DE4000667A1 - Kraftuebertragungseinrichtung fuer ein motorfahrzeug mit vierradantrieb - Google Patents
Kraftuebertragungseinrichtung fuer ein motorfahrzeug mit vierradantriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kraftübertragung einer
Antriebseinheit zu den vorderen und hinteren Antriebsrädern eines
Motorfahrzeugs mit Vierradantrieb, insbesondere eine Kraftübertragungseinrichtung
zur Übertragung von Kraft der Antriebseinheit, bei der die
Drehzahl der hinteren Antriebsräder eines Motorfahrzeugs mit Vierradantrieb
höher als die Drehzahl der vorderen Antriebsräder des Motorfahrzeugs
ist.
Es wurden Anstrengungen unternommen, eine Kraftübertragungseinrichtung
zur Übertragung von Kraft einer Antriebseinrichtung auf ein Motorfahrzeug
mit Vierradantrieb zu entwickeln, bei der sich die hinteren
Antriebsräder mit einer höheren Drehzahl als die vorderen Antriebsräder
drehen, um die Kurvenfahreigenschaften und die Stabilität bei hoher
Drehzahl des Motorfahrzeugs zu verbessern.
Zum Beispiel zeigt die am 28. Juli 1989 veröffentlichte japanische
Offenlegungsschrift Nr. 1(1989)-1 82 128 eine Kraftübertragungseinrichtung
für ein Motorfahrzeug mit Vierradantrieb, die den linken und rechten
hinteren Antriebsrädern zugeordnete Kupplungen enthält, um die Verhältnisse,
mit der die Motorkraft zu den hinteren Antriebsrädern (im
folgenden "Kraftübertragungsverhältnis" genannt) übertragen wird, unabhängig
und variabel zu steuern, und die eine Drehzahlsteuereinrichtung
enthält, die an der Vortriebswelle montiert ist, welche als Kraftübertragungsweg
von dem Motor zu den hinteren Antriebsrädern dient, um die
durchschnittliche Drehzahl der hinteren Antriebsräder gegenüber der
mittleren Drehzahl der vorderen Antriebsräder zu erhöhen oder sie dieser
anzugleichen.
Wenn das Motorfahrzeug geradeaus fährt, sind die durchschnittlichen
Drehzahlen der vorderen und hinteren Antriebsräder einander angeglichen.
Wenn das Motorfahrzeug eine Kurve fährt, ist die durchschnittliche
Drehzahl der hinteren Antriebsräder gegenüber der der vorderen Antriebsräder
erhöht, wobei das Kraftübertragungsverhältnis des kurvenäußeren
Antriebsrads größer als das des kurveninneren Antriebsrads ist, wodurch
das Kurvenfahrverhalten verbessert ist.
Die Kraftübertragungsvorrichtung ist in Fig. 11 der beigefügten Zeichnungen
gezeigt. Die Kraft eines Motors 1 wird durch ein Getriebe 202,
ein Getriebe 203 und ein vorderes Differential 204 zu den vorderen
Antriebsrädern 205 L, 205 R übertragen. Die Motorkraft wird auch von dem
vorderen Differential 204 durch ein Getriebe 206, einen Vortriebswellenteil
207, eine Drehzahlsteuereinrichtung 215, ein Vortriebswellenteil
208, ein Getriebe 209 und ein hinteres Differential 210 auf die hinteren
Antriebsräder 213 L, 213 R übertragen. Die Drehzahlsteuereinrichtung 215,
die zwischen den Vortriebswellenteilen 207, 208 angeordnet ist, sieht
ein Drehzahl-erhöhendes Getriebe 216, eine Drehzahl-angleichende Kupplung
217 und eine Geschwindigkeits-erhöhende Kupplung 218 vor, die beide
als Mehrscheibenflüssigkeitskupplungen ausgebildet sind. Wenn die Drehzahl-
angleichende Kupplung 217 eingeschaltet ist (on) und die Drehzahl-
erhöhende Kupplung 218 ausgeschaltet ist (off), wird die Motorkraft so
übertragen, daß die Drehzahlen der vorderen Antriebsräder 205 L, 205 R
denen der hinteren Antriebsräder 213 L, 213 R einander im wesentlichen
angeglichen sind. Umgekehrt, wenn die Drehzahl-angleichende Kupplung 217
ausgeschaltet ist (off), und die Drehzahl-erhöhende Kupplung 218 eingeschaltet
ist (on) wird die Motorkraft so übertragen, daß die Drehzahl
der hinteren Antriebsräder 213 L, 213 R höher als die der vorderen
Antriebsräder 205 L, 205 R ist.
Die bekannte Kraftübertragungseinrichtung ist hingegen groß und schwer,
weil die Drehzahlsteuereinrichtung 215 von dem hinteren Differential 210
getrennt ist. Wenn außerdem das Motorfahrzeug während einer Kurvenfahrt
gebremst wird und sich dabei die hinteren Antriebsräder schneller als
die vorderen Antriebsräder drehen, wird an den vorderen Antriebsrädern
angelegte Bremskraft auf die hinteren Antriebsräder übertragen, wodurch
es schwierig wird, das Motorfahrzeug während einer Kurvenfahrt stabil zu
halten. Um diese Schwierigkeit zu beseitigen, benötigt das Motorfahrzeug
eine komplizierte Steuereinrichtung, die entweder von einem Vierrad-
Antriebsmodus in einen Zweirad-Antriebsmodus umschaltet, oder den Kupplungsschlupf
so steuert, daß die Übertragung der Bremskraft reduziert
wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kraftübertragungseinrichtung für ein
Motorfahrzeug mit Vierradantrieb aufzuzeigen, bei der die Antriebskraft
einer Antriebseinrichtung auf die linken und rechten Antriebsräder in
geeigneter Weise verteilt und übertragen wird, wobei die Drehgeschwindigkeit
der hinteren Antriebsräder höher als die der vorderen Antriebsräder
ist und als ganzes kompakt und leicht gebaut ist.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kraftübertragungseinrichtung
für ein Motorfahrzeug mit Vierradantrieb aufzuzeigen, die
eine Übertragung hoher Bremskraft von den vorderen Antriebsrädern zu den
hinteren Antriebsrädern ohne eine komplizierte Steuereinrichtung verhindert,
wenn den vorderen Antriebsrädern beim Bremsen des Motorfahrzeugs
starke Bremskraft angelegt wird, während in einer Kurvenfahrt die
hinteren Antriebsräder schneller als die vorderen Antriebsräder drehen,
so daß die hinteren Antriebsräder nicht durch starke Bremskraft blockieren.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kraftübertragungseinrichtung
für ein Motorfahrzeug mit Vierradantrieb anzugeben, welche eine
strukturell einfache Drehzahlsteuereinrichtung zum Umschalten zwischen
einem Drehzahl-angleichenden Modus und einem Drehzahl-erhöhenden
Modus mit einer vereinfachten Kupplungssteuereinrichtung vorsieht.
Die Erfindung sieht eine Kraftübertragungseinrichtung zur Verteilung von
Antriebskraft einer Antriebseinrichtung eines Motorfahrzeugs mit Vierradantrieb
auf die vorderen und hinteren Antriebsräder vor, mit einem
von der Antriebskraft der Antriebseinrichtung drehbaren Gehäuse, und mit
einer in dem Gehäuse vorgesehenen Ausgangswelle, und mit ersten und
zweiten Planetenradgetrieben zwischen dem Gehäuse und der Ausgangswelle,
mit auf der Innenfläche des Gehäuses befestigten ersten und zweiten
Hohlrädern, wobei den ersten und zweiten Hohlrädern erste und zweite
Sonnenräder zugeordnet sind, und wobei erste und zweite Planetenräder
mit den ersten und zweiten Hohl- und Sonnenrädern kämmend im Eingriff
stehen und um ihre eigenen Achsen und die Achsen der Hohlräder drehbar
angeordnet sind, und wobei ein Planetenradträger mit der Ausgangswelle
verbunden ist, und vorbei die ersten und zweiten Planetenräder drehbar
auf dem Planetenradträger gehalten sind, und wobei die ersten und
zweiten Planetenradgetriebe unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse
aufweisen, wobei das eine der Übersetzungsverhältnisse so gewählt ist,
daß die hinteren Antriebsräder schneller als die vorderen Antriebsräder
drehen, wobei die ersten und zweiten Kupplungen mit den ersten und
zweiten Sonnenrädern verbunden sind, um die ersten und zweiten Sonnenräder
hierbei selektiv und drehfest zu halten, um den ersten und zweiten
Planetengetrieben eine Kraftübertragung zu ermöglichen, und mit einem
Paar von Kupplungen zur Übertragung variablen Drehmoments, welche mit
den Enden der Ausgangswelle verbunden sind.
Wenn die Kupplungen, die die Sonnenräder der beiden Planetengetriebe
gegen Drehung selektiv eingerückt und ausgerückt sind, kann die
Antriebskraft der Antriebseinrichtung zu den Antriebsrädern so Weise
übertragen werden, daß die Drehgeschwindigkeit der hinteren Antriebsräder
höher als die der vorderen Antriebsräder ist. Weil in dem Gehäuse
zwei Planetengetriebe vorgesehen sind, ist die Kraftübertragungseinrichtung
kompakt und leicht.
