DE7619090U1

DE7619090U1 - Selbsttragendes Formteil für Kraftfahrzeuge

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Publication number: DE7619090U1
Application number: DE7619090U
Authority: DE
Original assignee: Dynamit Nobel AG
Current assignee: Dynamit Nobel AG
Priority date: 1976-06-16
Filing date: 1976-06-16
Publication date: 1976-11-18
Also published as: IT1115915B; SE7706916L; US4131702A; JPS52153523A; FR2354877A1; ES238803U; GB1558249A; ES238803Y; FR2354877B1

Description

Selbsttragendes Formteil für Kraftfahrzeuge

Der Gegenstand der Neuerung bezieht sich auf ein selbsttragendes Formteil zum Auskleiden der Innenseite von Kraftfahrzeugdächern aus vernetzten Polyäthylenschaumstoffbahnen mit Verstärkungseinlagen, wie es beispielsweise in der deutschen Offenlegungsschrift 22 59 862 beschrieben ist.

Die Bestrebungen der Automobilindustrie gehen zur Zeit sehr stark! dahin, den bisher für die Innenauskleidung üblichen Spriegelhimmel mit Kunstlederfolie durch andere Systeme, insbesondere

selbsttragende Fertighimmel zu ersetzen. Augenblicklich sind j schon mehrere Fahrzeugtypen auf dem Markt, in denen Himmel dieser; Art montiert sind. Es sind folgende Systeme bekannt;

1. Der eigentliche Träger des Himmels besteht aus einer harzge-

tränkten Vliesmasse, die entweder vor oder nach der Verformung mit einer Kunstlederfolie oder Textilien, z.B. wärme- oder klebekaschiert ist. Die Himmelränder v/erden durch Umschlagen der Folie abgedichtet, um die Aufnahme von Feuchtigkeit zu vermeiden. - ' dauU ιirr-Pf

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. Diese Himmel sind relativ teuer

und aufwendig.

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2. Eine Alternativlösung zu der unter Punkt 1 erläuterten Lösung besteht aus einem Trägerteil aus formgeschäumtem Polystyrol mit Verstärkungseinlagen, z.B. Stahl. ^Dieses Formteil ist zur Sichtseite hin mit einer dünnen PU-weich-Schaumschicht und einer Kunstlederfolie oder Stoff abgedeckt. Diese Lösung hat den wesentlichen Nachteil, daß eine Langzeitlagerung erforderlich ist, um den SchrumpfVorgang zu beherrschen und dadurch maßgenaue Formteile zu erbalten.

Ein weiteres Problem besteht in der Haftung Polystyrol-Schaum und PU-weich-Schaum. Insbesondere an den stark verformten Stellen löst sich die Dekorschicht bei höheren Temperaturen (110 ⁰C) nach längerer Gebrauchsdauer sehr leicht ab. Auch ist der Polystyrol-Schaumhimmel relativ spröde, was besondere Vorrichtungsmaßnahmen beim Einbau desselben in das Fahrzeug erfordert.

3. Weiter ist es bekannt, selbsttragende Himmel aus vernetztem Polyäthylen-Schaum mit Verstärkungseinlagen aus vorwiegend thermoplastischen Kunststoffen zu fertigen, siehe die DT-OS 22 59 862 und DT-OS 23 21 282. In der zuletzt genannten DT-OS wird ein Himmel mit Verstärkungseinlagen aus profilierten Stahlblechen beschrieben. Himmel mit diesem Aufbau haben sich bewährt, sind jedoch aufgrund der eingesetzten Verstärkungseinlagen sehr teuer und finden dadurch keine breite wirtschaftliche Anwendung.

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Aufbauend auf die vorgenannten Erkenntnisse liegt der Neuerung di£ Aufgabe zugrunde, ein selbsttragendes Formteil zu entwickeln, welches die geschilderten Nachteile nicht aufweist.

Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Neuerung durch ein selbsttragendes Formteil zum Auskleiden der Innenseite von Kraftfahrzeugdächern mit schichtweisem Aufbau aus beidseitig auf wenigstens eine Versteifungsschicht aus Wellpappe oder Karton aufgebrachte Polyäthylenschaumstoffbahnen, vorzugsweise vernetzte Polyäthylenschaumstoffbahnen gelöst. Das Formteil gemäß der Neuerung besteht in seinen Grundelementen aus vorzugsweise vernetzten Polyäthylenschaumstoffbahnen und Verstärkungseinlagen aus Wellpappebahnen oder Kartonbahnen. Die Verbindung der Bahnen miteinander kann sowohl vor der Verformung mittels Wärme alö üCii währen

hrend dsr Vs rf erdung erfolgen. Von Bedeutung hierbei i«3t, daß für die Verbindung der vernetzten Polyäthylenschaumstoffbahnen mit den Wellpappe- oder Kartonbahnen kein zusätzlicher Haftvermittler erforderlich ist. Allein eine Wärmebehandlung führt zu einer nichtlösbaren Verbindung. Der wirtschaftliche Vorteil des neuerungsgemäßen Formteils zur Verwendung als Autohimmel besteht in der Verwendung der preiswerten Wellpappe oder Karton. Hierbei hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß der Verbund von Wellpappe und Polyäthylenschaumstoffbahnen sich sehr gut, beispielsweise in Pressen verformen läßt, was aufgrund der Steifigkeit der Wellpappe bzw. des Kartons nicht zu erwarten war.

