DE4439144A1 - Farbwerk - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Farbwerk nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.

Aus der DD 2 21 690 A1 ist ein Farbwerk bekannt, das zur Aufrechterhal­ tung des Farbschichtdickengefälles von der Farbzuführung bis zu den Auf­ tragwalzen bei Druckunterbrechungen und damit zur Vermeidung von Makulatur bei wiederbeginnendem Druck in verschiedene Walzengruppen trennbar ist. Dazu besitzt dieses Farbwerk eine einer Farbzuführwalze im Farbstrom nachgeordnete an- und abstellbare Farbstromtrennwalze sowie zwei an- und abstellbare, drei jeweils über Auftragwalzen an- und abstellba­ re mit dem Formzylinder in Kontakt stehende Reibwalzen verbindende Zwischenwalzen. Die Stellbewegungen erfolgen durch ein relativ komplizier­ tes mehrgliedriges Getriebe.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Farbwerk gemäß dem Ober­ begriff von Anspruch 1 zu schaffen, das durch eine günstige Gestaltung mit einfachen Mitteln bei Druckunterbrechungen die Trennung des Farbwerkes in mehrere den Einfärbezustand des Fortdruckes weitestgehend beibehal­ tende Walzengruppen ermöglicht. Die Aufgabe wird durch die kennzeich­ nenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst.

In Verbindung mit der besonderen Anordnung der zu trennenden Farbwalzen wird durch ein einfaches Verschwenken einer Farbstromtrennwalze das Farbwerk in drei weiterhin angetriebene Walzengruppen getrennt. Dadurch kann sich der beim Druck entstandene unterschiedliche Einfärbezustand zwischen den Walzengruppen bei einer eine Abstellung der Auftragwalzen und Unterbrechung der Farbzufuhr bewirkenden Druckunterbrechung nicht ausgleichen, wobei der Einfärbezustand sowohl die jeweilige Farbschich­ tdicke der Walzen als auch deren Farbe/Feuchtmittel-Emulsionszustand mit einem bestimmten Feuchtmittelgehalt umfaßt.

Die Unteransprüche enthalten weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.

Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die zugehörige Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung ein erfindungsge­ mäß gestaltetes Farbwerk.

Das Farbwerk besteht aus einer Farbkastenwalze 1, einer hinsichtlich des Farbflusses einstellbaren und abstellbaren Dosierwalze 2, einer Zwischen­ walze 3, einer angetriebenen Farbwalze 4, einer in Hebeln 5 gelagert um letztere schwenkbaren Farbzuführwalze 6, deren Schwenkbewegung jeweils durch einen einstellbaren Anschlag 7 für den federbelasteten Hebel 5 begrenzt ist, und einer den Farbstrom in einen ca. 60% von diesem betra­ genden Haupt- und einen ca. 40% von diesem betragenden Nebenfarb­ strom teilenden Farbstromtrennwalze 8, die jeweils über eine angetriebene Reibwalze 9; 10 und eine bzw. zwei Auftragwalzen 11; 12; 13 mit einem Formzylinder 14 für den Offsetdruck in Verbindung steht.

Durch das Offsetdruckverfahren bedingt wird der Formzylinder 14 vor seiner Einfärbung durch die erste im Hauptfarbstrom liegende Auftragwalze 11 durch eine Auftragwalze 15 eines nicht weiter dargestellten Feuchtwer­ kes mit einem Feuchtmittel versehen.

Die Auftragwalzen 11 bzw. 12; 13 sind jeweils in Hebeln 16; 17; 18 gela­ gert um die jeweilige Reibwalze 9 bzw. 10 unter ständigem Kontakt schwenkend, mittels nicht dargestellter Mittel gesteuert gegenüber dem Formzylinder 14 an- und abstellbar.

In gleicher Weise ist die Farbstromtrennwalze 8 in Hebeln 19 gelagert um die im Hauptfarbstrom liegende Reibwalze 9 mittels eines jeweils an den Hebeln 19 angelenkten, druckmittelbetriebenen Arbeitszylinder 20 schwenkbar.

Dabei ist die Anordnung der beiden Reibwalzen 9; 10 und der Farbzuführ­ walze gegenüber der Farbstromtrennwalze 8 so gewählt, daß letztere von der im Nebenfarbstrom liegenden Reibwalze 10 näherungsweise radial und von der Farbzuführwalze 6 aus einem Kontakt vor deren Zentrale 21 mit der anderen Reibwalze 9 weitestgehend tangential abschwenkbar ist.

Zur Begrenzung der Schwenkbewegung der Farbstromtrennwalze gegen­ über der Reibwalze 10 besitzt der Hebel 19 einen einstellbaren Anschlag 22.

