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DE602004012912T2 - Verfahren zur Herstellung von Fluorhalogenethern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Fluorhalogenethern Download PDF

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DE602004012912T2
DE602004012912T2 DE602004012912T DE602004012912T DE602004012912T2 DE 602004012912 T2 DE602004012912 T2 DE 602004012912T2 DE 602004012912 T DE602004012912 T DE 602004012912T DE 602004012912 T DE602004012912 T DE 602004012912T DE 602004012912 T2 DE602004012912 T2 DE 602004012912T2
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Germany
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ocf
molecular weight
formula
iii
zero
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DE602004012912T
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English (en)
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DE602004012912D1 (de
Inventor
Vito Tortelli
Pierangelo Calini
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Solvay Specialty Polymers Italy SpA
Original Assignee
Solvay Solexis SpA
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G65/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming an ether link in the main chain of the macromolecule
    • C08G65/002Macromolecular compounds obtained by reactions forming an ether link in the main chain of the macromolecule from unsaturated compounds
    • C08G65/005Macromolecular compounds obtained by reactions forming an ether link in the main chain of the macromolecule from unsaturated compounds containing halogens
    • C08G65/007Macromolecular compounds obtained by reactions forming an ether link in the main chain of the macromolecule from unsaturated compounds containing halogens containing fluorine

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von fluorierten Vinylethern.
  • Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung die Herstellung von Fluorhalogenethern, die durch Dehalogenierung die fluorierten Vinylether mit einer Endgruppe -OCF2OCF=CF2 ergeben. Das erfindungsgemäße Verfahren führt zum Erhalt von Fluorhalogenethern mit verbesserten Ausbeuten und verbesserter Selektivität.
  • Bekanntlich handelt es sich bei fluorierten Vinylethern um eine Klasse von wertvollen Monomeren zum Erhalt verschiedener Polymere von fluorierten Elastomeren bis hin zu thermisch verarbeitbaren teilkristallinen fluorierten Polymeren. Die Vinylether mit der obigen Endgruppe bilden eine besondere Klasse von Vinylethern, da mit ihnen fluorierte Polymere mit verbesserten Eigenschaften bei niedrigen Temperaturen erhältlich sind. Siehe EP 1,148,041 und EP 1,148,072 .
  • Verfahren zum Erhalt von Fluorhalogenethern auf Basis der Reaktion von Hypofluoriten mit Olefinen sind im Stand der Technik bekannt. Bei den meisten bekannten Verfahren zur Herstellung von Hypofluoriten kommen Katalysatoren auf Basis von Metallfluoriden zur Anwendung.
  • In der US-PS 4,827,024 wird die kontinuierliche Herstellung von Hypofluoriten durch die Fluorierungsreaktion in äquimolaren Mengen mit Fluor und halogenierten Carbonylverbindungen mit mindestens 2 Kohlenstoffatomen in Gegenwart von Katalysatoren, die aus CsF als solchem oder in Abmischung mit Metallen, wie beispielsweise Kupfer, bestehen, beschrieben. Die Metalle werden im allgemeinen nicht nur als Träger für den Katalysator (CsF) verwendet, sondern auch zur Erleichterung des Wärmeaustauschs und zur Abführung der bei der Synthese erzeugten Wärme.
  • Der Metallträger gemäß dem oben beschriebenen Stand der Technik muß zwei Hauptfunktionen erfüllen: 1) Halten des Katalysators in einer für Reaktanten zugänglichen Form; 2) Erleichterung des Wärmeaustauschs, wodurch die Temperatur der Katalysatorschüttung im geforderten Bereich regulierbar gehalten wird. Ein weiteres und essentielles Trägermerkmal ist die vollständige Inertheit gegenüber Reaktanten und Reaktionsverbindungen.
  • Bei Verwendung des Katalysators in Abwesenheit eines Trägers bei diskontinuierlichen Hypofluoritverfahren führt die sukzessive Wiederverwendung des Katalysators bei der Reaktion zur Herstellung von Hypofluorit zu sehr niedrigen Ausbeuten, und es wird eine sehr schnelle Desaktivierung festgestellt.
  • In der US-PS 4,816,599 , US-PS 4,801,409 und US-PS 4,962,282 werden Hypofluorite vorzugsweise in Fluorüberschuß hergestellt, um das Acylfluorid vollständig in Hypofluorit umzuwandeln, so daß die Acylfluoridkonzentration an der Katalysatorschüttung sehr gering ist, da einige Acylfluoride bekanntlich Zersetzungsreaktionen in Gegenwart von Katalysator, beispielsweise CsF, verursachen. Siehe beispielsweise Carl G. Krespan in Journal of Fluorine Chemistry, 16 (1980) 385–390. Im Zuge eigener Tests der Verfahren des Standes der Technik zur Herstellung von Hypofluoriten aus Acylfluoriden unter Verwendung der obigen Katalysatoren hat sich gezeigt, daß die Verwendung von Katalysatorsystemen sowohl bei diskontinuierlicher als auch bei kontinuierlicher Fahrweise zur schnellen Verringerung der katalytischen Aktivität führt. Insbesondere wurde gefunden, daß die Verringerung der Aktivität bis zur vollständigen Desaktivierung des Katalysators sehr ausgeprägt ist, wenn bei der Hypofluoritbildungsreaktion der Katalysator mit einem Fluorüberschuß gegenüber dem stöchiometrischen Wert unter den bei den Verfahren des Standes der Technik als bevorzugt angegebenen Reaktionsbedingungen verwendet wird. Beim Arbeiten unter diesen Bedingungen wird der Katalysator sehr schnell, in zwei bis drei Tagen, desaktiviert. Mit so kurzen Zeiträumen ist es in der Praxis unmöglich, über eine kontinuierlich arbeitende technische Anlage zu verfügen.
