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Spritzvorrichtung für Heilzwecke Die Erfindung bezieht sich auf eine
Spritzvorricntung für Heilzwecke in Verbindung mit einem die Spülflüssigkeit aufsaugenden
Stoff, wie Schwamm, Watte o. dgl., die eine einfache und gründliche Reinigung der
weiblichen Geschlechtsteile gestattet und dem Arzt eine wirksame Behandlung von
Frauenleiden, wie Weißfluß usw., ermöglicht.
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Die Handhabung der bekannten Spritzen dieser Art ist umständlich,
weil die Vorrichtungen zur Freigabe des Schwammes innerhalb der Scheide und zur
Einführung der Spülflüssigkeit je eine besondere Bedienung erfordern; ihre Wirkungsweise
kann nicht befriedigen, weil der mit der Spülflüssigkeit getränkte Schwamm die Scheidenwandung
lediglich anfeuchtet, ohne die zu entfernenden Stoffe aufsaugen zu können. Diese
Nachteile «-erden gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß ein Schwamm, Wattebausch
o. dgl. in festem Abstand vom Zylinderboden angeordnet und eine zur Aufnahme des
Schwammes o. dgl. bestimmte Hülse derart mit dem Kolben verbunden ist, daß bei der
Verschiebung des Kolbens gegen den Zylinderboden mit dem Einspritzen der Spülflüssigkeit
die Freigabe des Schwammes o. dgl. in der Scheide selbsttätig erfolgt.
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Eine gründliche Reinigung der Scheidenwandung wird dadurch erreicht,
daß die Spülflüssigkeit durch eine Düse unmittelbar in die Scheide eingespritzt
und gleichzeitig der Schwamm, Wattebausch o. dgl. freigelegt wird, so daß die Krankheitserreger
und Verunreinigungen von der Scheidenwandung unter Druck losgelöst werden und die
damit beladene Spülflüssigkeit vom Schwamm, Wattebausch o. dgl. aufgesogen werden
kann.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einer beispielsweisen
Ausführungsform veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i die Spritzvorrichtung geschlossen
vor dem Gebrauch, Abb. a die Vorrichtung offen nach dem Gebrauch, beide Figuren
in einem senkrechten Schnitt.
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Die in Abb. i gestrichelt dargestellte Spülflüssigkeit ist in einem
zylindrischen Rohr 6 untergebracht, das nach oben durch einen aufgepreßten oder
aufgeschraubten Deckel 3 und nach unten durch einen Kolben 7 verschlossen ist. Zur
Bewegung des Kolbens 7 dienen zwei durch den Deckel 3 geführte, mittels der Weichgummiringe
13 abgedichtete Kolbenstangen 4 und ein daran befestigter Griffknopf i. In
den Deckel 3 ist für den Durchtritt der Spülflüssigkeit ein mit einer Öffnung z
versehenes Röhrchen 5 eingeschraubt. Auf dem anderen Ende des Röhrchens 5 ist ein
eichelförmiger Düsenkörper 12 aus Gummi oder einem ähnlichen Stoff mit einer oder
mehreren nach Art einer Brause angeordneten Öffnungen aufgesetzt. Beim Aufwärtsbewegen
des Griffknopfes i gleitet der Kolben 7 (Abb. z) abgedichtet auf dem Röhrchen 5
und drückt die Spülflüssigkeit im Zylinder 6 durch die Öffnung 2 in das Röhrchen
5, von wo aus sie sich in einem oder mehreren dünnen Strahl
en
nach außen ergießt. Gleichzeitig mit der Aufwärtsbewegung des Kolbens 7 wird eine
mit den Kolbenstangen 4 verschraubte, leicht kegelig ausgebildete Hülse io hochgezogen,
wodurch ein Schwamm 9 freigelegt wird. Der sterilisierte Schwamm 9, der durch jeden
geeigneten saugfähigen Stoff, wie Kunstschwamm, Watte u. dgl., ersetzt werden kann,
ist an ein dünnes Kautschukröhrchen ii, das ihn der Länge nach durchsetzt, angeklebt
und mit diesem über das Röhrchen 5 gezogen. Das obere, etwas verlängerte Ende des
Röhrchens i i wird hierbei über einen Ring 8 geschoben und mittels eines Gegenringes
festgeklemmt, während sich das untere Ende gegen den vorspringenden Teil der Spritzdüse
oder Brause 1.2, abstützt. Die Spritzvorrichtung kann aus Hartgummi, Glas, vernickeltem
Metall oder einem anderen geeigneten Stoff hergestellt sein. Die Größe des Füllraumes
für die Spülflüssigkeit sowie die Ausmaße der in die Scheide einzuführenden Schwammhülse
werden durch die Bedürfnisse des Gebrauches bestimmt.
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Die Füllung der Spritze geschieht dadurch, claß sie bei hochgezogenem
Kolben 7, w_ ie Abb. 2 zeigt mit dem eichelförmigen Teil 12 in eine desinfizierende
Flüssigkeit oder in Wasser eingetaucht und daß dann der Griffknopf i nach abwärts
gedrückt wird. Hierbei ist bemerkenswert, daß der etwa versehentlich benetzte- Schwamm,
Wattebausch o. dgl. beim N iedergehen - des Kolbens 7 durch die Schwammhülse io
wieder ausgedrückt wird. Die gefüllte Spritze wird nun mit dem kegelförmigen Teil,
der Schwammhülse io, entsprechend tief in die Scheide eingeführt und rler Griffknopf
i herausgezogen. Dabei wird die Spülflüssigkeit in der beschriebenen Weise ausgestoßen
und gleichzeitig der Schwamm, Wattebausch o. dgl. in der Scheide freigelegt. Die
Scheidenwandung wird durch die unmittelbare Flüssigkeitseinwirkung gründlich abgespült,
während- die mit den Krankheitserregern und Verunreinigungen beladene Flüssigkeit
von dem jeweils freigelegten Schwammteil aufgesogen wird. Der Schwamm oder Wattebausch
schwillt hierbei immer mehr an, bis er schließlich, die Reinigungswirkung der Spritze
wesentlich erhöhend, alle Höhlungen der Scheide erfüllt, um den Rest der schädlichen
Stoffe vollends aufzunehmen. Vorteilhaft ist der Füllraum der Spülflüssigkeit dem
Aufsaugevermögen des Schwammes, Wattebausches o. dgl. entsprechend bemessen, um
eine unnötige Befeuchtung des Körpers außerhalb der Scheide zu vermeiden. Außerdem
kann an der Spritze selbst ein Kunstgummiring o. dgl. vorgesehen werden, der die
etwa noch aus der Scheide ausfließende Flüssigkeit aufnimmt.
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Nach dem Gebrauche, also in offenem Zustande nach Abb.2, wird der
Schwanen, Wattebausch o. dgl. aus der Scheide gezogen, desinfiziert oder ausgewechselt,
was nach Abnahme der Düse oder Brause 12 durch Abziehen leicht zu bewerkstelligen
ist.