DE4305152C2 - Sicherheitseinrichtung für ein Fahrzeug - Google Patents
Sicherheitseinrichtung für ein FahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung für ein Fahr
zeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine gattungsgemäße Sicherheitseinrichtung ist beispielsweise be
kannt aus der DE-32 38 901-A1. Diese zeigt in die Fahrzeugtür in
tegrierte Aufschlagpolster, die durch energieverzehrende Verfor
mung einen Teil der Aufschlagenergie abbauen und so die Fahr
zeuginsassen vor schweren Verletzungen schützen. Auch die DE-40
01 947-A1 offenbart eine derartige Sicherheitseinrichtung. Bei
diesen an sich vorteilhaften Sicherheitskonzepten ist hauptsäch
lich darauf geachtet worden, daß der die Fahrzeugseite beauf
schlagende Gegenstand - beispielsweise ein anderes Fahrzeug oder
aber ein Baum oder massiver Pfahl - den neben dem Schlagpunkt
sitzenden Fahrzeuginsassen in möglichst geringem Umfang gesund
heitlich beeinträchtigt. Es hat sich nun aber gezeigt, daß bei
mehrsitzigen Fahrzeugen insbesondere auch ein auf der nicht be
aufschlagten Fahrzeugseite sitzender Insasse einem erhöhten Ver
letzungsrisiko ausgesetzt ist, weil der, neben ihm sitzende Insas
se durch die Wucht des Aufpralls auf den Nachbarsitz herüberge
schleudert wird.
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
gattungsgemäße Sicherheitseinrichtungen für Fahrzeuge so weiter
zubilden, daß bei einem Seitenaufprallunfall das Verletzungsrisi
ko für nebeneinander sitzende Fahrzeuginsassen auf ein Minimum
reduziert wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Patentanspruchs
1. Die Unteransprüche enthalten zweckmäßige Weiterbildungen der
Erfindung.
Erfindungsgemäß werden also den Fahrzeugsitzen beidseitig Rück
halteelemente zugeordnet. Zweckmäßigerweise sind die Rückhaltee
lemente so ausgelegt, daß sie sowohl den Becken- als auch den
Thoraxbereich des Fahrzeuginsassen wirkungsvoll abdecken können.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel besteht der besondere
Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung darin, daß durch die selbst
tätige Verstellung der Rückhalteelemente aus einer Ruhestellung
heraus, in der der Ein- oder Ausstieg der Insassen nicht behin
dert wird, keinerlei Komforteinbußen hingenommen werden müssen.
Vielmehr bietet das erfindungsgemäße Konzept, sogar Möglichkeiten
zur Komfortsteigerung, wenn die Anordnung der Rückhalteelemente
so gewählt wird, daß das dem Beckenbereich zugeordnete Rückhal
teelement auch als Armstütze, verwendbar ist. Insgesamt erhält
durch die vorgeschlagene Sicherheitseinrichtung insbesondere der
Fahrzeugsitz für den Insassen einen schalenförmigen Charakter,
was im allgemeinen als sehr angenehm empfunden wird. Gegenüber
bislang bekannt geworden Schalensitzen (s. beispielsweise DE-33
12 598-C2) sind hier die den Insassen umgebenden Schalen jedoch
sowohl hinsichtlich ihrer räumlichen Ausdehnung als auch im Hin
blick auf ihre steife Auslegung so bemessen, daß eine quer zur
Fahrtrichtung gerichtete Verlagerung des auf dem Sitz sitzenden
Insassen ausgeschlossen ist.
In der Zeichnung sind zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele der
Erfindung dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1: Einen auf einem Fahrzeugsitz befindlichen
Insassen, dem erfindungsgemäße Rückhaltee
lemente zugeordnet sind,
Fig. 2: eine Rückansicht zu Fig. 1,
Fig. 3: in einer Seitenansicht ein dem Fahrzeugsitz
zugeordnetes Rückhalteelement, das seiner
seits an einem Teil des Fahrzeugrahmens an
gelenkt ist,
Fig. 4: eine Draufsicht zu Fig. 3.