Bei dem neuerungsgemäßen Formteil können beispielsweise auf der

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dem Kraftfahrzeugdach zugewandten Seite "bevorzugt in den Randbereichen vorstehende Noppen, Rippen, Keile od. dgl. aus dem PoIyäthylensönaumstoff angeformt sein. Mit diesen angeformten Noppen oder Rippen ist eine leichte Befestigung des Himmels in dem Kraftfahrzeug möglich, beispielsweise durch Einrasten oder Einklemmen in entsprechende Vorrichtungen des Kraftfahrzeugdaches.

Da Wellpappe oder Karton sehr feuchtigkeitsempfindlich sind und bei Aufnahme von Feuchtigkeit erheblich an Steifigkeit verlieren, ist es erforderlich, bei Einsatz von Wellpappe oder Karton als Versteifungsschichten in Himmeln für Kraftfahrzeuge diese vor dem Eindringen von Feuchtigkeit zu schützen. Es wird daher in Weiterbildung der Neuerung vorgeschlagen, die Versteifungsschiclt allseitig von den Polyäthylenschaumstoffbahnen umgeben zu lassen und insbesondere gegen das Eindringen von Feuchtigkeit abzudichten. Durch den Einsatz von Polyäthylenschaumstoff, insbesondere vernetztem Polyäthylenschaumstoff, der aufgrund seiner geschlossenzelligen Struktur wasserundurchlässig ist, wird diesen Forderungen weitgehend Rechnung getragen. Zum vollständigen Umschließen der Versteifungsschicht aus Wellpappe oder Karton kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß die Ränder der Polyäthylenschaumstoff bahnen allseitig-über die Versteifungsschicht überstehen. Hierbei können die außenseitigen miteinander verbundenen Polyäthylenschaumstoffbahnen einen umlaufenden Randstreifen bilden, der absolut feuchtigkeitsdicht ist. Die auch mögliche Verwendung von naßfesten Wellpappen oder Karton ist damit entbehrlich.

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In Anpassung an das Kraftfahrzeugdach können desweiteren bei dem neaerungsgemäßen Formteil auf der dem Kraftfahrzeugdach zugewandten Seite Vertiefungen zum Umkleiden von Dachholmen od. dgl. eingeformt sein.

Zur Verbesserung der optischen Wirkung als auch der Benutzung kann das neuerungsgemäße Formteil auf der dem Kraftfahrzeuginnenraum zugewandten Sichtfläche geprägt und/oder mit Dekormaterialien, wie Textilien, Kunststoffolien oder ähnlichem zusätzlich kaschiert sein.

Das neusrungsgemäße Formteil kann nach verschiedenen Verfahren hergestellt werden. Eine Möglichkeit besteht darin, daß der Verbund aus den Polyäthylenschaumstoffbahnen und der Versteifungsschicht aus Wellpappe vor der Verformung durch Flammkaschieren hergestellt wird. Je nach Anforderung Kann hierbei die die Sichtfläche bildende Schaumstoffbahn mit einem Dekormaterial, z.B. einem Textil oder einem Kunstleder ebenfalls durch Flammkaschierung verbunden werden. Der Gesamtverbund wird dann anschließend auf etwa 160 bis 180 C erwärmt und in einem Formwerkzeug, bestehend aus einer Patrize oder Matrize unter Einwirkung von Druck verformt. Dabei ist es auch noch möglich, die Sichtseite des Himmels in%*rf Formwerkzeug mit einer Prägung zu versehen, um eine entsprechend optisch effektvollere Oberfläche zu erhalten.

Eine weitere Möglichkeit der, Herstellung des Formteils besteht darin, die einzelnen Bahnen aus Polyäthylenschaumstoff und Wellpappe lose aufeinander zu legen und das gesamte Paket ebenfalls

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auf 160 bis 180 ⁰C beispielsweise in einem Umluftofen zu erwär-

men und anschließend in einem Formwerkzeug, bestehend aus Patrize und Matrize unter Anwendung von Druck zu verformen. Der Verbund der Polyäthylenschaumstoffbahnen mit der Wellpappe wird hierbei gleichzeitig durch den Preßdruck "bei der Verformung im erwärmten Zustand hergestellt. Dieses Verfahren bietet den Vorteil, daß größere Ausformungen und Verformungen des Verbundes möglich sind, da sich die einzelnen Bahnen während des Verformungsvorganges an den Grenzschichten gegeneinander verschieben können.

