DE4135559A1 - Kassettenrecorder - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einem Kassettenrecorder gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Bei einem derartigen Recorder liegt die das Magnetband tragende Bandspule nach dem Einle­ gen der Kassette in den Recorder auf der Oberkante des Wick­ eltellers auf, wobei der Mitnehmer des Wickeltellers form­ schlüssig in die Nabe der Bandspule eingreift.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Lagerung der Bandspule an dem Wickelteller zu verbessern und außerdem ei­ ne an den Recorder angepaßte neuartige Kassette mit besserer Raumausnutzung zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiter­ bildung der Erfindung sowie Ausgestaltungen der Kassette sind in den Unteransprüchen angegeben.

Bei dem erfindungsgemäßen Kassettenrecorder wird also von der bisher fast ausschließlich angewendeten Lösung, daß die den Bandwickel aufnehmende Bandspule auf dem Wickelteller aufliegt, abgewichen. Statt dessen wird die Bandspule an der Oberkante des Mitnehmers aufgehängt, während die Unterkante der Bandspule einen geringen Abstand von dem Wickelteller aufweist, also auf diesem nicht mehr aufliegt. Durch diese hängende Anordnung der Bandspule an dem Mitnehmer werden ein geringerer Taumelschlag und ein geringerer Höhenschlag der Bandspule erreicht. Das beruht im wesentlichen darauf, daß nunmehr der Schwerpunkt der Bandspule nicht mehr oberhalb, sondern unterhalb der Auflageebene liegt. Die Lagerung der Bandspule an dem Wickelteller wird insgesamt stabiler.

Eine erfindungsgemäß ausgebildete Kassette hat nicht mehr wie bisher ein im wesentlichen rechteckförmiges Gehäuse. Vielmehr ist das Kassettengehäuse abgerundet und der runden Form der Bandspule und des Bandwickels angepaßt. Der bisher verschenkte Raum an den Ecken zwischen der runden Bandspule und dem rechteckförmigen Kassettengehäuse kann somit zusätz­ lich ausgenutzt werden. Das ist besonders vorteilhaft bei Recordern mit gedrängtem Aufbau wie Camcordern.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden an­ hand der Zeichnung erläutert. Darin zeigen

Fig. 1 die neuartige Aufhängung der Bandspule an dem Wickelteller,

Fig. 2, 3, 4 eine Kassette in verschiedenen Stellungen bei der Inbetriebnahme,

Fig. 5 eine konstruktive Ausbildung der Kassette gemäß Fig. 2 bis 4,

Fig. 6 einen Ständer zur Aufnahme der Kassette gemäß den Fig. 2 bis 5,

Fig. 7 eine Kassette mit einer Schutzhülle,

Fig. 8 eine Abwandlung von Fig. 7,

Fig. 9 bis 11 zusätzliche Mittel in dem Kassettengehäuse zur Aufwicklung des Bandes.

In Fig. 1 ist auf dem Recorderchassis 1 der Wickelteller 2 drehbar gelagert, der von dem Antriebsriemen 3 angetrieben wird und den Mitnehmer 4 aufweist. Der Mitnehmer 4 enthält an seiner Oberkante einen umlaufenden Steg 9. Die das Magnet­ band 13 aufnehmende Bandspule 7 ist auf den Mitnehmer 4 auf­ gesetzt, indem der umlaufende Steg 9 am Mitnehmer 4 in eine umlaufende Ausnehmung 6 an der Bandspule 7 eingreift. Die Bandspule 7 stützt sich dadurch auf der Oberkante des umlau­ fenden Steges 9 ab, während zwischen der Unterkante der Band­ spule 7 und der Oberkante des Wickeltellers 2 ein Spiel S verbleibt. Das Spiel S ist vergrößert dargestellt und be­ trägt in der Praxis nur 0,3 bis 0,5 mm. Zwischen der zentra­ len Nabe 10 der Bandspule 7 und dem Mitnehmer 4 erfolgt eine formschlüssige Kupplung, wobei zwischen diesen Teilen eine relativ enge Passung gewährleistet ist. Der formschlüssige Antrieb erfolgt dadurch, daß radial gerichtete Nasen 11 am Mitnehmer 4 in entsprechende Ausnehmungen 12 an der Nabe 10 eingreifen. Die Bandspule 7 wird, wie symbolisch durch den Pfeil 14 angedeutet, durch ein Andruckmittel 15 auf dem Mit­ nehmer 4 gehalten, was insbesondere für transportable Geräte wie Camcorder notwendig ist. Die Bandspule 7 liegt also nicht mehr mit ihrer Unterkante auf der Oberkante des Wickel­ tellers 2 auf, sondern stützt sich nur auf der Oberkante des Mitnehmers 4 ab.

