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Die
vorliegende Erfindung betrifft Hybridseile, ein Verfahren zur Herstellung
dieser Hybridseile und ein Verbundgewebe, das in einem Luftreifen
verwendbar ist, das diese Seile enthält. Die Erfindung betrifft
ferner einen Luftreifen und eine montierte Einheit, der bzw. die
jeweils ein derartiges Verbundgewebe enthält.
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Die
Entwicklung von Luftreifen, die für die Ausrüstung von Personenwagen vom
Typ der Hochgeschwindigkeitsfahrzeuge vorgesehen sind, hat die Entwicklung
noch leistungsfähigerer
Architekturen für
diese Luftreifen zur Folge gehabt.
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Eine üblicherweise
verwendete Lösung
für diese
Architekturen von Hochgeschwindigkeitsreifen besteht darin, die
Arbeitsscheitellagen dieser Luftreifen, die metallische oder textile
Verstärkungselemente
enthalten, durch eine Scheitellage zu ersetzen, die als Umschnürungsscheitellage
bezeichnet wird, die üblicherweise
mit Textilseilen verstärkt
ist. Diese Umschnürungsscheitellage,
die beispielsweise in radialer Richtung auf der Außenseite
der Scheitelbewehrung des Luftreifens angeordnet ist, ist insbesondere
dadurch gekennzeichnet, dass die Seile, die sie verstärken, spiralförmig mit
einem Winkel von 0° oder
nahe 0° mit
der mittleren Umfangsebene des Luftreifens angeordnet sind. Es ist
ebenfalls bekannt, Streifen oder relativ schmale Lagen mit einem
Winkel von etwa 0° anstelle
der oben erwähnten
Seile anzuordnen, um eine Umschnürungsfunktion der
Scheitelbewehrung zu erreichen.
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Als
Textilseile für
die Umschnürungsscheitellage
wurden früher
Hybridseile vom Zwirntyp getestet, die aus zwei Fäden auf
der Basis von Materialien mit niedrigem bzw. hohem Anfangsmodul
bestehen, die zusammengedreht sind, um dem so erhaltenen Seil einen
Dehnmodul zu verleihen, der bei geringer Verformung klein ist und
im Gegensatz hierzu bei starker Verformung groß ist. Diese Entkopplung der
Dehnmoduln des Seiles äußert sich
im Vorhandensein eines Übergangspunktes
in der Kraft-Dehnungs-Kurve dieses Seiles, und sie wird beispielsweise
durch die Verwendung von Polyamid 6,6 für das Material mit niedrigem
Anfangsmodul und von Aramid für
das Material mit hohem Anfangsmodul erhalten.
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Für die Beschreibung
derartiger Hybridseile kann auf das amerikanische Patentdokument
US-A-3 977 172 und auf die Veröffentlichung
der Konferenz "Kautschuk
+ Gummi Kunststoffe",
Bd. 40, Nr. 2, Februar 1987, Seiten 130–135, in Heidelberg (Deutschland),
E. R. Barron, mit dem Titel "hybrid
tire cords containing kevlar® aramid" verwiesen werden.
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Ein
wesentlicher Nachteil dieser Hybridseile mit gezwirnter Struktur
besteht in der übermäßigen Umschnürungsspannung,
die die Lage aufweist, die diese Seile enthält, eingeschlossen auch die
Spannung bei niedrigen Geschwindigkeiten typischerweise unter 120
km/h (d.h. bei relativ geringen Verformungen). Aus dieser Spannung
oder vorzeitigen "Versteifung" der Seile resultiert
ein Rollgeräusch,
das durch den Luftreifen verursacht wird, das bei diesen Geschwindigkeiten
beträchtlich
ist, was eine erhebliche Quelle für mangelnden Komfort der Insassen
des Fahrzeugs ist.
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, diesen Nachteil zu
beheben, und es wird dadurch erreicht, dass die Anmelderinnen auf überraschende
Weise Hybridseile entwickelt haben, die einen Quotienten (Endtangentenmodul/Anfangstangentenmodul)
größer als
10 aufweisen, was es beispielsweise ermöglicht, eine Umschnürungsscheitellage
eines Luftreifens so zu verstärken,
dass
- – bei
geringen Verformungen, wie sie bei einer Rollgeschwindigkeit unter
100 oder 120 km/h auftreten, die Umschnürungsscheitellage ein geringes
Rollgeräusch
verursacht, und dass
- – bei
starken Verformungen, wie sie bei einer Rollgeschwindigkeit typischerweise
oberhalb von 120 km/h auftreten, diese Scheitellage ihre Umschnürungsfunktion
in zufriedenstellender Weise ausübt.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass der Wert des Quotienten (Endtangentenmodul/Anfangstangentenmodul),
der die erfindungsgemäßen Hybridseile
kennzeichnet, größer als
der Wert des gleichen Quotienten ist, der die heute erhältlichen
Hybridseile kennzeichnet, der immer kleiner als 10 ist.
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Dieser
Quotient ist vorteilhaft größer als
12 für
die erfindungsgemäßen Hybridseile,
und er liegt beispielsweise im Bereich von 12 bis 30.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung in keiner
Weise auf eine Verwendung dieser Hybridseile in einer Umschnürungsscheitellage
beschränkt
ist, sondern dass sie jede Verwendung in Luftreifen umfasst, wobei
die Luftreifen Reifen für
Personenkraftwagen sein können
oder dafür
vorgesehen sein können,
schwere Lasten zu tragen, beispielsweise Luftreifen für Lastwagen,
für landwirtschaftliche
Fahrzeuge oder für
Baufahrzeuge.
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Es
wird ferner darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäßen Hybridseile
es ermöglichen,
die Haltbarkeit der Scheitelbewehrung des Luftreifens, deren Umschnürungsscheitellage
mit diesen Seilen verstärkt ist,
bei hoher Geschwindigkeit (typischerweise oberhalb von 120 km/h)
zu verbessern.
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Unter "Hybridseil" wird in der vorliegenden
Beschreibung ein Verbundseil verstanden, d.h. ein Seil, das aus
mindestens zwei Materialien von unterschiedlicher Beschaffenheit
und/oder mit unterschiedlichen Eigenschaften besteht.
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Unter "Anfangstangentenmodul" des erfindungsgemäßen Hybridseiles
wird in der vorliegenden Beschreibung die Steigung der Tangente
an der Kraft-Dehnungs-Kurve dieses Seiles verstanden, die einer
Dehnung Null entspricht.
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Unter "Endtangentenmodul" dieses Hybridseiles
wird die Steigung der Tangente an der Kraft-Dehnungs-Kurve dieses
Seiles für
eine Dehnung verstanden, die seinem Bruch entspricht.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass jedes dieser erfindungsgemäßen Hybridseile
eine Kraft-Dehnungs-Kurve aufweist, die sehr nahe bei der Linie
der oben erwähnten
Tangenten an dieser Kurve liegt, die einer Dehnung Null bzw. dem
Bruch des Seiles entsprechen, was sich in einer Entkopplung der
Tangentenmoduln des Seiles bei schwacher und bei starker Verformung äußert (d.h.
bei niedrigen bzw. hohen Rollgeschwindigkeiten).
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Nach
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
sind die Hybridseile Seile vom Typ der Mantelseile, die eine Textilseele
mit einem Anfangsmodul kleiner als 900 cN/tex und einen Textilmantel
mit einem Anfangsmodul größer als
1300 cN/tex aufweisen, der um die Seele gewickelt ist.
