DE29807878U1

DE29807878U1 - Oberflächendichtung

Info

Publication number: DE29807878U1
Application number: DE29807878U
Authority: DE
Original assignee: SRS DEPONIEBAU GmbH
Current assignee: SRS DEPONIEBAU GmbH
Priority date: 1998-05-04
Filing date: 1998-05-04
Publication date: 1998-08-20
Anticipated expiration: 2008-05-05
Also published as: CH693898A5

Description

Oberflächendichtung

Die Erfindung betrifft eine Oberflächendichtung für eine Deponie von Siedlungsabfallen, mit einer auf einem von den Abfällen gebildeten Deponiekörper aufgebrachten Ausgleichsschicht, auf der eine ein- oder mehrschichtige Dichtung angeordnet ist.

Um zu verhindern, daß in einen Abfall- oder Deponiekörper Wasser beispielsweise infolge von Niederschlägen eindringt, muß der Deponiekörper mit einer Oberflächendichtung versehen sein, die das Wasser ableitet. Dabei umfaßt die Oberflächendichtung in der Regel eine auf den Deponiekörper aufgebrachte Ausgleichsschicht, die die Oberflächenstruktur des Deponiekörpers vergleichmäßigen soll. Auf die Ausgleichsschicht wird eine relativ dicke mineralische Dichtungsschicht beispielsweise aus Ton aufgebracht, die ihrerseits von einer wasserdichten Kunststoffolie abgedeckt wird, die aus miteinander verschweißten Kunststoffbahnen gebildet wird. Auf die Kunststofffolie wird eine Entwässerungs- oder Dränageschicht aufgebracht, auf der eine Rekultivierungsschicht aus kulturfähigem Boden angeordnet wird, in der sich der Oberflä-

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chenbewuchs der Deponieabdeckung bilden kann und die gleichzeitig als Frostschutzschicht für die Oberflächendichtung wirkt.

Insbesondere die Ausbildung der mineralischen Dichtungsschicht und die Herstellung der Kunststoffolie durch Verschweißen einzelner Kunststoffbahnen hat sich als sehr arbeitsaufwendig und somit teuer erwiesen.

1Ö Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Oberflächendichtung der genannten Art zu schaffen, bei der in einfacher Weise eine gute Dichtungswirkung erzielbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Oberflächendichtung dadurch gelöst, daß die: Dichtung eine Schicht aus gebundenem, verfestigtem immobilisiertem Bodenmaterial aufweist.

Bei der erfindungsgemäßen Oberflächendichtung wird somit 0 beispielsweise auf anderen Baustellen angefallenes Bodenmaterial in an sich bekannter Weise immobilisiert und durch Zugabe von geeigneten Bindemitteln derart gebunden, daß es als Dichtungsschicht in die Oberflächendichtung eingebaut werden kann. Dabei hat sich gezeigt, daß an das Ausgangs-Bodenmaterial keine besonderen Anforderungen gestellt werden müssen und daß selbst kontaminierte Böden wirkungsvoll verwendet werden können. Die Bodenmaterialschicht wird nach dem Aufbringen am Einbauort verdichtet, wodurch sich sehr geringe Durchlässigkextswerte in der Größenordnung von kf = 1 &khgr; 10~⁹ bis 1 &khgr; 10"¹¹ m/s erreichen lassen.

Die Bodenmaterialschicht läßt sich mit relativ geringen Kosten herstellen und einbauen, wodurch die Gesamtkosten

der Oberflächendichtung verringert sind. Darüber hinaus ist der Vorteil gegeben, daß auch an sich unbrauchbare Bodenabfälle als Rohmaterial für die Dichtungsschicht verwendet werden können.

Je nach Anforderungen und Aufbau der Deponie kann die bisher verwendete mineralische Dichtungsschicht und/oder die Kunststoffolie durch die Bodenmaterialschicht ersetzt werden. Es ist jedoch auch möglich, daß die Dichtung alleine von der Bodenmaterialschicht gebildet ist.