  • Bei Verwendung des Katalysators ohne Träger führt die sukzessive Wiederverwendung des Katalysators bei der Reaktion zum Erhalt von Hypofluorit des weiteren zu sehr geringen Ausbeuten, und es wird eine sehr schnelle Desaktivierung beobachtet, wie gesagt.
  • Verfahren zum Erhalt von fluorierten Vinylethern sind im Stand der Technik bekannt. In der US-PS 4,900,872 wird die Herstellung der Perfluorvinylether-Vorstufen durch kontinuierliche Reaktion zwischen in einem inerten Lösungsmittel verdünnten Perfluoralkylhypofluoriten und einem Olefin der Formel CAIF=CA'IF, worin A und A' gleich oder voneinander verschieden sind und für Cl und Br stehen, beschrieben. In dieser Patentschrift wird angegeben, daß Hypofluorite direkt aus dem Reaktor, in dem ihre Synthese in der Gasphase durch Reaktion von Fluor mit Acylfluorid an einem Katalysator stattfindet, zugeführt werden können. Die erhaltenen Verbindungen werden durch Dehalogenierung mit Zink in Perfluorvinylether umgewandelt. Die Nachteile bei diesem Verfahren sind die oben in bezug auf die Hypofluoritherstellung angegebenen. Der Nachteil dieser Verfahren ist insbesondere darauf zurückzuführen, daß man die Hypofluorite, bei denen es sich bekanntlich um instabile Verbindungen handelt, insbesondere wenn die Zahl der Kohlenstoffatome der Perfluoralkylkette des Hypofluorits größer gleich 2 ist, synthetisieren und sofort verwenden muß. Daneben muß bei der Hypofluoritsynthese bekanntlich ein Katalysator verwendet werden, was zu den obigen Nachteilen führt.
  • Im Stand der Technik werden auch noch andere Verfahren zur Herstellung von Vinylethern im allgemeinen angegeben. In der US-PS 3,132,123 wird die Herstellung von Perfluoralkylvinylethern und den jeweiligen Homopolymeren und Copolymeren mit TFE beschrieben. Die beschriebenen Vinylether haben die folgende allgemeine Formel: CF2=CFOR0 f, worin R0 f für einen Perfluoralkylrest steht, der vorzugsweise 1 bis 5 Kohlenstoffatome aufweist. Ein Verfahren zur Herstellung der Vinylether wird in der US-PS 3,291,843 beschrieben, wobei das als Ausgangsstoff verwendete Acylfluorid mit Carbonaten versalzt und pyrolisiert wird, gegebenenfalls in Gegenwart von Lösungsmitteln. Das Verfahren impliziert verschiedene Schritte und geringe Ausbeuten; außerdem werden auch unerwünschte hydrierte Nebenprodukte erhalten.
  • In der US-PS 3,450,684 wird die Herstellung von Vinylethern der Formel: CF2=CFO(CF2CFXO)nCF2CF2X worin X = F, Cl, CF3, H, und n im Bereich von 1 bis 20 liegen kann, beschrieben. Das Verfahren impliziert verschiedene Schritte und geringe Ausbeuten.
  • Die US-PS 3,817,960 betrifft die Herstellung und die Polymerisation von Perfluorvinylethern der Formel: CF3O(CF2O)nCF2CF2OCF=CF2 worin n im Bereich von 1 bis 5 liegen kann. Das Verfahren ist kompliziert und erfordert drei Schritte. Die Herstellung der Ausgangsverbindung CF3O(CF2O)nCF2C(O)F erfolgt durch Oxidation von TFE bei niedriger Temperatur in Gegenwart von UV-Strahlung; die Vinylether werden durch Kondensation des Acylfluorids mit HFPO (Hexafluorpropenoxid) und nachfolgende alkalische Pyrolyse hergestellt.
  • In der US-PS 4,340,750 wird die Herstellung von Perfluorvinylethern der Formel: CF2=CFOCF2R0 fXA worin R0 f für gegebenenfalls Sauerstoff enthaltendes C1-C20-Perfluoralkyl steht; xA = H, Cl, Br, F, COOR0, CONR0R', worin R0 für eine C1-C10-Alkylgruppe steht und R' für H oder eine C1-C10-Alkylgruppe steht, beschrieben. Bei der Herstellung der Verbindungen wird ein Acylfluorid mit Iod und Tetrafluorethylen umgesetzt und dann durch eine Deiodofluorierungsreaktion, die bei geringen Ausbeuten stattfindet, der Vinylether erhalten.
