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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Materialien, welche die Entfernung
von Stickoxiden (NO und NO2, häufig Nox genannt) favorisieren, die in einem Gasgemisch
vorkommen, das überstöchiometrisch
an oxidierenden Verbindungen und insbesondere an Sauerstoff sein
kann, wobei die Materialien nicht durch schweflige Produkte vergiftet
sind, die in diesen Gasen vorkommen. Die Erfindung findet Anwendung
bei der Entfernung von Stickoxiden (NOx),
welche in Auspuffgasen von Automobilmotoren vorkommen und ganz besonders
in Fahrzeugen, die mit Diesel funktionieren.
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STAND DER
TECHNIK
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Die
hohe Toxizität
von Stickoxiden, deren Rolle bei der Bildung von saurem Regen und
troposhärischem
Ozon haben zur Einführung
von strengen Normen geführt,
welche den Ausstoß dieser
Verbindungen begrenzen. Um diesen Normen gerecht zu werden, ist
es im allgemeinen erforderlich, mindestens einen Teil dieser in
Auspuffgasen von Automobil- oder stationären Motoren und in Turbinen
vorkommenden Oxide zu entfernen.
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Die
Entfernung von Stickoxiden durch thermische oder vorzugsweise katalytische
Zersetzung ist denkbar, jedoch sind die für diese Reaktion erforderlichen
hohen Temperaturen mit denen von Auspuffgasen unvereinbar. Allein
die katalytische Reduktion von Stickoxiden zu Stickstoff ist durch
Verwendung von Reduktionsmitteln durchführbar, die, jedoch in geringer
Menge, im Auspuffgas vorkommen (CO, H2,
unverbrannte Kohlenwasserstoffe oder solche, deren Verbrennung im
Motor unvollständig
war) sowie auch durch Einspritzung von ergänzenden Reduktionsmitteln stromaufwärts des
Katalysators. Bei diesen Reduktionsmitteln handelt es sich um Kohlenwasserstoffe,
Alkohole, Ether oder andere sauerstoffhaltige Verbindungen; sie
können
auch den flüssigen oder
gasförmigen
(unter Druck „CNG
(compressed natural gas)" oder
verflüssigt „LPG (liquefied
petroleum gas")
Treibstoff darstellen, der den Motor oder die Turbine versorgt.
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Die
Patentanmeldung
EP
0 540 280 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Verringerung
von Stickoxidemissionen in Auspuffgasen von Brennkraftmaschinen,
welche ein Material zur Adsorption und Desorption von Stickoxiden
umfasst. Nach diesem Verfahren werden die Stickoxide im Verlauf
des Magerbetriebs des Motors, das heißt arm an Kohlenwasserstoffen,
in Form von Nitraten gespeichert. Die Kapazität eines nach diesem Prinzip
funktionierenden Speicherkatalysators wird jedoch im allgemeinen
durch Adsorption von schwefligen Produkten verschlechtert, die in
den Auspuffgasen enthalten sind und die Sulfate bilden, welche stabiler
als die Nitrate sind, wobei der Katalysator vergiftet wird.
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Außerdem ist
es im Anschluss an das Abfangen der NO
x erforderlich,
eine Desorption der Stickoxide vorzunehmen, gefolgt von deren Reduktion.
Es sind Vorrichtungen zur Behandlung von Kohlenmonoxid CO und Kohlenwasserstoffen
KW, welche in den Auspuffgasen enthalten sind, durch katalysierte
Oxidation bekannt, beispielsweise Katalysatoren zur Reduktion von
Stickoxiden, DeNO
x Katalysatoren genannt,
welche bei der Durchführung
der Reduktion der NO
x in Temperaturbereichen
zwischen 200 und 350°C
aktiv sind, welche beispielsweise Edelmetalle auf Oxidträgern umfassen,
wie etwa auf einem Träger
aus Tonerde, Titan- oder Zirkoniumoxid oder auf Perovskiten abgelagertes
Platin oder Palladium oder in Temperaturbereichen zwischen 350 und
600°C, die
beispielsweise stabile hydrothermische Zeolithe (beispielsweise
Cu-ZSM5) umfassen. Eine Vorrichtung zur Behandlung von Auspuffgasen
eines Verbrennungsmotors durch Kompression, die einen Katalysator
und einen Absorber von Stickoxiden umfasst, der sich im Auspuffkrümmer befindet, wird
beispielsweise in den Patentschriften
EP 0 540 280 A1 und
EP 0 718 478 A1 beschrieben.
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Es
ist somit erforderlich, dass das Material, welches sich wie eine
Falle für
Stickoxide verhält,
in der Lage ist, Stickoxide bei niedrigen Temperaturen zu adsorbieren,
bis hin zu der Temperatur, die zum Betrieb des Reduktionskatalysators
der NOx nötig ist, wobei die Falle dann
die Desorption der Stickoxide, die mit dem Katalysator DeNOx in Kontakt kommen, bei einer Temperatur
gewährleistet,
die ausreicht, um die Auslösung
der Reaktion der Reduktion der NOx sicher
zu stellen.
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Es
wurden bereits Oxide beschrieben, die eine kristallographische Struktur
aufweisen, die Kanäle
einer Größe erzeugt,
die zum Aufnehmen von Stickoxiden ausreicht (Patentschriften
JP09075715A und
JP9075718A ). Die
in diesen Patenten verwendeten Feststoffe sind gemischte Oxide,
welche die kristallographische Struktur von Hollandit und die spezifischen
Formeln K
3,6Zn
1,8Sn
6,2O
16 und K
1,8Al
1,8Sn
6,2O
16 aufweisen.
