DE4319139A1 - Verfahren zum Herstellen einer aus einem elastischen Material bestehenden, langgestreckten Wischleiste für Scheibenwischer von Kraftfahrzeugen - Google Patents

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach der Gattung des Hauptanspruchs. Es ist schon eine Wischleiste der in Rede stehenden Art bekannt (US-Patentschrift 3 480 986), deren Herstellungsver­ fahren aber lediglich angedeutet ist. Um die Wischleiste an dem als Träger dienenden Wischerarm zu befestigen, weist deren Rückenleiste ein geformtes Hohlprofil mit einem Längskanal auf, der zur Aufnahme des elastisch ausgebildeten Wischerarmes dient und der gleichzeitig auch die Funktion der Versteifungsschiene übernimmt.

Vorteile der Erfindung

Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß die mit diesem Verfahren hergestellte Wischleiste auch an einem Träger zu befestigen ist, welcher als mehrteiliges Tragbügelgestell aus­ gebildet ist und das seinerseits mit dem Wischerarm verbunden wird. Mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren ist es möglich, auch die für Wischleisten erforderlichen speziellen Materialien bzw. Materialkompositionen zu extrudieren und den erforderlichen, rundum geschlossenen Längskanal für die Versteifungsschiene zu bilden, der durch die allgemein bekannte Hohlextrusion mit den für Wischleisten vorgeschriebenen Materialien aber nicht möglich ist.

Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor­ teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Herstellungsverfahrens möglich.

Zeichnung

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge­ stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 ein Wischblatt mit einer von einem mehrteiligen Tragbügelgestell gehaltenen Wischleiste aus einem elastischen Material, Fig. 2 einen Querschnitt durch die Wischleiste entlang der Linie II-II in Fig. 1, in vergrößerter Darstellung, Fig. 3 einen Querschnitt durch einen extrudierten Strang, an dem zwei Wischleistenprofile ausgebildet sind, Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung des Querschnitts eines Wischleistenprofils gemäß Fig. 3 und Fig. 5 einen Querschnitt durch das Wischleistenprofil gemäß Fig. 4, bei dem jedoch der Längskanal in Längsrichtung allseitig rundum geschlossen ist.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels

Ein in Fig. 1 dargestelltes Wischblatt 10 weist ein mehrteiliges Tragbügelgestell 12 auf, an dem über Haltekrallen 14 eine langge­ streckte, aus einem elastischen Material bestehende Wischleiste 16 gehalten ist. Wie Fig. 2 zeigt, greifen die Haltekrallen 14 der Gestellteile 12 in sogenannte Krallennuten 18, die aneinander gegenüberliegend in den Längsseiten 19 einer langgestreckten Rücken­ leiste 20 der Wischleiste 16 angeordnet sind. Die Wischleiste 16 hat weiter eine mit der Rückenleiste 20 über einen sogenannten Kippsteg 22 verbundene Wischlippe 24, die im Betrieb der Wischvorrichtung an der zu wischenden Scheibe angelegt ist. Weiter zeigt Fig. 2, daß in der Rückenleiste 20 ein Längs-Durchgangskanal 26 angeordnet ist, in dem eine elastische Versteifungsschiene 28 untergebracht ist. Die Versteifungsschiene 28 kann beispielsweise aus Federbandstahl her­ gestellt sein. Sie dient zur ordnungsgemäßen Verteilung der Kraft, mit welcher das Wischblatt 10 gegen die zu wischende Scheibe be­ lastet ist. Eine weitere Funktion der Federschiene 28 ist die Stabi­ lisierung der elastischen Wischleiste 16, wenn diese quer zu ihrer Längserstreckung über die Scheibe bewegt wird. Die Wischleiste 16 hat über ihre gesamte Länge einen gleichbleibenden Querschnitt. Sie wird gemäß einem allgemein bekannten Verfahren durch Extrusion her­ gestellt, wobei, wie Fig. 3 veranschaulicht, an einem aus einer nicht dargestellten Extruderdüse heraustretenden Materialstrang die Profile von zwei Wischleisten 16 ausgebildet sind. Dabei ist die Anordnung der beiden Wischleistenprofile so getroffen, daß ihre Wischlippen 24 gegeneinander weisen. Zwischen den beiden Wischlippen 24 befindet sich jedoch noch ein in Fig. 3 gestrichelt darge­ stelltes Zwischenstück 30, dessen Funktion im vorliegenden Zusammen­ hang jedoch ohne Bedeutung ist. Die Ausgestaltung der beiden Strang­ hälften ist so getroffen, daß eine in Fig. 3 strichpunktiert dar­ gestellte Längsmittelebene 32 auch eine Symmetrieebene für die Stranghälften bildet. Das Längsmittelstück 30 wird im Laufe der Her­ stellung der Wischleisten 16 an den beiden strichpunktiert darge­ stellten Schnittlinien 34 aus dem Strang herausgeschnitten, so daß sich zwei Stränge mit gleichem Profil ergeben, von denen Abschnitte entsprechend der gewünschten Länge der Wischleisten gebildet werden. Es ist aber auch üblich, von dem gesamten Strang, dessen Querschnitt in Fig. 3 gezeigt ist, zunächst Abschnitte in der gewünschten Länge zu schneiden, die dann als relativ kurze Stücke entlang der Schnitt­ linie 34 längsgeschnitten werden, so daß sich zwei Wischleisten 16 und ein mittleres Abfallstück (gestrichelt dargestellt) ergeben. An den Schnittlinien 34 sind Wischkanten 35 ausgebildet (Fig. 2 und 5).