In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß auch die Ausgleichsschicht von dem Bodenmaterial gebildet ist, so daß die Dichtungsschicht eine relativ große Stärke aufweist und gleichzeitig die Ausgleichsfunktion wahrnimmt. Dadurch ist der weitere Vorteil gegeben, daß die bei Setzung des Deponiekörpers sich zwangsläufig einstellenden Setzungen der Ausgleichsschicht durch die relativ dicke Bodenmaterialschicht ausgeglichen werden können, wodurch eine höhere Sicherheit gegen das Auftreten späterer Undichtigkeiten gegeben ist. Darüber hinaus ist der Aufbau der Oberflächendichtung bei Ersatz der Ausgleichsschicht durch die Bodenmaterialschicht nochmals vereinfacht, was sowohl hinsichtlieh der Herstellungskosten als auch der Herstellungszeit der Oberflächendichtung vorteilhaft ist.

Vorzugsweise wird das Bodenmaterial in bekannter Weise mittels Kalk und/oder Zement hydraulisch gebunden bzw. verfestigt. Alternativ oder zusätzlich dazu ist es jedoch auch möglich, weitere Zuschlagstoffe vorzusehen, wobei es sich um Aschen, Schlacken, Tonmehle, Wasserglas, Emulsionen, Wachse, Harze, Reststoffe aus dem Metallrecycling handeln kann, die jeweils allein oder in unterschiedli-

chen Kombinationen zugegeben werden können.

Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen :

Figur 1 einen ausschnittsweisen Querschnitt durch eine Oberflächendichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel und

Figur 2 einen ausschnittsweisen Querschnitt durch eine Oberflächendichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. 15

Gemäß Figur 1 ist ein Deponiekörper 11 vorgesehen, der durch Anhäufung von Abfall oder einer Altlast gebildet ist. Auf dem Deponiekörper 11 ist eine Ausgleichsschicht 12 angeordnet, die die ungleichmäßige Höhenstrukturierung des Deponiekörpers 11 ausgleichen und eine im wesentlichen ebene Auflagefläche für eine darüberliegende Dichtungsschicht 13 bildet, die aus einem gebundenen, immobilisierten Bodenmaterial besteht.. Das Bodenmaterial wird nach seinem Einbau mechanisch verdichtet, so daß geringe Durchlässigkeitswerte erzielt werden.

Auf der Bodenmaterialschicht 13 ist eine Dränageschicht 14 herkömmlichen Aufbaus angeordnet, die ihrerseits von einer Rekultxvxerungsschicht 15 überdeckt ist, auf der sich der Deponiebewuchs 16 entwickeln kann.

Die Darstellung in Figur 1 stellt nur den schematischen Aufbau der Oberflächendichtung und insbesondere nicht die Dickenverhältnisse der einzelnen Schichten dar.

Figur 2 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel, das sich vom Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß die Ausgleichsschicht nunmehr ebenfalls von der Bodenmaterialschicht 13 gebildet ist, so daß eine Dichtungsschicht relativ großer Stärke gebildet ist, die die auftretenden Setzungen des Deponiekörpers 11 ausgleichen kann.

Claims

Schutzansprüche

Oberflächendichtung für eine Deponie von Siedlungsabfällen, mit einer auf einem von den Abfällen, gebildeten Deponiekörper (11) aufgebrachten Ausgleichsschicht (12), auf der eine ein- oder mehrschichtige Dichtung (13) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung eine Schicht (13) aus gebundenem, verfestigtem immobilisiertem Bodenmaterial aufweist.

Oberflächendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung allein von der Bodenmaterialschicht (13) gebildet ist.

Oberflächendichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Ausgleichsschicht (12) von dem Bodenmaterial gebildet ist.

Oberflächendichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenmaterial zumindest teilweise von konterminierten Böden gebildet ist.

5. Oberflächendichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenmaterial mittels Kalk und/oder Zement hydraulisch gebunden ist.

6. Oberflächendichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenmaterial mittels Asche und/oder Schlacke und/oder Tonmehl und/oder Wasserglas und/oder Emulsion und/oder Wachs und/oder Harz und/oder Reststoffen aus dem Metallrecycling gebunden ist.

7. Oberflächendichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenmaterial an der Einbaustelle verdichtet ist.