DE4335013A1 - Presse, insbesondere schnellaufende Schneidpresse - Google Patents
Presse, insbesondere schnellaufende SchneidpresseInfo
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- B30—PRESSES
- B30B—PRESSES IN GENERAL
- B30B15/00—Details of, or accessories for, presses; Auxiliary measures in connection with pressing
- B30B15/0064—Counterbalancing means for movable press elements
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Description
Die Erfindung betrifft eine Presse, insbesondere eine schnellaufende Schneidpresse
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ausgleichsgewichte als Massen dienen u. a. zum Ausgleichen rotierender Massen
kräfte während des Betriebs der Presse, zum Ausgleichen oszillierender und dgl. Mas
senkräfte.
Es treten mit Hubzahlerhöhung und als Folge von Schneidkräften Schwingungen
auf, die einen nicht unwesentlichen Anteil an der Belastung von Presse und Werkzeug
darstellen. Die wirtschaftliche Fertigung von Stanzteilen auf Schneidpressen und sog.
Schnelläuferpressen wird jedoch beeinflußt von der Hubzahl, wie auch von der Standzeit
bzw. -menge des Werkzeugs. Die Erhöhung der Hubzahlen bewirkt insgesamt ein An
wachsen der Massenkräfte. Darüber hinaus sind Massenausgleichsmaßnahmen zur Ge
währleistung der Standsicherheit der Presse erforderlich, ohne daß jedoch die inneren
Belastungen der Presse hierdurch reduziert werden könnten. Durch die Vergrößerung
der bewegten Massen und demzufolge der Steigerung der Massenkräfte werden die inne
ren Belastungen wesentlich erhöht. Mit höherer Hubzahl steigt die Eintauchtiefe und der
Werkzeugverschleiß nimmt zu. Das Antriebssystem des Stößels ist bei höheren Hubzah
len infolge Reibverlusten und Verschleiß höher belastet. Von daher ist eine Erhöhung der
Hubzahlen für diese wirtschaftliche Fertigung nur sinnvoll, wenn der Wirkungsgrad der
Presse und die Werkzeugstandzeiten zumindest gehalten werden.
Aus der DE 25 34 628 A1 und der EP 0 546 265 sind Pressen gattungsbildender Art
bekannt mit oberhalb der Hauptantriebswelle gelagertem Massenausgleich. Die zweite
Masse, gebildet durch den jeweiligen Pressenstößel, ist über lang ausgeführte und masse
reiche Stellmittel mit der Ausgleichsmasse verbunden. Eine dynamische Massenkraftko
mpensation beider Massen mit Anpassung der Massendynamik über den Gesamthubzahl
bereich ist nicht vorgesehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die mit ansteigenden Hubzahlen und unter der Einwir
kung der Schneidkräfte bei Pressen gattungsgemäßer Art auftretenden und sich vergrö
ßernden Schwingungen und damit die Belastung von Presse und Werkzeug gering zu
halten bzw. zu verringern. Hierbei soll der Ausgleich der rotierenden Massen mit einer
synchron verstellbaren Gegenmasse erfolgen, wobei Stößel und Gegenmasse eng über
einander anzuordnen sind.
Diese Aufgabe ist gelöst bei einer Presse gattungsbildender Art durch die den An
spruch 1 kennzeichnenden Merkmale.
Die Kennzeichen der weiteren Ansprüche stellen bevorzugte und für sich erfinderi
sche Ausgestaltungen dar.
Es sind sowohl Querwellen, als auch Längswellenanordnungen möglich. Das Hebel
system zwischen Stößel und Gegenmasse hat ein linear elastisches Verhalten. Es liegen
für jeden Kurbelwinkel günstige Übertragungswinkel zwischen beiden Massen vor.
Durch diese Art der Kopplung der Massen läßt sich die Massenträgheit der Gegenmasse
beim Schneidvorgang voll nutzen. Das Gestell der Presse wird von Massenkräften weit
gehend freigehalten. Die paarweise Kopplung von Lagerstellen des Kompensationssy
stems für Stößel und Gegenmasse führt zu einem Kurzschließen der Lagerreaktionen bei
kleinen Wegen. Es können andere Bauelemente zum Einsatz kommen. Beispielsweise ist
es möglich, Gleitlager durch Wälzlager zu ersetzen. Das Produkt aus Hub mal Masse
kann durch Wahl des Hebelverhältnisses für beide Massen zumindest annähernd gleich
sein. Das Federsystem ist für beide Massen gleichermaßen einsetzbar.
Von weiterem Vorteil ist hierbei, daß mit der Verstellbarkeit der Federkonstanten
sich die Einflüsse bei geänderter Hubzahl als auch die der Hubänderung kompensieren.
Das über den gesamten Hubzahlbereich wirkende Prinzip entlastet den Antrieb von Mas
senkräften. Die Schneidenergie wird im wesentlichen der Bewegungsenergie von Stößel
und Gegenmassen entnommen.
Anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung soll im folgenden die Erfindung
näher erläutert werden.
Dabei zeigen:
Fig. 1 skizzenartig die Veränderung der Federkonstanten eines Drehstabes
durch eine verstellbare Anlenkung,
Fig. 2 eine schnellaufende Presse mit am Pressengestell angebrachten
Drehstabfedern,
Fig. 3A bis 3C verschiedene Ausgestaltungen verstellbarer Anlenkungen von
Drehstabfedern,
Fig. 4 die Anlenkanordnung von vier Drehstabfedern und
Fig. 5 eine schnellaufende Presse mit Massenausgleich und Massenkraftkompen
sation.
Das grundsätzliche Prinzip zur Verstellung der Federkonstanten zur Anwendung in
schnellaufenden Pressen gemäß Fig. 1 zeigt eine lineare Feder 1, beispielsweise eine
Drehstabfeder aus einem Vergütungsstahl oder aus einem Cr-Ni-Mo legierten Stahl, die
in dem Festpunkt 2 pressenfest und in einem pressengestellseitigen Drehlager 3 gelagert
ist. Mit der Drehstabfeder 1 ist ein Lenkerhebel 4 starr verbunden, der in einem Anlenk
punkt 5 von einer Lasche 6 beaufschlagbar ist. Die Lasche 6 ist anderenendes in einem
Anlenkpunkt 7 von einem Hebel 8 angelenkt. Mit Bezug auf die Drehstabfeder 1 und den
Hebel 8 ist dieser als Anlenkpunkt im federnahen Bereich anzusehen. Der Hebel 8 ist
anderenendes in seinem stößelnahen Bereich in einem Anlenkpunkt 9 gelagert. Der Hebel
8 ist zudem in einem im Pressengestell 10 in Richtung der Erstreckung des Hebels 8 ma
nuell oder motoriell verschiebbaren Lager 11 gelagert. Das Lager 11 ist bis in den feder
nahen Bereich, Anlenkpunkt 7, beweglich, so daß die Hebellänge L2 des Hebels 8 zu
Null wird und keine Auslenkbewegungen der Drehstabfeder 1 trotz Bewegung des An
lenkpunktes 9 durch die Bewegung des Stößels 12 erfolgt. Ein solches Hebelsystem er
möglicht die Verstellbarkeit der Federkonstanten (ct) der Drehstabfeder auch während
des Betriebs der Presse, z. B. bei Hubzahlanpassung. Wird der Anlenkpunkt 9 mit der
Bewegung des Stößels 12 um einen Betrag x ausgelenkt, wird über den in dem Hebella
gerpunkt, Lager 11, gelagerten Hebel 8 mit dem Hebelverhältnis i = L2/L1 und der La
sche 6 die Drehstabfeder 1 um den Winkel Alpha (α) verdreht. Mit der Federkonstanten
(ct) der Drehstabfeder 1 ergibt sich das in dem Endteil 13 der Drehstabfeder 1 wirkende
Moment (Mt). Die rückwirkende, auf den Stößel 12 wirkende Kraft (F), ergibt sich somit
aus dem Moment dividiert durch das Produkt aus Lh mal i, wobei Lh der Länge des an
die Drehstabfeder 1 angebundenen Lenkerhebels 4 entspricht. Durch Verschieben des
Hebellagerpunktes, Lager 11, läßt sich so die Federkonstante (ct) der Drehstabfeder 1
verändern. Die Verstellung des Lagers 11 bis in den Anlenkpunkt 7 ermöglicht ein Ab
schalten des Kompensationssystems.
Zur allgemeinen Orientierung zeigt Fig. 2 eine schnellaufende Presse mit dem Pres
sengestell 10 und hier vier (mal zwei) in Festpunkten 2 und Dreh-Lagerstellen bei 3 gela
gerten Drehstabfedern 1. Der Stößel 12 ist nur teilweise zu erkennen.
In den Fig. 3A bis 3C sind verschiedene Möglichkeiten für eine verstellbare Anlen
kung der Drehstabfeder 1 gezeigt. An der Drehstabfeder 1 ist jeweils ein Lenkerhebel 4
starr befestigt, der in Fig. 3A über eine Lasche 6 mit einem Hebel 8 gelenkig verbunden
ist. Der Hebel 8 ist anderenendes am Stößel 12 gelenkig angeschlossen. Der Hebellager
punkt 11 wird gebildet durch ein in Längserstreckung des Hebels 8 im Pressengestell 10
verstellbares Lager mit Maßnahmen zur Schwenkbarkeit des Hebels 8 in diesem.
In Fig. 3B ist der Lenkerhebel 4 direkt an den Hebel 8 schwenkbar angelenkt. Ande
renendes ist der Hebel 8 über eine Lasche 6 an dem Stößel 12 schwenkbeweglich ange
lenkt.
