DE3320157C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Glasscheibe mit einem mit
dieser verklebten metallischen Halteelement, dessen mit der
Klebemasse in Berührung stehende Kontaktfläche größer
ist als die mit der Klebemasse in Berührung stehende
Kontaktfläche der Glasscheibe.
Beim Verkleben eines Metallteiles mit einem anderen
Werkstoff ist es grundsätzlich bekannt, die Kontaktfläche
Metall/Klebemasse durch geeignete Formgebung größer
auszubilden als die Kontaktfläche Klebemasse/Werkstoff
(z. B. DE-PS 8 18 280, US-PS 43 60 288). Die Vergrößerung
der Metalloberfläche dient dazu, die Festigkeit der
Klebeverbindung zu erhöhen.
Auch bei der Verklebung von metallischen Halteelementen mit
der Oberfläche von Glasscheiben stellt sich das Problem,
daß die Festigkeit der Klebeverbindung nicht immer den
Anforderungen entspricht. Eine bekannte Schwierigkeit in
diesem Zusammenhang besteht darin, daß in aller Regel die
infrage kommenden Klebemassen unterschiedliche
Adhäsionskräfte zur Glas- und zur Metalloberfläche
aufweisen. Zwar gibt es Klebemassen, die, in der Regel
unter Zwischenschaltung einer Primerschicht, eine hohe
Klebekraft zum Glas aufweisen, ebenso wie es Klebemassen
gibt, die eine ausgezeichnete Verklebung mit dem
verwendeten Metall eingehen. Jedoch sind bisher keine für
den genannten Anwendungszweck geeigneter Kleber bekannt,
die sowohl zur Glasoberfläche als auch zur
Metalloberfläche eine hohe Adhäsion aufweisen.
Aus dem genannten Grund ist man bereits dazu übergegangen,
metallische Halteelemente auf der mit der Glasoberfläche
zu verklebenden Fläche mit einem email- oder glasurartigen
Überzug zu versehen (DE-PS 27 31 100). Auf diese Weise
werden der Metalloberfläche Eigenschaften verliehen, die
mit den Eigenschaften der Glasoberfläche vergleichbar
sind. Damit können Kleber zum Einsatz kommen, die eine
besonders gute Haftung zum Glas aufweisen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Verwendung
eines eine hohe Adhäsion zur Glasoberfläche aufweisenden
Klebers eine sichere Klebeverbindung zwischen dem
metallischen Halteelement und der Glasscheibe zu
verwirklichen. Die Klebeverbindung soll in der Lage sein,
den auf das Halteelement einwirkenden Kräften,
beispielsweise bei einer Autoglasscheibe, auch langzeitig
zu widerstehen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß der mit der Oberfläche der Glasscheibe verklebte Steg
des metallischen Halteelements mit die Verbindung der
Klebemasse zur Umgebungsatmosphäre sicherstellenden und
eine zusätzliche Verankerung der Klebemasse in dem Steg
des metallischen Halteelements bewirkenden Löchern
versehen und die Kontaktfläche des metallischen
Halteelements wenigstens doppelt so groß ist wie die
Kontaktfläche der Glasscheibe.
Durch die eine zusätzliche Verankerung bewirkenden Löcher
und die gegebenenfalls hierdurch bedingte Vergrößerung
der Kontaktfläche Metall/Klebemasse wird nicht nur eine
wesentliche Verbesserung der Haftung als solcher erreicht,
sondern es werden darüber hinaus auch andere vorteilhafte
Wirkungen erzielt. So erhält zum Beispiel die
Klebeverbindung insgesamt durch die zwangsläufige
Vergrößerung des Volumens der Klebemasse eine höhere
Elastizität, die im Hinblick auf die ständigen
Erschütterungen, denen solche Klebeverbindungen
beispielsweise bei Fahrzeugen ausgesetzt sind, besonders
vorteilhaft ist. Schließlich tragen die Löcher in den
Halteelementen dazu bei, daß durch das Eindringen der
Klebemasse eine bessere Fixierung des Halteelements bereits
im ersten Stadium des Klebevorgangs erfolgt, wenn die
Klebemasse noch nicht ausgehärtet ist, und daß außerdem
der Kleber schneller und gleichmäßiger belüftet wird, so
daß er schneller abbindet und erhärtet.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Die Erfindung wird anhand verschiedener
Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen erläutert.