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Unter "Anfangsmodul" der Seele oder des
Mantels wird in der vorliegenden Beschreibung der Dehnmodul bei
geringer Verformung jedes Bestandteils verstanden, der zuvor aus
dem Hybridmantelseil entnommen wurde. Dieser Anfangsmodul ist als
die Steigung des linea ren Teils der Kraft-Dehnungs-Kurve der Seele oder
des Mantels im Rohzustand definiert, die unmittelbar nach einer
Standardvorspannung von 0,5 cN/tex gemessen wird.
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Die
Anfangsmoduln und die Tangentenmoduln sowie die Gesamtheit der in
der vorliegenden Beschreibung erwähnten mechanischen Eigenschaften
bei Dehnung (insbesondere Festigkeit, Bruchdehnung) werden in bekannter
Weise mit Hilfe von Messungen vom Kraft-Dehnungs-Typ (Kraft in da/N
und Dehnung in%) gemessen, die mit Hilfe einer "INSTRON"-Prüfmaschine
mit "4D"-Klemmen und unter
Verwendung der folgenden Verfahrensparameter durchgeführt werden:
- – Zuglänge: 400
mm,
- – Zuggeschwindigkeit:
200 mm/min,
- – Standardvorspannung:
0,5 cN/tex.
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Unter
Mantelseil wird definitionsgemäß in der
vorliegenden Beschreibung eine "geradlinige" Seele verstanden,
auf die ein Mantel gewickelt ist, beispielsweise in Form einer Helix.
Hierfür
kann man sich beispielsweise auf die amerikanischen Patentdokumente
US-A-4 343 343 und US-A-4 893 665 für die Beschreibung von Mantelseilen
beziehen, die dieser Definition entsprechen.
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Unter
dem Ausdruck "geradlinige
Seele" (im Englischen üblicherweise
als "core" oder "core yarn" bezeichnet) wird
ein einziger Faden oder werden mehrere zusammengedrehte Fäden verstanden,
auf die der Mantel gewickelt wird (der im Englischen häufig die
Bezeichnung "sheath" oder "sheath yarn" trägt), der
ebenfalls aus einem einzigen Faden oder aus mehreren zusammengedrehten
Fäden besteht.
Das Zusammenfügen des
Mantels und der Seele erfolgt demnach ohne Verzwirnung dieser beiden
Bestandteile, im Unterschied zu den oben erwähnten Seilen mit verzwirnter
Struktur.
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In
der vorliegenden Beschreibung bezeichnet der Ausdruck "Faden" gleichermaßen ein
Garn auf der Basis einer Vielzahl von Elementarfilamenten mit geringem
Durchmesser, die zusammengedreht werden (beispielsweise ein Garn
auf der Basis von etwa 100 einzelnen Filamenten, von denen jedes
einen Durchmesser in der Nähe
von etwa 10 μm
hat), wie ein einziges Monofilament.
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Unter
Monofilament wird ein einheitliches Filament verstanden (definitionsgemäß nicht
verdreht), dessen Durchmesser oder Dicke D (d.h. die kleinste Querabmessung
seines Querschnitts, wenn der Querschnitt nicht kreisförmig ist)
mindestens 40 μm
beträgt
(minimaler Titer von 1,7 tex). Diese Definition schließt somit gleichermaßen Monofilamente
mit im wesentlichen zylindrischer Form (d.h. mit kreisförmigem Querschnitt)
wie auch längliche
Monofilamente, Monofilamente mit abgeflachter Form, oder auch Streifen
oder Folien mit einer Dicke D ein.
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Nach
einem Ausführungsbeispiel
der bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist das Hybridmantelseil so, dass die Seele aus einem einzigen Garn
besteht und dass der Mantel aus einem oder mehreren zusammengedrehten
Garnen, vorzugsweise zwei bis vier zusammengedrehten Garnen, besteht.
In diesem Fall hat man dem Garn, das die Seele bildet, eine Verdrillung
in der Größenordnung
von einigen zehn oder sogar mehreren hundert Umdrehungen/Meter gegeben,
bevor der Mantel auf die Seele gewickelt wird.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist das Hybridmantelseil so, dass die Seele aus mehreren zusammengedrehten
Garnen besteht und dass der Mantel aus einem oder mehreren zusammengedrehten
Garnen besteht.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist das Hybridmantelseil so, dass die Seele aus einem Monofilament
besteht und dass der Mantel aus einem einzigen Garn oder mehreren
zusammengedrehten Garnen besteht.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist das Hybridmantelseil so, dass die Seele aus einem einzigen Garn
oder mehreren zusammengedrehten Garnen besteht und dass der Mantel
aus einem Monofilament besteht.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist das Hybridmantelseil so, dass sowohl die Seele als auch der
Mantel aus einem Monofilament besteht.
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In
der vorliegenden Beschreibung wird der Titer der Garne bzw. Fäden an mindestens
drei Proben bestimmt, wobei jedes/jeder eine Länge von 50 m hat, durch Wiegen
des Garnes bzw. Fadens mit dieser Länge. Der Titer wird in tex
angegeben (Gewicht in Gramm von 1000 m des Fadens – zur Erinnerung:
0,111 tex sind gleich 1 Denier).
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Die
Reißfestigkeit
(Reißkraft
dividiert durch den Titer) und die verschiedenen Dehnmoduln werden
in cN/tex (1 cN/tex = 0,11 g/den) angegeben. Die Bruchdehnung wird
in% angegeben.
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In
nicht einschränkender
Weise kann die Seele des erfindungsgemäßen Hybridmantelseiles bestehen aus:
- – einem
aliphatischen Polyamid, wie einem Polyamid 6,6,
- – einem
aliphathischen Polyester, wie Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylennaphthalat
(PEN), oder
- – Reyon.
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Der
Mantel des erfindungsgemäßen Hybridmantelseiles
kann beispielsweise bestehen aus:
- – einem
aromatischen Polyamid, wie Aramid, oder
- – einem
aromatische Polyester, wie dem Polyester, der unter der Bezeichnung "VECTRA" im Handel erhältlich ist,
oder auch
- – einer
Cellulose oder einem Cellulosederivat von flüssigkristalliner Herkunft mit
hohem Anfangsmodul (insbesondere größer als 1500 cN/tex), wie sie
beispielsweise in den Patentdokumenten WO-A-85/05115, WO-A-96/09356,
WO-A-97/06294 beschrieben werden.
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Nach
einem Ausführungsbeispiel
der bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
umfasst das Hybridmantelseil eine Seele aus aliphatischem Polyamid,
wie einem Polyamid 6,6, und einen Mantel aus aromatischem Polyamid,
wie Aramid, oder aus Cellulose mit hohem Modul von flüssigkristalliner
Herkunft.
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Nach
einem weiteren Merkmal der bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist das Hybridmantelseil so, dass die Seele eine Bruchdehnung von
mehr als 10% aufweist.
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Nach
einem weiteren Merkmal der bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
weist das Hybridmantelseil eine Kraft-Dehnungs-Kurve (Spannung in daN, Dehnung in %)
auf, die einen Übergangspunkt aufweist,
wobei der Dehnmodul dieses Seiles diesseits des Übergangspunktes in etwa dem
Dehnmodul der Seele und der Dehnmodul dieses Seiles jenseits des Übergangspunktes
in etwa dem Dehnmodul des Mantels entspricht, wobei dieser Übergangspunkt
ei ner Dehnung entspricht, die im Bereich von 1 bis 7% und vorzugsweise
im Bereich von 2 bis 4% liegt.
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In
bekannter Weise wird der Punkt als "Übergangspunkt" (oder Punkt, an
dem sich die Steigung ändert)
bezeichnet, der der Dehnung entspricht, bei der sich die beiden
Tangenten an der Kurve für
die Dehnung Null und beim Bruch schneiden.
