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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Schneidwerkzeugeinsatz, bestehend
aus einem Hartmetallsubstrat auf Wolframcarbidbasis und einer Beschichtung.
Das Hartmetall weist eine Eisen-Nickel-Binderphase auf, die eine
kubisch-flächenzentrierte
(fcc) Struktur hat. Im Ergebnis wurde ein beschichteter Hartmetalleinsatz
ohne Kobalt und einer mindestens ebenso guten Leistungsfähigkeit
bei der maschinellen Bearbeitung wie bei einem korrespondierenden
beschichteten Hartmetalleinsatz mit Binder auf Co-Basis erhalten.
Der Einsatz ist geeignet zum Fräsen
und Drehen von niedrig- und mittellegierten Stählen sowie rostfreien Stählen.
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Hartmetalle
sind Verbundmaterialien, die Körnchen
einer harten Phase und eine Binderphase, die die Körnchen der
harten Phase bindet, umfassen. Ein Beispiel eines Hartmetalls ist
Wolframcarbid (WC) und Kobalt (Co), auch bekannt als gesintertes
Wolframcarbid-Kobalt oder WC-Co. Hier ist die harte Komponente WC, während die
Binderphase auf Kobalt basiert, wie beispielsweise eine Kobalt-Wolfram-Kohlenstoff-Legierung. Der
Co-Gehalt beträgt
im allgemeinen 6–20
Gew.-%. Die Binderphase besteht hauptsächlich aus Kobalt zusätzlich zu
gelöstem
W und C.
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Kobalt
ist somit das Hauptbindemittel in Hartmetallen. Beispielsweise werden
etwa 15 Prozent der jährlichen
weltweiten primären
Kobaltproduktion zur Herstellung von harten Materialien, einschließlich Hartmetallen
auf WC-Basis, verwendet. Etwa 25 Prozent der jährlichen weltweiten primären Kobaltproduktion
werden zur Herstellung von Superlegierungen verwendet, die für hochentwickelte
Flugturbinenmotoren entwickelt wurden – ein Faktor, der zur Bezeichnung
von Kobalt als ein strategisches Material beiträgt. Etwa die Hälfte der weltweiten
primären
Kobaltversorgung wird in politisch instabilen Regionen erhalten.
Diese Faktoren tragen nicht nur zu den hohen Kosten von Kobalt bei,
sondern erklären
auch die sprunghaften Kostenschwankungen.
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Die
industrielle Handhabung von Hartmetall-Rohmaterialien kann beim
Einatmen Lungenerkrankungen hervorrufen. Eine Studie von Moulin
et al. (1998) deutet darauf hin, daß ein Zusammenhang zwischen
Lungenkrebs und der Aussetzung an eingeatmete, WC und Co enthaltende
Teilchen besteht.
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Daher
wäre es
wünschenswert,
die Menge an Kobalt, das in Hartmetallen als Binder verwendet wird, zu
reduzieren.
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Es
wurden Versuche unternommen, dieses Ziel in Hartmetallen zu erreichen,
indem die Binderphase auf Co-Basis durch eine an Eisen reiche Eisen-Kobalt-Nickel-Binderphase
(Fe-Co-Ni-Binder)
ersetzt wurde. Hartmetalle mit einem an Eisen reichen Fe-Co-Ni-Binder
wurden somit verstärkt,
indem in dem Fe-Co-Ni-Binder eine kubisch-raumzentrierte (bcc) Struktur
stabilisiert wurde. Diese bcc-Struktur wurde durch eine martensitische
Umwandlung erzielt. Hartmetall mit verbesserter Korrosionsbeständigkeit
mit einem an Nickel reichen Nickel-Eisen-Binder bei hohen Bindergehalten
wurde erhalten.