Von den Zeichnungen zeigt, jeweils in Form eines
Teilausschnitts in perspektivischer Darstellung,
Fig. 1 ein versenkbares Kraftfahrzeug-Türfenster mit
seitlich überstehenden flachen Halteleisten;
Fig. 2 ein versenkbares Kraftfahrzeug-Türfenster mit
seitlich angeordneten U-förmigen
Halteschienen;
Fig. 3 ein versenkbares Kraftfahrzeug-Türfenster
mit seitlich angeordneten Z-förmigen Halte
schienen;
Fig. 4 ein versenkbares Kraftfahrzeug-Türfenster
mit erfindungsgemäß aufgeklebten Zwischen
stücken zwischen den eigentlichen Halte
schienen und der Glasscheibe, und
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform eines versenkba
ren Kraftfahrzeugfensters mit aufgeklebten
Zwischenstücken zwischen den Halteschienen
und der Glasscheibe.
Bei der Glasscheibe 1 handelt es sich in erster Linie um
gebogene oder gewölbte Glasscheiben aus vorgespanntem Glas,
die als Türkurbelfenster für Kraftfahrzeuge eingesetzt
werden. Die äußere Oberfläche 2 der Glasscheibe 1 soll mit
der Außenhaut der Karosserie bündig verlaufen, das heißt
sie soll gegenüber den angrenzenden Teilen der Karosserie
nicht wesentlich zurückspringen oder vorstehen. Aus diesem
Grund werden auf die dem Fahrgastraum zugewandte Oberflä
che 3 der Glasscheibe entlang den vertikalen Seitenkanten 4
metallische Halte- oder Führungsleisten aufgebracht. Diese
Führungsleisten weisen hinter der Oberfläche 3 der Glas
scheiben auf den Fensterrahmen der Karosserie gerichtete
Haltestege auf, die als solche mit entsprechenden Halte-
bzw. Führungsleisten an den Fensterrahmen zusammenwirken,
so daß diese an den Fensterrahmen angeordneten Halte- bzw.
Führungsleisten nicht über die vordere Oberfläche 2 der
Glasscheibe vorstehen.
Für die erfindungsgemäße Verklebung der Halte- bzw. Füh
rungsleisten mit der Oberfläche 3 der Glasscheibe 1 las
sen sich grundsätzlich solche Kleber verwenden, die ein
ausgezeichnetes Haftvermögen am Glas aufweisen. Beson
ders bewährt haben sich für diesen Zweck unter dem Ein
fluß der Luftfeuchtigkeit aushärtende Einkomponenten-
Polyurethan-Klebemassen, wie sie beispielsweise in der
US-PS 37 79 794 beschrieben sind. Diese Klebemassen haben
insbesondere dann, wenn auf die Glasoberfläche zunächst
eine geeignete Primerschicht aufgebracht wird, ein sehr
hohes Haftvermögen am Glas, während das Haftvermögen an
den für die Halte- und Führungsleisten üblichen Metallen
deutlich niedriger ist.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform besteht
die mit der Glasscheibe 1 verklebte Führungsleiste 6 aus
einem Flachprofil mit zwei unterschiedlich geformten Ab
schnitten 7 und 8. Der Profilabschnitt 7 bildet den Teil
der Führungsleiste, der den eigentlichen Haltesteg bildet,
und weist ebene Oberflächen auf. Der Profilabschnitt 8
dient für die Verklebung mit der Glasoberfläche 3. Dieser
Profilabschnitt 8 ist in Längsrichtung wellblechartig ge
formt. Dadurch läßt sich bei gebogenen Glasscheiben eine
leichtere Anpassung der Führungsleiste 6 an die Kontur
der gebogenen Glasscheibe erreichen. Außerdem weisen die
Oberflächen des Profilabschnitts 8 eine Längsriffelung 9
und Löcher 10 auf. Die Riffelung 9 ist so ausgebildet, daß
die mit der Klebemasse 11 in Kontakt stehende Gesamtober
fläche des Profilabschnitts 8 wenigstens doppelt so
groß ist wie der von der Klebemasse 11 bedeckte Oberflä
chenbereich der Glasscheibe 1. Die Löcher 10 dienen zur
zusätzlichen Verankerung der Klebemasse 11 in dem Profil
abschnitt 8. Die dargestellte Führungsleiste 6 weist zwar
auch auf der von der Glasscheibe 1 abgewandten Oberfläche
des Profilabschnitts 8 eine Riffelung auf, doch ist es
selbstverständlich ausreichend, wenn lediglich die mit
der Klebemasse 11 in Kontakt stehende Oberfläche mit der
Riffelung versehen ist.
