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Verfahren zur Herstellung von substituierten polycyclischen Chinonen
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von substituierten polycyelischen
Chinonen und insbesondere auf ein Verfahren zur Herstellung von nitrooxypolycyclischen
Chinonen.
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Es ist bisher 'kein allgemeines Verfahren bekannt, welches für die
befriedigende Herstellung von nitrooxypolycyclischen Chinonen, beispielsweise Nitrooxyanthrachinonen,
anwendbar ist. Infolgedessen sind viele nitrooxy-polycyclische Chinone bisher nicht
bes schri( -ben worden, und viele derselben, die bekannt sind, lassen sich bis jetzt
nicht in handelsüblichem Maßstab herstellen. Wenn es möglich ist, die nitrooxypolycyclischen
Chinone in befriedigender Weise herzustellen, sind diese brauchbare Ausgangsstoffe
für die fabrikmäßige Synthese von vielen Farbstoffen, pharmazeutischen Mitteln und
anderen organischen Verbindungen. So würde beispielsweise 2-Nitro=3-oxyanthrachinon
ein brauchbares Ausgangsmaterial für das als Farbstoffzwischenprodukt gut bekannte
2-Amino-3-oxyanthrachinön darstellen.
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Durch die vorliegende Erfindung wird nunmehr ein verbessertes Verfahren
für die Herstellung von nitro= oxy-polycyclischen Chinonen vorgeschlagen.
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Es wurde nun gefunden, daß nitroöxy-polycyclische Chinone durch eine
neue Umsetzung hergestellt werden können, nämlich dadurch, daß in einem organischen
Lösungsmittel ein Metallnitrit mit einem polycyclischen Chinon umgesetzt wird, das
mindestens zwei Halogen- und bzw. oder Nitrosubstituenten enthält.
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Gemäß der Erfindung wird also ein Verfahren zur Herstellung von polycyclischen
Chinonen, welche mindestens eine Nitro- und eine .Oxygruppe als Kernsuhstituenten
enthalten,
vorgeschlagen, das darin besteht, daß polycyclische Chinone, welche mindestens zwei
Kernsubstituenten enthalten, die aus der Nitro und bzw. oder Halogen enthaltenden
Gruppe ausgewählt sind, finit einem Metallnitrit in einem organischen Lösungsmittel
umgesetzt werden.
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Als geeignete Metallnitrite seien beispielsweise genannt die Alkalimetallnitrite,
z. B. Natrium- und Kalitimnitrite. Als geeignete polycyclische Chinone, weiche als
Ausgangsstoffe verwendet werden können, seien beispielsweise Derivate von Anthrachinon
und Pyranthron genannt.
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Typische Beispiele sind folgende: 2, 3-Dibrom- und 2, 3-Dichloranthrachinon
und 2-Chlor-3-nitroanthrachinon, die beim Verfahren gemäß der Erfindung 2-Nitro-3-oxyanthrachinon
ergeben, i-Chlor-5-nitroanthrachinon, i, 5-Dinitroanthrachinon und i, 5-Dichloranthrachinon,
die 5-Nitro-i-oxyanthrachinon ergeben, i-Chlor-8-nitroanthrachinon und i, 8-Dichloranthrachinon,
die i-Nitro-8-oxyanthrachinon ergeben, i-Clilor-4-nitroanthrachinon, 1-BrOm-4-nitroanthrachinten
und I, 4-Dichloranthrachinon, die i-Nitro-4-oxyanthrachinon ergeben, 2, 6-Dichloranthra.chinon,
das 2-Nitro-6-oxyanthrachinon ergibt, 4, io-Dibromanthanthron, das io-Nitro-4-oxyanthanthron