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In
der Patentschrift
FR 2 733 924 wird
ferner ein Material der Formel YBa
2Cu
3O
7-x ausgewiesen,
das es gestattet, die Stickoxide in das Oxidgemisch, aus welchem
das Material besteht, zu integrieren. Dieses Patent gibt an, dass
sich das Material, nachdem es mit Stickoxiden beladen wurde, nebenbei
von einer orthorhombischen sauerstoffreichen Struktur in eine tetragonale
sauerstoffarme Struktur umwandelt, wenn der Sauerstoffgehalt des
Gases abnimmt und dass diese Phasenumwandlung die Desorption der
Stickoxide hervorruft. Nach diesem Verfahren ist es ferner möglich die
Adsorption und die Desorption der Stickoxide zu beeinflussen, indem
die Sauerstoffgehalte der Auspuffgase variiert werden. Es wurde
kürzlich
gezeigt (K.-Y. Lee, K. Watanabe, M. Misono, Applied Catalysis B
13, 241 (1997)), dass die Adsorption von NO
x in
Gegenwart von Sauerstoff auf diesem Material YBa
2Cu
3O
7-x tatsächlich zur
Bildung von Bariumnitratteilchen (Ba(NO
3)
2) führt. Dieselbe
Studie zeigt ferner, dass das Material in dramatischer Weise seine
Fähigkeiten
zur Adsorption von Stickoxiden in Gegenwart von Kohlendioxid durch
Bildung von Bariumcarbonaten verliert. Da die Bariumsulfatteilchen
stabiler sind als die Nitratteilchen ist zu befürchten, dass eine Verbindung
des Typs YBa
2Cu
3O
7-x auch in Gegenwart von Schwefeldioxid
vergiftet wird, unter Bildung von Sulfatteilchen an den Stellen
der Adsorption von Stickoxiden.
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Die
Materialien, die den Gegenstand dieses Patents darstellen, können sich
im natürlichen
Zustand befinden oder können
im Labor synthetisiert werden. Die Patentschriften
EP 0 623 556 A1 und
EP 0 710 622 beschreiben
beispielsweise Verfahren, um bestimmte dieser Feststoffe zu erhalten.
Ferner werden im Gmelin Handbook [Gmelin Handbook of Inorganic and
organometallic Chemistry, Mn n°56,
A5b1, Springer Verlag, 1996] unter diesen Feststoffen Materialien
beschrieben, die auf Mangen basieren und Kanäle von einem Durchmesser aufweisen,
der zum Einbau von NO
x ausreicht.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft Materialien zur Entfernung der Stickoxide NO
und NO2 (NOx), die
insbesondere in Auspuffgasen, beispielsweise von Brennkraftmaschinen
von Automobilen, die in einer überstöchiometrischen
Umgebung an Oxidationsmitteln funktionieren, vorkommen, wobei die
Materialien, durch Temperaturerhöhung
oder durch Behandlung mit einer an Reduktionsmitteln reichen Mischung,
NOx adsorbieren können und NOx desorbieren
können.
Bei den Materialien handelt es sich um Oxidgemische, deren Gerüst aus metallischen
Kationen M gebildet wird, bei denen jedes von 6 Sauerstoffatomen
umgeben ist und bei denen die so gebildeten, durch Kanten und Scheitelpunkte
miteinander verbundenen Oktaeder (MO6) eine
Struktur erzeugen, die einseitig ausgerichtete Kanäle aufweist.
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GEGENSTAND
DER ERFINDUNG
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Das
erfindungsgemäße Material
gestattet es, Stickoxide bei niedrigen Temperaturen abzufangen und diese
bei einer Temperatur zu desorbieren, bei der ein Katalysator DeNOx in der Lage ist, sie zu reduzieren. Diese
Materialien sind gegenüber
Schwefeloxiden und Kohlenoxiden, die in den Auspuffgasen enthalten
sind, unempfindlich, was die Vergiftung der Materialien verhindert.
Die Materialien erzielen die Adsorption von Stickoxiden über eine
breite Temperaturskala, während
die Desorption in einem sehr engen Temperaturfenster erfolgt, was
eine erleichterte Kontrolle der thermischen Regeneration gestattet.
Bei der Desorption werden die zuvor adsorbierten Stickoxide durch
Ausstöße hoher
Konzentrationen an NOx abgeschieden, was
für die
Kinetik der Reduktionsreaktion der desorbierten Stickoxide nützlich ist.
Die Kinetik der NOx Reduktion durch Kohlenwasserstoffe
ist in der Tat von positiver Ordnung im Verhältnis zu den Stickoxidteilchen.
Das Material weist keine basische Oxidphase auf, welche die Stickoxide
beziehungsweise die Schwefeloxide in Form von Nitraten und Sulfaten
erheblich stabilisiert. Die SOx, die mit
den NOx in die Struktur des erfindungsgemäßen Materials eingeführt werden
können,
werden über
eine Temperaturskala desorbiert, die der der NOx ähnelt. Das
Verhindern der Bildung stabiler Sulfate gewährleistet eine geringe Vergiftung
des adsorbierenden Materials, eine weniger hohe Regenerationsfrequenz
und -temperatur, somit eine gesteigerte Lebensdauer der NOx-Falle und einen Energiegewinn.
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Das
erfindungsgemäße Material
gestattet ferner eine chemische Desorption durch Variation der chemischen
Zusammensetzung der Stickoxidgase. Gemäß einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung, gestattet die Zusammenführung der beanspruchten Materialien
durch die Anmelderin mit einem Metall der Gruppe VIII die Entfernung
von adsorbierten NOx durch Reduktion beim
Durchgang durch reiches Milieu.
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DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Materialien zur Adsorption und Desorption
von Stickoxiden, deren Struktur aus Oktaedern (MO6)
besteht, wobei M aus den Elementen der Gruppen IIIB bis IIIA des
Periodensystems der Elemente ausgewählt ist. Vorzugsweise befindet
sich das Element (M) in einem mittleren Oxidationszustand nahe 4.
Das Material weist eine charakteristische Struktur auf, die Kanäle erzeugt,
in die sich die NOx bei niedrigen Temperaturen
einlagern und die sie bei höherer
Temperatur verlassen können.
Die Seiten dieser Kanäle
werden durch Verkettung der Oktaeder (MO6)
gebildet, die sich untereinander über die Kanten verbinden, wobei
sich die Seiten untereinander über
die Scheitelpunkte der Oktaeder verbinden. Somit kann, nach Herstellungsweise,
die Größe der Kanäle in Abhängigkeit
von der Tatsache, ob die Seiten aus 2 oder 3 Oktaedern (MO6) bestehen, variieren. Dieser Materialtyp
ist unter dem Akronym OMS bekannt, was Octahedral Molecular Sieves
(Molekularsieb, das aus Oktaedern besteht) bedeutet. Die Materialien
sind ausgewählt aus
den Materialien der Struktur von Kryptomelan oder Hollandit, Romanechit,
Todorokit.