Wenn die Kupplung zur Erhöhung der Drehzahl der hinteren Antriebsräder
aus einer Kupplung, die selektiv ein- und ausgerückt werden kann, und
einer Einwegkupplung, die in Serie mit der Kupplung angeordnet ist,
besteht, wird eine Übertragung einer starken Bremskraft auf die
hinteren Antriebsräder verhindert, wenn das Motorfahrzeug gebremst wird,
und die hinteren Antriebsräder schneller als die vorderen Antriebsräder
während einer Kurvenfahrt drehen.
Wenn die Kupplung zur Erhöhung der Drehzahl der hinteren Antriebsräder
gegenüber den vorderen Antriebsrädern eine Kupplung enthält, die selektiv
ein- und ausgerückt werden kann, und die Kupplung zur Angleichung
der Drehzahl der hinteren Antriebsräder an die der vorderen Antriebsräder
eine Einwegkupplung enthält, dann ist es nicht notwendig die
Drehzahl-erhöhende Kupplung zu steuern und zwischen Drehzahl-angleichenden
und -erhöhenden Modi zu schalten, was einfach durch Steuern der
Drehzahl-erhöhenden Kupplung bewirkt werden kann. Dadurch ist die
Drehzahl-ändernde Steuereinrichtung vereinfacht.
Diese und andere Gegenstände, Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden im Folgenden an bevorzugten Ausführungsbeispielen in
Zusammenhang mit den beigelegten Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 zeigt ein Schema der Kraftübertragungseinrichtung gemäß eines
ersten Ausführungsbeispiels;
Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Ansicht der Kraftübertragungseinrichtung gemäß
Fig. 1 bei Vorwärtsfahrt;
Fig. 3 zeigt eine ähnliche Ansicht wie Fig. 2 bei Kurvenfahrt;
Fig. 4 zeigt Einzelheiten eines Planetenradgetriebes;
Fig. 5 zeigt eine Kraftübertragungseinrichtung für ein Motorfahrzeug
mit Vierradantrieb gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels;
Fig. 6 zeigt einen Querschnitt eines hinteren Differentials mit einer
Drehzahlsteuereinrichtung gemäß Fig. 5;
Fig. 7 zeigt einen vergrößerten Querschnitt eines Planetenradgetriebes
der Drehzahlsteuereinrichtung;
Fig. 8 zeigt ein hinteres Differentialgetriebe mit einer Drehzahlsteuereinrichtung
gemäß eines dritten Ausführungsbeispiels;
Fig. 9 ein Schema einer Kraftübertragungseinrichtung mit einer
Drehzahlsteuereinrichtung auf der Vortriebswelle;
Fig. 10 zeigt einen Querschnitt einer Drehzahlsteuereinrichtung
gemäß Fig. 9 und
Fig. 11 zeigt ein Schema einer Kraftübertragungseinrichtung für ein
Kraftfahrzeug.
Fig. 1 bis 4 zeigen eine Kraftübertragungseinrichtung für ein Motorfahrzeug
mit Vierradantrieb gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels.
Gemäß Fig. 1 wird die Drehkraft einer Antriebseinrichtung oder eines
Motors 1 in der Drehzahl durch ein Getriebe 2 geändert, und von dessen
Ausgangswelle 3 durch ein Getriebe 4, 5 zu einem Differentialgehäuse 11
eines vorderen Differentials 10 übertragen. Die Drehkraft wird dann
durch das vordere Differential 10 geteilt und durch dessen linke und
rechte Wellen und durch entsprechende Antriebswellen 6 auf das linke
und rechte vordere Antriebsrad 7 L, 7 R übertragen. Die Getriebe 4, 5, das
vordere Differential 10 und die Antriebsachsen 6 dienen zusammen als
Kraftübertragungsweg 41 für die Vorderräder.
Die Drehzahl des Differentialgehäuses 11 wird durch Getriebe
13, 14, 15, 16 auf eine Vortriebswelle 17 und dann durch Getriebe 18, 19 auf
ein Gehäuse 21 der Drehzahlsteuereinrichtung 20 übertragen. Die Drehzahl
wird durch die Drehzahlsteuereinrichtung 20 gesteuert und von
dessen Ausgangswelle 28 durch Kupplungen zur Übertragung variablen
Drehmoments 31 L und 31 R und Antriebsachsen 8 zu den linken und rechten
Antriebsrädern 9 L und 9 R übertragen. Die Getriebe 13, 14, 15, 16, 18, 19, die
Vortriebswelle 17, die Drehzahlsteuereinrichtung 20, die Kupplungen
31 L, 31 R und die Antriebsachsen 31 L, 31 R bilden zusammen den Kraftübertragungsweg
für die Hinterräder.
Die Drehzahlsteuereinrichtung 20 ist in vergrößertem Maßstab in Fig. 2
und 3 gezeigt. Die Drehzahlsteuereinrichtung 20 enthält ein röhrenförmiges
Gehäuse 21, eine Ausgangswelle 28, die sich konzentrisch lateral
durch das Gehäuse 21 erstreckt, ein Paar linker und rechter Planetengetriebe
22 L, 22 R und einen Planetenradträger 26.
Die linken und rechten Planetenradgetriebe 22 L, 22 R enthalten zwei linke
und rechte Hohlräder 23 L, 23 R, die auf der Innenfläche des Gehäuses 21
befestigt sind und zwei linke und rechte Sätze mehrerer Planetenräder
24 L, 24 R, die um ihre eigenen Achsen und die Ausgangswelle 28 rotierend
gelagert sind, und die Hohlräder 23 L, 23 R kämmend eingreifen und ein Paar
linke und rechte Sonnenräder 27 L, 27 R, die rotierend um die Hauptwelle
gehalten sind und mit den Planetenrädern 24 L, 24 R in deren radiale
Innenseiten kämmend eingreifen. Die Planetenräder 24 L, 24 R sind rotierend
auf Achsen 25 gehalten, die auf dem Planetenträger 26 gelagert
sind, der fest mit dem Mittelteil der Ausgangswelle 28 verbunden ist.
Die linken und rechten Sonnenräder 27 L, 27 R sind mit Kupplungen 29 L, 29 R
verbunden, um die Sonnenräder 27 L, 27 R drehfest zu halten. Die Kupplungen
29 L, 29 R können so gesteuert sein, daß sie selektiv eingerückt (on) und
ausgerückt (off) sind. Wenn eine der Kupplungen 29 L, 29 R eingerückt (on)
ist, ist die andere ausgerückt (off).
Die Kupplungen zur Übertragung variabler Drehmomente 31 L, 31 R sind
zwischen linken und rechten Enden der Ausgangswelle 28 und den Antriebsachsen
8 angeordnet. Jede der Kupplungen 31 L, 31 R enthält ein Kupplungsgehäuse
32, das mit dem einen Ende der Ausgangswelle 28 verbunden ist,
eine Mehrzahl von Außenplatten 33 mit axialem Abstand, die auf der
Innenfläche des Kupplungsgehäuses 32 befestigt sind, und einer Mehrzahl
von Innenplatten 34 mit axialem Abstand, die zwischen den Außenplatten
33 angeordnet und auf der Achse 35 befestigt sind. Die Achse 35 ist mit
einem der beiden Antriebsachsen 8 verbunden (Fig. 1). Die Kupplungen
31 L, 31 R arbeiten hydraulisch, so daß die zwischen den Außen- und
Innenplatten 33, 34 angreifenden Kräfte unter hydraulischem Druck
variiert werden.
Die Planetengetriebe 22 L, 22 R der Drehzahlsteuereinrichtung 20 haben
verschiedene Übersetzungsverhältnisse, von denen das eine so gewählt
ist, daß die Drehzahl zur Übertragung der Antriebskraft zu den
hinteren Antriebsrädern 9 L, 9 R ansteigt. Ein Beispiel eines solchen
Übersetzungsverhältnisses der Planetengetriebe 22 L, 22 R wird im Folgenden
beschrieben.
Wenn die Kupplungen 29 L, 29 R so gesteuert werden, daß eine von ihnen
eingerückt ist (on), und die andere ausgerückt ist (off), wird Drehkraft
von den Hohlrädern 23 L, 23 R durch eine der Planetenradsätze 24 L, 24 R, die
mit dem festen Sonnenrad 27, daß mit dem eingerückten Planetengetriebe
und außerdem mit dem Planetenradträger 26 und dadurch der Ausgangswelle
28 kämmend verbunden ist, übertragen. Das eingerückte Planetenradgetriebe,
mit dem die festen Sonnenräder verbunden sind, wird im Folgenden
beschrieben.
In Fig. 4 bezeichnet ω₁ die Drehzahl des Sonnenrades 27, ω₂ die Drehzahl
des Hohlrades 23, ω₃ die Drehzahl des Planetenradträgers 26, r₁ den
Radius des Rollkreises des Sonnenrades 27, und r₂ den Radius des
Rollkreises des Hohlrades 23.