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Das
Hybridmantelseil gemäß der bevorzugten
erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird durch ein Verfahren hergestellt, das im wesentlichen darin
besteht,
- – eine
Seele und einen Mantel getrennt herzustellen, die jeweils aus einem
einzigen Faden oder aus mehreren zusammengedrehten Fäden gebildet
sind,
- – den
Mantel, beispielsweise helixförmig,
so auf die Seele zu wickeln, dass die Schlaglänge der Wicklung der Seele
in dem Mantelseil größer als
die Schlaglänge
der Wicklung des Mantels ist.
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Dieses
Zusammenfügen
wird beispielsweise mit Hilfe einer volumetrischen Verseilmaschine
und einer Spinnmaschine vom Typ der Ringspinnmaschinen durchgeführt.
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Ein
erfindungsgemäßes Verbundgewebe
umfasst eine Kautschukzusammensetzung auf der Basis mindestens eines
Dienelastomers, die mit den erfindungsgemäßen Hybridseilen verstärkt ist
(d.h. von denen jedes einen Quotienten (Endtangentenmodul/Anfangstangentenmodul)
größer als
10 aufweist), und dieses Verbundgewebe ist vorteilhaft in einem
Luftreifen verwendbar.
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Unter
Dienelastomer wird in bekannter Weise ein Elastomer verstanden,
das mindestens teilweise (d.h. ein Homopolymer oder ein Copo lymer)
von Dienmonomeren abstammt, d.h. von Monomeren, die zwei Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
aufweisen, die gegebenenfalls konjugiert sind.
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Diese
Kautschukzusammensetzung ist vorzugsweise eine Zusammensetzung auf
der Basis mindestens eines Dienelastomers, dessen molarer Gehalt
an Einheiten, die von konjugierten Dienen stammen, größer als
15% ist (ein derartiges Dienelastomer wird im allgemeinen als "im wesentlichen ungesättigt" bezeichnet).
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So
fallen beispielsweise Dienelastomere wie die Butylkautschuke oder
die Copolymere aus Dienen und α-Olefinen
vom EPDM-Typ nicht unter die obige Definition und können als "im wesentlichen gesättigte" Dienelastomere bezeichnet
werden (molarer Gehalt an Einheiten, die von Dienen abstammen, immer
unterhalb von 15%).
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Noch
bevorzugter ist diese Kautschukzusammensetzung eine Zusammensetzung
auf der Basis mindestens eines Dienelastomers, dessen molarer Gehalt
an Einheiten, die von konjugierten Dienen abstammen, größer als
50% ist (ein derartiges Dienelastomer wird im allgemeinen als "stark ungesättigt" bezeichnet). Dieses
Dienelastomer wird dann vorzugsweise aus der Gruppe ausgewählt, die
aus den Polybutadienen, Naturkautschuk, den Synthesepolyisoprenen,
den verschiedenen Butadiencopolymeren, den verschiedenen Isoprencopolymeren
und den Gemischen dieser Elastomere besteht.
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Von
den Polybutadienen sind vor allem diejenigen besonders gut geeignet,
die einen Gehalt an 1,2-Einheiten aufweisen, der im Bereich von
4 bis 80% liegt, oder diejenigen, die einen cis-1,4-Gehalt aufweisen,
der größer als
80% ist.
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Von
den Synthesepolyisoprenen sind vor allem die cis-1,4-Polyisoprene
besonders gut geeignet, vorzugsweise diejenigen, die einen Gehalt
an cis-1,4-Bindungen größer als
90% aufweisen.
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Unter
Butadien- oder Isoprencopolymeren werden vor allem die Copolymere
verstanden, die durch die Copolymerisation mindestens eines dieser
beiden Monomere mit einer oder mehreren vinylaromatischen Verbindungen,
die 8 bis 12 Kohlenstoffatome aufweisen, erhalten werden. Als vinylaromatische
Verbindungen sind beispielsweise Styrol, o-, m-, p-Methylstyrol,
das Handelsgemisch "Vinyltoluol", p-tert.-Butylstyrol, die
Methoxystyrole, die Chlorstyrole, Vinylmesitylen, Divinylbenzol,
Vinylnaphthalin geeignet. Die Copolymere können 99 bis 20 Gew.-% Dieneinheiten
und 1 bis 80 Gew.-% vinylaromatische Einheiten enthalten.
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Von
den obigen Butadien- oder Isoprencopolymeren werden vorzugsweise
die Butadien-Styrol-Copolymere, die Isopren-Butadien-Copolymere,
die Isopren-Styrol-Copolymere und die Isopren-Butadien-Styrol-Copolymere
angegeben.
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Zusammenfassend
ist vorzugsweise ein Dienelastomer geeignet, das aus der Gruppe
der "stark ungesättigten" Dienelastomere ausgewählt wird,
die aus den Polybutadienen (BR), Naturkautschuk (NR), den Synthesepolyisoprenen
(IR), den Butadien-Styrol-Copolymeren (SBR), den Isopren-Butadien-Copolymeren (BIR),
den Isopren-Styrol-Copolymeren (SIR), den Butadien-Styrol-Isopren-Copolymeren
(SBIR) und den Gemischen dieser Elastomere besteht.
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Die
Kautschukzusammensetzung des erfindungsgemäßen Verbundgewebes enthält vorteilhaft überwiegend
(d.h. in einem Masseanteil von mehr als 50%) oder ausschließlich ein
oder mehrere "stark
ungesättigte" Dienelastomere,
die wie weiter oben definiert sind, gegebe nenfalls in Kombination
mit einem oder mehreren "im
wesentlichen gesättigten" Dienelastomeren
oder Nichtdienelastomeren, die im Unterschuss verwendet werden,
und/oder in Kombination mit Polymeren, die verschieden von Elastomeren
sind (beispielsweise thermoplastische Polymere), die ebenfalls im
Unterschuss verwendet werden.
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Die
Kautschukzusammensetzungen der erfindungsgemäßen Verbundgewebe enthalten
ferner alle üblicherweise
bei der Herstellung von Luftreifen verwendeten Zusatzstoffe oder
einen Teil dieser Zusatzstoffe, wie verstärkende Füllstoffe, wie Ruß oder Kieselsäure, Alterungsschutzmittel,
wie z.B. Antioxidantien, Strecköle,
Weichmacher oder Verarbeitungshilfsmittel für Zusammensetzungen im unvulkanisierten
Zustand, ein Vernetzungssystem auf der Basis von Schwefel, von Schwefelspendern
oder Peroxiddonoren, Vulkanisationsbeschleuniger, -aktivatoren oder
-verzögerer,
Methylenakzeptoren oder Methylendonoren, bekannte Haftvermittlersysteme
vom "RFS"-Typ (Resorcin-Formaldehyd-Kieselsäure) oder
Metallsalze, insbesondere Kobaltsalzen.
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Das
erfindungsgemäße Verbundgewebe
kann in unterschiedlichen Formen vorliegen, beispielsweise in Form
einer Lage, eines Bandes, eines Streifens oder eines Blocks aus
Kautschuk, in die/den/das die metallische Verstärkung mit Hilfe verschiedener
Einrichtungen, die dem Fachmann bekannt sind, eingebracht wird, wie
beispielsweise mit Einrichtungen zum Formen, zum Kalandrieren oder
zum Extrudieren.