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Genauer
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Entfernung von Stickoxiden
in Auspuffgasen, insbesondere von Brennkraftmaschinen von Automobilen
in Gegenwart von Materialien des OMS Typs.
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Die
adsorbierende Phase der im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Materialien
weist eine dreidimensionale Struktur auf, welche Kanäle in mindestens
einer Raumrichtung erzeugt, besteht aus Oktaedern (MO6)
und umfasst:
- – mindestens ein Element (M),
das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus den Elementen der Gruppen IIIB,
IVB, VB, VIB, VIIB, IB, IIB, IIIA des Periodensystems der Elemente,
wobei jedes Element M mit 6 Sauerstoffatomen koordiniert ist und
sich im Zentrum der Sauerstoffoktaeder befindet,
- – mindestens
ein Element (B), das ausgewählt
ist aus Alkalielementen IA, Erdalkalielementen IIA, seltenen Erden
IIIB, Übergangsmetallen
oder den Elementen der Gruppen IIIA und IVA, wobei sich das Element
B im allgemeinen in den Kanälen
der Oxidstruktur befindet.
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Die
Oktaeder enthalten kein Zinn. In besonders bevorzugter Weise enthalten
sie kein Element der Gruppe IVA.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Material gegebenenfalls mindestens ein
Metall (C) ausgewählt
aus der Gruppe der Edelmetalle der Platinfamilie (Gruppe VIII).
Diese Ausführungsform
gestattet die Verwirklichung der anschließenden Reduktion von NOx bei der Adsorption und dann die Desorption.
Das erfindungsgemäße Material
verwirklicht die drei Schritte demnach in überraschender Weise auf einem
einzigen Material.
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Die
Elemente M werden ausgewählt
aus Scandium, Yttrium, Lanthan, Titan, Zirkonium, Hafnium, Vanadium,
Nobium, Tantal, Chrom, Molybdän,
Wolfram, Mangan, Rhenium, Eisen, Ruthenium, Osmium, Kobalt, Rhodium,
Iridium, Nickel, Palladium, Platin, Kupfer, Silber, Gold, Zink,
Cadmium, Gallium, Aluminium, Indium, Thallium.
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Die
Ladungssumme (Oxidationsgrad), welche von dem oder den Kationen
M getragen werden, die den Gruppen IIIB bis IIIA angehören, beträgt vorzugsweise
etwa +4. Mindestens der Hauptanteil der Elemente (M) wird vorzugsweise
ausgewählt
aus Mangan, Wolfram, Zirkonium, Molybdän, Chrom, Titan oder einem
Gemisch mindestens zweier dieser Elemente und vor zugsweise aus Mangan,
Titan, Zirkonium. Weitere Elemente M der Gruppen IIIB bis IIIA können in
geringen Mengen als Dotanden zugesetzt werden. Vorzugsweise werden die
in geringen Mengen zugesetzten Elemente der Gruppen IIIB bis IIIA
ausgewählt
aus Aluminium, Zink, Kupfer, Nickel, Kobalt, Eisen, Chrom, Scandium
und Yttrium, Gallium, Cadmium, Indium und in besonders bevorzugter
Weise ausgewählt
aus Aluminium, Zink, Cadmium, Scandium, Yttrium.
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Die
Elemente (B) gehören
den Gruppen der Alkalielemente IA, Erdalkalielemente IIA, seltenen
Erden IIIB oder Übergangsmetalle
an. Sie befinden sich in den Kanälen
des Materials. Es wird bevorzugterweise ein Alkalimetall oder ein
Erdalkalimetall gewählt,
beispielsweise Kalium, Barium oder Strontium.
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Die
Elemente (C) gehören
der Gruppe an, die von Platin, Palladium, Rhodium, Ruthenium, Iridium
und Osmium gebildet wird, vorzugsweise wird Platin gewählt. Diese
Ausführungsform
der Erfindung, die mindestens ein Element (C) ausgewählt aus
den Edelmetallen der Gruppe VIII umfasst, gestattet die Oxidation
von NO zu NO2.
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Die
erfindungsgemäße adsorbierende
Phase weist die folgende spezifische Zusammensetzung auf, ausgedrückt in Massenprozent
bezüglich
der Gesamtmasse dieser aktiven, 4 h lang bei 1000°C kalzinierten Phase:
- – 40
bis 80% mindestens eines Metalls M, vorzugsweise 50% bis 75%,
- – 0,01
bis 30%, vorzugsweise 1,5 bis 20% mindestens eines den Gruppen der
Alkalielemente, Erdalkalielemente, seltenen Erden, Übergangsmetalle
oder den Elementen der Gruppen IIIA und IVA des Periodensystems
der Elemente angehörenden
Elemente (B),
- – gegebenenfalls
0,05 bis 5% mindestens eines der Gruppe der Edelmetalle der Gruppe
VIII des Perioden systems angehörenden
Metalls (C).
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Die übrige Masse
wird durch den Sauerstoff der Oxidbindungen beigetragen.
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Es
bestehen unterschiedliche Verfahren zur Herstellung dieser Materialien
[S. L. Suib, C-L. O'Young, Synthesis
of Porous Materials, M. L. Occelli, H. Kessler (eds.) M. Dekker,
Inc., p. 215 1997]. Es kann sich um Synthesen von Metallen M und
B durch Mischen und Mahlen von festen organischen Vorläufern, gefolgt
von einer Kalzinierung, handeln. Die Materialien können auch
durch Rückflusserhitzung
von Lösungen
von Vorläufersalzen,
Trocknung und Kalzinierung, durch Präzipitation von Vorläufersalzen
oder durch hydrothermale Synthese erhalten werden, die in der Erwärmung einer
wässrigen
Lösung,
welche die Elemente enthält,
aus denen sich das Endprodukt zusammensetzt, unter autogenem Druck
besteht. Die aus diesen Synthesen erhaltenen Materialien können durch
Ionenaustausch oder isomorphe Substitution verändert werden.