Die Drehzahlen und Radien genügen folgender Gleichung:
Wenn das Sonnenrad 27 gegenüber der Kupplung 29 drehfest gehalten ist,
ist die Drehzahl des Sonnenrades 27 nach Gleichung I ω₁ = 0. Das
Verhältnis der Drehzahl ω₂ des Hohlrades 23 zur Drehzahl ω₂ des
Planetenradträgers 26, d. h., das Übersetzungsverhältnis N, wird gegeben
durch folgende Gleichung:
Wenn die Radien r₁, r₂ so gewählt werden, daß die Drehzahlen n₁, n₂,
n₃, n₄, n₅, n₆ der Getriebe 13, 14, 15, 16, 18, 19 gemäß Fig. 1
folgender Gleichung genügen:
dann ist das Übersetzungsverhältnis im wesentlichen 1 : 1, wobei die
vorderen und hinteren Antriebsräder direkt miteinander gekuppelt sind.
Dieses Übersetzungsverhältnis kann benutzt werden, wenn das Motorfahrzeug
geradeaus fährt.
Wenn die Radien r₁, r₂ so gewählt werden, daß sie folgender Gleichung
genügen:
dann ist das Übersetzungsverhältnis so, daß die Drehzahl der hinteren
Antriebsräder höher als die Drehzahl der vorderen Antriebsräder ist.
Dieses Übersetzungsverhältnis kann verwendet werden, wenn das Motorfahrzeug
eine Kurve fährt.
Gemäß Fig. 2 und 3 ist das rechte Planetenradgetriebe 22 R beispielsweise
so konstruiert, daß es ein Übersetzungsverhältnis gemäß Gleichung
III enthält, d. h., damit die hinteren Antriebsräder mit der gleichen
Drehzahl wie die vorderen Antriebsräder angetrieben sind. Das linke
Planetengetriebe 22 L ist zum Beispiel so konstruiert, daß es ein
Übersetzungsverhältnis gemäß Gleichung IV enthält, d. h. um die Drehzahl
der hinteren Antriebsräder gegenüber der Drehzahl der vorderen Antriebsräder
zu erhöhen.
Der Modus, bei dem die hinteren Antriebsräder direkt gekoppelt sind,
d. h., mit der gleichen Drehzahl wie die vorderen Antriebsräder drehen,
und der Modus, in dem die hinteren Antriebsräder mit einer höheren
Drehzahl als die vorderen Antriebsräder drehen kann beispielsweise ausgewählt
werden, wenn eines der Sonnenräder 27 L, 27 R drehfest gehalten ist
und sich das andere frei drehen kann.
Weil das Drehmoment, das von der Kupplung 29 zum Halten des Sonnenrades
29 benötigt wird, auf r₁/r₂ des auf die Drehzahlsteuereinrichtung 20
wirkenden Drehmoments reduziert ist, kann die Kupplung 29 in Größe und
Gewicht reduziert sein.
Die Drehzahlsteuereinrichtung 20 ist wie folgt gesteuert:
Die Drehzahlsteuereinrichtung 20 ist bei Geradeausfahrt des Motorfahr zeugs so angeordnet wie in Fig. 2 dargestellt. Die rechte Kupplung 29 R ist eingerückt, um das Sonnenrad 27 R des direktkuppelnden oder Drehzahl angleichenden Planetenradgetriebes 22 R drehfest zu halten, und die Kupplung 29 L ist ausgerückt. Hierbei wird auf die linken und rechten Kupplungen zur Übertragung variablen Drehmoments 31 L, 31 R derselbe hydraulische Druck angelegt, so daß auf die linken und rechten hinteren Antriebsräder die gleiche Antriebskraft übertragen wird.
Die Drehzahlsteuereinrichtung 20 ist bei Geradeausfahrt des Motorfahr zeugs so angeordnet wie in Fig. 2 dargestellt. Die rechte Kupplung 29 R ist eingerückt, um das Sonnenrad 27 R des direktkuppelnden oder Drehzahl angleichenden Planetenradgetriebes 22 R drehfest zu halten, und die Kupplung 29 L ist ausgerückt. Hierbei wird auf die linken und rechten Kupplungen zur Übertragung variablen Drehmoments 31 L, 31 R derselbe hydraulische Druck angelegt, so daß auf die linken und rechten hinteren Antriebsräder die gleiche Antriebskraft übertragen wird.
Dadurch wird, wie durch die dicken Pfeile angezeigt, die Drehkraft von
der Vortriebswelle 17 durch die Getriebe 18, 19 auf das Gehäuse 21 der
Drehzahlsteuereinrichtung 20 und dem Hohlrad 23 R durch die Planetenräder
24 R des rechten Drehzahl-angleichenden Planetenradgetriebes 22 R mit dem
an dem Planetenradträger 26 festgehaltenen Sonnenrad 27 R und dadurch auf
die Ausgangswelle 28 übertragen. Hierbei wird keine Drehkraft von dem
linken Planetenrad 24 L zu dem Planetenradträger 26 übertragen, wobei das
Sonnenrad 27 L der linken Geschwindigkeits-erhöhenden Planetenradgetriebe
27 L frei rotiert.
Wenn das Motorfahrzeug geradeaus fährt, wird daher Drehkraft so zu den
vorderen und hinteren Antriebsrädern übertragen, daß die Drehzahl der
vorderen Antriebsräder 7 L und 7 R und die Drehzahl der hinteren Antriebs
räder 9 L, 9 R im wesentlichen durch das Drehzahl-angleichende Planeten
radgetriebe 22 R auf ein Verhältnis von 1 : 1 angeglichen sind. Hierdurch
und ebenfalls durch die Gleichverteilung der Antriebskraft durch die
Kupplungen zur Übertragung variablen Drehmoments 31 L, 31 R fährt das
Motorfahrzeug bei Geradeausfahrt mit hoher Stabilität, insbesondere bei
hohen Drehzahlen.
Die Teile der Drehzahlsteuereinrichtung 20 sind gemäß Fig. 3 angeordnet,
wenn das Motorfahrzeug eine Kurve fährt. Die linke Kupplung 29 L ist
eingedrückt, um das Sonnenrad 27 des Drehzahl-erhöhenden Planetenradge
triebes 22 L fest zu halten, und die rechte Kupplung 29 R ist ausgerückt,
um das Sonnenrad 27 R frei rotieren zu lassen. Wenn die Kurvenfahrt eine
linke Kurvenfahrt ist, wird ein höherer hydraulischer Druck auf die
rechte Kupplung 31 R zur Übertragung variabler Drehmomente angelegt, die
mit dem kurvenäußeren Hinterrad 9 R des Drehkreises verbunden ist, als
auf die linke Kupplung 31 L zur Übertragung variabler Drehmomente, die
mit dem kurveninneren Hinterrad 9 L des Drehkreises verbunden ist, so daß
auf das rechte hintere Antriebsrad 9 R eine größere Antriebskraft
übertragen wird.
Weil das Sonnenrad 27 L des linken Drehzahl-erhöhenden Planetenradgetrie
bes 22 L drehfest gehalten ist, wenn das Gehäuse 21 rotiert, rotieren die
Planentenräder 24 L um ihre eigenen Achsen und um die Ausgangswelle 28,
wobei Drehkraft vom Hohlrad 23 L und den Planetenrädern 24 L zu dem
Planetenradträger 26 und dadurch auf die Ausgangswelle 28 übertragen
wird.
Wenn das Motorfahrzeug eine Kurve fährt, wird daher Drehkraft auf die
vorderen und hinteren Antriebsräder so übertragen, daß durch das
Drehzahl-erhöhende Planetengetriebe 22 R die hinteren Antriebsräder 9 L, 9 R
schneller als die vorderen Antriebsräder 7 L, 7 R rotieren. Dies erlaubt,
zusammen mit der Tatsache, daß durch die Kupplungen 31 L, 31 R die größere
Antriebskraft zu dem kurvenäußeren hinteren Antriebsrad übertragen
wird, daß das Motorfahrzeug ein verbessertes Kurvenfahrverhalten hat.
Die Kupplungen 31 L, 31 R zur Übertragung variabler Drehmomente können so
gesteuert sein, daß die Drehzahl des kurveninneren Antriebsrades
ansteigt und eine größere Antriebskraft auf das Kurveninnere Antriebsrad
überträgt, wenn das Motorfahrzeug bei hoher Drehzahl eine Kurve fährt.
Auch wenn die Drehzahlsteuereinrichtung 20 in der oben beschriebenen
Ausführung koaxial zu den hinteren Antriebsrädern 9 L, 9 R angeordnet ist,
kann sie auch koaxial zu den vorderen Antriebsrädern 7 L, 7 R oder
koaxial zu der Vortriebswelle 17 zwischen den vorderen und hinteren
Antriebsrädern angeordnet sein.
Die Sonnenräder 27 L, 27 R können fest mit der Ausgangswelle 28 verbunden
sein, und die zwei Sätze von Planetenrädern 24 L, 24 R können unabhängig
voneinander durch Planetenradträger gehalten sein, und diese Planeten
radträger können selektiv und unabhängig voneinander durch entsprechende
Kupplungen drehfest gehalten werden.
Die vorliegende Erfindung kann ebenso bei einem Motorfahrzeug mit
Vierradantrieb angewendet werden, bei dem die hinteren Antriebsräder
9 R, 9 L als vordere Antriebsräder und die vorderen Antriebsräder 7 L, 7 R
als hintere Antriebsräder dienen.