ergibt, i, 5-Dichlor-4, 8-dinitroanthrachinon, 1, 4, 5, 8-Tetrachlora nthrachinon
und i, 8-Dichlor-4, 5-dinitroantlirachinon, die 4, 5, 8-Trinitro-i-oxyanthrachinon
ergeben, I, 2-Dichloranthrachinon und i-Chlor-2-nitroanthrachinon, von denen jedes
eine Mischung von i-Nitro-2-oxy- und 2-Nitro-i-oxyantlirachinonen ergibt, i, 8-Dichlor-4-nitro-anthrachinon
und i, 5-D.ichlor-4-llitroanthrachinon, von denen jedes eine Mischung von
5-Chlor-4-nitro-i-oxyanthrachinon und 5-Chlori-nitro-4-oxyanthrachinon ergibt, I,
3-Dichlorantlirachinon, das eine Mischung von i-Nitro-3-oxy- und i-Oxy-3-nitroanthrachinonen
ergibt, i-Chlor-4, 8-dinitroanthrachinon und 1, 4, 5-Trichloranthrachinon, von denen
jedes eine Mischung von Dinitrooxyanthrachinonen ergibt, Dibrompyranthron, das Nitrooxypyranthron
ergibt, i, 5-Dinitro-2-methylanthrachinon, das eine Mischung von Nitrooxymethylanthrachinonen
ergibt, gemischte Dinitroanthrachinone, die eine Mischung von Nitrooxyanthrachinonen
ergeben, und i-Clilor-2, 5-dinitroanthrachinon. ! Infolge dieser großen Zahl von
Ausgangsstoffen, die verwendet werden können, ist es verständlich, daß die optimalen
Arbeitsbedingungen für die Durchführung der Reaktion mit verschiedenen Ausgangsstoffen
erlieblich voneinander verschieden sind. Bei gewissen Ausgangsstoffen ist eine geringe
Reaktion bereits bei niedrigen Temperaturen von 20° feststellbar, und die Reaktion
verläuft rasch bei etwa 8o°, während bei anderen Ausgangsstoffen eine Temperatur
von etwa i5o° oder höher erforderlich ist, um eine brauchbare Reaktionsgeschwindigkeit
zu erhalten.
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Bei gewissen Ausgangsstoffen können auch hydroxylhaltige Lösungsmittel,
beispielsweise ß-Äthoxyäthanol, verwendet werden, während bei weniger reaktiven
Ausgangsstoffen derartige Lösungsmittel nicht geeignet sind. Unter den Lösungsmitteln,
die sich als im allgemeinen brauchbar herausg.-stellt haben, seien die organischen
Amide genannt, welche sich von den sekundären Aminen der in der britischen Patentschrift
61o 117 verwendeten Art ableiten, beispielsweise Dimethylformamid und N-Isopropylplithalimidin.
Erforderlichenfalls kann mit Mischungen von Lösungsmitteln gearbeitet werden.
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Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren ist besonders
wertvoll für die Herstellung von 2-Nitro-3-oxyanthrachinon aus 2, 3-disubstituierten
Anthrachinonen. Diese Reaktion kann bei einer Temperatur zwischen Zoo und 200° je
nach dem angewandten Lösungsmittel durchgeführt werden, jedoch erfolgt sie zweckmäßig
bei Zoo bis 15o° und vorzugsweise bei etwa 14o°. Als Lösungsmittel kann Dimethylformamid
verwendet werden.
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Außer dem 2-Nitro-3-oxyalltlirachinon können durch das Verfahren gemäß
der Erfiiidtirg auch andere neue Stoffe hergestellt werden.
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So können auf diese «'eise z. B. t-Nitro-5-oxyanthrachinon, i-Nitro-8-oxyanthrachinoit,
4, 5, 8-Trinitro-i-oxyanthracliinon, 2-Nitro-i-oxyanthrachinon, Nitrooxyanthranthron,
Nitrooxypyranthron, 2-Nitro-6-oxyanthrachinon, 5-Clilor-4-nitro-i-oxyanthrachinon,
5-Chlor-i-nitro-4-oxyanthrachinon, 1, 4, 5-Dinitrooxyanthra.chinone, Nitrooxymethylanthrachinone
erhalten werden.
