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Die
vorliegende Erfindung betrifft rekombinante DNA, die die AgeI Restriktionsendonuclease
sowie die AgeI Methyltransferase kodiert, sowie die Produktion von
AgeI Restriktionsendonuclease von E. coli Zellen, die die rekombinante
DNA enthalten.
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Restriktionsendonucleasen
des Typs II sind eine Klasse von Enzymen, die natürlich in
Bakterien vorkommen. Wenn sie von anderen Bakterienproteinen weggereinigt
werden, können
Restriktionsendonucleasen im Labor zum Spalten von DNA-Molekülen in kleine
Fragmente zur molekularen Klonierung und Gencharakterisierung verwendet
werden.
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Restriktionsendonucleasen
erkennen und binden sich an spezielle Sequenzen von Nucleotiden
(die "Erkennungssequenz") entlang dem DNA-Molekül. Nach
dem Anbinden spalten sie das Molekül innerhalb, an einer Seite
oder an beiden Seiten der Erkennungssequenz. Unterschiedliche Restriktionsendonucleasen
haben Affinität
zu unterschiedlichen Erkennungssequenzen. Mehr als zweihundertundelf
Restriktionsendonucleasen mit einzigartigen Spezifitäten wurden
unter den vielen hundert bisher untersuchten Bakterienspezies identifiziert
(Roberts und Macelis, Nucl. Acids Res. 24: 223-235 (1996)).
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Restriktionsendonucleasen
werden typischerweise nach den Bakterien, von denen sie abstammen, benannt.
Die Spezies Deinococcus radiophilus produziert somit beispielsweise
drei verschiedene Restriktionsendonucleasen, nämlich DraI, DraII und DraIII.
Diese Enzyme erkennen und spalten jeweils die Sequenzen 5'TTTAAA3', 5'PuGGNCCPy3' und 5'CACNNNGTG3'. Escherichia coli
RY13 produziert hingegen nur ein Enzym, nämlich EcoRI, das die Sequenz
5'GAATTC3' erkennt.
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Eine
zweite Komponente von bakteriellen Restriktions-Modifikations-(R-M)-Systemen sind die
Methylasen. Diese Enzyme sind komplementär zu Restriktionsendonucleasen
und liefern das Mittel, das Bakterien befähigt, ihre eigene DNA zu schützen und
sie von fremder, infizierender DNA zu unterscheiden. Modifikationsmethylasen
erkennen und binden sich an die gleiche Erkennungssequenz wie die
entsprechende Restriktionsendonuclease, anstatt aber die DNA zu
spalten, modifizieren sie chemisch ein spezielles Nucleotid innerhalb
der Sequenz durch Hinzufügen
einer Methylgruppe (C5-Methyl-Cytosin, N4-Methyl-Cytosin oder N6-Methyl-Adenin). Im Anschluss
an die Methylierung wird die Erkennungssequenz nicht mehr durch
die zugehörige Restriktionsendonuclease
gespalten. Die DNA einer Bakterienzelle wird durch die Aktivität ihrer
Modifikationsmethylase stets vollständig modifiziert. Sie ist daher
gegenüber
der Anwesenheit der endogenen Restriktionsendonuclease völlig unempfindlich.
Lediglich unmodifizierte und daher identifizierbare Fremd-DNR reagiert
auf eine Erkennung und Spaltung durch Restriktionsendonuclease empfindlich.
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Anhand
der DNA-Rekombinationstechnik ist es nun möglich, Gene zu klonieren und
die Enzyme in großen
Mengen überzuproduzieren.
Der Schlüssel
zur Isolierung von Klonen von Restriktionsendonucleasegenen ist
die Entwicklung eines einfachen und zuverlässigen Verfahrens zur Identifizierung
solcher Klone innerhalb komplexer „Bibliotheken", d.h. Populationen
von Klonen, die durch "Shotgun"-Verfahren hergeleitet werden,
wenn sie in geringen Frequenzen von 10-3 bis
10-4 auftreten. Vorzugsweise sollte das
Verfahren selektiv sein, so dass die unerwünschte Mehrheit von Klonen
zerstört
wird, während
die erwünschten
seltenen Klone überleben.
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Restriktionsmodifikationssysteme
des Typs II werden immer öfter
kloniert. Die ersten Klonierungsverfahren nutzten eine Bakteriophage-Infektion
als ein Mittel zum Identifizieren oder Selektieren von Restriktionsendonucleaseklonen
(EcoRII: Kosykh et al., Mol. Gen. Genet. 178: 717-719 (1980); HhaII:
Mann et al., Gene 3: 97-112 (1978); PstI: Walder et al., Proc. Nat.
Acad. Sci. 78: 1503-1507 (1981)). Da Restriktionsmodifikationssysteme
in Bakterien diese befähigen,
Infektionen durch Bakteriophagen zu widerstehen, können Zellen, die
klonierte Restriktionsmodifikationsgene beinhalten, prinzipiell
als Überlebende
von Bibliotheken, die Phagen ausgesetzt wurden, selektiv isoliert
werden. Man hat jedoch festgestellt, dass dieses Verfahren nur begrenzt
von Nutzen ist. Im Speziellen wurde gefunden, dass klonierte Restriktions-Modifikationsgene
nicht immer ausreichend Phagenwiderstand aufweisen, um selektives Überleben
zu gewähren.
