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Verfahren und flache Kuherwirkmaschine zur Verbindung der beiden Kanten
des Doppelrandes von Strümpfen miteinander Um die beiden Kanten des Doppelrandes
von Strümpfen leicht miteienander verbinden zu können, hat man bei Rundstrickmaschinen
jede zweite Nadel zum Niederstellen eingerichtet und die ersten Maschenreihen nur
auf diesen niederzustellenden Nadeln gearbeitet. Der Hauptteil des Doppelrandes
wird .danach aber auf den anderen Nadeln hergestellt. Währenddessen bleiben die
niedergestellten Nadeln unwirksam. Sie halten mit ihren Köpfen die erste Maschenreihe
fest und werden erst nach der Fertigstellung des Doppelrandes wieder in Arbeitsstellung
gebracht. Wenn dies geschehen ist, werden mehrere Maschenreihen auf allen Nadeln
gemeinsam gearbeitet, so daß diese Reihen doppelt soviel Maschen enthalten wie der
Doppelrand. Hiernach werden wieder einzelne Nadeln durch Tiefstellen in eine unwirksame
Lage niedergezogen und dann der Strumpflängen mit ebensoviel Maschen wie der Doppelrand
gearbeitet, wobei Laufmaschen entstehen. Abgesehen davon, daß die zwischen dem Doppelrand
und dem eigentlichen Längen vorhandenen laufmaschenfrei gearbeiteten Reihen das
Aussehen des Strumpfes erheblich beeinträchtigen, ist die angegebene Arbeitsweise
auf Cottonmaschinen nicht ausführbar, weil bei diesen nicht jede zweite Stuhlnadel
während des Arbeitens des Doppelrandes ausgeschaltet bleiben kann. Denn sonst würde
der Doppelrand zuwenig Maschen erhalten.
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Aus diesem Grunde hat man bei Cottönmaschinen für einen ähnlichen
Zweck bisher nur Vorrichtungen verwendet, die ähnlich, wie es von Hand geschehen
müßte, den Rand auf den Nadeln der Wirkmaschine zusammenlegen, damit dessen Kanten
durch Maschen verbunden werden. Derartige Vorrichtungen sind umständlich in der
Ausführung. Sie beeinträchtigen auch das Arbeiten. an der Wirkmaschine. Die Vermeidung
derartiger Vorrichtungen ist der Zweck der vorliegenden Erfindung.
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Erfindungsgemäß wird die gestellte - Aufgabe dadurch gelöst, daß bei,
der Herstellung der ersten Maschenreihe des Strumpfrandes einzelne Henkel auf ihren
nach der Herstellung der ersten Maschenreihen in Arbeitsstellung zu haltenden Nadeln
in einer unwirksamen Stellung verbleiben, so daß sie bei der Weiterarbeit nicht
abgeschlagen werden, sondern nach der Fertigstellung des Doppelrandes mit der zuletzt
gearbeiteten Maschenreihe desselben zusammengebracht und mit dieser zusammen abgeschlagen
werden.
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Um dieses Verfahren zweckmäßig durchzuführen, werden ferner erfindungsgemäß
am Abschlagkamm der Maschine abwechselnd Abschiagplatinen der üblichen Art und solche
vorgesehen, die unterhalb der Abschlagkante
eine Tiefhaltekante
für die erste Fadenlage bzw. einen in der Längsrichtung der Platine liegenden. langen
Schlitz besitzen, in den der erste zu einer Maschenreihe zu verarbeitende Faden
eingelegt wird.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Abb. z stellt in schräger Draufsicht auf die Wirkwerkzeuge den Augenblick
dar, in dem die erste Fadenlage bei den gewöhnlichen Platinen auf die Abschlagkante
und bei den Sonderplatinen in den Längsschlitz gelegt ist.
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Abb. a erläutert die Herstellung der ersten Maschenreihe nach dem
Legen des zweiten Fadens.
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Abb.3 zeigt die Herstellung der dritten Maschenreihe.
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Abb. q. veranschaulicht die 'ersten vier Maschenreihen, nach deren
Herstellung die Weiterarbeit des Doppelrandes eines Strumpfes in üblicher Weise
ausführbar ist.
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Abb. 5 zeigt in einer 'Seitenansicht die Lage des Doppelrandes zu
den Wirkwerkzeugen kurz vor der Vereinigung seiner beiden Kanten.
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Um die beiden Enden des Doppelrandes rasch und sicher während des
Arbeitsganges der Maschine ohne die üblichen Doppelrandv orrichtungen miteinander
verbinden zu können, sind im Abschlagkamm in bestimmter Abwechslung die wie üblich
gestalteten Abschlagplatinen c und die Sonderplatinen d angeordnet. Letztere unterscheiden
sich von den üblichen Platinen dadurch, daß sie unterhalb derAbschlagkanteeinen
weit nach hinten reichenden Schlitze besitzen, dessen obere Begrenzungskante zum
Tiefhalten der ersten Fadenlage dient. Die über dem Schlitze liegende Platinennase
ist kürzer als die untere, deren vorderes Ende in einer Reihe mit demjenigen der
Platinen c liegt. Beide Platinenarten sind fest auf einer gemeinsamen Schiene gelagert,
so daß sie stets die gleichen Bewegungen ausführen. Der Antrieb der Abschlagplatinen
ermöglicht ein so weites Zurückziehen der letzteren bei der Herstellung der ersten
Maschenreihe und später bei deren Vereinigung mit der letzten Reihe des Doppelrandes,
daß die über dem Schlitz e liegende Nase der Sonderplatinen d völlig aus der Nadelreihe
heraustritt.
