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Diese
Anmeldung ist eine Teilfortführung
der ebenfalls anhängigen
U.S.-Patent-Anmeldungen
für "HTLV-I and HTLV-II
Peptide Antigens and Methods",
Serien-Nr. 07/653,091, die am 8. Februar 1991 eingereicht wurde,
die wiederum eine Teilfortführung
der U.S.-Patent-Anmeldung "HTLV-I
Peptide Antigen and Methods", Serien-Nr.
336,313 darstellt, die am 13. Juni 1989 eingereicht wurde und die
jetzt die U.S.-Patent-Nr. 5,066,579 trägt und am 19. November 1991
erteilt wurde, welche wiederum eine Fortsetzung der U.S.-Patent-Anmeldungen
für "HTLV-I Peptide Antigen
and Methods", Serien-Nr.
948,270 darstellt, die am 31. Dezember 1986 eingereicht und jetzt
fallen gelassen wurde.
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein HTLV-spezifisches Peptid und
Verfahren zur Herstellung und zur Verwendung des Antigens.
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2. Referenzen
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(1980).
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3. Hintergrund
der Erfindung
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Die
menschlichen T-Zellen-Leukämie-Viren
(HTLV) stellen eine Familie von T-Zellen-Retroviren mit drei bekannten
Mitgliedern dar. HTLV-Typ-I (HTLV-I) besitzt eine transformierende
Aktivität
in vitro und ist ätiologisch
mit der adulten T-Zellen-Leukämie
verbunden, von der bekannt ist, dass sie in verschiedenen Teilen der
Welt endemisch ist. HTLV-II ist ein anderes Retrovirus, das die
Fähigkeit
zur Transformation in vitro besitzt und das aus einem Patienten
mit einer T-Zellen-Variante der Haarzellen-Leukämie isoliert wurde (für einen Übersichtsartikel über HTLV-I
und -II vergleiche mit Cann und Chen). HTLV-III, das auch als Lymphadenopathie-assoziiertes
Virus bezeichnet wurde und das nun als das menschliche Immunschwächevirus
(HIV) bekannt ist, ist für
bestimmte Arten von T-Zellen lytisch und wurde mit der Ätiologie
des erworbenen Immunschwäche-Syndroms
(AIDS) in Verbindung gebracht. Anders als die HTLV-I- und -II-Viren
ist von HTLV-III nicht bekannt, dass es eine transformierende Aktivität in vitro
besitzt.
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Die
Diagnose einer HTLV-I-Infektion basiert gewöhnlich auf der Antikörper-Antwort
des Serums auf HTLV-I-Peptid-Antigene. Dies umfaßt in der Regel einen anfänglichen
Durchmusterungs-Testansatz zur Identifizierung von HTLV-I-Antikörpern, der
auf einem Enzym-Immun-Testansatz (EIA) mit HTLV-I-Virion-Peptiden basiert.
Die Testansätze,
die gegenwärtig
zur Durchmusterung von Blut verwendet werden, weisen etwa 0,5 bis
0,05 % HTLV-I- und HTLV-II-Positive bei Blutspendern in den Vereinigten
Staaten nach; von diesen sind etwa 4 von 5 Falsch-Positive. Daher
müssen
die positiven Seren mit einem bestätigenden Testansatz unter Verwendung
von HTLV-I-Virus-Lysaten, bei denen das Western-Blot-Verfahren angewendet
wurde, weiter untersucht werden. Die derzeitigen Verfahren zum Austesten
von Blut erfordern, dass die Individuen sowohl Antikörper gegen
das HTLV-I-p24-gag-Protein als auch gegen mindestens eines der Hüll-Proteine
gp46 und gp68 besitzen (public health service working group [Arbeitsgruppe
des öffentlichen
Gesundheitsdienstes]). Es hat sich jedoch als technisch schwierig
herausgestellt, die Proteine gp46 oder gp68 unter Verwendung eines
Western-Blot-Testansatzes nachzuweisen. Daher muß oft eine zweite Runde eines
Radioimmun-Präzipitations-Testansatzes
zur Bestätigung
durchgeführt
werden, um eine Antikörperreaktion
auf die HTLV-I-Hüllproteine
nachzuweisen.
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Eine
Teillösung
dieses Problems wurde durch die molekulare Clonierung eines Teils
von 134 Aminosäuren
des transmembranen Glycoproteins gp21 bereitgestellt (Samuel et
al.). Das rekombinante Protein, das als p21E-Protein bezeichnet
wird, reagiert sowohl mit den Seren aus HTLV-I als auch mit denen
aus HTLV-II infizierten Individuen und wurde erfolgreich zur Bestätigung einer
Infektion mit HTLV in Western-Blot-Testansätze eingebaut (Lillehoj et
al., Lipka et al., 1991). Es wurde jedoch herausgefunden, dass das
p21E-Protein ebenfalls mit 0,6 % der HTLV-negativen Blutspender
reagierte (Lal et al.), Darüber
hinaus werden viel höhere Raten
an Reaktivität
gegen p21E (etwa 5 % bei den U.S.-Blutspendern) bei Individuen beobachtet,
die bei den HTLV-EIA-Durchmusterungs-Tests reagieren, die aber weder
Antikörper
gegen HTLV-I-gag- noch gegen -env-Genprodukte aufweisen, wenn sie
mit einem HTLV-Bestätigungs-Testansatz
untersucht werden, und die daher die etablierten Kriterien für eine Infektion
mit HTLV nicht erfüllen
(Lal et al.; Lipka et al., 1991). Darüber hinaus waren bei der Studie
von Lipka et al. (Lipka et al., 1991) alle der mit p21E reagierenden
und HTLV-indeterminierte Individuen negativ für die Anwesenheit von HTLV-I- und HTLV-II-Nucleinsäuren, wenn
sie über eine
PCR unter Verwendung von HTLV-I- und HTLV-II-spezifischen Primern
und Sonden untersucht wurden. Daher besitzen einige Individuen,
die nicht mit HTLV-I oder mit HTLV-II infiziert sind, Antikörper, die
mit dem p21E-Antigen reagieren. Diese Tatsache schränkte die
Verwendung des rekombinanten p21E-Proteins ein, insbesondere bei HTLV-Durchmusterungs-Testansätzen, bei
denen eine hohe Rate an Falsch-Positiven bei HTLV-negativen Seren
zum unnötigen
Verwerfen des gespendeten Blutes führen würde.
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Deshalb
wäre es
wünschenswert,
ein verbessertes Verfahren zum Nachweis von HTLV-I- und HTLV-II-positiven
Seren bereitzustellen. Das verbesserte Testverfahren sollte insbesondere
in der Lage sein, alle HTLV-I- und HTLV-II-positiven Seren bei einer
minimalen Zahl an Fasch-Positiven nachzuweisen, und es sollte auch
in der Lage sein, HTLV-I infizierte Seren von HTLV-II infizierten
Seren zu unterscheiden.
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4. Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung umfaßt
in einem Aspekt ein Peptid, das einen HTLV-spezifischen antigenen
Bereich besitzt, der im Wesentlichen aus der Aminosäuresequenz
besteht, die durch die SEQ ID NO: 1 identifiziert wird. Das Peptid
ist gekennzeichnet durch (i) Immunreaktivität mit Seren aus menschlichen
Individuen, die mit HTLV-I oder mit HTLV-II infiziert sind, und
(ii) keine Immunreaktivität
mit Seren, die (1) von Menschen erhalten wurden, die nicht mit HTLV-I
oder mit HTLV-II infiziert sind, aber (2) mit dem HTLV-I-p21E-Antigen immunreaktiv
sind.
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Es
wird ebenfalls ein Kit zum Nachweis des Vorhandenseins einer Infektion
mit HTLV-I oder HTV-II in einem menschlichen Serum offenbart. Der
Kit umfaßt
(a) einen festen Träger,
(b) das vorstehend erwähnte
HTLV-spezifische Peptid, das mit dem Träger verknüpft ist, und (c) ein Reportermittel
zum Nachweis der Anwesenheit menschlicher Antikörper, die an den Träger gebunden
sind.
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In
einer Ausführungsform
zur Verwendung beim Nachweis einer HTLV-I- oder einer HTLV-II-Infektion umfaßt der feste
Träger
zwei Reaktionszonen, von denen eine mit dem vorstehend erwähnten HTLV-spezifischen
Peptid beschichtet ist und eine zweite Reaktionszone mit einem HTLV-spezifischen
antigenen Bereich beschichtet ist, der im Wesentlichen aus der Aminosäuresequenz
besteht, die durch die SEQ ID NO: 2 identifiziert wird. Dieses Peptid
ist durch seine Immunreaktivität
mit Seren gekennzeichnet, die (1) aus Menschen erhalten wurden,
die nicht mit HTLV-I oder mit HTLV-II infiziert sind, aber (2) mit
dem HTLV-1-p21E-Antigen immunreaktiv sind.
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Der
Kit kann auch eine oder mehrere Reaktionszonen enthalten, die dazu
entworfen wurden, eine Unterscheidung zwischen einer Infektion mit
HTLV-I und HTLV-II zu ermöglichen.
Ein bevorzugtes Peptid zur Verwendung in diesem Kit ist ein Peptid,
das einen HTLV-I-spezifischen antigenen Bereich besitzt, der im
Wesentlichen aus der Sequenz besteht, die durch die SEQ ID NO: 3
identifiziert wird. Alternativ oder zusätzlich kann der Kit ein Peptid
umfassen, das einen HTLV-II-spezifischen antigenen Bereich enthält, der
im Wesentlichen aus der Sequenz besteht, die durch die SEQ ID NO:
4 identifiziert wird.
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In
einem anderen Aspekt umfaßt
die Erfindung ein Verfahren zur positiven Identifizierung einer
HTLV-I- oder einer HTLV-II-Infektion in einem menschlichen Individuum.
Der Test umfaßt
die Reaktion des Serums aus dem Individuum mit einem Peptid, das
einen HTLV-spezifischen antigenen Bereich enthält, der im Wesentlichen aus
der Aminosäuresequenz
besteht, die durch die SEQ ID NO: 1 identifiziert wird, um einen
Immunkomplex zwischen dem Peptid und den Antikörpern im Serum aus einem Individuum
zu bilden, das eine HTLV-I- oder eine HTLV-II-Infektion aufweist.
Das Peptid wird dann auf die Anwesenheit des Immunkomplexes hin
untersucht.
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Ebenfalls
offenbart wird eine Impfstoff-Zusammensetzung zur Immunisierung
eines Individuums gegen eine HTLV-I- und eine HTLV-II-Infektion.
Die Zusammensetzung umfaßt
ein Peptid, das einen HTLV-spezifischen antigenen Bereich besitzt,
der im Wesentlichen aus der Aminosäuresequenz besteht, die durch
die SEQ ID NO: 1 identifiziert wird. Das Peptid ist an ein Trägerprotein
gekoppelt.
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In
einem noch weiteren Aspekt umfaßt
die Erfindung einen Passiv-Impfstoff zur Vorbeugung vor und zur
Behandlung von HTLV, sowie ein Verfahren zur passiven Impfung, das
einen menschlichen monoclonalen Antikörper oder einen menschlichen
rekombinanten Antikörper
verwendet, der spezifisch gegen das 2B3A-Peptid gerichtet ist.
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Diese
und andere Aufgaben und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung
werden noch deutlicher, wenn die folgende detaillierte Beschreibung
der Erfindung in Verbindung mit den sie begleitenden Zeichnungen
gelesen wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
im oberen Teil das Genom von HTLV-I, in der Mitte einen vergrößerten Teil
des Genoms, der die codierenden Bereiche des gp46- und des gp21-Hüllproteins
enthält,
und der untere Teil der Figur enthält die codierenden Bereiche,
die den rekombinanten HTLV-I-Peptiden p21E, 2A2B, 2B3A und 3A3B
innerhalb des codierenden Bereiches von gp21 entsprechen, sowie
die HTLV-I-Peptide MTA-1, MTA-4 und MTA-5 innerhalb des codierenden
Bereiches von gp46.
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Die 2A und 2B zeigen
die codierende Sequenz des Polynucleotids (SEQ ID NO: 5) und die entsprechende
Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 6) des p21E-env-Proteins von HTLV-I (2A)
sowie die codierende Sequenz des Polynucleotids (SEQ ID NO: 7) und
die entsprechende Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 8) der p21E-Region des gp21-env-Proteins von HTLV-II (2B).
