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Vorrichtung zum Anlegen der Bogen bei Schaukeltiegelpressen Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Anlegen der Bogen bei Schaukeltiegeln. Bei den bisher
gebräuchlichen Tiegeldruckpressen befinden sich An- und Ableger für die Bogen übereinander
angeordnet auf einem Gestell, das in Arbeitsstellung an die Anlageseite der Tiegeldruckpresse
herangefahren ist. Diese Einrichtung kann auch für die vollautomatische Anlage der
Bogen an Schaukeltiegeln verwendet werden. Dabei ergeben sich folgende Nachteile:
r. komplizierter Aufbau, daher als Zusatzeinrichtung sehr teuer im Verhältnis zur
Grundmaschine. z. Bei großen Formaten von z. B. 86 X 61 cm steht für das An- und
Ablegen der Bogen nur sehr wenig Zeit zur Verfügung, da die Wiege, auf die der Bogen
angelegt wird, sich fortwährend in Bewegung befindet und praktisch nur stillsteht,
wenn die Kurbeln durch die Totlage schwingen. Die Hubzahl des Tiegels wird durch
diese Art der Anlage begrenzt. Infolge dieser Nachteile hat man bisher davon abgesehen,
Stanztiegel (Schwingtiegel) in größerer Stückzahl mit derartigen Anlegern auszurüsten.
Es werden also zum größten Teil die Bugen von Hand angelegt. Die Hubzahl des Schaukeltiegels
ist dabei abhängig von der Geschicklichkeit der Bedienungsperson und der Größe des
anzulegenden Formates. Im Mittel werden Hubzahlen erreicht; die etwa zwischen 16
und 25 Hub/min schwanken.
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Beim Verarbeiten von dünnem Material, z. B: beim Prägen von dünnem
Karton oder Papier, bleibt der auf der Wiege angelegte Bogen an den Anlegemarken
oder in den Nadeln bis zum Schließen der Wiege in der richtigen Lage. Nach erfolgter
Ausstanzung, Ritzung, Rillung oder Prägung hat der Bogen jedoch die Neigung, beim
Öffnen der Wiege nicht auf dieser liegenzubleiben, sondern nach unten abzugleiten.
Dieses Zusammenfallen
des Bogens stört den angestrebten ununterbrochenen
Lauf der Maschine.
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Dieses Problem hat in der Erfindung eine Lösung gefunden; sie besteht
darin, daß am Anlegestapel -unid/oder an .der Wiege Anlegemarken zum Anlegen der
Bogen von Hand angebracht sind.
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Bei dieser Einrichtung kann die Bedienungsperson den anzulegenden
Bogen sofort mit zwei Händen greifen und hat nur noch den Bogen auf die geöffnete
Wiege gegen die Anlegemarken zu legen. oder zu nadeln. Dadurch, daß der fertig bearbeitete
Bogen nach dem Stanz- oder Prägevorgang sofort von der Wiege weggenommen wird, wenn
sich diese nur wenig geöffnet hat, steht der Bedienungsperson für das Anlegen sehr
viel mehr Zeit zur Verfügung als bei der bisherigen Arbeitsmethode. Durch die Erfindung
wird also eine erhebliche Leistungssteigerung erreicht.
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Weiterhin wird bei dieser Einrichtung der Nachteil beseitigt, daß
die gestanzten Bogen beim öffnen der Wiege nicht auf dieser liegenbleiben, sondern
nach unten abgleiten.
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Weiterhin kann .die Anlage der Bogen halbautomatisch erfolgen., indem
die bedienende Person je-,veils den obersten Bogen des vor der Maschine stehenden
Anlegestapels mit beiden Händen am Rande abhebt und gegen zwei Hilfsvordermarken
und eine Hilfsseitenmarke vorschiebt. Diese Marken können nahe der Vorderkante und
einer Seitenkante des Stapels angeordnet sein, so daß der kurze Vorschubweg gegen
die Marken von Hand in einer außerordentlich kurzen Zeit erfolgen kann und die entweder
im Stehen oder im Sitzen anlegende Person bequem und sicher sehr viele Bogen in
der Minute anlegen kann. Außerdem hat eine solche Einrichtung den großen Vorteil,
daß die bedienende Person außerhalb des Gefahrenbereiches des Stanztiegels den Bogen
anlegt.
