DE4135614C2 - Vorrichtung zur Messung der Spannungsverteilung über die Breite von biegsamen Bändern, insbesondere von Stahlbändern beim Kaltwalzen - Google Patents
Vorrichtung zur Messung der Spannungsverteilung über die Breite von biegsamen Bändern, insbesondere von Stahlbändern beim KaltwalzenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäß der im Patentanspruch 1
beschriebenen Art.
Eine derartige Vorrichtung ist nach der DE 26 30 410 C2 bekannt. Danach werden
Kraftmeßgeber mit parallel schaltbaren Ausgangssignalen, insbesondere Pie
zoquarz-Geber, axial hintereinander sowie peripher versetzt bei von Ringen gebil
deten Abschnitten einer Umlenkmeßrolle verwendet, um die Kraftverteilung meß
technisch verfolgen zu können. Die aus Ringen bestehenden Abschnitte sind da
bei mittels Schraubbolzen relativ zueinander gegen Verdrehung gesichert und
verspannt. Letztere bilden somit den belastbaren Querschnitt der Umlenkmeßrolle
aus, der zum Beispiel auf Biegen anspricht. Im Interesse eines günstigen Biege
momentes liegt es, die Verspannung bzw. die Schraubbolzen möglichst weit von
der Achse der umlaufenden Umlenkmeßrolle entfernt vorzusehen. Andererseits
müssen die Kraftmeßgeber in der äußersten Zone der Umlenkmeßrolle liegen, um
möglichst wenig gestörte Meßsignale zu erzeugen. Indes sind elastische De
formationen unvermeidlich, welche in der peripheren Zone auf die Kraftmeßgeber
einwirken können.
Um diese Einflüsse gering zu halten, ohne eine aufwendige Fehlerkorrektur-Maß
nahme treffen zu müssen, sieht die DE 29 44 723 C2 vor, die Rolle aus einzelnen
Ringen derart auszuführen, daß die Bereiche, welche die Messung übernehmen,
konstruktiv getrennt von denjenigen, die die Abstützung übernehmen, ausgeführt
werden. Dabei sind die äußersten Ringzonen, welche die Kraftmeßgeber tragen,
mit axialen Abständen voneinander angeordnet, so daß keine axialen Kräfte
übertragbar sind. Diese Anordnung hat sich bewährt, jedoch ist sie mit einer er
heblichen Durchmesservergrößerung der Umlenkmeßrolle verbunden, was deren
Ausführung und Montage erschwert und darüber hinaus die Schwierigkeit, enge
Toleranzen auch bei größeren Abmessungen aufrechtzuerhalten, die betrieblichen
Ergebnisse nicht unbeeinträchtigt läßt.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Umlenkmeßrolle
dahingehend weiterzuentwickeln, daß sie mit geringerem Durchmesser ausgeführt
werden kann, eine größere Belastbarkeit bezüglich Biegekräften aufnimmt und
dabei zu weitergehend störungsfreien Meßsignalen führt.
Die Erfindung löst diese Aufgabenstellung durch die in den Patentansprüchen
gemachten Vorschläge.
Demnach besteht ein erster Vorteil darin, daß durch den weitgehend massiven
Querschnitt der Umlenkmeßrolle eine erheblich größere Belastungsfläche ge
schaffen wird, die beispielsweise Biegekräften entgegenwirkt. Der einzig größere
Querschnitt, der benötigt wird, ist der zentrale Leitungskanal, in den sämtliche,
von den Kraftmeßgebern herrührenden Anschlüsse einmünden. Infolge der zen
tralen Position wirkt sich dies auf das Biegemoment nicht besonders nachteilig
aus. Demgegenüber verbleiben die Randzonen in weitgehend unbeeinflußtem
Querschnitt. Sie bilden eine günstige Grundlage für die Einarbeitung von Auf
standsflächen, für die in radialer Richtung der Kraftschluß gegeben ist, so daß die
Belastungen in dieser genannten Richtung beim Messen auf die Kraftmeßgeber
einwirken. Hierfür ist maßgeblich, daß einerseits die axialen Einwirkungsbereiche
durch die Einarbeitung von Trennfugen ausgeschaltet werden, und daß anderer
seits der Stoffschluß der Aufstandsflächen mit dem übrigen vollen Querschnitt erhalten
bleibt.
Um die Einwirkung von störenden Einflüssen auf die Kraftmeßgeber weiterhin ge
ring zu halten, führen die Signalleitungen über Bohrungen mit axialem Abstand
von den Aufstandsflächen etwa tangential einmündend in den zentralen Leitungs
kanal. Diese Lage für die Signalleitung gestattet auch, leichte Zugänglichkeit bei
der Montage der Kraftmeßgeber auf ihren Aufstandsflächen.