  • In der US-PS 4,515,989 wird die Herstellung von Fluorvinylethern durch Verwendung einer leicht decarboxylierbaren Vorstufe beschrieben. Die Herstellung der Vorstufe erfolgt durch Kondensation eines Acylfluorids mit Fluorepoxiden der Formel:
    Figure 00040001
    worin XB = Cl, Br.
  • Die letztgenannten Verbindungen sind schwierig herzustellen, und die jeweiligen Vorläufer sind nicht leicht erhältlich.
  • In der US-PS 5,350,497 wird die Herstellung von Perfluoralkylvinylethern durch Fluorierung von Hydrofluorchlorethern mit elementarem Fluor und nachfolgender Dechlorierung beschrieben. Die Synthese umfaßt verschiedene Schritte, von denen einige geringe Ausbeuten ergeben.
  • In der US-PS 5,401,818 wird die Herstellung von Perfluorvinylethern der Formel: R1 f(OCF2CF2CF2)m,-OCF=CF2 worin R1 f für einen C1-C3-Perfluoralkylrest steht und m' für eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 4 steht,
    und Copolymeren davon mit verbesserten Eigenschaften bei niedriger Temperatur beschrieben. Die Herstellung der Perfluorvinylether umfaßt verschiedene Schritte, von denen einige sehr geringe Ausbeuten ergeben, und umfaßt sogar eine Perfluorierung mit elementarem F2.
  • In der Zusammenfassung der Patentanmeldung WO 02/55,471 wird die Herstellung von fluorierten Vinylethern durch erschöpfende Fluorierung von teilfluorierten Estervorstufen mit elementarem Fluor, ihre Zersetzung zu Acylfluoriden und die nachfolgende alkalische Pyrolyse beschrieben. Dieses Verfahren ist mit dem Nachteil behaftet, daß es verschiedene Schritte umfaßt: insbesondere erfordert die Perfluorierung eine große Menge an elementarem Fluor pro Mol teilfluoriertem Ester, und sie muß bis zur vollständigen Umwandlung aller im Ester vorliegenden Wasserstoffatome durchgeführt werden, da die teilfluorierten Verbindungen schwierig von der perfluorierten Verbindung abzutrennen sind. Zur Erreichung dieses Ziels müssen ein Fluorierungsaktivator wie Benzol und höhere Temperaturen bei der letzten Fluorierungsphase verwendet werden. Des weiteren muß das bei der Reaktion gebildete HF entfernt werden, beispielsweise durch Umsetzung mit Natriumfluorid.
  • Verfahren zum Erhalt von fluorierten Vinylethern mit einer -OCF2OCF=CF2-Endgruppe sind im Stand der Technik bekannt. In der EP 1,148,041 und der EP 1,148,072 wird die Synthese von fluorierten Vinylethern der allgemeinen Formel CFX1=CX1OCF2ORI (I)und der daraus erhältlichen Polymere beschrieben, wobei RI in Formel (I) für eine (Per)fluoralkyl- oder (Per)fluoroxyalkylgruppe steht, X1 = F, H. Das Verfahren zur Bildung der Vinylether der Formel (I) gemäß diesen Patentschriften umfaßt verschiedene Schritte. Im ersten Schritt wird die kontinuierliche Synthese des Hypofluorits CF2(OF)2 in der Gasphase durch Umsetzung von CO2 und F2 an CsF-Katalysator durchgeführt. Danach wird das Hypofluorit, üblicherweise im Überschuß, bei Temperaturen von –40°C bis –150°C zu einem ersten Olefin R1R2C=CR3R4 gegeben, wobei man die Monohypofluoritverbindung der Formel FCR1R2-CR3R4-OCF2OF erhält. Das Monohypofluorit wird dann zur Umsetzung mit einem Olefin der Formel R5R6C=CR7R8 bei Temperaturen im Bereich von –20°C bis –130°C in einen zweiten Reaktor überführt, wobei sich die Endverbindung der Formel: FCR1R2-CR3R4-OCF2OCR5R6-CR7R8-F ergibt, wobei R die in der genannten Patentschrift angegebenen Bedeutungen besitzt. Nachteilig ist bei dem Verfahren, daß die Synthese von CF2(OF)2 die Verwendung eines Katalysators erfordert. Die Verwendung eines Katalysators kompliziert das Verfahren in technischem Maßstab. In der Tat sind die Kosten der Regeneration und des Ersatzes des Katalysators und die Führung des Anlagenteils, in dem sich der katalytische Reaktor befindet, im allgemeinen beschwerlich. Des weiteren liegt gemäß dem Verfahren am Ende des ersten Schritts der Reaktion in der Reaktionsmischung neben dem Monohypofluorit auch das nicht umgesetzte Bishypofluorit vor. Der Nachteil des Arbeitens unter diesen Bedingungen besteht in hohen Konzentrationen von Hypofluoriten, deren Handhabung gefährlich ist, da sie hochreaktiv sind und unkontrollierte exotherme Bedingungen und Explosionen hervorrufen können.
