-
Scheidenspül- und Reinigungsvorrichtung für Frauen Scheidenspül- und
Reinigungsvorrichtungen für Frauen mit zu einer baulichen Einheit vereinigten Vorrats-
und Auffangbehältern für die frische und die gebrauchte Spülflüssigkeit, bei welchen
der Aufnahmebehälter für die gebrauchte Spülflüssigkeit als zum Körper offener Becher
ausgebildet ist, an dessen Boden ein elastischer Balg befestigt ist, der den Vorratsbehälter
für die frische Spülflüssigkeit bildet, sind bereits bekannt. Derartige Einrichtungen
sind jedoch deshalb unbefriedigend, weil sie eine geschlossene Irrigatorleitung
für die Spülflüssigkeit aufweisen, die an einen den Boden des Bechers bildenden
Vorratsbehälter angeschlossen ist, und während des Gebrauchs nicht zu einem vollkommenen
Abschluß des Auffangbehälters für die gebrauchte Spülflüssigkeit durch den Körper
führen. Derartige Einrichtungen können also insbesondere nicht zu Scheidenbehandlungen
während der Bettlägerigkeit herangezogen werden. Geschlossene Irrigatorleitungen,
die aus Schläuchen, Bällen, Rohren, Ventilen, Brauseköpfen o. dgl. bestehen, sind
unzugänglich, weil man bei ihrer Reinigung auf das Einlegen in Wasser oder entkeimende
Flüssigkeiten angewiesen ist, obwohl meistens nur eine mechanische Reinigung eine
sichere Entfernung der Rückstände verbürgt. Außerdem führt der fehlende Abschluß
des Auffangbehälters für die Spülflüssigkeit deshalb zu Schwierigkeiten und Nachteilen,
weil der Austritt gebrauchter Spülflüssigkeit nicht nur zu Beschmutzungen von Leib-
und Bettwäsche Anlaß gibt, sondern auch den einfachsten Grundsätzen der Hygiene
widerspricht.
-
Vorliegende Erfindung setzt sich die Ausbildung derartiger Scheidenspül-
und Reinigungsvorrichtungen zur Aufgabe, die eine mechanische Reinigungsmöglichkeit
aller mit den frischen oder gebrauchten Spülmitteln zur Berührung kommenden Teile
gewährleisten soll. Ferner ist die Möglichkeit vorzusehen, das Spülmittel wahlweise
nur ein einziges Mal oder mehrfach hintereinander gebrauchen zu können; das letzte
kommt hauptsächlich für Scheidenbehandlungen mit Heilmitteln in Betracht, wenn sich
die Wirkung des Heilmittels nicht bei einer einzigen Spülung erschöpft und andere
Rücksichten, insbesondere die Möglichkeit von Infektionen, nicht entgegenstehen.
Vor allem aber war bei der Ausbildung der erfindungsgemäß vorzuschlagenden Reinigungsvorrichtung
darauf Rücksicht zu nehmen, daß der Gebrauch der Vorrichtung jederzeit und allerorts
ermöglicht ist. Aus dem gleichen Grunde war auf eine äußerst gedrängte, zerlegbare
Ausbildung der Vorrichtung und auf die L"nterbringungsmöglichkeit sämtlicher Teile
schon in einer Handtasche o. dgl. Wert zu legen, da erfahrungsgemäß der aus Gründen
der Hygiene zu fordernden umfassenden Benutzung derartiger
Einrichtungen
der völlig unzulängliche, sperrige Aufbau der bekannten Einrichtungen entgegensteht.
