DE4439144C2 - Farbwerk einer Rotationsoffsetdruckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Farbwerk nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 gemäß DE 36 29 081 C1.

Um bei diesem Farbwerk gleichzeitig einen sicheren Kontakt der Farbstromtrennwalze mit der jeweiligen Walze sowohl bei radialer als auch tangentialer Ab- und Anstel­ lung zu erreichen, muß auf Grund vorhandener Toleranzen im Walzensystem die mit einem elastischen Belag beschichtete Farbstromtrennwalze unter einer größeren elastischen Verformung dieses Belages tangential angestellt werden. Abgesehen von dieser höheren Walzenbelastung verlängert sich damit zwangsläufig der tangentiale gegenüber dem radialen Kontakt bei der Abstellung der Farbstromtrennwalze, so daß ein Farbüberschuß in der von der tangentialen Abstellung betroffenen Walzengruppe entsteht. Bei der genannten Lösung liegt diese Walzengruppe effektverstärkend im Haupt­ farbstrom.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Farbwerk gemäß dem Ober­ begriff von Anspruch 1 zu schaffen, bei dem mit der Farbstromtrennwalze günstige An- und Abstellverhältnisse gegeben sind.

Durch die gegenüber der Farbstromtrennwalze einstellbare Farbzuführwalze in Verbindung mit einer Verlegung des Kontaktes vor die Zentrale wird eine gleichmäßige, auf das für die Farbübertragung erforderliche Maß reduzierte Belastung in den Kontaktstellen und eine gleichzeitige Abtrennung des Haupt- sowie des Nebenfarbstromes unter Beibehaltung ihres Einfärbezu­ standes erreicht.

Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die zugehörige Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung ein erfindungsge­ mäß gestaltetes Farbwerk.

Das Farbwerk besteht aus einer Farbkastenwalze 1, einer hinsichtlich des Farbflusses einstellbaren und abstellbaren Dosierwalze 2, einer Zwischen­ walze 3, einer angetriebenen Farbwalze 4, einer in Hebeln 5 gelagert um letztere schwenkbaren Farbzuführwalze 6, deren Schwenkbewegung jeweils durch einen einstellbaren Anschlag 7 für den federbelasteten Hebel 5 begrenzt ist, und einer den Farbstrom in einen ca. 60% von diesem betra­ genden Haupt- und einen ca. 40% von diesem betragenden Nebenfarb­ strom teilenden Farbstromtrennwalze 8, die jeweils über eine angetriebene Reibwalze 9; 10 und eine erste bzw. zwei weitere Auftragwalzen 11; 12; 13 mit einem Formzylinder 14 für den Offsetdruck in Verbindung steht.

Durch das Offsetdruckverfahren bedingt wird der Formzylinder 14 vor seiner Einfärbung durch die erste im Hauptfarbstrom liegende Auftragwalze 11 durch eine Auftragwalze 15 eines nicht weiter dargestellten Feuchtwer­ kes mit einem Feuchtmittel versehen.

Die Auftragwalzen 11 bzw. 12; 13 sind jeweils in Hebeln 16; 17; 18 gela­ gert um die jeweilige Reibwalze 9 bzw. 10 unter ständigem Kontakt schwenkend, mittels nicht dargestellter Mittel gesteuert gegenüber dem Formzylinder 14 an- und abstellbar.

In gleicher Weise ist die Farbstromtrennwalze 8 in Hebeln 19 gelagert um die im Hauptfarbstrom liegende Reibwalze 9 mittels eines jeweils an den Hebeln 19 angelenkten, druckmittelbetriebenen Arbeitszylinders 20 schwenkbar.

Dabei ist die Anordnung der beiden Reibwalzen 9; 10 und der Farbzuführ­ walze 6 gegenüber der Farbstromtrennwalze 8 so gewählt, daß letztere von der im Nebenfarbstrom liegenden Reibwalze 10 näherungsweise radial und von der Farbzuführwalze 6 aus einem Kontakt vor deren Zentrale 21 mit der anderen Reibwalze 9 weitestgehend tangential abschwenkbar ist.

Zur Begrenzung der Schwenkbewegung der Farbstromtrennwalze gegen­ über der Reibwalze 10 besitzt der Hebel 19 einen einstellbaren Anschlag 22.

