DE55727C - Vorrichtung zum Filtriren und Abfüllen von stark kohlensäurehaltigen Flüssigkeiten - Google Patents
Vorrichtung zum Filtriren und Abfüllen von stark kohlensäurehaltigen FlüssigkeitenInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B67—OPENING, CLOSING OR CLEANING BOTTLES, JARS OR SIMILAR CONTAINERS; LIQUID HANDLING
- B67C—CLEANING, FILLING WITH LIQUIDS OR SEMILIQUIDS, OR EMPTYING, OF BOTTLES, JARS, CANS, CASKS, BARRELS, OR SIMILAR CONTAINERS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; FUNNELS
- B67C3/00—Bottling liquids or semiliquids; Filling jars or cans with liquids or semiliquids using bottling or like apparatus; Filling casks or barrels with liquids or semiliquids
- B67C3/30—Filling of barrels or casks
- B67C3/32—Filling of barrels or casks using counterpressure, i.e. filling while the container is under pressure
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- Filling Of Jars Or Cans And Processes For Cleaning And Sealing Jars (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 64: Schankgeräthschaften.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Juli 1890 ab.
Wenn kohlensäurehaltige Flüssigkeiten, welche in Gährung befindlich sind, speciell Bier, behufs
Erzeugung, grofser Mengen von Kohlensäure und deren Bindung mit der Flüssigkeit
fest verspundet werden, so treibt, sobald der Spund gelöst wird, die Kohlensäure mit Heftigkeit
plötzlich aus und verwandelt die Flüssigkeit fast vollständig in Schaum. Man vermag dem,
um sich überhaupt die Möglichkeit des Abziehens zu erhalten, bisher nur dadurch zu
begegnen, dafs man die Biere nur »schwach spundet«, mufs aber dabei den grofsen Uebelstand
mit in den Kauf nehmen, dafs solche schwach gespundete Biere weniger Kohlensäure
in sich binden und dadurch weniger schmackhaft und haltbar sind als stark gespundete.
Noch unangenehmer und heftiger wird das Aufbrausen der Kohlensäure und die Schaumbildung,
wenn zwischen das Lagerfafs und das Gebind ein Filter eingefügt werden mufs, durch
welches das Bier mittelst Prefsluft hindurchgetrieben wird, da beim Passiren der feinen
Poren desselben sich die freie und halbgebundene Kohlensäure aus Mangel an Gegendruck
vollkommen vom Bier trennt.
Dem wird nach der vorliegenden Erfindung dadurch begegnet, dafs das stark gespundete
Bier den Weg vom Lagerfafs durch das Filter bis ins Gebind unter Druck zurücklegt und die
Füllung des letzteren stets fast unter dem gleichen Druck vor sich geht, welcher im
Lagerfafs herrscht. Dabei ist aber dafür zu sorgen, dafs das Bier möglichst ruhig strömt
und hauptsächlich beim Abstellen nach vollendeter Füllung eines Gebindes nicht plötzlich in
seinem Laufe aufgehalten wird.
Zu dem Zwecke ist das Rohr c, durch welches das Bier aus dem auf dem Gestell A1 drehbar
angeordneten Filter A austritt, gabelförmig in die Rohre C1 und C2 getheilt, von denen jedes
für sich durch Ventile oder Hähne H1 und Ji2
abgestellt werden kann. Diese Abstellung geschieht, wenn die Zugstange \ mit den Bewegungshebeln
der Hähne verbunden wird, derartig alternirend, dafs stets der eine Hahn sich schliefst, wenn der andere sich öffnet, so
dafs ein Stofs auf das Bier gänzlich vermieden ist.
Mit den Rohren C1 und C2, die sich jedoch
auch nach Belieben vermehren lassen, ist mittelst eines Schlauches 5 ein elastischer,
schlanker konischer Spund S verbunden, welcher drei Bohrungen enthält. In der einen befindet
sich ein Rohr r, welches durch den Schlauch s mit c bezw. c, oder c
am anderen Ende
2
einen
einen
verbunden ist und in das FaTs hinabreichenden
Füllschlauch s1 trägt.
Die zweite Bohrung nimmt ein Rohr g auf, an dessen oberem Ende sich ein durch Feder/
belastetes Ventil ν befindet. Mittelst der Mutter m kann diese Feder nach Belieben angespannt
werden. Statt dessen liefse sich jedoch auch directe oder Hebelbelastung verwenden. Die
dritte Bohrung dient für ein Rohr, welches am äufsersten Ende durch einen Hahn I verschlossen
wird.
Wird nun der Spund S fest in das Spundloch eines Gebindes gesteckt und Bier aus dem
Lagerfafs durch den Druck der eigenen Kohlensäure oder mittelst Luftdruckes nach dem Filter
geprefst, so comprimirt dasselbe in dem Fasse die Luft über sich bis zu einem Drucke, welcher
dem im Lagerfafs entspricht, so dafs eine weitere Füllung unmöglich sein würde. Um diese zu
gestatten, ist das Ventil ν angebracht, dessen Feder f so eingestellt wird, dafs es sich bei
Erreichung eines Druckes, der wenig geringer ist als der im Lagerfafs herrschende, öffnet
und den Drucküberschufs selbsttätig entweichen läfst. In dieser Weise wird erreicht,
was sonst nicht möglich ist, Gebinde mit stark gespundetem, äufserst kohlensäurehaltigem Bier
auch bei Anwendung zwecks rascher Ausführung der Arbeit sehr wünschenswerthen hohen
Luftdruckes zum Abziehen spundvoll füllen zu können, ohne irgend welche Erregung von
Schaum und ohne dabei irgend welche Vorsichtsmafsregeln anwenden zu müssen.
Durch Gabelung des Rohres c in die Rohre C1
und C2 und Anordnung der gegenseitig zwangläufig
verbundenen Hähne H1 und h2 geht das
Abziehen ununterbrochen vor sich, derart, dafs immer ein Fafs sich füllt, während das andere
gefüllte verspundet und durch ein neues leeres ersetzt wird.
Der Apparat kann noch leistungsfähiger gemacht werden, wenn man die Zahl der Auslaufrohre
C1 c2 und der Hähne \ h2 vermehrt
oder die Rohre C1 C2 nochmals ein oder
mehrere Male gabelt.
Der Hahn I dient dazu, unabhängig von dem Ventil ν den Drucküberschufs aus dem Fasse
ablassen zu können.
Claims (2)
1. des den Auslauf aus dem Filter bildenden, in zwei oder mehrere mit zwangläufig
verbundenen, alternirend wirkenden Hähnen H1 h2 . . . versehene Zweige C1 c2 . . . getheilten
Rohres c;
2. des elastischen, mit drei Bohrungen und in diesen befindlichem Rohr r, Ventil ν und
Hahn / versehenen Spundes S.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE55727C true DE55727C (de) |
Family
ID=330231
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT55727D Expired - Lifetime DE55727C (de) | Vorrichtung zum Filtriren und Abfüllen von stark kohlensäurehaltigen Flüssigkeiten |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE55727C (de) |
-
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