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Ein
weiterer Klonierungsansatz schließt das Übertragen von anfänglich als
plasmidbürtig
gekennzeichneten Systemen in E. coli Klonierungsplasmide ein (EcoRV:
Bougueleret et al., Nucl. Acids. Res. 12: 3659-3676 (1984); PaeR7:
Gingeras und Brooks, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80: 402-406 (1983);
Theriault und Roy, Gene 19: 355-359 (1982); PvuII: Blumenthal et
al., J. Bacteriol. 164: 501-509 (1985)).
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Ein
dritter Ansatz, der zum Klonieren einer zunehmenden Zahl von R-M-Systemen
angewendet wird, werden jetzt durch Selektion nach einem aktiven
Methylasegen kloniert (US-Patent Nr. 5,200,333 (1993) und BsuRI:
Kiss et al., Nucl. Acids. Res. 13: 6403-6421 (1985)). Da R-M-Gene
oft eng miteinander verknüpft
sind, können
beide Gene oft simultan kloniert werden. Diese Selektion bringt
jedoch nicht immer ein komplettes Restriktionssystem hervor, sondern
stattdessen nur das Methylasegen (BspRI: Szomolanyi et al., Gene
10: 219-225 (1980); BcnI: Janulaitis et al., Gene 20: 197-204 (1982);
BsuRI: Kiss und Baldauf, Gene 21: 111-119 (1983); und MspI: Walder
et al., J. Biol. Chem. 258: 1235-1241 (1983)).
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Ein
neueres Verfahren, das "Endo-Blue-Verfahren", wurde zum direkten
Klonieren von Restriktionsendonucleasegenen in E. coli auf der Basis
des Indikatorstammes von E. coli beschrieben, der die dinD::lacZ
Fusion enthält
(Fomenkov et al., US-Patent Nr. 5,498,535 (1996); Fomenkov et al.,
Nucl. Acids Res. 22: 2399-2403 (1994)). Dieses Verfahren arbeitet
mit der E. coli SOS-Reaktion im Anschluss an DNA-Schäden, die
durch Restriktionsendonucleasen oder unspezifische Nucleasen verursacht
werden. Mit diesem Verfahren wurde eine Reihe thermostabiler Nucleasegene
(Tth111I, BsoBI, Tf Nuclease) kloniert (US-Patent Nr. 5,498,535,
1996).
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Da
gereinigte Restriktionsendonucleasen und, in geringerem Maße, Modifikationsmethylasen
nützliche
Werkzeuge zur Schaffung rekombinanter Moleküle im Labor sind, gibt es einen
kommerziellen Anreiz, Stämme
von Bakterien durch DNA-Rekombinationstechniken zu gewinnen, die
diese Enzyme in großen
Mengen produzieren. Solche Überexpressionsstämme müssten auch
die Aufgabe der Enzymreinigung vereinfachen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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AgeI
ist eine Restriktionsendonuclease, die die Palindromhexanucleotidsequenz
ACCGGT erkennt, zwischen A und C schneidet und eine kohäsive 5'-Tetranucleotid-Verlängerung
bildet (Yamada, et al., Agric. Biol. Chem., 53: 1747-1749 (1989)
und (Mizuno, et al., Agric. Biol. Chem., 54: 1797-1802 (1990)).
Suzuki, et al. veröffentlichten
die AgeI Methylasegensequenz (Biosci. Biotech. Biochem., 60: 444-447
(1996)). Sie veröffentlichten
außerdem
die -150 bp Sequenz stromabwärts
des ageIM Gens, Teil des ageIR Gens. Gemäß der vorliegenden Erfindung
haben wir festgestellt, dass ihre Sequenz eine 13-bp-Deletion im
ageIR Gen enthält. Diese
Deletion würde
eine inaktive AgeI Endonuclease produzieren, wenn die Deletionsmutante
in E. coli exprimiert worden wäre.
Suzuki, et al., (supra) berichteten, dass die Klonierung einer 1-kb-downstream-Sequenz keine AgeI
Endonucleaseaktivität
hervorrief. In der Tat analysierten sie die Nucleotidsequenz sowohl
in stromaufwärtiger
als auch in stromabwärtiger
Richtung, fanden jedoch das offene Leseraster nicht.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde das Methylaseselektionsverfahren zum Klonieren des
AgeI Methylasegens (ageIM) von Agrobacterium gelatinovorum (ATCC
25655) verwendet. Zwei AgeI Methylase-plus-(M+)-Klone
wurden in einer Sau3AI-partiellen Bibliothek identifiziert. Das
gesamte Insert (-5400 bp) von den AgeI M+ Klonen
wurde vollständig
sequenziert. Ein offenes Leseraster wurde identifiziert, das konservierte C5-Cytosinmethylasemotive enthielt, und dieses
Gen wurde ageIM Gen genannt. Dieser Klon produzierte jedoch keine
AgeI Restriktionsendonuclease. Man folgerte, dass das AgeI Endonucleasegen
im M+ Klon wahrscheinlich aufgrund der Art
des partiellen Sau3AI Verdaus verkürzt ist. Da Methylasegene und
Restriktionsendonucleasegene typischerweise in einem speziellen
Restriktions-Modifikationssystem
nahe beieinander liegen, wurden Anstrengungen unternommen, um ageIM
upstream- und downstream-DNA-Sequenzen durch inverse PCR zu amplifizieren
und klonieren. Nach vier Runden inverser PCR-Reaktionen wurde ein
offenes Leseraster (ORF1) stromaufwärts des ageIM Gens gefunden
und ein anderes offenes Leseraster (ORF2) wurde stromabwärts des
ageIM Gens gefunden. Die Expression von ORF1 in einem T7 Expressionsvektor
brachte keine AgeI Restriktionsendonucleaseaktivität hervor.