  • In der US-PS 6,255,536 wird die Herstellung von Perfluorvinylethern nach einem mehrstufigen Verfahren beschrieben, bei dem hydrierte oder teilfluorierte Estervorstufen erschöpfend fluoriert werden. Die Vorläufer müssen zunächst synthetisiert und dann in die entsprechenden Carbonsäuresalze überführt und sukzessive zu Perfluorvinylethern pyrolysiert werden. Mit dieser Technik werden auch Vinylether synthetisiert, in denen die -OCF2O-Gruppe direkt an die Ungesättigtheit gebunden ist, wie beispielsweise CF3OC-F2OCF=CF2 und C2F5OCF2OCF=CF2. Das in dieser Patentschrift beschriebene Syntheseverfahren findet in mehreren Schritten statt, darunter auch eine Perfluorierung, die elektrochemisch mit HF oder mit elementarem Fluor durchgeführt werden kann. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß die elektrochemische Fluorierung im allgemeinen geringe Ausbeuten aufweist und zahlreiche Nebenprodukte anfallen. Andererseits erfordert die Fluorierung mit elementarem Fluor, wie oben in den Kommentaren des Standes der Technik angegeben, eine große Menge an elementarem Fluor pro Mol Ester und muß unter solchen Bedingungen durchgeführt werden, daß alle in dem Ester vorliegenden Wasserstoffatome vollständig umgewandelt werden. Dies bedeutet eine Komplikation des technischen Verfahrens.
  • In der EP-0 683 181 werden Fluorpolymere und Copolymere mit ethylenisch ungesättigten fluorierten Verbindungen eines oder mehrerer Fluordiene CFX1=CX2-O-CX3X4-O-CX2=CX1F (X1 und X2 sind gleich oder voneinander verschieden und stehen für F, Cl oder H; X3 und X4 sind gleich oder voneinander verschieden und stehen für F oder CF3) beschrieben, die durch Umsetzung eines Olefins mit einem Hypofluorit und Aufarbeitung durch fraktionierte Destillation und Dehalogenierung erhalten werden.
  • In der US-5 292 961 werden halogenierte Polyether der Formel RFO-CFX-OR'F und RFO-CF(CF2X)OR'F (wobei X für Cl oder F steht und RF und R'F gleich oder verschieden sind und für C1-C20-Fluoralkylreste stehen) durch Umsetzung einer Chloroxy- oder Fluoroxyverbindung R'FOX mit einem Fluorvinylether RFO-CF=CF2, aber keinem elementaren Fluor, bei einer Temperatur im Bereich von –140°C bis –30°C erhalten.
  • Es bestand daher Bedarf, ein Verfahren zur Herstellung von Fluorhalogenethern und daher von Vinylethern zur Verfügung zu haben, das die Nachteile des Standes der Technik überwindet.
  • Im Zuge eigener Arbeiten wurde überraschenderweise und unerwarteterweise gefunden, daß diese technische Aufgabe durch Verwendung eines nachstehend beschriebenen Verfahrens gelöst werden kann und man des weiteren über ein kontinuierliches oder halbkontinuierliches technisches Verfahren mit sehr hoher Selektivität verfügen kann.
  • Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von (Per)fluorhalogenethern der allgemeinen Formel (II): R'CF2OCFA-CA'F2 (II)worin:
    A und A' gleich oder voneinander verschieden sind und für H, Cl oder Br stehen, aber nicht beide für H stehen können;
    R' die folgenden Bedeutungen besitzt:
    • – RO-, worin R für einen (per)fluorierten Substituenten, vorzugsweise perfluorierten Substituenten, aus den folgenden Gruppen steht: lineares oder verzweigtes C1-C20-Alkyl, vorzugsweise C1-C10-Alkyl; C3-C7-Cycloalkyl; Aromat, C6-C10-Arylalkyl oder -Alkylaryl; C5-C10-Heterocyclus oder -Alkylheterocyclus; R dann, wenn es fluoriert ist, gegebenenfalls ein oder mehrere H-Atome und/oder ein oder mehrere von F verschiedene Halogenatome enthält; R dann, wenn es für Alkyl, Cycloalkyl, Arylalkyl, Alkylaryl, Alkylheterocyclus steht, gegebenenfalls in der Kette ein oder mehrere Sauerstoffatome enthält;
    • – ein Perfluorpolyethersubstituent T-Rf-, worin T = -OCF2OCFA-CA'F2, -OCF2XI, worin XI = F, CF3, Cl; Rf für eine Perfluoroxyalkylenkette steht, die eine oder mehrere der folgenden Einheiten statistisch entlang der Kette verteilt enthält: – (C3F6O), ausgewählt zwischen (CF2CF(CF3)O) oder (CF(CF3)CF2O); – (CFX1O), worin X1 für F oder CF3 steht; – (C2F4O) – (CF2(CF2)X ,CF2O), worin x' für eine ganze Zahl mit einem Wert von 1 oder 2 steht;
    durch Umsetzung von Carbonylverbindungen der Formel (III): R''COF (III)worin:
    R'' = RO-, worin R die oben angegebene Bedeutung besitzt; oder
    R'' = Q-Rf-, worin:
    Q = -OCOF, -OCF2XI, worin XI die oben angegebene Bedeutung besitzt;
    Rf die oben angegebene Bedeutung besitzt;
    in flüssiger Phase mit elementarem Fluor und mit olefinischen Verbindungen der Formel: CAF=CA'F (IV)worin A und A' die oben angegebene Bedeutung besitzen,
    bei Temperaturen von –120°C bis –20°C, vorzugsweise von –100°C bis –40°C, gegebenenfalls in Gegenwart eines unter den Reaktionsbedingungen inerten Lösungsmittels.