Man erkennt in Fig. 1 einen auf einem Fahrzeugsitz 1 sitzenden
Insassen 2. Der Fahrzeugsitz 1 weist im wesentlichen ein Sitzkis
senteil 3, eine Rückenlehne 4, eine Kopfstütze 5 sowie Beckenpol
ster 6 und 7 (Fig. 2) auf. Die Beckenpolster 6 und 7 sind hier um
eine in der Rückenlehne 4 gehaltene Drehachse 8 schwenkbar und
können aus einer gestrichelt dargestellten Ruhestellung heraus in
eine mit durchgezogenen Linien dargestellte Gebrauchsstellung ge
schwenkt werden. Anstelle einer solchen Schwenkanordnung wäre es
aber auch denkbar, die Beckenpolster 6 und 7 beispielsweise in
der Ruhestellung innerhalb des Sitzkissenteils 3 versenkt anzu
ordnen und dann durch eine Auszieh- oder Klappbewegung in die in
Fig. 1 dargestellte Gebrauchsstellung zubringen. Entsprechende
Mechanismen könnten auch für in der Zeichnung nicht dargestellte
Rückhalteelemente vorgesehen werden, die sich in der Ruhestellung
innerhalb der Rückenlehne 4 befinden. Ebenso ist es möglich, Rück
halteelemente für den Thoraxbereich des Insassen um eine im we
sentlichen parallel zur Wirbelsäule des Insassen verlaufende und
innerhalb der Rückenlehne 4 angeordnete Achse verdrehbar anzuord
nen.
Fig. 2 zeigt ausschnittsweise die Anordnung des Fahrzeugsitzes 1
innerhalb des hier mit 9 bezeichneten Fahrzeugs. Man erkennt im
Bodenbereich 10 des Fahrzeugs einen Mitteltunnel 11, ein Boden
blech 12 und einen Türschweller 13. Nur schematisch angedeutet
ist eine Fahrzeugtür 14. Auf dem Bodenblech 12 ist der Fahrzeug
sitz 1 über hier nicht weiter dargestellte Stellvorrichtungen in
an sich bekannter Weise längs- und höhenverstellbar. Es wird
deutlich, daß bei einer Beaufschlagung des Fahrzeugs 9 aus Pfeil
richtung 15 der Insasse 2 in erster Linie durch das Beckenpolster
6 an einer Verlagerung in Pfeilrichtung 15, also quer zur Fahrt
richtung, gehindert wird. Das Beckenpolster 7 übernimmt die Funk
tion eines zusätzlichen Aufschlagpolsters und trägt damit zum Ab
bau von Aufprallenergie bei.
Besonders geeignet zur Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden
Aufgabe sind Beckenpolster, die in vertikaler Richtung elastisch
und in horizontaler Richtung energieverzehrend nachgiebig sind.
Solche Beckenpolster genügen sowohl den Ansprüchen an Komfort als
auch den Anforderungen für eine ausreichende Rückhaltesicherheit.
Die Stützwirkung des Beckenpolsters 6 kann noch verbessert wer
den, wenn der Mitteltunnel 11 entweder von vornherein oder aber
durch eine beim Seitenaufprall - beispielsweise über Crashsenso
ren - aktivierte Verstelleinrichtung so erhöht wird, daß er die
in Fig. 2 gestrichelt dargestellte Stellung 11' einnimmt. Abwei
chend von dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel könnte
das Beckenpolster 6 aber auch am Mitteltunnel 11 befestigt sein
und beipielsweise über einen mit dem Fahrzeugsitz 1 gekoppelte
Zwangsverstellung bei jeder Verschiebung des Fahrzeugsitzes 1 mit
verstellt werden.
Die Verstellung der Beckenpolster kann manuell vorgenommen wer
den. Es kann allerdings eine als besonders vorteilhaft anzusehen
de selbsttätige Verstellung der Beckenpolster 6 und 7 aus der Ru
hestellung heraus in die Gebrauchsstellung vorgesehen werden, bei
der nicht weiter dargestellte Aktuatoren von einer ebenfalls
nicht dargestellten Steuereinrichtung Stellsignale erhalten. Die
se Steuereinrichtung ist mit Detektoren verbunden, welche erken
nen lassen, daß ein Insasse auf dem Fahrzeugsitz 1 Platz genommen
hat und eine Fahrt mit dem Fahrzeug 9 beabsichtigt. Solche Detek
toren können beispielsweise dem Fahrzeugsitz 1 zugeordnete Ge
wichtssensoren, ein dem Zündschalter des Fahrzeugs 9 zugeordnetes
Sensorelement, ein der Fahrzeugtür zugeordneter Türschalter
und/oder ein Fahrgeschwindigkeitssensor sein. Ebenso könnte das
Signal eines Sensors ausgewertet werden, welcher der Stecklasche
eines Sicherheitsgurtsystems zugeordnet ist und der Steuerein
richtung meldet, ob der Sicherheitsgurt angelegt ist oder nicht.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Variante ist ein dem Beckenbe
reich des hier nicht weiter dargestellten Insassen zugeordnetes
Polsterteil 16 über ein Gelenk 17 an der B-Säule 18 des Fahrzeugs
9 befestigt. Durch eine Schwenkbewegung entsprechend der Pfeil
richtung 19 kann das Polsterteil 16 aus seiner gestrichelt darge
stellten Ruhestellung heraus in die mit durchgezogenen Linien
dargestellte Gebrauchsstellung hineingedreht werden. In dieser
Position kann das Polsterteil 16 durch hier nicht weiter darge
stellte Rastmittel und Beschläge fixiert werden.