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Die
EP-A-1024207 betrifft
ein gesintertes Hartmetall, welches aus 50 bis 90 Gew.-% Submikron-WC in
einer aushärtbaren
Binderphase besteht. Die Binderphase besteht zusätzlich zu Fe aus 10–60 Gew.-%
Co, < 10 Gew.-%
Ni, 0,2–0,8
Gew.-% C und Cr und W und möglicherweise
Mo und/oder V.
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Die
JP 2-15159 A betrifft
ein Substrat, bestehend aus einer harten Phase mit der Zusammensetzung (Ti,
M)CN, wobei M eines oder mehrere von Ta, Nb, W und Mo ist. Zusätzlich gibt
es eine Binderphase, ausgewählt
aus der Gruppe von Co, Ni und Fe. Das Substrat ist mit einer harten
Beschichtung auf Ti-Basis beschichtet.
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Die
US 4,531,595 offenbart einen
Einsatz für
Erdbohrwerkzeuge, wie Bohrerspitzen, wobei Diamanten in einer gesinterten
Matrix aus WC und einem Ni-Fe-Binder eingebettet sind. Die Matrix
hat vor dem Sintern eine Teilchengröße von etwa 0,5 bis etwa 10 μm. Der Ni-Fe-Binder
macht etwa 3 bis etwa 20 Gewichts-% der Matrix aus.
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Die
US 5,773,735 offenbart einen
gesinterten Wolframcarbidkörper
mit einer Binderphase, ausgewählt aus
der Gruppe von Fe, Ni und Co. Die mittlere WC-Korngröße beträgt höchstens
0,5 μm,
und in dem Material sind keine Kornwachstumsinhibitoren enthalten.
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In
der
US 6,024,776 werden
Hartmetalle mit einem Co-Ni-Fe-Binder beschrieben. Der Co-Ni-Fe-Binder
ist dahingehend einzigartig, daß der
Binder selbst dann, wenn er einer plastischen Verformung unterworfen wird,
seine kubisch-flächenzentrierte
Kristallstruktur im wesentlichen behält und druck- und/oder spannungsinduzierte
Phasenübergänge vermeidet.
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Die
WO 99/59755 betrifft ein
Verfahren zur Herstellung von Metall- und Legierungspulvern, die
wenigstens eines der Metalle Eisen, Kupfer, Zinn, Kobalt oder Nickel
enthalten. Gemäß dem Verfahren
wird eine wäßrige Lösung von
Metallsalzen mit einer wäßrigen Carbonsäurelösung gemischt.
Das Präzipitat
wird dann von der Mutterlauge abgetrennt und anschließend zu
Metall reduziert.
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1 zeigt
ein rasterelektronenmikroskopisches Bild einer Beschichtung, die
auf einem Hartmetall auf Wolframcarbidbasis mit Co-Binder aufgebracht
wurde, und 2 zeigt eine korrespondierende
Beschichtung auf einem Hartmetall gemäß der Erfindung. Maßstabsbalken
sind auf den Fotos angegeben.
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Es
wurde nun überraschend
herausgefunden, daß Einsätze, die
aus einem Hartmetall auf Wolframcarbidbasis mit Eisen-Nickel-Binder
und einer Beschichtung bestehen, eine mindestens ebenso gute Leistungsfähigkeit
bei der maschinellen Bearbeitung zeigen wie Einsätze aus dem Stand der Technik
von kommerzieller Qualität,
die aus konventionellem Hartmetall mit Kobalt-Binder und einer Beschichtung bestehen.
