DE4418613A1 - Dichtmaterial gegen organische Flüssigkeiten - Google Patents
Dichtmaterial gegen organische FlüssigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Dichtmaterial gegen organische
Flüssigkeiten sowie dessen Verwendung.
Zur Abdichtung von Deponien, Tankstellen und Abwasserrohren
wurden bereits Mischungen aus Kies, Sand und in Wasser quell
fähigem Bentonit eingesetzt (Greinacher J., G. Piepenbreier,
"Glückauf", S. 128 (1992), No. 4, S. 276-281). Beim Durchtritt
von Wasser quillt der Bentonit auf, wobei durch den entstande
nen Quelldruck des Bentonits die Hohlräume zwischen den Sand
körnern verfüllt werden, was zu einer Dichtwirkung führt. Han
delt es sich nicht um ein wasserführendes Rohr, sondern wird
in dem Rohr eine organische Flüssigkeit (z. B. Erdöl) transpor
tiert, so kommt die Quellwirkung des in Wasser quellfähigen
Bentonits in Kontakt mit organischen Flüssigkeiten nicht zum
Tragen.
Anlagen zum Ab- und Umfüllen von wassergefährdenden organi
schen Stoffen werden in horizontaler Richtung mit einem Ge
misch aus Sand und quellfähigem Bentonit unterlegt (EP-A 0 453
619).
Die Oberfläche wird mit einem Sand/Bentonit-Gemisch versehen,
die Mischung wird verdichtet und zur Quellung des Bentonits
bewässert. Auf diese Weise werden auch die Fugen von an der
Oberfläche verlegten Pflastern abgedichtet. Die erhaltene
Sperrschicht weist eine gute Dichtwirkung gegenüber Wasser
auf, wogegen der Durchtritt von organischen Flüssigkeiten
nicht zuverlässig unterbunden wird.
Bei der Errichtung von sogenannten Tank-Farms besteht die Not
wendigkeit, die Oberfläche gegen das Durchdringen von even
tuell auslaufenden organischen Flüssigkeiten zu schützen.
Tank-Farms sind oberirdisch errichtete Lageranlagen für Ben
zin und Mineralöle. Hierbei werden große Lagertanks in einer
an der Oberfläche befindlichen Mulde errichtet. Die Mulde wird
mit einer Dichtmatte ausgelegt, welche zwischen den beiden
Schichten eines Geotextils eine Dichtschicht mit in Wasser
quellfähigem Bentonit enthält. Die Geotextil/Bentonitmatte
wird mit etwa 50 cm Kies/Sand überlagert. Anschließend wird
die Oberfläche bewässert, wobei der Bentonit quillt und eine
gute Dichtwirkung gegenüber Wasser erzeugt. Eine Dichtwirkung
gegenüber größeren Mengen ausfließender organischer
Flüssigkeit, die den Bentonit nicht zum Quellen veranlaßt, ist
nicht zuverlässig gegeben.
Bei der Errichtung von vertikalen Abdichtungen, z. B. von De
ponien, ist es Stand der Technik, Dichtwände aus Zement, in
Wasser quellfähigem Bentonit und Wasser zu errichten
(vergl. D. Urban, BBR 3/93, 44, S. 102-110).
Die Errichtung unterirdischer vertikaler Dichtwände erfolgt
durch das sogenannte Schlitzwandverfahren. Das Hohlraumvolumen
der Dichtwand wird mit speziellen Greifern ausgegraben, wobei
der Hohlraum mit einer Suspension aus Zement, in Wasser quell
fähigem Bentonit und Wasser verfüllt wird. Nach Abschluß der
Aushubarbeiten bindet der Zement hydraulisch ab, und man erhält
eine Dichtwand mit geringer Wasserdurchlässigkeit.
Die Dichtwirkung ist jedoch auf Wasser beschränkt und er
streckt sich nicht zuverlässig auf organische Flüssigkei
ten.
Es besteht daher Bedarf nach einem Verfahren zur zusätzlichen
Abdichtung gegenüber organischen Flüssigkeiten. Dies kann
dadurch geschehen, daß vor dem Abbinden eine HDPE-Folienbahn
(HDPE = Polyethylen mit hoher Dichte) in vertikaler Richtung
in die Zement-Bentonit-Wasser-Slurry eingebaut wird. Hierbei
besteht die Gefahr der mechanischen Beschädigung der Folie beim
Einbau, und es stellt sich die Frage nach der Langzeitbestän
digkeit.