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Die Nadelbarre ist in an sich bekannter Weise derart eingerichtet,
daß jede zweite N adel n, p bei der Herstellung der ersten Maschenreihe in eine
unwirksame Stellung gebracht, z. B. tiefgestellt werden kann, wobei sie jedoch an
den Bewegungen der in Arbeitsstellung verbleibenden Nadeln m, o, q
teilnehmen
kann. Dieses Ziel kann dadurch erreicht werden, daß die tiefzustellenden Nadeln
in besonderen Barren befestigt werden, die an einer Rilfsschiene festzuschrauben
sind.
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Der Arbeitsgang bei der Herstellung der ersten Maschenreihen des Strumpfdoppelrandes
ist folgender: Nachdem die tiefzustellenden Nadeln n, p in die unwirksame Stellung
gebracht sind, wird in üblicher Weise der erste Faden a gelegt, der dann von den
in Arbeitsstellung befindlichen Nadeln beim Abwärtsgehen eingeschlossen und niedergezogen
wird. Währenddessen werden die Abschlagplatinen c und d so weit aus der Nadelreihe
herausgezogen, daß der Faden a in die Ausmündung der Schlitze e der Sonderplatinen
d gelangt. Hierauf werden die Platinen wieder in die Arbeitsstellung zu den Nadeln
zurückgebracht, wobei der Fäden, soweit er im Bereich der üblichen Platinen c liegt,
auf deren Abschlagkante gelangt, während diejenigen Teile von ihm, die sich im Bereich
der Sonderplatinen d befinden, in deren Schlitze e eingeschoben und durch deren
obere Kanten tiefgehalten werden, wie es Abb. r der Zeichnung erkennen läßt.
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Hierauf wird der zweite Faden b gelegt, der gleichfalls von den Nadeln
beim Abwärtsgehen erfaßt wird. In der tiefsten Stellung der letzteren wird dann
aber der erste Faden a nur über diej enigen Nadeln o hinweg abgeschlagen, die zwischen
zwei gewöhnlichen Abschlagplatinen c stehen, wie es Abb. a erkennen läßt, während
diejenigen Stücke des ersten Fadens a, die durch die Schlitze e der Sonderplatinen
d in einer tieferen Lage gehalten werden, von der Maschenbildung ausgeschlossen
bleiben. Sie verbleiben weiterhin im Bereich der Nadeln m und q und
halten dadurch die erste Maschenreihe des Doppelrandes an den Nadeln fest, ohne
jedoch am Wirkvorgang teilzuhaben.
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Wenn auf die eben geschilderte Weise nach dem Legen der ersten beiden
Fäden die erste Maschenreihe gebildet ist, wobei nur auf jeder vierten Nadel eine
Masche ausgearbeitet worden ist, werden diejenigen Nadeln n und p, die vorher tiefgestellt
waren, gemäß Abb.3 in die Arbeitsstellung verbracht. Dann wird der dritte Faden
gelegt und zu Maschen ausgearbeitet. Hierbei entstehen aber nur auf jeder zweiten
Nadel Maschen, wie es aus den Abb. 3 und q. zu erkennen ist. Sobald danach aber
der vierte Faden gelegt ist, bilden sich auf allen Nadeln in gleicher Weise Maschen
aus, worauf der Doppelrand des Strumpfes in üblicher Weise weitergearbeitet wird.
Hierbei bleibt die erste Maschenreihe mit denjenigen Nadeln verbunden, die zwischen
je zwei Sonderplatinen stehen.
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Während der Arbeit dieser ersten Maschenreihen ist es nicht erforderlich,
für den Abzug
der Ware zu sorgen. Später kann dieser in bekannter
Weise bewirkt werden. Auf die geschilderte Weise gelangt der Doppelrand in die aus
Abb. 5 ersichtliche Lage zu den Wirkwerkzeugen. Sobald er die gewünschte Länge besitzt,
werden die Abschlagplatinen c und d so weit aus der Reihe der Nadeln herausbewegt,
daß sich die erste Maschenreihe des Doppelrandes mit der zuletzt gearbeiteten beim
Hochgehen der Nadeln vereinigt und dann beide Maschenreihen nach dem Zurückbringen
des Abschlagkammes in die Arbeitsstellung gemeinsam über den Nadelhaken hinweg abgeschlagen
werden, worauf der Strumpf in der üblichen Weise weitem gearbeitet wird. Der Längen
ist dann durch jedes vierte Maschenstäbchen mit dem innenliegenden Teil des Doppelrandes
und durch dazwischenliegendeMaschenstäbchen mit dem äußeren Teil des Doppelrandes
verbunden. Außerdem liegt die rauhere linke Warenseite beim Doppelrand außen, was
insofern vorteilhaft ist, als die Strümpfe besser am Bein haften.
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Das beschriebene Arbeitsverfahren kann in mannigfachster Weise abgeändert
werden. Es kann z. B. immer eine gewöhnliche Abschlagplatine mit einer Sonderplatine
abwechseln, wenn der Schlitz e tief genug angeordnet wird. Die unterste Nase der
Sonderplatine ist mitunter entbehrlich.