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Die
Erfindung betrifft einen beschichteten Schneidwerkzeugeinsatz, der
aus einem Hartmetallsubstrat auf Wolframcarbidbasis und einer Beschichtung
besteht. Die Erfindung wird in Anspruch 1 definiert. Zur Verwendung
beim Fräsen
enthält
das Hartmetall 5–15
Gew.-% Fe und Ni, die die Binderphase bilden, bevorzugt 6–13 Gew.-%
und am meisten bevorzugt 7–12
Gew.-%. Zur Verwendung beim Drehen enthält das Hartmetall 4–12 Gew.-%
Fe und Ni, die die Binderphase bilden, bevorzugt 4,5–11 Gew.-%
und am meisten bevorzugt 5–10
Gew.-%. Die Binderphase besteht aus einer Legierung mit einer Zusammensetzung
aus 35–60
Gew.-% Fe und 40–65
Gew.-% Ni, bevorzugt
40–60
Gew.-% Fe und 40–60
Gew.-% Ni und am meisten bevorzugt 42–58 Gew.-% Fe und 42–58 Gew.-% Ni. In dem gesinterten
Material enthält
die Binderphase auch geringe Mengen an W, C und anderen Elementen,
wie Cr, V, Zr, Hf, Ti, Ta oder Nb, als eine Folge der Lösung dieser
Elemente von den einbezogenen Carbidbestandteilen in der Binderphase
während
des Sinterverfahrens. Zusätzlich
können
Spuren von anderen Elementen als Verunreinigungen auftreten. Die
Binderphase zeigt eine kubisch-flächenzentrierte Struktur.
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Die
Wolframcarbidkörnchen
haben eine mittlere Schnittlinienlänge von etwa 0,4–1,0 μm, bevorzugt von
0,5–0,9 μm. Diese
Werte werden an geschliffenen und polierten repräsentativen Querschnitten durch
gesintertes Material gemessen.
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Zusätzlich zu
Wolframcarbid können
auch andere Verbindungen als harte Phasen in dem gesinterten Material
einbezogen sein. In einer bevorzugten Ausführungsform wird kubisches Carbid
mit der Zusammensetzung (Ti, Ta, Nb, W)C verwendet. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform
können
auch Zr und/oder Hf in das kubische Carbid einbezogen werden. In
der am meisten bevorzugten Ausführungsform
wird (Ta, Nb, W)C verwendet. Das kubische Carbid liegt in einer
Menge von 0,1–8,5
Gew.-%, bevorzugt 0,5–7,0
Gew.-%, am meisten bevorzugt von 1,0–5,0 Gew.-%, vor.
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Zusätzlich zu
harten Phasen, wie Wolframcarbid und kubischem Carbid, können auch
geringe Mengen (weniger als 1 Gew.-%) Chromcarbid und/oder Vanadiumcarbid
als Kornwachstumsinhibitor einbezogen sein.
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Die
gesamte Kohlenstoffkonzentration in einem erfindungsgemäßen Hartmetall
wird so ausgewählt, daß freier
Kohlenstoff oder Eta-Phase vermieden wird.
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Die
Beschichtung besteht aus einzelnen oder mehreren auf dem Gebiet
bekannten Lagen. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Beschichtung
aus einer inneren Lage von etwa 2–4 μm Ti(C, N), gefolgt von einer
Multilage aus etwa 2–4 μm Al2O3 und TiN. In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
besteht die Beschichtung aus einer inneren Lage von wenigstens etwa
2,5 μm Ti(C,
N), gefolgt von einer Lage aus etwa 0,5–1,5 μm Al2O3 mit einer gesamten Beschichtungsdicke von
etwa 3,5–6,5 μm. In einer
dritten bevorzugten Ausführungsform
besteht die Beschichtung aus einer inneren Lage von etwa 3–5 μm Ti(C, N),
gefolgt von etwa 2–4 μm Al2O3. In einer vierten
bevorzugten Ausführungsform
besteht die Beschichtung aus etwa 5–8 μm Ti(C, N), gefolgt von etwa
4–7 μm Al2O3. In noch einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
besteht die Beschichtung aus etwa 1–3 μm TiN.
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In
den bevorzugten Ausführungsformen,
bei denen Ti(C, N) die innere Lage der Beschichtung bildet, zeigen
die Ti(C, N)-Kristalle ein radiales Wachstum, wohingegen Ti(C, N),
das auf ei nem konventionellen Hartmetall mit Co-Binder aufgebracht
wird, ein säulenförmiges Muster
zeigt (siehe 1).
