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Rücklaufbremse Es sind Rü ckl.aufbreinsen insbesondere für Alen Lauf
von Feuerwaffen bekannt, die eine Breinseinrichtun.g und eine die Reflexbe"vegungen
über die Ruhelage hinaus dämpfende Einrichtung aufweisen. Die bisher bekannten Rücklaufbreins°n
dieser Art eignen sich nur für solche Fälle, z. B. schwere Geschütze, wo die Dauer
des Rückführens des bewegten Maschinenteiles in die endgültige Ruhelage nicht von
Bedeutung ist. Dagegen sind die bisher bekannten Rücklaufbremsen überall dort unbrauchbar,
wo es, wie beispielsweise beine Abbremsen des beweglichen Laufes rasch schießender
Feuerwaffen (Masch.inengewelire), darauf ankommt, den Lauf in der außerordentlich
kurzen, zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schüssen zur Verfügung stehenden Zeitspanne
in die endgültige Ruhelage zu bringen.
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Durch die vorliegende Erfindung wird diesein Mangel abgeholfen und
eine Rückl.aufbreinse geschaffen, die bei einfacher und gedrungener Bauart in sehr
kurzer Zeit den bewegten Maschinenteil in die Ruhelage überführt und deren Aufbau
es auch ermöglicht, die an sich schon kurze Zeitspanne zur Erreichung der Ruhelage
noch durch den Einbau einer die dämpfende Wirkung unterstützenden Reibungs.breinse
auf ein Mindestmaß zu bringen. Der Erfindung gemäß wird dies dadurch erreicht, daß
die Bremseinrichtung und die zweckmäßig finit einer Reibting:bremse ausgestattete
Dämpfttngseinrichtung wechselweise durch Bewegung und Kraft übertragende Mittel
finit dein bewegten Maschinenteil und durch Bewegung heminende, Kraft aufnehmende
Mittel mit dein nicht bewegten Maschinenteil in Verbindung stehen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Bremsvorrichtung
dargestellt. Abb. i zeigt die Bremsvorrichtung im Längsschnitt in Ruhestellung.
Abb. 2 ist eine Seitenansicht auf die Bremsvorrichtung von links nach rechts gesehen.
In Abb. 3 ist ein Querschnitt nach Linie III-III der Abb. i dargestellt. Abb. d.
zeigt einen Querschnitt nach Linie IV-IV der Abb. i. In den Abb. 5, E und ; sind
in schematischen Längsschnitten die drei wichtigsten Stellungen der Bremsvorrichtung
dargestellt. Abb. 8 veranschaulicht schematisch das Kraft- und Bewegungsspiel der
Bremsvorrichtung.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten =lusführungsbeispiel sind i,
2 die relativ zucinander beweglichen Teile einer Maschine. Der Teil i ist bei dem
gezeichneten Ausführungsbeispiel ortsfest gedacht, der Teil 2 ist in den Pfeilrichtungen
p, q relativ zum Teil i beweglich angeordnet.
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Die Bremsvorrichtung weist Einrichtungen x auf, welche den beweglichen
Maschinenteil 2 bei seinen Relativbewegungen in der Pfeilrichtung p abbremsen und
denselben in der Pfeilrichtung q in die Ruhelage zurückführen; weiter ist die Bremsvorrichtung
mit Einrichtungen y ausgestattet, welche die durch die Rückführkräft ausgelösten
und
über die Ruhelage hinausgehenden Reflexbewegungen des bewegten
Maschinenteiles 2 dämpfen und den Maschinenteil :2 in die endgültige Ruhelage bringen:
Sowohl die Brems- und Rückführeinrichtung x wie auch die Dämpfeinrichtung
y können in der verschiedenartigsten Weise ausgebildet und auch in der verschiedenartigsten
Weise mit dem bewegten und nicht bewegten Maschinenteil 2, 1 in Verbindung stehen.
Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel weist der nicht bewegliche Maschinenteil
i einen Zylinder io auf, in dem eine Feder i i lagert. Die Feder i i stützt sich
mit ihrem einen Ende i i' gegen einen im Zylinder io verschiebbar gelagerten Kolben
1,4 und mit ihrem anderen Ende il" gegen einen die Dämpfeinrichtung y bildenden
Kolben i 5. Der Kolben 14 weist zwei Anschläge 17, 18 auf. Der Anschlag 17 wirkt
mit einem Anschlag i9 zusammen, der auf dem Zylinder io oder auf einem vom Zylinder
io getragenen Teil sich befindet. Der Anschlag 18 wirkt mit einem Anschlag 2o zusammen,
der sich auf einem Hilfskolben 22 befindet. Der Hilfskolben 22 steht durch eine
Stange 2.. mit dein beweglichen Maschinenteil 2 in Verbindung.
