DE570018C - Verfahren zur Reinigung von Trinkwasser von schlechten Geschmacks- und Geruchsstoffen - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von Trinkwasser von schlechten Geschmacks- und GeruchsstoffenInfo
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- DE570018C DE570018C DEL75058D DEL0075058D DE570018C DE 570018 C DE570018 C DE 570018C DE L75058 D DEL75058 D DE L75058D DE L0075058 D DEL0075058 D DE L0075058D DE 570018 C DE570018 C DE 570018C
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/02—Aerobic processes
- C02F3/10—Packings; Fillings; Grids
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung von Trinkwasser von
darin gelösten Verunreinigungen, insbesondere von Geruchs- und Geschmacksstoffen.
Es ist bekannt, phenolhaltige Wässer, insbesondere Abwässer, zur Entfernung der Phenole und ähnlicher, einen schlechten Geschmack und unangenehmen Geruch bedingenden Stoffe in mit Kleinlebewesen besiedelten biologischen Körpern oder Filtern unter Belüftung zu behandeln. Es ist außerdem bekannt, aus Trinkwasser unangenehme Geschmacks- und Geruchsstoffe, insbesondere auch Chlorphenole, durch Behandlung mit Adsorptionsmitteln, wie Aktivkohle, zu entfernen.
Es ist bekannt, phenolhaltige Wässer, insbesondere Abwässer, zur Entfernung der Phenole und ähnlicher, einen schlechten Geschmack und unangenehmen Geruch bedingenden Stoffe in mit Kleinlebewesen besiedelten biologischen Körpern oder Filtern unter Belüftung zu behandeln. Es ist außerdem bekannt, aus Trinkwasser unangenehme Geschmacks- und Geruchsstoffe, insbesondere auch Chlorphenole, durch Behandlung mit Adsorptionsmitteln, wie Aktivkohle, zu entfernen.
Es hat sich nun herausgestellt, daß man die biologischen Reinigungsverfahren auch
mit Vorteil auf Trinkwasser, welches Ver-
ao unreinigungen nur in Spuren gelöst enthält, anwenden und seine Wirkung noch dadurch
bedeutend verstärken kann, daß man großoberflächige Stoffe, wie z. B. Aktivkohle, die
den Reinigungsvorgang beschleunigen, hinzu-
S5 fügt. Versuche haben ergeben, daß diese Wirkung
noch sehr stark gesteigert werden kann, wenn man die großoberflächigen Stoffe als
Trägermaterial für die niederen Lebewesen verwendet, sie also auf ihnen ansiedelt;
welche Art von Lebewesen am zweckmäßigsten verwandt wird, hängt von den Bedingungen
des Einzelfalles ab.
Die Ansiedlung kann man bewirken, indem man das Trägermaterial zunächst mit
konzentrierten oder verdünnten Abwässern, denen man künstlich Phenol oder Chlorphenol
zugesetzt hat, behandelt. Hierbei siedeln sich niedere Lebewesen auf dem Trägerstoff
an. Die Wirksamkeit des Filters wird außerdem gegenüber unbehandeltem Adsorptionsstoff
so erheblich gesteigert, daß die Kontaktzeit ganz erheblich kleiner werden kann, und andererseits die Lebensdauer des
Filters um das Vielfache vergrößert wird. Der wirtschaftliche und technische Fortschritt
ist darin zu sehen, daß man jetzt die Filter bedeutend kleiner machen kann, und andererseits das Adsorptionsmittel seltener in
einem besonderen Arbeitsgang regeneriert werden muß.
Diesen Vorgang der Beladung der Oberfläche mit besonderen Lebewesen kann man
auch in den Zwischenzeiten, also in Fällen, in denen die Wirkung des Filters etwas zurückgeht,
in der Weise vornehmen, daß man Rohwasser oder Abwasser enthaltendes Wasser kurze Zeit mit dem Filtermaterial
in Berührung bringt.
In Fällen, wo mit Rücksicht auf hygienische Verhältnisse Abwässer nicht ange-
wandt werden sollten, kann man Rohwasser oder sogar ein reines Wasser, dem man in an
sich bekannter Weise bestimmte Nährstoffe, wie Eiweiß, Zucker, Harnstoff, zugefügt hat,
verwenden. Menge und Art dieser Nährstoffe sind in weiten Grenzen regelbar und richten
sich nach der Art der zu entfernenden Stoffe. In Fällen, in denen eine besonders starke
Beeinflussung der Lebewesen stattfindet und • ο damit ein sehr schneller Verbrauch verbunden
ist, kann man sich auf folgende Weise sehr gut besonders wirksame Stämme
schaffen. In besondere Nährlösungen, die, wie im vorhergehenden Falle beschrieben,
'5 z. B. aus verdünntem Abwasser oder Rohwasser, dem man besondere Nährstoffe zugefügt
hat, bestehen können, gibt man geringe Mengen Phenol oder Chlorphenol hinein;
gleichzeitig bläst man Luft in die Lösung, ao Von den sich entwickelnden kleinen Lebewesen
bilden sich in dieser Mischung die chlorphenolabbauenden Lebewesen am stärksten aus. Nach kurzer Zeit fügt man feines
Kontaktmaterial, z. B. feinkörnige bis pulverige Aktivkohle, hinzu und erreicht auf diese
Weise, daß die kleinen Lebewesen sich auch auf der Oberfläche dieser Kohle ansiedeln.