  • Das bei der Umsetzung verwendete Fluor kann gegebenenfalls mit einem Inertgas, wie beispielsweise Stickstoff oder Helium, verdünnt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird in einem einzigen Reaktor durchgeführt, und die Umsetzung kann halbkontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden.
  • Das halbkontinuierliche Verfahren kann beispielsweise durchgeführt werden, indem man dem die Carbonylverbindungen der Formel (III) und die olefinischen Verbindungen der Formel (IV) enthaltenden Reaktor gasförmiges Fluor zuführt. Das Molverhältnis (III)/(IV) kann innerhalb eines weiten Bereichs variieren, beispielsweise zwischen 0,05 und 10. Die Fluorzufuhr wird bis zur vollständigen Umwandlung des Olefins fortgesetzt. Dieser Zustand kann leicht bestimmt werden, wenn die Exothermie der Reaktion nicht mehr festgestellt wird. In der Tat gibt es bei Durchführung der Umsetzung der Verbindungen der Formel (IV) und (III) beispielsweise bei –100°C Exothermie, sobald die Reaktionsverbindungen mit dem elementaren Fluor reagieren, und die Temperatur steigt um etwa 5–15°C. Daher endet die Umsetzung, wenn beispielsweise Verbindung (IV) vollständig verbraucht worden ist. An diesem Punkt kehrt die Reaktortemperatur auf die Anfangstemperatur zurück.
  • Bei dem kontinuierlichen Verfahren führt man das gasförmige Fluor und die Verbindungen (III) und (IV) dem Reaktor zu, bis der stationäre Zustand erreicht ist. In der Praxis führt man die Reaktanten dem Reaktor mit etablierten Strömungsraten zu und zieht die Reaktionsmischung kontinuierlich ab. Der stationäre Zustand ist erreicht, wenn die Konzentrationen der drei Reaktanten und der Reaktionsverbindungen im Reaktor gleich der Konzentration der aus dem Reaktor ausströmenden Reaktanten und Reaktionsverbindungen ist.
  • Die Molverhältnisse der Reaktanten sind für das Verfahren der vorliegenden Erfindung nicht besonders bindend; so kann das Molverhältnis (III)/(IV) beispielsweise im Bereich von 0,05 bis 10 und F2/(IV) im Bereich von 0,05 bis 10 liegen.
  • Als Lösungsmittel können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Verbindungen verwendet werden, die im obigen Temperaturbereich flüssig und inert sind. Es können Verbindungen verwendet werden, die beispielsweise aus (Per)fluorkohlenstoffen, (Per)fluorethern, (Per)fluorpolyethern, Perfluoraminen oder respektiven Mischungen ausgewählt sind. Der Fachmann kann aus den obigen Klassen die als Lösungsmittel zu verwendenden Verbindungen auf der Grundlage ihrer physikalischen Eigenschaften auswählen.
  • Das zahlenmittlere Molekulargewicht von Rf in Formel (II) und (III) liegt im Bereich von 66 bis 12.000, vorzugsweise von 66 bis 1.000 und besonders bevorzugt von 300 bis 800.
  • Die Perfluoroxyalkylenketten sind beispielsweise unter den folgenden ausgewählt: -(CF2CF(CF3)O)m-(CFX1O)n-; (A)worin:
    X1 die oben angegebene Bedeutung besitzt;
    m und n für ganze Zahlen größer gleich null stehen und einen solchen Wert haben, daß das Molekulargewicht von Rf in dem obigen Molekulargewichtsbereich liegt; -(CF2CF2O)t-(CF2O)p-; (B)worin t und p für ganze Zahlen größer gleich null stehen und einen solchen Wert haben, daß das Verhältnis p/t im Bereich von 0,2–4 liegt, wobei t von null verschieden ist, und das Molekulargewicht von Rf in dem obigen Molekulargewichtsbereich liegt; -(CF2CF2O)t-(CFX1O)n-(CF(CF3)CF2O)m-; (C)worin:
    X1 die oben angegebene Bedeutung besitzt;
    t, n und m für ganze Zahlen größer gleich null stehen und einen solchen Wert haben, daß das Molekulargewicht von Rf in dem obigen Molekulargewichtsbereich liegt.
  • Vorzugsweise ist dann, wenn Rf die Struktur A) ist, das Verhältnis m/n ≥ 2, und n ist von null verschieden;
    vorzugsweise beträgt dann, wenn Rf die Struktur B) ist, das Verhältnis p/t 0,2 bis 4, und t ist von null verschieden;
    vorzugsweise liegt dann, wenn Rf die Struktur C) ist, m + t zwischen 1 und 50 und das Verhältnis n/(m + t) zwischen 0,01 und 0,05, wobei m + t von null verschieden ist.
  • Vorzugsweise hat die Perfluoroxyalkylenkette die Struktur B) -(CF2CF2O)t-(CF2O)p-.