Die Expression des zweiten ORF (ORF2) in E. coli rief AgeI Endonucleaseaktivität hervor.
Folglich wurde ORF2 ageIR Gen genannt. Das ageIR Gen umfasst 852
bp und kodiert ein Protein mit einer vorhergesagten relativen Molekülmasse von
31.035 Dalton.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die Genorganisation des AgeI Restriktions-Modifikationssystems.
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2 zeigt
die ORF1 DNA-Sequenz (SEQ ID Nr. 1) und ihre kodierte Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 2).
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3 zeigt
die DNA-Sequenz des agelIM Gens (SEQ ID Nr. 3) und die kodierte
Aminosäuresequenz (SEQ
ID Nr. 4).
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4 zeigt
die DNA-Sequenz des ageIR Gens (SEQ ID Nr. 5) und die kodierte Aminosäuresequenz (SEQ
ID Nr. 6).
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5 ist
eine Fotografie, die den Restriktionsverdau unter Verwendung von
E. coli Zellextrakt mit AgeI Restriktionsendonuclease veranschaulicht.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Das
hierin beschriebene Verfahren, mit dem das AgeI Methylasegen und
die AgeI Restriktionsendonucleasegene bevorzugt kloniert und exprimiert
werden in E. coli, beinhaltet die folgenden Schritte:
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1. Konstruktion einer Sau3AI-partiellen
genomischen DNA-Bibliothek
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Genomische
Agrobacterium gelatinovorum (ATCC 25655) DNA wurde mit Sau3AI verdaut,
um den gewünschten
Teilverdau zu erzielen. Die mit Sau3AI partiell verdaute genomische
DNA im Bereich von 0,5-20 kb wurde in den BamHI-zerschnittenen und CIP-behandelten Vektor
pAge-2 ligiert; pUC19 Derivat mit zwei AgeI Orten bei 16°C über Nacht.
Die Transformation wurde mit kompetenten RR1-Zellen und ligierter
DNA durchgeführt.
Die Transformanten wurden gepoolt und amplifiziert. Plasmid-DNA
wurde von den Übernachtzellkulturen
hergestellt.
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2. Aussetzen der Sau3AI-partiellen Bibliothek-DNA
einem AgeI-Verdau und Klonieren des AgeI Methylasegens (ageIM)
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Die
Sau3AI-partielle Bibliothek-DNA wurde über Nacht mit AgeI bei 37°C verdaut.
Die verdaute DNA wurde zum Retransformieren kompetenter RR1-Zellen
verwendet. Plasmid-DNA
wurde von Zellkultur aller Transformanten isoliert. Individuelle
Plasmid-DNA wurde mit AgeI verdaut, um jegliche Verdauresistenz
nachzuweisen. Zwei isolierte Plasmide, Nr. 1 und Nr. 26, wiesen
Resistenz gegen AgeI-Verdau
auf. Es lag eine vollständige
Resistenz gegen AgeI-Verdau
vor, was darauf schließen
ließ,
dass die Klone das AgeI Methylasegen enthielten und in E. coli exprimierten.
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3. Sequenzieren des Inserts, das das AgeI
Methylasegen trägt
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Zwei
M+ Klone, Nr. 1 und Nr. 26, wurden einer
DNA-Sequenzierung
durch Primer-Walking unterzogen. Das gesamte Insert von Nr. 26 wurde
sequenziert und man fand, dass es Nr. 1 vollständig überlappte. Das Insert von Nr.
26 umfasst 5356 bp DNA mit partiellen und kompletten offenen Lesenrastern,
ein großes
ORF wurde jedoch mit den anderen Genen in der GenBank unter Verwendung
von blastx verglichen und weist Homologie zu bekannten C5-Cytosinmethylasen auf. Dieses Gen wurde
ageIM Gen genannt. Es gibt 3576 bp DNA stromaufwärts des ageIM Gens und 491
bp DNA stromabwärts
des ageIM Gens. Einige der Sequenzen können durch Zufallsligation
von Sau3AI Fragmenten im Laufe des Bibliothekenaufbaus hergeleitet
werden. (In späteren
Experimenten wurde gefunden, dass sich das ageIR Gen stromabwärts des
ageIM Gens befindet, siehe 1).
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4. Expression des AgeI Methylasegens in
E. coli
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Das
gesamte AgeI Methylasegen (1290 bp) wurde von genomischer DNA mit
Vent® DNA-Polymerase und
zwei Primern durch PCR amplifiziert. Das PCR-Produkt (ageIM Gen)
wurde mit BamHI verdaut, gelgereinigt und in pACYC184 kloniert.
Vier Plasmidisolate wiesen volle Resistenz gegen AgeI-Verdau auf, was ein Hinweis
auf eine Modifikation von Age:: Orten in vivo über Insertion und Expression
des AgeI Methylasegens war.
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5. Klonierung und Expression der AgeIM
upstream-Sequenz
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Es
gibt 3576 bp DNA stromaufwärts
des ageIM Gens im ursprünglichen
M+ Klon, allerdings produziert dieser Klon
keine AgeI Endonucleaseaktivität.
Man folgerte, dass die 3576-bp-DNA ganz oder teilweise von einer
Zufallsligation hergeleitet wurde. Mit inverser PCR wurde die kontinuierliche
DNA stromaufwärts
des ageIM Gens amplifiziert und kloniert. Nach zwei Runden der inversen
PCR wurde ein offenes Leseraster (ORF1) von 681 bp gefunden (2).