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Ein
Luftreifen nach einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst einen Scheitel,
an den sich zwei Seitenwände
und zwei Wülste
anschließen
und der eine Karkasslage aufweist, die in den Wülsten verankert ist, wobei
der Scheitel umfasst:
- – mindestens eine Verstärkungsscheitellage,
die parallele Seile enthält,
die, bezogen auf die Umfangsrichtung, mit einem Winkel α orientiert
sind, der im Bereich von 10 bis 45 Grad liegt, und
- – mindestens
eine Umschnürungsscheitellage,
die Seile enthält,
die in dieser Umfangsrichtung orientiert sind, die spiralförmig gewickelt
sind,
und dieser Luftreifen ist so, dass die Umschnürungsscheitellage
aus dem erfindungsgemäßen Verbundgewebe
besteht, das wie weiter oben definiert ist.
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Nach
einem Ausführungsbeispiel
dieser ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist der Luftreifen so aufgebaut, dass die Umschnürungsscheitellage in radialer
Richtung auf der Außenseite
der Verstärkungsscheitellage(n)
angeordnet ist.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel
dieser ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist der Luftreifen so aufgebaut, dass die Umschnürungsscheitellage in radialer
Richtung auf der Innenseite der Karkasslage angeordnet ist.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel
dieser ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist der Luftreifen so aufgebaut, dass der Scheitel mindestens zwei übereinander
angeordnete Verstärkungsscheitellagen
aufweist, von denen jede parallele Seile aufweist, die von einer
Lage zur anderen sich kreuzend angeordnet sind und mit der Umfangsrichtung
Winkel (α, β) bilden,
die im Bereich von 10 bis 45 Grad liegen, und dass die Umschnürungsscheitellage
zwischen diesen Verstärkungsscheitellagen
angeordnet ist.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel
dieser ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist der Luftreifen so aufgebaut, dass der Scheitel mindestens zwei übereinander
angeordnete Verstärkungsscheitellagen
aufweist, von denen jede parallele Seile aufweist, die von einer
Lage zur anderen sich kreuzend angeordnet sind und mit der Umfangsrichtung
Winkel (α, β) bilden,
die im Bereich von 10 bis 45 Grad liegen, und dass die Umschnürungsscheitellage
zwischen der Karkasslage und der Verstärkungsscheitellage angeordnet ist,
die in radialer Richtung am weitesten innen liegt.
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Unter
Bezugnahme auf eines dieser Ausführungsbeispiel
der ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist der Luftreifen vorteilhaft so, dass auf seiner gesamten Breite
die Hybridseile der Umschnürungsscheitellage
im vulkanisierten und neuen Zustand des Luftreifens ein Kontraktionsvermögen in der
Hitze (CS) aufweisen, das kleiner als oder gleich groß wie das
Kontraktionsvermögen
in der Hitze dieser gleichen mit einem Haftvermittler behandelten
Seile vor ihrem Einbringen in die Umschnürungsscheitellage ist.
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Die
Anmelder haben festgestellt, dass dieses Merkmal des Kontraktionsvermögens in
der Hitze der Hybridseile der Umschnürungsscheitellage es ermöglicht,
das Rollgeräusch
des Luftreifens bei reduzierter Geschwindigkeit noch ausgeprägter zu
verringern, wobei dem Reifen gleichzeitig ein hohes Festigkeitsniveau
bei hoher Geschwindigkeit verliehen wird.
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Die
Hybridseile, die in Umfangsrichtung mit Einbaudurchmessern eingebaut
werden, die über
die gesamte Breite des Scheitels um weniger als 0,5% von den Enddurchmessern
dieser Seile in dem Luftreifen nach der Vulkanisation abweichen,
werden im Laufe der Konfektionierung des Luftreifens oder seiner
Vulkanisation keiner größeren Verformung
unterzogen. Eine derartige nennenswerte Verformung würde beispielsweise
bei der Konfektionierung oder der Vulkanisation eine lokale Dehnung
dieser Seile von mehr als 2 oder 3% mit sich bringen. Diese Dehnung
wirkt sich im allgemeinen auf die Eigenschaften der so verformten
Seile aus, insbesondere auf ihren Modul, ihr Kontraktionsvermögen und
ihren Spannungszustand.
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Hieraus
resultiert, dass sich die verwendeten Hybridseile im vulkanisierten
Luftreifen über
die gesamte Lage in einem Zustand befinden, der dem Zustand der
mit dem Haftvermittler behandelten Seile vor deren Einbringen in
den Luftreifen sehr ähnlich
ist.
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Unter "mit einem Haftvermittler
behandelten Seilen" werden
Seile verstanden, die einer geeigneten Beschichtungsbehandlung unterzogen
wurden, die als Schlichten oder Behandeln mit einem Haftvermittler (Adherisation)
bezeichnet wird, die dazu führt,
dass die Seile nach einer geeigneten Wärmebehandlung auf der zuvor
erwähnten
Kautschukzusammensetzung haften. Die Seile werden in einer Folge
von Verfahrensschritten bestrichen, in denen sie durch Bäder mit
einem Haftvermittler gezogen werden, die typisch für den gegenwärtigen Stand
der Technik sind, und dann einer Wärmebehandlung unter einer Spannung
unterzogen werden, die es ermöglicht,
ihnen das erforderliche Ausmaß an
Kontraktionsvermögen
(CS) zu verleihen.
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Unter "Kontraktionsvermögen in der
Hitze" (CS) wird
die relative Längenänderung
einer textilen Verstärkung
verstanden, die unter einer Vorspannung, die der halben Summe der
Titer aller Elementarfasern entspricht, zwischen den Platten eines
Ofens (Gerät
vom Typ TESTRITE) angeordnet ist, der auf eine konstante Temperatur
von 185 ± 0,5°C eingestellt
ist. Das Kontraktionsvermögen
in der Hitze CS wird gemäß der folgenden
Formel in Prozent ausgedrückt:
CS (%) = 100 × |L1 – Lo|/L0, worin bedeuten:
L0 die Anfangslänge der mit dem Haftvermittler
behandelten Verstärkung,
bei Umgebungstemperatur unter einer Vorspannung, die der halben
Summe der Titer aller Elementarfasern entspricht, und L1 die
Länge dieser
gleichen Verstärkung
bei 185°C.
Die Länge
L1 wird nach einem Zeitraum zur Stabilisierung
der Verstärkung
bei der Temperatur von 185°C
gemessen, der 120 s ± 2%
entspricht. Die Standardabweichung bei der Messung von CS beträgt ± 0,15%.
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Das
Kontraktionsvermögen
ist unmittelbar die Folge aller Arbeitsgänge, denen die Verstärkung bei
ihrer Herstellung oder bei ihrer Verwendung unterzogen wurde.
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Das
Kontraktionsvermögen
in der Hitze der erfindungsgemäßen Hybridseile
ist, bevor sie in den Luftreifen eingebracht werden, vorzugsweise
größer als
0,5% und noch bevorzugter größer als
1%.
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Nach
der Vulkanisation eines erfindungsgemäßen Reifens wurden mehrere
Stücke
von Hybridseilen aus der Umschnürungsscheitellage
entnommen, wonach sofort ihr Kontraktionsvermögen in der Hitze gemessen wurde
(d.h. der Zeitraum zwischen der Entnahme der Seile und dem Einbringen
dieser Seile in den TESTRITE-Ofen betrug weniger als 60 s). Diese
Messungen haben bestätigt,
dass ihr CS-Wert deutlich kleiner als oder gleich groß wie der
Wert war, den sie vor ihrem Einbringen in den Luftreifen hatten,
und dies unabhängig
von ihrer axialen Position in dem Luftreifen.