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Das
Metall (C) wird gegebenenfalls durch sämtliche dem Fachmann geläufigen Verfahren
eingeführt: Imprägnierung
im Überschuss,
Trockenimprägnierung,
Ionenaustausch, ...
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Das
erfindungsgemäße Material
weist im Allgemeinen eine spezifische Oberfläche auf, die zwischen 20 und
300 m2g–1 liegt.
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Die
adsorbierenden Phasen können
in Form eines Pulvers, von Kügelchen,
Pastillen, Extrudaten vorliegen, sie können ebenso auf monolithische
Träger
aus Keramik oder Metall abgelagert oder direkt auf diese präpariert
werden. Vorteilhafterweise können
die Materialien in Hinblick auf eine erhöhte Dispersion des Materials
und folglich auf eine Erhöhung
ihrer Fähigkeit
NOx zu adsorbieren, auf porösen Trägern mit
großer
spezifischer Oberfläche,
wie etwa Kieselsäure
oder Tonerde (SiO2, Al2O3, TiO2, ZrO2, SiC, MgO, ...) abgelagert werden, bevor
sie in Form gebracht werden (Extrudierung, Beschichtung, ...). Diese
Träger
werden im Allgemeinen aus der Gruppe ausgewählt, die von den folgenden
Verbindungen gebildet wird: Tonerde (alpha, Beta, delta, gamma,
khi oder theta Tonerde), Kieselsäuren,
Kieselsäure-Tonerden,
Zeolithen, Titanoxid, Zirkoniumoxid, geteilter Karbide, beispielsweise
Silciumkarbide, einfach oder gemischt. Es können gemischte Oxide oder feste
Lösungen,
die mindestens zwei der zuvor genannten Oxide enthalten, hinzugefügt werden.
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Allerdings
ist es bei der Verwendung an einem Fahrzeug oftmals zu bevorzugen,
starre Träger
(Monolithe) einzusetzen, die eine bedeutende offene Porosität (über 70%)
aufweisen, um Ladungsverluste zu begrenzen, welche starke Gasdurchsätze verursachen
können
und vor allem große
Raumgeschwindigkeiten der Auspuffgase. In der Tat beeinträchtigen
diese Ladungsverluste die gute Funktionsweise des Motors und Tragen
zur Verminderung der Leistung einer Brennkraftmaschine (Benzin oder
Diesel) bei. Außerdem,
da die Abgasleitung Vibrationen wie auch bedeutenden thermischen
und mechanischen Erschütterungen
unterliegt, drohen die Katalysatoren in Form von Kügelchen,
Pastillen oder Extrudaten Beschädigungen
zu unterliegen, sei es durch Reibung oder durch Bruch.
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Es
werden zwei Techniken zur Herstellung der erfindungsgemäßen Katalysatoren
auf monolithischen Unterlagen (oder Trägern) aus Keramik oder aus
Metall eingesetzt.
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Die
erste umfasst das direkte Ablagern, durch die dem Fachmann bekannte
Technik der Beschichtung, auf der monolithischen Unterlage der adsorbierenden
Phase, die nach der beispielsweise in der Referenz [S. L. Suib C-L.
O'Young, Synthesis
of Porous Materials, M. L. Occelli, H. Kessler (eds.) M. Dekker,
Inc., p. 215 1997] be schriebenen Verfahrensweise hergestellt wird.
Die adsorbierende Phase kann direkt nach dem Schritt der Co-Präzipitation,
der hydrothermalen Synthese oder der Rückflusserhitzung beschichtet
werden, wobei der abschließende
Schritt der Kalzinierung auf der auf den Monolithen abgelagerten
Phase durchgeführt
wird, oder die Beschichtung kann auf dem Monolithen ausgeführt werden,
nachdem das Material in seinem Endzustand hergestellt wurde, das
heißt,
nach dem abschließenden
Schritt der Kalzinierung.
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Die
zweite Technik umfasst zunächst
die Ablagerung des anorganischen Oxids auf der monolithischen Unterlage,
daraufhin die Kalzinierung des Monolithen zwischen 500 und 1100°C auf solche
Weise, dass die spezifische Oberfläche des Oxids zwischen 20 und
150 m2g–1 liegt,
dann die Beschichtung des von anorganischem Oxid überzogenen
monolithischen Trägers
mit der adsorbierenden Phase, welche nach den in der Referenz [S.
L. Suib, C-L. O'Young,
Synthesis of Porous Materials, M. L. Occelli, H. Kessler (eds.)
M. Dekker, Inc., p. 215 1997] beschriebenen Schritten erhalten wurde.
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Die
monolithischen Unterlagen, welche eingesetzt werden können sind:
- – entweder
aus Keramik, wobei die Hauptelemente Tonerde, Zirkonium, Kordierit,
Mullit, Kieselsäure,
Tonerde-Silikate oder die Kombination mehrerer dieser Verbindungen
sein können,
- – oder
aus Siliciumkarbid und/oder -nitrid,
- – oder
aus Aluminiumtitanat,
- – oder
aus Metall, das im Allgemeinen aus Legierungen von Eisen, Chrom
und Aluminium erhalten wird, die gegebenenfalls mit Nickel, Kobalt,
Cerium oder Yttrium dotiert sein können.
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Die
keramischen Unterlagen weisen eine Struktur des Typs der Bienenwabe
auf oder liegen in Form von Schaum oder Fasern vor.
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Die
metallischen Unterlagen können
durch Aufwickeln gewellter Bänder
oder durch Stapelung ebenfalls gewellter metallischer Blätter verwirklicht
werden, wodurch eine Bienenwabenstruktur mit geradlinigen Kanälen oder
Kanälen
im Zick-Zack gebildet wird, die miteinander in Verbindung stehen
oder nicht. Sie können auch
ausgehend von verwirbelten, gewebten, geflochtenen oder gestrickten
metallischen Fasern oder Fäden zustande
kommen.