Die 5'-Enden der
HTLV-I-spezifischen Sequenzen der Oligonucleotidprimer, die zur
Konstruktion der rekombinanten HTLV-I-Peptide verwendet wurden,
sind angegeben.
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Die 3A–3C zeigen
die Polynucleotidsequenzen der Vorwärts-Primer (3A),
die hierin als 1A (SEQ ID NO: 9), 2A (SEQ ID NO: 10), MF1 (SEQ ID
NO: 11), MF2 (SEQ ID NO: 12) und 3A (SEQ ID NO: 13) identifiziert
werden, und der Rückwärts-Primer
(3B), die hierin als 1B (SEQ ID NO: 14), 2B (SEQ
ID NO: 15), MR1 (SEQ ID NO: 16), MR2 (SEQ ID NO: 17) und 3B (SEQ
ID NO: 18) identifiziert werden, wobei die Restriktionsenzym-Erkennungssequenzen,
die sich in den Primern befinden, unterstrichen sind. Die Restriktionsenzym-Schnittstellen
des modifizierten pGEX-Plasmids, pGEX-GLI, werden ebenfalls gezeigt
(SEQ ID NO: 44) (3C).
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4 zeigt
die Aminosäuresequenzen
der rekombinanten HTLV-I-Peptide, die als p21E (SEQ ID NO: 6), 1A1B
(SEQ ID NO: 19), 2A2B (SEQ ID NO: 20), 2A3B (SEQ ID NO: 21), 2B3A
(SEQ ID NO: 22), 3A3B (SEQ ID NO: 30), MF1R2 (SEQ ID NO: 24) und
MF2R1 (SEQ ID NO: 25) identifiziert werden.
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5 zeigt
die Aminosäuresequenz
des Peptids 2B3A, das in der vorliegenden Erfindung konstruiert wurde
(SEQ ID NO: 22), sowie die entsprechenden Sequenzen aus drei unterschiedlichen
HTLV-I-Stämmen (SEQ
ID NOS: 26, 27 und 28), ein entsprechendes HTLV-II-2B3A-Peptid (SEQ
ID NO: 29) und die Konsensus-Sequenz des 2B3A-Peptids (SEQ ID NO:
1).
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6 zeigt
die Aminosäuresequenz
des Peptids 3B3A, das in der vorliegenden Erfindung konstruiert wurde
(SEQ ID NO: 23), sowie die entsprechenden Sequenzen aus drei unterschiedlichen
HTLV-I-Stämmen (SEQ
ID NOS: 31, 32 und 2), ein entsprechendes HTLV-II-3B3A-Peptid (SEQ
ID NO: 34) und die Konsensus-Sequenz des 3A3B-Peptids (SEQ ID NO:
2).
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7 zeigt
einen Vergleich der codierenden Sequenzen der Polynucleotide des
HTLV-I-Peptids 2B3A (SEQ ID NO: 35) und des homologen HTLV-II-Peptids
2B3A(II) (SEQ ID NO: 36).
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8 zeigt
einen Vergleich der codierenden Sequenzen der Polynucleotide des
HTLV-I-Peptids 3A3BA (SEQ ID NO: 37) und des homologen HTLV-II-Peptids
3A3B(II) (SEQ ID NO: 38).
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9 zeigt
die Aminosäuresequenzen
der homologen Bereiche der gp46-Proteine von HTLV-I und HTLV-II
in den Bereichen der gp46-Peptide, die in der 1 als
MTA-1 (SEQ ID NO: 3), MTA-4 (SEQ ID NO: 39) und als MTA-5 (SEQ ID
NO: 40) identifiziert werden, das zusätzliche HTLV-I-Peptid K163
(SEQ ID NO: 41) sowie analoge HTLV-II-Peptide, die hierin als K15
(SEQ ID NO: 42) und als 4 (SEQ ID NO: 4) identifiziert werden.
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Die 10A–10D illustrieren eine Festphasen-Testansatzplatte
mit 4 Zonen zur Verwendung bei einem Testverfahren zum Nachweis
einer HTLV-I- oder einer HTLV-II-Infektion
in menschlichen Seren (10A)
und zeigen ein typisches Testergebnis für ein HTLV-I-positives Individuum
(10B), ein HTLV-II-positives Individuum (10C) und ein falsch-positives Testergebnis (10D).
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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I. Definitionen
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Sofern
nicht anders angegeben, haben die nachstehenden Begriffe die folgenden
Bedeutungen:
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Die "zusammengesetzte
HTLV-env-Sequenz" wird
durch Ausrichtung homologer Aminosäuresequenzen aus Bereichen
des transmembranen env-Proteins unterschiedlicher HTLV-I- und HTLV-II-Stämme gebildet,
sowie an jeder einzelnen Position aus der Auswahl (i) der Konsensus-Aminosäure an dieser
Position, oder (ii), wenn die Aminosäuren sich an dieser Position
zwischen den HTLV-I- und den HTLV-II-Sequenzen unterscheiden, aller
Aminosäure-Variationen
an dieser Position. Zum Beispiel enthält die zusammengesetzte Sequenz
von 2B3A-HTLV, die in 5 gezeigt wird, Aminosäure-Variationen
innerhalb der Aminosäuresequenzen
des 2B3A-Peptids bei drei unterschiedlichen HTLV-I-Stämmen (SEQ
ID NOS: 26, 27 und 28), einem entsprechenden 2B3A-Peptid aus HTLV-II
(SEQ ID NO: 29) und der Konsensus-Sequenz des 2B3A-Peptids (SEQ ID
NO: 1).
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"HTLV-spezifisches" Peptid bedeutet
ein Peptid, das eine zusammengesetzte HTLV-Sequenz besitzt, d. h. entweder eine
HTLV-I-Aminosäuresequenz,
eine HTLV-II-Aminosäuresequenz
oder eine der zusammengesetzten HTLV-Sequenzen.
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"Nicht-infizierte
Individuen" bezieht
sich auf Menschen, deren Serum Antikörper enthalten kann, die mit
einigen HTLV-I- oder HTLV-II-Proteinen wie z. B. dem p21E-Protein
kreuzreagieren, deren Serum aber keinen Hinweis auf eine HTLV-I-
oder HTLV-II-Infektion zeigt, wie dies beurteilt werden kann durch:
1.> Fehlschlag beim
Nachweis von Antikörpern
sowohl gegen HTLV-gag- als auch gegen HTLV-env-Proteine bei einem
bestätigenden
Testansatz und/oder 2.> Fehlschlag
beim Nachweis HTLV-spezifischer Sequenzen bei der Sequenz-Amplifikation
mit HTLV-spezifischen Primern unter Verwendung des Polymerase-Kettenreaktion (PCR)-Verfahrens
(Kwok et al., Lipka et al., 1991).
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II. HTLV-I und HTLV-II-Env-Peptide
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Die 1,
oberer Teil, stellt einen Teil des HTLV-I-Genoms dar, der in den
transmembranen env-Glycoproteinen gp46 und gp21 exprimiert wird.
Die codierenden Bereiche reichen bei gp46 von den Basenpaaren 5180
bis 6116 und für
das gp21-Protein von 6117 bis 6644 (vergrößerter Teil des Genoms in 1).
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Der
codierende Bereich zwischen den Basen 6096 und 6497 codiert ein
rekombinantes Protein, das als p21E bezeichnet wird und von dem
bekannt ist, dass es mit Seren aus HTLV-I oder HTLV-II infizierten
Individuen reagiert, das aber auch mit einem geringen Prozentsatz
an Individuen reagiert, die nicht mit einem der beiden HTLV-Viren
infiziert sind (Lal et al., Lipka et al., 1991). In dem codierenden
Bereich von p21E enthalten und in der unteren rechten Hälfte der
Figur gezeigt, befinden sich die codierenden Bereiche der drei HTLV-I-Peptide, die hierin
als 2A2B, 2B3A und 3A3B identifiziert sind. Die vorliegende Erfindung
umfaßt
das 2B3A-Peptid und einen diagnostischen Test-Kit sowie ein Verfahren,
das das 2B3A-Peptid umfaßt.
Der Kit und das Verfahren können
auch das 3A3B-Peptid umfassen. Die Eigenschaften des 2B3A- und des
3A3B-Peptids, die für
den Test-Kit und das Verfahren zum Nachweis der mit HTLV-I oder
mit HTLV-II infizierten menschlichen Seren relevant sind, werden
nachstehend diskutiert.
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Der
codierende Bereich von 5565 bis 5895, der im unteren linken Teil
der Figur gezeigt wird, enthält die
codierenden Bereiche der drei MTA-Peptide, die in der ebenfalls anhängigen U.S.-Patentanmeldung
für "HTLV-I and HTLV-II
Peptide Antigens and Methods",
Serien-Nr. 07/653,091, die am 8. Februar 1991 eingereicht wurde,
beschrieben werden und die hierin als MTA-1, MTA-4 und MTA-5 identifiziert
sind. Diese Peptide können
in Kombination mit dem 2B3A-Peptid oder dem 2B3A-Peptid plus dem
3A3B-Peptid in einem Test-Kit und einem Verfahren zum Austesten
von HTLV-I oder HTLV-II infizierten menschlichen Seren ebenfalls
verwendet werden. Die Eigenschaften der MTA-Peptide, die für die Verwendung
in einem solchen Kit und Verfahren sachdienlich sind, werden nachstehend
angegeben.
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A. Das 2B3A-Peptid
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Die 4 zeigt
die Aminosäuresequenz
des 2B3A-Peptids aus HTLV-I (SEQ ID NO: 22). Wie nachstehend gezeigt
wird, wurde das Peptid durch PCR-Amplifikation des HTLV-I-Stammes MT2-Virus
unter Verwendung von Primern (die 7 Codons an jedem Ende des amplifizierten
codierenden Bereiches beisteuern) exprimiert, die aus der codierenden
Nucleotidsequenz der HTLV-I-Variante ATK entworfen wurden, die durch
Seiki et al. isoliert wurde. Daher entsprechen die sieben Aminosäuren an
jedem Ende des Peptids in ihrer Sequenz dem 2B3A-Peptid des HTLV-I-Stammes
ATK, und die verbleibenden internen Aminosäuren entsprechen der Sequenz
des 2B3A-Peptids des HTLV-I-Stammes MT2. Die Ein- und die Drei-Buchstaben-Aminosäurecodierungen
in der Figur entsprechen dem allgemeinen Gebrauch (z. B. Maniatis).
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Gemäß eines
wichtigen Aspekts der Erfindung und wie nachstehend in Einzelheiten
beschrieben, ist das Peptid (i) mit Seren aus Menschen immunreaktiv,
die mit HTLV-I oder mit HTLV-II infiziert sind, aber (ii) mit einem
Serum nicht immunreaktiv, welches mit dem HTLV-I-p21E-Antigen immunreaktiv
ist, das aber keinen Hinweis auf eine HTLV-I- oder eine HTLV-II-Infektion
zeigt, zum Beispiel bei der PCR-Analyse viraler Sequenzen in der
Serumprobe, wie nachstehend diskutiert wird.
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5 zeigt
die Aminosäuresequenzen
von Peptiden, die das 2B3A-Peptid aus drei verschiedenen HTLV-I-Stämmen enthalten,
die hierin als ATK, MT2 und B41281 identifiziert werden, sowie ein
HTLV-II-Peptid, das hierin als Stamm MO bezeichnet wird. Die Nucleotid-
und die Aminosäuresequenzen
dieser HTLV-Varianten wurden aus der Genbank-Sequenz-Datenbank erhalten.
Die Locus-Namen der Stämme,
die dazu verwendet werden können,
die Sequenzen aus der Genbank-Sequenz-Datenbank zu erhalten, sind
wie folgt: HTLV1A = env-Region der HTLV-I-Variante ATK, HTVENVAA
= env-Region der HTLV-I-Variante MT2, B41281 = ein weiteres, noch
unterschiedlicheres HTLV-I-Isolat und HL3V2CG = MoT-Stamm von HTLV-II.
Die Figur zeigt auch die Aminosäuresequenz-Übereinstimmungen zwischen der
oberen 2B3A-Sequenz und den entsprechenden Bereichen der drei HTLV-I-Stämme und
des einen HTLV-II-Stammes. Die Sequenzhomologie zwischen dem obersten
2B3A-Peptid und dem entsprechenden Teil des gp21-Proteins eines
individuellen Stammes ist direkt über der Aminosäuresequenz
jedes Stammes angegeben. Der Grad an Homologie wird durch ein ":" für
eine identische Sequenz und durch eine Leerstelle für nicht übereinstimmende
Aminosäurereste
angezeigt.