Die beiden Reibwalzen 9; 10 und die alternativ ebenfalls als Reibwalze ausführbare Farbwalze 4 stehen über Zahnräder 23, 24 in Antriebsverbin­ dung.

Bei einer Druckunterbrechung schwenken die Auftragwalzen 11; 12; 13 vom Formzylinder 14 und die Farbstromtrennwalze 8 von der Reibwalze 10 und der Farbzuführwalze 6 ab. Außerdem wird die Farbzufuhr durch Abschwenken der Dosierwalze 2 von der Farbkastenwalze 1 unterbrochen.

Damit wird das Farbwerk dessen Farbschichtdickengefälle sowie Farbe/Feuchtmittel-Emulsionzustand weitestgehend erhaltend in drei zweimal aus je drei Farbwalzen und einmal aus vier Farbwalzen bestehende Walzengruppen I; II; III mit jeweils eigenem Farbschichtdickenprofil und Farbe/Feuchtmittel-Emulsionszustand getrennt, so daß das Farbwerk mit Druckbeginn sofort makulaturvermeidend einsatzbereit ist.

Bezugszeichenliste

1 Farbkastenwalze
2 Dosierwalze
3 Zwischenwalze
4 Farbwalze
5 Hebel
6 Farbzuführwalze
7 Anschlag
8 Farbstromtrennwalze
9 Reibwalze
10 Reibwalze
11 Auftragwalze
12 Auftragwalze
13 Auftragwalze
14 Formzylinder
15 Auftragwalze
16 Hebel
17 Hebel
18 Hebel
19 Hebel
20 Arbeitszylinder
21 Zentrale
22 Anschlag
23 Zahnrad
24 Zahnrad
I Walzengruppe
II Walzengruppe
III Walzengruppe

Claims (6)

1. Farbwerk von Rotationsdruckmaschinen mit mehreren jeweils um eine Reibwalze schwenkbar zu einem Formzylinder an- und abstellbaren Auftragwalzen und einer einer Farbzuführwalze im Farbstrom nachge­ ordneten an- und abstellbaren Farbstromtrennwalze, gekennzeichnet dadurch, daß die Farbstromtrennwalze (8) zwischen der Farbzuführwal­ ze (6) und zwei mit jeweils einer bzw. zwei Auftragwalzen (11; 12; 13) in Kontakt stehenden, gesondert angetriebenen Reibwalzen (9; 10) um eine Reibwalze (9) schwenkbar von der anderen Reibwalze (10) nähe­ rungsweise radial und der Farbzuführwalze (6) aus einem Kontakt vor deren Zentrale (21) zur erstgenannten Reibwalze (9) weitestgehend tangential abstellbar das Farbwerk in eine die Farbe zuführende, eine den abgeteilten Hauptfarbstrom und eine den abgeteilten Nebenfarb­ strom erfassende angetriebene Walzengruppe (I; II; III) unter Aufrecht­ erhaltung eines Farbschichtdickengefälles und stabilen Farbe/Feucht­ mittel-Emulsionszustandes bei abgestellten Auftragwalzen (11; 12; 13) trennend angeordnet ist.

2. Farbwerk nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Farb­ stromtrennwalze (8) beiderseitig in je einem um die mit einer Auftrag­ walze (11) in Kontakt stehende Reibwalze (9) schwenkbaren Hebel (19) gelagert ist, der mit einem druckmittelbetriebenen Arbeitszylinder (20) verbunden und durch einen einstellbaren Anschlag (22) in seiner Schwenkbewegung begrenzt ist.

3. Farbwerk nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Farbzuführwalze (6) beiderseitig in je einem um eine im zugeführten Farbstrom liegende, angetriebene Farbwalze (4) gegen einen einstellba­ ren Anschlag (7) schwenkbaren Hebel (5) gelagert ist.

4. Farbwerk nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß der zugeführte Farbstrom zwischen den Walzengruppen (II; III) des Haupt- und des Nebenfarbstromes im Verhältnis 60 : 40 bis 80 : 20 aufgeteilt ist.

5. Farbwerk nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß die Walzengruppen (II; III) des Haupt- und des Nebenfarbstromes jeweils aus einer angetriebenen Reibwalze (9; 10) und zwei mit dieser ständig kontaktierenden Farbwalzen bestehen.

6. Farbwerk nach Anspruch 1 bis 5, gekennzeichnet dadurch, daß die Auftragwalze (11) der Walzengruppe (II) des Hauptfarbstromes der Auftragwalze (15) eines Feuchtwerkes den höchsten Feuchtmittelge­ halt der Farbe/Feuchtmittel-Emulsion aller Walzengruppen (I; II; III) bewirkend in Drehrichtung des Formzylinders (14) unmittelbar nachge­ ordnet ist.