  • Die Carbonylvorläuferverbindungen der Formel (III) können nach verschiedenen Methoden hergestellt werden. Gemäß der US-PS 3,721,696 werden Verbindungen der Formel (III) des Typs CF3O(CF2O)m''-COF mit 1 ≤ m'' ≤ 100 erhalten. Die Verbindung CF3OCOF kann durch Umsetzung von CF3OF und CO in Gegenwart von ultraviolettem Licht (P. J. Aymonino, Chem. Comm. 1965, 241) oder durch Dimerisierung von COF2 ( US-PS 3,226,418 ) hergestellt werden. Verbindungen der Formel (III) mit R' = Q-Rf können gemäß der US-PS 4,906,770 durch photochemische Reaktion eines rohen peroxidischen Perfluorpolyethers, der wiederum durch Photooxypolymerisation von TFE und/oder C3F6 erhalten wird (Sianesi et al., Chin. Ind. (Mailand), 55, 1973, 208) erhalten wird, mit Sauerstoff synthetisiert werden. Durch Arbeiten unter den experimentellen Bedindungen gemäß der US-PS 4,906,770 sind Verbindungen (III) mit verschiedenem Molekulargewicht erhältlich. Insbesondere können durch fraktionierte Destillation die Einzelverbindungen (III) mit einem Molekulargewicht von weniger als 400, wie beispielsweise CF3OCOF, C2F5OCOF, CF3O(CF2)2OCOF, CF3OCF2OCOF, CF3CF2OCF2OCOF, CF3O(CF2CF2O)2COF, getrennt werden.
  • Vorzugsweise handelt es sich bei den Verbindungen der Formel (III) um CF3OCOF, C2F5OCOF, CF3O(CF2)2OCOF.
  • Die Umwandlung von Fluorhalogenethern der Formel R'CF2O-CFA-CA'F2 (II) in Vinylether der Formel R'CF2OCF=CF2 kann nach den bekannten Dehalogenierungs- und Dehydrohalogenierungsmethoden des Standes der Technik durchgeführt werden.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die vorliegende Erfindung, ohne sie einzuschränken.
  • BEISPIEL 1
  • Synthese von Fluorhalogenethern unter Verwendung einer Mischung von Perfluorpolyetherfluorformiaten der Formel Q-Rf-COF, worin Q = -OCF3, -OCOF
  • In einen 50-cm3-Glasreaktor werden 50 g FCKW 1112 und 20 g einer Fluorformiate der Formel Q-RfCOF, worin Rf = -(CF2CF2O)t-(CF2O)p-, worin p/t = 0,2; Q = OCF3, OCOF und p und t einen solchen Wert haben, daß das mittlere Molekulargewicht der Fluorformiate 476 beträgt, enthaltenden Mischung eingetragen. Die Mischung hat die folgende Zusammensetzung in Molprozent: 50% Fluorformiate mit Q = -OCF3; 25% Fluorformiate mit Q = -OCOF, 25% neutrales PFPE der Formel CF3O-(CF2CF2O)t-(CF2O)p-CF3.
  • Die Fluorformiate enthaltende Lösung wurde durch fraktionierte Destillation einer durch Photolyse eines rohen peroxidischen Perfluorpolyethers, der seinerseits durch Photooxypolymerisation von TFE in der Gasphase erhalten wurde (Sianesi et al., Chim Ind. (Mailand) 55, 1973, 208), bei einer Temperatur von –20°C mit Sauerstoff erhalten ( US-PS 4,906,770 ). Die Lösung wird bei einer Temperatur von –100°C unter Rühren gehalten und über einen Zeitraum von 278 Minuten mit 1,5 Nl/h mit Stickstoff verdünntem Fluor (Molverhältnis Fluor/Stickstoff 1/5) versetzt. Die Stoffbilanz am Ende der Umsetzung beträgt 95,0%.
  • Das Reaktionsrohprodukt sieht wie ein transparentes Öl aus.
  • Die 19F-NMR-Analyse zeigt, daß der Umsatz der Endgruppen -OC(O)F 44 Mol-% beträgt. Die Umwandlungsselektivität der Fluorformiatendgruppen zu -OCF2OCFClCF2Cl-Endgruppen beträgt 98%.
  • Das Fluorierungsrohprodukt (81 g) wird in Wasser bei 0°C hydrolysiert, wodurch alle Endgruppen -CF2OC(O)F in Carbonsäuren -COOH umgewandelt werden. Die Hydrolyse erfolgt praktisch sofort. Das so hydrolysierte Rohprodukt wird auf 25°C kommen gelassen. Die organische Phase wird abgetrennt, über MgSO4 getrocknet und danach über eine 0,2-μ-PTFE-Membran filtriert. Das Produkt wird dann zur Entfernung der sich von FCKW 1112 ableitenden Nebenprodukte (FCKW 114, FCKW 113) destilliert. Es wird ein Rückstand mit einem Gewicht von 11 g erhalten, der aus einer Mischung besteht, die
    • – 6 g Fluorhalogenether der Formel T-Rf-CF2O-CFCl-CF2Cl, worin T = -OCF3; -OCF2OCFClCF2Cl; Rf die oben angegebene Bedeutung und ein zahlenmittleres Molekulargewicht (PMm) = 650 aufweist,
    • – 5 g neutrales PFPE der Formel: CF3O-(CF2CF2O)t-(CF2O)p-CF3 enthält.