Die Schwierigkeit bei einem solchen Herstellungsverfahren ist es, nun aber den Durchgangs-Längskanal 26 in dem Wischleistenrücken 16 anzuordnen. Eine Anwendung des allgemein bekannten Hohl-Extrusions­ verfahrens ist im vorliegenden Fall nicht möglich. Da an die Wisch­ leiste 16 hohe Anforderungen hinsichtlich des Abriebs, der Stand­ festigkeit, der Ozonbeständigkeit, der Lichtbeständigkeit etc. ge­ stellt werden, müssen ganz bestimmte Materialmischungen eingesetzt werden, die aber die sogenannte Hohl-Extrusion nicht zulassen, weil das aus der Extruderdüse austretende Material zunächst noch eine solche Konsistenz hat, daß die Aufrechterhaltung des Durch­ gangs-Längskanals nicht gewährleistet ist. Es hat sich jedoch ge­ zeigt, daß ein vorübergehendes Offenhalten des Durchgangs-Längska­ nals 26 über einen Längsschlitz 40 zu einer Seite der Rückenleiste 20 direkt nach dem Extrudieren, das Problem löst. Beim Ausführungs­ beispiel, das anhand der Fig. 4 erläutert werden soll, und in der der extrudierte Strang direkt beim Austreten aus der Extrusionsdüse - also wenn das extrudierte Material noch plastisch verformbar ist - im Querschnitt gezeigt ist, ist der Längskanal 26 über einen Längs­ schlitz 40 geöffnet, der an der von der Wischlippe 24 abgewandten Seite der Wischleiste 16 angeordnet ist. Dabei befindet sich der Längsschlitz 40 im Mittelbereich zwischen den beiden Rücken­ leisten-Längsseiten 19. Der Kanal 26 ist also im Moment des Aus­ tretens aus der Düse nicht rundum geschlossen. Erst kurz danach wer­ den die die Schlitzränder 42 bildenden Längskanal-Wandabschnitte 44 in noch weichem Zustand aneinandergelegt, so daß der Längsschlitz 44 geschlossen wird. Zu diesem Zeitpunkt ist das Material der Wandab­ schnitte 44 der Rückenleiste 16 noch so weich, daß sich diese Wand­ abschnitte 44 an den Schlitzrändern 42 miteinander verbinden. Der Längs-Durchgangskanal 26 ist somit - wenn der extrudierte Strang ausgehärtet bzw. vulkanisiert ist - in Längsrichtung allseitig durch Wände 46, 48, 50 rundum geschlossen, wobei die Wand 50 durch das Zusammenfügen und Miteinanderverbinden der Längskanal-Wandabschnitte 44 gebildet worden ist. In Fig. 5 ist mit einer gestrichelten Linie 52 dargestellt, daß die Wand 50 durch Zusammenfügen und Miteinander­ verbinden der Schlitzränder 42 gebildet wurde. Die Qualität der Ver­ bindung im Bereich der vormaligen Schlitzränder 42 ist ausreichend, um den an diese Verbindungsnaht 52 gestellten Anforderungen zu genü­ gen. Das Aneinanderanlegen der Schlitzränder 42 kann beispielsweise durch eine entsprechende Einrichtung eingeleitet werden, die aber im vorliegenden Zusammenhang ohne allzu große Bedeutung ist. Entschei­ dend alleine ist, daß die die Schlitzränder 42 bildenden Kanal-Wand­ abschnitte 44 in noch weichem Zustand aneinandergelegt werden, so daß sie sich miteinander verbinden und beim Ausführungsbeispiel die obere Wand 52 der Rückenleiste 16 ergeben.

Claims (3)

1. Verfahren zum Herstellen einer aus einem elastischen Material be­ stehenden, langgestreckten Wischleiste für Scheibenwischer von Kraftfahrzeugen, die eine von einem Träger gehaltene Rückenleiste hat, welche einen von Wänden der Rückenleiste in Längsrichtung all­ seitig umgebenen Längskanal zur Aufnahme einer elastischen Verstei­ fungsschiene aufweist, dadurch gekennzeichnete daß die Wischleiste (16) aus dem zunächst in plastisch verformbarem Zustand aus einer Extruderdüse austretenden Material extrudiert wird, wobei der in der Rückenleiste (20) vorhandene Längskanal (26) beim Austritt aus der Extruderdüse zunächst über einen Längsschlitz (40) geöffnet ist, der danach durch Aneinanderanlegen der die Schlitzränder (42) bildenden Längskanal-Wandabschnitte (44) in noch weichem Zustand geschlossen wird, so daß sich diese Wandabschnitte (44) miteinander verbinden und der Längskanal (26) in Längsrichtung rundum geschlossen ist, wenn die Wischleiste (16) aushärtet.

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die durch das Verfahren her­ gestellte Wischleiste eine über einen Steg mit der Rückenleiste ver­ bundene Wischlippe aufweist, dadurch gekennzeichnete daß der beim Extrudieren erzeugten Längsschlitz (42) an der von der Wischlippe (24) abgewandten Seite der Rückenleiste (20) gebildet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Längsschlitz (40) im Mittelbereich zwischen den beiden Rücken­ leisten-Längskanten (19) befindet, so daß sich zwei Wandabschnitte (44) ergeben, die an den einander gegenüberliegenden Schlitzrändern (42) miteinander verbunden werden.