DE4216150A1 - Hochkorrosionsfeste amorphe legierungen - Google Patents
Hochkorrosionsfeste amorphe legierungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue amorphe Legie
rungen, welche ausgezeichnete Eigenschaften wie hohe Korro
sionsfestigkeit und Verschleißfestigkeit aufweisen und
auf zahlreichen technischen und zivilen Gebieten, insbe
sondere in chemischen Anlagen, Verwendung finden können.
Eine Vielzahl von amorphen Legierungen wurden in den
letzten Jahren beschrieben, welche ausgezeichnete Korro
sionsfestigkeit aufweisen, die von kristallinen Legierun
gen nicht erreicht werden kann. Diese amorphen Legierungen
können grob in zwei Arten eingeteilt werden, wobei eine
Art Metall-Halbmetall-amorphe Legierungen und die andere
Art Metall-Metall-amorphe Legierungen sind. Die erstgenann
ten gehören zu den Legierungssystemen, welche Cr als ein
Korrosionsfestigkeit bewirkendes Element, ein oder mehrere
Übergangsmetalle wie Fe, Ni und Co als Hauptelemente und
15 bis 20 Atom-% eines Halbmetalls wie P oder C als ein
Element zur Amorphisierung der Legierungen enthalten. Die
letztgenannten sind Legierungen, zusammengesetzt aus einem
oder mehreren Elementen der Gruppen IVa und Va des Perioden
systems als für die Korrosionsfestigkeit wirksame Elemente
wie Ti, Zr, Nb und/oder Ta, in Kombination mit Ni (Gruppe
VIII) oder Cu (Gruppe Ib).
Aus diesen Beispielen ist ersichtlich, daß bislang
beschriebene hochkorrosionsfeste amorphe Legierungen die
Zugabe eines Halbmetalls erfordern, falls Cr enthalten
ist. Wenn Metall-Metall-Legierungen Ti enthalten, war die
Realisierung einer hohen Korrosionsfestigkeit nur durch
Kombination von Elementen möglich, welche zu Gruppen gehö
ren, die weit voneinander entfernt im Periodensystem vor
liegen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereit
stellung von Legierungen, die aus Ti oder Zr und Cr zusam
mengesetzt sind, und von Legierungen, die aus den zuerst
genannten Legierungen mit einem oder mehreren zusätzlichen,
durch M wiedergegebenen Elementen (wenigstens ein Element
ausgewählt aus der aus Mg, Al, Fe, Co, Ni, Cu, Mo und W
bestehenden Gruppe) zusammengesetzt sind, nicht als che
misch heterogene kristalline Legierungen, sondern als homo
gene amorphe Legierungen mit hoher Korrosionsfestigkeit
und hoher Verschleißfestigkeit.
Eine Legierung ist im allgemeinen im festen Zustand
kristallin. Wenn die Zusammensetzung einer Legierung be
schränkt ist und eine Methode, welche keine weitreichende
Regelmäßigkeit in der Atomanordnung entwickelt, im Verlauf
der Bildung eines Feststoffes angewandt wird, beispiels
weise wenn die Legierung einer Superabschreckverfestigung
aus geschmolzenem Zustand unterworfen wird, wird eine amorphe
Struktur, die keine kristalline Struktur aufweist und einer
Flüssigkeit ähnelt, erhalten. Eine solche Legierung wird
eine "amorphe Legierung" genannt. Eine amorphe Legierung
ist eine homogene Einphasenlegierung in Form einer über
sättigten festen Lösung in zahlreichen Fällen und besitzt
eine wesentlich höhere Festigkeit als die konventionell
verwendeten Metalle und zeigt, in Abhängigkeit von ihrer
Zusammensetzung, verschiedene Eigenschaften, welche durch
überaus hohe Korrosionsfestigkeit angeführt werden.
Es wurden umfangreiche Untersuchungen hinsichtlich
der Eigenschaften von bislang nicht beschriebenen amorphen
Legierungen durchgeführt. Hierbei wurde bereits gefunden,
daß ein oder mehrere Elemente der Gruppen IVa und/oder Va
wie Ti, Zr, Ta und/oder Nb mit Al oder Cu in einer amorphen
Legierung unter Verwendung der Sputtertechnik, bei welcher
kein Schmelzen erforderlich ist, im Verlauf der Bildung
der Legierung kombiniert werden können und daß die erhal
tene Legierung ausgezeichnete Korrosionsfestigkeit besitzt.