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Nach
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann die Konfektionierung des erfindungsgemäßen Luftreifens vorteilhaft
auf einem starren Kern durchgeführt
werden, der die Form seines inneren Hohlraums auferlegt, wie denjenigen,
die in den Patentdokumenten EP-A-242
840 oder EP-A-822 047 beschrieben werden. Auf diesen Kern werden
in der Reihenfolge, die von der Produktarchitektur vorgegeben wird,
alle Bestandteile des Luftreifens aufgebracht, die unmittelbar an
ihrem endgültigen
Platz angeordnet werden, ohne zu irgendeinem Zeitpunkt der Konfektionierung
einer Verformung bzw. Formgebung unterzogen zu werden. Die Härtung wird
auf dem Kern durchgeführt,
wobei dieser erst nach der Vulkanisationsphase herausgezogen wird.
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Diese
Herstellungsweise bringt den Vorteil mit sich, dass die auf die
Seile, insbesondere die Hybridseile mit der Orientierung von 0°, bei den
herkömmlichen
Phasen der Formgebung ausgeübten
Vorspannungen stark verringert oder sogar völlig vermieden werden.
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Man
kann außerdem
den Reifenmantel auf dem Kern teilweise kühlen, um die Verstärkungen
in dem Verformungszustand zu halten, den sie bei der Montage erhalten
haben.
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Nach
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann man den Luftreifen in äquivalenter Weise
auf einer Trommel herstellen, wie sie in den Patentdokumenten WO-A-97/47
463 oder EP-A-718 090 beschrieben wird, mit der Maßgabe, dass
der Reifenrohling geformt wird, bevor die in Umfangsrichtung orientierten
Hybridseile angeordnet werden.
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Nach
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann man die Anordnung der Hybridseile auch auf einer Form mit identischer
Geometrie wie der Form durchführen,
die in der Härtungsform
angestrebt wird. Der Scheitelblock wird anschließend mit dem ergänzenden
Rohling des Luftreifens unter Anwendung von Übertragungstechniken zusammengefügt, die
dem Fachmann bekannt sind, und der Luftreifen wird, weiterhin unter
Befolgung bekannter Prinzipien, eingepasst und durch Ausbreiten
einer Membran im Inneren des Luftreifens unter Druck gesetzt.
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Diese
Ausführungsform
garantiert auch das Fehlen von Vorspannungen, die durch die Formung
in der Vulkanisierpresse hervorgerufen werden.
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All
diese Ausführungsformen
ermöglichen
es zu erreichen, dass die Hybridseile, die in Umfangsrichtung orientiert
sind, mit Einbaudurchmessern spiralförmig gewickelt sind, die über die
gesamte Breite des Scheitels um weniger als 0,5% von den Enddurchmessern
dieser Seile in dem Luftreifen nach der Vulkanisation abweichen.
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Eine
montierte Einheit gemäß einem
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel,
die für
die Ausrüstung eines
Lastwagens verwendbar ist, umfasst eine Felge, einen Luftreifen,
der auf der Felge montiert ist, und eine Stützmembran, die im Inneren des
Luftreifens (P) auf der Felge montiert ist und die an das Stützen des
Luftreifens im Fall eines Druckabfalls im Inneren des Reifens angepasst
ist, in einer solchen Weise, dass die montierte Einheit in ihrem
Innenraum zwei gegeneinander abgedichtete Hohlräume aufweist, die voneinander durch
diese Membran getrennt sind, die auf ihrem Scheitel mit mindestens
einer Verstärkungsscheitellage
und mit einer Umschnürungsscheitellage
verstärkt
ist, die Seile enthält,
die in Umfangsrichtung der montierten Einheit orientiert sind.
-
Diese
montierte Einheit ist so ausgestaltet, dass die Umschnürungsscheitellage
aus dem erfindungsgemäßen Verbundgewebe
besteht, das wie weiter oben definiert ist.
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Der
Hohlraum auf der Innenseite dieser Membran ist dafür vorgesehen,
auf einen Druck aufgeblasen zu werden, der größer als der Druck im übrigen Hohlraum
des Luftreifens ist. Unter diesen üblichen Anwendungsbedingungen
weist die Membran einen Rollradius am Scheitel auf, der kleiner
als der zusammengedrückte
Radius des bei seinem empfohlenen Druck verwendeten Luftreifens
ist.
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Wenn
der Reifen platzt, reißt
die Umschnürungsscheitellage
der Membran, sobald der Druckunterschied zwischen dem Hohlraum auf
der Innenseite der Membran und dem Hohlraum des Luftreifens einen
bestimmten Alert übersteigt,
was zum Ausbreiten der Membran im Luftreifen führt und so der montierten Einheit ermöglicht,
unter akzeptablen Bedingungen im beschädigten Zustand weiter zu rollen.
Für eine
Beschreibung der allgemeinen Funktionsweise dieser montierten Einheit
kann auf das Patentdokument WO-A-98/23457 verwiesen werden.
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Die
oben erwähnten
Merkmale der vorliegenden Erfindung sowie weitere Merkmale werden
besser verstanden beim Lesen der folgenden Beschreibung mehrerer
erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele,
die zur Veranschaulichung angegeben werden und nicht einschränkend sind,
wobei die Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
erfolgt, von denen
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1 eine
Graphik darstellt, die die Kraft-Dehnungs-Kurve eines erfindungsgemäßen Hybridmantelseiles
zeigt,
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2 eine
Ansicht eines Luftreifens im axialen Halbschnitt ist, der eine Umschnürungsscheitellage aufweist,
die gemäß einem
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
angeordnet ist,
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3 eine
Ansicht eines Luftreifens im axialen Halbschnitt ist, der eine Umschnürungsscheitellage aufweist,
die gemäß einem
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
angeordnet ist,
-
4 eine
Ansicht eines Luftreifens im axialen Halbschnitt ist, der eine Umschnürungsscheitellage aufweist,
die gemäß einem
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
angeordnet ist,
-
5 eine
Ansicht eines Luftreifens im axialen Halbschnitt ist, der eine Umschnürungsscheitellage aufweist,
die gemäß einem
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
angeordnet ist,
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6 und 7 in
schematischer Weise diametral gegenüber liegende Meridionalschnitte
einer montierten Einheit zeigen, die eine Felge, einen Luftreifen
und eine Sicherheitsmembran aufweist, wenn der Luftreifen unter
Belastung zusammengedrückt
ist und unter normalen Bedingungen rollt, und
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8 und 9 nach
Art der 6 und 7 in schematischer
Weise die Meridionalschnitte der gleichen montierten Einheiten zeigen,
die einem Rollbetrieb im beschädigten
Zustand unterzogen wird.
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Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Hybridmantelseiles:
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Es
wurde ein erfindungsgemäßes Hybridmantelseil
hergestellt, indem getrennt in entgegengesetzter Richtung und mit
gleicher Schlaglänge
hergestellt wurden:
- – zum einen ein mit sich selbst
verdrehter Faden (der im Allgemeinen auch als "Überzwirn" bezeichnet wird) auf
der Basis eines Garnes aus Polyamid 6,6 mit einem Titer von 94 tex,
der dafür
vorgesehen ist, die Seele des Seiles zu bilden, und
- – zum
anderen ein Faden auf der Basis von zwei zusammengedrehten Garnen
(der vom Fachmann im Allgemeinen als "Zwirn" bezeichnet wird) aus Kevlar® (Aramid),
von denen jedes einen Titer von 167 tex aufweist, wobei dieser Faden
dafür vorgesehen
ist, den Mantel des Seiles zu bilden.