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Aus den Ausgangsstoffen, welche oben angegeben sind und die Halogen
enthalten, und den daraus entstehenden Produkten ergibt sich, daß die Reaktion nicht
als ein einfacher Ersatz, von Halogen durch Hydroxyl betrachtet werden kann. So
ergibt beispielsweise i-Chlor-2-nitroanthrachinon eine Mischung von i-Nitro-2-oxy-
und 2-Nitro-i-oxyanthrachinon, und i, 8-Dichlor-4-nitroantlirachinon ergibt eine
Mischung von 8-Chlor-4-nitro-i-oxyanthrachition und 8-Chlori-nitro-4-oxyanthrachinon.
Ein einziges Reaktions-. Produkt wird jedoch von einem symmetrisch substituierten
polycyclischen Chinon erhalten, d. h einem solchen, welches eine Nitro- und eine
Halogen oder eine,gerade Anzahl von Halogen- und/öder Nitrogruppen in äquivalenten
Stellungen des Kernes enthält.
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Wenn eine Mischung von Reaktionsprodukten erhalten wird, können diese
durch die üblichen Trennungsverfahren getrennt werden, oder die Mischung kann gewünschtenfalls
als solche für die weitere Synthese ohne vorherige Zerlegung in ihre Bestandteile
verwendet werden.
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In den folgenden Beispielen sind einige Ausführungsformen der Erfindung
angegeben. Die Teile sind Gcwictitstcile. Beispiel I Eine Mischung voll io Teilen
i, 5-Dichloranthrachinon und ioo Teilen Dimethylformamid wird bei 14o° gerührt,
und im Verlauf von i Stunde werden io Teile Natriumnitrit zugegeben. Die Mischung
wird bei 14o° weitere 7 bis 8 Stunden lang gerührt, wobei nach Verlauf dieser Zeit
keine Stickoxyddämpfe mehr auftreten. Die Mischung wird abgekühlt und in 5oo Teile
heißes Wasser ausgegossen, und die so erhaltene Suspension wird unter Rühren mit
Salzsäure angesäuert. Die sich ergebende Suspension wird bei 85 bis c90° gerührt,
Lind der gelbe Niederschlag wird dann ab-
filtriert, mit Wasser säurefrei gewaschen und getrocknet. |
Das so erhaltene 5-Nitro-i-oxyaiithracliinon wird aus |
Dimethylforinainicl auskristallisiert. Das Produkt |
schmilzt bei Zoo `. Es löst sich in konzentrierter Schwe- |
felsäure und ergibt darin eine kirschrote Lösung. |
5-Nitro@-r-ox}-antlir<icliinon kann auch dadurch erhalten |
weiden, daß i-(-lilor-5-nitroanthrachirion in der oben |
beschriebenen Weise mit Natriumnitrit behandelt |
wird. |
Beispiel 2 |
Eine Mischung Von 2o Teilen i, 5-Dichlor-4, 8-di- |
nitr<lanthrachinon und io@ Teilen Dimethylform- |
ainid wird bei So' gerührt, und allmählich werden |
22,5 Teile Natritimnitrit zugegeben. Wenn die erste |
heftige Reaktion vorüber ist, wird die Mischung äuf 8o' |
erwärmt tind bei dieser Temperatur gerührt, bis keine |
Stickoxyddämpfe mehr auftreten. Dies ist nach etwa |
5 Stunden der Fall. Die Mischung wird dann in 5oo |
"feile Wasser ausgegossen, Lind die Suspension wird |
mit Salzsäure angesäuert und auf ' 6o' erwärmt. Die |
Suspension wird ' , Stunde lang bei 6o° gerührt und |
dann filtriert. Der orangegelbe Niederschlag wird ab- |
filtriert, mit ia/oiger Salzsäure gewaschen und ge- |
trocknet. Das so erhaltene 4, 5, 8-Trinitro-i-oxy- |
anthrachinon krisiallisiert aus Monochlorbenzol und |
schmilzt bei 245. Es löst sich schwer in konzentrierter |
Schtvefelsüure und ergibt darin eine orangefarbene |
Lösung. .4, 5, S-Triiiitro-i-oxyanthrachinon wird eben- |