Einige dieser Legierungen wurden bereits in den japanischen
Patentanmeldungen 63-51 567, 63-51 568 und 63-2 60 020 vorge
schlagen. Die japanische Patentanmeldung 63-2 60 020 betrifft
die folgenden beiden erfinderischen Ausführungsformen.
- 1) Eine hochkorrosionsfeste amorphe Aluminiumlegie rung, welche 25 bis 60 Atom-% Ti umfaßt und wobei der Rest im wesentlichen Al ist.
- 2) Eine hochkorrosionsfeste amorphe Aluminiumlegie rung, welche 25 bis 60 Atom-% als Gesamtmenge von einem oder mehreren der Elemente Mo, W, Ta und Nb und Ti umfaßt, wobei der Gehalt von einem oder mehreren der Elemente Mo, W, Ta und Nb nicht mehr als 5 Atom-% ausmacht und der Rest im wesentlichen Al ist.
Es wurde weiterhin bereits gefunden, daß Al ebenfalls
eine amorphe Legierung zusammen mit Zr bei Anwendung einer
Sputtertechnik bilden kann, daß eine Zr und Ti enthaltende
Al-Legierung als eine homogene amorphe Legierung erhalten
werden kann, daß eine Zr als Hauptlegierungselement in
Kombination mit einem Metall mit hohem Schmelzpunkt wie
Mo, W, Ta oder Nb enthaltende Legierung als eine amorphe
Legierung hergestellt werden kann, und daß alle diese Legie
rungen hochkorrosionsfeste amorphe Legierungen sind, welche
einen stabilen Schutzfilm sogar in einer stark korrodieren
den Umgebung wie Chlorwasserstoffsäure oder einer Chlorionen
enthaltenden Lösung bilden können und daß sie daher spon
tan passiv sein können. Aufgrund dieser Ergebnisse wurde
die japanische Patentanmeldung 1-1 01 768 eingereicht. Die
japanische Patentanmeldung 1-1 01 768 betrifft die folgenden
drei erfinderischen Ausführungsformen.
- 1) Eine amorphe Aluminiumlegierung, umfassend 10 bis 75 Atom-% Zr, wobei der Rest im wesentlichen Al ist.
- 2) Eine hochkorrosionsfeste amorphe Aluminiumlegie rung, umfassend 10 bis 75 Atom-% insgesamt an Zr und Ti, wobei der Gehalt an Zr nicht weniger als 5 Atom-% beträgt und der Rest im wesentlichen Al ist.
- 3) Eine hochkorrosionsfeste amorphe Aluminiumlegie rung, umfassend 10 bis 75 Atom-% insgesamt von einem oder mehreren der Elemente Mo, W, Ta und Nb und Zr, wobei der Gehalt von einem oder mehreren der Elemente Mo, W, Ta und Nb weniger als 5 Atom-% beträgt, und der Rest im wesent lichen Al ist.
Die zuvor beschriebenen amorphen Legierungen bestehen
alle aus Al, das eine geringere Korrosionsfestigkeit auf
weist, sowie Ti und Zr, welche beide zu hoher Korrosions
festigkeit beitragen. Noch bessere Eigenschaften könnten
erwartet werden, falls eine amorphe Legierung bereitgestellt
werden könnte, welche eine Kombination von Elementen mit
ausgezeichneter Korrosionsfestigkeit umfassen würden.
Ti und Zr zeigen ausgezeichnete Korrosionsfestigkeit
in einer neutralen Umgebung und ebenso in einer oxidieren
den Umgebung. Ti zeigt seine Wirksamkeit bei der Verbesse
rung der Lochfraß-Korrosionsfestigkeit, insbesondere
einer Umgebung, wo Chlorionen enthalten sind. Anderer
seits ist es bekannt, daß Cr, wenn es in einem amorphen
Zustand vorliegt, ausgezeichnete Korrosionsfestigkeit selbst
in einer nur schwach oxidierenden Umgebung wie Chlorwasser
stoffsäure oder Salzsäure zeigt. Ein Erfolg bei der Bildung
einer amorphen Legierung anstelle einer chemisch heterogenen
kristallinen Legierung aus diesen Elementen mit solch ausge
zeichneter Korrosionsfestigkeit ließe erwarten, daß eine
große Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten einer neuen
korrosionsfesten Legierung mit Eignung für zahlreiche Um
gebungen sichergestellt würde.