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Die
2B3A-Sequenzen (d. h. die Teile der gp21-Aminosäuresequenzen, die dem HTLV-I-Peptid-Antigen 2B3A
entsprechen) werden in der Figur wie folgt identifiziert: SEQ ID
NO: 26 = ATK-Variante von HTLV-I; SEQ ID NO: 28 = MT2-Variante von
HTLV-I und SEQ ID NO: 28 = die HTLV-Variante, die durch den Locus-Namen B41281
identifiziert ist. Das entsprechende HTLV-II-2B3A-Peptid des Stammes
Mo ist hierin durch SEQ ID NO: 29 identifiziert. Die Stämme, die
in der 5 und der 6 nachstehend
gezeigt werden, stehen stellvertretend für die unterschiedlichen Aminosäuresequenzen,
die aus etwa 30 einzelnen Varianten von HTLV-I, STLV und HTLV-II
erhalten wurden (die Aminosäure-
und die Nucleotidsequenzen aller dieser Varianten können aus der
Genbank-Datenbank erhalten werden).
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Die
Konsensus-Sequenz der fünf
2B3A-Sequenzen, d.h. die zusammengesetzte HTLV-Sequenz dieses Bereichs,
wird im unteren Teil der Figur gezeigt und wird hierin durch die
SEQ ID NO: 1 identifiziert. Diese Sequenz wurde aus den Konsensus-Aminosäuren konstruiert,
wobei eine vollständige Übereinstimmung
zwischen den fünf
Peptiden vorhanden ist, und durch die bekannten Variationen in den
Aminosäuren
an den sechs Positionen (X1-X6),
an denen Aminosäure-Variationen
auftreten. Für
diese Sequenz gilt: Xi ist K oder Q, X2 ist L
oder I, X3 ist K oder R, X4 ist
I oder V, X5 ist R oder C und X6 ist
P oder L. Die SEQ ID NO: 1 umfaßt
daher die fünf
Aminosäuresequenzen,
die vorstehend als SEQ ID NO: 22, SEQ ID NO: 26, SEQ ID NO: 28,
SEQ ID NO: 28 und SEQ ID NO: 29 identifiziert werden. Es wird erwartet,
dass andere Aminosäure-Austausche
als diejenigen, die spezifisch in SEQ ID NO: 1 enthalten sind, ebenfalls
erlaubt sind, sofern sie die Immunreaktivität des 2B3A-Peptids nicht wesentlich beeinflussen,
wie nachstehend beschrieben wird. Noch allgemeiner umfaßt das 2B3A-Peptid
der Erfindung ein HTLV-spezifisches Peptid, das im Wesentlichen aus
der Aminosäuresequenz
besteht, die durch SEQ ID NO: 1 identifiziert wird, wobei das Peptid
charakterisiert ist durch:
- (i) Immunreaktivität mit Seren
aus menschlichen Individuen, die mit HTLV-I oder mit HTLV-II infiziert
sind, und
- (ii) keine Immunreaktivität
mit einem Serum, das (1) mit dem HTLV-I-p21E-Antigen immunreaktiv
ist, aber (2) von Menschen erhalten wurde, die nicht mit HTLV-I
oder mit HTLV-II infiziert sind.
-
B. Das 3A3B-Peptid
-
Das
3A3B-Peptid von HTLV-I besitzt die obere Aminosäuresequenz, die in 4 gezeigt
wird, und wird durch SEQ ID NO: 30 identifiziert. Von dem Peptid
wird beabsichtigt, es in Kombination mit dem 2B3A-Peptid in einem
Test-Kit und für
ein Verfahren zur Durchmusterung menschlicher Seren auf Infektion
mit HTLV-I oder mit HTLV-II zu verwenden.
-
Wie
vorstehend bemerkt, enthalten die Seren, die aus Patienten erhalten
wurden, die mit HTLV-I oder mit HTLV-II infiziert sind, Antikörper, welche
mit dem HTLV-I-gp21-Protein
und dem aus gp21 abgeleiteten rekombinanten p21E-Protein immunreaktiv
sind. Daher wurden diese Peptide routinemäßig bei Immun-Testverfahren
und in Kits zum Nachweis einer Infektion mit HTLV (I oder II) bei
Menschen eingesetzt. Diese Peptide kreuzreagieren jedoch ebenfalls
mit Antikörpern,
die in den Seren eines bestimmten Prozentsatzes nicht infizierter
Individuen enthalten sind, und ergeben bei dem Test falschpositive
Ergebnisse. Die Häufigkeit
der Kreuzreaktivität
scheint bei etwa 1 % bei den HTLV-negativen Blutspendern zu liegen, zumindest
in den bestimmten Bezirken in den U.S., von denen Statistiken verfügbar sind.
-
Das
vorstehend beschriebene 2B3A-Peptid ist mit Seren aus HTLV infizierten
Individuen immunreaktiv, aber es ist nicht mit nicht infizierten
Individuen immunreaktiv, wie vorstehend diskutiert wurde. Dieses
Peptid stellt daher ein nützliches
Antigen zum Nachweis einer HTLV-Infektion dar, und dies ohne die
Falsch-Positven, die durch das p21E-Protein erzeugt werden. Es wäre weiterhin
bei einem HTLV-Testansatz nützlich,
ein Protein bereitzustellen, das nicht infizierte p21E-positive
Individuen nachweist, aber nicht mit HTLV infizierte Individuen,
und zwar zur Bestätigung,
dass das untersuchte Serum nicht infiziert ist, obwohl es mit dem p21E-Protein
kreuzreagiert.
-
Das
hierin beschriebene 3A3B-Peptid besitzt die gewünschten Eigenschaften insofern,
als dass das Peptid durch Immunreaktivität mit Seren gekennzeichnet
ist, die (1) aus Menschen erhalten wurden, die nicht mit HTLV-I
oder mit HTLV-II infiziert sind, die aber (2) mit dem HTLV-I-p21E-Antigen
immunreaktiv sind.
-
Das
Peptid wurde durch PCR-Amplifikation der codierenden Sequenz des
HTLV-I-Virus, Stamm
MT2, unter Verwendung von Primern (die 7 Codons an jedem Ende des
amplifizierten codierenden Bereiches beisteuern) aus der HTLV-I-Variante
ATK exprimiert. Daher entsprechen die sieben Aminosäuren an
jedem Ende des Peptids in ihrer Sequenz dem 3A3B-Peptid der HTLV-I-Variante
ATK, und die verbleibenden internen Aminosäuren entsprechen der Sequenz
des 3A3B-Peptids des HTLV-I-Stammes MT2. Das entsprechende Peptid aus
HTLV-II, das hierin als SEQ ID NO: 34 bezeichnet wird, besitzt die
Aminosäuresequenz,
die in 6 oben gezeigt wird, und wird hierin als SEQ ID
NO: 34 identifiziert.
-
6 zeigt
die Aminosäuresequenzen
von Peptiden, die das 3A3B-Peptid aus drei unterschiedlichen HTLV-1-Stämmen enthalten.
Die 3A3B-Sequenzen sind in der Figur wie folgt identifiziert: SEQ
ID NOS: 31 = ATK-Variante von HTLV-I; SEQ ID NO: 32 = MT2-Variante von HTLV-I
und SEQ ID NO: 33 = die HTLV-Variante, die durch den Locus-Namen HTVENVCH identifiziert
wird. Das entsprechende HTLV-II-3A3B-Peptid des Stammes Mo ist hierin
durch SEQ ID NO: 34 identifiziert. Die Nucleotid- und die Aminosäuresequenzen
der Stämme
wurden, wie vorstehend beschrieben, aus der Genbank-Datenbank erhalten.
-
Die
Figur zeigt auch die Aminosäuresequenz-Übereinstimmung
zwischen der oberen 3A3B-Sequenz und den entsprechenden Bereichen
der drei HTLV-I-Stämme
und des einen HTLV-II-Stammes. Die Sequenzhomologie zwischen dem
obersten 3A3B-Peptid und dem entsprechenden Teil des gp21-Proteins
eines individuellen Stammes wird direkt über der Aminosäuresequenz
jedes Stammes gezeigt. Der Grad an Homologie ist durch ein ":" für
eine identische Sequenz und durch eine Leerstelle für nicht übereinstimmende
Aminosäurereste
angezeigt.
-
Die
Konsensus-Sequenz der fünf
3A3B-Sequenzen, d.h. die zusammengesetzte HTLV-Sequenz dieses Bereichs,
wird im unteren Teil der Figur gezeigt und wird hierin durch die
SEQ ID NO: 2 identifiziert. Wie vorstehend, wurde diese Sequenz
aus den Konsensus-Aminosäuren an
den Positionen konstruiert, an denen eine vollständige Übereinstimmung zwischen den
fünf Peptiden
vorhanden ist, sowie mit den bekannten Variationen in den Aminosäuren an
den acht Positionen (X1-X8),
an denen Aminosäure-Variationen
auftreten. Für diese
Sequenz gilt: X1 ist R oder C, X2 ist P oder L, X3 ist
T oder S, X4 ist S oder T, X5 ist
S oder P, X6 ist I, M oder V, X7 ist
N oder K und X8 ist L oder I. Die SEQ ID
NO: 2 umfaßt
daher die fünf
Sequenzen, die vorstehend als SEQ ID NO: 30, SEQ ID NOS: 31, SEQ
ID NO: 32, SEQ ID NO: 33 und SEQ ID NO: 34 identifiziert wurden. Es
wird erwartet, dass andere Aminosäure-Austausche als diejenigen,
die in SEQ ID NO: 2 enthalten sind, ebenfalls erlaubt sind, sofern
sie die Immunreaktivität
des 3A3B-Peptids nicht wesentlich beeinflussen, wie nachstehend
beschrieben wird.
-
Noch
allgemeiner umfaßt
das 3A3B-Peptid ein HTLV-spezifisches Peptid, das im Wesentlichen
aus der Aminosäuresequenz
besteht, die durch SEQ ID NO: 2 identifiziert wird, wobei das Peptid
charakterisiert ist durch Immunreaktivität mit einem Serum, das (1)
mit dem HTLV-I-p21E-Antigen immunreaktiv ist, aber (2) von Menschen
erhalten wurde, die nicht mit HTLV-I oder mit HTLV-II infiziert
sind.
-
C. HTLV-I- und HTLV-II-spezifische
Peptide
-
Das
2B3A-Peptid und die Kombination des 2B3A- und des 3A3B-Peptids,
die vorstehend beschrieben wurden, wurden zur Verwendung in einem
Immun-Testansatz-Verfahren
und einem Kit zum Nachweis von HTLV-I oder HTLV-II infizierten menschlichen
Seren entworfen. Die HTLV-I-MTA-Peptide und die entsprechenden gp46-Peptide
von HTLV-II, die in diesem Abschnitt beschrieben werden, sind bei
einem solchen Testansatz und Kit nützlich, um zwischen einer Infektion
mit HTLV-I und einer Infektion mit HTLV-II zu unterscheiden.
-
Die
Herstellung und die Eigenschaften der MTA-Peptide und der entsprechenden
HTLV-II-Peptide wurden in der ebenfalls anhängigen U.S.-Patentanmeldung
für "HTLV-I and HTLV-II
Peptide Antigens and Methods",
Serien-Nr. 07/653,091, die am 8. Februar 1991 eingereicht wurde,
und der entsprechenden PCT-Patentanmeldung PCT/US92/00823, die am
20. August 1992 veröffentlicht
wurde und die beide hierin durch Bezugnahme eingeschlossen sind,
beschrieben. Die codierenden Bereiche der MTA-Peptide, die als MTA-1, MTA-4
und MTA-5 identifiziert sind, werden in 1 dargestellt
und umfassen den Bereich zwischen den Basen 5565 und 5895.
-
9 zeigt
die Aminosäuresequenzen
von MTA-1 (SEQ ID NO: 3), MTA-4 (SEQ ID NO: 39) und MTA-5 (SEQ ID
NO: 40). Alle drei Peptide sind mit den HTLV-I infizierten Seren
spezifisch immunreaktiv, d. h. sie sind mit den HTLV-II infizierten
Seren nicht immunreaktiv. Ein kleineres HTLV-I-Peptid, das in 10 als K163
(SEQ ID NO: 41) identifiziert wird, ist ebenfalls mit den HTLV-I
infizierten Seren spezifisch immunreaktiv.