falls erhalten, wcaili i, 8-Dichlor-4, 5-dinitroanthra- |
chinon in der oben beschriebenen Weise behandelt wird. |
In den oben angegebenen Reaktionen kann an Stelle |
Voll 1)inieth#"lfornianiid auch eine wäßrige Lösung von |
(Jlvkolinono;itlivläther verwendet werden. |
Wenn 20 "teile i, 4, 5, 8-Tetrachloranthrachinon mit |
40 Teilen Natcitimnitrit in Dimethylformamid in der |
oben beschriebenen Weise umgesetzt werden, bis keine |
I?ntwicklung von Stickoxydgasen mehr auftritt, wird |
4, 5, 8-1@rinitro-t-oxy#anthrachinon erhalten, das iden- |
tisch ist mit (lern Stoff, der aus i, 5-Dichlor-4, 8-dinitro- |
anthrachinon crlialten wird. |
Beispiel 3 , |
Eine Lösung von io Teilen i, 4-Dichloranthrachinon |
in ioo Teilen Diniethylformaniid wird bei 13o bis 140" |
gerührt, wobei irn Verlauf von 30 Minuten io Teile |
Natriumnitrit zugegeben werden. Die Mischung wird |
dann bei 140- gerührt, bis keine Stickoxyddämpfe |
mehr entwickelt werden. Die Mischung wird auf 8o' |
abkühlen gelassen und dann in 5oo Teile heißes Wasser |
anisgegossen. Die so erhaltene rote Lösung wird an- |
gesäuert, und der gelbe Niederschlag wird säurefrei |
gewaschen und getrocknet. Das so erhaltene i-Nitro- |
2-oxyanthrachinon löst sich in starker Schwefelsäure |
orai,;efarhen und ergibt in Alkali gelöst eine rote |
Lösung. |
«-elen i-('lilor-4-nitroantlirachinon an Stelle von |
t, 4-1)i('111()'-alltliracliinon verwendet wird, entsteht ein |
Produkt, (las mit dein oben beschriebenen identisch |
ist. In ähnlicher Weise kann auch i-Brom-4-nitro- |
antlirachinon verarbeitet werden. Bei diesen beiden |
Ausgangsstoffen jcann die Reaktion in wäßriger Glykol- |
monoäthylätherlösung durchgeführt werden an Stelle von Dimethylformamid.
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Das i-Brom-4-nitroanthrachinon kann dadurch hergestellt werden, daß
28 Teile i-Brom-anthrächinon in 25o Teilen c98 % iger Schwefelsäure mit 8 Teilen
67 % i-ger Salpetersäure bei io° nitriert werden. Das Produkt wird in der Weise
isoliert, daß die Reaktionsmischung mit Wasser verdünnt und der Niederschlag abfiltriert
wird. Wenn dieses. Produkt aus Dimethylformamid auskristallisiert wird, schmilzt
es bei 258°. Beispiel 4 12o Teile Natriumnitrit werden im Verlauf von 2 Stunden
einer Lösung von 9s Teilen 2, 3-Dichloranthrachinon in 40o Teilen Dimethylformamid
zugegeben, wobei bei 14o° gerührt wird. Die Reaktion wird bei einer Temperatur von
14o° weiter durchgeführt, bis keine Stickoxyddämpfe mehr entwickelt werden. Die
Lösung wird auf 5o° abkühlen gelassen und dann mit 4oo Teilen Äthylendichlorid verdünnt.
Die Mischung wird bei 25° filtriert, und der Filterrückstand wird zweimal mit Zoo
Teilen Äthylendichlorid gewaschen. Der Rückstand wird von Äthylendichlorid befreit
und dann zu 4ooo Teilen Wasser von go° zugegeben. Die Mischung wird darauf mit Salzsäure
angesäuert, und der schwachgelbe Niederschlag wird abfiltriert, säurefrei gewaschen
und bei ioo° getrocknet. Das so erhaltene 2-Nitro-3-oxyanthrachinon schmilzt bei
232 bis 234°.
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An Stelle des 2, 3-Dichloranthrachinons kann eine äquivalente Menge
von 2, 3-Dibromanthrachinon verwendet werden, wobei ebenfalls 2-Nitro-3-oxyanthrachinon
erhalten wird. Unter Umständen kann auch als Ausgangsstoff 2-Chlor-3-nitroanthrachinon
verwendet werden.
