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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches
1 und eine Vorrichtung nach Anspruch 18.
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Ein
Verfahren und eine Vorrichtung dieser Art sind bekannt. Die europäische Patentanmeldung EP-A-0988784
offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Melken von Tieren
mit Hilfe eines Melkroboters. Eine Kuh kann sich in einem Bereich
frei bewegen und einzeln von diesem Bereich aus die Melkbox aufsuchen,
um gemolken zu werden. Der Melkroboter ist in der Melkbox angeordnet.
Vor dem Melken wird das Tier mit Hilfe eines Identifikationssystems
identifiziert. Der Computer des Melkroboters entscheidet auf der
Basis eines Melkkriteriums, ob das Tier zum Melken zugelassen wird
oder nicht. Das Tier wird gemolken, wenn seit dem vorhergehenden
Melkvorgang zumindest eine bestimmte Anzahl von Melkvorgängen bei
anderen Tieren stattgefunden hat. Diese bestimmte Anzahl von Melkvorgängen ist
eine Funktion von Parametern, die sich sowohl auf die Gruppe von
Tieren beziehen können,
wie z. B. die gesamte Anzahl von Melkvorgängen pro Zeiteinheit, als auch
auf das individuelle zu melkende Tier, wie z. B. die individuelle
Melkzahl. Diese individuelle Melkzahl umfaßt die gewünschte durchschnittliche Anzahl
von Melkvorgängen
pro Zeiteinheit. Die Melkzahl kann von einer Anzahl von Parametern
abhängen,
wie z. B. Gesundheit und Stadium der Laktationsperiode. Dadurch
wird erreicht, daß die
Produktion und die Produktionskapazität der Vorrichtung richtig aufeinander
abgestimmt sind.
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In
der gegenwärtigen
Viehzucht-Praxis ist eine gute Planung der Produktion einer Gruppe
von Tieren sehr wichtig. Diese Produktion wird häufig von äußeren Faktoren, wie z. B. Quotenvorschriften,
bestimmt. Die Quotenvorschriften legen fest, daß nur eine bestimmte maximale
Produktion, die sogenannte Quote, während eines bestimmten Zeitraumes,
dem sogenannten Quotenjahr, produziert werden darf. Wegen dieser
Vorschriften kann sowohl das Unterschreiten als auch das Überschreiten
einer bestimmten geplanten Produktion eine sehr teure Angelegenheit
werden. Das Verfahren und die Vorrichtung, die oben beschrieben
sind, geben jedoch keinen Hinweis darauf, wie diese bestimmte Produktion
zu erzielen ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der obengenannten
Art zu schaffen, mittels dessen eine bessere Planung der Produktion
(einer Gruppe von Tieren) möglich
ist.
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Gemäß der Erfindung
ist zu diesem Zweck ein Verfahren der oben beschriebenen Art durch
die Merkmale des Anspruches 1 gekennzeichnet. Mit Hilfe dieses Verfahrens
kann die Menge an Milch oder Milchbestandteilen berücksichtigt
werden, die von der ganzen Gruppe noch zu produzieren ist. Dies
erfolgt durch Auswahl des Melkkriteriums derart, daß das Melken
automatisch angepaßt
wird und das geplante Ziel, d. h. eine bestimmte akkumulierte Produktion,
auf jeden Fall teilweise erreicht werden kann. Das Melkkriterium
enthält die
Kondition einer melkspezifischen Handlung und die Art, in der diese
melkspezifische Handlung beim Melken durchgeführt wird. Eine Änderung
der Konditionen und/oder der Art, in der die Handlung stattfindet,
hat eine sofortige Auswirkung auf die Ergebnisse des Melkvorganges,
wie z. B. die Milchmenge und die Zusammensetzung der Milch.
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Bei
einer bestimmten Ausführungsform
des Verfahrens ist der erste Zeitpunkt der erste quotenbezogene
Zeitpunkt. Dadurch entspricht der Zeitraum der gewünschten
Produktion vollständig
dem Zeitraum, in dem die Produktion stattfindet, so daß für den Zeitraum,
der vor dem ersten Zeitpunkt liegt, keine künstliche Berechnung von Produktionsdaten
erforderlich ist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens umfaßt
das Verfahren ferner den Verfahrensschritt des Ermittelns des gegenwärtigen Zeitpunktes
und den Verfahrensschritt des Anpassens des Melkkriteriums mit Hilfe
des gegenwärtigen
Zeitpunktes.