-
Der
untere Teil der 9 zeigt die entsprechenden HTLV-II-Sequenzen,
die mit HTLV-II-Seren spezifisch immunreaktiv sind, d. h. keine
Immunreaktivität
mit Seren aus Patienten zeigen, die nur mit HTLV-I infiziert sind.
Diese umfassen K15 (SEQ ID NO: 42), K34 (SEQ ID NO: 43) und 4 (SEQ
ID NO: 4). Von dem kleineren Peptid-Antigen K34 wurde gezeigt, dass
es im Wesentlichen die gleiche Immunreaktivität gegen HTLV-II infizierte
Seren besitzt, wie die größeren Peptid-Antigene
K15 und K55.
-
Die
vorstehend beschriebenen HTLV-I- und HTLV-II-spezifischen Peptide
können
durch die rekombinanten Verfahren hergestellt werden, die in der
vorstehend zitierten PCT-Anmeldung
PCT/US92/00823 beschrieben werden.
-
II. Identifizierung der
2B3A- und 3A3B-Peptide
-
Die
codierende p21E-Polynucleotidsequenz, die hierin als SEQ ID NO:
S identifziert wird und die sich von den Basen 6096 bis 6497 erstreckt,
wird in 2 gezeigt und wurde aus einem
p21E-Clonierungsvektor (Samuel et al.) abgeleitet. Eine Reihe von
Peptiden innerhalb dieses Bereiches wurden auf ihre Immunreaktivität mit HTLV-I
und HTLV-IIinfizierten
Seren hin untersucht, sowie mit einem nicht infizierten Serum, das
mit dem p21E-Peptid immunreaktiv ist.
-
A. Die Herstellung von Bakterienlysaten
-
Die
Peptide, die konstruiert wurden, werden in 4 gezeigt.
Diese umfassen die rekombinanten Peptide, die als p21E (SEQ ID NO:
6), 1A1B (SEQ ID NO: 19), 2A2B (SEQ ID NO: 20), 2A3B (SEQ ID NO:
21), 2B3A (SEQ ID NO: 22), 3A3B (SEQ ID NO: 30), MF1R2 (SEQ ID NO:
24) und als MF2R1 (SEQ ID NO: 25) identifiziert sind.
-
Diese
Peptide wurden hergestellt durch (i) PCR-Amplifikation des ausgewählten codierenden
Bereichs aus dem HTLV-I-Stamm MT2, (ii) dem Einbau der amplifizierten
codierenden Sequenz in den pGEX-GLI-Expressionsvektor und (iii)
der Transformation kompetenter E. coli-Wirtszellen mit dem Expressionsvektor,
wie in Einzelheiten in Beispiel 1A beschrieben wird.
-
Die 3A und 3B zeigen
die Sequenzen der vier Vorwärts-
beziehungsweise der vier Rückwärts-Primer,
die zur Konstruktion der codierenden Bereiche der Peptide verwendet
wurden. Diese umfassen die Vorwärts-Primer,
die als FP-1A (SEQ ID NO: 9), FP-2A (SEQ ID NO: 10), FP-MF1 (SEQ
ID NO: 11) und FP-3A (SEQ ID NO: 13) identifiziert sind, und die
Rückwärts-Primer,
die hierin als RP-1B (SEQ ID NO: 14), RP-2B (SEQ ID NO: 15), RP-MR1 (SEQ ID NO: 16)
und RP-3B (SEQ ID NO: 18) identifiziert sind. Die 5'-Enden der Primer
sind mit Erkennungssequenzen für
eines oder mehrere der folgenden Restriktionsenzyme ausgestattet:
NcoI, BamHI und EcoRI. Die amplifizierten DNAs können dann mit den geeigneten
Restriktionsenzymen zur Ligierung mit dem auf die gleiche Weise
verdauten pGEX-GLI-Expressionsvektor geschnitten werden. Die Clonierungsstelle
von pGEX-GLI wird in 3C ebenfalls gezeigt.
-
Jeder
ausgewählte
codierende Bereich eines Peptids wird durch die PCR-Amplifikation mit
einen ausgewählten
Vorwärts-
und Rückwärts-Primer
konstruiert. Um zum Beispiel den codierenden Bereich des 1A1B-Peptids
zu konstruieren, werden der Vorwärts-Primer FP-1A und
der Rückwärts-Primer
RP-1B verwendet, um die codierende Sequenz von p21 zu amplifizieren.
Um den codierenden Bereich des 2B3A-Peptids zu konstruieren, werden
der Vorwärts-Primer
MF1 und der Rückwärts-Primer
MR1 bei der PCR-Amplifikation
der Sequenz verwendet.
-
B. Die Durchmusterung der
Bakterienlysate
-
Die
vorstehenden rekombinanten Peptide wurden mit einem Western-Blot-Testansatzformat
durchmustert, das in Beispiel 1C beschrieben wird. Kurzgefaßt wurde
das Gesamtzell-Bakterienlysat, das mit einem ausgewählten Expressionsvektor
transformiert worden war, über
SDS/PAGE (Laemmli) aufgetrennt, durch Elektrotransfer auf Nitrocellulose übertragen
und auf die Immunreaktivität
mit (i) anti-HTLV-I-Antikörpern,
die aus EBV aktivierten Lymphocyten von HTLV-I infizierten Individuen
erhalten wurden (Beispiel 1B), und (ii) mit HTLV-II infizierten
Seren sowie mit Kontrollseren untersucht. Die Einzelheiten werden
nachstehend in Beispiel 1C angegeben.
-
Die
Ergebnisse werden nachstehend in der Tabelle 1 gezeigt. In der Tabelle
bedeutet "ND": "Nicht durchgeführt"; "I" bezeichnet ein Serum aus einem HTLV-I
infizierten Individuum; "II" bezeichnet ein Serum
aus einem HTLV-II infizierten Individuum, wobei die Diagnose von
HTLV-I und HTLV-II über
PCR bestätigt
wurde; "Uninf" bezeichnet ein Serum
aus einem nicht infizierten Individuum. "ÜS" bezeichnet den Gewebekultur-Überstand
(1 : 2 verdünnt)
aus einer Anzucht von EBV aktivierten peripheren B-Zellen aus einem
HTLV-I-positiven Spender, und "Ind" bezeichnet Seren,
die mit dem rekombinanten p21E-Protein
reagieren, die aber im Hinblick auf das Vorhandensein einer HTLV-I-
oder einer HTLV-II-Infektion durch PCR unter Verwendung von HTLV-I- und
HTLV-II-spezifischen Primern und Sonden als negativ bewertet wurden.
-
-
Insgesamt
reagierten die Seren von 10 der 10 mit HTLV-I/II infizierten untersuchten
Individuen stark mit dem relativ großen rekombinanten p21E-Protein
2A3B. Jedoch nur 2 der 10 mit HTLV-I/II untersuchten Antiseren reagierten
entweder mit dem rekombinanten Protein 2A2B oder mit 3A3B. Wenn
die anti-p21E-Antikörper
der mit EBV aktivierten B-Zelllinien-Gewebekultur-Überstände untersucht wurden, reagierten
die beiden Überstände in ähnlicher
Weise mit dem rekombinanten Protein 2A3B, jedoch nicht mit 2A2B
oder mit 3A3B. Dies legt nahe, dass der zentrale Teil von 2A3B das
immundominante Epitop von HTLV-I-gp21 enthält.
-
Dies
wurde bestätigt,
als das rekombinante Protein 2B3A untersucht wurde, das 44 Aminosäuren aus dem
zentralen Teil des 2A3B-Proteins enthält. Zehn der 10 untersuchten
HTLV-I/II-Seren reagierten mit dem rekombinanten 2B3A-Protein. Darüber hinaus
reagierten die beiden untersuchten anti-p21E-EBV-I/II-Seren mit
dem rekombinanten 2B3A-Protein. Zusätzlich produzierten die beiden
untersuchten anti-p21E-EBV aktivierten B-Zellen Antikörper, die
2B3A erkannten.
-
Die
Lage des Epitops, das durch die Seren erkannt wurde, die mit dem
rekombinanten p21E-Protein reagieren, die aber füx die HTLV-I- oder die HTLV-II-Nucleinsäuren durch
PCR als negativ bewertet wurden, wurde ebenfalls bestimmt. Sieben
von 7 p21E-indeterminierten
Seren reagierten mit den rekombinanten Proteinen 2A3B und 3A3B.
Keines der 7 p21E-indeterminierten Seren reagierte mit dem rekombinanten 2B3A-Protein.
Somit sind Epitope unterscheidbar, die durch Seren aus HTLV-I infizierten
Individuen und aus Individuen erkannt werden, die nicht infiziert
sind, die aber einen Antikörper
aufweisen, der p21E erkennt.
-
Unter
erneuter Bezugnahme auf 4 erkennt man, dass das 2B3A-Peptid
durch die Peptide MF1R1 und MF2R2 in Etwa in zwei Hälften unterteilt
wird. Vorläufige
Untersuchungen, die zur Unterstützung
der Erfindung durchgeführt
wurden, zeigen, dass keines der Peptide mit den 2 HTLV-I- und den
2 HTLV-II-Seren immunreaktiv ist, die stark mit dem 2B3A-Peptid
reagierten. Dies zeigt, dass der größte Teil der Sequenz des 2B3A-Peptids für die Immunreaktivität mit HTLV-positiven
Seren erforderlich ist.
-
C. Die Herstellung gereinigter
Proteine
-
Die
rekombinanten Peptide 2A2B, 2B3A und 3A3B wurden aus Bakterienlysaten
transformierter Bakterien hergestellt, wie in Einzelheiten in Beispiel
1D beschrieben wird. Kurzgefaßt
wurden die Zellen unter Bedingungen angezogen, die die Expression
des rekombinanten Proteins induzierten, durch Zentrifugation sedimentiert
und durch mehrere Einfrier-Auftau-Zyklen lysiert. Nach der Lyse
wurden die Proteine durch Zugabe von Triton-X100TM solubilisiert,
und die unlöslichen
Zelltrümmer
wurden durch Zentrifugation sedimentiert.
-
Die Überstandsfraktion
wurde über
eine Glutathion-Agarose-Säule
geleitet, und die gebundenen Proteine wurden mit 5 mM Glutathion
eluiert. Die Protein enthaltenden Fraktionen wurden auf ihren Gehalt
an Protein hin untersucht.
-
Es
wird anerkannt, dass die Peptide 2B3A und 3A3B direkt durch Festphasen-Peptid-Syntheseverfahren,
wie z. B. durch Mitchell et al., beschrieben wurde, oder durch alternative
rekombinante Systeme hergestellt werden können.
-
D. Die Immunreaktivität der gereinigten
Proteine
-
Die
vorstehenden gereinigten Peptide 2A2B, 2B3A und 3A3B wurden in einem
Western-Blot-Testansatzformat auf ihre Immunreaktivität mit 56
Seren aus HTLV-positiven Individuen, 7 Seren aus HTLV-negativen Individuen
und 18 Seren aus mit p21E reagierenden, HTLV-indeterminierten Individuen
untersucht, wie nachstehend in Tabelle 2 gezeigt wird. Wie man sieht,
war das 2B3A-Peptid mit allen der HTLV-I- und HTLV-II-positiven Seren immunreaktiv,
zeigte jedoch keine Kreuzreaktivität mit nicht infizierten Seren.
Im Gegensatz dazu, reagierte das 3A3B-Peptid mit einigen der HTLV-positiven
Seren, reagierte jedoch mit allen 18 der nicht infizierten Seren
(die ebenfalls mit dem p21E-Peptid immunreaktiv waren).
-
-
IV. Verfahren und Kit zur
Diagnose von HTLV-I und HTLV-II
-
Es
werden vier grundlegende Arten einer diagnostischen Anwendung des
2B3A-Peptids (welches
so definiert ist, dass es das zusammengesetzte 2B3A-Peptid enthält) der
Erfindung beschrieben.