Fig. 2 bis 4 zeigen eine neuartige Ausbildung der Kassette, deren grundsätzlicher Aufbau in der älteren Anmeldung P 41 31 173 beschrieben ist. Das Kassettengehäuse 20 enthält zwei Bandschutzklappen 16, 17, die die beiden das Magnetband 13 tragenden Bandspulen 10, 19 sichelförmig teilkreisförmig umgeben und für den Abspielvorgang in die Lage gemäß Fig. 3 schwenkbar sind. An dem Kassettengehäuse 20 sind zwei Sperr­ riegel 21, 22 jeweils um Drehpunkte 23, 24 schwenkbar gela­ gert. In der durch Federwirkung bewirkten Ruhestellung gemäß Fig. 2 liegen die Enden der Sperriegel 21, 22 derart an den Enden der Bandschutzklappen 16, 17 an, daß eine Schwenkbewe­ gung der Bandschutzklappen 16, 17 verhindert ist. Dadurch wir ein unbeabsichtigtes Öffnen der Kassette außerhalb des Recorders verhindert.

Fig. 3 zeigt, wie die Kassette geöffnet wird. Nach dem Einle­ gen der Kassette in den Recorder wirkt der am Recorderchas­ sis 1 angeordnete Stift 25 auf die einander zugewandten En­ den der Sperriegel 21, 22 so ein, daß diese von den Band­ schutzklappen 16, 17 weggeschwenkt werden und die in Fig. 3 gezeigte Schwenkbewegung der Bandschutzklappen 16, 17 ermög­ lichen.

In Fig. 4 ist die Schwenkbewegung der Bandschutzklappen 16, 17 über die Fig. 3 hinaus derart erweitert, daß die beiden Bandspulen 18, 19 einen größeren Abstand einnehmen. Dadurch ist es möglich, daß eine an sich kleine Kassette für einen Camcorder mit dem Abstand der Wickelteller gemäß Fig. 2, 3 auf einem Heimvideorecorder mit einem Abstand der Wickelteller gemäß Fig. 4 abgespielt werden kann.

Gemäß Fig. 5 sind die beiden Bandschutzklappen 16, 17 an ih­ rem äußeren Umfang mit zwei Zahnkränzen 26, 27 versehen. In diese Zahnkränze 26, 27 greift beim Einlegen der Kassette ein entsprechender Zahnradantrieb am Recorderchassis 1 an und bewirkt die Schwenkbewegung zwischen den Stellungen der Bandschutzklappen 16, 17 gemäß Fig. 2, 3, 4.

Wie die Fig. 2 bis 5 zeigen, ist die Form des Kassetten­ gehäuses 20 in der Draufsicht nicht rechteckig, sondern rund und der Form der Bandspulen 18, 19 und der Bandwickel 13 an­ gepaßt. Diese neuartige Form hat mehrere Vorteile. Zum einen wird das Kassettengehäuse weitaus handlicher und kann mit einer Hand bequemer und gefälliger gehalten, transportiert und verpackt werden. Zum anderen wird das Gesamtvolumen der Kassette verringert, da die bisher ungenutzten Bereiche zwi­ schen den runden Bandspulen und den Ecken des bislang recht­ eckigen Kassettengehäuses im Recorder zusätzlich für Bautei­ le und Elektronik ausgenutzt werden können.