Jedoch gehören Ti oder Zr und Cr zur Gruppe IVa bzw.
Gruppe VIa und stehen daher dicht beieinander. Ihre Bil
dung zu einer amorphen Legierung wurde bislang als schwie
rig selbst bei Zugabe eines Halbmetalls angesehen, wobei
nichts über das Metall-Metall-System ausgesagt wird.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Überwindung der
zuvor beschriebenen Schwierigkeit unter Bereitstellung
einer amorphen Legierung, zusammengesetzt aus Ti oder Zr
und Cr wie auch einer amorphen Legierung, zusammengesetzt
aus den zuvorgenannten Elementen der amorphen Legierung
und einem oder mehreren hierzu zugesetzten unterschied
lichen metallischen Elementen.
Es wurden nun Forschungen zur Untersuchung von amor
phen Legierungen durchgeführt, welche aus Elementen zusam
mengesetzt sind, die beide ausgezeichnete Korrosionsfestig
keit besitzen. Hierbei wurde gefunden, daß es mit der Sput
tertechnik möglich ist, die zuvorgenannte amorphe Legierung
aus Ti oder Zr und Cr, welche bekannterweise korrosionsfeste
Elemente sind, herzustellen, und daß weiterhin der die
amorphe Phase bildende Bereich durch die Zugabe von nicht
mehr als 20 Atom-% von einem oder mehreren der Elemente
Mg, Al, Fe, Co, Ni, Cu, Mo und W zu der Legierung verbrei
tert wird. Ebenfalls wurde gefunden, daß alle diese amor
phen Legierungen hochkorrosionsfeste amorphe Legierungen
sind, welche einen selbst in einer Chlorwasserstoffsäure
bzw. Salzsäure oder Chlorionen enthaltenden Umgebung einen
stabilen Schutzfilm bilden und daher spontan passiv sein
können.
Die Lösung der zuvor beschriebenen Aufgabe besteht
daher in:
- 1) einer hochkorrosionsfesten amorphen Legierung, umfassend 30 bis 75 Atom-% Cr, wobei der Rest im wesent lichen wenigstens ein aus der aus Ti und Zr bestehenden Gruppe ausgewähltes Element ist,
- 2) einer hochkorrosionsfesten amorphen Legierung,
wiedergegeben durch die folgende Formel:
XaCrbMcworin X wenigstens ein aus der aus Ti und Zr bestehenden
Gruppe ausgewähltes Element ist; M wenigstens ein aus der
aus Mg, Al, Fe, Co, Ni, Cu, Mo und W bestehenden Gruppe
ausgewähltes Element ist; und a, b und c in Atom-% sind:a<20,
20b75,
0c20 und
a+b+c=100.
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert; in der Zeichnung sind:
Fig. 1 eine schematische Darstellung, welche ein Beispiel
einer Sputterapparatur zur Herstellung einer amor
phen Legierung gemäß der Erfindung zeigt;
Fig. 2 eine schematische Darstellung, welche ein anderes
Beispiel einer solchen Sputterapparatur zeigt;
Fig. 3 eine diagrammartige Darstellung, welche die Ergeb
nisse einer Röntgenbeugungsanalyse wiedergibt;
Fig. 4 eine diagrammartige Darstellung, welche die Polari
sationskurven von amorphen Legierungen und metalli
schem Titan zeigt;
Fig. 5 eine diagrammartige Darstellung, welche die Polari
sationskurve von amorphem Ti-75Cr wiedergibt;
Fig. 6 eine diagrammartige Darstellung, welche die Polari
sationskurve von amorphem Ti-40Cr-15Cu wiedergibt.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen näher
erläutert.
Sputtering oder Zerstäuben ist eine Arbeitsweise zur
Bildung einer amorphen Legierung. Eine amorphe Legierung
wird unter Verwendung eines durch Sintern oder Gießen her
gestellten Targets, welches die gleiche durchschnittliche
Zusammensetzung wie die herzustellende amorphe Legierung
besitzt und aus zahlreichen kristallinen Phasen anstelle
einer Einzelphase gebildet wird, oder durch Verwendung
eines Targets mit einem Element, welches zulegiert werden
soll und auf einem aus einem Hauptbestandteil der herzu
stellenden amorphen Legierung bestehenden Metallblech ange
ordnet oder hierin eingebettet ist, gebildet.