Ein weiteres praktiziertes Verfahren, das Versickern orga
nischer Flüssigkeiten in grundwasserführende Schichten zu
verhindern, besteht darin, ölabweisende Barrieren mit hoher
Festigkeit zu errichten. Beispiele hierfür sind Asphaltbeton
oder Oberflächenabdichtungen mit Bitumen. Diese Abdichtungs
systeme haben den Nachteil, daß sie bei mechanischen Bela
stungen nicht ausreichend elastisch sind und wegen ihrer Sprö
digkeit Risse bekommen können, und damit dauerhaft undicht
werden.
Aufgabe der Erfindung ist somit die Entwicklung eines Dicht
materials gegen organische Flüssigkeiten, welches die orga
nischen Flüssigkeiten adsorbiert und eine Sperrschicht ge
genüber eintretender organischer Flüssigkeit erzeugt. Das
Dichtmaterial soll elastische Eigenschaften aufweisen und eine
"selbstheilende" Wirkung gegenüber eventuell auftretenden
Undichtigkeiten zeigen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe
durch die Verwendung von organophilen Smektiten (gegebenen
falls im Gemisch mit in Wasser quellfähigen Smektiten) gelöst
werden kann. Durch die Quellung des organophilen Smektits
tritt eine hervorragende Dichtwirkung ein.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Dichtmaterial, das
mindestens eine Dichtschicht zwischen Geotextilschichten
enthält, wobei die Dichtschicht mindestens einen organophilen
Smektit enthält.
Unter den Geotextilschichten, die als Gewebe oder als Vlies
ausgeführt sein können, versteht man Schichten aus nicht oder
nur schwer verrottbaren Kunststoffasern, z. B. aus Polypropy
len, Polyethylen, Polyvinylchlorid oder Polyamiden (im Gegen
satz zu leicht verrottbaren Textilmaterialien, wie Baumwolle,
Zellstoff, usw.). Zwischen den Geotextilschichten ist eine
Sorptions- und Dichtschicht mit einer Dicke von etwa 2-5 mm
aus organophilem Smektit (Pulver oder Granulat) eingebracht.
Der organophile Smektit kann durch Klebstoffe (z. B. Leim) oder
Vernadeln der Geotextilschichten zwischen den Geotextilschich
ten fixiert sein, wobei auch die mechanische Stabilität beim
Einbau verbessert wird.
Der organophile Smektit quillt bei Kontakt mit organischen
Flüssigkeiten auf. Der dabei entstehende Quelldruck führt zur
Verfüllung von Teilchenzwischenräumen in der Dichtschicht, wo
durch eine Sperrschicht entsteht, welche das Durchdringen von
organischer Flüssigkeit verhindert. In kleineren Mengen auf
tretende organische Verbindungen werden von der mit dem orga
nophilen Smektit vergüteten Sperrschicht adsorbiert und auf
diese Weise von grundwasserführenden Bodenschichten abgehal
ten. Die Sperrschicht aus organophilem Smektit kann auch für
vertikale Dichtwände verwendet werden.
Dem organophilen Smektit kann mindestens ein in Wasser quell
fähiger Smektit beigemischt werden, wobei das Gewichtsver
hältnis zwischen organophilem Smektit und in Wasser quell
fähigem Smektit etwa 99 : 1 bis 20 : 80 beträgt.
Nach einer weiteren Ausführungsform kann das erfindungsgemäße
Dichtmaterial mindestens eine weitere Dichtschicht, welche
mindestens einen in Wasser quellbaren Smektit zwischen
Geotextilschichten enthält, enthalten.
So kann das Dichtmaterial in der angegebenen Reihenfolge eine
Geotextilschicht; eine Dichtschicht, enthaltend mindestens
einen organophilen Smektit; gegebenenfalls eine zweite Geo
textilschicht; eine zweite Dichtschicht, enthaltend einen in
Wasser quellfähigen Smektit; und eine dritte Geotextilschicht
enthalten.
