Bolzen, d.h. die Verbindung des Transportsilos mit dem Kulissenrahmen in zwei Punkten, bewirkt dabei in vorteilhafter Weise eine Verhinderung von Rollbewegungen des Transportsilos um seine Längsachse. Auch während einer überführung des Transportsilos aus einer stehenden in eine liegende Position und umgekehrt, ist der Transportsilo über die an zwei Punkten angreifenden Hakenfinger sicher gehalten.

Ein bei vollständig zurückgekipptem Kipprahmen auf einem Fahrzeug in der Transportstellung liegender Transportsilo kann durch weiteres Ausfahren des Kulissenrahmens aus dem Kipprahmen heraus noch gegen die Frontseite des Lastkraftwagens verschoben werden. Dabei gleitet der Transportsilo mit seinen Gleitkufen auf entsprechenden Abstützungselementen des Absetzkippers eines Fahrzeuges, z.B. eines Lastkraftwagens. Der Rahmen des Absetzkippers ist mit einem Anschlag ausgerüstet, gegen den der Transportsilo bei ausfahrendem Kulissenrahmen gedrückt werden kann. Der Anschlag gibt die Transportposition vor, die ein Transportsilo für seine Beförderung auf einem Lastkraftwagen einnehmen soll.

Nach einer Weiterbildung zeichnet sich die erfindungsgemäße Anordnung dadurch aus, daß jeder Hakenfinger zwischen seinem Fußbereich und einem den zugeordneten Bolzen übergreifenden Endfingerabschnitt eine Schrägflanke aufweist. Die Schrägflanke hat den Vorteil, daß ein Transportsilo, welcher über seine an den Schrägflanken anliegenden Bolzen von den Hakenfingern getragen wird, aufgrund des Eigengewichtes entlang der Schrägflanke zum Fußbereich des Hakenfingers hin geleitet wird. Dadurch wird der gesamte Transportsilo aufgrund seines Eigengewichtes in vorteilhafter Weise praktisch an Kipprahmen und Kulissenrahmen angepreßt. Bedingt durch die Schrägflanke ist das Aufnehmen eines Transportsilos verhältnismäßig einfach, da es ausreicht, die Hakenfinger durch Ausrichtung des Lastkraftwagens mit seinem Absetzkipper in eine solche Position gegenüber dem stehenden Transportsilo zu bringen, bei

der sichergestellt ist, daß die Bolzen bei Ausschiebebewegung des Kulissenrahmens im Bewegungsweg liegen, den die Hakenfinger dabei beschreiben. Sobald die Hakenfinger mit ihrer Schrägflanke an den Bolzen angreifen, erfolgt eine Ausrichtung des Transportsilos, indem die Bolzen entlang der Schrägflanke in eine Position rutschen, in der der Transportsilo gegenüber dem Absetzkipper des Lastkraftwagens optimal ausgerichtet ist.

Die Schrägflanken dienen während des Transportierens eines liegenden Transportsilos ebenfalls als Sicherung gegen ein Abheben des Transportsilos vom Lastkraftwagen.

Die Schrägflanken der Hakenfinger können in einem Winkel von etwa 45° bis 85 ° zur Schiebeebene des Kulissenrahmens verlaufen. Vorzugsweise ist ein Winkel von 65" vorgesehen.

Jeder Hakenfinger ist mit Vorteil als aus einem Blech zugeschnittene Lasche ausgebildet.

Zur Erleichterung der gegenseitigen Ausrichtung von Transportsilo und Absetzkipper ist desweiteren vorgesehen, daß der Kulissenrahmen Leitelemente für die Gleitkufen aufweist. Jedes Leitelement kann z.B. ein im Bereich jeder Ecke des Kulissenrahmens angesetzter Klotz sein. Die Klötze führen die Gleitkufen eines Transportsilos derart, daß die daran angesetzten Bolzen von den Hakenfingern erfaßt werden können.

Lastkraftwagen mit Absetzkippern verfügen in der Regel über seitlich ausfahrbare Abstützungen, die einer Verbesserung der Standfestigkeit eines Lastkraftwagens dienen. Die Abstützungen weisen lotrecht ausfahrbare Stützfüße auf, die hydraulisch bedient werden können. Damit ist es möglich, einen Last-

kraftwagen um seine Längsachse zu schwenken. Dies kann genutzt werden, um einen lotrecht angekippten Kipprahmen z.B. parallel zur Längsachse eines stehenden Transportsilos auszurichten, damit Bolzen und Hakenfinger in die gewünschte gegenseitige Position kommen, in der ein Untergreifen der Bolzen von den Hakenfingern erfolgen kann.