Die vorliegende Erfindung wurde entweder unter Anwen
dung oder Verbesserung der zuvor beschriebenen Technik
vervollständigt. Mittels einer Sputtertechnik unter Verwen
dung eines aus einem Ti-Blech oder Zr-Blech hergestellten
Targets mit hierauf angeordnetem oder hierin eingebettetem
Cr, einem aus einem Ti-Blech bestehenden Target mit hierauf
angeordnetem oder hierin eingebettetem Cr und Zr oder einem
aus einem Ti-Blech oder Zr-Blech bestehenden Target und
hierauf angeordnet oder hierin eingebettet Cr und wenig
stens einem durch M wiedergegebenen Element (wenigstens
ein Element, ausgewählt aus der aus Mg, Al, Fe, Co, Ni,
Cu, Mo und W bestehenden Gruppe) kann eine amorphe Legie
rung mit vorbestimmter Zusammensetzung erhalten werden.
Um irgendwelche örtliche Heterogenität in der so gebilde
ten amorphen Legierung zu vermeiden, ist es vorteilhaft,
wie dies in Fig. 1 beispielhaft gezeigt ist, ein Vielfach
substrat 2 um eine Zentralwelle 1 in einer Sputterkammer 6
rotieren zu lassen und ebenfalls die Substrate selbst um
ihre Achse 7 rotieren zu lassen. Weiterhin ist es zur Modi
fizierung der Zusammensetzung der erhaltenen amorphen Legie
rung in einem breiten Bereich möglich, wie dies in Fig. 2
beispielhaft dargestellt ist, als Target 4 ein Ti-Blech
mit hierin eingebettetem Cr und als ein weiteres Target 5
ein Zr-Blech 5 mit einem oder mehreren Metallen, welche
durch M wiedergegeben werden und hierin eingebettet sind,
zu verwenden, wobei die zwei Targets schräg zueinander
angeordnet sind und das Substrat 2 in der Nähe eines Kreu
zungspunktes der senkrechten Verlängerungen von den bei
den Targets anzuordnen und dann diese zwei Targets zur
gleichen Zeit zu zerstäuben, wobei die Ausgangsleistungen
ihrer jeweiligen Energieversorgungen gesteuert werden.
Verschiedene hochkorrosionsfeste amorphe Legierungen, wie
sie zuvor beschrieben wurden, können ebenfalls durch Kombi
nation verschiedener Targets und Arbeitsweisen hergestellt
werden, beispielsweise unter Verwendung eines gesinterten
Targets mit zuvor anteilmäßig zugesetzten einzelnen Elemen
ten als Target, um eine gewünschte Legierungszusammensetzung
zu erhalten.
Eine Legierung mit einer Zusammensetzung, wie sie er
findungsgemäß spezifiziert ist und wobei die Legierung
durch Sputtern hergestellt wurde, ist eine amorphe Einphasen
legierung, in welcher die einzelnen Elemente gleichmäßig
unter Bildung einer homogenen festen Lösung verteilt sind.
Ein extrem homogener Schutzfilm, der eine hohe Korrosions
festigkeit sicherstellen kann, wird auf der amorphen Legie
rung gemäß der Erfindung, d. h. der homogenen festen Lösung,
ausgebildet.
In einer hochkorrodierenden Umgebung von schwach oxi
dierender Salzsäure oder einer Chlorionen enthaltenden
Lösung besteht bei einer kristallinen Legierung die poten
tielle Gefahr, daß - aufgrund ihrer Heterogenität - ihr
passiver Film oft an einer Schwachstelle gebrochen wird,
wobei seine Korrosionsfestigkeit beeinträchtigt wird. Zur
Verwendung einer Legierung in einer solchen Umgebung sollte
der Legierung die Fähigkeit erteilt werden, einen stabilen
Schutzfilm gleichförmig auszubilden. Dies kann durch Ein
gabe eines wirksamen Elementes in einer erforderlichen
Menge und darüber hinaus gleichmäßig in der Legierung er
reicht werden. Im Fall einer kristallinen Legierung ergibt
die Zugabe von verschiedenen Legierungselementen in großen
Mengen oftmals jedoch eine Vielphasenstruktur, deren Phasen
in den chemischen Eigenschaften unterschiedlich sind, wo
durch die Realisierung der gewünschten Korrosionsfestigkeit
nicht erreicht wird. Tatsächlich ist chemische Heterogeni
tät für Korrosionsfestigkeit ziemlich nachteilig.