  • BEISPIEL 2
  • Dehalogenierung des in Beispiel 1 synthetisierten Fluorhalogenethers.
  • In einen Zweihalskolben mit Blasenkühler, Tropftrichter und Magnetrührer werden 18,2 g Zn-Pulver und 25 ml Dimethylacetamid (DMAM) überführt. Die heterogene Mischung wird 30 Minuten bei 85°C rühren gelassen. Die in Beispiel 1 erhaltene Endmischung (11 g) wird mit 15 ml DMAM verdünnt. Die so erhaltene Lösung wird über einen Zeitraum von 30 Minuten zu der Zinksuspension gegeben. Nach Beendigung der Zugabe wird sie insgesamt 1,5 Stunden gerührt.
  • Die 19F-NMR-Analyse zeigt, daß der Fluorhalogenether vollständig in den entsprechenden Vinylether umgewandelt worden ist.
  • Am Ende der Umsetzung wird auf 25°C abgekühlt, mit FCKW 113 gewaschen und filtriert. Die (untere) fluorierte Phase trennt sich klar von der DMAM-Phase. Durch 19F-NMR-Analyse wird bestätigt, daß in der DMAM-Phase keine fluorierten Verbindungen enthalten sind.
  • Die fluorierte Phase wird zur Entfernung der DMAM-Spuren mit einer sauren wäßrigen Lösung gewaschen. Dann wird die fluorierte Phase über MgSO4 getrocknet und bei 400 mm Rest-Hg und 50°C eingedampft.
  • Es werden 9,7 g eines Öls erhalten, das
    • – 4,7 g Vinylether der Formel T-Rf-CF2O-CF=CF2, worin T = -OCF3; -OCF2OCF=CF2; Rf die oben angegebene Bedeutung und ein zahlenmittleres Molekulargewicht von 579 aufweist;
    • – 5 g neutrales PFPE der Formel: CF3O-(CF2CF2O)t-(CF2O)p-CF3 enthält.
  • Der Umsatz ist quantitativ. Die Ausbeute beträgt 88%.
  • BEISPIEL 3
  • Synthese des Fluorhalogenethers CF3CF2OCF2OCFClCF2Cl aus dem Fluorformiat CF3CF2OCOF und FCKW 1112.
  • In den gleichen Reaktor wie in Beispiel 1 werden 20 g FCKW 1112 und 27 g durch fraktionierte Destillation einer Mischung von gemäß der US-PS 4,906,770 durch photochemische Reaktion eines peroxidischen Rohprodukts, das seinerseits durch Photopolymerisation von TFE mit Sauerstoff bei einer Temperatur von 0°C erhalten wurde, mit Sauerstoff synthetisierten Mischung von PFPE-Fluorformiaten erhaltenes CF3CF2OCOF eingetragen. Die Lösung wird bei –100°C gehalten und über einen Zeitraum von 8 Stunden mit 1,5 l/h mit Stickstoff verdünntem Fluor (Molverhältnis Fluor/Stickstoff 1/5) versetzt.
  • Die Stoffbilanz am Ende der Umsetzung beträgt 94,0%.
  • Die 19F-NMR-Analyse des Reaktionsrohprodukts zeigt, daß der Umsatz von CF3CF2OCOF 51% beträgt. Die Selektivität zur Verbindung CF3CF2OCF2OCFClCF2Cl beträgt 99%. Das Fluorierungsrohprodukt (51 g) wird wie in Beispiel 1 behandelt und destilliert. Bei 80°C trennt sich eine Fraktion aus 26 g CF3CF2OCF2OCFClCF2Cl mit einer Reinheit von 99% ab.
  • BEISPIEL 4
  • Dehalogenierung von CF3CF2OCF2OCFClCF2Cl
  • In einen 250-ml-Dreihalskolben mit mechanischem Rührer, Thermometer, Tropftrichter, Destillationskolonne mit Wasserkühler und bei –78°C gehaltener Auffangfalle und Anschluß an eine mechanische Vakuumpumpe werden 150 ml Dimethylformamid (DMF), 15 g Zinkpulver, 0,5 g K2CO3 und 100 mg Iod eingetragen. Die Innentemperatur wird auf 80°C gebracht, wonach 50 g CF3CF2OCF2OCFClCF2Cl zugetropft werden. Nach beendeter Zugabe wird 30 Minuten reagieren gelassen. Schließlich wird der Innendruck allmählich vom Anfangswert von 760 mm/Hg auf 300 mm/Hg gebracht.
  • Nach etwa 20 Minuten wird die Auffangfalle, die 34,2 g CF3CF2OCF2OCF=CF2 enthält, abgenommen. Siedepunkt: 41,9°C.

