Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Injektion von Druck
luft in eine Flüssigkeit, insbesondere Abwasser, mit einem
rohrförmigen Grundkörper, der mit einer elastischen per
forierten Membran umgeben ist, durch deren Perforation bei Be
aufschlagung über eine oder mehrere radiale Öffnungen im Grund
körper die Druckluft feinperlig in die Flüssigkeit verteilt wird
und im nicht beaufschlagten Zustand den Grundkörper eng um
schließt, so daß keine Flüssigkeit in den Grundkörper eindringt,
und mit einem Verbindungselement, welches den Grundkörper mit
einem Druckluftzuführungsrohr verbindet und trägt.
Belüftungsvorrichtungen der vorgenannten Art sind beispiels
weise durch die DE-PS 33 19 161 oder DE-PS 38 19 305 bekannt,
bei welchen vorkammerartige Gas- bzw. Drucklufträume und von
diesen getrennte sogenannte Fluträume vorgesehen sind, die durch
die umgebende Flüssigkeit flutbar sind. Die Gas- bzw. Druck
lufträume sind von den Fluträumen durch unterschiedliche Mittel,
beispielsweise eingefügte Zwischenwände oder solche Wände ge
trennt, die mit den Grundkörpern aus einem Teil bestehen.
Es hat sich gezeigt, daß die bekannten Ausführungen für den Ein
satz bei Abwasserreinigungsanlagen mechanisch nicht robust ge
nug sind sondern häufig Schäden im Trennwandbereich zeigen.
Sie sind für den praktischen Dauereinsatz nicht geeignet.
Durch die Unterteilung des Grundkörpers in mehrere Kammern ist
der Herstellungsaufwand für die bekannten Belüftungsvorrichtun
gen recht hoch. Durch Trennwände entstehende sackförmige Flut
räume bilden Totzonen, in denen kein Flüssigkeitsaustausch
stattfindet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Belüftungsvor
richtung der eingangs genannten Art zu schaffen, deren tragende
Verbindung zwischen dem Grundkörper und dem Druckluftzuführungs
rohr wesentlich stabiler ist als bei den bekannten Konstruktionen
und die Gesamtausführung wesentlich einfacher und dadurch kosten
günstiger herstellbar ist. Außerdem soll vermieden werden, daß
sich stillstehende Totzonen ohne Flüssigkeitsaustausch bilden
können.
Die erfindungsgemäße Ausführung zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet
sich dadurch aus, daß der Grundkörper aus einem handelsüblichen
Rohrabschnitt mit einem Befestigungselement und wenigstens einer
radialen Luftdurchtrittsöffnung besteht, wobei als Verbindungs
element zwischen dem Grundkörper und dem Druckluftzuführungs
rohr ein Tragkörper mit wenigstens einer axial gerichteten
Luftzuführungsnut dient, welcher mit einem Ende in das Druck
luftzuführungsrohr reicht und mit seinem freien Ende tragend
und gegen die Flüssigkeit dichtend in den Grundkörper greift.
Weitere, den Erfindungsgegenstand vorteilhaft gestaltende Merk
male sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die erfindungsgemäße Gestaltung von Grundkörper und Verbindungs
element und deren Zusammenwirken reduziert den Grundkörper im
Gegensatz zu den bekannten Ausführungen auf ein einfaches, han
delsübliches Rohr ohne weitere Einbauten. Besonders vorteilhaft
ist im Gegensatz zu den bekannten, wenig haltbaren Ausführungen
die durch die erfindungsgemäße Gestaltung mit größtmöglichem
Gewindedurchmesser erreichbare hohe Haltbarkeit der Befestigung
zwischen Grundkörper und Verbindungselement. Die Befestigung
ist durch die Gewindelänge und die Bemessung des Gewindedurch
messers an alle in der Praxis auftretenden Belastungen anpaßbar.
Die Funktionen Druckluftzuführung zu den radialen Druckluftaus
trittsöffnungen des Grundkörpers, Abdichten zwischen dem Druck
luft- und Flüssigkeitsbereich, Verbinden und Tragen zweier
paarweise angeordneter Grundkörper mit gemeinsamer Achse und
Verbinden der Fluträume zweier paarweise angeordneter Grund
körper miteinander können durch ein kombiniertes Verbindungsele
ment erfüllt werden. Dieses ist als einstückiges Bauteil ausge
bildet und z. B. durch Spritzgießen kostengünstig herstellbar.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist das auftriebslose Verhal
ten der Belüftungsvorrichtung durch das Fehlen von gas- bzw.
luftgefüllten Vorkammern oder Abteilen.