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Bei dein gezeichneten Ausführungsbeispiel «wird der Anschlag i9 von
dem vorspringenden ringförmigen Rand einer Kappe 25 gebildet, die durch ein Gewinde
26 auf dem Zylinder io aufgeschraubt ist. Die Kappe 25 weist Längsnuten 28 auf,
in -welche Nasen 29 des Hilfskolben 22 eingreifen. Der Hilfskolben 22 sitzt längsverschiebbar
in der Kappe 25, ist aber mit dieser durch 28, 29 auf Drehung verbunden. Um die
Kappe leichter erfassen und drehen zu können, ist dieselbe an ihrem Umfang mit Ausnehmungen,
z. B. Einfräsungen 32, ausgestattet.
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Die Stange 24. ist mit ihrem einen Ende 24' durch einen Gelenkbolzen
35 mit einem Zapfen 36 verbunden; derselbe ist durch ein Gewinde 37 in der Nabe
des Kolbens 22 eingeschraubt. Die Gewinde 26 und 37 weisen zweckmäßig gleiche Ganghöhe
auf. Durch Drehen der Kappe 25 kann die Entfernung der Anschläge i9, 2o von dem
beweglichen Maschinenteile bzw. vom Verankerungspunkt .Io der Stange 24 am Maschinenteil
2 verändert werden, zu dem Zwecke, die Spannung der Feder i i zu verändern. Bei
dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist die Stange 24. mit ihrem zweiten hakenförmigen
Ende 24." auf einem Zapfen .Io des Maschinenteiles 2 verhängt. Die Verbindung des
Hilfskolbens 22 mit dem beweglichen Maschinenteil 2 kann jedoch auch in anderer
Weise durchgeführt sein.
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Die Dämpfeinrichtung y besteht im Wesen aus einer Reibungsbremse,
bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel aus einem Bremskolben 15. Unabhängig von
der Bauart der Dämpfvorrichtung y weist dieselbe Anschläge 47, 4.8 auf, die mit
Anschlägen 49, 50 zusaminenwirken. Der Anschlag 49, der mit dein Anschlag
47 der Dämpfeinrichtung zusainmenwirkt, wird bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
von einem ringförmigen Absatz des Zylinders io gebildet; der Anschlag .49 befindet
sich somit auf dein Maschinenteil i. Der Anschlag 5o, der mit dem Anschlag 48 der
Dämpfeinrichtung y zusammenwirkt, ist auf dem beweglichen Maschinenteil vorgesehen.
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Der Bremskolben 15 weist ein in radialer Richtung federndes Bremsorgan,
bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel einen geschlitzten Bremsring
55 auf, der mittels schräger Steuerflächen 57, 58 zwischen Ringen 6o, 61
lagert. Die schrägen Steuerflächen 57, 58 sind keilförmig so angeordnet, daß bei
Gegeneinanderbewegung der Ringe 6o, 61 der radial elastische Bremsring 55 erweitert
und nach außen gepreßt wird. Gegen den Ring 6o stützt sich das zweite Ende i i."
der Bremsfeder i i ab. Auf dem Ring 61 sind die Anschläge .47 und 4.8 vorgesehen.
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Die miteinander zusammenwirkenden Anschläge 18, 20 und 48, 5o stellen
Bewegung und Kraft übertragende Mittel dar, die derart mit dem beweglichen Maschinenteil
in Verbindung stehen, daß unter Bezugnahme auf Abb. 8 bei den zur einen Seite der
Ruhelage R-R liegenden Bewegungen 70, 71 die Anschläge 18, 2o und damit die Bremseinrichtung
in Wirkung treten, während bei zur anderen Seite der Ruhelage liegenden Bewegungen
72, 73 die Anschläge 48, 5o und damit die Dämpfeinrichtung in Wirkung treten. Die
zusammenarbeitenden Anschläge 47, 49 stellen Bewegung hemmende, Kraft aufnehmende
Mittei dar, welche mit dem nicht bewegten Maschinenteil i derart in Verbindung stehen,
daß unter Bezugnahme auf Abb. 8 bei zur einen Seite der Ruhelage R-R erfolgenden
Bewegungen 70, 71 des Teiles -2 die Dämpfeinrichtung y und bei zur anderen Seite
der Ruhelage liegenden Bewegungen 72, 73 des bewegten Maschinenteiles 2 die Bremseinrichtung
x ausgeschaltet ist.