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Auf
diese Weise kann berücksichtigt
werden, wie weit der gegenwärtige
Zeitpunkt der Produktion von dem zweiten quotenbezogenen Zeitpunkt,
normalerweise dem Ende eines Quotenjahr-Zeitraumes, entfernt ist.
Wenn der gegenwärtige
Zeitpunkt relativ weit von dem zweiten quotenbezogenen Zeitpunkt
entfernt ist, kann eine Reihe von äußeren Produktionsbedingungen,
wie z. B. das Wetter, eine zu große Ungewißheit bei der Produktion verursachen,
so daß eine
durch das Melkkriterium verursachte Veränderung der Produktion in diese
Ungewißheit
fällt.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
gemäß der Erfindung
umfaßt
das Verfahren ferner den Verfahrensschritt des Ermittelns der Zeit,
die seit dem ersten quotenbezoge nen Zeitpunkt verstrichen ist, und
den Verfahrensschritt des Anpassens des Melkkriteriums mit Hilfe
der verstrichenen Zeit.
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Es
ist von Vorteil, wenn das Verfahren außerdem den Verfahrensschritt
des Ermittelns des Produktionsquotienten, d. h. des Verhältnisses
zwischen der akkumulierten Menge und der verstrichenen Zeit, den
Verfahrensschritt des Ermittelns des Quotenquotienten, d. h. des
Verhältnisses
zwischen der akkumulierten gewünschten
Menge und dem Unterschied zwischen dem ersten und dem zweiten quotenbezogenen
Zeitpunkt, und den Verfahrensschritt des Anpassens des Melkkriteriums
mit Hilfe des Produktionsquotienten und des Quotenquotienten umfaßt.
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Durch
Anpassen des Melkkriteriums derart, daß der gegenwärtige Produktionsquotient
gleich dem Quotenquotienten ist, entspricht die akkumulierte gewünschte Produktion
der akkumulierten erzielten Produktion.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
gemäß der Erfindung
umfaßt
das Verfahren ferner den Verfahrensschritt des Sammelns historischer
Produktionsdaten und den Verfahrensschritt des Durchführens einer mathematischen
Operation mit den historischen Produktionsdaten, um zumindest einen
Teil des Produktionsmusters in dem Zeitraum bis zum zweiten quotenbezogenen
Zeitpunkt vorauszusagen, und den Verfahrensschritt des Anpassens
des Melkkriteriums mit Hilfe des vorausgesagten Produktionsmusters.
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Mit
Hilfe bekannter mathematischer Operationen, wie z. B. Formeln, kann
die zukünftige
Produktion auf der Basis von bekannten Produktionsdaten eines Tieres
und beispielsweise des Stadiums der Laktationsperiode des Tieres
ermittelt werden. Wenn das Verfahren für jedes Tier einer Gruppe von
Tieren durchgeführt wird,
kann das gesamte zukünftige
Produktionsmuster bis zum zweiten quotenbezogenen Zeitpunkt vorausgesagt
werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
gemäß der Erfindung
umfaßt
das Verfahren ferner den Verfahrensschritt des Ermittelns des historischen
Musters der Produktion der Gruppe von Tieren während eines Zeitraumes in der
Vergangenheit, wobei der Zeitraum dem Zeitraum zwischen dem ersten
Zeitpunkt und dem zweiten quotenbezogenen Zeitpunkt entspricht,
den Verfahrensschritt des Ermittelns des jüngsten Produktionsmusters der
Gruppe von Tieren, das die Produktion während des Zeitraumes seit dem
ersten Zeitpunkt umfaßt, und
den Verfahrensschritt des Ermittelns des vorausgesagten Produktionsmusters
durch Vergleichen des jüngsten
Musters mit dem historischen Muster.
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Die
Produktionsdaten von einem vorhergehenden Jahr sind fast immer bekannt.