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Für metallischen
Unterlagen, die Aluminium in ihrer Zusammensetzung enthalten, ist
eine Vorbehandlung bei hoher Temperatur (beispielsweise zwischen
700 und 1100°C)
zu empfehlen, um eine hitzebeständige Mikroschicht
aus Tonerde auf der Oberfläche
auszubilden. Diese oberflächliche
Mikroschicht, die eine Porosität
und eine spezifische Oberfläche
aufweist, welche der des ursprünglichen
Metalls überlegen
ist, begünstigt das
Anlagern der aktiven Phase, wobei der Rest der Unterlage gegen Korrosion
geschützt
wird.
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Die
Menge der abgelagerten oder direkt auf der keramischen oder metallischen
Unterlage (oder dem Träger)
hergestellten adsorbierenden Phase liegt allgemein zwischen 20 und
300 g pro Liter der Unterlage und vorteilhafterweise zwischen 50
und 200 g pro Liter.
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Die
erfindungsgemäßen Materialien
gestatten es somit, Stickoxide zu adsorbieren und zu desorbieren, die
in Gasen, insbesondere Auspuffgasen vorkommen.
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Diese
Materialien sind dadurch gekennzeichnet, dass sie in der Lage sind,
NOx bei einer Temperatur zu adsorbieren,
die allgemein zwischen 50 und 400°C,
vorzugsweise zwischen 100 und 350°C
und insbesondere zwischen 150 und 300°C liegt. Die Stickoxide können durch
Erhitzen auf eine Temperatur desorbiert werden, die allgemein zwischen
300 und 500°C und
vorzugsweise zwischen 300 und 450°C
liegt. Sie können ebenfalls
durch Variierung der Gaszusammensetzung desorbiert werden, durch
punktuelle Erhöhung
beispielsweise der Konzentration reduzierender Verbindungen, wie
etwa Kohlenwasserstoffe, Wasserstoff, Kohlenmonoxid, bei Temperaturen
die zwischen 150 und 500°C,
vorzugsweise zwischen 200 und 450°C
und insbesondere zwischen 300 und 400°C liegen. Ob thermisch oder
chemisch, die Desorption der Stickoxide kann in einer Temperaturskala
ausgelöst
werden, bei der die klassischen Katalysatoren zur NOx Reduktion
wirksam sind. Außerdem
kann die erfindungsgemäße thermische
Desorption in engen Temperaturfenstern stattfinden, allgemein mit
einer Amplitude von 80°C.
Nun liegt bei Dieselmotoren die Temperatur der Auspuffgase allgemein
jedoch zwischen 150 und 300°C
und übersteigt
selten 500°C.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Materialien sind daher an die Adsorption von Stickoxiden
angepasst, die in Auspuffgasen von stationären Motoren oder insbesondere
von Diesel- oder fremdgezündeten
Automotoren (magerbetriebenen Motoren) vorkommen, aber auch in von
Gasturbinen hervorgehenden Gasen, die mit gasförmigen oder flüssigen Treibstoffen
funktionieren. Diese Gase sind auch durch Stickoxidgehalte von einigen
Zehn bis einigen Tausend Teilchen pro Million (ppm) gekennzeichnet
und können
vergleichbare Gehalte an reduzierenden Verbindungen (CO, H2, Kohlenwasserstoffe) und an Schwefel, ebenso
wie bedeutende Konzentrationen an Sauerstoff (1 bis beinahe 20 Vol.%)
und an Wasserdampf enthalten. Das erfindungsgemäße Material kann bei SRGs (Volumengeschwindigkeiten
pro Stunde, entsprechend dem Verhältnis des Volumens des Monoliths
zum Gasdurchsatz) des Auspuffgases verwendet werden, die allgemein
zwischen 500 und 150000 h–1, beispielsweise zwischen 5000
und 100000 h–1 liegen.
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Die
Erfindung betrifft ferner die Verwendung von Materialien zur Adsorption
und Desorption von Stickoxiden in einem Verfahren zur Entfernung
von Stickoxiden, insbe sondere in einem Medium, das überstöchiometrisch
an Oxidantien ist. Das erfindungsgemäße Material kann folglich in
einem Verfahren Anwendung finden, welches umfasst:
- – einen
Schritt der Adsorption mindestens eines Teils der Stickoxide auf
einem adsorbierenden Material, wie in der vorliegenden Erfindung
definiert,
- – einen
Schritt der Desorption von Stickoxiden durch Erhöhung der Temperatur oder durch
Variierung der Zusammensetzung der Auspuffgase,
- – einen
Schritt der selektiven Reduktion mindestens eines Teils der Stickoxide
zu molekularem Stickstoff durch Reduktionsmittel in Gegenwart mindestens
eines Katalysators der Reduktion von Stickoxiden.
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Folglich
umfasst das Verfahren zur Entfernung von Stickoxiden beim Schritt
der Reduktion der Stickoxide die Verwendung eines Katalysators,
der aktiv und selektiv zur Reduktion von Stickoxiden zu molekularem
Stickstoff durch Reduktionsmittel in einem Medium ist, das überstoechiometrisch
an Oxidantien ist. Die Katalysatoren zur Reduktion von Stickoxiden
zu Stickstoff oder Distickstoffmonoxid umfassen allgemein mindestens
ein hitzebeständiges
anorganisches Oxid und können
mindestens einen Zeolith ausgewählt
beispielsweise unter den Zeolithen MFI, NU-86, NU-87, EU-1 und allgemein
mindestens ein Element ausgewählt
aus den Elementen der Gruppen VIB, VIIB, VIII und IB der Übergangsmetalle
umfassen. Die Katalysatoren können gegebenenfalls
mindestens ein Element ausgewählt
aus den Edelmetallen der Gruppe VIII enthalten, beispielsweise Platin,
Rhodium, Ruthenium, Iridium, Palladium sowie gegebenenfalls mindestens
ein Element ausgewählt
aus den Elementen der Gruppen IIA der Erdalkalimetalle und IIIB
der seltenen Erden. Beispielsweise können die Katalysatoren zur
Reduktion von Stickoxiden die folgenden Kombinationen umfassen: Cu-ZSM5,
Cu-MFI, Fe-MFI, Fe-ZSM5, Ce-MFI, Ce-ZSM5, PtMFI, PtZSM5.