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Das
Substrat wird mittels konventioneller pulvermetallurgischer Technik
hergestellt. Pulverbestandteile, die die Binderphase und die harten
Phasen bilden, werden durch Mahlen gemischt und anschließend granuliert.
Das Granulat wird dann zu Grünkörpern mit
gewünschter
Form und Dimension gepreßt,
die danach gesintert werden. Das die Binderphase bildende Pulver
wird als Vorlegierung zugegeben. Die gesinterten Substrate werden
nachfolgend unter Verwendung von bekannten CVD-, MTCVD- oder PVD-Verfahren
oder Kombinationen aus CVD- und MTCVD-Verfahren mit einer oder mehreren
Lagen beschichtet.
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Beispiel 1
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273
g Wolframcarbidpulver mit einer Korngröße von 0,8 μm FSSS (gemäß ASTM B330), dotiert mit 0,15
Gew.-% Vanadiumcarbid, wurden zusammen mit 27 g Pulver einer FeNi-Legierung (hergestellt
gemäß
WO 99/59755 mit 48,5 Gew.-%
Fe, 50,54 Gew.-% Ni und 0,43 Gew.-% Sauerstoff mit einer Korngröße von 1,86 μm FSSS gemäß ASTM B330)
und 0,3 g Ruß für 3 h in
einem 500 ml-Attritor gemahlen, wobei Hexan als Mahlflüssigkeit
verwendet wurde. Nach 3 h wurden die Kugeln (3 mm Durchmesser, 2,1
kg) mittels Sieben abgetrennt. Hexan wurde dann mittels Vakuumdestillation
abgetrennt. Das resultierende Pulver wurde bei 1500 kp/cm
2 gepreßt
und unter Vakuum bei 1450°C
für 45
Min. gesintert. Das resultierende Hartmetall hatte die folgenden
Eigenschaften:
Koerzitivkraft | 17,1
kA/m |
Dichte | 14,57
g/cm3 |
Magnetische
Sättigung | 136
Gcm3/g |
Rockwelt-Härte A | 92,6 |
Vickers-Härte (30
kg) | 1698
kg/mm2 |
Porosität (ISO 4505) | A06
B00 C00 |
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Beispiel 2
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Erfindungsgemäße Einsätze wurden
hinsichtlich der Anhaftung der Beschichtung bei Raumtemperatur an
einem beschichteten Hartmetall kommerzieller Qualität, Seco
T250M, mit einem Substrat, bestehend aus WC, 10,2 Gew.-% Co und
1,5 Gew.-% Ta+Nb (in kubischem Carbid), getestet. Das Substratmaterial T250M
wurde durch Pressen von Pulver, das für die standardmäßige Herstellung
dieser Qualität
bestimmt war, erhalten. Das Pulver enthielt PEG (Polyethylenglycol)
als Preßhilfsmittel.
Das Pressen wurde bei 1750 kp/cm2 uniaxial
durchgeführt.
Das Sintern wurde in einer Sinter-HIP-Einheit in Laborgröße mit einer
maximalen Temperatur von 1430°C
bei 30 bar Ar-Druck während
30 Minuten durchgeführt.
Das Beschichten erfolgte mittels CVD. Die Beschichtung bestand aus
einer inneren Lage aus Ti(C, N) von 2–4 μm und einer Multilage aus Al2O3 und TiN von 2–4 μm.