Verfahrenstechnisch vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Aus
führung ist die von der Flüssigkeit durchströmbare Verbindung
der Fluträume zweier paarweise angeordneter Grundkörper durch
das Verbindungselement, wodurch ein selbständiger Flüssigkeits
austausch ermöglicht und damit unerwünschte mikrobiologische
Reaktionen vermieden werden, wie sie in Flüssigkeitstotzonen
bekannter Belüftungseinrichtungen entstehen können. Eine voll
ständige Durchflutung ist aber auch bei einer Ausführung nur
mit einseitig an einem Druckluftzuführungsrohr bzw. Tragelement
angeordneten Grundkörpern möglich, sofern das den Grundkörper
tragende hohle Verbindungselement mit seinem, dem Grundkörper
abgewandten Ende an dem Druckluftzuführungsrohr gegen die um
gebende Flüssigkeit dichtend befestigt ist.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt und nachstehend erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Einen Längsschnitt durch eine komplett montierte Be
lüftungsvorrichtung in paarweiser Anordnung der Grund
körper an einem zentralen Druckluftzuführungs- und
Tragelement,
Fig. 2 einen Detail- und Längsschnitt von Grundkörper und Ver
bindungselement im montierten Zustand,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Grundkörper,
Fig. 4 das Verbindungselement,
Fig. 5 den Querschnitt A-A durch das Verbindungselement im
Bereich einer umlaufenden Druckluftzuleitungsnut,
Fig. 6 den Querschnitt B-B durch das Verbindungselement im Be
reich der axialen Druckluftzuleitungsnuten und
Fig. 7 einen Längsschnitt durch einen einzelnen an einem Druck
luftzuführungs- und Tragelement angeordneten Grund
körper mit zugehörigem Verbindungselement.
Die Fig. 1 zeigt eine komplett montierte Belüftungseinrichtung
mit den paarweise angeordneten Grundkörpern 1, dem gemeinsamen
Verbindungselement 2 und das zentrale Druckluftzuführungs- und
Tragelement 3, welches in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als Rechteckrohr ausgebildet ist.
Der Grundkörper 1 besteht aus einem einfachen, z. B. handels
üblichen Rohr, welches an einem Ende ein Befestigungselement
trägt, das zweckmäßig als Innengewinde 13 ausgebildet ist. Zum
Durchtritt der Druckluft von der Rohrinnenseite unter die in
Fig. 2 dargestellte elastische, perforierte Membran 4 sind in
das Grundkörperrohr 1 ein oder mehrere Druckluftaustrittsöff
nungen 6 eingebracht.
Das in Fig. 4, Fig. 5 und Fig. 6 dargestellte Verbindungsele
ment 2 ist symmetrisch ausgebildet und trägt auf beiden Seiten
je ein Außengewinde 14, auf das je ein Grundkörper mit dem
Innengewinde 13 zu beiden Seiten des zentralen Druckluftzu
führungs- und Tragelementes 3 aufgeschraubt ist.
Die in Fig. 2 dargestellte, perforierte Membran 4 ist durch
Spannklemmen 5 auf dem Grundkörper 1 befestigt und im Bereich 15
über den Druckluftdurchtrittsöffnungen 6 unperforiert.
Die Druckluftführung vom zentralen Druckluftzuführungs- und Trag
element 3 zu den Druckluftdurchtrittsöffnungen 6 des Grundkör
pers 1 erfolgt über die axialen Druckluftzuleitungsnuten 7 in
die umlaufende Druckluftzuleitungsnut 8 und von dort in die
Druckluftdurchtrittsöffnungen 6 unter dem unperforierten Be
reich 15 der elastischen, perforierten Membran 4.
Die einströmende Druckluft bildet unter der elastischen, per
forierten Membran 4 einen Blähraum, von dem sie durch die Per
foration der Membran 4 in die Flüssigkeit gelangt.
Der Dichtring 9 dichtet die umlaufende Druckluftzuführungsnut 8
gegen den Flutraum 11 ab. Der Dichtring 10 dichtet die axialen
Druckluftzuleitungsnuten 7 gegen die umgebende Flüssigkeit ab.
Der Hohlraum 12 des Verbindungselementes 2 verbindet die Flut
räume 11 der paarweise angeordneten Grundkörper 1, so daß ein
Flüssigkeitsaustausch in den Fluträumen 11 selbständig statt
finden kann.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 ist der Grundkörper 1 nur
einseitig an dem Druckluftzuführungs- und Tragelement 3 be
festigt. Das Verbindungselement 2a durchsetzt das Tragelement 3
und liegt an dessen, dem Grundkörper 1 abgewandten Seite durch
einen Flansch oder Bund 20 an. Ein Dichtungsring 22 sorgt für
die nötige Abdichtung gegen die umgebende Flüssigkeit. Auch bei
diesem Ausführungsbeispiel kann die Flüssigkeit unbehindert
durch den Flutungsraum 11 und den Hohlraum 12 des Verbindungs
elements 2a strömen.