Im Folgenden wird eine Kraftübertragungseinrichtung für ein Motorfahr
zeug mit Vierradantrieb gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels der
Erfindung an Fig. 5 bis 7 beschrieben. In dem zweiten Ausführungs
beispiel sind zwischen den Sonnenrädern des Planeteradgetriebes und den
Kupplungen zur Übertragung variabler Drehmomente Einwegkupplungen in der
Drehzahlsteuereinrichtung gemäß des ersten Ausführungsbeispiels angeordnet.
Gemäß Fig. 5 wird die Antriebskraft einer Antriebseinheit oder eines
Motors 101 durch ein Getriebe 102 in der Drehzahl geändert, und von
einer Ausgangswelle davon durch ein Getriebe 103 auf ein Differential
104 übertragen, von dem die Kraft zu linken und rechten vorderen
Antriebsrädern 105 L, 105 R übertragen wird. Die Antriebskraft wird außerdem
von dem Differential 104 durch ein Getriebe 106 und eine Vorbetriebswelle
107 auf die Drehzahlsteuereinrichtung 110 übertragen.
Gemäß Fig. 6 enthält die Drehzahlsteuereinrichtung 110 ein Differentialgehäuse
111, ein linkes und rechtes Kupplungsgehäuse 112 L, 112 R, die an
dem Differentialgehäuse 111 befestigt sind, eine Eingangswelle 113,
welche drehbar in dem Differentialgehäuse 111 gelagert ist, ein einteilig
mit dem der Eingangswelle gebildetes Kegelrad 114, ein in dem
Differentialgehäuse 111 angeordnetes Gehäuse 115, ein auf dem Gehäuse
115 befestigtes Kegelrad 116, welches in das Kegelrad 114 kämmend
eingreift, und ein auf dem Gehäuse 115 befestigter seitlicher Deckel
117.
Die Eingangswelle 113 ist mit dem hinteren Ende der Vortriebswelle 107
verbunden. Die Drehkraft der Vortriebswelle 107 wird durch die Eingangswelle
113 und die Kegelräder 114, 116 auf das Gehäuse 115 übertragen.
Das Gehäuse 115 enthält ein Paar linker und rechter Planetenradgetriebe
121 L, 121 R.
Die Planetenradgetriebe 121 L, 121 R enthalten ein Paar linke und rechte
Hohlräder 122 L, 122 R, die auf der Innenfläche des Gehäuses 115 befestigt
sind, zwei Sätze von Planetenrädern 123 L, 123 R, und ein Paar Sonnenräder
124 L, 124 R. Die Planetenräder 123 L, 123 R sind drehbar durch Rollenlager
125 L, 125 R (Fig. 7) auf einer Ritzelachse 126 gelagert, die in einem
Planetenradträger 131 in Form eines einteiligen Gehäuses gelagert sind.
Gemäß Fig. 7 enthält der Planetenradträger 131 eine Trommel 132, mit
linken und rechten Fenstern 133 L, 133 R, in denen die Planetenräder 123 L,
123 R angeordnet sind, und sind in linken und rechten Wänden 134 L, 134 R
vorgesehenen Achsenlöcher 135 L, 135 R, die die Enden der Ritzelachse 126
aufnehmen. Die Trommel 132 hat außerdem eine einwärtsgewandte innere
Flanke 136, deren Innendurchmesser kleiner als die Innendurchmesser der
Wände 134 L, 134 R sind. Auf der Innenfläche der einwärts gewandten Flanke
136 sind Keilnuten 137 und ein Achsenloch 138 vorgesehen, in dem die
Ritzelachse 126 gehalten ist.
Eine im Gehäuse 115 angeordnete Hauptachse 141 ist mit einer auswärtsgewandten
inneren Flanke 142 und auf dessen Außenfläche mit Keilnuten 143
versehen. Die Keilnuten 143 greifen in die Keilnuten 137 der einwärtsgewandten
Flanke 136 ein.
Um die Planetenradgetriebe 121 L, 121 R zusammenzusetzen, sind die Planetenräder
123 L, 123 R in Fenstern 133 L, 133 R des Planetenradgetriebes des
Planetenradträgers 131 angeordnet. Gegen die Enden der Planetenträger
123 L, 123 R sind Druckplatten 127 L, 127 R und 133 L, 133 R gehalten. Die
Ritzelachse 126 paßt in die Achslöcher 135 L, 138, 135 R, wobei innerhalb
der Planetengetriebe 123 L, 123 R die Rollenlager 125 L, 125 R angeordnet
sind. Die Ritzelachse 126 ist gegenüber dem Planetenradträger 131 durch
einen zentralen Stift 139 befestigt. Druckplatten 128 L, 128 R sind gegen
die Enden der Ritzelachse 126 gehalten.
Aus den Sonnenrädern 124 L, 124 R geformte Röhrenstücke 129 L, 129 R passen
über linke und rechte Teile der Hauptachse 141, zwischen denen Rollenlager
144 L, 144 R liegen. Zwischen den Sonnenrädern 124 L, 124 R und der
auswärtsgerichteten Flanke 142 liegen Drucklager 145 L, 145 R. Gegen die
Außenseiten der Sonnenräder 124 L, 124 R sind Drucklager 146 L, 146 R gehalten.
Die einwärtsgerichtete Flanke 136 des Planetenradträgers 131 und die
auswärtsgerichtete Flanke 142 der Hauptachse 141 sind miteinander durch
Keilnuten 137, 143 verbunden. Diese Anordnung wird dann in das Gehäuse
115 eingesetzt, wobei die Zahnräder der Planetenradgetriebe 121 L, 121 R
kämmend ineinander eingreifen. Das Gehäuse 115, in dem die Röhrenstücke
129 L, 129 R durch Rollenlager 147 L, 147 R drehbar gehalten sind, der Seitendeckel
117, und das Kegelrad 116 sind durch Bolzen 148 miteinander
verbunden.
Im ersten Ausführungsbeispiel haben die linken und rechten Planetenradgetriebe
121 L, 121 R unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse. Das linke
Planetenradgetriebe 121 L dient als Drehzahl-erhöhendes Planetenradgetriebe,
während das rechte Planetenradgetriebe 121 R als Geschwindigkeits-
angleichendes Planetenradgetriebe dient.
Gemäß Fig. 6 passen die Flankenteile 149 L, 149 R durch Sägeverzahnungen
über die äußeren Enden der Röhrenteile 129 L, 129 R. Auf die Außenfläche
des Flankenteils 149 L sind eine Einwegkupplung 151 L und eine Kontrollkupplung
152 L montiert. Auf die Außenfläche des Flankenteils 149 R sind
eine Einwegkupplung 151 R und eine Steuerkupplung 152 R montiert.
Die linke Einwegkupplung 151 L ist zwischen einem Flankenteil 149 L und
einem Röhrenteil 153 R angeordnet. Wenn sich das Flankenteil 149 L in
einer Richtung dreht, verbindet die Einwegkupplung 151 L das Flankenteil
149 L mit Röhrenteil 153 L. Wenn sich das Flankenteil 149 L in
entgegengesetzter Richtung dreht, trennt die Einwegkupplung 151 L das
Flankenteil 149 L von dem Röhrenteil 153 L. Die rechte Einwegkupplung 151 R
ist zwischen dem Flankenteil 149 R und dem Gehäuse 111 angeordnet. Wenn
sich das Flankenteil 149 R in einer Richtung dreht, verbindet die
Einwegkupplung 151 R das Flankenteil 149 R mit dem Gehäuse 111. Wenn sich
das Flankenteil 149 R in entgegengesetzter Richtung dreht, trennt die
Einwegkupplung 151 R das Flankenteil 149 R von dem Gehäuse 111. Durch
diese Wirkung der Einwegkupplung 151 L kann sich das Flankenteil 149 R
relativ zu dem Röhrenteil 153 L in nur einer Richtung drehen, während
die Einwegkupplung 151 R dem Flankenteil 149 R eine Drehung gegenüber dem
Gehäuse 111 in nur einer Richtung erlaubt.
Die linke Steuerkupplung 152 L ist zwischen dem Röhrenteil 153 L und dem
Kupplungsgehäuse 118 an dem Gehäue 111 befestigt, während die rechte
Steuerkupplung 152 R zwischen dem Flankenteil 149 R und dem Gehäuse 111
angeordnet ist. Die linke Steuerkupplung 152 L hat Reibplatten, deren
innere Platten 154 L durch Sägeverzahnungen mit dem Röhrenteil 153 L
befestigt, und deren äußere Platten 156 L durch Sägeverzahnungen in einem
Kupplungsäußeren 155 L des Kupplungsgehäuses 118 befestigt sind. Das
Kupplungsgehäuse 118 hat einen Zylinder 157 L, in dem ein Kolben 158 L
verschiebbar gehalten ist. Die rechte Steuerkupplung 152 R hat Reibplatten,
deren innere Platte 154 R durch Sägeverzahnungen über einem
Flankenteil 149 R befestigt ist. Eine äußere Platte 156 R ist durch
Sägeverzahnung in einem Kupplungsäußeren 155 R des Gehäuses 111 befestigt.
Das Gehäuse 111 hat einen Zylinder 157 R, in dem ein Kolben 158 R
verschiebbar gehalten ist.