Die in Fig. 2 dargestellte Halte- bzw. Führungsleiste 12
besteht aus einer im Querschnitt U-förmigen Profilleiste
12, deren Schenkel 13 mit der Oberfläche 3 der Glasschei
be 1 verklebt ist, und deren Schenkel 14 als eigentlicher
Befestigungsvorsprung dient und von der am Fensterrahmen
angeordneten Halteleiste hintergriffen wird. Der Schenkel
13 der Führungsleiste 12 besteht aus einzelnen Abschnit
ten 13 a, die durch Aussparungen 17 voneinander getrennt
sind. Diese Aussparungen 17 setzen sich in dem die beiden
Schenkel 13 und 14 miteinander verbindenden Mittelsteg V-
förmig fort. Durch die Ausbildung der Führungsleiste 12
wird ihre Verformbarkeit erhöht, so daß sich die Führungs
leiste 12 der Kontur gebogener Glasscheiben leichter an
passen kann.
Der Schenkel 13 ist auf seiner Außenseite mit Längsrillen
15 versehen, deren Anzahl und Breiten- bzw. Tiefenabmessun
gen so gewählt sind, daß hierdurch die mit der Klebemasse
11 in Kontakt stehende Oberfläche gegenüber der ebenen
Oberfläche wenigstens verdoppelt wird. In dem Schenkel 13
befinden sich ferner eine Vielzahl von Durchbrechungen 16.
Die Klebemasse 11 dringt teilweise in diese Durchbrechun
gen ein, wodurch die Haftung weiter erhöht und eine zusätz
liche Verankerung in der ersten Phase des Abbindeprozesses
erreicht wird. Insbesondere dienen diese Durchbrechungen 16
dazu, die Diffusion der Wasserdampfmoleküle in der Umge
bungsluft zu der Klebemasse 11 zu begünstigen, wodurch bei
einem feuchtigkeitshärtenden Kleber die Abbindezeit ver
kürzt wird.
Die in Fig. 3 dargestellte Führungsleiste 18 besteht aus
einer im Querschnitt Z-förmigen Profilleiste, deren vor
stehender Steg 19 als eigentlicher Haltesteg dient, und
deren Steg 20 mit der Oberfläche 3 der Glasscheibe 1 ver
klebt ist. Der Steg 20 weist eine Hohlstruktur auf, und
zwar eine Reihe von Längskanälen 21 und T-förmigen Ste
gen 22. Die Klebemasse 11 dringt zwischen die Stege 22 in
die Längskanäle 21 ein. Die Längskanäle 21 stehen über die
Löcher 23 mit der Umgebungsluft in Verbindung. Die Stege
22 gewährleisten wegen der seitlichen Verankerungsvorsprün
ge 24 eine besonders gute Verankerung der Klebemasse
in den Kanälen 21.
Fig. 4 zeigt eine zweiteilig ausgebildete Führungsleiste
28, die aus einem die eigentliche Halteleiste bildenden
Flachprofil 29 und einem zweiten schmaleren Flachprofil
30 besteht, das als Verbindungselement zwischen der Glas
oberfläche 3 und dem Flachprofil 29 dient. Das Flachpro
fil 30 ist auf der mit der Glasscheibe 1 verbundenen
Oberfläche mit Längsrillen 31 zur Vergrößerung der ak
tiven Oberfläche versehen. Dieses Flachprofil 30 wird
zweckmäßig im Herstellwerk der Glasscheibe auf die Glas
scheibe 1 mit Hilfe der Klebemasse 11 beispielsweise aus
luftfeuchtigkeitshärtendem Einkomponenten-Polyurethankle
ber aufgeklebt. Das Flachprofil 30 ist mit Löchern ver
sehen, wodurch der Abbindeprozeß beschleunigt wird.