ORF1 wurde durch PCR amplifiziert und in einen T7 Expressionsvektor
pAII17 (von pET11 hergeleitet) kloniert und in einen zuvor mit AgeI
Methylase modifizierten Wirt transformiert. E. coli Zellen wurden
mit IPTG induziert und Zellextrakt wurde im Hinblick auf AgeI Aktivität geprüft. Es wurde
keine AgeI Aktivität
nachgewiesen.
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6. Klonierung und Expression des AgeI
Restriktionsendonucleasegens
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Da
sich Restriktions- und Modifikationsgene typischerweise in unmittelbarer
Nähe zueinander
befinden, ging man davon aus, dass das ageIR Gen stromabwärts gelegen
ist. Mit inverser PCR wurde DNA stromabwärts des ageIM Gens amplifiziert.
Nach zwei Runden der inversen PCR wurde ein offenes Leseraster (ORF2)
von 852 bp gefunden. ORF2 hat eine entgegengesetzte Orientierung
zum ageIM Gen (AgeI R-M Genorganisation siehe in 1).
ORF2 wurde durch PCR amplifiziert und in den T7 Expressionsvektor
pAII17 kloniert und in mit AgeI Methylase zuvor modifizierte Zellen
transformiert. E. coli Zellen wurden mit IPTG drei Stunden lang
induziert und Zellextrakte wurden präpariert und im Hinblick auf
AgeI Aktivität
geprüft.
Acht Zellextrakte wurden geprüft
und alle wiesen AgeI Aktivität
auf. Folglich wurde ORF2 ageIR Gen genannt (4).
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Die
vorliegende Erfindung wird weiter anhand des folgenden Beispiels
veranschaulicht. Dieses Beispiel soll dem Verständnis der Erfindung dienen
und ist nicht als diese begrenzend anzusehen.
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Die
oben und im Folgenden angeführten
Referenzen sind hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen.
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1. BEISPIEL
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KLONIERUNG DES AGEI RESTRIKTIONS-MODIFIKATIONSSYSTEMS
IN E. COLI
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Genomische
DNA wurde von Agrobacterium gelatinovorum (ATCC 25655) präpariert
(dieser Stamm befindet sich in der New England Biolabs' Collection, NEB
Nr. 552, Beverly, Massachusetts); Yamada et al, Agric. Biol. Chem.
53: 1747-1749 (1989).
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1. Konstruktion einer Sau3AI-partiellen
genomischen DNA-Bibliothek
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Vier μg genomisches
Agrobacterium gelatinovorum DNA wurden mit 0,5, 0,25 und 0,125,
0,0625, 0,03, 0,015, 0,0078, 0,0039 Einheiten Sau3AI 15 min lang
bei 37°C
verdaut. Alle acht Verdau-Röhrchen
wurden als partieller Verdaupool kombiniert. Die mit Sau3AI partiell
verdaute genomische DNA lag im Bereich 0,5-20 kb. Die mit Sau3AI
partiell verdaute genomische DNA wurde in den BamHI- zerschnittenen und
CIP-behandelten Vektor pAge-2 ligiert; pUC19 Derivat mit zwei AgeI
Orten (Skoglund et al, Gene, 88: 1-5 (1990)) über Nacht bei 16°C. pAge-2
enthält
einen AgeI Linker, (5'd(pGACCGGTC)3' 8mer) an zwei verschiedenen
Orten in pUC19 (Yanisch-Perron et al Gene, 33: 103-119 (1985));
einen am SspI Ort und einen anderen am DraI Ort zwischen dem β-Lactamasegen
und ori von pUC19. Nach der Ligationsreaktion fand eine Transformation
durch Vermischen kompetenter RR1-(TonA-, DnaseI-)-Zellen und der ligierten
DNA durch Standardverfahren statt. Transformanten wurden auf LB-Agar
plus Amp (100 μg/ml)
plattiert. Etwa 10.000 Kolonien wurden in Transformation erhalten.
Zum Erhöhen
der Anzahl der Kolonien wurde eine weitere 5X Transformation mit
RR1-(TonA-, DnaseI-)-Zellen
und der ligierten DNA durchgeführt.
Es wurden etwa 50.000 Transformanten erhalten. Alle Transformanten
wurden gepoolt und in 0,5 Liter LB-Nährlösung plus Amp inokuliert und über Nacht
bei 37°C
inkubiert. Plasmid-DNA wurde von den Übernachtzellen durch CsCl-Gradient
präpariert.
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2. Aussetzen der Sau3AI-partiellen Bibliothek-DNA
einem AgeI Verdau und Klonieren des AgeI Methylasegens (ageIM)
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Zwei μg der Sau3AI-partiellen
Bibliothek-DNA wurden mit 12 Einheiten AgeI über Nacht bei 37°C verdaut.
Die verdaute DNA wurde zum Retransformieren kompetenter RR1-(TonA-, DnaseI-)-Zellen
verwendet. Es wurden achtundvierzig Überlebende erhalten. Eine Mini-Präparation
von Plasmid-DNR wurde von 10 ml Zellkultur von 28 Transformanten
isoliert. Individuelle Plasmid-DNA wurde mit AgeI verdaut, um jegliche
Verdauresistenz nachzuweisen. Zwei isolierte Plasmide, Nr. 1 und
Nr. 26, wiesen Resistenz gegen AgeI Verdau auf. Es lag eine vollständige Resistenz
gegen AgeI Verdau vor, was darauf schließen ließ, dass das klonierte AgeI
Methylasegen komplett und in E. coli exprimiert war (durch Sequenzieren
des Inserts wurde belegt, dass das gesamte AgeI Methylasegen kloniert
war).