Im Gegensatz dazu ist die amorphe Legierung gemäß
der Erfindung eine homogene feste Lösung und enthält gleich
mäßig verteilt wirksame Elemente, welche einen stabilen
Schutzfilm bilden können, in vorgeschriebenen Mengen. Ein
stärker und fester homogener Schutzfilm wird daher auf
einer solchen amorphen Legierung gebildet, so daß die Legie
rung ausreichend hohe Korrosionsfähigkeit aufweist.
Im folgenden werden die Gründe angegeben, aus denen
die Anteile der einzelnen Komponenten begrenzt werden müs
sen, wie dies in der Erfindung angegeben ist.
Cr ist ein Element, welches eine amorphe Struktur zu
sammen mit wenigstens einem der Elemente Ti und Zr bilden
kann. Zur Ausbildung einer amorphen Struktur durch Sputtern
ist es erforderlich, daß Cr in einer Menge von 30 bis 75
Atom-%, wie dies in Anspruch 1 angegeben ist, enthalten ist.
Wenn eine oder mehrere der Elemente Mg, Al, Fe, Co, Ni,
Cu, Mo und W, welche durch M wiedergegeben werden, als
dritte Elemente zu der Legierung nach Anspruch 1 zugegeben
werden, muß der obere Grenzwert des Gehaltes an dem dritten
Element auf 20 Atom-%, wie dies in Anspruch 2 angegeben ist,
festgelegt werden, da ein Gehalt von größer als 20 Atom-%
hiervon es unmöglich macht, eine homogene amorphe Legie
rung zu bilden. Weiterhin wurde gefunden, daß die Zugabe
des dritten Elementes die untere Grenze des Gehaltes an
Cr, wobei der Gehalt die Bildung einer amorphen Legierung
ermöglicht, von den in Anspruch 1 angegebenen 30 Atom-%
auf 20 Atom-% erweitert. Darüber hinaus wird die Korrosions
festigkeit nicht durch die Zugabe des dritten Elementes
beeinträchtigt, sofern der Gehalt des dritten Elementes
unterhalb 20 Atom-% bleibt. Ti und Zr können zusammen mit
Cr vorliegen und eine amorphe Struktur bilden. Der Gehalt
von einem der Elemente Ti und Zr oder die Gesamtmenge von
beiden Elementen Ti und Zr muß gemäß Anspruch 1 25 Atom-%
oder mehr betragen, während ein Gehalt oberhalb von 20
Atom-% gemäß Anspruch 2 erforderlich ist. Ti, Zr und Cr
sind Elemente, von denen jedes einen Schutzfilm unter Aus
bildung von Korrosionsfestigkeit bildet. Die erfindungs
gemäße Legierung ist eine amorphe Legierung, welche aus
einer Kombination dieser Elemente, welche alle ausgezeich
nete Korrosionsfestigkeit besitzen, gebildet wird. Sie
kann daher ausreichende Korrosionsfestigkeit in vielen
korrodierenden Umgebungen ausbilden, angeführt von schwach
oxidierender Salzsäure und einschließlich einer Chlorionen
enthaltenden Lösung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Beispiele
beschrieben.