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Wenn 2, 3-Dichlor- oder 2, 3-Dibromanthracliinon als Ausgangsmaterial
verwendet wird, kann Tetramethylenstilfon oder Dimethyltetramethylensulfon als Lösungsmittel
an Stelle von Dimethylformamid verwendet werden. Wäßrige Glykolmonoäthylätherlösung
kann an Stelle von Dimethylformamid als Lösungsmittel verwendet werden, wenn 2-Chlor-3-nitroanthrachinon
als Ausgangsmaterial dient.
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Beispiel 5 io Teile i, 8-Dichloranthrachinon in ioo Teilen Dimethylformamid
werden in der im Beispiel i angegebenen Weise mit Natriumnitrit umgesetzt. Das so
erhaltene i-Nitro-8-oxyanthrachinon schmilzt, wenn es aus Monochlorbenzol oder Dimethylformamid
auskristallisiert wird, bei 221 bis 223°. An Stelle von i, 8-Dichloranthrachinon
kann eine äquivalente Menge von i-Chlor-8-nitroanthrachinon verwendet werden, wodurch
i-Nitro-8-oxyanthrachinon erhalten wird, das identisch ist mit dem aus i, 8-Dichloranthrachinon
erhaltenen Produkt.
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Beispiel 6 io Teile einer Mischung von Dinitroanthrachinon, hergestellt
durch Dinitrierung von Anthrachinon in starker Schwefelsäure, werden bei 14o° in
ioo Teilen Dimethylformamid verrührt, wobei im Verlauf von 30 Minuten io
Teile Natriumnitrit zugegeben werden.
Die Reaktion wird so lange
fortgesetzt, bis keine Stickoxyddämpfe mehr entwickelt werden, und die Mischung
wird dann abgekühlt und 5oo Teilen Wasser zugegeben. Die Mischung wird mit Salzsäure
angesäuert, und der orangegelbe Niederschlag, eine Mischung von Nitrooxyanthrachinonen
wird abfiltriert, säurefrei gewaschen und getrocknet. Das Produkt ergibt in Ätzalkahlösung
aufgelöst eine rote Lösung.
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An Stelle von Dimethylformamid kann Glykolmonoäthyiäther, der io%
Wasser enthält, als Lösungsmittel verwendet werden. Beispiel 7 33 Teile 1, 5-Dinitroanthrachinoii
in 3o Teilen Diinethvlforinamid werden unter den im Beispie13 beschriebenen Bedingungen
mit 3 Teilen Natriumnitrit umgesetzt. Die Reaktionsmischung wird dann abgekühlt
und in 5oo Teile heißes Wasser ausgegossen. Die Mischung wird filtriert, und der
Rückstand wird mit 40o Teilen kochendem Wasser verrührt und filtriert. Die Filtrate
werden vereinigt und angesäuert, und der so erhaltene gelbe Niederschlag wird gesammelt,
säurefrei gewaschen und getrocknet. Wenn das Produkt aus 1)imethylformamid auskristallisiert
wird, schmilzt es bei toi bis 2o2°. Es ist identisch mit dem nach Beispiel Z hergestellten
i-Nitro-5-oxyanthrachinon. Beispiel 8 io Teile Z, 8-Dichlor-4-nitroanthrachinon
in 205 Teilen Glykolmonoäthyläther werden auf iio" erwärmt, und im Verlauf von'/,
Stunde wird eine Lösung von 9,25 Teilen Natriumnitrit in 14 Teilen Wasser zugegeben.
Die Temperatur wird einige Stunden lang auf iio bis 112° gehalten, und die Mischung
wird dann mit iooo Teilen Wasser verdünnt. Die Mischung wird bei ioo° filtriert,
und der Filterrückstand wird mit weiteren iooo Teilen kochendem Wasser extrahiert.