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Die
erfindungsgemäßen Einsätze hatten
die gleiche Zusammensetzung und wiesen die gleiche Beschichtung
auf, mit der Ausnahme, daß die
Co-Binderphase durch das gleiche Volumen einer Legierung aus Fe+Ni
50/50 (bezogen auf das Gewicht) ersetzt wurde. Die gewünschte Zusammensetzung
wurde durch Mischen von Pulvern wie folgt erhalten: 3550 g WC mit
einer Korngröße (Fisher,
gemahlen gemäß ASTM)
von 2,3 ± 0,3 μm, 383 g
Fe-Ni, wie oben erwähnt,
64,44 g TaC/NbC (Carbid-Gewichtsverhältnis 90/10) und 2,26 g Kohlenstoffschwarz.
Als Preßhilfsmittel
wurden 80 g PEG 3400 zugegeben. Das Mahlen wurde in einer Kugelmühle in Laborgröße mit 12
kg Hartmetallkugeln mit maximal 8,5 mm Durchmesser und 800 cm3 Flüssigkeit, erhalten
durch Verdünnen
von 7 dm3 Ethanol auf 8 dm3 mit
entionisiertem Wasser, durchgeführt.
Die Mühle drehte
sich mit einer Geschwindigkeit von 44 U.p.M. für 60 h. Die so erhaltene Aufschlämmung wurde
zu einem Granulat sprühgetrocknet.
Das Pressen, Sintern und Beschichten wurde durchgeführt wie
für die
Einsätze
von kommerzieller Qualität.
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Die
Geometrie der Einsätze
war SNUN120412.
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Tests
wurden mit einer standardmäßigen Laborausrüstung (Revetest)
durchgeführt.
In diesem Test wird ein Diamantprüfkörper mit einer definierten
Kraft senkrecht in die Spanfläche
des Einsatzes gepreßt.
Der Einsatz wird dann bei einer definierten Geschwindigkeit 6 mm
parallel zur Spanfläche
bewegt. So wird durch den Prüfkörper eine
Kratzspur gebildet. Diese Spuren werden dann in einer Stereolinse
untersucht, um herauszufinden, ob sie auf die Beschichtung beschränkt sind
oder in das Substrat eindringen. Wenn eine große Kraft erforderlich ist,
um die Beschichtung vollständig
zu entfernen, ist ihre Anhaftung an dem Substrat gut.
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Tests
wurden mit drei Einsätzen
kommerzieller Qualität
und mit drei erfindungsgemäßen Einsätzen durchgeführt. Die
Prüfkörperkraft
betrug 60 und 70 Newton. Der Einsatz kommerzieller Qualität zeigte
einen Beschichtungsverlust nach 1,2 mm Kratzerlänge bei 60 N, 0,3 mm bei 70
N und 0,6 mm bei 60 N. Der erfindungsgemäße Einsatz zeigte einen Beschichtungsverlust
bei 70 N (gesamte Länge),
nach 1,5 mm bei 60 N und 2,3 mm bei 60 N.
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Beispiel 3
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Erfindungsgemäße Einsätze wurden
auf ihre Bearbeitungsleistung beim Drehen getestet. Das Werkstückmaterial
war eine zylindrische Stange aus 551672 (entsprechend W-nr 1.1191,
DIN Ck45 oder AISI/SAE 1045). Die Schneidgeschwindigkeit betrug
250 m/Min., der Vorschub 0,4 mm/U und die Schnittiefe betrug 2,5 mm.
Der Schneidkantenwinkel des Werkzeugs betrug 75°, und es wurde kein Kühlmittel
verwendet. Als Referenzqualität
wurde Seco T250M, wie oben beschrieben, verwendet. Einsätze mit
Referenzqualität
und erfindungsgemäße Einsätze wurden
erhalten, wie es in Beispiel 1 oben beschrieben ist.
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Die
Einsatzgeometrie war SNUN120412 mit einem Kantenhon von etwa 35–40 μm.
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Jeweils
vier Kanten von erfindungsgemäßen Einsätzen und
Einsätzen
mit Referenzqualität
wurden getestet. Von diesen vier Kanten wurden zwei für vier Minuten
und zwei für
sechs Minuten betrieben.