-
Die
Erste allgemeine An eines Testansatzes ist ein Enzym-Immun-Testansatz
zur Durchmusterung menschlicher Seren auf eine Infektion mit HTLV-I
oder HTLV-II. Bei diesem Testansatzformat wird ein Festphasen-Reagenz,
das ein an eine Oberfläche
gebundenes 2B3A-Peptid besitzt, mit dem zu untersuchenden Serum
unter Bedingungen zur Reaktion gebracht, die eine Bindung des Antikörpers an
das Peptid auf dem Reagenz erlauben. Der Testansatz kann auch weitere
HTLV-Peptide verwenden, wobei es sich entweder um rekombinante oder
aus HTLV-Virus-Lysaten stammende handeln kann, die an die Festphase
gebunden sind. Nach dem Waschen des Reagenzes, um ungebundene Serumbestandteile
zu entfernen, wird das Reagenz mit einem Reporter markierten anti-Mensch-Antikörper reagieren
gelassen, um den Reporter an das Reagenz zu binden, entsprechend
der Menge des anti-HTLV-I- oder des -HTLV-II-spezifischen Antikörpers, die
an das 2B3A-Peptid und irgendein (irgendwelche) anderes (anderen)
HTLV-Peptid (Peptide) gebunden sind, das (die) ebenfalls an den
festen Träger
gebunden ist (sind). Das Reagenz wird erneut gewaschen, um ungebundene Antikörper zu
entfernen, und die Menge des Reporters, der mit dem Reagenz assoziiert
ist, wird bestimmt. Auf den mit dem Reporter markierten Antikörper sowie
auf zusätzliche
Reagenzien, die zum Nachweis des Reporters erforderlich sein können, wird
hierin ebenfalls als Reportermittel zum Nachweis der Anwesenheit
eines menschlichen Antikörpers,
der an das Peptid-Antigen auf dem festen Träger gebunden ist, Bezug genommen.
-
Die
zweite Art eines Testansatzes ist ein Enzym-Immun-Testansatz sowohl
zum Nachweis von Antikörpern
gegen HTLV-I und HTLV-II als auch zur Unterscheidung von mit HTLV-I
und HTLV-II infizierten Individuen. Bei diesem Testansatzformat
werden rekombinante Peptidantigene, die in der Lage sind, Antikörper gegen
HTLV-I oder HTLV-II oder sowohl gegen HTLV-I als auch gegen HTLV-II,
spezifisch nachzuweisen, an ein Festphasen-Reagenz an unterschiedlichen
Stellen angeheftet. Doppelproben des zu untersuchenden Serums werden
den geeigneten Bereichen des Festphasen-Reagenzes zugegeben, und
anschließend
wird der Testansatz, im Wesentlichen wie vorstehend beschrieben,
durchgeführt.
-
10A zeigt eine spezifische Ausführungsform
eines Festphasen-Reagenzes dieser Art. Das Reagenz umfaßt einen
festen Träger
10, der Teil eines Kits zur Verwendung beim Nachweis von HTLV-I-
oder HTLV-II-Infektionen in menschlichen Serumproben bildet. Der
Träger
besitzt eine erste, zweite, dritte und vierte Reaktionszone, die
als 12 beziehungsweise 14, 16 und 18 bezeichnet werden. Die Reaktionszone
12 besitzt an die Oberfläche
angeheftete 2B3A-Peptidmoleküle.
Diese Zone ist mit Antikörpern
aus HTLV-positiven Serumproben (HTLV-I- oder HTLV-II-Infektion)
immunreaktiv, aber nicht mit "Falsch-Positiven", die mit dem p21E-Peptid
immunreaktiv sind, aber kein Anzeichen für eine Infektion mit HTLV-I
oder HTLV-II zeigen.
-
Die
Reaktionszone 14 besitzt an die Oberfläche angeheftete 3A3B-Peptidmoleküle. Diese
Zone ist mit Antikörpern
immunreaktiv, die mit dem HTLV-I-p21E-Peptid kreuzreagieren, bei
denen aber das Serum selbst kein Anzeichen für eine Infektion mit HTLV-I
oder HTLV-II zeigt, z. B. beim Nachweis HTLV-spezifischer Sequenzen über eine
PCR.
-
Die
Reaktionszone 16 besitzt an die Oberfläche angeheftete Peptidmoleküle, die
mit Serum-Antikörpern
aus HTLV-I infizierten Individuen spezifisch immunreaktiv sind.
Ein bevorzugtes HTLV-I-Peptid ist das MTA-1-Peptid, das vorstehend
identifiziert wurde (SEQ ID NO: 3). Eine Vielzahl verwandter gp46-Peptide
kann ebenfalls verwendet werden, einschließlich MTA-4, MTA-5 und K163
(alle werden in 11 gezeigt).
-
Die
Reaktionszone 18 besitzt an die Oberfläche angeheftete Peptidmoleküle, die
mit Serum-Antikörpern
aus HTLV-II infizierten Individuen spezifisch immunreaktiv sind.
Ein bevorzugtes HTLV-I-Peptid ist das K55-Peptid, das vorstehend
identifiziert wurde (SEQ ID NO: 4). Weitere bevorzugte HTLV-II-Peptide
sind das K15- und das K34-Peptid, die vorstehend identifiziert wurden
(SEQ ID NO: 4 und SEQ ID NO: 43).
-
Das
Reagenz mit fester Oberfläche
bei dem vorstehenden Testansatz wird durch bekannte Verfahren zum
Anheften von Proteinmaterial an festes Trägermaterial hergestellt, wie
z. B. ein Polymer-Träger
oder ähnliches.
Der Träger
kann mit reaktionsfähigen
Oberflächenresten
bereitgestellt werden, wie z. B. Aminaldehyd-, Carboxyl-, Alkohol-
oder Sulfhydryl-Resten. Die Verfahren zur Anheftung des Peptids
umfassen im Allgemeinen die unspezifische Adsorption des Proteins
an den Träger
oder die kovalente Anheftung des Proteins, typischerweise durch
eine freie Amingruppe, an einen chemisch reaktionsfähigen Rest
auf dem festen Träger,
wie z. B. eine aktivierte Carboxyl-, Hydroxyl- oder Aldehyd-Gruppe. Die Verfahren
zur Anheftung von Peptiden an feste Trägeroberflächen, entweder durch unspezifische
Adsorption oder durch Bildung chemischer Derivate, sind wohlbekannt.
-
Bei
einem typischen Testansatzverfahren wird eine geeignete Verdünnung einer
Serumprobe mit jeder der vier Reaktionszonen auf dem Festphasen-Reagenz
in Kontakt gebracht. Im Allgemeinen wird die Serumprobe auf jede
Zone in einer Menge aufgetragen, die ausreicht, um die Zone zu bedecken,
z. B. 50–200 μl Serumprobe.
Das Serum wird mit dem Reagenz unter Bedingungen inkubiert, die
ausreichen, um die Immunreaktion der Serum-Antikörper mit dem an den Träger gebundenen
Peptiden zu erlauben. Die typischen Reaktionsbedingungen sind 37°C für 30–60 Minuten.
-
Nach
der Inkubation wird das Reagenz mit einem physiologischen Puffer
gewaschen, der ähnlich
demjenigen ist, der dazu verwendet wurde, das ungebundene und das
unspezifisch gebundene Serummaterial zu entfernen. Zu jeder der
gewaschenen Zonen wird dann ein Tropfen des/der Nachweis-Reagenzes(ien)
zugegeben, wie z. B. der Enzym markierte anti-Mensch-Antikörper, um das Enzym an das Reagenz
entsprechend der Menge des gebundenen anti-HTLV-I-Antikörpers auf
dem festen Träger
zu binden. Das Reagenz wird erneut gewaschen, um den ungebundenen
Antikörper
zu entfernen, und die Menge an Enzym, die mit dem Reagenz assoziiert
ist, wird bestimmt.
-
10B zeigt das Reaktionszonen-Muster, das mit einer
Serumprobe aus einem HTLV-I infizierten Individuum beobachtet werden
kann, wobei die Schraffierung eine nachweisbare Immunreaktion anzeigt.
Im vorliegenden Fall trat keine Reaktion mit der zweiten Zone auf,
obwohl einige HTLV-I-Proben mit dem 3A3B-Peptid in der zweiten Zone immunreaktiv
sein können
(Tabelle 2, vorstehend). Die Reaktion mit der dritten, aber nicht
mit der vierten Zone, zeigt eine Infektion nur mit HTLV-I an.
-
10C zeigt das Reaktionszonen-Muster, das mit einer
Serumprobe aus einem HTLV-II-infizierten Individuum beobachtet werden
kann. In diesem Fall sind die Serum-Antikörper mit dem 3A3B-Peptid sowie
mit dem 2B3A-Peptid immunreaktiv (Tabelle 2, vorstehend). Die Reaktion
mit der vierten, aber nicht mit der dritten Zone, zeigt eine Infektion
nur mit HTLV-II an.
-
Schließlich stellt 10D das Reaktionszonen-Muster dar, das mit einer
Serumprobe eines nicht infizierten, aber kreuzreagierenden Serums
beobachtet werden kann. Die Abwesenheit einer Reaktion mit der ersten
Zone zeigt an, dass keine Infektion mit HTLV-I oder mit HTLV-II
vorliegt, obwohl das Serum einen kreuzreagierenden Antikörper enthält, der
das 3A3B-Peptid erkennt. Das Fehlen einer Reaktion sowohl mit der
dritten als auch mit der vierten Zone bestätigt weiterhin die Abwesenheit
einer HTLV-I- oder HTLV-II-Infektion im Testserum.
-
Ein
drittes allgemeines Testansatzformat ist ein Western-Blot-Testansatz
zur Verwendung bei der Bestätigung
von HTLV-I- oder HTLV-II-Antiseren. Dieses Testansatzformat umfaßt zusätzlich zu
einem der in dieser Erfindung beschriebenen gp21-Peptidantigene eines oder mehrere rekombinante
gp46-Peptide, die in dem U.S.-Patent-Nr. 5,614,366 und der PCT-Patent-Anmeldung
PCT/US92/00823 beschrieben werden und die wirksam sind zum Nachweis
und zur Unterscheidung von Serum-Antikörpern gegen HTLV-I und HTLV-II.
In einem bevorzugten Format umfassen die zur Bestätigung verwendeten
Peptide das p24-gag-Protein aus dem HTLV-I-Virus-Lysat und das rekombinante
p21E-Hüllprotein,
das einen großen
Teil des HTLV-I-gp21-Hüllproteins
enthält.
Das HTLV-I-Virus-Lysat
weist fast alle Seren nach, die Antikörper gegen HTLV-I und/oder
gegen HTLVgag-Proteine enthalten. Antikörper gegen die HTLV-I- und
die HTLV-II-env-Region werden durch das rekombinante p21E-Protein
nachgewiesen; einige Seren aus nicht infizierten Individuen werden
jedoch auch mit dem p21E-Protein reagieren (Lal et al.; Lipka et
al., 1991). Das Serum wird als mit HTLV-I oder mit HTLV-II infiziert
diagnostiziert, durch seine Reaktivität, die es gegenüber dem
HTLV-I-gp46-Peptidantigen MTA1 und dem HTLV-II-gp46-Peptidantigen K55 aufweist. Wenn
daher ein bestimmtes infiziertes Serum mit MTA1 und nicht mit K55
reagiert, ist das Individuum mit HTLV-I infiziert. Wenn das Gegenteil
gilt, kann das Individuum als mit HTLV-II infiziert diagnostiziert
werden. Bewertungen dieses zur Bestätigung dienenden Western-Blot-Testansatzes
wurden durch die Anmelder und ihre Mitarbeiter berichtet (Roberts
et al.; Lipka et al., 1992b). Bei diesen Studien besaß der beschriebene
Testansatz eine Spezifität
von 99 % und eine Empfindlichkeit von 99 % für den Nachweis von HTLV-I und
HTLV-II infizierten Individuen. Die Einzelheiten des Blot-Verfahrens sind in
Beispiel 2B und in den zitierten Veröffentlichungen angegeben.
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Bei
einer anderen Ausführugsform
des Western-Blot-Testansatzes wird das rekombinante p21E-Protein
durch das gp21-Peptid 2B3A ersetzt, das in dieser Erfindung beschrieben
wird. Bei diesem Format weist entweder die HTLV-I- oder die HTLV-II-Version
des 2B3A-Peptids Antikörper
gegen entweder das HTLV-I- oder das HTLV-II-gp2l-Protein nach. Aufgrund
des Fehlens einer Reaktionsfähigkeit
des 2B3A-Peptids mit Seren aus nicht infizierten Individuen, die
mit dem rekombinanten p21 E-Protein kreuzreagieren, würde man
von diesem Testansatz erwarten, dass er eine deutlich größere Spezifität für HTLV infizierte
Individuen mit im Wesentlichen der gleichen Empfindlichkeit besitzt,
die gegenwärtig
die Untersuchungsverfahren aufweisen, die das rekombinante p21E-Protein
verwenden.