Selbstverständlich ist es möglich, die erfindungsgemäße Anordnung auch bei einem mit Absetzkipper ausgerüsteten Sattelauflieger zu installieren, der mit einer geeigneten Zugmaschine beförderbar ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Ansicht des hinteren Endteils eines Lastkraftwagens mit Absetzkipper, dessen lotrecht angekippter Kipprahmen an einen stehenden Transportsilo gesetzt ist,

Fig. 2 eine Seitenansicht des Kulissenrahmens des Absetzkippers ,

Fig. 3 eine Draufsicht des Kulissenrahmens gemäß Fig. 2 und

Fig. 4 eine Schnittansicht einer Einzelheit eines Transportsilos im Bereich einer angesetzten Gleitschiene.

Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht des hinteren Endbe-

reichs eines Fahrzeuges, das durch die Hinterachsräder 1 lediglich angedeutet ist. Das Fahrzeug kann ein Lastkraftwagen oder ein Sattelauflieger sein.

Der Chassisrahmen des nicht weiter dargestellten Fahrzeuges trägt einen Absetzkipper 2, der im wesentlichen aus einem Hauptrahmen 2 besteht, der durch zwei parallel zueinander verlaufende Rahmenholme 3 angedeutet ist. An dem das Heck eines Fahrzeuges bildenden Ende des Hauptrahmens 2 ist, um eine waagerechte Achse 4 klappbeweglich, ein Kipprahmen 5 angelenkt. Am Hauptrahmen stützt sich ein Kippzylinder 6 ab, dessen Kolbenstange 7, wie hier schematisch angedeutet, am Kipprahmen 5 angreift. Mit dem Kippzylinder 6 kann der Kipprahmen in die hier gezeigte, gegenüber dem Hauptrahmen 2 lotrechte Stellung, und auch noch etwas darüber hinaus, hochgekippt werden.

Fährt der Kippzylinder 6 seine Kolbenstange 7 ein, wird der Kipprahmen 5 in eine waagerechte Position zurücküberführt, in welcher er dann parallell zur Fahrzeuglängsachse liegt.

An den beiden Längsholmen 8 des Kipprahmens 5 ist der Kulissenrahmen 9 längsverschiebbar geführt. Der Kulissenrahmen kann z.B. mit seinen Seitenholmen 10 jeweils teleskopartig in den Längsholmen 8 des Kipprahmens 5 verschiebbar gehalten sein. Mit 11 ist ein am Kipprahmen 5 abgestützter Verschiebezylinder bezeichnet, dessen Kolbenstange 12 am Kulissenrahmen 9 angreift und ein Ausschieben oder Zurückschieben des Kulissenrahmens 9 aus bzw. in den Kipprahmen 5 bewirkt.

Im Bereich des freien Endes des Kulissenrahmens 9 ist an

jedem Seitenholmen 10 jeweils ein abstehender Hakenfinger 13 angeordnet.

Ein Transportsilo 14 hat einen zylinderförmigen Behälter 15 und steht mit Standbeinen 116 auf einer Standfläche, die vom Fahrzeug mit seinen Rädern 1 befahrbar ist. Der Transportsilo 14 ist mit einseitig angebrachten, parallel zueinander verlaufenden Gleitkufen 16 versehen, die sich über die gesamte Länge des Behälters 15 erstrecken und unten in die vorderen Standbeine 116 übergehen können.

An jeder Gleitkufe 16 ist ein bei diesem Ausführungsbeispiel nach außen vorstehender Bolzen 17 angesetzt.

Bei in lotrechte Stellung gekipptem Kipprahmen und ausfahrendem Kulissenrahmen 9 können die Hakenfinger 13 die Bolzen 17 des stehenden Transportsilos 14 untergreifen und erfassen. Durch weiteres Ausfahren des Kulissenrahmens 9 mittels des Verschiebezylinders 11 wird der Transportsilo 14 vom Erdboden abgehoben. Anschließend kann der Kipprahmen zusammen mit dem Transportsilo in eine waagerechte Position überführt werden, in der der Transportsilo 14 auf einem Fahrzeug liegt und transportiert werden kann, wobei die Hakenfinger 13 mit den Bolzen 17 in Eingriff bleiben.