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Einsätze mit
Referenzqualität,
die für
vier Minuten betrieben wurden, zeigten Freiflächenverschleißwerte von
0,08 und 0,06 mm. Die entsprechenden Werte für die erfindungsgemäßen Einsätze betrugen
0,07 und 0,06 mm. Alle Kanten, die sechs Minuten betrieben wurden,
zeigten Freiflächenverschleißwerte von
0,07 mm. Ein Beschichtungsverlust trat nur im unmittelbaren Zusammenhang
mit plastischer Verformung in der Nähe der Kanten auf.
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Beispiel 4
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Erfindungsgemäße Einsätze wurden
beim Drehen im Vergleich zu der kommerziellen Qualität Seco TP400
getestet, bei dem Substrat und Beschichtung identisch zu T250M waren,
wie oben beschrieben. Die Einsätze
mit Referenzqualität
waren gebrauchsfertige Produkte, die für den Verkauf bestimmt waren.
Die erfindungsgemäßen Einsätze wurden
unter Befolgung des unter Beispiel 1 oben beschriebenen Verfahrens
gepreßt,
gesintert und beschichtet.
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Die
Einsatzgeometrie war CNMG120408 und der Schneidkantenwinkel des
Werkzeugs betrug 95°.
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Das
Drehen wurde in einer zylindrischen Stange aus SS2343 (entsprechend
W-nr 1.4436, DIN X5 CrNiMo 17 13 3 oder AISI/SAE 316) bei einer
Schneidgeschwindigkeit von 180 m/Min., einem Vorschub von 0,3 mm/U
und einer Schnittiefe von 1,5 mm durchgeführt. Es wurde kein Kühlmittel
aufgebracht. Die maschinelle Bearbeitung wurde in Zyklen von 15
Sek. Schneiden, gefolgt von 15 Sek. Ruhen durchgeführt, um
Temperaturvariationen in dem Schneidwerkzeug herbeizuführen. Jeweils
drei Schneidkanten von erfindungsgemäßen Einsätzen und Einsätzen mit
Referenzqualität
wurden getestet. Die zwei Sätze
von Einsätzen
wurden paarweise mit Gesamttestzeiten (Schneiden + Kühlen) von
10, 12 bzw. 14 Min. getestet.
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Der
resultierende Verschleiß zeigte
sich vorherrschend in Form von Abplatzern entlang der Kantenlinie und
Kerbverschleiß.
Bei allen drei Paaren von Einsätzen
war der Gesamtverschleiß beim
Vergleich in etwa gleich.
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Beispiel 5
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Erfindungsgemäße Einsätze mit
6,0 Gew.-% Fe und Ni in einem Gewichtsanteil von 50/50, welche die Binderphase
bildeten, wurden beim Drehen im Vergleich zu der kommerziellen Qualität Seco TX150
getestet. Diese Qualität
enthält
6,0 Gew.-% Co im Substrat und eine Beschichtung, bestehend aus einer
inneren Lage von wenigstens 5 μm
Ti(C, N), gefolgt von 1,0–2,5 μm Al2O3 mit einer Gesamtdicke
von 9–14 μm. Die Referenzeinsätze waren
gebrauchsfertige Produkte, die für
den Verkauf bestimmt waren. Erfindungsgemäße Einsätze wurden unter Befolgung
des unter Beispiel 1 oben beschriebenen Verfahrens durch Mischen
und Granulieren von Pulver mit geeigneten Anteilen von Bestandteilen,
gefolgt von Pressen, Sintern und Beschichten, hergestellt.
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Die
Einsatzgeometrie war CNMA120408 und der Schneidkantenwinkel des
Werkzeugs betrug 95°.
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Drehen
wurde in einer zylindrischen Stange aus SS0727 (entsprechend DIN
GGG 50 oder AISI/SAE 80-55-06) bei einer Schneidgeschwindigkeit
von 140 m/Min., einem Vorschub von 0,4 mm/U und einer Schnittiefe
von 2,0 mm durchgeführt.