Darüber hinaus ist es möglich, eine Kombination aus den Verfahrensschritten a und b anzuwenden, d.h. teilweise bereits miteinander verbundene Bahnen mit losen Bahnen gleichzeitig zu verformen.

Wesentlich für die Neuerung ist darüber hinaus die Orientierung der V/ellen der Wellpappe als Versteifungsschicht. Die Anordnung der Wellen kann in Fahrzeuglängsachse oder auch quer dazu erfolgen, sie hängt ganz wesentlich von den Dimensionen des Himmels, von der Größe der Verformungen und der geforderten Steifigkeit im Zusammenhang mit den vorgesehenen Befestigungspunkten des Himmels am Kraftfährzeugdach ab.

Der neuerungsgemäße Himmel zeigt zugleich gegenüber den bekannten Spriegelhimmeln eine verbesserte Schalldämmung.

Die Neuerung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt und wird anhand dessen nachfolgend näher erläutert..

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Es zeigen			in zwei
Figur 1 und		eine perspektivische		eines Kfz-Himmels
	von der Sichtfläche	verschiedenen Aus-
	führungen und

Figur 2

einen teilweisen Querschnitt durch einen Himmel nach Figur 1.

Wie in Figur 1 dargestellt, besteht der fertige vorgeformte selbsttragende Himmel aus den vernetzten Polyäthylenschaumstoffbahnen 1 und 2 mit der einkaschierten Wellpappebahn 3. Hierbei kann die Sichtfläche der Schaumstoffbahn 2 noch zusätzlich mit einsm Dekormaterial, z.B. Textil oder Kunstleder kaschiert sein. Die versteifende Wellpappebahn 3 ist in ihren Außenmaßen kleiner als die Schaumstoffbahnen 1 und 2, so daß ein Randstreifen aus den Polyäthylenschaumstoffbahnen entsteht. Wellpappebahnen sind sehr feuchtigkeitsempfindlich und bei Aufnahme von Feuchtigkeit verlieren sie erheblich an Steifigkeit, was unbedingt vermieden werden muß. Da Polyäthylenschaumstoff aufgrund seiner ge-r schlossenzelligen Struktur wasserundurchlässig ist, kann das Eindringen von Feuchtigkeit vermieden werden, wenn er die Wellpappebahn vollständig einschließt. Das wird z.B. dadurch erreicht, daß der Rand der PE-Schaumstoffbahn übersteht und den Randstreifen 7 bildet. Bei der Wärmebehandlung und dem anschließenden Verformungsvorgang verbinden sich die überstehenden Ränder der Polyäthylenschaumstoffbahnen absolut feuchtigkeitsdicht miteinander. Neben den Ausformungen 8, 9, 10 und 11 zeiger die Figuren 1 und 2 zusätzlich außenseitig angeformte Noppen 5,

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die zur Befestigung des Himmels im Kraftfahrzeug dienen.

Die Figur 3 zeigt im wesentlichen einen Himmel wie in den Figuren 1 und 2 geschildert, nur sind hier noch zusätzlich eingeformte Überdeckungen '6 für die in der Regel im Kraftfahrzeug befindlichen Dächverstärkungsholme vorgesehen.

Aus dem Spiuaitt nach Figur 2 ist der breite Randstreifen 7 aus den Polyäthylenschaumstoffbahnen 1, 2 ersichtlich, der in der Naht 4 mittels Wärme dicht und fest verbunden ist. Die Wellen 3a der Wellpappebahn verlaufen in den gezeigten Beispielen in Längsrichtung des Fahrzeugdaches und erhöhen somit die Steifigkeit und erleichtern die Verformung. Am Rand ist der Eingriff des Himmels in die Halterung am Fahrzeugdach 12 dargestellt.

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Claims

Schutzansprüiche

1. Selbsttragendes Formteil zum Auskleiden der Innenseite von

Kraftfahrzeugdächern mit schichtweisem Aufbau aus beidseitig auf wenigstens eine Versteifungsschiclrifc aus Wellpappe oder Karton aufgebrachte Polyäthylenschaums-fcoffbahnen, vorzugsweise vernetzte Polyäthylenschaumstoffbahnem..

2. Formteil nach Anspruch 1, dadurch gekeaanzeichnet, daß auf der dem Kraftfahrzeugdach zugewandten Sei-fee, bevorzugt in den Randbereichen, vorstehende Noppen, Rippen, Keile od. dgl. aus dem Polyäthylenschaumstoff angeformt sind.

3. Formteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die VersteifungsscLicht allseitig von. den Polyäthylenschaum^- stoffbahnen umgeben und insbesondere gegen das Eindringen von Feuchtigkeit abgedichtet ist.

4. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die außenseitigen Polyätüaylenschaumstoffbahnen miteinander verbunden sind und einen !anlaufenden Randstreifen bilden.

5. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Kraftfahrzeuginraenrauin zugewandte Sichtfläche geprägt und/oder mit DekormaterJLalien, wie Textilien, Kunststoffolien oder ähnlichem kaschiert ist.

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