Die Aufstellung des Transportsilos erfolgt umgekehrt. Zunächst wird der auf dem Fahrzeug liegende Transportsilo 14 durch Ankippen des Kipprahmens in eine lotrechte Stellung überführt, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist. Durch Einfahren des Kulissenrahmens 9 in den Kipprahmen 8 wird der Transportsilo 14 abgesenkt, bis seine Standbeine 116 den Boden beruh-

ren. Steht der Transportsilo sicher, wird der Kulissenrahmen weiter eingefahren, wodurch seine Hakenfinger 13 aus der Anlage an den Bolzen 17 kommen. Das Fahrzeug kann vom aufgestellten Transportsilo 14 wegfahren und letztlich den Kipprahmen 8 wieder einklappen.

Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des Kulissenrahmens 9. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet. Fig. 2 verdeutlicht, daß der Hakenfinger 13 zwischen seinem Fußbereich 18 und einem den zugeordneten Bolzen 17 übergreifenden Endfingerabschnitt 19 eine Schrägflanke 20 aufweist, die bewirkt, daß sich der Bolzen 17, sobald die Tragefunktion des Kulissenrahmens 9 einsetzt, in Richtung zum Kulissenrahmen hin bewegen will. Dadurch wird eine Sicherheit gegen Verrutschen erreicht.

Mit 21 ist ein Leitelement bezeichnet, welches am Kulissenrahmen 9 angebracht ist und als Einweiser der Gleitkufen 16 dient, wenn sich Kulissenrahmen 9 und Transportsilo 14 relativ zueinander bewegen. Durch die Leitelemente 21 kommen Hakenfinger 13 und Bolzen 17 dann in die einander zugeordnete, vorgesehene Position.

Fig. 3 zeigt eine Draufsicht des Kulissenrahmens 9 mit seinen beiden Seitenholmen 10 und läßt erkennen, daß an jeder Längsseite des Kulissenrahmens 9 je ein Hakenfinger 13 sowie im Bereich jeder Ecke des Kulissenrahmens 9 je ein Leitelement 21 angeordnet ist.

Fig. 4 zeigt eine Einzelheit des Transportsilos in einem Schnitt. Die Wandung des Behälters 15 ist teilweise darge-

stellt. Eine außen angesetzte Gleitkufe ist wieder mit 16 bezeichnet. In regelmäßigen Abständen sind die Gleitkufen über Kesselschuhbleche 22 am Behälter 15 zusätzlich abgestützt. Jede Gleitkufe ist ein I-Profil, und in einem dafür vorgesehenen Bereich ist in die Gleitkufe 16 ein Bolzen 17 eingelassen und damit verschweißt.

Claims (6)

1. Ansprüche:

   1_^ Anordnung zum Aufnehmen, Transportieren und Absetzen eines mit einseitig angebrachten, parallel zueinander verlaufenden Gleitkufen ausgerüsteten Wechselaufbaues, insbesondere eines Transportsilos, auf bzw. von einem Fahrzeug, z.B. Lastkraftwagen, das mit einem Absetzkipper mit am Fahrzeugheck angelenktem Kipprahmen und daran längsverschiebbar geführten Kulissenrahmen versehenen ist,
   dadurch gekennzeichnet,

   daß an jeder Längsseite des Kulissenrahmens (9) wenigstens ein gegen den Transportsilo (14) vorstehender, zum freien Ende des Kipprahmens (9) hin gerichteter Hakenfinger (13) angeordnet ist, und daß an den Gleitkufen (16) des Transportsilos (14) mit jeweils einem zugeordneten Hakenfinger (13) bei Verschieben des Kulissenrahmens (9) in Eingriff bringbare Bolzen (17) angebracht sind.
2. 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Hakenfinger (13) zwischen seinem Fußbereich (18) und einem den zugeordneten Bolzen (17) übergreifenden Endfingerabschnitt (19) eine Schrägflanke (20) aufweist.
3. 3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägflanke in einem Winkel von etwa 45* bis 85", vorzugsweise 65°, zur Längsachse des Kulissenrahmens (9) verläuft.
4. 4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Hakenfinger (13) als aus einem

   Blech zugeschnittene Lasche ausgebildet ist.
5. 5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kulissenrahmen (9) Leitelemente (21) für die Gleitkufen (16) aufweist.
6. 6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Leitelement (21) ein im Bereich jeder Ecke des Kulissenrahmens (9) daran angesetzter Klotz ist.