Es wurde kein Kühlmittel
aufgebracht. Die beiden Einsatztypen wurden paarweise mit jeweils
5 Minuten Bearbeitungszeit zwischen den Messungen des Verschleißes getestet.
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Der
vorherrschende Verschleißtyp
war ein Freiflächenverschleiß. Es wurden
drei Kanten pro Typ getestet, bis ein Freiflächenverschleiß von 0,3
mm erhalten wurde. Einsätze
mit Referenzqualität
erzielten diesen Verschleiß nach
(interpolierte Werte) 16,6, 17,5 und 17,9 Minuten. Die entsprechenden
Werte für
erfindungsgemäße Einsätze betrugen
17,3, 16,9 und 18,3 Minuten.
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Beispiel 6
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Erfindungsgemäße Einsätze wurden
beim Fräsen
im Vergleich zu Seco T250M, wie oben beschrieben, getestet. Einsätze mit
Referenzqualität
und erfindungsgemäße Einsätze wurden
erhalten, wie es unter Beispiel 1 oben beschrieben ist.
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Die
Einsatzgeometrie war SNUN120412 mit einem Kantenhon von etwa 35–40 μm.
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Die
Einsätze
wurden in einer Stirnfräsoperation
in SS2244 (entsprechend W-nr 1.7225, DIN 42CrMo4 oder AISI/SAE 4140)
mit einem Vorschub von 0,2 mm/Zahn und einer Schnittiefe von 2,5
mm getestet. Der verwendete Fräskörper war
ein Seco 220.74-0125. Die Schneidgeschwindigkeit betrug 200 m/Min.
mit Kühlmittel
und 300 m/Min. ohne Kühlmittel.
Bei jeder Schneidgeschwindigkeit wurden drei Kanten pro Typ verwendet.
Die Schnittlänge
für jede
Kante betrug 2400 mm.
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Der
gemessene Freiflächenverschleiß betrug
etwa 0,1 mm für
beide Typen bei einer Schneidgeschwindigkeit von 200 und 300 m/Min.
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Bei
einer Schneidgeschwindigkeit von 200 m/Min. mit Kühlmittel
zeigten die Einsätze
von kommerzieller Qualität
2 bis 3 Kammrisse über
die Kantenlinien, wohingegen die Testqualität 0 bis 1 Kammrisse zeigte. Bei
einer Schneidgeschwindigkeit von 300 m/Min. ohne Kühlmittel
zeigten die Einsätze
kommerzieller Qualität 4
bis 5 Kammrisse, wohingegen der Testgrad 2 bis 3 zeigte.
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Bei
einer Schneidgeschwindigkeit von 200 m/Min. mit Kühlmittel
war bei keinem der Einsätze
Kolkverschleiß festzustellen.
Bei einer Schneidgeschwindigkeit von 300 m/Min. ohne Kühlmittel
konnte der Kolkverschleiß auf
den Einsätzen
kommerzieller Qualität
in Oberflächenbereiche
von 1,9 × 0,2
mm, 2,2 × 0,3
mm bzw. 2,5 × 0,3
mm einbeschrieben werden. Entsprechende Werte für gemäß der Erfindung hergestellte
Einsätze betrugen
1,9 × 0,1,
1,7 × 0,1
bzw. 2,2 × 0,3
mm.
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Die
obigen Beispiele zeigen, daß ein
beschichteter Schneidwerkzeugeinsatz aus Hartmetall auf Wolframcarbidbasis
mit einem Binder auf Eisen-Nickel-Basis hergestellt werden kann.
Die Leistungsfähigkeit
eines solchen Einsatzes ist mindestens ebenso gut wie die eines
korrespon dierenden Einsatzes kommerzieller Qualität gemäß dem Stand
der Technik mit Binder auf Co-Basis.