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Das
hitzebeständige
anorganische Oxid wird ausgewählt
aus den Unterlagen vom Typ Al2O3,
SiO2, ZrO2 und TiO2, vorzugsweise Tonerde.
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Die
Reduktionsmittel werden ausgewählt
unter CO, H2, Kohlenwasserstoffen, die im
Treibstoff vorhanden sind oder in Form frischer Produkte zugegeben
werden.
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Im
Falle, wo das erfindungsgemäße Material
zur Adsorption von Stickoxiden mindestens ein Element (C) enthält, welches
ausgewählt
ist aus den Edelmetallen der Gruppe VIII des Periodensystems der
Elemente, umfasst das Verfahren zur Entfernung von Stickoxiden:
- – einen
Schritt der Adsorption mindestens eines Teils der Stickoxide auf
dem wie in der vorliegenden Erfindung definierten Material,
- – einen
Schritt der Desorption von Stickoxiden
- – einen
Schritt der selektiven Reduktion mindestens eines Teils der Stickoxide
zu molekularem Stickstoff in Gegenwart von Reduktionsmitteln auf
dem wie in der vorliegenden Erfindung definierten Material.
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Folglich
kann die Reduktion der Stickoxide zu Stickstoff oder Distickstoffmonoxid
direkt auf dem erfindungsgemäßen Material
stattfinden, was zugleich das Binden der Stickoxide, das Desorbieren
der Stickoxide und die Reduktion dieser gestattet.
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BEISPIELE
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Die
nachfolgenden Beispiele 1 und 6 bis 16 veranschaulichen die Erfindung
ohne deren Umfang einzuschränken.
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Die
Beispiele 2 bis 5 beschreiben die zum Binden von NOx im
Stand der Technik verwendeten Materialien. Zum Vergleich werden
sämtliche
Katalysatoren im Labor in einer Mikroeinheit mit einem Gemisch aus synthetischem
Gas untersucht.
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In
allen Beispielen entspricht die Bezeichnung der auf der Unterlage
(oder dem Träger)
abgelagerten adsorbierenden Phase, nach Abbrand, der Summe der Elemente,
die das Material des oben beschriebenen Verfahrens bilden, nämlich: das
oder die Elemente (M), die im Zentrum des Sauerstoffoktaeders enthalten sind,
mindestens ein Element (B), gegebenenfalls mindestens ein Edelmetall
(C).
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Die
spezifischen Gehalte der verschiedenen Elemente, welche die adsorbierende
Phase bilden, werden in Tabelle I in Prozent angegeben. Der Sauerstoff
der Oxidphasen ist in der Massenbilanz nicht berücksichtigt.
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Beispiel 1 (Erfindung)
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Eine
Lösung,
die 165 g Manganacetat gelöst
in 600 ml destilliertem Wasser und 75 ml Essigsäure enthält, wird zu einer Lösung hinzugegeben,
welche 100 g Kaliumpermanganat in 2,250 l destilliertem Wasser enthält. Das
Gemisch wird 24 Stunden lang im Rückfluss erhitzt. Das Präzipitat
wird filtriert, daraufhin gewaschen und im Ofen bei 100°C getrocknet.
Vor der Verwendung wird es an der Luft bei 600°C kalziniert.
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Beispiel 2 (Vergleich)
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Es
wird ein Material zum Einschluss von NO
x,
wie in der Patentschrift
JP 9075714 beschrieben,
hergestellt, das die folgende Formulierung K
1,8Zn
0,9Sn
6,2O
16 besitzt und das eine Hollanditstruktur
(durch Röntgenstrahlendiffraktion
bestätigt)
und eine geringe spezifische Oberfläche aufweist.
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Beispiel 3 (Vergleich)
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Es
wird ein Material zum Einschluss von NO
x,
wie in der Patentschrift
JP 9075714 beschrieben,
hergestellt, das die folgende Formulierung K
1,8Zn
0,9Sn
6,2O
16 besitzt und das eine Hollanditstruktur
(durch Röntgenstrahlendiffraktion
bestätigt)
und eine ziemlich hohe spezifische Oberfläche aufweist.
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Beispiel 4 (Vergleich)
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Es
wird nach der in der Patentschrift
EP
0 664 147 beschriebenen Technik ein Material zum Einschluss von
NO
x der Formel YBa
2Cu
3O
7-x und welches
eine Perovskitstruktur (durch Röntgenstrahlendiffraktion
bestätigt)
aufweist, hergestellt.
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Beispiel 5 (Vergleich)
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Es
wird ein Material der Formel PtBaLa-CeO
2-Al
2O
3-TiO
2,
wie in der Patentanmeldung
EP
0 666 103 A1 beschrieben, verwendet, um NO
x durch
Bildung von Nitraten zu binden.
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Beispiel 6 (Erfindung)
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Der
Katalysator aus Beispiel 1 wird wieder hergestellt und daraufhin
mit Platin in einem Ausmaß,
das 1 Gewichtsprozent entspricht, imprägniert. Die Platinablagerung
erfolgte durch Trockenimprägnierung
ausgehend von einer Lösung
von Pt(NH3)4(NO3)2.
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-
Beispiel 7: Ergebnisse
der thermischen Adsorptions- und Desorptionstests von Stickoxiden
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Die
getesteten Materialien werden in einem Mikroreaktor, der sich in
der Mitte eines Ofens befindet, eingerichtet. Sie erfahren eine
5-stündige
Vorbehandlung bei 600°C
unter einem gasförmigen
Gemisch, das aus Stickstoff besteht, welcher 18,5% O2 und
4% H2O enthält. Unter demselben Gemisch
werden die Materialien auf eine Temperatur von 200°C gebracht,
wo sie dann 20 Minuten lang von einem gasförmigen Gemisch, das Stickoxide
enthält,
durchströmt
werden.