Zur Außenseite hin werden die Kraftmeßgeber mit sie beaufschlagenden Brücken
versehen, die zu den beiden axialen Seiten der Kraftmeßgeber auf den Auf
standsflächen der Aufnahmekammern befestigt sind. Diese Brücken haben die
Außenkontur der Umlenkmeßrolle, womit sie sich in den Abrollvorgang der Um
lenkung des Bandes störungsfrei einfügen und dabei gleichwohl empfindlich auf
Belastungen reagieren. Man kann derartige Brücken nach einem weiteren Merk
mal der Erfindung zur Einstellung der Vorspannung für die Kraftmeßgeber ausfüh
ren. Die Spannung, mit welcher sie auf den Kraftmeßgeber einwirken, kann durch
die Brückenbefestigung mit Keilbolzen bzw. -stifte, besonders feinfühlig jedoch
durch Schraubbolzen eingestellt werden, deren Gewinde in Schraubgänge, wel
che vom Boden der Auffangkammer aus geschnitten sind, eingreifen.
Als zweckmäßig hat sich erwiesen, die neue Umlenkmeßrolle in betriebsfertigem
Zustand mit einem Kunststoffmantel zu umhüllen. Grundsätzlich eignet sich ein
Kunststoffmantel, wie er in der DE 29 24 315 A1 zur Ummantelung einer Meßrolle,
die aus Ringen besteht, vorgeschlagen ist.
Die vorgeschlagene Aufnahmekammer erlaubt unterschiedliche Ausbildungen. Sie
kann einerseits aus einem vertieften Einschnitt bestehen, so daß sich für die
schmalen Rechteckseiten des Einschnittes eine Rundung ergibt. Andererseits läßt
sich gleichfalls ein durchgehender, sekantenartiger Schnitt in der Mantelfläche der
Umlenkmeßrolle ausführen, in welchem Falle die Aufnahmekammer etwas länger
wird und einen rechteckigen Querschnitt annimmt. Für diesen Fall ist es ange
bracht, den ersten Abschnitt mittels eines Brückenkeils an die Peripherie der Um
lenkmeßrolle anzupassen. In beiden Fällen bleiben die Trennfugen verwirklicht,
wobei zusätzlich noch zwischen den äußeren Kanten und der
angrenzenden, in den Mantel der Rolle eingearbeiteten Kammerwand ein Spalt
frei bleibt.
Wahlweise läßt in einen sich unterhalb der Aufstandsfläche befindlichen Montage
kanal ein Montagestift einführen, der oberhalb des Kraftmeßgebers in die Brücke
eingreift, und der im Montagekanal mittels eines Keilstiftes verspannbar ist. In die
sem Falle reicht ein Keilstift aus, um den Kraftmeßgeber und seine Brücke zu fi
xieren. Andererseits läßt sich auch eine einfachere Art der Verwendung wählen,
wenn zu beiden Seiten der Aufstandsfläche die Brückenbefestigung mittels Keil
bolzen vorgenommen wird.
Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung wird auf die Zeichnungen Bezug
genommen, die verschiedene Ausführungen schematisch veranschaulichen. Darin
zeigen:
Fig. 1 den grundsätzlichen Aufbau der neuen Umlenkmeßrolle in seitlicher,
teilweise geschnittener Ansicht,
Fig. 2 eine Ansicht entsprechend dem Schnitt A-B der Fig. 1,
Fig. 3 zwei verschiedene Ausführungsformen der Aufnahmekammern in
Querschnittsdarstellungen sowie in Draufsicht,
Fig. 4 eine weitere Abwandlung der Aufnahmekammer in Draufsicht sowie in
seitlicher Ansicht und
Fig. 5 eine weitere Abwandlung der Ausführungsform der Aufnahmekammern
in seitlicher Ansicht sowie in Draufsicht.
Fig. 1 zeigt die Ausführung der Form A und der Form B. Man erkennt, daß die
Aufnahmekammern 1 eine größere Längserstreckung besitzen als die Aufnahme
kammern 2, was darauf zurückzuführen ist, daß im Falle der Form A, wie Fig. 2
zeigt, ein Einschnitt vorgenommen wurde, wohingegen die Ausführungsform B als
gerader Sekantenschnitt ausgeführt ist. Die Aufnahmekammern 1 und 2 entspre
chen den Formen B und A. Neben den Aufstandsflächen 4 und 5 erkennt man die
Trennfuge 3.
Die Umlenkmeßrolle 10 besitzt einen weitgehend erhaltenen Querschnitt 11, in
dessen Achse 12 der zentrale Leitungskanal 13 verläuft. Die Bohrung 14 dient der
Ableitung von Meßwerten aus Aufnahmekammer in den zentralen Leitungskanal.
Im oberen Teil von Fig. 2 ist ein Kraftmeßgeber 16 eingesetzt, der mit der Brücke
6 nach außen abgedeckt ist. Die Brücke 6 ist mit beidseitig der Aufstandsfläche
vorgesehenen Schraubbolzen 18 im Querschnitt der Umlenkmeßrolle 10 fixiert.
Die Spannung der Schrauben gestattet die Einstellung der Vorspannung für den
Kraftmeßgeber 16.
Fig. 3 zeigt nochmals in vergrößerter Wiedergabe die beiden Ausführungsformen
A und B, und zwar sowohl im Schnitt als auch in Draufsicht.
Die Trennfuge 3 erstreckt sich in radialer Richtung, so daß in axialer Richtung
keine Spannungen übertragbar sind.