Schließlich zeigt Fig. 4 noch ein Türpolster 20, bei dem ent
sprechend DE-32 38 901-A1 innerhalb der Tür automatisch der Ver
stellung des Fahrzeugsitzes 1 folgt. Dieses Türpolster 20 ist mit
einem Absatz 21 versehen, auf den das Polster 16 zwecks Fixierung
der Gebrauchsstellung aufgelegt werden kann. Wie auch schon bei
den in Fig. 1 und 2 dargestellten Beckenpolstern 6 und 7 ist
auch das Polsterteil 16 in seiner Gebrauchsstellung vorteilhaft
als Armstütze verwendbar. Verständlicherweise ist es möglich, De
tails der Sicherheitseinrichtung gemäß Fig. 3 und 4 mit solchen
aus der Einrichtung gemäß Fig. 1 und 2 zu kombinieren.
Für die Verhinderung einer seitlichen Insassenverlagerung können
ausschließlich dem Thoraxbereich zugeordnete Rückhalteelemente
bei entsprechender Auslegung ausreichend sein. Denkbar ist aber
auch eine Kombination von gesonderten Rüchhalteelementen für Bec
ken- und Thoraxbereich oder gar eine einteilige Abdeckung des
Becken- und Thoraxbereiches.
Zur Vermeidung von Kopfverletzungen ist es auch empfehlenswert,
der Kopfstütze Rückhalteelemente zuzuordnen, die nach Aktivierung
durch Crashsensoren aus ihrer innerhalb der Kopfstütze liegenden
Ruhestellung heraus in eine vom Kopf des Insassen definiert beab
standete Gebrauchstellung fahren.
Claims (10)
1. Sicherheitseinrichtung für ein Fahrzeug (9) mit wenigstens ei
nem Rückhalteelement zum Schutze eines auf einem Fahrzeugsitz
(1) befindlichen Insassen (2) bei einem Seitenaufprallunfall,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Fahrzeugsitz (1) beidseitig
Rückhalteelemente (Beckenpolster 6, 7) zugeordnet sind, von
denen zumindest eines aus einer Ruhestellung heraus, in der
der Ein- oder Ausstieg oder ein innerhalb des Fahrzeugs vorge
nommener Sitzwechsel des Insassen (2) nicht behindert wird, in
eine die seitliche Verlagerung des Insassen (2) bei einem Sei
tenaufprallunfall vermeidende Gebrauchsstellung verstellbar
ist.
2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Rückhalteelement von der Ruhestellung in die Ge
brauchstellung und/oder umgekehrt selbsttätig verstellbar ist.
3. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens eines der Rückhalteelemente
(Beckenpolster 6, 7) aus der Kontur des Fahrzeugsitzes (1)
herausbewegbar ist.
4. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rückhalteelement aus einem Sitzkissenteil (3) durch eine
aufwärtsgerichtete Bewegung in die Gebrauchsstellung verstell
bar ist.
5. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rückhalteelement aus einer Rückenlehne (4) heraus durch
eine im wesentlichen nach vorn gerichtete Bewegung in die Ge
brauchsstellung verstellbar ist.
6. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eines der Rückhalteelemente (Polsterteil 16) an ei
nem Teil des Fahrzeugrahmens (B-Säule 18) angeordnet ist.
7. Sicherheitseinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Rückhaltee
lement aus der Kontur eines zwischen zwei Fahrzeugsitzen be
findlichen Mitteltunnels (11) herausbewegbar ist.
8. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens ein Rückhalteelement (Türpolster 20) an
einem neben dem Fahrzeugsitz (1) befindlichen Abschnitt einer
Fahrzeugtür (14) angeordnet ist.
9. Sicherheitseinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Rückhalteelement in eine Höhe
verstellbar ist, in der es beim Betrieb des Fahrzeugs (9) auch
als Armstütze verwendbar ist.
10. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß dem Thoraxbereich des Insassen einerseits und dem
Beckenbereich andererseits jeweils gesonderte Rückhalteele
mente zugeordnet sind.
Priority Applications (1)
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DE4305152A DE4305152C2 (de) | 1992-03-04 | 1993-02-19 | Sicherheitseinrichtung für ein Fahrzeug |
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DE4305152A1 DE4305152A1 (en) | 1993-09-09 |
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DE4305152A Expired - Fee Related DE4305152C2 (de) | 1992-03-04 | 1993-02-19 | Sicherheitseinrichtung für ein Fahrzeug |
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DE (1) | DE4305152C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1993-02-19 DE DE4305152A patent/DE4305152C2/de not_active Expired - Fee Related
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