Bei jedem Durchlauf wurde als Target eine Ti-Scheibe
mit einem Durchmesser von 100 mm und einer Dicke von 6 mm
verwendet, welche hierauf 3 bis 9 Stücke von Cr-Stücken
mit einem Durchmesser von 20 mm und einer Dicke von 1 mm
trug, die in einer gewünschten Kombination ausgewählt waren
und auf und längs einem Kreis mit einem Radius von 29 mm
von dem Zentrum der Ti-Scheibe angeordnet waren. Unter
Verwendung der in Fig. 1 gezeigten Apparatur wurde die
Sputter-Ablagerung bei einer Ausgangsleistung von 560 bis
200 W auf einem um die Achse 7 rotierenden und sich um
die zentrale Welle 1 drehenden Glassubstrat durchgeführt,
während die Sputter-Kammer der Apparatur auf einem Vakuum
wert von 26,6 mPa (2·10-4 Torr) gehalten und Ar mit einer
Menge von 5 ml/min eingespeist wurde. Die Zusammensetzungen
der wie beschrieben erhaltenen Legierungen wurden in einer
Röntgenmikroanalysenapparatur analysiert. Die Ergebnisse der
Röntgenanalyse solcher Legierungen ist in Fig. 3 gezeigt.
Eine scharfe Spitze als Folge von Kristallen wird beobachtet,
wenn der Gehalt von Cr 25 Atom-% oder 77 Atom-% beträgt. Die
amorphen Strukturen eigenen Halomuster wurden im Bereich von
30 bis 75 Atom-% beobachtet, was die Bildung der amorphen
Strukturen demonstriert.
Als Target wurde eine Ti-Scheibe mit einem Durchmesser
von 100 mm und einer Dicke von 6 mm verwendet, welche hierauf
vier Cr-Stücke mit einem Durchmesser von 20 mm und einer
Dicke von 1 mm trug, welche auf und längs einem Kreis mit
einem Radius von 29 mm von dem Zentrum der Ti-Scheibe ange
ordnet waren. Das Target wurde auf der in Fig. 1 gezeigten
Apparatur montiert. Während die Sputter-Kammer der Appara
tur auf einem Vakuumwert von 26,6 mPa (2·10-4 Torr) ge
halten und Ar mit einer Menge von 5 ml/min eingespeist
wurde, wurde die Sputter-Ablagerung bei einer Ausgangs
leistung von 440 W auf einem Glassubstrat, welches um die
Achse 7 rotierte und sich um die Zentralwelle 1 drehte,
durchgeführt. Eine Analyse mittels eines Röntgenmikroanalyse
gerätes bestätigte, daß die Zusammensetzung der erhaltenen
Legierungen bei Ti-30 Atom-% Cr lag. Als Ergebnis einer
Röntgenbeugungsanalyse wurde gefunden, daß die Legierung
amorph war, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist. In Fig. 4 ist
eine Polarisationskurve der amorphen Legierung in einer
1 M Lösung von HCl bei 30°C angegeben, zusammen mit der
jenigen von metallischem Ti. Das elektromotorische Poten
tial von metallischem Ti hatte einen so niedrigen Wert wie
etwa -0,5 v, während das elektromotorische Potential der
amorphen Legierung Ti-30 Atom-% Cr einen so hohen Wert
wie etwa -0,15 v besaß. Darüber hinaus war die passive
Stromdichte signifikant niedriger als diejenige von metal
lischem Ti in dem Potentialbereich bis hinauf zu etwa +0,5 V.
Hieraus ist ersichtlich, daß die Korrosionsfestigkeit bzw.
Korrosionsbeständigkeit verbessert wurde. Das elektromotorische
Potential wurde gegenüber einer gesättigten Kalomelelektrode,
GKE, gemessen.
Als Target wurde eine Ti-Scheibe mit einem Durchmes
ser von 100 mm und einer Dicke von 6 mm verwendet, welche
hierauf acht Cr-Stücke mit einem Durchmesser von 20 mm und
einer Dicke von 1 mm trug, die auf und längs einem Kreis
mit einem Radius von 29 mm von dem Zentrum der Ti-Scheibe
angeordnet waren. Das Target wurde auf die in Fig. 1 gezeig
te Apparatur montiert. Während die Sputter-Kammer der Appara
tur auf einem Vakuumwert von 26,6 mPa (2·10-4 Torr) gehal
ten wurde und Ar mit einer Menge von 5 ml/min eingespeist
wurde, wurde die Ablagerung bei einer Ausgangsleistung
von 480 W auf einem um die Achse 7 rotierenden und sich
um die Zentralwelle 1 drehenden Glassubstrat durchgeführt.