Der Seitendeckel 117 des Differentialgehäuses 115 ist auf dem Kupplungsgehäuse
118 durch ein Kugellager 119 L gehalten. Das um die rechte
Einwegkupplung 151 R angeordnete Röhrenstück 153 R ist durch Sägeverzahnung
im Gehäuse 111 befestigt. Das Differentialgehäuse 115 ist auf dem
Röhrenstück 153 R durch ein Kugellager 119 R gehalten.
Die Einwegkupplung 151 R, und die parallel zur Einwegkupplung 151 R
angeordnete Steuerkupplung 152 R, bilden im Verbund eine Drehzahl-
angleichende Kupplungsanordnung. Die Einwegkupplung 151 L und die in
Serie mit der Einwegkupplung 151 L angeordnete Steuerkupplung 152 L bilden
im Verbund eine Drehzahl-erhöhende Kupplungsanordnung.
Über den linken und rechten Enden der Hauptachse 141 sind durch
Sägeverzahnungen Flankenteile 159 L, 159 R befestigt. Zwischen den Flankenteilen
159 L, 159 R und Ausgangswellen 171 L, 171 R sind Kupplungen zur
Übertragung variabler Drehmomente 161 L, 161 R angeordnet. Die Kupplungen
zur Übertragung variabler Drehmomente 161 L, 161 R sind einander in der
Konstruktion identisch und haben Reibplatten, mit äußeren Platten
163 L, 163 R, die im Kupplungsäußeren 162 L, 162 R der Flankenteile 159 L, 159 R
befestigt sind und mit inneren Platten 166 L, 166 R, die durch Sägeverzahnungen
über dem Kupplungsinneren 165 L, 165 R der Flankenteile 164 L, 164 R
befestigt sind, die durch Sägeverzahnungen auf den Ausgangswellen
17 L, 171 R befestigt sind. Die Kupplungsgehäuse 112 L, 112 R haben Zylinder
167 L, 167 R mit darin verschiebbar gehaltenen Kolben 168 L, 168 R. Zwischen
den Kolben 168 L, 168 R und den Reibplatten sind Druckstücke 169 L, 169 R
angeordnet.
Die Ausgangswellen 171 L, 171 R sind in den Kupplungsgehäusen 112 L, 112 R
durch Kugellager 172 L, 172 R drehbar gelagert, und mit den linken und
rechten Antriebsachsen 108 L, 108 R verbunden, die mit den hinteren
Antriebsrädern 109 L, 109 R verbunden sind.
Die Steuereinrichtung 110 ist gemäß Fig. 5 in dem Motorfahrzeug mit
Vierradantrieb befestigt. Wenn das Motorfahrzeug geradeaus fährt, ist die
rechte Steuerkupplung 152 R ausgerückt (off) und die linke Steuerkupplung
152 L ist ebenfalls ausgerückt (off).
Wenn die Drehzahl der vorderen Antriebsräder 105 L, 105 R höher als die der
hinteren Antriebsräder 109 L, 109 R ist, hält die Einwegkupplung 151 R das
Sonnenrad 124 R des Drehzahl-angleichenden Planetenradgetriebes 121 R auf
dem Gehäuse 111, wodurch die Antriebskraft auf die hinteren Antriebsräder
109 L, 109 R übertragen wird.
Hierbei wird an den Zylindern 167 L, R der linken und rechten Kupplungen
zur Übertragung variabler Drehmomente 161 L, R ein gleicher hydraulischer
Druck angelegt, um die Kolben 168 L, R aus den Zylindern 167 L, R zu
bewegen, um die Kräfte, mit denen die Reibplatten 163 L, 166 L und
163 R, 166 R wirken, anzugleichen. Hierdurch können die an die hinteren
Antriebsräder 109 L, R angelegten Antriebskräfte einander angeglichen
werden.
Hierdurch wird das an die Vortriebswelle 107, die Eingangswelle 113 und
die Kegelräder 114, 116 an das Gehäuse 115 angelegte Drehmoment durch
das Hohlrad 122 auf die Hauptwelle 141, die mit dem Planetenradträger
131 integral ist, übertragen, während die Planetenräder 123 R des rechten
Drehzahl-angleichenden Planetenradgetriebes 121 mit dem Sonnenrad 124 R
zusammengehalten sind und sich um die Hauptwelle 141 drehen. Das
Antriebsdrehmoment ist gleichmäßig von den linken und rechten Enden der
Hauptwelle 141 durch die Flankenteile 159 L, R, die Kupplungen zur
Übertragung variabler Drehmomente 161 L, R und Flankenteile 164 L, R auf
die Ausgangswellen 171 L, R übertragen, wodurch die Antriebsachsen 108 L, R
die linken und rechten Antriebsräder 109 L, R mit gleicher Geschwindigkeit
antreiben. Das Motorfahrzeug fährt nun in Geradeausfahrt insbesondere
bei hoher Geschwindigkeit stabil.
Wenn die Drehzahl der vorderen Antriebsräder 105 L, R niedriger als die
der hinteren Antriebsräder 109 L, R ist, ist das Sonnenrad 124 R frei
drehbar gehalten, wodurch die Übertragung der Antriebskraft auf die
hinteren Antriebsräder 109 L, R unterbrochen ist. Insbesondere, wenn
starke Bremskraft auf die vorderen Antriebsräder 105 L, R übertragen wird,
wenn das Motorfahrzeug gebremst wird, wird eine Übertragung starker
Bremskraft auf die hinteren Antriebsräder 109 L, R und dadurch ein
Blockieren der hinteren Antriebsräder verhindert.
Wenn auf die hinteren Antriebsräder 109 L, R Motorbremskraft angelegt
wird, d. h. wenn die hinteren Antriebsräder 109 L, R durch die Straßenoberfläche
angetrieben werden, und wenn das Motorfahrzeug rückwärts
fährt, so erlaubt die Einwegkupplung 151 R dem Sonnenrad 124 R eine freie
Rotation, wodurch die hinteren Antriebsräder 109 L, R frei laufen. Wenn
die hinteren Antriebsräder 109 L, R durch Bremsen des Motors gebremst
werden sollen, oder bei Rückwärtsfahrt des Motorfahrzeugs Antriebskraft
auf die hinteren Antriebsräder 109 L, R übertragen werden soll, wird auf
den Zylinder 157 R ein hydraulischer Druck angelegt, um den Kolben 158 R
herauszudrücken und die Reibplatten 154 R, 156 R zu verbinden. Die linke
Steuerkupplung 152 R ist nun eingerückt (on) um die Flankenteile 149 R und
die Röhrenstücke 129 R mit dem Sonnenrad 124 R des Drehzahl-angleichenden
Planetenradgetriebes 121 R ohne Rücksicht auf die Einwegkupplung 151 R
drehfest zu halten, so daß die Bremskraft und die Antriebskraft auf die
hinteren Antriebsräder 109 L, R übertragen werden kann.
Wenn das Motorfahrzeug eine Kurve fährt, wird hydraulischer Druck an dem
Zylinder 157 L angelegt, um den Kolben 158 L herauszubewegen, und die
linke Steuerkupplung 152 L einzurücken. Durch das Flankenteil 159 L und
das Röhrenteil 129 L ist das Sonnenrad 124 L des Geschwindigkeits-
erhöhenden Planetenradgetriebes 121 L drehfest gehalten. Hierbei ist
gleichzeitig die rechte Steuerkupplung 152 R ausgerückt. Wenn das Fahrzeug
eine linke Kurve fährt, wird ein höherer hydraulischer Druck auf
die rechte Kupplung zur Übertragung variabler Drehmomente 116 R angelegt,
die mit dem kurvenäußeren hinteren Antriebsrad des Drehkreises verbunden
ist, als auf die mit dem kurveninneren Rad des Drehkreises verbundene
Kupplung zur Übertragung variabler Drehmomente 161 L, so daß auch das
hintere rechte Antriebsrad 109 R eine größere Antriebskraft angelegt
wird.
Die Drehkraft des Gehäuses 115 wird vom Hohlrad 122 L durch die
Planetenräder 123 L des linken Drehzahl-erhöhenden Planetenradgetriebes
121 L mit dem drehfest gehaltenen Sonnenrad 124 L und außerdem das
Planetenrad 131 der Hauptachse 141 übertragen. Weil das Sonnenrad 124 L
des Drehzahl-angleichenden Planetenradgetriebes 121 R in der gegenüber der
oben beschriebenen Weise entgegengesetzten Richtung gegenüber der Drehung
des Planetenradträgers 131 gedreht wird, ist die Einwegkupplung 131 R
ausgerückt und es wird keine Kraft von den Planetenrädern 123 R übertragen.
Die Drehzahl-erhöhende Antriebskraft wird auf die rechte Ausgangswelle
171 R übertragen und die Drehzahl-reduzierte Antriebskraft wird auf die
linke Ausgangswelle 171 L durch linke und rechte Kupplungen zur Übertragung
variabler Drehmomente 161 L, R übertragen. Im Ergebnis dreht das
rechte hintere Antriebsrad 109 R schneller als das linke hintere
Antriebsrad 109 L.