Ferner kann der organophile Smektit und/oder der in Wasser
quellbare Smektit etwa 20 bis 80 Gew.-% eines Inertmaterials
enthalten, wobei das Inertmaterial aus Sand, Kies, Erdreich,
Asche, Schlacke, niedrigquellenden Tonmineralien und/oder
hydraulischem Bindemittel bestehen kann.
Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung des
vorstehend beschriebenen Dichtmaterials zur Abdichtung von
- (a) Anlagen, zum Abfüllen und/oder lagern von organischen Flüssigkeiten;
- (b) Rohrleitungen für den Transport von organischen Flüssigkeiten und
- (c) vertikalen Dichtwänden.
Was die Anwendungsmöglichkeiten im einzelnen betrifft, werden
zur Abdichtung von Rohrleitungen für organische Flüssigkeiten
die Rohre mit organophilen Smektit, gegebenenfalls im Gemisch
mit einem im Wasser quellfähigen anorganischen Smektit und/
oder einem inertmaterial umgeben, wobei darüber zur Fixierung
auch eine Geotextilschicht aufgebracht werden kann. Das Dicht
material kann aber auch als mehrschichtige Geotextilmatte auf
gebracht werden. Bei Rohrundichtigkeiten fließt die organische
Flüssigkeit in die Dichtschicht, der organophile Smektit
quillt auf, verfüllt die Teilchenzwischenräume und es entsteht
eine Barriere gegen das weitere Durchdringen der organischen
Flüssigkeit. Beim Entstehen von eventuellen Undichtigkeiten
durch mechanische Beanspruchungen in der Dichtschicht werden
die Undichtkeiten durch die Quellwirkung des organophilen
Smektits wieder selbsttätig geschlossen.
Die gleichen Vorteile ergeben sich, wenn die Dichtschichten
bei Anlagen zum Abfüllen und/oder lagern von organischen Flüs
sigkeiten (z. B. Tankstellenoberflächen und "Tank-Farms") ange
wendet werden. Die Dichtschichten können durch Ausbreiten und
Kompaktieren des Dichtmaterials bzw. durch Aufbringen der
mehrschichtigen Dichtmatten erstellt werden, wie sie vorste
hend beschrieben sind.
Bei der Erstellung von vertikalen Dichtwänden zur Abdichtung
gegen organische Flüssigkeiten und zur Adsorption von orga
nischen Bestandteilen in wäßrigen Flüssigkeiten kann das er
findungsgemäße Dichtmaterial in Form der vorstehend beschrie
benen Geotextilmatte in vertikaler Richtung in die Schlitz
wandsuspension aus Zement, Bentonit und Wasser eingebaut
werden, bevor der Zement abbindet. Wird das sogenannte Zwei
phasenverfahren angewandt, wird die Matte entweder zuerst in
die Bentonitsuspension eingebaut, worauf die Bentonitsuspen
sion durch Beton verdrängt wird; oder die Matte wird nach dem
Verdrängen der Bentonitsuspension durch Beton vertikal in den
noch nicht abgebundenen Beton eingeführt.
Üblicherweise sind die Geotextilschichten miteinander verna
delt, so daß der dazwischen angeordnete organophile Smektit
verdichtet wird. Der organophile Smektit quillt während des
Einbaus in die Schlitzwand nicht, weil in diesem Stadium in
wäßrigem Milieu gearbeitet wird. Anschließend bindet der Ze
ment hydraulisch ab, und es entsteht eine Dichtwand, welche
eine Dichtschicht aus organophilem Smektit enthält. Wird die
Dichtwand von organischen Verunreinigungen durchdrungen, so
werden diese zunächst an dem organophilen Smektit adsorbiert.
Gelangen größere Mengen der organischen Flüssigkeit bis zur
Dichtschicht, so quillt der organophile Smektit auf und
bildet eine Sperrschicht für die organische Flüssigkeit. Somit
baut sich zunächst eine Adsorptionsschicht und dann eine
Dichtschicht auf.
Der organophile Smektit ist das Reaktionsprodukt eines anor
ganischen Smektits mit einer kationischen organischen Ver
bindung, vorzugsweise einer quaternären Ammoniumverbindung.