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Eine
letzte Ausführungsform
könnte
sowohl das 2B3A- als auch das 3A3B-Peptid umfassen. Tatsächlich würden mit
HTLV infizierte Individuen mit dem 2B3A- und möglicherweise mit dem 3A3B-Peptid
reagieren. Individuen, die nicht mit HTLV-I oder mit HTLV-II infiziert
sind, die aber Antikörper
besitzen, die mit dem rekombinanten p21E-Protein kreuzreagieren und die daher
bei HTLV-Durchmusterungs-Testansätzen
positiv sind, werden nur mit dem 3A3B-Protein reagieren. Diese Ausführungsform
würde den
Vorteil besitzen, ein Antigen bereitzustellen, das ein positives
Signal sowohl bei den tatsächlich
mit HTLV infizierten Individuen als auch bei den nicht infizierten,
HTLV-indeterminierten Individuen anzeigt. Dies würde eine genauere Bestimmung
der Reaktionsfähigkeit
des Serums eines bestimmten Individuums erlauben.
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V. HTLV-Peptid-Impfstoff-Zusammensetzungen
-
Die
Erfindung umfaßt
auch eine Impfstoff-Zusammensetzung, die einen 2B3A-Peptid immunogenen Peptidträger umfaßt, an den
das Peptid gebunden ist. Genauer gesagt enthält der Impfstoff ein Peptid,
das einen HTLV-spezifischen antigenen Bereich besitzt, der im Wesentlichen
aus der Aminosäuresequenz
besteht, die durch die SEQ ID NO: 22 identifiziert ist, in Kombination
mit einem immunogenen Peptid-Träger.
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Besonders
nützliche
immunogene Träger
für das/die
Peptid(e) umfassen KLH ("keyhole
limpet hemocyanin"),
Tetanus-Toxoid, Poly-1-(Lys:Glu), Erdnuß-Agglutinin, Poly-D-Lysin, Diphtherie-Toxoid,
Ovalbumin, Sojabohnen-Agglutinin, Rinderserumalbumin (BSA), menschliches
Serumalbumin und ähnliche.
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Das
2B3A-Peptid kann mit dem Träger über eine
Vielzahl an bekannten Verfahren konjugiert werden, einschließlich der
Bildung chemischer Derivate und durch gentechnische Verfahren. Ein
solches letzteres Verfahren wird in Einzelheiten durch Gerald Quinnan, "Proceedings of a
Workshop", 13.–14. November
1984 offenbart. Die Impfstoffe und die Impfmaterialien der vorliegenden
Erfindung können
durch Injektion, die gewöhnlich
intramuskulär
oder subcutan erfolgt, oral, mittels einer magensaftresistenten
Kapsel oder Tablette, als Zäpfchen,
als Nasenspray und über
andere geeignete Wege der Verabreichung verabreicht werden. Bei
einem menschlichen Patienten hängt
die geeignete Dosis des Polypeptids zum Teil von dem gewählten Weg
der Verabreichung und einer Reihe anderer Faktoren ab. Zu diesen
Faktoren gehören
das Körpergewicht
des Säugers,
der immunisiert werden soll, der Träger, wenn er verwendet wird,
das Adjuvanz, wenn es verwendet wird, und die Zahl an Impfungen,
die man vorzunehmen wünscht.
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Individuelle
Inokulationen bei einem menschlichen Patienten enthalten typischerweise
Einheitsdosen von etwa 10 Mikrogramm bis etwa 100 Milligramm des
Polypeptids, der Träger
nicht eingeschlossen, an den das Polypeptid gebunden sein kann.
Wenn gewünscht,
kann für
eine optimale Immunität
eine Reihe von Dosen über
einen bestimmten Zeitraum verabreicht werden. Der Impfstoff kann,
wenn gewünscht,
auch in Form von Einheitsdosierungen bereitgestellt werden, die
die vorstehend erwähnten
Mengen des Polypeptids enthalten.
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In
jedem Fall liegt das Immunogen, das in einem Impfstoff oder in dem
Impfmaterial enthalten ist, in einer "wirksamen Menge" vor, wobei die Menge von einer Vielzahl
an Faktoren abhängt,
wie im immunologischen Fachgebiet wohlbekannt ist, wie z. B. dem
Körpergewicht
des Säugers,
der immunisiert werden soll, der verwendeten Trägereinheit, dem verwendeten
Adjuvans, der Dauer, für
die ein Schutz vorhanden sein soll, und dem gewünschten Immunisierungsprotokoll.
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VI. Anti-2B3A-Peptid-Antikörper
-
Dieser
Abschnitt beschreibt die Herstellung menschlicher monoclonaler Antikörper (Mabs),
die spezifisch gegen das 2B3A-Peptid gerichtet sind; die Herstellung
menschlicher rekombinanter Antikörper
(Rabs), die spezifisch gegen das 2B3A-Peptid gerichtet sind, und
die Verwendungen der Antikörper
als Passivimpfstoff gegen eine virale HTLV-I-Infektion.
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A. Die Herstellung menschlicher
anti-2B3A-Mabs
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Hybridome,
die anti-2B3A-Antikörper
produzieren, können
durch die Fusion eines anti-2B3A-Antikörper produzierenden Lymphocyten,
der aus den B-Lymphocyten eines mit HTLV-I oder mit HTLV-II infizierten Menschen
isoliert wurde, mit einer Myelomzelle als Fusionspartner unter Verwendung
von Hybridom-Herstellungstechniken erzeugt werden, die im Fachgebiet
bekannt sind (Harlow).
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In
einem beispielhaft dargestellten Verfahren zur Hybridom-Herstellung
werden die B-Lymphocyten, die aus dem peripheren Blut eines asymptomatischen
HTLV-I infizierten Individuums isoliert wurden, mit dem Epstein-Barr-Virus
(EBV) aktiviert und anschließend
auf Antikörper
hin ausgewählt,
die mit den 2B3A-Peptiden immunreaktiv sind, wie in Beispiel 1B
beschrieben.
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Eine
Kultur von Zellen, die eine positive anti-2B3A-Aktivität aufweist,
wird vermehrt und mit einem geeigneten menschlichen oder Maus-Mensch-Myelom-Fusionspartner
wie z. B. mit den GLI-H7-Myelom-Partnerzellen, die im nachstehenden
Materialteil beschrieben werden, unter Verwendung von Polyethylenglycol
(PEG) als Fusogen fusioniert. Die Hybridome werden dann gemäß gut etablierten
Kriterien (Mitchell) durch Anzucht in einem Medium selektiert, das
Hypoxanthin, Aminopterin, Thymidin und Ouabain enthält.
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Die Überstände der
Hybridom-Kulturen werden auf die Anwesenheit von Immunglobulinen
hin untersucht, die mit dem 2B3A-Peptid immunreaktiv sind, zum Beispiel
unter Verwendung der Verfahren, die in Beispiel 2 beschrieben werden.
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Die
durch die vorstehenden Schritte identifizierten positiven Hybridom-Kulturen
werden durch eine begrenzte Verdünnung
subcloniert und erneut auf Immunreaktivität mit dem 2B3A-Peptid hin untersucht.
Positive Subclone werden vermehrt und weiterhin auf den Immunglobulin-Isotyp
und auf Immunreaktivität
gegen das 2B3A-Peptid getestet.
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B. Die Herstellung menschlicher
rekombinanter anti-2B3A-Antikörper
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Kulturen
von Hybridomen, die anti-2B3A-Mabs produzieren, werden, wie vorstehend
beschrieben, hergestellt. Aus den Zellen wird die Messenger-RNA
(mRNA) isoliert, und die mRNA wird dazu verwendet, die entsprechenden
cDNAs gemäß wohlbekannten
Verfahren (Maniatis) herzustellen.
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Die
codierenden Sequenzen für
die variablen Regionen der leichten Kette und der schweren Kette
der Immunglobulin-Gene werden über
PCR-Verfahren amplifiziert, die bekannte PCR-Primer für die variablen
Regionen der schweren und der leichten IgG-Kette verwenden (Larrick
et al., 1989, 1991, 1992). Das amplifizierte codierende Sequenzfragment
der variablen Region der leichten Kette wird gereinigt, an den geeigneten
Restriktionsenzym-Schnittstellen
geschnitten und in einen geeigneten Expressionsvektor zur Expression
der leichten IgG-Kette unter Befolgung veröffentlichter Verfahren (Larrick
et al., 1989, 1991, 1992) eingebaut. Die Konstruktion eines geeigneten
Expressionsvektors, der hierin als pSXRD.kappa-IgG identifiziert
wird, ist in Beispiel 3 angegeben.
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Das
amplifizierte codierende Sequenzfragment der variablen Region der
schweren Kette wird auf ähnliche
Weise gereinigt, mit geeigneten Restriktionsenzymen geschnitten
und in einen geeigneten Expressionsvektor zur Expression der schweren
IgG-Kette unter Befolgung veröffentlichter
Verfahren (Larrick et al., 1989, 1991) eingebaut. Ein geeigneter
Expressionsvektor zur Expression der variablen Region der schweren
Kette ist der pcDNA1/neo.IgG1-Vektor. Der Vektor kann durch Modifizierung
des pcDNA1-Vektors (Invitrogen, San Diego, CA) über den Einbau einer codierenden
Region einer konstanten schweren IgG-Kette (Larrick et al., 1992)
konstruiert werden. Die beiden Plasmide werden dann zusammen entweder
in CHO- oder in GLI-H7-Zellen unter Verwendung der Lipofektion oder
der Elektroporation transfiziert. Die Selektion auf das Plasmid
mit der schweren Kette wurde unter Verwendung des Antibiotikum GENETICINTM (G418, BRL # 860-1811I) durchgeführt. Die
Zellen werden auf die Herstellung von IgG untersucht und subcloniert.
Die Subclone werden auf die Bindung des 2B3A-Peptids untersucht.
Die positiven Clone wurden mehrere Male subcloniert, um ihre Reinheit
sicherzustellen.
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Alternativ
kann ein Clon-Selektionsverfahren wie z. B. ein solches, das beschrieben
wurde (Huse, McCafferty), dazu verwendet werden, rekombinante anti-2B3A-Antikörper zu
erzeugen, das als Quelle der codierenden Regionen der variablen
Region der B-Lymphocyten, cDNAs verwendet, die aus B-Lymphocyten
hergestellt wurden, welche aus einem Menschen isoliert wurden, der
mit HTLV-I oder mit HTLV-II infiziert ist.
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Die
cDNAs werden in Phagenvektoren eingebaut, die Vektoren werden in
einer geeigneten E. coli-Bakterien-Wirtszelle exprimiert, und die
freigesetzten Phagen werden über
Affinitätsbindung
an einem festen Träger
selektiert, der das Antigen enthält.
Die eingefangenen Phagen werden dann dazu verwendet, um eine Bakterien-Wirtszelle
erneut zu infizieren.
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C. Passivimpfstoff-Zusammensetzungen
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Die
menschlichen anti-2B3A-Mabs oder -Rabs, die, wie vorstehend beschrieben,
hergestellt, wurden, werden in einer Impfstoff-Zusammensetzung zur
Verwendung bei der Behandlung und/oder zur Vorbeugung einer Infektion
mit HTLV-I und/oder HTLV-II angewendet. Bei diesem Ansatz werden
Mabs oder Rabs, die das 2B3A-Peptid erkennen, Individuen verabreicht,
die HTLV-I oder HTLV-II möglicherweise
ausgesetzt waren und/oder damit infiziert sind. Die Bindung dieser
Antikörper
an HTLV-I infizierte Zellen liefert dann eine humorale Immunantwort,
bei der die Makrophagen diejenigen B-Lymphocyten zerstören, die
anti-HTLV-I-Antikörper gebunden
haben.
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Die
anti-HTLV-Antikörper
werden in einer geeigneten Lösung
zur Injektion formuliert, die typischerweise über den parenteralen Weg erfolgt,
um die Impfstoff-Zusammensetzung
zu bilden. Die Zusammensetzung wird in einer wirksamen Menge verabreicht,
um die HTLV-Infektion in einem nicht infizierten Individuum zu blockieren,
oder um die Replikation des Virus in einem infizierten Patienten
zu hemmen. Die bevorzugte Dosierung des Antikörpers liegt in einem Bereich
zwischen etwa 0,5 bis 5 mg Antikörper/kg
Körpergewicht.