Claims (11)

  1. Verfahren zur Herstellung von (Per)fluorhalogenethern der allgemeinen Formel (II): R'CF2OCFA-CA'F2 (II)worin: A und A' gleich oder voneinander verschieden sind und für H, Cl oder Br stehen, aber nicht beide für H stehen können; R' die folgenden Bedeutungen besitzt: – RO-, worin R für einen (per)fluorierten Substituenten, vorzugsweise perfluorierten Substituenten, aus den folgenden Gruppen steht: lineares oder verzweigtes C1-C20-Alkyl, vorzugsweise C1-C10-Alkyl; C3-C7-Cycloalkyl; Aromat, C6-C10-Arylalkyl oder -Alkylaryl; C5-C10-Heterocyclus oder -Alkylheterocyclus; R dann, wenn es fluoriert ist, gegebenenfalls ein oder mehrere H-Atome und/oder ein oder mehrere von F verschiedene Halogenatome enthält; R dann, wenn es für Alkyl, Cycloalkyl, Arylalkyl, Alkylaryl, Alkylheterocyclus steht, gegebenenfalls in der Kette ein oder mehrere Sauerstoffatome enthält; – ein Perfluorpolyethersubstituent T-Rf-, worin T = -OCF2OCFA-CA'F2, -OCF2XI, worin XI = F, CF3, Cl; Rf für eine Perfluoroxyalkylenkette steht, die eine oder mehrere der folgenden Einheiten statistisch entlang der Kette verteilt enthält: – (C3F6O), ausgewählt zwischen (CF2CF(CF3)O) oder (CF(CF3)CF2O); – (CFX1O), worin X1 für F oder CF3 steht; – (C2F4O); – (CF2(CF2)x'CF2O), worin x' für eine ganze Zahl mit einem Wert von 1 oder 2 steht; durch Umsetzung von Carbonylverbindungen der Formel (III): R''COF (III)worin: R'' = RO-, worin R die oben angegebene Bedeutung besitzt; oder R'' = Q-Rf-, worin: Q = -OCOF, -OCF2XI, worin XI die oben angegebene Bedeutung besitzt; Rf die oben angegebene Bedeutung besitzt; in flüssiger Phase mit elementarem Fluor und mit olefinischen Verbindungen der Formel: CAF=CA'F (IV)worin A und A' die oben angegebene Bedeutung besitzen, bei Temperaturen von –120°C bis –20°C, vorzugsweise von –100°C bis –40°C, gegebenenfalls in Gegenwart eines unter den Reaktionsbedingungen inerten Lösungsmittels.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem man das bei der Umsetzung verwendete Fluor mit einem Inertgas verdünnt.
  3. Verfahren nach den Ansprüchen 1–2, das halbkontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem bei dem halbkontinuierlichen Verfahren das Molverhältnis zwischen der Carbonylverbindung (III) und dem Olefin (IV) im Bereich von 0,05 bis 10 liegt.
  5. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem bei dem kontinuierlichen Verfahren das Molverhältnis zwischen der Carbonylverbindung (III) und dem Olefin (IV) im Bereich von 0,05 bis 10 liegt und das Molverhältnis F2/Olefin (IV) im Bereich von 0,05 bis 10 liegt.
  6. Verfahren nach den Ansprüchen 1–5, bei dem das zahlenmittlere Molekulargewicht von Rf in Formel (II) und (III) im Bereich von 66 bis 12.000, vorzugsweise von 66 bis 1.000, besonders bevorzugt von 300 bis 800, liegt.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem die Perfluoroxyalkylenketten unter den folgenden ausgewählt sind: -(CF2CF(CF3)O)m-(CFX1O)n-; (A)worin: X1 die oben angegebene Bedeutung besitzt; m und n für ganze Zahlen größer gleich null stehen und einen solchen Wert haben, daß das Molekulargewicht von Rf in dem obigen Molekulargewichtsbereich liegt; -(CF2CF2O)t-(CF2O)p-; (B)worin t und p für ganze Zahlen größer gleich null stehen und einen solchen Wert haben, daß das Verhältnis p/t im Bereich von 0,2–4 liegt, wobei t von null verschieden ist, und das Molekulargewicht von Rf in dem obigen Molekulargewichtsbereich liegt; -(CF2CF2O)t-(CFX1O)n-(CF(CF3)CF2O)m-; (C)worin: X1 die oben angegebene Bedeutung besitzt; t, n und m für ganze Zahlen größer gleich null stehen und einen solchen Wert haben, daß das Molekulargewicht von Rf in dem obigen Molekulargewichtsbereich liegt.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem dann, wenn Rf die Struktur A) ist, das Verhältnis m/n ≥ 2 ist und n von null verschieden ist; wenn Rf die Struktur B) ist, das Verhältnis p/t 0,2 bis 4 beträgt und t von null verschieden ist; wenn Rf die Struktur C) ist, m + t zwischen 1 und 50 liegt; das Verhältnis n/(m + t) zwischen 0,01 und 0,05 liegt, wobei m + t von null verschieden ist.
  9. Verfahren nach den Ansprüchen 7–8, bei dem die Perfluoroxyalkylenkette die Struktur B) -(CF2CF2O)t-(CF2O)p- hat.
  10. Verfahren nach den Ansprüchen 1–9, bei dem es sich bei den Carbonylverbindungen der Formel (III) um CF3OCOF, C2F5OCOF, CF3O(CF2)2OCOF handelt.
  11. Verfahren nach den Ansprüchen 1–10, bei dem die Lösungsmittel in dem Temperaturbereich des Verfahrens flüssig und inert sind und unter (Per)fluorkohlenwasserstoffen, (Per)fluorethern, Perfluoraminen oder jeweiligen Mischungen ausgewählt werden.
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