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Ein
Restriktionsverdau von Nr. 1 und Nr. 26 Plasmid-DNA mit AatII und Sau3AI wies auf überlappende DNA
hin. Nr. 1 enthielt ein 1,8 kb partielles Sau3AI Fragment, das von
Nr. 26 völlig überlappt
wurde, die ein partielles Sau3AI Insert von etwa 5,4 kb DNA enthielt.
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3. Sequenzieren des Inserts, das das AgeI
Methylasegen trägt
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Nr.
1 und Nr. 26 Plasmid-DNA wurde durch Primer-Walking mit dem Didesoxy-Terminationsverfahren unter
Verwendung eines AmpliTaq DNR-Polymerase Dye Deoxy Terminator Sequencing
Kits und eines ABI373A DNR-Sequenzierungsautomaten
sequenziert. Primer wurden synthetisiert, um die nicht überlappende
Region zu sequenzieren oder um den Komplementärstrang der bekannten Sequenz
zu bestätigen.
Das gesamte Insert von Nr. 26 wurde sequenziert und man fand, dass
es 5356 bp partieller Sau3AI Fragmente enthielt, die mehrere partielle
und komplette offene Leseraster kodierten. Als das große ORF mit
dem bekannten Gen in der GenBank unter Verwendung von blastx verglichen
wurde, zeigte ein ORF Homologie zu bekannten C5-Cytosinmethylasen.
Ein ORF stromaufwärts
des ageIM Gens weist eine schwache Homologie zu einer bekannten
Transposase, Tpase D78259, auf. Das stromabwärtige partielle ORF wies keine
Homologie zu irgendeinem Gen in der GenBank auf. Das AgeI Methylasegen
nt 3577-4866 ist auf 1290 bp DNA kodiert und beginnt beim Codon
ATG (Met) und endet beim TAG Codon.
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4. Expression des ageIM Gens in E. coli
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Eine
PCR wurde zum Amplifizieren des ageIM Gens durchgeführt. BamHI
Orte wurden in die beiden Primer 179-36 und 179-37 an den 5' Enden eingebaut.
Zehn PCR-Reaktionen fanden mit 0,2 μg Genom-DNA, 10 μl 10X Thermopool-Puffer,
einer 0,27 mM Konzentration von dNTP, 79 μl H2O,
0,12 μg
Primer 179-36, 0,12 μg
Primer 179-37, 2 Einheiten Vent® DNA-Polymerase
statt.
- 5' AACGGATCCGGAGGTTTAAAAATGAAGACGATCGATCTATTTTGC
3'
(179-36)
(SEQ ID Nr. 7)
- 5' CAAGGATCCTAACTGATCGCAACCTTTATTGTTTCA
3'
(179-37)
(SEQ ID Nr. 8)
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Die
resultierende DNA wurde auf leicht schmelzendem Agarosegel gereinigt
und die DNA-Banden wurden herausgeschnitten und mit gleichen Mengen
Phenol-CHCl3 und CHCl3 extrahiert
und mit kaltem Ethanol präzipitiert,
getrocknet und in 80 μl
TE-Puffer resuspendiert. Die PCR DNA (etwa 4 μg) wurde dann mit 200 Einheiten
BamHI, 10 μl
10X BamHI Puffer verdaut und 3 Stunden lang bei 37°C inkubiert.
Die mit BamHI verdaute DNA wurde gelgereinigt und mit β-Agarase
behandelt und mit gleichen Mengen Phenol-CHCl3 und CHCl3 extrahiert und mit kaltem Ethanol präzipitiert,
getrocknet und in 50 μl
TE-Puffer resuspendiert. Die gereinigte DNA wurde in pACYC184 inseriert.
Es wurden vierzehn Mini-Präparationen
von Plasmid-DNA gemacht, wobei 11 davon das Methylasegeninsert enthielten.
Der Verdau von sechs Plasmiden mit AgeI zeigte, dass vier Isolate
(Nr. 1, Nr. 3, Nr. 4, Nr. 6) gegen AgeI Verdau resistent waren.
Das Isolat Nr. 1 wurde zum Transformieren des T7 Expressionswirts
ER2566 verwendet, um Chromosomen-DNA zuvor zu modifizieren.
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5. Klonierung von DNA stromaufwärts des
ageIM Gens
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In
17 Reaktionen wurden 10 μg
Genom-DNA mit AatII, ApoI, BanI, BsaHI, EaeI, Eco47III, HaeII, HincII, HpaI,
MluI, MspI, NlaIII, PvuI, SacI, TaqI, Tsp509T und XmnI verdaut.
Die resultierende DNA wurde dann mit gleichen Volumen Phenol-CHCl3 und CHCl3 extrahiert,
mit kaltem Ethanol präzipitiert,
getrocknet und in TE-Puffer resuspendiert. Zwei μg der DNA wurden mit T4 DNA-Ligase
selbstligiert und dann mit Phenol-CHCl3 und
CHCl3 extrahiert und mit kaltem Ethanol
präzipitiert.
Es wurde ein Satz inverser PCR-Primer synthetisiert:
- 5' AAGGGTGCTGAAGTACCCAAACGCCGG
3'
(178-44)
(SEQ ID Nr. 9)
- 5' GCGGAGAACAGCCGCCACAGATGCGAC
3'
(178-45)
(SEQ ID Nr. 10)
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Die
inverse PCR wurde mit den Primern 178-44 und 178-45 und der oben erwähnten DNA-Matrize durchgeführt. Inverse PCR-Produkte
wurden in mit AatII, HincII, PvuI, TagI, Tsp509I und XmnI verdauter
und selbstligierter DNA gefunden. Eine inverse PCR wurde an diesen
sechs Reaktionen wiederholt und die Produkte wurden gelgereinigt
und unter Verwendung der Primer 178-44 und 178-45 direkt sequenziert.