Geeignete quaternäre Ammoniumverbindungen lassen sich durch
folgende Formel wiedergeben:
In dieser Formel haben die Substituenten folgende Bedeutung:
R₁ ist eine gesättigte oder ungesättigte aliphatische Kohlen
wasserstoffgruppe mit 10 bis 20 C-Atomen, R₂ und R₃, welche
gleich oder voneinander verschieden sein können, sind gesät
tigte oder ungesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffgruppen
mit 1 bis 20 C-Atomen oder Aralkylgruppen mit 7 bis 10 C-Ato
men. R₄ ist eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 C-Atomen oder eine
Aralkylgruppe mit 7 bis 10 C-Atomen. Das Anion X⊖ kann OH⁻,
Cl⁻, Br⁻, CH₃SO₄⁻ oder CH₃CO₂⁻ sein.
Beispiele für geeignete Verbindungen sind Dimethyl-ditalg
ammoniumchlorid, wobei der Talg-Alkylrest in hydrierter Form
vorliegt, oder Benzyl-talg-dimethylammoniumchlorid.
Die zur Umsetzung benötigte Menge des organischen Kations
sollte zwischen 30 und 120 mVal/100 g Smektit betragen.
Die kationische Verbindung wird durch Kationenaustausch am an
organischen Smektit fixiert, wobei eine Hydrophobierung und
eine Schichtaufweitung des Smektits erfolgt. Im einfachsten
Fall wird der Smektit unter Scherwirkung mit der kationischen
organischen Verbindung versetzt, getrocknet und vermahlen.
Alternativ dazu kann der Smektit im Wasser dispergiert werden
und durch Ausreinigung mit Hydrozyklonen von nichtquellfähigen
Verunreinigungen abgetrennt werden. Zu dieser ausgereinigten
Suspension wird die kationische organische Verbindung gegeben,
wonach der organophile Bentonit auf dem Wasser aufschwimmt.
Danach wird filtriert und getrocknet.
Das Ausgangsmaterial für den organophilen Smektit bzw. den an
organischen Smektit ist vorzugsweise aus der Gruppe der Mont
morillonite, Beidellite, Hectorite und Saponite ausgewählt.
Die Ionenaustauschkapazität soll mindestens 30 mVal/100 g
betragen.
Das erfindungsgemäße Dichtmaterial kann als Geotextilmatte in
Form einer Bahn ausgebildet sein, die an jedem Seitenrand
einen Schloßmechanismus zum dichten Verbinden der Bahn mit
einer anderen Bahn, die einen komplementären Schloßmechanis
mus an jedem Seitenrand besitzt, aufweist.
Der Schloßmechanismus kann an den Seitenrändern der
Bahnen angebrachte Profile aufweisen, wobei die Profile einer
Bahn in die Profile der anderen Bahn eingreifen. Hierbei
können die Profile (a) selbstdichtend oder (b) durch
Dichtmittel abdichtbar sein. Diese Schloßmechanismen sind in
der gleichzeitig eingereichten Patentanmeldung P
(Anwalts-Aktenzeichen 4465-1-16429) beschrieben, die als
Referenz Teil der vorliegenden Beschreibung sein soll.
Die Erfindung ist durch die nachstehenden Beispiele erläutert,
die Modellversuche für Dichtmaterialen mit Geotextilschichten
beschreiben.
Auf eine Glasfilternutsche der Porosität 1 (Durchmesser 5,5 cm
Filterfläche 23,75 cm²) wird ein Faservlies aus Polypropy
lenfasern gelegt. Auf dieser Geotextilschicht werden 10 g in
Wasser quellfähiger Bentonit (Natriumbentonit; Handelsprodukt
Montigel der Firma Süd-Chemie AG) ausgebreitet (Schicht
dicke etwa 3-4 mm). Diese Schicht wird mit einer zweiten Schicht
aus einer Polypropylen-Faservlies abgedeckt. Dann wird Xylol
aufgegeben. Der Bentonit zeigt in Gegenwart von Xylol keine
Quellwirkung, weshalb das Xylol sofort durchläuft.
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wird mit der Abweichung wie
derholt, daß statt des in Wasser quellfähigen Bentonits 10 g
eines mit 50 mVal quaternärer Ammoniumverbindung (Ditalg-Di
methylammoniumchlorid) je 100 g behandelten Bentonits verwen
det werden. Die Anordnung wird mit Xylol überschichtet. Das
Xylol dringt nicht durch, und der organophile Bentonit quillt
an. Nach einer Quellzeit von 3 Stunden ist der organophile
Bentonit ausgequollen. Dann wird ein Wasserstrahlvakuum
angelegt, worauf 10 ml/h Xylol durch die Anordnung
hindurchgehen. Dieses Beispiel ist ein Modellbeispiel für eine
Geotextilmasse mit nur schwach (z. B. durch Verkleben)
miteinander verbundenen äußeren Geotextilschichten.