Wenn die Quote dieses Jahres gleich der gewünschten Produktion ist, und
wenn davon ausgegangen wird, daß die
Produktion einen jährlichen
Zyklus durchläuft,
kann durch Extrapolation des jüngsten
Musters aufgrund des Musters eines vorhergehenden Jahres das zukünftige Produktionsmuster
vorausgesagt werden.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ermöglicht
das Melkkriterium es einem Tier, gemolken zu werden. Es ist bekannt,
daß ein Tier
eine niedrigere Gesamtproduktion liefert, und zwar bezüglich der
Gesamtmenge an Fett und der Gesamtmenge an Milch, wenn es weniger
häufig gemolken
wird. Das Melkkriterium, das die Anzahl von Melkvorgängen pro
Tag enthält,
sollte gesenkt werden, wenn die gewünschte Produktion überschritten
zu werden droht. Wenn die Quote auf der Gesamtfettproduktion, der
sogenannten Fettquote, basiert, ist es vorteilhaft, diese Maßnahme bei
Tieren anzuwenden, die Milch mit hohem Fettgehalt produzieren. Wenn
eine hohe Proteinproduktion gewünscht
wird, kann es vorteilhaft sein, das Melkkriterium in der beschriebenen
Weise nur bei Tieren mit einem hohen Fett-Protein-Verhältnis anzuwenden,
so daß Tiere
mit einer relativ hohen Proteinproduktion nicht weniger häufig gemolken
werden.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren ferner den Verfahrensschritt des Abnehmens von an
das Euter des Tieres angeschlossenen Zitzenbechern, und das Melkkriterium
enthält
Parameter bezüglich
des Abnehmens. Es ist bekannt, daß die am Ende eines Melkvorganges
gewonnene Milch einen sehr viel höheren Fettgehalt hat als die
vorher gewonnene Milch. Wenn die Fettquote überschritten zu werden droht,
können
die Parameter bezüglich
des Abnehmens so gewählt
werden, daß die
Zitzenbecher früher
abgenommen werden. Dadurch verbleibt die fette Milch im Tier, und
der durchschnittliche Fettgehalt der gewonnenen Milch nimmt ab.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren ferner den Verfahrensschritt der Vorstimulierung,
und das Melkkriterium enthält
Parameter bezüglich
der Vorstimulierung.
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Bei
einer bestimmten Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren ferner den Verfahrensschritt des Vormelkens des Tieres,
und das Melkkriterium enthält
Parameter bezüglich
des Vormelkens. Das sogenannte Vorgemelk, der erste Teil der gewonnenen
Milch, ist von schlechterer Qualität und wird demzufolge meist
mit Hilfe einer separaten Vormelkvorrichtung abgesondert. Wenn die
Quote nicht erreicht zu werden droht, ist es von Vorteil, das Melkkriterium
derart anzupassen, daß eine
geringere Menge an Vorgemelk oder sogar gar kein Vorgemelk abgesondert
wird.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
gemäß der Erfindung
umfaßt
das Verfahren ferner den Verfahrensschritt des Absonderns zumindest
eines Teiles der in einem Melkvorgang des Tieres zu erzielenden
Milchmenge, und das Melkkriterium enthält Parameter bezüglich des
Absonderns. Wenn die Quote überschritten
zu werden droht, kann das Melkkriterium derart angepaßt werden,
daß Milch
von bestimmten Tieren abgesondert wird und nicht in die Gesamtproduktion
einfließt.
Dies ist insbesondere bei einer Fettquote von Vorteil, wenn Milch
von Tieren abgesondert wird, die Milch mit einem höheren Fettgehalt
als dem durchschnittlichen Fettgehalt produzieren. Auf diese Weise
wird der durchschnittliche Fettgehalt der akkumulierten produzierten
Milch gesenkt.
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Bei
einer bestimmten Ausführungsform
gemäß der Erfindung
betrifft der abzusondernde Teil den letzten Teil einer bei dem Melkvorgang
zu erzielenden Milchmenge. Gegen Ende eines Melkvorganges nimmt
der Fettgehalt beträchtlich
zu und steigt sogar auf einen Gehalt von etwa 10 % an. Wenn die
Fettquote überschritten
zu wer den droht, ist es daher von Vorteil, den letzten Teil abzusondern.