Wenn das Motorfahrzeug bei angetriebenen Hinterrädern bei hoher Geschwindigkeit
während einer Kurvenfahrt bremst, und hierbei eine hohe Bremskraft
auf die vorderen Antriebsräder übertragen wird, so wird durch die
starke Bremskraft auf die vorderen Antriebsräder die Einwegkupplung 151 L
ausgerückt, wodurch die Übertragung der starken Bremskraft der vorderen
Antriebsräder auf die hinteren Antriebsräder unterbrochen wird. Hierdurch
verhindert die Einwegkupplung 151 L ein Blockieren der hinteren
Antriebsräder durch starke Bremskraft auf die Vorderräder unabhängig
davon, ob die Steuerkupplung 152 L gesteuert wird oder nicht.
Weil nur die Einwegkupplung 151 L ein Blockieren der hinteren Antriebsräder
durch starke Bremskraft auf die vorderen Antriebsräder verhindert,
während sich die hinteren Antriebsräder bei einer Kurvenfahrt schneller
drehen, und ebenfalls weil die Drehzahl-erhöhende Steuerkupplung 152 L
nur benutzt wird, um zwischen dem Drehzahl-angleichenden Modus und dem
Drehzahl-erhöhenden Modus zu schalten, ist die gesamte Steuereinrichtung
vereinfacht.
Im Folgenden wird eine Kraftübertragungseinrichtung für ein Motorfahrzeug
mit Vierradantrieb gemäß eines dritten Ausführungsbeispiels der
Erfindung anhand der Fig. 8 beschrieben. Bei dem dritten Ausführungsbeispiel
ist das Sonnenrad des Drehzahl-angleichenden Planetenradgetriebes
der Drehzahlsteuereinrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel durch
eine Einwegkupplung geregelt, die dem Sonnenrad nur eine Drehung in
einer Richtung erlaubt.
Gemäß Fig. 8 enthält die Drehzahlsteuereinrichtung 250 ein Paar linker
und rechter Planetenradgetriebe 253 L, R, welches zwischen einem Gehäuse
251 und einer Hauptwelle 252 gelagert ist. Die Planetenradgetriebe
253 L, R enthalten auf der Innenfläche des Gehäuses 251 angeordnete
Hohlräder 254 L, R zwei Sätze mehrerer Planetenräder 255 L, R, die auf
einem Planetenradträger 257 radial innerhalb der Hohlräder 254 L, R
gehalten sind und mit den Hohlrädern 254 L, R und zwei Sonnenrädern
256 L, R kämmend eingreifen, welche auf der Hauptwelle 252 innerhalb der
Planetenräder 255 L, R drehbar gehalten sind und mit den Planetenrädern
255 L, R kämmend eingreifen.
Das Sonnenrad 256 L des Drehzahl-erhöhenden Planetenradgetriebes 253 L
kann durch eine Kupplung 258 drehfest gehalten werden, die selektiv
eingerückt (on) und ausgerückt (off) werden kann. Das Sonnenrad 256 R des
Drehzahl-angleichenden Planetenradgetriebes 253 R kann durch eine Einwegkupplung
259 nur dann drehfest gehalten werden, wenn vorwärtsgerichtete
Antriebskraft übertragen wird, und wenn das Motorfahrzeug nicht gebremst
ist.
Die Drehzahlsteuereinrichtung 250 ist in dem Übertragungsweg angeordnet,
in dem Antriebskraft von der Antriebseinheit des Motorfahrzeugs mit
Vierradantrieb gemäß Fig. 1 auf die hinteren Antriebsräder übertragen
wird.
Wenn das Motorfahrzeug geradeaus fährt, ist die Drehzahl-erhöhende
Kupplung 258 ausgerückt. Die Drehung des Gehäuses 251 wird durch
Planetenräder 255 R und den Planetenradträgern 257 des Drehzahl-angleichenden
Planetenradgetriebes 253 auf die Ausgangswelle 252 übertragen.
Hierbei sind linke und rechte Kupplungen zur Übertragung variabler
Drehmomente 211L, R im hinteren Differential 210, die mit Ausgangswelle
252 verbunden sind, so geregelt, daß ihre Eingriffkräfte einander gleich
sind.
Wenn das Motorfahrzeug eine Kurve fährt, ist die Drehzahl-erhöhende
Kupplung 258 eingerückt, um Drehkraft durch die Planetenräder 255 L und
den Planetenradträger 257 des Drehzahl-erhöhenden Planetenradgetriebes
253 L auf die Aufgangswelle 252 zu übertragen. Hierbei sind die linken
und rechten Kupplungen zur Übertragung variabler Drehmomente 211 L, R so
geregelt, daß zu dem kurvenäußeren Hinterrad des Drehkreises eine große
Antriebskraft angelegt wird.
Die Drehzahl-erhöhende Kupplung 258 ist eine Kupplung, die selektiv ein-
und ausgerückt werden kann. Die Drehzahl-angleichende Kupplung 259 ist
hingegen eine Einwegkupplung. Weil die Einwegkupplung nicht geregelt
werden muß, kann der Drehzahl-angleichende Modus und der Drehzahl-
erhöhende Modus einfach gewählt werden, wenn nur die Drehzahl-erhöhende
Kupplung 258 geregelt ist. Hierdurch ist die kupplungssteuernde Einrichtung
noch einfacher als die Anordnung gemäß Fig. 11, die zwei Drehzahl-
angleichende und erhöhende Kupplungen 217, 218 benötigt, die geregelt
werden müssen.
Weil die Einwegkupplung 259 angewendet wird, ist die gesamte Struktur
der Vorrichtung vereinfacht und in Größe reduziert. Weil ein Schalten
zwischen den Drehzahl-angleichenden und -erhöhenden Modi durch die
Einwegkupplung 259 weich einsetzt, wird ein Schock bei einer Drehzahländerung
vermindert.
Zwischen den Teilen einer Vortriebswelle, die den Antriebsmechanismus
für die vorderen Antriebsräder und den Antriebsmechanismus für die
hinteren Antriebsräder verbindet, ist eine im Folgenden beschriebene
Drehzahlsteuerung angeordnet. Gemäß Fig. 10 ist zwischen Eingangs-
und Ausgangswelle 222, 223 und einer Gegenwelle 224, ein
Drehzahl-erhöhendes Getriebe 225 angeordnet. Das Drehzahl-erhöhende
Getriebe 225 enthält ein mit dem Hinterende der Eingangswelle 222
integriertes Getriebe 226, ein mit den Vorder- und Hinterenden der
Gegenwelle 224 integriertes Getriebe 227, 228, und ein auf der Ausgangswelle
223 drehbar gehaltenes Getriebe 229. Zwischen dem Endgetriebe 229
und der Ausgangswelle 223 ist in Form einer hydraulisch betriebenen
Mehrscheibenkupplung eine Drehzahl-erhöhende Steuerkupplung 231 angeordnet.
Die Steuerkupplung 231 enthält eine Mehrzahl axial aufeinander geschichteter
innerer und äußerer Platten 235, 236, die über eine mit dem
Endgetriebe 229 integrierte innere Nabe 233 sitzen, und die in einer
äußeren Nabe 234 sitzen, die über einem Vorderteil der Ausgangswelle 223
durch Sägeverzahnungen oder dergleichen verbunden sind. Das Endgetriebe
229 ist auf einem Mittelteil der Ausgangswelle 223 durch ein Kugellager
232 drehbar gehalten. Die äußere Nabe 254 hat einen Kolben 237, der in
einer hydraulischen Druckkammer 238 verschiebbar gehalten und durch
eine Rückholfeder 239 belastet ist.
Zwischen der äußeren Nabe 234, der Steuerkupplung 231 und dem Getriebe
226 auf dem Hinterende der Eingangswelle 222 ist eine Einwegkupplung 241
angeordnet. Die Einwegkupplung 241 dient zur Übertragung von Drehmoment
von der Eingangswelle 222 auf die Ausgangswelle 223, wenn das Motorfahrzeug
geradeaus fährt, so daß sich die vorderen und hinteren Antriebsräder
mit gleicher Drehzahl drehen.
Die hydraulische Druckkammer 238 ist mit Drucköl aus einer hydraulischen
Druckquelle (nicht gezeigt) durch einen im Gehäuse 221 vorgesehenen
Ölkanal (nicht gezeigt), eine in der Ausgangswelle 223 vorgesehenen
radialen Ölkanal 242, einen in der Ausgangswelle 223 vorgesehenen
axialen Ölkanal 243, einen in der Ausgangswelle 223 vorgesehenen
radialen Ölkanal 244 und eine im radialen Innenteil der äußeren Nabe 234
vorgesehenen schrägen Ölkanal versorgt. Der Kolben 237 wird nun gegen
die Wirkung der Rückholfeder 239 nach rechts bewegt, um die inneren und
äußeren Platten 235, 236 zum Aufbau von Reibwirkung gegeneinander zu
drücken.
Die so konstruierte Drehzahlsteuereinrichtung 220 ist in der Drehkraft
von der Antriebseinheit des Motorfahrzeugs mit Vierradantrieb gemäß
Fig. 9 auf dessen hintere Antriebsräder übertragenden Weg angeordnet.