Die Zusammensetzung kann zur Behandlung eines infizierten Individuums
in zeitlich getrennten Intervallen verabreicht werden, bevorzugt
etwa in 1- bis 4-wöchigen
Intervallen. Die Impfung kann vor einer erwarteten Infektion erfolgen,
oder zur Behandlung einer bestehenden Infektion mit HTLV-I.
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In
einer allgemeinen Anwendung wird den Säuglingen, deren Mütter als
mit HTLV-I infiziert diagnostiziert wurden, die Antikörper-Zusammensetzung
injiziert, um die Entwicklung der Virus-Infektion zu verhindern, insbesondere
wenn der Säugling über einen
längeren
Zeitraum über
die Brust ernährt
wird. Die Antikörper
können
in einem Verfahren zur Behandlung oder zur Vorbeugung von HTLV-I
durch Immun-Prophylaxe parenteral wie z. B. intramuskulär, subcutan
oder intravenös
verabreicht werden, oder im Falle von Säuglingen auch durch orale Verabreichung.
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VII. Die Identifizierung
von mit 3A3B kreuzreagierenden Proteinen
-
Die
Identifizierung des HTLV-Epitops 3A3B, das spezifisch mit nicht
HTLV infizierten Menschen kreuzreagiert, kann gemäß den Verfahren,
die in diesem Abschnitt beschrieben werden, zur Identifizierung
des Proteins oder der Proteine verwendet werden, die für die Induktion
des kreuzreagierenden Antikörpers
verantwortlich sind.
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A. Antikörper-Identifizierung des Proteins
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Polyclonale
oder monoclonale Antikörper,
die gegen das 3A3B-Peptid spezifisch sind, können dazu verwendet werden,
kreuzreagierende Peptide zu isolieren und zu identifizieren, die
in Seren von kreuzreagierenden Individuen vorliegen, wie z. B. in
Individuen, die in Bezug auf das HTLV-Virus negativ sind, deren
Serum aber mit dem HTLV-p21E-Antigen kreuzreagiert.
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Bei
dem anti-3A3B-Antikörper
kann es sich um einen polyclonalen oder um einen monoclonalen Antikörper handeln,
der unter Verwendung des 3A3B-Peptids als Antigen gemäß herkömmlichen
Verfahren hergestellt wurde (Harlow). Das Peptid-Antigen wird bevorzugt
mit einem geeigneten Trägerprotein
konjugiert, wie z. B. KLH, und einem geeigneten Tier injiziert,
wie z. B. einem Kaninchen zur Herstellung polyclonaler Antikörper oder
einer Maus zur Herstellung von Mabs.
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Alternativ
kann der Antikörper über Affinitätsreinigung
gereinigt werden, und zwar durch Anheftung des 3A3B-Peptids an einen
festen Träger
und dem Einfangen der Antikörper
aus kreuzreagierenden Individuen, wobei die bekannten Verfahren
zur Affinitätsreinigung
verwendet werden (Harlow).
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Um
das kreuzreagierende Protein aus einem kreuzreagierenden Individuum
zu isolieren, wird der anti-3A3B-Antikörper durch Standardverfahren
zur Derivatbildung an einen festen Träger angeheftet, und eine Plasmaprobe
oder das Gesamt-Zelllysat, das aus dem mit 3A3B kreuzreagierenden
Individuum isoliert wurde, wird über
das Trägerbett
gegeben, um die kreuzreagierenden Proteine auf dem Träger einzufangen.
Die eingefangenen Proteine können
von der Säule
freigesetzt werden, Proteine, die als Kandidaten in Frage kommen, können durch
präparative
SDS-PAGE oder durch Chromatographie gereinigt werden, und die gereinigten
Proteine können
unter Verwendung von Standardverfahren sequenziert werden.
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Nachdem
eine Teilsequenz des Proteins erhalten wurde, ist es möglich unter
Verwendung von Verfahren, die im Fachgebiet wohlbekannt sind (Maniatis
et al., SISPA-Patent),
die codierende Sequenz zu identifizieren, die für das Peptid verantwortlich
ist. Ein solches Verfahren beinhaltet die Isolierung von Nucleinsäuren aus
einem Serum und/oder einer PBMC-Probe aus einem mit 3A3B kreuzreagierenden
Individuum, gefolgt von der Konstruktion einer λgt10-Genbank. Die erhaltene
Genbank wird mit markierten degenerierten Primern durchmustert,
um Clone zu identifizieren, die hybridisierende Sequenzen im Serum
enthalten, die das isolierte und mit 3A3B kreuzreagierende Protein
codieren. Es können
auch andere Verfahren verwendet werden, die nicht in den Rahmen
dieser Erfindung fallen.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
verschiedene Aspekte der Erfindung, sind aber keineswegs dazu beabsichtigt,
den Rahmen der Erfindung zu begrenzen.
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Materialien
-
Die
Materialien, die in den folgenden Beispielen verwendet wurden, waren
wie folgt: Enzyme: DNAase I und alkalische Phosphatase wurden von
Boehringer Mannheim Biochemicals (BMB, Indianapolis, IN) bezogen;
EcoRI, EcoRI-Methylase, DNA-Ligase und Polymerase I von New England
Biolabs (NEB, Beverly, MA); und RNase wurde von Sigma (St. Louis,
MO) erhalten.
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Weitere
Reagenzien: EcoRI-Linker wurden von NEB bezogen, und Nitroblau-Tetrazolium (NBT), 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-phosphat
(BCIP), 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-ß-D-galactopyranosid (X-Gal) sowie Isopropyl-ß-D-thiogalactopyranosid
(IPTG) wurden von Sigma erhalten.
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Die
GLI-H7-Zelllinie ist eine Mensch-Maus-Heteromyelom-Fusionspartner-Zelllinie,
die durch die Fusion eines NS-1-Maus-Myeloms mit einem menschlichen
aktivierten B-Lymphocyten
konstruiert wurde, wie durch Carroll beschrieben wurde. Die HEp-2-Zelllinie
ist eine epidermale Karzinom-Zelllinie (aus menschlichen Kehlkopf),
die von der American Type Culture Collection (ATCC), Rockville,
MD (ATCC-CCL-23) erhalten wurde.
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Ovarienzellen
des chinesischen Hamsters (DUX-B11) wurden von L.A. Chasin (Urlaub)
bezogen.
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Die
Zellkulturmedien (PFHM, RPMI, IMDM) wurden von Gibco Laboratories
bezogen.
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Beispiel 1
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Die Herstellung der rekombinanten
2B3A- und 3A3B-Peptide
-
A. Die Konstruktion der
Expressionsvektoren
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Ein
Plasmid, das eine vollständige
Kopie einer DNA-Insertion enthielt, welche von dem HTLV-I-Genom stammte,
wurde von den Drs. R.C. Gallo und F. Wong-Staal aus dem Laboratory
of Tumor Cell Biology, National Institutes of Health (Bethesda,
MD) erhalten.
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Der
codierende Bereich von gp21 (2) stammte
aus dem gp21 codierenden Bereich, der in dem HTLV-I-Clon sp6S-MT-2
vorlag, der von Dr. Wong-Staal erhalten wurde. Die Oligonucleotid-Primer,
die dazu entworfen wurden, ausgewählte Teile von HTLV-I-gp21
zu amplifizieren (3), wurden mit einem automatischen
Synthesegerät
(Applied Biosystems, Foster City, CA) nach den Vorschriften des
Herstellers synthetisiert. Alle Primer enthielten entweder eine
BamHI, eine NcoI und/oder eine EcoRI-Schnittstelle, die sich an
ihren 5'-Enden befand,
um die Clonierung der amplifizierten DNAs als Insertionen im Leseraster
in das pGEX-GLI-Expressionsssytem zu ermöglichen.
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Die
PCR wurde gemäß den Vorschriften
des Herstellers durchgeführt
(Perkin-Elmer/Cetus,
Norwalk, CT), und alle PCR-Reaktionen enthielten 2 ng des HTLV-I-Clons
sp65-MT-2 als Matrize (in großzügiger Weise von
Dr. F. Wong-Staal zur Verfügung
gestellt) sowie 1,0 μM
der geeigneten Oligonucleotidprimer. Die PCR-Amplifikation wurde über 25 Zyklen
der Matrizen-Denaturierung (1 Minute bei 94 °C), der Primer-Anlagerung (2 Minuten
bei 50 °C)
und der Primer-Verlängerung
(2 Minuten bei 72 °C)
durchgeführt.
Die amplifizierten DNAs wurden gereinigt, 2 Stunden mit den geeigneten
Restriktionsenzymen verdaut und in den Expressionsvektor pGEX-GLI
ligiert, der eine modifizierte Version des kommerziell erhältlichen
Vektors pGEX-2 (Pharmacia, Piscataway, NJ) darstellt und der zuvor
mit den gleichen Restriktionsenzymen verdaut worden war.
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B. Die Herstellung von Antikörpern für die Durchmusterung
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Periphere
B-Zellen wurden aus einem asymtomatischen HTLV-I infizierten Individuum
isoliert und mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) bei 104 Zellen
pro Vertiefung in einer Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen, wie vorher
beschrieben (Perkins et al., 1989; Foung et al., 1990), aktiviert.
Nach 2 Tagen Kultur wurde die spezifische anti-HTLV-I-IgG-Aktivität unter
Verwendung eines auf dem viralen Lysat von HTLV-I basierenden Enzym-Immuntestansatzes
(Diagnostic Biotechnology, Singapur) untersucht. Es wurde anti-HTLV-I-Aktivität nachgewiesen,
und die mit EMB unsterblich gemachten B-Zellen wurden dann in Kultur
für etwa
1 Monat angezogen, wobei über
diesen Zeitraum die verbrauchten Überstände der Kulturen gesammelt
wurden. Durch eine anschließende
Western-Blot-Analyse unter Verwendung eines Bestätigungs-Testansatzes für HTLV-I
(Diagnostic Biotechnology) wurde bestimmt, dass 3 der mit EBV aktivierten
B-Zelllinien, die als 3E9, 5G4 und 6E9 bezeichnet wurden, stark
mit dem rekombinanten env-Protein p21E reagierten. Dann wurden die Überstände 1/2
in BLOTTO verdünnt
und dazu verwendet, die isolierten rekombinanten gp21-Proteine zu
durchmustern. Bei der anschließenden
Fusion mit Maus-Mensch-Heteromyelomzellen
konnte keine dieser 3 mit EBV aktivierten B-Zelllinien erfolgreich
fusioniert werden, und die Antikörperproduktion
der mit EBV aktivierten B-Zellen hörte schließlich auf. Die Überstände der
aktivierten B-Zellen lieferten jedoch ein hochspezifisches Antikörperpräparat, das
für das
nachstehend beschriebene Durchmusterungsverfahren nützlich war.
Darüber
hinaus bestätigt
die Isolierung von Antikörpern
gegen das 2B3A-Peptid aus 3 getrennten EBV aktivierten B-Zellen,
dass Antikörper
gegen das 2B3A-Peptidantigen einen Hauptbestandteil der Immunantwort
infizierter Individuen gegen HTLV-I oder HTLV-II darstellen.
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C. Die Durchmusterung immunogeng
er Peptide
-
Plasmid
enthaltende Bakterien wurden auf die Proteinproduktion durch Western-Blot-Analyse von Rohlysaten
durchmustert, die aus 2 ml-Kulturen der transformierten E. coli-Zellen hergestellt
worden waren. Ein Zehntel Volumen des Gesamt-Zelllysats wurde pro
Bahn aufgetragen und auf einem 12,0%-igen Polyacrylamid-SDS-Gel
(Laemmli) elektrophoretisch aufgetrennt. Das so erhaltene Gel wurde
durch Elektrotransfer auf Nitrocellulose-Filterpapier (Schleicher
und Schuell, Keene, NH) übertragen,
und die HTLV-I-Western-Blots wurden über Nacht
bei Zimmertemperatur mit den mit EBV aktivierten B- Zellen-Gewebekultur-Überständen, die
1/2 verdünnt
worden waren (Beispiel 1B), oder mit den HTLV infizierten oder Kontroll-Antiseren,
die 1/100 verdünnt
worden waren, inkubiert. Alle Seren und Überstände wurden mit BLOTTO verdünnt (10
mM TRIS-HCl, pH 7,4; 5 % entfettete Trockenmilch; 2,5 % normales
Ziegenserum und 0,5 % Tween-20). Die Western-Blots wurden 3-mal für jeweils 5 Minuten mit TTBS-Waschpuffer
(10 mM TRIS-HCl, pH 7,4; 150 mM NaCl; 0,05 % Tween-20) gewaschen.