Das AatII Fragment lieferte 449 bp DNA-Sequenz.
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Es
wurde ein zweiter Satz inverser PCR-Primer synthetisiert:
- 5' TCGGGAAGCTGGGACCTTGCGAGC
3'
(178-122)
(SEQ ID Nr. 11)
- 5' ACCACCTATATCGCCACCGCACCT
3'
(178-123)
(SEQ ID Nr. 12)
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Zehn μg Genom-DNR
wurden mit AatII, ApoI, AvaI, ApaLI, BsaHI, BstUI, HaeII, PvuI,
Sau3AI, StyI und TaqI verdaut. Die resultierende DNA wurde dann
mit gleichen Volumen Phenol-CHCl3 und CHCl3 extrahiert, mit kaltem Ethanol präzipitiert,
getrocknet und in TE-Puffer resuspendiert. Zwei μg der DNA wurden mit T4 DNA-Ligase
selbstligiert, dann mit Phenol-CHCl3 und
CHCl3 extrahiert und mit kaltem Ethanol
präzipitiert.
Die inverse PCR wurde mit den Primern 178-122 und 178-123 und der
oben erwähnten
Matrix-DNA durchgeführt. PCR-Produkte
wurden in der BsaHI und TagI Matrize gefunden. Die inverse PCR DNA
wurde jeweils mit drei Röhrchen
wiederholt und die Produkte wurden in leicht schmelzendem Agarosegel
gelgereinigt. Die DNA wurde mit den Primern 178-122 und 178-123
direkt sequenziert. Es wurde ein offenes Leseraster von 681 bp gefunden.
Dieses ORF wurde ORF1 genannt.
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6. Expression von ORF1 im T7 Expressionsvektor
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Es
wurde ein Satz PCR-Primer synthetisiert:
- 5' CTTCCCGACCATATGGGGCCATCAACGCTGAAAAGGAGA
3'
(181-184)
(SEQ ID Nr. 13)
- 5' GCTGGATCCTCAGCGAGGATATTTGCAGACACCATA
3'
(179-100)
(SEQ ID Nr. 14)
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ORF1
wurde durch PCR mit den Primern 181-184 und 179-100 von AgeI Genom-DNA unter den folgenden
PCR-Bedingungen amplifiziert: 95°C,
30 Sekunden, 55°C,
1 Minute, 72°C,
1 Minute, und 2 Einheiten Vent® DNA-Polymerase, 20 Zyklen.
Das PCR-Produkt wurde mit NdeI und BamHI verdaut und in den T7 Expressionsvektor
pAII17 kloniert. Die ligierte DNA wurde in den T7 Expressionswirt
ER2566 [pACYC-AgeIM+] transformiert. Plasmid-DNA
wurde von 20 Transformanten isoliert und mit NdeI und BamHI verdaut,
um im Hinblick auf das Insert zu screenen. Zehn von 20 enthielten
das Insert. Sieben Klone mit Insert wurden 2 Stunden lang mit IPTG
induziert. Zellextrakte wurden präpariert und im Hinblick auf
AgeI Restriktionsendonucleaseaktivität geprüft. In allen 7 Extrakten wurde
keine Aktivität
nachgewiesen. Man folgerte, dass ORF1 nicht das AgeI Endonucleasegen
war. Das AgeI Endonucleasegen muss stromabwärts des Methylasegens liegen.
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7. Amplifikation von stromabwärtiger DNA
durch inverse PCR
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Es
wurde ein Satz PCR-Primer auf der Basis der unmittelbar stromabwärts des
AgeI Methylasegens liegenden Sequenz synthetisiert:
- 5' AACTCGTCGTCCTGACCAGAGAAG
3'
(182-159)
(SEQ ID Nr. 15)
- 5' CGACTACTTAGTCGCCCAACTGGC
3'
(182-160)
(SEQ ID Nr. 16)
-
Es
wurde ein zweiter Satz PCR-Primer 165 bp stromabwärts des
AgeI Methylasegens synthetisiert:
- 5' TAATTCCTCTTGTCCGAGGGCCGG 3'
(182-161) (SEQ
ID Nr. 17)
- 5' ATTGAGGGACACGGGGATTTCTCG
3'
(182-162)
(SEQ ID Nr. 18)
-
Zehn μg Genom-DNA
wurden mit AvaII, BsrBI, ClaI, DdeI, EcoRI, HhaI, NciI, TseI und
NruI verdaut. Die resultierende DNA wurde dann mit gleichen Volumen
Phenol-CHCl3 und CHCl3 extrahiert,
mit kaltem Ethanol präzipitiert,
getrocknet und in TE-Puffer resuspendiert. Zwei μg der DNA wurden mit T4 DNA-Ligase
selbstligiert, dann mit Phenol-CHCl3 und
CHCl3 extrahiert und mit kaltem Ethanol
präzipitiert.