Es besteht zwar auch die Möglichkeit,
den letzten Teil der Milch nicht auszumelken, doch ist dies insbesondere
bei größeren Mengen
der Eutergesundheit nicht zuträglich.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
des Verfahrens sind die Parameter für jedes Euterviertel einstellbar.
Die Viertel eines Euters können
bezüglich
Leistung, Melkgeschwindigkeit, Zusammensetzung der Milch etc. erheblich
voneinander abweichen. Insbesondere kann sich der vordere Teil des
Euters (die vorderen Viertel) erheblich vom hinteren Teil (den hinteren
Vierteln) unterscheiden. Im übrigen
können
Unterschiede dadurch verursacht werden, daß ein Viertel infiziert ist.
Im Interesse einer guten Durchführung
des Verfahrens ist es daher erforderlich, jedes Viertel einzeln
zu berücksichtigen.
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Es
ist von Vorteil, wenn die melkspezifische Handlung die Zufuhr von
Futter umfaßt,
und wenn das Melkkriterium Parameter bezüglich der Menge und Art des
Futters enthält.
Es ist bekannt, die Menge der von einem Tier zu produzierenden Milch
und deren Inhaltsstoffe über
das Futter zu steuern. Durch Kombinieren von Futterzufuhr und automatischem
Melken eines Tieres wird eine effektive Nutzung der aktiven Zeit
des Tieres erzielt.
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Es
ist ferner von Vorteil, wenn das Melkkriterium für jedes Tier einzeln angepaßt werden
kann. Dadurch kann das Verfahren in optimaler Weise an jedes Tier
angepaßt
werden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform gemäß der Erfindung
umfaßt
das Verfahren den Verfahrensschritt des Voraussagens der Wirkung
der Anwendung der Erfindung auf die Produktion des Tieres auf der
Basis individueller Produktionsdaten des Tieres und den Verfahrensschritt
des Vergleichens der Wirkung mit einer vorgegebenen gewünschten
Wirkung und den Verfahrensschritt der Anwendung der Erfindung, wenn die
vorausgesagte Wirkung größer ist
als die gewünschte
Wirkung. Die Anwendung des Verfahrens kann auch unerwünschte Auswirkungen
haben. Sie erhöht
oft die Gefahr von Gesundheitsproblemen. In diesem Fall sollten
ein erhöhtes
Gesundheitsrisiko und eine positive Wirkung auf die gewünschte Produktion
gegeneinander abgewogen werden.
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Eine
zweite Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zur
Durchführung
des obengenannten Verfahrens zu schaffen.
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Bei
einer bestimmten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist eine Schaltvorrichtung vorgesehen, die es ermöglicht,
das Verfahren durchzuführen
oder nicht durchzuführen.
Mit Hilfe dieser Schaltvorrichtung ist es jederzeit möglich, den
automatischen Melkvorgang in einfacher Weise auf normalem Wege durchzuführen.
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Die
Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf Figuren von Ausführungsformen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht einer möglichen
Vorrichtung gemäß der Erfindung;
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2 eine
graphische Darstellung des Musters einer Tagesproduktion;
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3 eine
graphische Darstellung des Musters der akkumulierten Produktion
ab dem Zeitpunkt T1 auf der Basis der Tagesproduktion nach 2.
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1 zeigt
eine Seitenansicht einer möglichen
Vorrichtung gemäß der Erfindung,
in der eine zu melkende Kuh steht. Die Basis der Vorrichtung ist
durch einen Rahmen 1 gebildet. Es sind eine Eingangstür 2 und eine
Ausgangstür 3 vorhanden,
die es einem Tier ermöglichen,
den Tierbereich 4 der Vorrichtung zu betreten bzw. zu verlassen.