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Genauer
wird das Garn der Seele in S-Richtung mit einer Schlaglänge von
200 Umdrehungen/Meter (5200) verdreht, und die Mantelgarne werden
mit gleicher Schlaglänge
in Z-Richtung zusammengedreht (Z200).
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Anschließend wird
der Mantelfaden helixförmig
auf den Seelenfaden gewickelt, wobei mit Hilfe einer volumetrischen
Verseilmaschine und einer Spinnmaschine vom Typ der Ringspinnmaschinen
eine zusätzliche Verdrillung
von 115 Umdrehungen/Meter eingeprägt wird, wobei diese zusätzliche
Verdrillung in Überzwirnrichtung
(S) der Seele erfolgt, so dass die Schlaglänge der Verdrillung der Seele
in dem Mantelseil 315 Umdrehungen/Meter in S-Richung beträgt und dass
die Schlaglänge
der Verdrillung des Mantels in dem Seil 85 Umdrehungen/Meter in
Z-Richtung beträgt.
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Anschließend wurde
das Schlichten des so erhaltenen Hybridmantelseiles durchgeführt, wobei
bei der Behandlung eine Spannung von 0,25 daN verwendet wurde.
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1 zeigt
die Kraft-Dehnungs-Kurve, die für
dieses erfindungsgemäße geschlichtete
Hybridmantelseil erhalten wurde (Bezugszeichen 1 in dieser 1),
im Vergleich:
- – mit der Kurve 2 eines
Fadens vom Zwirntyp, der aus zwei zusammengedrehten Kevlar®-Garnen
besteht (von denen jedes einen Titer von 167 tex aufweist und mit
einer Schlaglänge
von 315 Umdrehungen/Meter verdreht ist), und
- – mit
der Kurve 3 eines Garnes aus Polyamid 6,6 (das einen Titer
von 94 tex aufweist und in sich mit einer Schlaglänge von
300 Umdrehungen/Meter verdreht ist).
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In 1 sind
ebenfalls die Tangenten an der Kurve 1 des erfindungsgemäßen Hybridmantelseils
dargestellt, zum einen für
eine Dehnung Null (Tangente Ti), und zum
anderen für
eine Dehnung, die dem Bruch des Seiles entspricht (Tangente TR). Diese Tangenten schneiden sich in einem Übergangspunkt,
der einer Dehnung des Seiles von etwa 2,5% entspricht.
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Die
Berechnung der Steigungen dieser Tangenten Ti und
TR liefert den Anfangstangentenmodul und den
Endtangentenmodul des Seiles für
eine Dehnung Null bzw. für
die Dehnung, bei der es zum Bruch kommt. Hieraus wird der Quotient
(Endtangentenmodul/Anfangstangentenmodul) des Seiles abgeleitet.
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Man
erhält
für die
Tangente TR eine Steigung von etwa 1,01
daN und für
die Tangente Ti eine Steigung von etwa 0,078
daN, woraus ein Wert von 12,95 für
den Wert des Quotienten (Endtangentenmodul/Anfangstangentenmodul)
des erfindungsgemäßen Hybridmantelseiles
folgt.
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Diese
sehr deutliche Entkopplung der Tangentenmoduln bei kleiner und bei
starker Deformation zeigt sich darin, dass die Kraft-Dehnungs-Kurve
des erfindungsgemäßen Hybridmantelseiles
sehr nahe bei der Spur der Tangenten Ti und
TR verläuft.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass bei geringen Deformationen, wie sie
beispielsweise inhärent
bei einer Rollgeschwindigkeit unter 120 km/h auftreten, der Dehnmodul
des Hybridmantelseiles ungefähr
dem Dehnmodul der Seele entspricht, die dieses Seil enthält (siehe
in 1 die ähnlichen
Steigungen der Kurven 1 und 3 bei geringer Dehnung),
was sich in einem geringen Rollgeräusch äußert, wenn dieses Seil als
Verstärkungselement
einer Umschnürungsscheitellage
eines Luftreifens verwendet wird.
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Es
wird ferner darauf hingewiesen, dass bei starken Deformationen,
wie sie beispielsweise inhärent bei
einer Rollgeschwindigkeit von mehr als 120 km/h auftreten, der Dehnmodul
des Hybridmantelseiles ungefähr
dem Dehnmodul des Mantels entspricht, den dieses Seil erhält (siehe
in 1 die ähnlichen
Steigungen der Kurven 1 und 2 bei einer starken
Dehnung), was sich in einer zufriedenstellenden Umschnürungsfunktion der
mit diesen Seilen verstärkten
Scheitellage äußert.
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Die
beiden folgenden Versuchsreihen ermöglichen eine Veranschaulichung
der Vorteile, die durch die erfindungsgemäßen Hybridmantelseile in Umschnürungsscheitellagen
eines Luftreifens geliefert werden.
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Erste Reihe von Rolleversuchen
mit einem Fahrzeug, das mit PKW-Reifen ausgerüstet ist, deren Scheitel zwei sich
kreuzende Verstärkungsscheitellagen
und eine Umschnürungsscheitellage
-
Diese
Versuche betreffen die Luftreifen A, B und C mit den Abmessungen
235/55-17, die für
die Ausrüstung
schneller Fahrzeuge vom PKW-Typ vorgesehen sind. Der Scheitelblock
jedes dieser Luftreifen umfasst zwei sich kreuzende Verstärkungsscheitellagen,
von denen jede nicht umschnürte
metallische Seile 6.23 mit einer Schlaglänge von 1,5 mm enthält, sowie
eine Umschnürungsscheitellage,
die Seile enthält,
die in Umfangsrichtung des Luftreifens orientiert sind.
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Im
Fall der Luftreifen A bestehen die Seile der Umschnürungsscheitellage
aus Polyamid 6,6 (herkömmliche
Lösung
für die
Umschnürung
von "Hochleistungsreifen"). Für den Erhalt
einer akzeptablen Geschwindigkeitsfestigkeit ist diese Lage in zwei
Schichten angeord net, die durch eine Spiralwickeltechnik eines Streifens
von Seilen, die in Kautschuk eingebettet sind, übereinander angeordnet werden.
Die Dichte dieser Seile beträgt
200 Seile pro Dezimeter.
-
Im
Fall der Luftreifen B bestehen die Seile dieser Umschnürungsscheitellage
aus Aramid. Diese Lage ist in einer einzigen Schicht mit einer Dichte
der Seile von 50 Seilen pro Dezimeter angeordnet.