Fig. 6 zeigt einen Ständer 28 zur Aufnahme von abgerundeten Kassetten gemäß Fig. 2 bis 5. Der Ständer 28 ist mit ei­ ner Stellfläche auf der Unterlage 29 aufstellbar und hat an der Oberseite eine Vielzahl von Kammern, die je einen run­ den, der Form des Kassettengehäuses 20 angepaßten Abschnitt 30 und einen daran angepaßten geradlinigen Abschnitt 31 auf­ weisen. Die Abschnitte 30, 31 sind so bemessen, daß sie das Kassettengehäuse 20 über einen Winkel von mehr als 180° der Kreisform umgeben. Dadurch können die Kassetten in der Auf­ rechtstellung nebeneinander in dem Ständer 28 in stabiler Lage abgestellt werden.

Fig. 7 zeigt eine zusätzlich Schutzhülle für die Kassette. Auf das Kassettengehäuse 20 ist eine taschenförmige, U-förmi­ ge oder topfförmige Schutzkappe 32 aufgesetzt, die den kriti­ schen Öffnungsbereich für die Abtastung des Magnetbandes ab­ deckt und an der gegenüberliegenden Seite mit federnden Zinn­ gen 33 formschlüssig am Kassettengehäuse 20 einrastet.

Fig. 8 zeigt eine andere Ausbildung der Schutzkappe 32. Die Schutzkappe 32 ist taschenförmig oder topfförmig ausgebildet und von der linken Seite auf das Kassettengehäuse 20 nach dem Prinzip einer Streichholzschachtel aufsteckbar, wobei wiederum der kritische Bereich zwischen den zinsammenstoßen­ den Enden der Bandschutzklappen 16, 17 abgedeckt wird. Durch die Bandschutzkappen 32 gemäß Fig. 7, 8 kann ein zusätzli­ cher Schutz der Kassette außerhalb des Recorders erzielt wer­ den. Die Bandschutzkappe 32 bietet außerdem die Möglichkeit für eine zusätzliche Labelfläche für die Beschriftung. Die Kappe 32 besteht vorzugsweise aus einem dünnen Material von einigen 1/10 mm aus Blech oder Kunststoff.

Wenn die Kassette von der Stellung gemäß 3 in die erweiterte Stellung gemäß Fig. 4 geschwenkt wird, wird zwangsläufig zu­ sätzlich Band abgewickelt, weil die beiden Bandspulen 18, 19 einen größeren Abstand voneinander und von den Umlenkrollen 34 einnehmen. Beim Zurückfahren von der Stellung gemäß Fig. 4 in die Stellung gemäß Fig. 3 muß daher der abgewickelte Bandabschnitt wieder aufgewickelt werden, da sonst eine Schlaufe entstehen würde.

Fig. 9 zeigt eine konstruktive Ausbildung der Kassette, die ein automatisches Aufwickeln des Magnetbandes 13 ermöglicht. Der Bandschutzklappe 16 ist das Bremsfederelement 35 zugeord­ net. Das Element 35 wird beim Aufschwenken der Bandschutz­ klappe 16 von der Stellung gemäß Fig. 3 in die Stellung ge­ mäß Fig. 4 mitgenommen. Der Bremsgummi 36 des Elementes 35 berührt dabei jedoch nicht die Bandspule. Wenn die Band­ schutzklappe 16 weiter ausgeschwenkt wird, bleibt das Brems­ federelement 35 in einer Position, wo die Bandspule immer noch nicht gebremst wird, wie in Fig. 10 dargestellt. Erst am Ende der Bewegung schiebt die Nase 37 der Bandschutzklap­ pe 16 das Bremsfederelement 35 auf die Rampe 38 (Fig. 11), deren Federende 39 an dem Grundkörper 40 einrastet (Fig. 11). Beim Zurückschwenken der Bandschutzklappe 16 wälzt sich die Bandspule über den Bremsgummi 36 des Bremsfederelementes 35 ab und wickelt somit das Band 13 auf. Beim Erreichen der Stellung bei einem Camcorder gemäß Fig. 2, 3 drückt die Nase 41 der Bandschutzklappe 16 auf den Federarm 42 des Bremsfe­ derelementes 35 und entrastet dieses. Die Friktion des Brems­ gummi 35 mit den Spulen wird dann aufgehoben.