-
Sämtliche diese Forderungen werden erfindungsgemäß dadurch erfüllt,
daß bei Scheiden-: spül- und Reinigungsvorrichtungen fier' Frauen mit zu einer baulichen
Einheit vereinigten Vorrats- und Auffangbehältern für die frische und gebrauchte
Spülflüssigkeit, bei welchen der Aufnahmebehälter für die gebrauchte Spülflüssigkeit
als zum Körper offener Becher ausgebildet ist, an dessen Boden ein elastischer Balg
befestigt ist, der den Vorratsbehälter für die frische Spülflüssigkeit bildet, das
Spritzrohr am Boden des Bechers befestigt und der Rand des Bechers derart geformt
und ausgebildet ist, daß er in der Gebrauchsstellung die Scheidenöffnung nach Art
einer Maske vollständig und dicht umschließt. Es ergibt sich also eine etwa tassenkopfartige
Gestaltung des Bechers, an dessen Boden sich unmittelbar der schlauchartige, den
Vorratsbehälter für die Flüssigkeit bildende Balg ansetzt. Dadurch, daß das Spritzrohr
unmittelbar in den Vorratsbehälter einmündet, kommen sämtliche geschlossenen Leitungen,
wie Schläuche o. dgl., in Fortfall. Es ergeben sich außerdem der gewünschte einfache
Aufbau der Vorrichtung, die Zerlegungsmöglichkeit in einzelne kleine, mechanisch
zu reinigende Teile und die Beseitigung jedes Spülmittelaustritts, da durch den
nach Art einer Maske vollständig und dicht abschließenden Becher der von diesem
eingeschlossene Raum nach außen gänzlich abgedichtet ist.
-
Ferner sind gemäß der weiteren Erfindung in dem Boden des Bechers
mittels Rückschlagventile verschließbare Löcher vorgesehen, die eine Bewegung des
Spülmittels vom Becher zum Vorratsbehälter hin ermöglichen, eine Bewegung des Spülmittels
in umgekehrter Richtung jedoch nur über das Spritzrohr zulassen; so ist auch die
wiederholte Benutzung der Spülflüssigkeit möglich. Außerdem ist der Vorratsbehälter
für den die frische Spülflüssigkeit bildenden Faltenbalg mit einer flachen, einen
Druckteller bildenden Platte abgeschlossen.
-
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar
in Abb. i einen senkrechten Längsschnitt durch die Scheidenspül- und Reinigungsvorrichtung
gemäß Linie I-1 der Abb. 2, während Abb. -- die Vorrichtung im Grundriß mit einem
teilweisen Schnitt durch das Mutterröhr nach Linie II-II der Abb. i wiedergibt.
-
In beiden Abbildungen bezeichnet i den Aufnahmebecher für das gebrauchte
Spülmittel, dessen Seitenwandungen an ihrem oberen Rand 2 dem Verlauf des Körpers
an der Einführungsstelle der Vorrichtung maskenartig angepaßt sind. An der Außenseite
weist der Aufnahmebecher i nockenartige .Vorsprünge 3; einen hohlen Handgriff 4
sowie ,.zjnt; ringförmige Rille 5 zur Befestigung des l*,al'tenbalges 6 auf. Ein
Gummiring 7 sichert --.die Verbindung, die dadurch entsteht, daß der Faltenbalg
in der Nähe der Rille 5 vor dem Aufbringen auf den Becher i etwas aufgeweitet wird
und sich somit durch seine eigene Vorspannung in der Rille 5 festhält. Eine entsprechende
Verbindung weist der Faltenbalg 6 an seinem anderen Ende auf, an dem er durch eine
Platte 8, die eine ringförmige Rille 9 besitzt, verschlossen ist. Ein Gummiring
io sichert die Verbindung in der gleichen Weise wie der Gummiring 7. Der Boden i
i des Bechers i besitzt eine zentrale Ausnehmung, die zur Aufnahme des Mutterrohres
12 dient. Damit der Gewindeansatz 14 des :Mutterrohres einen besonders guten Halt
findet, weist der Boden zu dem vom Faltenbalg 6 gebildeten Vorratsbehälter 15
zu einen nabenförmigen Fortsatz i6 auf, dessen Bohrung das Gewinde 17 trägt. Ein
entsprechendes Gewinde 18 kann im Handgriff d. vorgesehen sein, um das Mutterrohr
12 in der 1 ichtgebrauchslage gut unterbringen zu können. Dies ist aber nicht Gegenstand
der Erfindung. Am oberen Ende ist das Mutterrohr 1.2 in üblicher Weise etwas verstärkt
und mit Rippen versehen, welche zum Auseinanderspreizen der Schleimhäute dienen.
Zwischen den einzelnen Rippen 20 münden die Spritzlöcher i9 aus.