Es ist ein Futtertrog 5 vorhanden zum Zuführen von
zwei Sorten von Futter, z. B. einem Futter mit hohem Energiegehalt
und einem Futter mit hohem Proteingehalt. Eine Futterdosiervorrichtung 6 dosiert
die beiden Sorten von Futter in dem Futtertrog 5. Durch
Zuführen
der beiden Futtersorten in einem bestimmten Verhältnis kann der spezielle Bedarf
eines Tieres gedeckt werden. Die Melkvorrichtung 7 mit
vier Zitzenbechern 8 ist an einem Roboterarm 9 befestigt.
Der Roboterarm 9 bewegt die Vorrichtung 7 unter
das Tier. Das Anschließen
und Abnehmen der Zitzenbecher 8 an die Zitzen des Tieres
erfolgt automatisch. In der Melkvorrichtung 7 sind Strömungssensoren
angeordnet, um den Strom der pro Euterviertel gewonnenen Milch zu messen.
Der erste Teil der gewonnenen Milch, das Vorgemelk, wird über ein
Abflußrohr 10 in
die Kanalisation 11 abgeleitet. Zu diesem Zweck ist in
jeder von einem Zitzenbecher kommenden Milchleitung ein Kanalisationsventil
angeordnet, um die Milch wahlweise in den Sammelbehälter 12 oder
das Abflußrohr 10 zu
leiten. Die Ventile werden auf der Basis der Werte von den Strömungssensoren
gesteuert. Diejenige Milch aus einem Melkvorgang, die nicht in die
Kanalisation abgeleitet wird, wird im Sammelbehälter 12 gesammelt. Über eine Pumpe 14 und
ein Dreiwegeventil 13 kann die Milch vom Sammelbehälter 12 wahlweise
in einen (nicht dargestellten) Milchkühltank oder in einen Absonderungstank 15 geleitet
werden. Zur Identifikation eines die Vorrichtung aufsuchenden Tieres
ist eine Tieridentifikationsvorrichtung vorhanden. Die Tieridentifikationsvorrichtung wirkt
mit einem Transponder 17 zusammen, den ein Tier um seinen
Hals trägt.
Ein Computer 16 sorgt für
die Steuerung der verschiedenen Komponenten und die Verarbeitung
der Daten.
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Die
Vorrichtung arbeitet wie folgt: Zuerst ermittelt der Computer 16,
ob das Melkkriterium angepaßt werden
sollte. Zu diesem Zweck wird aus in dem Speicher des Computers 16 gespeicherten
Daten das Produktionsmuster, in diesem Fall in kg Fett, des vorhergehenden
Quotenjahres ermittelt, in 2 durch
die Linie A bezeichnet. Diese Produktion wird bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt
T mit dem jüngsten
Produktionsmuster B1 verglichen. ΔP
bezeichnet die Differenz zwischen den Linien B1 und A zum Zeitpunkt
T. Durch Übertragen von ΔP auf das
Muster des vorhergehenden Jahres A wird das vorausgesagte Produktionsmuster
B2 bis zum Zeitpunkt T2 ermittelt. Die Linie G bezeichnet das Muster
der konstanten Produktion, mittels der zum Zeitpunkt T2 die gewünschte Produktion
Q erzielt wird.
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3 zeigt
das akkumulierte Produktionsmuster B1c vom ersten quotenbezogenen
Zeitpunkt T1 an. Diese Figur kann durch Summieren der Tagesproduktionen
ab dem Zeitpunkt T1 leicht von 2 abgeleitet werden.
Es wird deutlich, daß die
erwartete akkumulierte Produktion zum Zeitpunkt T2, die durch P
bezeichnet ist, höher
ist als die gewünschte
akkumulierte Produktion Q zum Zeitpunkt T2. Um eine Korrektur vorzunehmen,
sollte das Melkkriterium derart angepaßt werden, daß die vorausgesagte
Produktion P mehr in die Nähe von
Q gelangt und vorzugsweise mit Q zusammenfällt. Die Linie Gc bezeichnet
das Muster der akkumulierten Produktion zur Erzielung der gewünschten
Produktion Q.