Eine Analyse mittels eines Röntgenmikroanalysegerätes be
stätigte, daß die Zusammensetzung der erhaltenen Legierung
Ti-75 Atom-% Cr entsprach. Als Ergebnis einer Röntgenbeu
gungsanalyse wurde gefunden, daß die Legierung amorph war,
wie dies in Fig. 3 gezeigt ist. Eine Polarisationskurve
der amorphen Legierung in einer 1 M Lösung von HCl bei
30°C ist in Fig. 5 dargestellt. Die amorphe Legierung
Ti-75 Atom-% Cr war spontan passiv und ihr elektromotorisches
Potential betrug +0,18 V, d. h. ein noch höherer Wert als
derjenige der amorphen Legierung Ti-30 Atom-% Cr, die in
Fig. 4 gezeigt ist. Die passive Stromdichte nahe dem Poten
tial der offenen Schaltung betrug 10-4 A/m2, d. h. lag extrem
niedrig. Es wurde daher gefunden, daß die amorphe Legierung
Ti-75 Atom-% Cr eine ausgezeichnete Korrosionsfestigkeit
zeigt.
Als Target wurde eine Ti-Scheibe mit einem Durchmes
ser von 100 mm und einer Dicke von 6 mm verwendet, welche
hierauf fünf Cr-Stücke mit einem Durchmesser von 20 mm
und einer Dicke von 1 mm und zwei Cu-Stücke mit einem Durch
messer von 20 mm und einer Dicke von 1 mm trug, die alle
auf und längs einem Kreis mit einem Radius von 29 mm von
dem Zentrum der Ti-Scheibe angeordnet waren. Das Target
wurde auf der in Fig. 1 gezeigten Apparatur montiert. Wäh
rend die Sputter-Kammer der Apparatur auf einem Vakuumwert
von 26,6 mPa (2·10-4 Torr) gehalten und Ar mit einer
Menge von 5 ml/min eingespeist wurde, wurde die Sputterab
lagerung bei einer Ausgangsleistung von 520 W auf einem
um die Achse 7 rotierenden und sich um die Zentralwelle 1
drehenden Glassubstrat durchgeführt. Als Ergebnis einer
Röntgenbeugungsanalyse wurde gefunden, daß die erhaltene
Legierung amorph war. Eine Analyse in einer Röntgenmikro
analyseapparatur bestätigte, daß die Zusammensetzung der
Legierung bei Ti-40 Atom-% Cr-15 Atom-% Cu lag. Eine Polari
sationskurve der amorphen Legierung in einer 1 M Lösung
von HCl bei 30°C ist in Fig. 6 wiedergegeben. Die amorphe
Legierung Ti-40 Atom-% Cr-15 Atom-% Cu war spontan passiv
und ihr elektromotorisches Potential betrug etwa -0,1 V,
was um 0,4 V höher lag, als dasjenige des in Fig. 3 gezeig
ten metallischen Ti. Es wurde daher gefunden, daß die amorphe
Legierung Ti-40 Atom-% Cr-15 Atom-% Cu ausgezeichnete Korro
sionsfestigkeit zeigte.
Eine Vielzahl von Targets mit einem hierin eingebette
tem dritten Element wurden verwendet, angeführt von einem
aus einer Ti-Scheibe mit einem Durchmesser von 100 mm und
einer Dicke von 6 mm hergestellten Target, welches hierin
vier Cr-Stücke mit einem Durchmesser von 20 mm und einer
Dicke von 1 mm und zwei Zr-Stücke mit einem Durchmesser
von 20 mm und einer Dicke von 1 mm enthielt, welche alle
auf und längs einem Kreis mit einem Radius von 29 mm von
dem Zentrum der Ti-Scheibe eingebettet waren. Die Targets
wurden auf der in Fig. 2 gezeigten Apparatur montiert. Wäh
rend die Sputter-Kammer der Apparatur auf einem Vakuumwert
von 26,6 mPa (2·10-4 Torr) gehalten und Ar mit einer
Menge von 5 ml/min eingespeist wurde, wurde die Sputterab
lagerung auf einem um die Achse 7 rotierenden und sich
um die Zentralwelle 1 drehenden Glassubstrat unter Vari
ierung der Ausgangsleistungen der einzelnen Targets durch
geführt. Als Ergebnis einer Röntgenbeugungsanalyse wurde
gefunden, daß die erhaltene Legierung amorph war. Die Zu
sammensetzungsanalyse der Legierungen mittels eines Röntgen
mikroanalysegerätes sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Diese Legierungen waren spontan passiv in einer 1 M Lösung
von HCl bei 30°C, und ihre elektromotorischen Potentiale
sind in Tabelle 1 gezeigt. Es wurde daher gefunden, daß
es hochkorrosionsfeste amorphe Legierungen sind.