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Im
Fall der Luftreifen C bestehen die Seile dieser Umschnürungsscheitellage
aus erfindungsgemäßen Hybridmantelseilen,
die gemäß dem obigen
Ausführungsbeispiel
hergestellt werden (Seile auf der Basis eines Aramidmantels, der
helixförmig
auf eine Seele aus Polyamid 6,6 gewickelt wird). Diese Lage wird
ebenfalls in einer einzigen Schicht mit einer Dichte der Seile von
50 Seilen pro Dezimeter angeordnet.
-
Tier
Tests wurden mit jedem dieser Luftreifen A, B und C durchgeführt:
- – "Brummen der Karosserie": dieser Test ist
repräsentativ
für einen
Insassen, der die Lärmbelästigung wahrnimmt,
die hervorgerufen wird, wenn das Fahrzeug mit konstanter Geschwindigkeit über einen
Untergrund mit einer mittleren Korngröße vom Typ eines Straßenbelags
rollt. Man lässt
ein Fahrzeug mit einer festgelegten Geschwindigkeit über eine
normierte Messfläche
fahren, und Mikrophone zeichnen das Geräuschniveau in dB(A) auf;
- – "Straßenrand"-Geräusch oder "coast by": dieser Test ist
repräsentativ
für einen
Anrainer, der die Lärmbelästigung
wahrnimmt, die hervorgerufen wird, wenn das Fahrzeug mit konstanter
Geschwindigkeit über
einen Untergrund mit einer mittleren Korngröße vom Typ des Belags einer
Fernverkehrsstraße
rollt. Man lässt das
Fahrzeug mit einer festgelegten Geschwindigkeit, Getrie be in Leerlaufstellung,
Motor ausgeschaltet, über
eine normierte Messfläche
(ISO Norm DIS 10844) fahren, und Mikrophone zeichnen die Geräuschniveaus
in dB(A) auf;
- – "Kontakt": dieser Test ist
repräsentativ
für einen
Insassen, der die Schwingungs- und Lärmbelästigung wahrnimmt, die hervorgerufen
wird, wenn das Fahrzeug mit konstanter Geschwindigkeit über ein
Hindernis vom Typ eines Gullydeckels rollt. Man lässt das
Fahrzeug mit einer festgelegten Geschwindigkeit über diesen Gullydeckel fahren,
und der Bediener schätzt
das Schwingungs- und Geräuschniveau
ab und überträgt die Verbesserung
(–) oder
die Verschlechterung (+) auf eine Skala von –2 bis +2, wobei der "Vergleichsluftreifen" (Referenz) den Wert
0 erhält.
- – Geschwindigkeitsfestigkeit:
bei vorgegebener Last und vorgegebenem Reifenfülldruck wird die Geschwindigkeit
des Reifens nach und nach bis zu seiner Zerstörung erhöht, und das Ergebnis des Tests
wird durch die erreichte Maximalgeschwindigkeit und die Beobachtung
der Ursache für
die Zerstörung
des Luftreifens wiedergegeben.
-
Die
folgenden Tabellen 1 und 2 enthalten die erhaltenen Ergebnisse.
-
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Tabelle
1 zeigt, dass die in der Umschnürungsscheitellage
verwendeten Hybridmantelseile bei den erfindungsgemäßen Luftreifen
C, bezogen auf die "Vergleichsluftreifen" A, die in der Umschnürungsscheitel lage Seile
aus Polyamid 6,6 enthalten, für
eine Verbesserung der Geschwindigkeitsfestigkeit sowie eine Abnahme des
als "Brummen der
Karosserie" bezeichneten
Geräuschs
und eine Abnahme des "Kontakt"-Geräuschs sorgen,
trotz der geringeren Dichte der Seile im Vergleich zur Dichte der
Seile, die in den "Vergleichsluftreifen" A verwendet wird.
-
Es
wird darauf hingewiesen, dass diese Hybridmantelseile den "Straßenrand"-Geräusch der
erfindungsgemäßen Luftreifen
C nicht nachteilig verändern,
bezogen auf die "Vergleichsluftreifen" A.
-
-
Tabelle
2 zeigt, dass, wenn man den Luftreifen B als "Vergleich" betrachtet, die Hybridmantelseile beim erfindungsgemäßen Luftreifen
C für eine
starke Abnahme des "Straßenrand"-Geräuschs sorgen,
ohne dass die Geschwindigkeitsfestigkeit verschlechtert wird.
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Zweite Reihe von Rollversuchen
mit einen Fahrzeug, das mit PKW-Reifen ausgerüstet ist, deren Scheitel zwei sich
kreuzende Verstärkungsscheitellagen,
zwei weitere Verstärkungsscheitellagen
und eine Umschnürungsscheitellage
umfasst.
-
Diese
Versuche betreffen ebenfalls Luftreifen D und E mit den Abmessungen
235/55-17, die für
die Ausrüstung
schneller Kraftwagen vom PKW-Typ vorgesehen sind. Der Scheitelblock
jedes dieser Luftreifen umfasst zwei sich kreuzende Verstärkungslagen,
von denen jede nicht umschnürte
metallische Seile 2.23 mit einer Schlaglänge von 0,7 mm aufweist, zwei
weitere Verstärkungsscheitellagen,
von denen jede nicht umschnürte
metallische Seile 4.23 mit einer Schlaglänge von 1,25 mm aufweist, sowie
eine Umschnürungsscheitellage,
die Seile enthält,
die in Umfangsrichtung des Luftreifens orientiert sind.
-
Im
Fall der Luftreifen D bestehen die Seile dieser Umschnürungsscheitellage
aus Polyamid 6,6. Diese Lage ist in zwei Schichten angeordnet, die
durch eine Spiralwickeltechnik eines Streifens von Seilen, die in Kautschuk
eingebettet sind, übereinander
angeordnet werden. Die Dichte dieser Seile beträgt 200 Seile pro Dezimeter.
-
Im
Fall der Luftreifen E bestehen die Seile dieser Umschnürungsscheitellage
aus Hybridmantelseilen gemäß dem obigen
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
(Seile auf der Basis eines Aramidmantels, der helixförmig auf
eine Seele aus Polyamid 6,6 gewickelt ist). Diese Lage wird in einer
einzigen Schicht mit einer Dichte der Seile von 50 Seilen pro Dezimeter
angeordnet.
-
Mit
diesen Luftreifen D und E wurde ein zusätzliches Prüfverfahren durchgeführt:
- – Bestimmung
der Schräglaufsteifigkeit:
für eine
gegebene Geschwindigkeit, einen gegebenen Reifenfülldruck
und gegebene Beladung wird ein Schräglaufwinkel eingestellt, und
man misst die resultierende Seitenkraft beim Schräglauf, wobei
das Ergebnis ausgedrückt
wird, indem der Quotient "Seitenkraft
beim Schräglauf"/Schräglaufwinkel
berechnet wird. Die Messung wird in bekannter Weise in einem Schräglaufwinkelbereich
von ± 1
Grad durchgeführt.
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Die
folgende Tabelle 3 enthält
die bei der Prüfung
der Schräglaufsteifigkeit,
der Prüfung
des "Brummens der
Karosserie" (weiter
unten mit HdK abgekürzt)
und der Prüfung
des "Kontakt"-Geräuschs erhaltenen Ergebnisse.
-
-
Tabelle
3 zeigt, dass die in der Umschnürungsscheitellage
verwendeten Hybidmantelseile bei den erfindungsgemäßen Luftreifen
E für eine
deutlich verbesserte Schräglaufsteifigkeit
sowie ein verringertes Geräusch
durch "Brummen der
Karosserie" und
ein verringertes "Kontakt"-Geräusch, bezogen
auf die "Vergleichsreifen" D, sorgen.
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Beispiele für die Anordnung
der Umschnürungsscheitellagen,
die die erfindungsgemäßen Hybridmantelseile enthalten,
im Luftreifen:
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2 stellt
einen axialen Halbschnitt eines erfindungsgemäßen Luftreifens P dar, der
einen Scheitel 4 umfasst, an den sich zwei Seitenwände 5 und
zwei Wülste
(nicht dargestellt) anschließen.
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Der
Scheitel 4 umfasst eine Karkasslage 6, die in
bekannter Weise in den beiden Wülsten
verankert ist, zwei Verstärkungslagen 7 und 8,
die mit Seilen gebildet sind, die in jeder Lage parallel angeordnet
sind und einander von einer Lage zur nächste Lage kreuzen, wobei sie
mit der Umfangsrichtung Winkel (α, β) von etwa 30° bilden,
und eine Umschnürungsscheitellage 9,
die die erfindungsgemäßen Hybridmantelseile
enthält.