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Unter Bezugnahme auf -die Abb. 5 bis 8 ist die Wirkungsweise
der vorliegenden Bremsvorrichtung folgende: In der Ruhestellung nehmen die Teile
der Bremsvorrichtung die aus Abb. 5 ersichtliche Lage ein. Die Anschläge 17, i9,
die Anschläge 18, 2o, die Anschläge 47, 49 und die Anschläge .I8, 5o berühren einander.
Wirkt auf den bewegten Maschinenteil 2 eine Kraft, z. B. bei einer Feuerwaffe der
Rückstoß, in
der Pfeilrichtung p ein, so findet unter Bezugnahme
auf Abb. 8 die Bewegung 7o statt. Während dieser Bewegung wirken die Teile der Bremsvorrichtung
in der aus Abb. 6 ersichtlichen Weise miteinander zusammen. Der durch die Stange
24. mit dem bewegten Maschinenteil e auf Zug verbundene Hilfskolben 2 2 nimmt durch
seinen Anschlag 20 und durch den Anschlag 18 den Kolben 14. mit. Die Feder i i wird
zusammengedrückt und bremst hierbei den Maschinenteile bei seiner Bewegung 7o ab.
Die Dämpfeinrichtung 1' bleibt in der Ruhelage, indem die Anschläge 4.7, 4.9 ein
Verschieben der Dämpfeinrichtung y verhindern. Die Anschläge 4.8, ;o sowie die Anschläge
17, i9 stehen außer Eingriff. Nach dein Abbremsen des bewegten Maschinenteiles -2
wird derselbe durch die gespannte Feder i i zurückgeführt. (Vgl. Bewegung 7 i in
Abb. S.) Während der Rückführung des Maschinenteiles 2 wirken die Teile der Bremsvorrichtung
gleichfalls in der aus Abb.5 ersichtlichen Weise zusammen, Die Bremsvorrichtung
und der bewegte Maschinenteil 2 durcheilen die Ruhelage, und von dieseln Augenblicke
an wirken die Teile der Bremseinrichtung x und der Dämpfeinrichtung _Y in der aus
Abb. 7 ersichtlichen Weise zusammen. Der Hilfskolben 14. kommt zufolge des Auftreffens
seines Anschlages 17 auf den Anschlag i9 zur Ruhe; die Anschläge 18, 2o lösen sich
voneinander.- Der bewegte Maschinenteile kommt beim Durcheilen der Ruhelage reit
dein Anschlag .48 in Verbindung, während sich der Bremskolben 1 5 mit seinen Anschlägen
4.7 vom Anschlag .49 löst. Während der über die Ruhelage R-R hinausgehenden, durch
die Kraft der Feder i i ausgelösten Reflexbewegung 72 wird der federnde Ring 55
auseinandergepreßt und an die Innenwand io' des Zylinders io angepreßt. Die Reibung
zwischen 55 und io im Vereine mit der Gegenkraft der Feder i i bewirkt eine rasche
Dämpfung der Reflexbewegung 72, worauf durch die federnde Wirkung des Ringes
5,; und der Feder i i die Dämpfeinrichtung y und der bewegte 'Maschinenteil 2 in
die Ruhestellung (Abb. 5) bewegt werden, in welcher Ruhestellung der bewegte Maschinenteil
2 und die ganze Brems-Vorrichtung auch verbleibt.
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Die vorliegende Bremseinrichtung eignet sich für relativ zueinander
bewegte 'Maschinenteile aller Art sowie auch zum Abbremsen von ganzen Maschinen
gegenüber dem Fundament oder der Verankerung. Besonders eignet sich die vorliegende
Bremsvorrichtung auch für Feuerwaffen, z. B. zum Abbremsen der beim Abschuß durch
den Rückstoß oder durch den Gasdruck nach rückwärts bewegten Verschlußeinriclitung
oder des nach rückwärts gleitenden Laufes oder zum Abbremsen der ganzen Feuerwaffe
gegenüber der Verankerungseinrichtung, z. B. der Lafette oder der im Boden verankerbaren
Stützeinrichtung.
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Die vorstehend beschriebene und in der Zeichnung dargestellte Bremsvorrichtung
stellt natürlich nur ein Ausführungbeispiel der Erfindung dar. An Stelle einer die
Bremseinrichtung und die Dämpfeinrichtung unter Spannung haltenden Feder können
auch mehrere besondere Federn vorgesehen sein; ebenso kann die Verbindung der Einrichtungen
1: und j@ mit dein bewegten und nicht bewegten Teil auf die verschiedenartigste
Weise gelöst werden.