Die Tabelle 1 zeigt ebenfalls die Meßergebnisse von
metallischem Ti als Vergleichsprobe, ebenso Meßergebnisse
der in den Beispielen 1 bis 4 beschriebenen amorphen Legie
rungen.
Vergleich der elektromotorischen Potentiale in 1 M Lösung von HCl bei 30°C | ||||
Legierung | ||||
Elektromotorisches | ||||
(Ziffern geben | ||||
Potential | ||||
Atom-% an) | (V gegen GKE) | Metallisches Ti @ | (Vergleichsprobe) | -0,52 |
Ti-30 Cr | -0,15 | |||
Ti-54 Cr | +0,03 | |||
Ti-64 Cr | +0,35 | |||
Ti-75 Cr | +0,18 | |||
Ti-35 Zr-30 Cr | -0,08 | |||
Ti-51 Zr-32 Cr | +0,02 | |||
Ti-22 Zr-53 Cr | +0,11 | |||
Ti-18 Zr-75 Cr | +0,28 | |||
Zr-20 Cr-17 Mg | -0,45 | |||
Zr-60 Cr-8 Mg | +0,22 | |||
Zr-32 Cr-15 Mo | +0,05 | |||
Zr-22 Cr-11 W | -0,10 | |||
Zr-30 Cr-5 Al | -0,38 | |||
Ti-45 Cr-20 Cu | -0,02 | |||
Ti-65 Cr-14 Fe | -0,21 | |||
Ti-50 Cr-6 Co | -0,05 | |||
Ti-20 Cr-18 Ni | -0,16 | |||
Ti-75 Cr-4 Al | -0,33 | |||
Ti-12 Zr-20 Cr-4 Mg | -0,50 | |||
Ti-30 Zr-42 Cr-8 Al | -0,38 | |||
Zr-15 Ti-30 Cr-20 Fe | +0,11 | |||
Zr-26 Ti-20 Cr-6 Ni | -0,16 | |||
Zr-8 Ti-60 Cr-12 Cu | +0,28 | |||
Ti-20 Cr-7 Fe-11 Al | -0,50 | |||
Ti-65 Cr-4 Ni-8 Cu | +0,35 | |||
Ti-15 Zr-30 Cr-3 Mg-5 Mo | -0,22 | |||
Ti-8 Zr-20 Cr-11 Co-9 W | -0,34 |
Wie im einzelnen beschrieben wurde, sind amorphe Legierun
gen gemäß der Erfindung Legierungen, von denen jede unter
Verwendung einer Sputtertechnik hergestellt wurde und aus
einer Kombination von Elementen mit ausgezeichneter Korro
sionsfestigkeit (Ti und/oder Zr, und Cr) besteht. Diese
amorphen Legierungen besitzen hohe Korrosionsfestigkeit,
so daß sie einen stabilen Schutzfilm ausbilden und spontan
passiv selbst in verschiedenen korrodierenden Umgebungen
wie schwach oxidierender und hochkorrodierender HCl-Lösung
und Lösungen mit einem Gehalt an Chlorionen sind.
Claims (2)
1. Hochkorrosionsfeste amorphe Legierung, umfassend
30 bis 75 Atom-% Cr, wobei der Rest im wesentlichen ein
Element, ausgewählt aus der aus Ti und Zr bestehenden Gruppe
ist.
2. Hochkorrosionsfeste amorphe Legierung der folgen
den Formel:
XaCrbMcworin X wenigstens ein aus der aus Ti und Zr bestehenden
Gruppe ausgewähltes Element ist; M wenigstens ein aus der
aus Mg, Al, Fe, Co, Ni, Cu, Mo und W bestehenden Gruppe
ausgewähltes Element ist; und a, b und c in Atom-% sind:a<20,
20b75,
0<c20 und
a+b+c=100.
20b75,
0<c20 und
a+b+c=100.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP3138575A JP2677721B2 (ja) | 1991-05-15 | 1991-05-15 | 高耐食アモルファス合金 |
Publications (2)
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