Stündliche
Raumgeschwindigkeit (SRG): 5000 h–1
Zusammensetzung
des Gemischs:
NOx: 800 ppm: NO 650
ppm, NO2 150 ppm
O2:
18,5%
H2O: 4%
N2:
ad 100%
-
Nach
den zwanzig Minuten der Adsorption wird die Versorgung mit Stickoxiden
unterbrochen und die Materialien werden einer Erwärmung unterworfen,
um die NOx zu desorbieren:
Stündliche
Raumgeschwindigkeit (SRG): 5000 h–1
Zusammensetzung
des Gemischs:
O2: 18,5%
H2O: 4%
N2: ad
100%
Temperaturfenster der Desorption: 200 bis 600°C
Temperaturwechsel:
10°C/min
-
In
der unten stehenden Tabelle II sind die Werte aufgeführt, welche
die Menge der adsorbierten Stickoxide ebenso wie die Temperatur
der Desorption dieser Oxide angeben. Mit Ausnahme der Materialien
von Beispiel 4 und Beispiel 6, die bereits Platin in ihrer Zusammensetzung
enthalten, sind die in den Spalten „mit Platin„ dargestellten
Ergebnisse, solche der betreffenden Materialien, denen eine Pt/SiO2 Phase beigemischt wurde, die einer Gewichtsprozentangabe
von 1% im Verhältnis
zur Gesamtmasse der Mischung äquivalent
ist. Es wurde bestätigt,
dass, unter unseren Bedingungen, diese Pt/SiO2 Phase
nicht die Rolle einer adsorbierenden Masse für die Stickoxide spielt.
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Tabelle
II: Ergebnisse der Adsorptionstests bei 200°C und der Desorption in Mikroeinheiten
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Es
wird festgestellt, dass die von der Anmelderin beanspruchten Materialien,
insbesondere wenn sie keine Platinphase aufweisen, wirksamer zur
Adsorption von Stickoxiden sind, als die zum Vergleich getesteten Materialien.
Die Materialien der vorliegenden Erfindung stellen somit den Vorteil
bereit, sehr adsorbierend zu sein, ohne den Nachteil der Gegenwart
von Platin. Vor allem zeigen die beanspruchten Materialien eine
relativ niedrige Desorptionstemperatur von Stickoxiden, geeignet
zur Anwendung in einer Abgasleitung eines Dieselmotors.
-
Die
unten stehende Tabelle III fasst die Werte zusammen, welche die
Menge der durch das Material aus Beispiel 1 adsorbierten Stickoxide
unter den vorherigen Bedingungen, jedoch unter unterschiedlichen
Desorptionstemperaturen, angeben.
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Tabelle
III: Ergebnisse der Adsorptionstests von NO
x durch
das Material aus Beispiel 1
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Die
Adsorptionskapazität
wird kaum von der Temperatur beeinflusst, was es erlaubt, in weiten
Temperaturbereichen zu arbeiten. Die Analyse der Gase am Austritt
des Mikroreaktors zeigt, dass die beanspruchten Materialien bis
zur ihrer Sättigung
die Gesamtheit der NOx (gleich ob NO oder
NO2) adsorbieren, mit denen sie zwischen
50°C und
der Desorptionstemperatur in Kontakt kommen; daher zeigen die erfindungsgemäßen Materialien,
selbst in Abwesenheit einer oxidierenden Phase (beispielsweise unter stütztes Pt),
gute Adsorptionsleistungen.
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Beispiel 14: Ergebnisse
der thermischen Adsorptions- und Desorptionstests von NOx in Gegenwart von Kohlenwasserstoffen und
CO2.
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Die
getesteten Materialien werden in einem Reaktor, der sich in der
Mitte eines Ofens befindet, eingerichtet. Sie erfahren eine 5-stündige Vorbehandlung
bei 600°C
unter einem gasförmigen
Gemisch, das aus Stickstoff besteht, welcher 18,5% O2,
5% CO2, 4% H2O und
2000 ppm C in Form von C2H4 enthält. Unter
demselben Gemisch werden die Materialien auf eine Temperatur von
200°C gebracht,
wo sie dann 20 Minuten lang von einem gasförmigen Gemisch, das Stickoxide
enthält,
durchströmt
werden.
Stündliche
Raumgeschwindigkeit (SRG): 50000 h–1
Zusammensetzung
des Gemischs:
NOx: 800 ppm: NO 650
ppm, NO2 150 ppm
O2:
18,5%
H2O: 4%
CO2:
5%
C2H4: 2000
ppm C
N2: ad 100%
-
Nach
den zwanzig Minuten der Adsorption wird die Versorgung mit Stickoxiden
unterbrochen und die Materialien werden einer Erwärmung unterworfen,
um die NOx zu desorbieren:
Stündliche
Raumgeschwindigkeit (SRG): 50000 h–1
Zusammensetzung
des Gemischs:
O2: 18,5%
H2O: 4%
CO2:
5%
C2H4: 2000
ppm C
N2: ad 100%
Temperaturfenster
der Desorption: 200 bis 600°C
Temperaturwechsel:
10°C/min
-
In
der unten stehenden Tabelle IV sind für das Material aus Beispiel
1 die Werte aufgeführt,
welche die Menge der adsorbierten Stickoxide ebenso wie die Temperatur
der Desorption dieser Oxide angeben; sie werden mit den unter den
vorherigen Bedingungen für
dasselbe Material erhaltenen Ergebnissen verglichen.
-
Es
wird festgestellt, dass die durch die Anmelderin beanspruchten und
die durch das Beispiel 1 repräsentierten
Materialien eine vergleichbare Wirksamkeit bei der Adsorption von
Stickoxiden zeigen, ob die SRG 5000 oder 50000 h–1 beträgt. Ferner,
wenn das Gemisch komplexer wird durch Zugabe von weiteren gasförmigen Molekülen (CO2, C2H4),
die klassischerweise in Abgasen enthalten sind und deren Gestalt
es ermöglichen
könnte,
in den Kanälen
der Materialien adsorbiert zu werden, kann festgestellt werden,
dass die Adsorptionskapazität
nur um etwa 30% verringert wird.
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Solche
Ergebnisse zeigen, dass die von der Anmelderin beanspruchten Materialien
zum Abfangen von in Auspuffgasen enthaltenen Stickoxiden verwendet
werden können,
welche hohe SRGs aufweisen und andere gasförmige Moleküle als NOx enthalten.