Das mit den Lebewesen angereicherte feinkörnige Kontaktmaterial ist hervorragend
zum Impfen des eigentlichen Filters geeignet. Wahrend bei vorliegendem Verfahren der
eigentliche Reinigungsprozeß ohne gleichzeitige Belüftung erfolgt, kann man in besonderen
Fällen nach längerer Gebrauchs-3S dauer die Lebenstätigkeit der niederen Lebewesen
auf der Adsorptionsmasse außerhalb der Reinigungsperiode in bei dem sogenannten Füllkörperverfahren bekannter Weise durch
Behandlung mit Gasen, insbesondere mit Luft oder Sauerstoff, zeitweilig anregen. Man verfährt
hierbei beispielsweise so, daß man das Filter stillegt, das Wasser aus demselben ausläßt
und alsdann die Gase, z. B. Luft, gegebenenfalls von etwas erhöhter Temperatur, durch das Filter durch oder über die biologisch
wirkende Schicht leitet.
Unter Umständen kann es auch zweckmäßig sein, die Gasbehandlung außerhalb des
Filters Vorzunehmen.
Zur Veranschaulichung der Wirkungsweise des neuen Verfahrens. diene folgendes
Beispiel:
Es wurde Wasser, das 0,1 mg Chlorphenol im Liter enthielt, über 1 kg aktive Kohle
(ohne biologischen Rasen) filtriert. Nach Durchgang von 200 cbm solchen Wassers trat im Filtrat Chlorphenolgeschmack auf,
womit sich anzeigte, daß die aktive Kohle erschöpft war. Im Gegensatz hierzu wurde
über die gleiche Menge derselben Aktivkohlesorte (mit biologischem Rasen) ebenfalls
Wasser mit 0,1 mg Chlorphenol im Liter filtriert. Hierbei war selbst nach Durchgang
von 400 cbm Wasser noch kein Chlorphenolgeschmack festzustellen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Reinigung von Trinkwasser von schlechten Geschmacks- und
Geruchsstoffen, z. B. Chlorphenol, mittels Aktivkohle, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Reinigung Aktivkohle verwendet wird, die mit einem biologischen Rasen besiedelt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Züchtung
der besonders wirksamen Lebewesen in bekannter Weise außerhalb des Filters vornimmt und später ständig oder zeitweise
von dem so gewonnenen Impfmaterial in das eigentliche Reinigungsfilter überträgt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die in
besonderen Nährlösungen gezüchteten wirksamen Lebewesen auf feinkörnigem Kontaktmaterial ansiedelt und mit diesem
zeitweise oder ständig auf das Hauptfilter überträgt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man in an
sich bekannter Weise in den Zeiten, in denen das mit biologischem Rasen besiedelte
Filter nicht zur Wasserreinigung verwendet wird, die Lebenstätigkeit der
niederen Lebewesen durch Gase, wie z. B. Luft, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur,
anregt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL75058D DE570018C (de) | 1929-05-08 | 1929-05-08 | Verfahren zur Reinigung von Trinkwasser von schlechten Geschmacks- und Geruchsstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL75058D DE570018C (de) | 1929-05-08 | 1929-05-08 | Verfahren zur Reinigung von Trinkwasser von schlechten Geschmacks- und Geruchsstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE570018C true DE570018C (de) | 1933-02-10 |
Family
ID=7283621
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL75058D Expired DE570018C (de) | 1929-05-08 | 1929-05-08 | Verfahren zur Reinigung von Trinkwasser von schlechten Geschmacks- und Geruchsstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE570018C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE976467C (de) * | 1936-09-16 | 1963-09-19 | Margarete Zentner | Verfahren zur Beseitigung der Carbonathaerte von Wasser nach dem Kalkverfahren |
DE19616953A1 (de) * | 1996-04-27 | 1997-10-30 | Forschungszentrum Mittweida E | Reinigungs- und Dekontaminationsvorrichtung für mit Schadstoffen beladene Adsorptionsmittel |
-
1929
- 1929-05-08 DE DEL75058D patent/DE570018C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE976467C (de) * | 1936-09-16 | 1963-09-19 | Margarete Zentner | Verfahren zur Beseitigung der Carbonathaerte von Wasser nach dem Kalkverfahren |
DE19616953A1 (de) * | 1996-04-27 | 1997-10-30 | Forschungszentrum Mittweida E | Reinigungs- und Dekontaminationsvorrichtung für mit Schadstoffen beladene Adsorptionsmittel |
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