Die vereinigten Filtrate werden angesäuert, und der gelbe Niederschlag wird abfiltriert,
säurefrei gewaschen und getrocknet. Wenn das Produkt aus o-Dichlorbenzolauskristallisiert
wird, wird 5-Chlor-4-nitro-i-oxyanthrachinon erhalten, das bei 254 bis 2j6° schmilzt.
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Der Rückstand der Extraktion mit kochendem Wasser wird mit verdünnter
Natriumcarbonatlösung verrührt, und die Mischung wird filtriert. Das Filtrat wird
angesäuert und der Niederschlag abfiltriert und aus o-Dichlorbenzol kristallisiert,
wodurch 5-Chlor-i-nitro-4-oxyanthracliinon mit einem Schmelzpunkt von 298° erhalten
wird.
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Wenn in diesem Beispiel an Stelle von Z, 8-Dichlor-4-nitroanthrachinon
mit Z, 5-Dichlor-4-nitroanthrachinon gearbeitet wird, werden die beiden gleichen
Produkte erhalten. Beispiel 9 Eine Lösung von 39 Teilen Z, 2-Dichloranthrachinon
in Zoo Teilen Dimethylformamid wird bei 130 gerührt, und im Verlauf von Z Stunde
weiden 39 Teile Natriumnitrit zugegeben. Die Mischung wird 8 Stunden lang bei 13o
bis 14o° gerührt, dann abgekühlt, und die ausgefällten Salze werden abfiltriert.
Der Filterrückstand wird mit Zoo Teilen A-thylenchlorid gewaschen, getrocknet, in
iooo Teilen Wasser von 9o° suspendiert und angesäuert.
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Der erhaltene gelbe Niederschlag wird abfiltriert, säurefrei gewaschen
und bei 6o` getrocknet. Das aus Monochlorbenzol auskristallisierte Produkt schmilzt
bei Z93° und besteht wahrscheinlich aus 2-Nitroi-oxyanthrachinon. Die Dimethylformamidmutterlaugen
aus der Reaktion werden in Wasser gegossen und die Mischung wird angesäuert, wodurch
eine Mischung von Nitrooxyanthrachinonen erhalten wird, und es kann eine äquivalente
Menge von i-Chlor-2-nitroanthrachinon verwendet werden an Stelle des 1, 2 -Dichloranthrachinons,
wodurch die oben angegebenen Produkte erhalten werden. Beispiel io Eine Lösung von
io Teilen 1, 3-Dichloranthrachinon in Zoo Teilen Dimetliylformamid wird bei 14o°
gerührt, wobei allmählich io Teile Natriumnitrit zugegeben werden. Die Mischung
wird in der im Beispiel 3 angegebenen Weise behandelt und das Produkt in gleicher
Weise isoliert.
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Hierbei entsteht eine Mischung von isomeren Nitrooxyanthrachinonen.
Um diese Isomere zu trennen, werden 3 Teile der Mischung bei 45 bis 5o° in 5o Teile
Wasser verrührt, die 1,5 Teile Natriumcarbonat enthalten, während allmählich 3 Teile
Dimethylsulfat zugegeben werden. Nach zweistündigem Rühren wird die Mischung in
5oo Teile Wasser von 95° ausgegossen, und der feste Rückstand wird abfiltriert.
Der gelbe Filterrückstand wird getrocknet und aus Monochlorbenzol auskristallisiert.
Er ist in Alkali unlöslich und schmilzt bei 24o° und besteht wahrscheinlich aus
i-Nitro-3-methoxyanthrachinon. Das Methyherungsfiltrat wird angesäuert, und der
dabei entstehende Niederschlag wird abfiltriert, säurefrei gewaschen und aus Monochlorbenzol
auskristallisiert. Das Produkt besitzt einen Schmelzpunkt von 238 bis 24o° und löst
sich in Alkali zu einer violettroten Lösung. Es besteht wahrscheinlich aus 3-Nitroi-oxyanthrachinon.