Gemäß Fig. 9 wird ein Drehmoment von der Antriebseinheit oder dem Motor
201 in der Drehzahl durch eine Übersetzung 202 geändert und von einer
Ausgangswelle davon, durch einen Getriebestrang 203 auf ein Differential
204, übertragen, von dem Kraft zu linken und rechten vorderen Antriebsrädern
205 L, 205 R übertragen wird. Das Drehmoment wird außerdem vom
Differential 304 durch einen Getriebestrang 306, einen Vortriebswellenteil
207, die Drehzahlsteuereinrichtung 220, ein Vortriebswellenteil
208, einen Getriebestrang 209, ein hinteres Differential 210, und
Antriebsachsen 212 L, 212 R auf hintere Antriebsräder 213 L, 213 R übertragen.
Wenn das Motorfahrzeug geradeaus fährt, ist die Drehzahl-erhöhende
Kupplung 231 ausgerückt. Die Drehung der Ausgangswelle 222 wird durch
die Einwegkupplung 241 und die Außennabe 234 auf die Ausgangswelle 223
übertragen. Wenn das Motorfahrzeug eine Kurve fährt, ist die Drehzahl-
erhöhende Kupplung 231 eingerückt, um Drehmoment durch die Eingangswelle
222, die Getriebe 226, 227, 228, 229 und die Kupplung 231 auf die Ausgangswelle
223 zu übertragen.
Die Drehzahlsteuereinrichtung 220 ist einfacher als die Anordnung gemäß
Fig. 11, die sowohl Drehzahl-angleichende als auch Drehzahl-erhöhende
Kupplungen 217, 218 benötigt.
Gemäß der Erfindung ist eine Drehzahlsteuereinrichtung mit zwei Planetenradgetrieben
in einem Gehäuse eingebaut und kompakt und leichtgewichtig.
Eines der beiden Planetenradgetriebe hat ein Drehzahl-erhöhendes
Übersetzungsverhältnis. Wenn die den Sonnenrädern des Planetenradgetriebes
zugeordneten Kupplungen selektiv ein- und ausgerückt werden, kann
entweder ein Drehzahl-angleichender oder -erhöhender Modus gewählt
werden, um die Fahreigenschaften eines Motorfahrzeugs mit Vierradantrieb
zu verbessern, auf dem eine Drehzahlsteuereinrichtung vorgesehen ist.
Zwei entsprechenden Ausgangswellen zugeordnete Kupplungen zur Übertragung
variabler Drehmomente sind zur Verteilung von Antriebskraft auf die
vorderen und hinteren Antriebsräder gesteuert.
Eine andere Drehzahlsteuereinrichtung gemäß der Erfindung hat Drehzahl-
erhöhende Kupplungen, welche eine Steuerkupplung und eine Einwegkupplung
zur Übertragung von Antriebskraft von den vorderen Antriebsrädern auf
die hinteren Antriebsräder halten. Wenn auf die vorderen Antriebsräder
starke Bremskraft ausgeübt wird, und sich während einer Kurvenfahrt die
hinteren Antriebsräder schneller drehen, wird durch die Einwegkupplung
ein Blockieren der hinteren Antriebsräder durch starke auf die vorderen
Antriebsräder wirkende Bremskraft verhindert, unabhängig davon ob die
Steuerkupplung eingerückt oder ausgerückt ist. Die Steuereinrichtung für
die Kupplung ist dadurch vereinfacht. Eine weitere Steuereinrichtung
enthält eine Drehzahl-erhöhende Steuerkupplung, die selektiv ein- und
ausgerückt werden kann, und eine Drehzahl-angleichende Einwegkupplung.
Das Umschalten zwischen dem Drehzahl-angleichenden und -erhöhenden Modus
kann durch einfaches Steuern der Drehzahl-erhöhenden Kupplung erreicht
werden. Die Drehzahlsteuereinrichtung ist daher vereinfacht. Der
Gebrauch der Einwegkupplung macht die Steuereinrichtung einfacher und
kleiner. Wenn eine der beiden Kupplungen eine Einwegkupplung ist, kann
ein weicher Übergang zwischen Drehzahl-angleichendem und erhöhendem
Modus erreicht werden, wobei ein Schock bei einem solchen Übergang
minimiert wird. Ein Blockieren der hinteren Antriebsräder durch starke,
auf die vorderen Antriebsräder angelegte Bremskraft wird außerdem
verhindert, so daß das Motorfahrzeug stabil fährt.
Claims (8)
1. Kraftübertragungseinrichtung zur Verteilung der Antriebskraft einer
Antriebseinheit (1; 101) eines Motorfahrzeugs mit Vierradantrieb zu
vorderen (7 L, R; 105 L, R) und hinteren (9 L, R; 109 L, R) Antriebsrädern,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gehäuse (21; 115) von der Antriebseinheit (1; 101) durch Antriebskraft rotierend angetrieben ist,
daß eine Ausgangswelle (28; 141) im Gehäuse (21; 115) angeordnet ist,
daß zwischen dem Gehäuse (21; 115) und der Ausgangswelle (28; 141) erste und zweite Planetenradgetriebe (22 L, R; 121 L, R) angeordnet sind,
daß die ersten und zweiten Planetenradgetriebe (22 L, R; 121 L, R) auf der Innenfläche des Gehäuses (21; 115) befestigte erste und zweite Hohlräder (23 L, R; 122 L, R) aufweisen,
daß den ersten und zweiten Hohlrädern (23 L, R; 122 L, R) erste und zweite Sonnenräder (27 L, R; 124 L, R) zugeordnet sind,
daß erste und zweite Planetenräder (24 L, R; 123 L, R) vorgesehen sind, die in das erste Hohlrad (23 R; 122 R) und das erste Sonnenrad (27 R; 124 R) bzw. das zweite Hohlrad (23 L; 122 L) und das zweite Sonnenrad (27 L; 124 L) kämmend eingreifen und um ihre eigenen Achsen und die Hohlräder (23 L, R; 122 L, R) drehbar sind,
daß ein Planetenradträger (26; 131) mit der Ausgangswelle (28; 141) verbunden ist,
daß die ersten und zweiten Planetenräder (24 L, R; 123 L, R) drehbar auf dem Planetenradträger (26; 131) gehalten sind,
daß die ersten und zweiten Planetenradgetriebe (22 L, R; 121 L, R) unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse haben, von denen das eine Übersetzungsverhältnis so ausgewählt ist, daß sich die hinteren Antriebsräder (9 L, R; 109 L, R) schneller als die vorderen Antriebsräder (7 L, R; 105 L, R) drehen,
daß erste und zweite Kupplungen (29 L, R; 152 L, R) mit den ersten und zweiten Sonnenrädern (27 L, R; 124 L, R) so verbunden sind, daß sie selektiv an die ersten oder die zweiten Sonnenräder (27 L, R; 124 L, R) drehfest zu kuppeln sind, damit die ersten oder die Planetenradgetriebe (22 L, R; 121 L, R) die Antriebskraft übertragen können, und
daß ein Paar Kupplungen zur Übertragung variabler Drehmomente (31 L, R; 161 L, R) mit den Enden der Ausgangswelle (28; 141) verbunden ist.
daß ein Gehäuse (21; 115) von der Antriebseinheit (1; 101) durch Antriebskraft rotierend angetrieben ist,
daß eine Ausgangswelle (28; 141) im Gehäuse (21; 115) angeordnet ist,
daß zwischen dem Gehäuse (21; 115) und der Ausgangswelle (28; 141) erste und zweite Planetenradgetriebe (22 L, R; 121 L, R) angeordnet sind,
daß die ersten und zweiten Planetenradgetriebe (22 L, R; 121 L, R) auf der Innenfläche des Gehäuses (21; 115) befestigte erste und zweite Hohlräder (23 L, R; 122 L, R) aufweisen,
daß den ersten und zweiten Hohlrädern (23 L, R; 122 L, R) erste und zweite Sonnenräder (27 L, R; 124 L, R) zugeordnet sind,
daß erste und zweite Planetenräder (24 L, R; 123 L, R) vorgesehen sind, die in das erste Hohlrad (23 R; 122 R) und das erste Sonnenrad (27 R; 124 R) bzw. das zweite Hohlrad (23 L; 122 L) und das zweite Sonnenrad (27 L; 124 L) kämmend eingreifen und um ihre eigenen Achsen und die Hohlräder (23 L, R; 122 L, R) drehbar sind,
daß ein Planetenradträger (26; 131) mit der Ausgangswelle (28; 141) verbunden ist,
daß die ersten und zweiten Planetenräder (24 L, R; 123 L, R) drehbar auf dem Planetenradträger (26; 131) gehalten sind,
daß die ersten und zweiten Planetenradgetriebe (22 L, R; 121 L, R) unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse haben, von denen das eine Übersetzungsverhältnis so ausgewählt ist, daß sich die hinteren Antriebsräder (9 L, R; 109 L, R) schneller als die vorderen Antriebsräder (7 L, R; 105 L, R) drehen,
daß erste und zweite Kupplungen (29 L, R; 152 L, R) mit den ersten und zweiten Sonnenrädern (27 L, R; 124 L, R) so verbunden sind, daß sie selektiv an die ersten oder die zweiten Sonnenräder (27 L, R; 124 L, R) drehfest zu kuppeln sind, damit die ersten oder die Planetenradgetriebe (22 L, R; 121 L, R) die Antriebskraft übertragen können, und
daß ein Paar Kupplungen zur Übertragung variabler Drehmomente (31 L, R; 161 L, R) mit den Enden der Ausgangswelle (28; 141) verbunden ist.
2. Kraftübertragungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten und zweiten Kupplungen (29 L, R; 152 L, R) selektiv ein- und
ausgerückt werden können.
3. Kraftübertragungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Übersetzungsverhältnis des ersten Planetenradgetriebes (22 L, R;
121 L, R) so gewählt ist, daß sich die vorderen (7 L, R; 105 L, R) und die
hinteren (9 L, R; 109 L, R) Antriebsräder mit der gleichen Drehzahl drehen,
und daß das Übersetzungsverhältnis des zweiten Planetenradgetriebes (22 L;
121 L) so gewählt ist, daß sich die hinteren Antriebsräder (9 L, R; 109 L, R)
schneller als die vorderen Antriebsräder (7 L, R; 105 L, R) drehen.
4. Kraftübertragungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Kupplung (152 L) selektiv ein- und ausgerückt werden kann,
und daß in Reihe mit dieser Kupplung (152 L) eine Einwegkupplung (151 L)
geschaltet ist, die das zweite Sonnenrad (124 L) nur dann mit der
Kupplung (152 L) verbindet, wenn auf das zweite Sonnenrad (124 L) ein
Drehmoment in einer Richtung ausgeübt wird, in der Antriebskraft von der
Antriebseinheit (101) zu den hinteren Antriebsrädern (109 L, R) übertragen
wird.
5. Kraftübertragungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Kupplung (152 R) selektiv ein- und ausgerückt werden kann
und parallel zu dieser Kupplung (152 R) eine Einwegkupplung (151 R) liegt,
die das erste Sonnenrad (154 R) nur dann drehfest hält, wenn auf das
erste Sonnenrad (124 R) ein Drehmoment in einer Richtung ausgeübt wird,
in der Antriebskraft von den vorderen Antriebsrädern (105 L, R) auf die
hinteren Antriebsräder (109 L, R) übertragen wird.
6. Kraftübertragungseinrichtung mit einem Kraftübertragungsweg zwischen
einer Antriebseinheit (101; 201) eines Motorfahrzeugs mit Vierradantrieb
und dessen hinteren Antriebsrädern (109 L, R, 213 L, R) dadurch
gekennzeichnet,
daß ein erstes Planetenradgetriebe (121 R, 253 R) zur Übertragung eines Drehmoments vorgesehen ist, das die Drehzahl der vorderen Antriebsräder (105 L, R; 205 L, R) im wesentlichen gleich der Drehzahl der hinteren Antriebsräder (109 L, R; 213 L, R) hält,
daß ein zweites Planetenradgetriebe (121 L; 253 L) zur Übertragung eines Drehmoments vorgesehen ist, das die Drehzahl der hinteren Antriebsräder (109 L, R; 213 L, R) höher als die Drehzahl der vorderen Antriebsräder (105 L, R; 205 L, R) hält,
daß erste und zweite Kupplungen (152 L, R; 258, 259) mit den ersten und zweiten Planetenradgetrieben (121 L, R; 253 L, R) so verbunden sind, daß die ersten und zweiten Planetenradgetriebe (121 L, R; 253 L, R) selektiv in- und außer Eingriff gebracht werden können,
daß die zweite Kupplung (152 L; 258) selektiv ein- und ausgekuppelt werden kann,
daß eine Einwegkupplung (151 L) mit dieser zweiten Kupplung (152 L; 258) in Reihe liegt, um das zweite Sonnenrad (124 L; 256 L) mit dem zweiten Planetenradgetriebe (121 L; 253 L) zu verbinden, so daß die Antriebskraft von der Antriebseinheit (101; 201) nur zu den hinteren Antriebsrädern (109 L, R; 213 L, R) übertragen werden kann.
daß ein erstes Planetenradgetriebe (121 R, 253 R) zur Übertragung eines Drehmoments vorgesehen ist, das die Drehzahl der vorderen Antriebsräder (105 L, R; 205 L, R) im wesentlichen gleich der Drehzahl der hinteren Antriebsräder (109 L, R; 213 L, R) hält,
daß ein zweites Planetenradgetriebe (121 L; 253 L) zur Übertragung eines Drehmoments vorgesehen ist, das die Drehzahl der hinteren Antriebsräder (109 L, R; 213 L, R) höher als die Drehzahl der vorderen Antriebsräder (105 L, R; 205 L, R) hält,
daß erste und zweite Kupplungen (152 L, R; 258, 259) mit den ersten und zweiten Planetenradgetrieben (121 L, R; 253 L, R) so verbunden sind, daß die ersten und zweiten Planetenradgetriebe (121 L, R; 253 L, R) selektiv in- und außer Eingriff gebracht werden können,
daß die zweite Kupplung (152 L; 258) selektiv ein- und ausgekuppelt werden kann,
daß eine Einwegkupplung (151 L) mit dieser zweiten Kupplung (152 L; 258) in Reihe liegt, um das zweite Sonnenrad (124 L; 256 L) mit dem zweiten Planetenradgetriebe (121 L; 253 L) zu verbinden, so daß die Antriebskraft von der Antriebseinheit (101; 201) nur zu den hinteren Antriebsrädern (109 L, R; 213 L, R) übertragen werden kann.
7. Kraftübertragungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Kupplung (259) eine Einwegkupplung (259) ist, die dem
ersten Planetenradgetriebe (253 R) eine Übertragung eines Drehmoments von
den vorderen Antriebsrädern (205 L, R) nur zu den hinteren Antriebsrädern
(213 L, R) erlaubt.
8. Kraftübertragungseinrichtung mit einem Kraftübertragungsweg zwischen
einer Antriebseinheit (1; 101; 201) eines Motorfahrzeugs mit Vierradantrieb
und dessen hinteren Antriebsrädern (9 L, R; 109 L, R; 213 L, R),
dadurch gekennzeichnet,
daß ein erstes Planetenradgetriebe (22 R; 121 R; 253 R) zur Übertragung eines Drehmoments vorgesehen ist, das die Drehzahl der vorderen Antriebsräder (7 L, R; 105 L, R; 205 L, R) im wesentlichen gleich der Drehzahl der hinteren Antriebsräder (9 L, R; 109 L, R; 213 L, R) hält,
daß ein zweites Planetenradgetriebe (22 L; 121 L; 253 L) zur Übertragung eines Drehmoments vorgesehen ist, das die Drehzahl der hinteren Antriebsräder (9 L, R; 109 L, R; 213 L, R) größer als die der vorderen Antriebsräder (7 L, R; 105 L, R; 205 L, R) hält,
daß erste und zweite Kupplungen (29 L, R; 152 L, R; 258, 259) so mit den ersten und zweiten Planetenradgetrieben (22 L, R; 121 L, R; 253 L, R) verbunden sind, daß die ersten und zweiten Planetenradgetriebe (22 L, R; 121 L, R; 253 L, R) selektiv ein- und außer Betrieb genommen werden können,
daß die erste Kupplung (29 R; 152 R; 259) mit einer Einwegkupplung (151 R; 259) versehen ist, die dem ersten Planetenradgetriebe (22 R; 121 R; 253) eine Drehmomentübertragung nur von den vorderen Antriebsrädern (9 L, R; 105 L, R; 205 L, R) zu den hinteren Antriebsrädern (9 L, R; 109 L, R; 213 L, R) erlaubt und
daß die zweite Kupplung (29 L; 152 L; 258) selektiv ein- und ausgerückt werden kann.
daß ein erstes Planetenradgetriebe (22 R; 121 R; 253 R) zur Übertragung eines Drehmoments vorgesehen ist, das die Drehzahl der vorderen Antriebsräder (7 L, R; 105 L, R; 205 L, R) im wesentlichen gleich der Drehzahl der hinteren Antriebsräder (9 L, R; 109 L, R; 213 L, R) hält,
daß ein zweites Planetenradgetriebe (22 L; 121 L; 253 L) zur Übertragung eines Drehmoments vorgesehen ist, das die Drehzahl der hinteren Antriebsräder (9 L, R; 109 L, R; 213 L, R) größer als die der vorderen Antriebsräder (7 L, R; 105 L, R; 205 L, R) hält,
daß erste und zweite Kupplungen (29 L, R; 152 L, R; 258, 259) so mit den ersten und zweiten Planetenradgetrieben (22 L, R; 121 L, R; 253 L, R) verbunden sind, daß die ersten und zweiten Planetenradgetriebe (22 L, R; 121 L, R; 253 L, R) selektiv ein- und außer Betrieb genommen werden können,
daß die erste Kupplung (29 R; 152 R; 259) mit einer Einwegkupplung (151 R; 259) versehen ist, die dem ersten Planetenradgetriebe (22 R; 121 R; 253) eine Drehmomentübertragung nur von den vorderen Antriebsrädern (9 L, R; 105 L, R; 205 L, R) zu den hinteren Antriebsrädern (9 L, R; 109 L, R; 213 L, R) erlaubt und
daß die zweite Kupplung (29 L; 152 L; 258) selektiv ein- und ausgerückt werden kann.
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