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Durch eine im Rhythmus des Stanztiegels arbeitende Greiferzange od.
dgl. wird der an die Hilfsmarken von Hand angelegte Bogen automatisch auf der Schwinge
angelegt, wobei durch Abstimmen der Bewegungen der Schwinge und der Greiferstange
od. dgl. ein großes Arbeitstempo erreichbar ist.
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Wellig liegendes Material oder solches Material, das bisher nicht
oder nur mit Schwierigkeiten von vollautomatischen Bogenanlegern anzulegen ist,
kann mittels obengenannter halbautomatischer Anlage auch bei großer Leistung angelegt
werden.
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Die Stapelhubeinrichtung mit der Einrichtung für Hilfsmarken usw.
kann auch transportabel sein, um auch an anderen Maschinen Verwendung zu finden,
beispielsweise an Vertikalstanztiegeln, Prägepressen, Ziehpressen u. dgl. Die Bogen
können statt von Hand auch in bekannter Weise mit einem automatischen Anleger auf
die geöffnete Wiege angelegt werden.
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Die Stapelhöhe der anzulegenden Bogen kann bei halbautomatischer Anlage
und auch bei vollautomatischer Anlage die der Bauart der Maschine entsprechend denkbar
größte sein, so daß die Totzeiten für das Auswechseln' der Stapel die geringstmöglichen
sind: In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es
zeigt Fig. i die halbautomatische Anlage mit Anlegestapel, Hilfsmarken und automatischer
Greiferstangenbewegungseinrichtung, Fig. Z Anlegestapeltisch mit Hubeinrichtung.
In Fig. i ist eine halbautomatische Anlage dargestellt, mit Anlegestapel, Hilfsmarken
und automatischer Greiferstangenbewegungseinrichtung.
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Der Bogen :2 wird von Hand gegen Hilfsvordermarken ii und gegen eine
Seitenmarke 12, die auch als Schiene ausgebildet werden kann, angelegt. Ein Sauger-
oder Greifersystem 5' faßt den Bogen. Sobald sich die Wiege q. geöffnet hat, schwingt
das Sauger- oder Greifersystem mit dem gefaßten Bogen über die Wiege und legt den
Bogen gegen die auf der Wiege befindlichen An.legemarken: 13. Das Sauger- oder Greifersystem
geht anschließend in die Ausgangsstellung zurück, und es kann ein neuer Bogen übernommen
werden.
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Bei diesem Vorgang muß die Hilfsvordermarke i i nach unten wegschwingen,
oder aber sie wird so niedrig gehalten und ist mit einer geeigneten Abschrägung
versehen, daß die Bogen von der Greiferzange ohne weiteres ,darüber gezogen werden
können.
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Das Greifersystem besteht aus zwei Schwingarmen 16, die an beiden
Seiten der Wiege q, vorbeischwingen, die durch eine Quer- oder Greiferstange verbunden:
sind, an welcher die Zangen 5' angebracht sind. Beim Rückwärtsgang weicht die Greiferstange
auf dem eingezeichneten Bogen nach oben der sich schließenden. Wiege q. aus.
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Die Hilfsvordermarken können wegfallen, wenn gegen die hin und her
schwingende Greiferstange od. dgl. direkt angelegt wird. In Fig. 2 ist der Anlegestapel
auf einer Hubeinrichtung angeordnet dargestellt.
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Diese Einrichtung ermöglicht, jeweils den obersten Bogen in: gleicher
Höhe zu halten und ihn entweder im Sitzen: oder im Stehen gegen die in Fig. i dargestellten
Hilfsmarken ii und 12 zu schieben. Durch an sich bekannte Mittel wird der Stapel
14 mechanisch, hydraülnsch oder elektrisch entweder selbsttätig gehoben oder von
der Bedienungsperson durch Betätigung des Fußhebels 15 mittels des Sperrklinkenzahnrades
17, des Schneckentriebes 18 und der Gewindespindel i9, auf -der der Stapel 1q, ruht,
in der gewünschten Höhe gehalten. Die in Fig. i und 2 gezeichneten Einrichtungen
können auch transportabel sein, damit diese Einrichtungen beim Zurichten des Tiegels
nicht behindern und damit auch beim Schwingtiegel von Hand angelegt werden kann
und damit schließlich diese Einrichtungen auch an Prägepressen, Horizontalstanztiegeln,
Ziehpressen od. dgl. verwendet werden können.