-
Das
gebundene Mensch-IgG wurde durch eine 1-stündige Inkubation mit anti-Mensch-IgG aus Ziege nachgewiesen,
das mit alkalischer Phosphatase (Promega, Madison, WI) konjugiert
war. Darauf erfolgten 4 5-minütige
Spülungen
mit TTBS. Der gebundene Zweitantikörper wurde durch Inkubation
der Streifen in einer Substratlösung
nachgewiesen, die 5-Brom-4-Chlor-3-indolylphosphat (BCIP) und Nitroblau-Tetrazolium
(NBT) in 100 mM TRIS-HCl, pH 9,5 und 50 mM MgCl2 enthielt.
Die so erhaltenen Western-Blots wurden mit Seren aus HTLV-I infizierten
oder nicht infizierten Individuen durchmustert. Die Ergebnisse dieser
Analysen sind in Tabelle 1 dargestellt.
-
Die
DNAs der rekombinanten Clone 2A3B, 2A2B, 2B3A und 3A3B wurden alle
durch das Didesoxy-Terminations-Verfahren sequenziert (Maniatis
et al.). Die erhaltene Sequenz der DNA-Insertionen stimmte mit den
DNA-Sequenzen der Primer und der Matrizen überein, die zur ihrer Konstruktion
verwendet worden waren, und erlaubten die Herstellung der gewünschten
rekombinanten Proteine.
-
D. Die Reinigung rekombinanter
Antigene
-
Die
Reinigung des rekombinanten Fusionsproteins wurde, im Wesentlichen
wie beschrieben (20), durchgeführt.
Kurzgefaßt
wurde eine über
Nacht angezogene 10 ml-Kultur von Bakterien, die das rekombinante
Plasmid von Interesse enthielten, 1/100 in Flaschen verdünnt, die
500 ml NZYDT-Medium (Maiantis et al.) mit 100 μg/ml Ampicillin enthielten.
Die Expression des Fusionsproteins wurde durch die Zugabe von IPTG (Endkonzentration
0,2 mM) zu Kulturen in der log-Phase induziert. Die Kulturen wurden
weitere 3 bis 4 Stunden bei 37 °C
angezogen, und zu diesem Zeitpunkt wurden die Bakterien durch 10
Minuten Zentrifugation bei 5.000 × g sedimentiert. Die Zellen
wurden in 20 ml kaltem MTBS resuspendiert und durch mehrere Einfrier-Auftau-Zyklen
lysiert. Nach der Lyse wurden die Proteine durch die Zugabe von
Triton-X100 (Sigma, St. Louis, MO) zu 1,0 %, DNAse I zu 1 μg/ml und
Aprotinin zu 1,0 % solubilisiert. Nach 5 Minuten Inkubation bei
25 °C wurden
die unlöslichen
Zelltrümmer
durch 2-malige Zentrifugation bei 10.000 × g über 10 Minuten sedimentiert,
und die Überstände wurden
aufbewahrt. Aliquote sowohl der Sediment- als auch der Überstand-Fraktion wurden
durch SDS-PAGE (Laemmli) analysiert, um zu bestimmen, ob die rekombinanten
Proteine durch das vorstehende Verfahren solubilisiert worden waren.
-
Die
rekombinanten Proteine 2A3B, 2A2B und 3A3B lagen alle in der löslichen
Fraktion vor. Bei allen drei der rekombinanten Proteine führte eine
1 Liter-Kultur zur Reinigung von 1–2 mg an Fusionsprotein mit
einer Reinheit von annähernd
50 %. Dann wurden die Überstände durch
eine Säule
hindurch geleitet, die 0,8 ml Glutathion-Agarose (Pharmacia, Piscataway,
NJ) enthielt und die nach den Empfehlungen des Herstellers vorbehandelt
worden war. Die Säule
wurde mit 10 ml MTBS plus 1% Triton und 1% Aprotinin gewaschen,
darauf erfolgte eine Waschung mit 5 ml MTBS alleine. Die gebundenen
Proteine wurden mit einem Puffer eluiert, der 5 mM Glutathion in
50 mM Tris, pH 8,0 enthielt, und es wurden 10 1 ml-Fraktionen gesammelt.
Die Peaklage des eluierten Proteins wurde durch die Messung der
Extinktion bei 280 nm der Fraktionen bestimmt, sowie durch SDS-PAGE-Analyse
von Aliquoten der Fraktionen. Fraktionen, die signifikante Mengen
an Protein enthielten, wurden vereinigt, und Aliquote dieser Sammlung
wurden bei – 70 °C für die weitere
Analyse eingefroren.
-
Beispiel 2
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Die serologische Auflistung
der gereinigten p21E-Rekombinanten gegen HTLV-I-, HTLV-II- und p21E-indeterminierte
Seren
-
A. Antiseren
-
Die
Antiseren, die bei diesen Analysen verwendet wurden, umfaßten ein
gut charakterisiertes Panel an Seren aus 26 mit HTLV-I und 28 mit
HTLV-II infizierten Individuen (Lipka et al. 1991; Hadlock et al.
1992). Alle der HTLV-I- und der HTLV-II-Seren besaßen Antikörper-Profile, die die Standardkriterien
für eine
HTLV-Infektion erfüllten
(Antikörper
gegen p24-gag- und gegen gp46- und/oder gp68-env-Proteine). Darüber hinaus waren
die Seren als mit HTLV-I infiziert klassifiziert, sowohl aufgrund
ihrer positiven Reaktivität
gegenüber
dem rekombinanten HTLV-I-Antigen MTA1 als auch/oder durch PCR unter
Verwendung von HTLV-I-spezifischen Oligonucleotid-Primern und Sonden
(Lipka et al. 1992b). In ähnlicher
Weise waren die 32 mit HTLV-II infizierten Individuen durch ihre Reaktivität gegenüber dem
rekombinanten HTLV-II-Antigen K55 und/oder durch PCR unter Verwendung
von HTLV-II-spezifischen Primern und Sonden identifiziert (Lipka
et al. 1992b).
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Die
gp21-Peptidantigene wurden ebenfalls auf ihre Immunreaktivität mit Seren
aus 7 HTLV-I-negativen Individuen und mit Seren aus 18 Individuen
untersucht, deren Seren mit dem rekombinanten p21E-Protein reagierten,
die aber in Bezug auf HTLV-Nucleinsäuren negativ waren, wenn sie
durch PCR unter Verwendung von HTLV-I- und HTLV-II-spezifischen Primern
und Sonden getestet worden waren. Darüber hinaus erfüllten diese
18 mit p21E reagierenden Seren die serologischen Kriterien für eine HTLV-Infektion
nicht. Die mit HTLV-I und HTLV-II infizierten Individuen stammten
alle aus der Gegend von Nord-Kalifornien,
mit Ausnahme des Antiserums J103, das von einem HTLV-I infizierten
japanischen Blutspender stammte. Die nicht infizierten Seren stammten
alle von Blutspendern der Blutbank der Stanford University. Die
18 mit p21E reagierenden HTLV-negativen Seren stammten entweder
von Blutspendern aus Nord-Kalifornien oder wurden von dem Center
for Disease Control, Atlanta, Georgia bereitgestellt.
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B. Die Seroreaktivität gereinigter
rekombinanter Peptide
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Die
rekombinanten Proteine 2A2B, 2B3A und 2A3B wurden wie in Beispiel
1 hergestellt. Aliquote der gereinigten Proteine wurden unter reduzierenden
Bedingungen auf einem 11,5%-igen Polyacryamidgel (Laemmli) aufgetrennt.
Die aufgetrennten Proteine wurden durch Elektrotransfer auf eine
Nitrocellulose-Membran übertragen,
die mit BLOTTO blockiert, an der Luft getrocknet und in 3 mm breite
Steifen zerschnitten wurde.
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Bei
dem Testansatz wurden die vorstehenden Teststreifen zuerst in TTBS-Puffer
rehydratisiert, und dann wurden die Streifen über Nacht mit menschlichen
Test-Seren inkubiert, die 1:50 mit BLOTTO verdünnt worden waren. Die Streifen
wurden mehrere Male mit Waschpuffer gewaschen und dann über eine
Stunde mit anti-Mensch-IgG aus Ziege inkubiert, das mit alkalischer
Phosphatase (Bio-Rad, Hercules, CA) konjugiert war. Nach dem Waschen
wurde die Farbentwicklung durch die Inkubation der Streifen in einer
Substratlösung
erreicht, die NBT und BCIP in 100 mM Tris-HCl-Puffer, pH 9,5 und
50 mM MgCl2 enthielt. Die Farbentwicklung wurde
so lange durchgeführt,
bis sich ein gleichmäßiger Hintergrund
auf dem Streifen entwickelte, und wurde dann durch zweimaliges Abspülen der
Streifen mit deionisiertem Wasser gestoppt. Die rekombinanten Proteine
2A2B, 2B3A und 2A3B wurden gegen Panelen von HTLV infizierten und
negativen Seren getestet, die in Beispiel 2A beschrieben wurden.
Die Ergebnisse der Immuntests sind in der vorstehenden Tabelle 2
angegeben.
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Beispiel 3
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Die Konstruktion von pSXRD.kappa-Ig
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Die
Konstruktion des Säuger-Expressionsvektors
pSXRD.kappa-Ig wurde über
mehrere Schritte durchgeführt.
Der Basis-Vektor ist pUC18. In die BamHI-Schnittstelle von pUC18
wurde das 585 bp große BamHI-Bg1II-Fragment
aus dem HBV-Oberflächenantigen-Gen eingebaut, welches
auch das Polyadenylierungs-Signal umfaßt (Larrick et al. 1992). Die
Orientierung war derart, dass sich die BamHI-Schnittstelle der HBV-Insertion
am nächsten
zur EcoRI-Schnittstelle des Vektors befand. Der Bereich zwischen
der HindIII- und der HincII-Schnittstelle des Polylinkers wurde
durch Verdau des Plasmids mit diesen beiden Enzymen und der anschließenden Umwandlung
der HindIII-Schnittstelle in ein glattes Ende unter Verwendung des
Klenow-Fragments der DNA-Polymerase entfernt. Nach der Ligierung
wurde das so erhaltene Plasmid als pUCHBV3' bezeichnet. Unter Verwendung eines
synthetischen Oligonucleotid-Primers wurde eine nur einmal vorkommende Sa1I-Schnittstelle
in die BamHI-Schnittstelle eingebaut.
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Zwischen
die nur einmal vorhandene EcoRI-Schnittstelle und die Sa1I-Schnittstelle
wurden die folgenden Fragmente über
einer Reihe von Ligierungen eingefügt: (a) ein früher SV40-Promotor,
der von einer EcoRI-Schnittstelle begrenzt war (die durch Anhängen eines
synthetischen Oligonucleotids an die PvuII-Schnitstelle direkt vor
dem SV40-Promotor und die HindIII-Schnittstelle direkt vor dem Start-Codon
des T-Antigens erzeugt worden war), (b) ein Stuffer-Fragment, das
aus einer irrelevanten cDNA stammte und das durch eine HindIII-Schnittstelle begrenzt
war und mit einer XbaI-Schnittstelle endete, (c) ein XbaI-Bg1II-Fragment aus pcDNA1/neo,
das das SV40-Polyadenylierugssignal und den RSV-Promotor enthielt.
Die XbaI-Schnittstelle wird durch den Vektor bereitgestellt, und
die Bg1II-Schnittstelle
wurde unter Verwendung der PCR-Clonierung eingebaut, um sie an die
Verbindungsstelle zwischen dem RSV-Promotor und dem Neo-Selektionsmarker
zu positionieren, und (d) die murine DHFR-cDNA, die von einer Bg1II-Schnittstelle
am 3'-Ende begrenzt
ist. Die Restriktionsschnittstellen wurden unter Verwendung der
PCR eingebaut.
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Obwohl
die Erfindung unter Bezugnahme auf bestimmte Ausführungsformen,
Verfahren zur Konstruktion und Anwendungszwecken beschrieben wurde,
ist es für
Fachleute verständlich,
dass zahlreiche andere Anwendungen, Formulierungen und Verfahren
zur praktischen Durchführung
der vorliegenden Erfindung in Betracht gezogen werden können.
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