Die beiden Reibwalzen 9; 10 und die alternativ ebenfalls als Reibwalze ausführbare Farbwalze 4 stehen über Zahnräder 23, 24 in Antriebsverbin­ dung.

Bei einer Druckunterbrechung schwenken die Auftragwalzen 11; 12; 13 vom Formzylinder 14 und die Farbstromtrennwalze 8 von der Reibwalze 10 und der Farbzuführwalze 6 ab. Außerdem wird die Farbzufuhr durch Abschwenken der Dosierwalze 2 von der Farbkastenwalze 1 unterbrochen.

Damit wird das Farbwerk, dessen Farbschichtdickengefälle sowie Farbe/Feuchtmittel-Emulsionszustand weitestgehend erhaltend, in drei zweimal aus je drei Farbwalzen und einmal aus vier Farbwalzen bestehende Walzengruppen I; II; III mit jeweils eigenem Farbschichtdickenprofil und Farbe/Feuchtmittel-Emulsionszustand getrennt, so daß das Farbwerk mit Druckbeginn sofort makulaturvermeidend einsatzbereit ist.

Bezugszeichenliste

1 Farbkastenwalze
2 Dosierwalze
3 Zwischenwalze
4 Farbwalze
5 Hebel, zweiter
6 Farbzuführwalze
7 Anschlag, zweiter
8 Farbstromtrennwalze
9 Reibwalze
10 Reibwalze
11 Auftragwalze
12 Auftragwalze
13 Auftragwalze
14 Formzylinder
15 Auftragwalze
16 Hebel
17 Hebel
18 Hebel
19 Hebel, erster
20 Arbeitszylinder
21 Zentrale
22 Anschlag, erster
23 Zahnrad
24 Zahnrad
I Walzengruppe
II Walzengruppe
III Walzengruppe

Claims (5)

1. Farbwerk einer Rotationsoffsetdruckmaschine

• - mit zwei stromabwärtigen, angetriebenen Reibwalzen,
• - mit einer den Farbstrom weiter zu den Reiberwalzen transportierenden Farbzuführwalze,
• - mit einer der Farbzuführwalze nachgeordneten, mit dieser sowie den Reibwalzen kontaktierenden, aus dem Walzenzug um eine dieser Walzen schwenkbar gelagerten und dabei von den beiden anderen Walzen näherungsweise einmal radial und zum anderen tangential ab­ stellbaren Farbstromtrennwalze,
  gekennzeichnet dadurch, daß
• - die nicht angetriebene Farbzuführwalze (6) um eine ihr vorgeordnete, angetriebene Farbwalze (4) schwenkbar gelagert zur nicht angetriebe­ nen Farbstromtrennwalze (8) einstellbar ist,
• - die Farbstromtrennwalze (8) um die eine Reibwalze (9) schwenkbar gela­ gert jeweils aus einem Kontakt vor der Zentralen (21) zwischen dieser einen Reibwalze (9) und der Farbzuführwalze (6) von letzterer tangential und der anderen Reibwalze (10) radial abstellbar ist.

2. Farbwerk nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Farb­ stromtrennwalze (8) in je einem um die eine Reibwalze (9) schwenkbaren, ersten Hebel (19) gelagert ist, der mit einem druckmittelbetriebenen Arbeitszylinder (20) verbunden und durch einen einstellbaren, ersten Anschlag (22) in seiner Schwenkbewegung begrenzt ist.

3. Farbwerk nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Farbzuführwalze (6) in je einem um die vorgeordnete Farbwalze (4) gegen einen einstellbaren, zweiten Anschlag (7) schwenkbaren, zweiten Hebel (5) gelagert ist.

4. Farbwerk nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß eine erste abgetrennte Walzengruppe (II) aus der Farbstromtrennwalze (8), der einen Reibwalze (9) und der ersten Auftragwalze (11) und eine zweite abgetrennte Walzengruppe (III) aus der anderen Reibwalze (10) und zwei weiteren Auftragwalzen (12, 13) besteht.

5. Farbwerk nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß die erste Auftragwalze (11) der Walzengruppe (11) des Hauptfarbstromes der Auftragwalze (15) eines Feuchtwerkes in Drehrichtung des Formzylin­ ders (14) unmittelbar nachgeordnet ist.