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Wenn
ein Tier die Vorrichtung aufsucht, wird es von der Tieridentifikationsvorrichtung
erkannt. Danach ermittelt der Computer 16, ob der Zeitraum
seit dem letzten Melkvorgang, das Melkintervall, einen für das Tier ermittelten,
minimalen Wert, das sogenannte Melkkriterium, überschritten hat. Aufgrund
des unmittelbar bevorstehenden Überschreitens
der Fettquote hat der Computer 16 das minimale Melkintervall
höher als
den Standardwert eingestellt. Mit Hilfe des folgenden Zahlenbeispiels
kann die Ermittlung des neuen Melkkriteriums erläutert werden, wobei nur dieses
Melkkriterium angepaßt
wird.
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Es
wird davon ausgegangen, daß die
gewünschte
akkumulierte Jahresproduktion (Q) 520 000 kg beträgt. Zum
gegenwärtigen
Zeitpunkt (T) beträgt
die akkumulierte Produktion 482 400 kg. Bei linearer Extrapolation
einer unveränderten
Tagesproduktion wird zum Zeitpunkt T2 eine vorausgesagte Jahresproduktion
(P) von 482 400/48 × 52
= 522 600 kg erzielt, d. h. eine Überproduktion von 0,5 %. Dies
entspricht einer gewünschten
Produktionsverringerung in den restlichen vier Wochen von 2 600/(4/52 × 522 600) × 100 %
= 6,5 %. Es ist bekannt, daß durch
Melken mit einem Melkroboter eine hö here Tagesproduktion als durch
herkömmliches Melken
zweimal pro Tag erzielt werden kann. Der Grund dafür ist eine
höhere
Anzahl von Melkvorgängen
pro Tag. Tabelle 1 erläutert
die Wirkung der Anzahl von Melkvorgängen pro Tag und folglich des
Melkintervalls (MI) auf die Tagesproduktion gegenüber dem
zweimaligen Melken pro Tag.
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Geht
man von der Annahme aus, daß das
durchschnittliche MI 8,0 h (3,0 Melkvorgänge pro Tag) beträgt, so wird
eine Verringerung von 6,5 % durch Verringerung der Anzahl von Melkvorgängen auf
2,2 erzielt, was einer Verlängerung
des MI auf 10,9 h entspricht. Der Computer hat eine solche Tabelle
in seinem Speicher gespeichert und errechnet das neue gewünschte MI.
Das minimale MI, d. h. das Melkkriterium, wird hiermit gleichgesetzt.
Bei einer anderen Ausführungsform
wird das individuelle minimale MI für jedes Tier um 2,9 h erhöht, so daß die Unterschiede
im MI zwischen den einzelnen Tieren erhalten bleiben.
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Wenn
das minimale Melkintervall überschritten
ist, wird das Tier zugelassen. Die Dosiervorrichtung 6 dosiert
das gewünschte
Futter, und der Roboterarm 9 schließt die Melkvorrichtung T an.
Aufgrund des unmittelbar bevorstehenden Überschreitens wird nun weniger
Futter zu geführt.
Als Folge davon sinkt die erwartete zukünftige Milchproduktion. Zu
Beginn des Melkvorganges ist das Kanalisationsventil derart ausgerichtet,
daß das
Vorgemelk über
das Abflußrohr 10 in
die Kanalisation 11 geleitet wird. Aufgrund des unmittelbar
bevorstehenden Überschreitens
gilt dies auch für
den letzten Teil der gewonnenen Milch. Nach Abnahme der Melkvorrichtung 7 durch
den Roboterarm 9 und Desinfektion der Zitzen wird die Ausgangstür 3 geöffnet ,
und das Tier darf die Vorrichtung verlassen. Anhand von Daten im
Speicher des Computers, die von einer früheren externen Milchanalyse
oder von den Meßdaten
stammen, die mit Hilfe von Sensoren in der Melkvorrichtung erzielt
wurden, wird der Fettgehalt der gewonnenen Milch ermittelt. Wenn
die Milch des Tieres einen solch hohen Fettgehalt hat, daß ein bestimmter
Wert des diesbezüglichen
Melkkriteriums überschritten
wird, kann der Computer 16 entscheiden, das Dreiwegeventil 13 derart
einzustellen, daß es
in Richtung des Absonderungsbehälters 15 positioniert
ist. Die Pumpe 14 entleert dann den Sammelbehälter 12 in
den Absonderungsbehälter 15.