-
Diese
Hybridmantelseile sind spiralförmig
gewickelt, um eine gute Umschnürung
des Scheitels 4 zu gewährleisten,
und sie sind in Umfangsrichtung des Luftreifens P orientiert.
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Die
Karkasslage 6 ist eine Lage vom Radialtyp, die im wesentlichen
in einem Winkel von 90° orientiert ist,
bezogen auf diese Umfangsrichtung.
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3 zeigt
einen partiellen axialen Halbschnitt eines Luftreifens P', der wie weiter
oben eine Karkasslage 6, zwei sich kreuzende Verstärkungslagen 7, 8 und
eine Umschnürungsscheitellage 9 umfasst,
die in radialer Richtung zwischen der Karkasslage 6 und
den beiden sich kreuzenden Verstärkungslagen 7 und 8 angeordnet
ist. Diese Anordnung bringt den Vorteil mit sich, dass die Umschnürungsscheitellage 9 vor
möglichen Beschädigungen
geschützt
wird, die durch die Entstehung von Löchern im Laufstreifen verursacht
werden.
-
4 zeigt
einen partiellen axialen Halbschnitt eines Luftreifens P'', der wie weiter oben eine Karkasslage 6,
zwei sich kreuzende Verstärkungslagen 7, 8 und
eine Umschnürungsscheitellage 9 umfasst,
die zwischen den beiden sich kreuzenden Verstärkungslagen angeordnet ist.
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5 zeigt
einen partiellen axialen Halbschnitt eines Luftreifens P''',
der wie weiter oben eine Karkasslage 6, zwei sich kreuzende
Verstärkungslagen 7, 8 und
eine Umschnürungsscheitellage 9 umfasst,
die in radialer Richtung auf der Innenseite der Karkasslage 6 angeordnet
ist.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäßen Hybridmantelseile den Luftreifen
P, P', P'' oder P''', deren Umschnürungsscheitellage 9 diese
Seile enthält,
die oben erwähnten
Vorteile der Verringerung der Rollgeräusche bei geringer Geschwindigkeit
und der zufriedenstellenden Umschnürung bei hoher Geschwindigkeit
verleihen.
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Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen montierten
Einheit, die für
die Ausrüstung
eines Schwerlastwagens vorgesehen ist:
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Die 6 und 7 zeigen
eine erfindungsgemäße montierte
Einheit E für
Schwerlastwagen, die einen Luftreifen P, eine Montagefelge J und
eine Stützmembran
M umfasst.
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Der
Luftreifen P umfasst in üblicher
Weise Seitenwände 20,
die in radialer Richtung auf der Außenseite mit einem Laufstreifen 21 verbunden
sind und die sich in radialer Richtung nach innen bis hin zu zwei
Wülsten 22 erstrecken,
wobei jeder Wulst durch mindestens einen Wulstkern 23 verstärkt ist,
um den eine Radialkarkassbewehrung 24 verankert ist, wodurch
umgeschlagene Bereiche 25 gebildet werden. In radialer
Richtung oberhalb der Karkassbewehrung 24 ist in dem Scheitel
eine Scheitelbewehrung 26 angeordnet, die aus mindestens
zwei Lagen metallischer Fäden
oder Seile besteht, die innerhalb einer Lage parallel zueinander
verlaufen und von einer Lage zur nächsten Lage sich kreuzend angeordnet
sind, wobei die Fäden
oder Seile mit der Umfangsrichtung des Luftreifens P einen Winkel
bilden, der im Bereich von 5 bis 45° liegen kann.
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Der
Luftreifen P wird als schlauchloser Reifen bezeichnet und umfasst
eine Innenschicht, die aus einer Kautschukzusammensetzung besteht,
die für
die Reifenfüllgase
undurchlässig
ist. Die Einheit aus Luftreifen P und Felge J definiert einen ersten
dichten inneren Hohlraum 27.
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Die
Stützmembran
M des Luftreifens definiert im Inneren des ersten Hohlraums 27 einen
zweiten dichten Hohlraum 15. Diese Membran M ist geschlossen,
weist Seitenwände 11 auf
und ist an ihrem Scheitel mit einer Scheitelbewehrung 12 verstärkt. Diese
Scheitelbewehrung, die leicht expandierbar ist, ist mit einer Umschnürungsbewehrung 13 kombiniert,
die beispielsweise aus einer Umschnürungsscheitellage 130 von
in Umfangsrichtung orientierten Seilen zusammengesetzt ist.
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Erfindungsgemäß handelt
es sich bei diesen in Umfangsrichtung orientierten Seilen der Umschnürungsscheitellage 130 um
erfindungsgemäße Hybridmantelseile,
die beispielsweise aus einem Mantel aus Aramid, der helixförmig um
eine Seele aus Polyamid 6,6 gewickelt ist, bestehen.
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Diese
Hybridmantelseile ermöglichen
es der Lage 130, eine zufriedenstellende Umschnürungsfunktion
der Membran zu gewährleisten,
einerseits gegen die Kräfte,
die durch die Zentrifugalkraft verursacht werden, andererseits gegen
die Kräfte,
die durch den Druckunterschied p0–p1 verursacht werden, worin p0 der
Fülldruck
in dem Hohlraum 15 der Stützmembran M ist, der beispielsweise
9,5·105 Pa beträgt,
und worin p1 der Druck in dem Hohlraum 27 des
Luftreifens P ist, der beispielsweise 9,5·105 Pa
beträgt.
Diese Fülldruckwerte sind
die Nennwerte in der Kälte
in dem gewählten
Beispiel.
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Diese
Umschnürungsfunktion
erlaubt es der Membran M, unter normalen Rollbedingungen der montierten
Einheit E, d.h. unter den empfohlenen Bedingungen hinsichtlich der
Beladung, des Druckes und der Geschwindigkeit für den betreffenden Luftreifen
P, einen Radius RM beizubehalten, der praktisch
konstant und kleiner als der zusammengedrückte Radius RE des
Luftreifens P ist (7 zeigt den zusammengedrückten Teil der
montierten Einheit E unter den normalen Rollbedingungen).
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Die
Membran M wird durch die Abdeckung der Umschnürungsbewehrung 13 mit
einer Kautschukschicht 14 geringer Dicke vervollständigt.
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Wenn
der Luftreifen P an Innendruck verliert, auf schnelle oder langsame
Weise und unabhängig
davon, was der Grund für
diesen Druckverlust ist (p1 nimmt ab), nimmt
der Druckunterschied p0–p1 zu
bis er so groß wird,
dass die Seile der Lage 130 reißen und somit die Expansion
der Stützmembran
M ermöglichen,
bis der Hohlraum 27 des Luftreifens P vollständig ausgefüllt ist
(siehe 8 und 9).
-
Da
die Zunahme des Volumens eine Abnahme des anfänglichen Innendruckes p0 der Membran M mit sich bringt, wird die
montierte Einheit E unter einem kleineren Druck p2 betrieben,
was zu einem zusammengedrückten
Radius R'E im Rollbetrieb im beschädigten Zustand führt, der
kleiner als der zusammengedrückte Radius
RE im normalen Rollbetrieb ist (siehe 9).
Der Radius R'E ermöglicht
jedoch eine Weiterfahrt mit mäßiger Geschwindigkeit
bis zur nächsten
Tankstelle ohne eine größere Beschädigung des
Luftreifens P und ohne dass ein Mensch eingreifen muss, in der es
dann möglich
ist, die zusätzliche
Reifenfüllluft
zuzuführen, die
erforderlich ist, um einen Radius sehr nahe beim Radius RE zu erhalten und um ein Fahren unter praktisch normalen
Bedingungen zu ermöglichen.