Die Arbeitsweise von Beispiel 2 wird mit der Abweichung wie
derholt, daß 10 g eines mit 90 mVal Ditalg-Dimethylammonium
chlorid je 100 g Bentonit behandelten Bentonits verwendet wer
den. Der organophile Bentonit quillt langsam im Xylol auf,
doch durchläuft das Xylol die Schicht nicht. Nach 32 h ist der
organophile Bentonit ausgequollen. Nach dem Anlegen von Was
serstrahlvakuum wurde gefunden, daß pro Stunde 3 ml Xylol die
Anordnung passierten.
Nach den Beispielen 2 und 3 konnte die Quellung des organophi
len Bentonits frei erfolgen, weil die Geotextilschicht nur lo
se auf der Dichtschicht auflag. Erfolgt die Quellung der
Dichtschicht entgegen dem Druck einer Auflast, wie es in ana
loger Weise bei Dichtmatten der Fall ist, bei denen die Geo
textilschichten miteinander vernadelt sind, so verbessern sich
die Dichtigkeiten noch weiter, wie aus den folgenden
Beispielen hervorgeht:
Auf eine Glasfilternutsche mit einer Filterfläche von 63,6 cm²
und der Porosität 0 wurde ein Polyethylengewebe mit einer Ma
schenweite von etwa 0,1 mm gelegt. Darauf wurde eine Dicht
schicht von 26,8 g des organophilen Bentonits von Beispiel 2
aufgebracht. Darüber wurde ein zweites Polyethylengewebe ge
legt, das mit einer Auflast von 22,8 kg versehen wurde. Dann
wurde die Anordnung mit Xylol befüllt.
Die Dichtschicht benötigte nunmehr 38 h, bis sie vollständig
durchgequollen war. Nach vollständiger Ausquellung der Dicht
schicht wurde das Xylol mit einem Überdruck von 1 bar auf die
Dichtschicht gepreßt. Nach 2 h trat erstmals Xylol durch die
Dichtschicht hindurch. Die Anordnung wurde von 4 ml Xylol/h
durchströmt.
Die Arbeitsweise von Beispiel 4 wurde mit der Abweichung wie
derholt, daß 26,8 g des organophilen Bentonits vom Beispiel 3
verwendet wurden. Die Quellzeit betrug 48 h. Bis zum Abbruch
des Versuches nach 5 Tagen war kein Durchbruch des Xylols
feststellbar.
Es wurden Mischungen aus Sand und dem organophilen Bentonit
nach Beispiel 2 hergestellt. Das Mischungsverhältnis organo
philer Bentonit/Sand betrug 1 : 9 (Beispiel 6), 2 : 8 (Beispiel
7), 3 : 7 (Beispiel 8), 4 : 6 (Beispiel 9), 5 : 5 (Beispiel 10) und
6 : 4 (Beispiel 11). Die Mischungen wurden, wie in Beispiel 2
angegeben, verarbeitet und untersucht. Es wurde die Zeit
gemessen, bis die Dichtschicht vollständig vom Xylol durch
quollen wurde. Dann wurde ein Wasserstrahlvakuum angelegt, und
die Menge des Xylols gemessen, welche die Dichtschicht durch
strömte. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle
angegeben.
Die Versuche wurden analog den Beispielen 6 - 11 durchgeführt,
jedoch unter Verwendung des organophilen Bentonits von Bei
spiel 3.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammen
gefaßt.
Die Anordnungen nach den Beispielen 6 bis 11 zeigten eine
hinreichende Dichtigkeit gegenüber dem Toluol. Die Anordnungen
nach den Beispielen 12 bis 17 zeigten bereits bei einem Min
destgewichtsverhältnis von 3 Teilen organophilen Bentonit/7
Teilen Sand eine gute Dichtigkeit.
In diesem Beispiel sollten in einem Modellversuch die Verhält
nisse bei einer undichten Rohrleitung zum Transport von
organischer Flüssigkeit simuliert werden, welche in eine
Mischung von Sand und organophilen Bentonit eingebettet ist.