Eine inverse PCR wurde mit den Primern 182-161 und 182-162 durchgeführt. Inverse
PCR-Produkte wurden in HhaI und TseI DNA gefunden. Diese beiden
PCR-Reaktionen wurden mit jeweils vier Röhrchen wiederholt. Die PCR
DNA wurde von leicht schmelzendem Agarosegel gelgereinigt und mit
den Primern 182-161 und 182-162 direkt sequenziert. Das HhaI Fragment
lieferte eine neue Sequenz von 341 bp. Es wurde ein Satz inverser
PCR-Primer synthetisiert:
- 5' CCCATGTCGGGCCAGCACTGGATT 3'
(183-88) (SEQ
ID Nr. 19)
- 5' ACTRGGTTGACCGCCTTATTCAAG
3'
(183-89)
(SEQ ID Nr. 20)
-
Zehn μg Genom-DNA
wurden mit AatII, AlfIII, AluI, ApaLI, AvaI, BarBI, BfaI, BsaAI,
BsaWI, BsiEI, BspEI, BspHI, BstUI, DdeI, HinfI, HpaII, MluI, MspI,
StyI, TaiI, TfiI und Tsp509I verdaut. Die resultierende DNA wurde
dann mit gleichen Volumen Phenol-CHCl3 und
CHCl3 extrahiert, mit kaltem Ethanol präzipitiert,
getrocknet und in TE-Puffer resuspendiert. Zwei μg der DNA wurden mit T4 DNA-Ligase
selbstligiert, dann mit Phenol-CHCl3 und
CHCl3 extrahiert und mit kaltem Ethanol
präzipitiert.
PCR-Produkte wurden in mit BsaWI und TaiI verdauter und selbstligierter
DNA gefunden. Die obige PCR-Reaktion wurde mit BsaWI und TaiI wiederholt. Etwa
50 ng Matrix-DNR wurden mit 68 μl
H2O, 10 μl
10X Taq Polymerasepuffer, 5,4 μl
5 mM dNTP (Endkonzentration 0,27 mM), 0,12 μg Primer 183-88, 0,12 μg Primer
183-89, 2,5 Einheiten Taq DNA-Polymerase kombiniert.
- 5' CCCATGTCGGGCCAGCACTGGATT
3'
(183-88)
(SEQ ID Nr. 19)
- 5' ATCAGGTTGACCGCCTTATTCAAG
3'
(183-89)
(SEQ ID Nr. 21)
-
Die
PCR-Reaktionen wurden in dreißig
Zyklen mit 95°C,
30 Sekunden, 60°C,
30 Sekunden, und 72°C, 1
Minute, durchgeführt,
mit einer Verweilzeit von 5 Minuten nach Abschluss der Zyklen; anschließend wurde sequenziert.
Das BsaWI IPCR Produkt umfasste etwa 300 bp und das TaiI Produkt
170 bp und die beiden Produkte wurden auf einem leicht schmelzenden
Agarosegel gereinigt. Die IPCR wurde auch an mit AflIII, AluI, BfaI,
BsaAI, BsiEI, BspEI, BspHI, BsrBI, BstUI, DdeI, HinfI, HpaII, StyI,
TfiI und Tsp509I verdauten und selbstligierten DNA-Matrizen wiederholt.
Etwa 50 ng Matrix-DNA wurden mit 68 μl H2O,
10 μl 10X
Taq Polymerasepuffer, einer 0,27 mM Konzentration dNTP, 0,12 μg Primer
183-88, 0,12 μg
Primer 183-89, 2,5 Einheiten von Taq DNA-Polymerase kombiniert.
Die Reaktionen wurden einer Vorerhitzung von 95°C, anschließend dreißig Zyklen mit 95°C, 30 Sekunden,
60°C, 30
Sekunden, und 72°C,
1 Minute, unterzogen, mit einer Verweilzeit von 5 Minuten bei 72°C nach Abschluss
der Zyklen. Die AflIII, AluI, BspEI, HpaII und Tsp509I Matrizen
brachten etwa 300-600 bp PCR-Produkte hervor. Das Experiment wurde
mit jeweils drei Röhrchen
für diese
fünf Matrizen
wiederholt, woraufhin eine Gelreinigung und Sequenzierung folgte.
Das AflIII Produkt war mit 578 bp am längsten und enthielt ein TGA
Stoppcodon auf dem Komplementärstrang
371 bp stromabwärts.
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PCR
und DNA-Sequenzierung erfolgten zum Klären unklarer Sequenzen unter
Verwendung von Primer 182-159 mit 183-89 und Primer 182-161 mit
183-89 und zwei verschiedenen Konzentrationen von MgCl2 (1,5
und 3,0 mM), 1 μg
Genom-DNA, 70 μl
H2O, 10 μl
10X Assaypuffer A, 5,4 mM konz. dNTP, 0,12 μg von jedem Primer, und 2,5
Einheiten Taq DNA-Polymerase.
- 5' AACTCGTCGTCCTGACCAGAGAAG 3'
(182-159) (SEQ
ID Nr. 15)
- 5' TAATTCCTCTTGTCCGAGGGCCGG
3'
(182-161)
(SEQ ID Nr. 17)
-
Die
PCR-Reaktionen erfolgten über
30 Zyklen mit 94°C,
30 Sekunden, 55°C,
30 Sekunden, 72°C,
30 Sekunden, und beinhalteten schließlich eine Verweilzeit von
2 Minuten bei 72°C.
Die resultierende DNA wurde Elektrophorese auf einem leicht schmelzenden
Agarosegel unterzogen, die DNA-Banden wurden herausgeschnitten und
mit β-Agarase
verdaut und mit gleichen Volumen von Isopropanol präzipitiert,
getrocknet und in TE resuspendiert. Die PCR DNA wurde mit den Primern
182-159, 182-161 und 183-89 direkt sequenziert. Das ageIR Gen umfasst
852 bp und läuft
in die entgegengesetzte Richtung zum ageIM Gen.