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Die
Desorptionstemperaturen der im Material abgefangenen Stickoxide
sind nicht bedeutend verändert,
weder durch Erhöhung
der SRG noch durch die Anwesenheit von anderen auf dem Material
adsorbierten Molekülen.
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Tabelle
IV: Ergebnisse der Adsorptionstests
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Beispiel 15: Ergebnis
der Adsorptions- und Desorptionstests von NOx in
Gegenwart schwefelhaltiger Moleküle
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Die
getesteten Materialien werden in einem Mikroreaktor, der sich in
der Mitte eines Ofens befindet, eingerichtet. Sie erfahren eine
5-stündige
Vorbehandlung bei 600°C
unter einem gasförmigen
Gemisch, das aus Stickstoff besteht, welcher 18,5% O2 und
4% H2O enthält. Unter demselben Gemisch
werden die Materialien auf eine Temperatur von 200°C gebracht,
wo sie dann 20 Minuten lang von einem gasförmigen Gemisch, das Stickoxide
und Schwefeldioxid enthält,
durchströmt
werden.
Stündliche
Raumgeschwindigkeit (SRG): 5000 h–1
Zusammensetzung
des Gemischs:
NOx: 800 ppm: NO 650
ppm, NO2 150 ppm
SO2:
50 ppm
O2: 18,5%
H2O:
4%
N2: ad 100%
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Nach
den zwanzig Minuten der Adsorption wird die Versorgung mit Stick-
und Schwefeloxiden unterbrochen, und die Materialien werden einer
Erwärmung
unterworfen, um die NOx zu desorbieren:
Stündliche
Raumgeschwindigkeit (SRG): 5000 h–1
Zusammensetzung
des Gemischs:
O2: 18,5%
H2O: 4%
N2: ad
100%
Temperaturfenster der Desorption: 200 bis 600°C
Temperaturwechsel:
10°C/min
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Sie
werden dann einer zweiten Reihe von Adsorption und Desorption unterworfen.
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In
der unten stehenden Tabelle V sind für das Material aus Beispiel
1 die Werte aufgeführt,
welche die Menge der adsorbierten Stickoxide ebenso wie die Temperatur
der Desorption dieser Oxide angeben, in Gegenwart von Schwefeldioxid
oder nicht.
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Tabelle
V: Auswertung der Empfindlichkeit gegenüber Schwefel
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Die
Kapazität
der Adsorption von Stickoxiden durch die Materialien aus Beispiel
1 verringert sich nur um 10 bis 15% in Gegenwart von Schwefeloxid,
gegenüber
33% bei dem Material aus Beispiel 5 gemäß dem Stand der Technik.
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Die
Desorptionstemperaturen der Stickoxide, die abgefangen wurden, sind
in etwa gleich der Temperaturen, die bei den Experimenten ohne Schwefel
erhalten werden.
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Allerdings
erlangen die Materialien aus Beispiel 1 ihre gesamte anfängliche
Adsorptionskapazität
nach einer thermischen Desorption bei 600°C wieder (die Kapazität bei der
zweiten Adsorption ist in etwa gleich der Kapazität der ersten
Adsorption), was bei der Verbindung des Beispiels 5 nicht der Fall
ist. Die von der Anmelderin beanspruchten NOx-Fallen
weisen somit den großen
Vorteil auf, sich auf einfache Art und Weise regenerieren zu können, nachdem
sie in Kontakt mit Schwefeloxiden waren, während die Materialien, welche
NOx durch Bildung von Nitraten abfangen
(Beispiel 5), durch Sulfatspezies vergiftet werden, die extrem thermisch stabil
sind.
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Beispiel 16: Ergebnis
der Adsorptions- und Desorptionstests durch Variation der relativen
Mischungsstärke
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Die
getesteten Materialien werden in einem Mikroreaktor, der sich in
der Mitte eines Ofens befindet, eingerichtet. Sie erfahren eine
5-stündige
Vorbehandlung bei 600°C
unter einem gasförmigen
Gemisch, das aus Stickstoff besteht, welcher 18,5% O2 und
4% H2O enthält und werden daraufhin unter
demselben Gemisch auf 50°C
gebracht. Die Materialien werden dann von einem gasförmigen Gemisch,
das Stickoxide enthält, durchströmt, dessen
Zusammensetzung transitorisch ist, abwechselnd 110 Sekunden lang
zusammengesetzt aus einem Gemisch, das arm an Kohlenwasserstoffen
ist, dann 10 Sekunden lang aus einem Gemisch das reich an Kohlenwasserstoffen
ist, und werden auf unterschiedliche Temperaturstufen zwischen 50
und 600°C gebracht.
Stündliche
Raumgeschwindigkeit (SRG): 5000 h–1
Zusammensetzung
des mageren Gemischs (R = 0,3):
NOx:
1750 ppm: NO 1400 ppm, NO2 350 ppm
O2: 18,5%
H2O:
4%
N2: ad 100%
Zusammensetzung
des reichen Gemischs (R = 1,2):
C2H4: 2%
H2O: 2%
N2: ad 100%
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Die
angefügte I zeigt die Funktionsweise des Materials
aus Beispiel 1 auf der Stufe von 330°C.
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Ab
200°C gestattet
es die Einspritzung von reichem Gas die gesamten NOx zu
desorbieren, die zuvor während
der mageren Betriebsweise adsorbiert wurden.
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Die
angefügte II vergleicht die Wirksamkeit der Adsorption
von Stickoxiden durch Materialien des Typs, der von der Anmelderin
beansprucht wird, mit oder ohne Platin, mit Material aus Beispiel
5. Die Figur stellt für
jede Temperaturstufe das Verhältnis
des adsorbierten NOx-Gehalts im Vergleich
zum Gehalt an NOx dar, welcher während der
Magerphase eingespritzt wurde.
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Im
Rahmen der Funktionsweise mit chemischer Regeneration wird festgestellt,
dass, bei Temperaturen unterhalb von oder gleich 400°C, es das
Material aus Beispiel 1, mit oder ohne Platin, ist, welches das
Maximum an Stickoxiden adsorbiert, wobei ein Wirksamkeitsmaximum
bei Temperaturen in der Nähe
von 300–350°C erreicht
wird.