Beispiel ZZ 3o Teile Dibromantliantliron werden in Zoo Teilen Dimethylformamid bei
14o° verrührt, wobei 3o Teile Natriumnitrit zugegeben werden. Die Mischung wird
so lange gerührt, bis keine Stickoxyddämpfe mehr entwickelt werden. Die grüne Lösung
wird dann in iooo Teile Wasser ausgegossen, und die Mischung wird angesäuert. Der
schwarzviolette Niederschlag wird abfiltriert, säurefrei gewaschen und bei Zoogetrocknet.
Das so erhaltene Nitrooxyanthanthron ergibt in Ätzkali gelöst eine grüne Lösung
und in starker Schwefelsäure ebenfalls eine grüne Lösung. Es färbt Baumwolle aus
violettroter Küpe in grünlichgrauen Tönen, die bläulichgrau werden, wenn sie mit
verdünnter Essigsäule behandelt werden. Beispiel 12 io Teile i-Chlor-4, 8-dinitroanthrachinon
werden bei ioo° mit Zoo Teilen Dimethylformamid verrührt, und im Verlauf von 8 Stunden
werden io Teile Natriuinnitrit zugegeben. Die Mischung wird abgekühlt und
in
5oo Teile heißes Wasser gegossen, worauf die Mischung angesäuert wird. Der so gebildete
gelbe Niederschlag wird abfiltriert, säurefrei gewaschen und mit i%iger Natriumcarbonatlösung
gekocht. Die Suspension wird heiß filtriert, und das Filtrat wird angesäuert. Der
so gebildete gelbe Niederschlag wird abfiltriert, säurefrei gewaschen und getrocknet.
Es entsteht eine Mischung von Dinitrooxyanthrachinonen. An Stelle von Dimethvlformamid
kann als Reaktionslösungsmittel auch eine wäßrige Lösung von Glykolmonoäthyläther
verwendet werden.
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Die gleichen Reaktionsprodukte werden erhalten, wenn eine äquivalente
Menge von 1, 4, 5-Trichloranthrachinon mit Natriumnitrit in Dimethylformamid bei
14o° so lange umgesetzt wird, bis keine Stickoxyddämpfe mehr entwickelt werden.
Beispiel 13 ioo Teile fein gepulvertes Dibrompyranthron werden bei 145° in ioo Teilen
Dimethylformamid gerührt, während im Verlauf von i Stunde io Teile Natriumnitrit
zugegeben werden. Die Reaktionsmischung wird bei dieser Temperatur gerührt, bis
keine Stickoxyddämpfe mehr entwickelt werden. Die Reaktionsmischung wird dann abgekühlt
und in 75o Teile Wasser ausgegossen. Die Mischung wird angesäuert, und das Nitrooxypyranthron
wird abfiltriert. Das Produkt löst sich in starker Schwefelsäure mit blauer Farbe
und einer violett gefärbten Küpe. Das Natriumsalz des Produktes ergibt in Dimethylformamid
gelöst eine grüne Lösung. Beispiel 14 Eine Mischung von io Teilen Dimethylformamid,
io Teilen Natriumnitrit und io Teilen 2, 6-Dichlorantlirachinon wird bei 14o bis
145° so lange gerührt, bis keine Stickoxyddämpfe mehr entwickelt werden. Das Produkt
wird in der im Beispiel 3 angegebenen Weise isoliert. Das so erhaltene 2-Nitro-6-oxyänthrachinon
löst sich in alkalischer Lösung orangefarben und in starker Schwefelsäure ebenfalls
orangefarben.
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Beispiel 15 5 Teile 1, 5-Dinitro-2-methylanthrachinon und 5 Teile
Natriumnitrit werden 4 Stunden bei 1q.5° in 5o Teile Dimethylformamid gerührt. Die
Mischung wird auf 9o° abgekühlt und in 5oo Teile Wasser von 9o` ausgegossen. Die
Mischung wird filtriert, und der Rückstand wird mit 5oo Teilen Wasser von 9o° verrührt
und erneut filtriert. Die vereinigten Filtrate werden angesäuert, und die Mischung
der so ausgefällten Nitrooxymethylanthrachinone wird abfiltriert, säurefrei gewaschen
und bei ioo° getrocknet. Das Produkt löst sich in Ätznatronlösung zu einer bläulichroten
Lösung.