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8. Expression des ageIR Gens in E. coli
-
Es
wurden zwei Primer konstruiert, die einen BamHI und NdeI Ort in
die 5' Enden der
Primer einbauten. Die PCR wurde in fünf Reaktionen unter Verwendung
von 1 μg
Genom-DNA, 0,12 μg Primer
184-53 (mit dem NdeI Ort), 0,12 μg
Primer 184-54 (mit dem BamHI Ort), 70 μl H2O,
10 μl 10X
Thermopol-Puffer, 0,27 mM konz. dNTP, 2 Einheiten Vent® DNA-Polymerase
und 0, 2, 4, 6 und 8 μl
von 100 mM MgSO4 für eine 2, 4, 6, 8 und 10 mM
Endkonzentration von MgSO4 durchgeführt.
- 5' ATTTGCCCCCATRTGTGGTGTAATTATGAAGGCGGGGGA
3'
(184-53)
(SEQ ID Nr. 22)
- 5' CGCGGATCCGAARCGCAGTCCCACCGTTGCTAG
3'
(184-54)
(SEQ ID Nr. 23)
-
Es
wurden zwanzig Zyklen mit 94°C,
30 Sekunden, 60°C,
30 Sekunden, 72°C,
1 Minute, durchgeführt, mit
einer Endverweilzeit von 2 Minuten bei 72°C. Die 2 mM Konzentration von
MgSO4 erbrachte die besten Ergebnisse und
die Reaktion wurde mit zehn Röhrchen
wiederholt. Die resultierende DNA wurde von einem leicht schmelzenden
Gel gereinigt und mit β-Agarase
verdaut. Die DNA wurde dann mit gleichen Isopropanolvolumen präzipitiert,
getrocknet und in TE resuspendiert. Etwa 4 μg der präzipitierten DNA wurden dann
mit 200 Einheiten NdeI, 100 Einheiten BamHI in 22 μl 10X NEB
Puffer 3 verdaut. Die DNA wurde mit dem gleichen Volumen Phenol-CHCl3 und CHCl3 extrahiert
und mit kaltem Ethanol präzipitiert,
getrocknet und in 50 μl TE-Puffer
resuspendiert. Die resultierende DNA wurde dann in zwei Reaktionen
in 100 ng Vektor pAII17 unter Verwendung von jeweils 0,1 μg und 0,2 μg PCR DNA
(ageIR Gen), 2 μl
10X T4 Ligationspuffer, 800 Einheiten T4 DNA-Lipase ligiert und über Nacht
bei 16°C
inkubiert. Die gesamte rekombinante DNA von der Ligation wurde dann
in 150 μl
kompetente ER2566 Zellen unter folgenden Bedingungen transformiert:
30 Minuten bei 4°C, 3
Minuten bei 37°C
und 5 Minuten bei 25°C.
Nach der Zugabe von 170 μl
SOB Nährlösung und
einer einstündigen
Inkubation bei 37°C
wurde das Zell/DNA-Gemisch auf eine LB Agar-Platte plus 100 μg/ml Ampicillin
(Ap) und 33 μg/ml
Chloramphenacol (Cm) plattiert und über Nacht bei 37°C inkubiert.
Die 12 individuellen Ap und Cm resistenten Transformanten, die wuchsen,
wurden aufgenommen und in 2 ml LB+Ap+Cm inokuliert und über Nacht
bei 37°C
geschüttelt.
1,5 ml Zellen wurden zentrifugiert, um Plasmid-DNA durch Qiagen
Mini-Präparationsreinigung
herzustellen. 25 μl
(-200 ng) der resultierenden gereinigten Plasmid-DNA wurden mit
20 Einheiten BamHI, 20 Einheiten NdeI, in 3 μl 10X NEB Puffer 3 verdaut und
1 Stunde lang bei 37°C
inkubiert. Acht von zwölf
wiesen das AgeIR Geninsert auf. Acht Klone mit Insert wurden in
10 ml LB+Ap+Cm bis zur späten
Log-Phase kultiviert, 50 μl
100 mM IPTG wurden zugegeben und über Nacht bei 37°C inkubiert.
IPTG-induzierte Zellen wurden geerntet und in 1 ml Beschallungspuffer
resuspendiert und jeweils 3X 20 Sekunden lang beschallt, anschließend 15
Minuten lang bei 4°C
zentrifugiert. Der Zellextrakt wurde im Hinblick auf Restriktionsendonucleaseaktivität geprüft, indem
1 μg λ DNA mit
jeweils 1 μl
und 5 μl
Zellextrakt in 3 μl
10X NEB Puffer 1 verdaut und 1 Stunde lang bei 25°C inkubiert
wurde. Alle acht Proben wiesen AgeI Aktivität auf. Der ER2566 [pACYC-AgeIM+, pAII17-AgeIR+]
Stamm wurde bei der Amerikanischen Typus-Kultursammlung am 1. April
1998 mit der Akzessionsnummer 209730 hinterlegt.
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9. Reinigung von AgeI Restriktionsendonuclease
-
Es
können
zwei Protokolle zum Reinigen von AgeI verwendet werden.
- Protokoll
1: Heparin Sepharose®-Säule, Hydroxylapatitsäule, Mono-S-Säule, TSK
Heparinsäule
- Protokoll 2: Heparin Sepharose®-Säule, DEAE
Sepharose®-Säule, Hydroxylapatitsäule, Phenyl-Sepharose®-Säule
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