Auf dieses Zwischenprofil 30 wird, zweckmäßigerweise im
Herstellwerk des Kraftfahrzeugs, das Halteprofil 29 mit
Hilfe einer Klebemasse 33 aufgeklebt. Die Klebemasse 33
unterscheidet sich in der Zusammensetzung von der Klebe
masse 11 und ist speziell auf das für die Flachprofile
29 und 30 verwendete Metall abgestimmt. Die beiden Flach
profile 29, 30 können jedoch auch auf andere Weise mitein
ander verbunden, beispielsweise miteinander verlötet werden.
Auch die in Fig. 5 dargestellte Ausführungsform der Halte-
bzw. Führungsschiene 36 besteht aus zwei Teilen, nämlich
einem U-Profil 37 und einem ebenfalls U-förmigen Profil 40.
Der Schenkel 38 des U-Profils 37 ist mit der Oberfläche 3
der Glasscheibe 1 mit Hilfe der Klebemasse 11 verklebt.
Der innere Abstand zwischen den beiden Schenkeln 38 und
39 entspricht der Wandstärke des U-Profils 40, dessen
Schenkel 41 durch einfache Klemmbefestigung mit dem U-Pro
fil 37 verbunden ist. Die Befestigung des U-Profils 37 auf
der Glasoberfläche 3 wird zweckmäßigerweise im Herstell
werk der Glasscheibe vorgenommen, und zwar mit Hilfe der
Klebemasse 11, wobei zur Erhöhung der Haftung der Klebe
masse 11 an dem U-Profil 37 der Schenkel 38 auf der Außen
seite mit Längsrillen 44 versehen ist. Das U-Profil 40
wird später im Herstellwerk des Kraftfahrzeugs in das
U-Profil 37 eingedrückt.
Claims (9)
1. Glasscheibe mit einem mit dieser verklebten metallischen
Halteelement, dessen mit der Klebemasse in Berührung
stehende Kontaktfläche größer ist als die mit der
Klebemasse in Berührung stehende Kontaktfläche der
Glasscheibe, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit der Oberfläche (3) der Glasscheibe (1)
verklebte Steg (8; 13; 20; 30; 38) des metallischen
Halteelements (6; 12; 18; 28; 36) mit die Verbindung der
Klebemasse (11) zur Umgebungsatmosphäre
sicherstellenden und eine zusätzliche Verankerung der
Klebemasse (11) in dem Steg des metallischen
Halteelements bewirkenden Löchern (10; 16; 23) versehen
und die Kontaktfläche des metallischen Halteelements
wenigstens doppelt so groß ist wie die Kontaktfläche
der Glasscheibe.
2. Glasscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die das metallische Halteelement mit der
Glasoberfläche (3) verbindende Klebemasse (11) aus
einer Luftfeuchtigkeitshärtenden
Einkomponenten-Polyurethanklebemasse besteht.
3. Glasscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glasscheibe eine
Autoglasscheibe ist.
4. Glasscheibe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das mit der Autoglasscheibe verbundene metallische
Halteelement eine Halte- bzw. Führungsleiste (6; 12;
18; 28) ist.
5. Glasscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der mit der
Glasscheibe verklebte Steg des metallischen
Halteelements mit zur Glasoberfläche gerichteten
Stegen (22) und Haltevorrichtungen (24) versehen ist,
die als hinterschnittene Verankerungsvorsprünge für
die Klebemasse dienen.
6. Glasscheibe nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halte- bzw. Führungsleiste
(28; 36) zweiteilig ausgebildet ist und aus einer mit
der Glasoberfläche (3) verklebten Profilleiste (30;
37) und der mit dieser Profilleiste (30; 37)
verbundenen eigentlichen Halte- bzw. Führungsleiste
(29; 40) besteht.
7. Glasscheibe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die eigentliche Halte- bzw. Führungsleiste (29)
mit der Profilleiste (30) verklebt ist.
8. Glasscheibe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die eigentliche Halte- bzw. Führungsleiste (29)
mit der Profilleiste (30) verlötet ist.
9. Glasscheibe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit der Glasoberfläche (3) verklebte
Profilleiste (37) U-förmigen Querschnitt aufweist, und
daß ein Schenkel (41) der ebenfalls U-förmigen Halte-
bzw. Führungsleiste (40) zwischen die Schenkel (38,
39) der Profilleiste (37) eingeklemmt ist.
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