Die Brücke 6 ist, wie auch die Brücke 8, derart bemessen, daß in Umfangsrich
tung an den Randkanten ein Spalt verbleibt, so daß in Umfangsrichtung gleichfalls
Kräfte nicht übertragbar sind.
Für die Ausführungsform B ist neben einer Brücke 8 und deren freiem Spalt ein
formausfüllender Zwickel 17 eingefügt, um einen stoßfreien Lauf der Umlenkmeß
rolle 10 sicherzustellen.
Die Abwandlung der Aufnahmekammer gemäß der Form C wird in Fig. 4,
gleichfalls im Querschnitt sowie in Draufsicht, wiedergegeben. Hierbei finden zur
Fixierung der Brücke 6 Keilstifte 9 Verwendung, die zu beiden Seiten des Kraft
meßgebers 16 verlaufen.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5, Form D, ist unterhalb der Aufstandsflä
che ein Montagekanal vorgesehen, in dem ein den Kraftmeßgeber 16 durchset
zender Stift angeordnet ist, der in die Brücke 8 eingreift. Mittels des Keilstiftes 15
läßt sich der vorerwähnte Stift belasten, so daß mittels eines einzigen Vorganges
die Brücke 8 fixiert und der Kraftmeßgeber vorgespannt wird.
Claims (13)
1. Vorrichtung zur Messung der Spannungsverteilung über die Breite von bieg
samen, sich in ihrer Längsrichtung bewegenden Bändern, insbesondere von
Stahlbändern beim Kaltwalzen, bestehend aus einer mit dem unter Span
nung umgelenkten Band umlaufenden Umlenkmeßrolle mit axial hintereinan
der liegenden sowie peripher gegeneinander versetzt angeordneten Auf
nahmekammern für Kraftmeßgeber, auf welche die Spannung der Bänder
einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmekammern (1, 2) in der
Randzone der Umlenkmeßrolle (10) vorgesehen sind, die mit Ausnahme von
Leitungs- und Montagekanälen einen vollen Querschnitt aufweist, daß die
Kraftmeßgeber (16) in radialer Richtung kraftschlüssig mit Aufstandsflächen
(4, 5) verbunden sind, daß zu beiden axialen Seiten der Aufstandsflächen (4,
5) Trennfugen (3) derart eingearbeitet sind, daß neben ihnen der Stoffschluß
mit dem Rollenquerschnitt (11) erhalten geblieben ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Achse
(12) der Umlenkmeßrolle (10) ein mit den Kraftmessgebern (16) verbundener
gemeinsamer zentraler Leitungskanal (13) verläuft.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitungen der Kraftmeßgeber (16) über Bohrungen (14) in den zentralen
Leitungskanal (13) führen, die mit axialem Abstand neben den Kraftmeßge
bern (16) bestehen, und die annähernd tangential in den zentralen Leitungs
kanal (13) münden.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kraftmeßgeber (16) mittels Brücken (6) von der Außenkontur der Um
lenkmeßrolle (10) beaufschlagt sind, die beidseitig der Kraftmeßgeber (16)
auf den Aufstandsflächen (4, 5) der Aufnahmekammern (1, 2) befestigt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der
Brücken (6) zugleich die Vorspannung der Kraftmeßgeber (16) einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Brücken (8) in den Aufnahmekammern (1, 2) durch Keilbolzen (9) fixiert
sind.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umlenkmeßrolle (10) im betriebsfertigen Zustand mittels eines Kunst
stoffmantels axial unverschieblich umhüllt ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Brücken (6) mittels Schraubbolzen (18) in der jeweiligen Aufnahmekam
mer (1, 2) fixiert sind.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Brücken (8) mit den Kraftmeßgebern (16) mechanisch verbunden sind,
so daß der jeweilige Kraftmeßgeber (16) und die jeweilige Brücke (8) mit ei
nem gemeinschaftlichen Keilstift (15) unterhalb der Aufstandsfläche (4, 5)
des jeweiligen Kraftmeßgebers (16) in ihrer Aufnahmekammer (1, 2) befe
stigt sind.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufnahmekammer (1, 2) durch einen gegenüber der Mantelfläche der
Umlenkmeßrolle (10) vertieften, sekantenartigen Einschnitt ausgebildet ist,
so daß sich für die schmale Rechteckseite des Einschnittes eine Rundung
ergibt.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufnahmekammer (1, 2) in Form eines durchgehend, sekantenartigen
Schnittes in der Mantelfläche der Umlenkmeßrolle (10) ausgeführt ist, so daß
sie einen rechteckigen Querschnitt annimmt.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
sich unterhalb der jeweiligen Aufstandsfläche (4, 5) ein Montagekanal für
Montagestifte befindet, die oberhalb der Kraftmeßgeber (16) in die Brücken
(8) eingreifen und mittels eines Keilstiftes (15) zu verspannen sind.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die jeweiligen Brücken (6) zu beiden Seiten der entsprechenden Aufstands
flächen (4, 5) mit Keilstiften (9) in der Umlenkmeßrolle (10) befestigt sind.
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