Hierzu wurde die Mischung von Beispiel 14 (Gewichtsverhältnis
organophiler Bentonit/Sand = 3 : 4) getestet. Das Gefäß wurde
mit Heizöl gefüllt, wobei das Gefäß in eine 5 cm dicke Schicht
der Dichtmischung gestellt wurde. Der Boden des Gefäßes
enthielt eine Bohrung von 2 mm, durch die das Heizöl auslaufen
konnte. Innerhalb der ersten Minuten sickerten 5 ml Heizöl in
die Dichtschicht. Danach war kein weiterer Heizölverlust mehr
festzustellen.
Claims (13)
1. Verwendung von organophilen Smektiten, gegebenenfalls im
Gemisch mit in Wasser quellfähigen Smektiten, als Dichtmate
rial gegen organische Flüssigkeiten.
2. Dichtmaterial gegen organische Flüssigkeiten, enthaltend
mindestens eine Dichtschicht zwischen Geotextilschichten, wo
bei die Dichtschicht mindestens einen organophilen Smektit
enthält.
3. Dichtmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß dem organophilen Smektit mindestens ein in Wasser
quellfähiger Smektit beigemischt ist, wobei das Gewichtsver
hältnis zwischen organophilem Smektit und in Wasser quellfähi
gem Smektit 99 : 1 bis 20 : 80 beträgt.
4. Dichtmaterial nach Anspruch 2, enthaltend mindestens eine
weitere Dichtschicht, welche mindestens einen in Wasser quell
fähigen Smektit zwischen Geotextilschichten enthält.
5. Dichtmaterial nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß es in der angegebenen Reihenfolge eine Geo
textilschicht; eine Dichtschicht, enthaltend mindestens einen
organophilen Smektit; gegebenenfalls eine zweite Geotextil
schicht; eine zweite Dichtschicht, enthaltend einen in Wasser
quellfähigen Smektit; und eine dritte Geotextilschicht ent
hält.
6. Dichtmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der organophile Smektit und/oder der in Was
ser quellbare Smektit etwa 20 bis 80 Gew.-% eines Inertma
terials enthält.
7. Dichtmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Inertmaterial aus Sand, Kies, Erdreich, Asche, Schlacke,
niedrigquellenden Tonmineralien und/oder hydraulischem Binde
mittel besteht.
8. Dichtmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der organophile Smektit das Reaktionsprodukt
eines anorganischen Smektits mit einer kationischen organi
schen Verbindung, vorzugsweise einer quaternären Ammoniumver
bindung, darstellt.
9. Dichtmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Ausgangsmaterial für den organophilen
bzw. den anorganischen Smektit aus der Gruppe der Montmorillo
nite, Beidellite, Hectorite und Saponite ausgewählt ist.
10. Dichtmaterial nach einem der Ansprüche 2 bis 9 als Geo
textilmatte in Form einer Bahn, die an jedem Seitenrand einen
Schloßmechanismus zum dichten Verbinden der Bahn mit einer
anderen Bahn, die einen komplementären Schloßmechanismus an
jedem Seitenrand besitzt, aufweist.
11. Dichtmaterial nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schloßmechanismus an den Seitenrändern der Bahnen an
gebrachte Profile aufweist, wobei die Profile der einen Bahn
in die Profile der anderen Bahn eingreifen.
12. Dichtmaterial nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Profile (a) selbstdichtend oder (b) durch Dicht
mittel abdichtbar sind.
13. Verwendung des Dichtmaterials nach einem der Ansprüche 1
bis 12 zur Abdichtung von
- (a) Anlagen, zum Abfüllen und/oder lagern von organischen Flüssigkeiten;
- (b) Rohrleitungen für den Transport von organischen Flüssig keiten und
- (c) vertikalen Dichtwänden.
Priority Applications (2)
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DE19944418613 DE4418613A1 (de) | 1994-05-27 | 1994-05-27 | Dichtmaterial gegen organische Flüssigkeiten |
EP95105331A EP0684344A1 (de) | 1994-05-27 | 1995-04-08 | Dichtmittel gegen organische Flüssigkeiten |
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DE4418613A1 true DE4418613A1 (de) | 1995-11-30 |
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