Fig. 3C zeigt die Möglichkeit der gestreckten Anordnung von Lenkerhebel 4, Hebel
8 und Lasche 6, wobei die Bewegung des Stößels 12 eine Auslenkbewegung des Len
kerhebels 4 bewirkt. Hebel 8 und die in diesem verschiebbar gelagerte Lasche 6 bleiben
zueinander fluchtend ausgerichtet.
Fig. 4 könnte einen Schnitt durch die in Fig. 2 gezeigte Presse darstellen im Bereich
des Bewegungsabgriffs am Stößel 12 für die Anlenkung von vier mal zwei Drehstabfe
dern 1. Die Anordnungen von Lenkerhebel 4, Hebel 8 und Lasche 6 entsprechen denen
der Fig. 3B. Die Verstellbarkeit der Lager für den jeweiligen Hebellagerpunkt 11 der
Hebel 8 erfolgt gemeinsam über eine motorgetriebene Welle 14, einem auf einer mit
Rechts-Links-Gewinde versehenen Spindel 15 aufgesetzten Schneckenrad 16 und Ge
windeteilen 17 in den die Lagerpunkte 11 bildenden verschiebbaren Kulissen 18.
Die schnellaufende Presse mit dem Pressengestell 10 in Fig. 5 weist einen Stößel 19,
die Gegenmasse 20, einen an eine Gegenmasse 20 angelenkten Kurbelantrieb 21 und in
Festpunkten 2 befestigte lineare Federn 2 gemäß Fig. 4 auf. Ausgleichsmasse bzw. Ge
genmasse 20 und Stößel 19 als zweite Masse sind unterhalb des Kurbelantriebs 21 linear
zu dem Pressengestell 10 geführt und über einen oder mehrere Lenkersysteme 22 unter
einander verbunden mit einem gestellfesten Drehpunkt 23 und einem in diesem dreh
beweglich gelagerten Lenker 24. Jeder der Lenker 24 ist in verstellbaren Exzenterlagern
25 am Stößel 19 und in verstellbaren Exzenterlagern 26 an der Gegenmasse 20 gela
gert. Die getrennte Einstellung in den Exzentern 25 und 26 ermöglicht eine Auslegung
des Massenausgleichs nach der Formel m1 mal r1 = m2 mal r2, wobei m1 bzw. m2 die
jeweilige Masse von Stößel 19 bzw. Gegenmasse 20, r1 bzw. r2 das Verhältnis der Hübe
der Massen m1, m2 darstellt.
Claims (8)
1. Presse, insbesondere schnellaufende Schneidpresse mit zwei vermittels Pressenan
trieb (21) bewegten Massen (19, 20), von denen eine erste Masse (19) die Funktion des
Stößels übernimmt und die zweite Masse (20) dem Massenausgleich dient, und beide
Massen (19, 20) untereinander wirkverbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
als Ausgleichsmasse fungierende zweite Masse (20) und die erste Masse (19) unterhalb
des Pressenantriebs (21) angeordnet sind.
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Massen (19, 20)
in dem Pressengestell linear geführt sind.
3. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Masse (20)
gegenüber dem Pressengestell mit einem herkömmlichen Kurbelantrieb (21) bewegbar
ist.
4. Presse nach einem oder mehreren der zuvor angeführten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Masse (20) vermittels zumindest eines im Pressengestell
gelagerten, doppelseitigen Hebels (24) mit der ersten Masse (19) wirkverbunden ist.
5. Presse nach einem oder mehreren der zuvor angeführten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Masse (19) und zweite Masse (20) durch ein spie
gelsymmetrisches Hebelsystem (Lenkersystem 22) untereinander verbunden sind.
6. Presse nach einem oder mehreren der zuvor angeführten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß beide Massen (19, 20) vermittels eines Federsystems (1, 2, 3, 4)
mit dem Pressengestell verbunden sind, das parallel zum Kurbeltrieb (21) zwischen Pres
sengestell und der einzelnen Masse (19, 20) gebildet ist.
7. Presse nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch zumindest eine jeder der beiden
Massen (19, 20) zugeordneten linearen Feder (1), deren einer Endteil (13) über einen
Hebel (8) mit einer Masse (12, 20, 21) und deren anderer Endteil in einem Festpunkt (2)
mit dem Pressengestell verbunden ist und der Hebel (8) zweiarmig ausgeführt und in ei
nem Hebellagerpunkt (11) gelagert ist, der in dem Pressengestell (10) in Erstreckung des
Hebels (8) verschiebbar ist.
8. Presse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die lineare Feder (1) ein
Drehstab mit Lenkerhebel (4) ist.
Priority Applications (3)
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Legal Events
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Owner name: SCHULER PRESSEN GMBH & CO, 73033 GOEPPINGEN, DE |
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