Claims (14)

1. Kassettenrecorder mit Wickeltellern (2) mit je einem Mitnehmer (4), der in eine Öffnung der das Magnetband (13) tragenden Bandspule (7) eingreift, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Mitnehmer (4) und die Bandspule (7) so ausgebildet sind, daß die Bandspule (7) sich an der Oberkante des Mitnehmers (4) abstützt.

2. Recorder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Recorderchassis (1) konische Führungsstifte angeord­ net sind, die in Bohrungen des Kassettengehäuses (20) eingreifen.

3. Kassette für einen Recorder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nabe (10) der Bandspule (7) an der oberen Seite mit einer umlaufenden, nach unten offe­ nen Ausnehmung (6) versehen ist, in die ein umlaufender Steg (9) am Mitnehmer (4) eingreift.

4. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelteller (18, 19) über einen Teil ihres Umfangs von sichelförmigen, am Ende offenen und um die Drehach­ sen schwenkbaren Bandschutzklappen (16, 17) umgeben sind, deren Enden in der ersten Stellung zinsammenstoßen (Fig. 2) und die Kassette verschließen und in der zwei­ ten Stellung (Fig. 3) voneinander entfernt sind und das Magnetband (13) freigeben.

5. Kassette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Kassettengehäuse (20) schwenkbare Sperriegel (21, 22) gelagert sind, die in einer Ruhestellung ein Schwenken der Bandschutzklappen (16, 17) aus der ersten Stellung (Fig. 2) heraus verhindern und beim Einlegen der Kassette durch einen am Recorderchassis (1) angeord­ neten Stift (25) so geschwenkt werden, daß die Schwenk­ bewegung der Bandschutzklappen (16, 17) freigegeben wird.

6. Kassette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Schutz gegen Berührung, Beschädigung und unbeabsich­ tigtes Öffnen der Bandschutzklappen (16, 17) eine U-för­ mige oder topfförmige Schutzkappe (32) vorgesehen ist, die auf das Kassettengehäuse (20) derart aufschiebbar ist, daß die Bandschutzklappen (16, 17) ganz oder teil­ weise eingefaßt sind (Fig. 7, 8).

7. Kassette nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzkappe (32) über Rastmittel (33) an dem Kasset­ tengehäuse (20) einrastbar ist (Fig. 7, 8).

8. Kassette nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzkappe (32) mit einer Labelfläche zum Beschrif­ ten versehen ist.

9. Kassette nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandschutzklappen (16, 17) so am Kassettengehäuse (20) gelagert sind, daß sie über die geöffnete Stellung (Fig. 3) hinaus derart weiter schwenkbar sind, daß da­ bei der Abstand zwischen den beiden Bandspulen (18, 19) erhöht wird (Fig. 4).

10. Kassette nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kassettengehäuse (20) Mittel (35-40) vorgese­ hen sind, die das durch die erweiterte Schwenkbewegung abgewickelte Band (33) bei Rückkehr der Bandspulen (18, 19) in die Ausgangsstellung selbsttätig wieder aufwick­ eln (Fig. 9-11).

11. Kassette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Form des Kassettengehäuses (20) abgerundet und der Form der Bandspulen (18, 19) und der Bandwickel (13) angepaßt ist.

12. Kassette nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandschutzklappen (16, 17) an ihrer Außenseite mit einem Zahnkranz (26, 27) versehen sind, in den für die Schwenkbewegung ein am Recorderchassis (1) angeordneter Zahnantrieb eingreift.

13. Ständer für eine Kassette nach Anspruch 11, gekennzeich­ net, durch ein Kunststoffteil, das an einer Seite eine Standfläche zum Aufstellen und an der gegenüberliegen­ der Seite nebeneinander liegende Kammern aufweist, de­ ren Begrenzfläche einen teilkreisförmigen Verlauf (30) mit einem anschließenden geradlinigen Verlauf (31) auf­ weist (Fig. 6).

14. Ständer für eine Kassette nach Anspruch 13, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Begrenzungsfläche so lang ausge­ bildet ist, daß sie das Kassettengehäuse (20) über ei­ nen Winkel von mehr als 180° der Halbkreisform um­ schließt (Fig. 6).