-
Außer der zentralen COffnung 16, 17 weist der Boden i i des Bechers
i Z,ufuhröffnungen 2i für das Spülmittel auf. Eine Gummiplatte 22 deckt die einzelnen
Zufuhröffnungen zum Vorratsbehälteri5 zu ab und wirkt daher als Rückschlagventil.
Ein Gummiring 23, der sich in einer Rille 24 des nabenförmigen Ansatzes 16 hält,
sichert die Lage der ringförmigen Gummiplatte 22.
-
Die Wirkungsweise der so beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Das
in der Nichtgebraucbslage beispielsweise im hohlen Handgriff aufbewahrte Mutterrohr
12 wird in die Gewindeausnehmung 17 eingeschraubt. Hierauf wird die zu einer Spülung
benötigte Spülmittelmenge in den Becher leingegossen. Durch die Bohrung 21 dringt
das Spülmittel unter dein Einfluß seines Gewichtes in den Vorratsbehälter 15
ein
und streckt dabei den Faltenbalg 6 aus. Sobald das Gerät auf diese Weise zum Gebrauch
vorbereitet ist, wird es in die Scheide eingeführt, bis sich die Ränder 2 des Bechers
i fest an die benachbarten Körperteile anlegen. Nunmehr wird mit der freien Hand
die
Bodenplatte 8 in Richtung auf den Körper zu angedrückt, wodurch sich der Abdichtungsdruck
an den Rändern 2 noch erhöht. Das so unter Druck gesetzte Spülmittel kann nicht
durch die Öffnungen 21 in den Becher i abströmen, weil die Gummiplatte 22 nach Art
einer Rückschlagklappe wirkt und die Öffnungen 21 abschließt so daß das unter Druck
gesetzte Spülmittel über das Spritzrohr 12 bzw. dessen Spritzlöcher i9 austreten
muß. Sobald der Druck auf die Bodenplatte 8 aufhört, fließt da§ Spülmittel unter
dem Einfluß seiner Schwere in den nunmehr als Aufnahmebehälter dienenden Becher
i zurück. Wird die Bodenplatte 8 in ihrer letzten Lage erhalten, bis das gesamte
gebrauchte Spülmittel in den Aufnahmebehälter i zurückgeströmt ist, so kann das
Gerät abgesetzt werden, ohne daß das gebrauchte Spülmittel nochmals in die Scheide
zurückgetrieben wird. Soll aher das Spülmittel nochmals, beispielsweise wegen seiner
Heilwirkungen, gebraucht werden, so braucht die die Bodenplatte 8 haltende Hand
lediglich die Bodenplatte vom Körper wegzuziehen, so daß im Vorratsbehälter 1 5
ein Unterdruck entsteht, der das im Aufnahmebehälter i angesammelte Spülmittel über
die Bohrungen 21 in den Vorratsbehälter zurückzieht. Hierauf kann in der bereits
beschriebenen Weise das Spülmittel wieder in die Scheide eingeführt werden.
-
Nach dem Gebrauch des Gerätes ist es lediglich erforderlich, die Gummiringe
7, 10
und 23 zu lösen, den Faltenbalg 6 aus den Rillen 5 und 9 herauszuziehen,
das Mutterrohr 12 herauszuschrauben und die Gummiplatte ?2 vom Fortsatz 16 abzuziehen,
tun die gesamte Einrichtung in Einzelteile zerlegen zu können, die jeder für sich
innen und außen in gleicher `Verse mechanisch zu reinigen sind. Insbesondere besteht
die Möglichkeit, den schlauchartigen Faltenbalg 6 umzustülpen, so daß die inneren
Wandungen nach außen kommen, um sie in der einfachsten ``eise abbürsten zu können.
Die Platte 8, der gesamte Becherkörper und das Mutterrohr sind von allen Seiten
frei zugänglich, desgleichen die Gummiplatte -22 und die Gummiringe 7,
10 und 23. Die Mündungen der Bohrungen icg und 21 liegen so dicht an dem
äußeren Zugriff zugänglichen Flächen, daß auch ihre vollkommene Reinigung nicht
die geringsten Schwierigkeiten bereitet.