DE3922906A1 - Verfahren zum einbringen von nachgiebigen gebirgsankern und gebirgsanker zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum einbringen von nachgiebigen gebirgsankern und gebirgsanker zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbringen
von nachgiebigen Gebirgsankern unter beengten räumlichen
Verhältnissen in vorher hergestellte Bohrlöcher, insbe
sondere zur Sicherung der Firste und der Stöße sowie des
Hangenden im untertägigen Berg- und Tunnelbau durch Ein
führen und Festlegen bzw. Verspannen eines biegefähigen
Stranges oder Seiles zwischen Bohrlochmund und Bohrloch
sohle. Die Erfindung betrifft außerdem einen Gebirgsanker
zur Durchführung des Verfahrens mit der Länge und dem Durch
messer des Bohrloches angepaßten Abmessungen, bestehend
aus einem hochreißfesten oder biegsamen Strang oder Seil,
dem im Bohrloch festlegbaren Ankerkopf und dem am Bohrloch
mund festlegbaren Ankerende.
Im untertägigen Berg- und Tunnelbau werden dort wo
nachgiebiger, rinnenförmiger Streckenausbau nicht zwingend
vorgeschrieben ist, gern zur Sicherung der Firste und der
Stöße Anker ins Gebirge eingebracht. Diese Gebirgsanker
werden in vorher eingebrachte Bohrlöcher eingeführt und
dann so festgelegt und verspannt, daß sie aufgrund der
Vorspannung ein weiteres Aufblättern der Gebirgsschichten
verhindern bzw. für ein Zusammenhalten dieser Gebirgs
schichten Sorge tragen. Auch im Bereich des Strebes wird
die Ankertechnik angewendet, wenn das Hangende zum Auslaufen
neigt oder wenn aus anderen Gründen eine Stabilisierung
des Hangenden bis zum Unterfahren durch den Strebausbau
notwendig ist. Gebirgsanker für die Verwendung als Ausbau
unter Tage müssen eine Reihe von Anforderungen erfüllen,
die zum Teil zu Zielkonflikten bei der konstruktiven Ausge
staltung führen. Solche Gebirgsanker sollen nämlich leicht
und schnell einbringbar sein und zwar auch dann, wenn sie
unter beengten Verhältnissen in großer Länge eingebracht
werden müssen. In solchen Fällen werden elastisch biege
fähige Gebirgsanker eingesetzt, die dabei meist aus einem
biegsamen Strang oder Seil bestehen und von daher auch
aus beengten Verhältnissen heraus in das Bohrloch über
große Längen eingebracht werden können. Solche Seilanker
bringen aber das große Problem, daß im Gebirge und auch
außerhalb des Gebirges mit dem Seil die notwendigen Ver
spannmittel nicht oder nur mit großer Mühe verbunden werden
können. Das Einbringen der verspannbaren Anker ist sehr
aufwendig bzw. die Herstellung entsprechender Anker, wobei
bisher eine vernünftige und preiswerte Lösung nicht gefunden
worden ist. Nachteilig ist darüber hinaus, daß diese Art
von Gebirgsankern zwar eine relativ hohe Zugfestigkeit,
praktisch aber keine Scherfestigkeit aufweisen. Auch gibt
es keine vernünftige und sichere Lösung, solche Anker aus
reichend nachgiebig darzustellen bzw. den Gegebenheiten
entsprechend vorbereitete Gebirgsanker einzubringen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Gebirgsanker
mit großer Nachgiebigkeit zu schaffen, die bei praktisch
beliebiger Länge zusätzlich große Tragkräfte und ausrei
chende Scherkräfte aufnehmen können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß und verfahrensgemäß
dadurch gelöst, daß der Gebirgsanker aus einzelnen, teil
weise ineinanderschiebbaren Segmenten zusammengefügt und
entsprechend segmentweise unterteilt in das Bohrloch einge
führt und dort unter Herstellung eines Formschlusses und/
oder Reibschlusses zwischen diesen zusammengeschoben und
insgesamt verstarrt wird.
Bei einer derartigen Ausbildung des erfindungsgemäßen
Arbeitsverfahrens ist es ohne weiteres möglich, solche
Gebirgsanker praktisch beliebiger Art herzustellen und
in die Bohrlöcher einzuführen. Die einzelnen Segmenten
weisen eine solche Abmessung auf, daß sie um einen möglichst
engen Kurvenradius herumgeführt werden können und von daher
ohne Probleme beispielsweise aus der Strecke in das Streb
hineinkommen können oder aber bei niedrigen Höhen ohne
Probleme einzubringen sind, so daß auch Anker großer Länge
ohne weiteres zum Einsatz kommen können. Durch die besondere
Ausbildung der einzelnen Segmente ist es möglich, diese
so zusammenzufügen, daß sie dabei ausreichende Scherkräfte
und auch Zugkräfte aufnehmen können, da sie vorher durch
die entsprechende Beanspruchung des Seiles so zusammenge
schlossen worden sind, daß sie auch Scherkräfte aufnehmen.
Damit ist ein Arbeitsverfahren geschaffen, das die Möglich
keit bietet, Gebirgsanker praktisch beliebiger Länge im
untertägigen Berg- und Tunnelbau zum Einsatz zu bringen
und damit einen Ausbau zu schaffen, der den einmal herge
stellten Hohlraum in der vorgeschriebenen und ausreichenden
Weise sichert.
Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Segmente des Gebirgsankers beim Ver
starren keilförmig gespreizt und gegen die Bohrlochwandung
verspreizt werden. Eine solche Ausführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens hat den Vorteil, daß gleichzeitig damit
auch unabhängig von der jeweiligen Ausbildung des Anker
kopfes ein ausreichendes Verspannen des Gebirgsankers über
seine gesamte Länge möglich ist. Dabei kann das Aufspreizen
der Segmente jeweils nur einzelnen Segmenten oder auch
allen Segmenten zugeordnet werden, so daß ggf. sogar die
Aufbringung der Verspannkräfte direkt in die Gebirgs
schichten eingeleitet werden kann, so daß ein weiteres
Aufblättern nicht nur verhindert, sondern zugleich auch
in gewissem Bereich das Aufblättern rückgängig gemacht
werden kann.
Zur Durchführung des Verfahrens dient ein Gebirgsanker,
der aus einem reißfesten aber biegsamen Strang oder Seil
besteht und der entsprechend mit seinem Ankerkopf in das
Bohrloch eingeführt und dort festgelegt und dann gegenüber
dem Bohrlochmund verspannt werden kann. Dieser besondere
Anker wird gleichzeitig gegen Scherkräfte gesichert und
so ausgebildet, daß er trotz alledem hohe Zugkräfte ausüben
kann und aufnehmen kann, indem nämlich der biegsame Strang
oder das Seil in einem aus biegesteifen, das Seil vor Quer
kräften schützenden, formschlüssig ineinandergreifenden
Segmenten bestehenden Hüllrohr verspannbar gelagert ist.
Dabei wird das Hüllrohr durch das gespannte oder das gerade
sich spannende Seil so ineinandergeschoben, daß der vorteil
hafte biegesteife und zugleich auch hohe andere Kräfte
aufnehmende Anker geschaffen wird. Je nach Länge und Abmes
sung der einzelnen Segmente des Hüllrohres kann ein derart
zusammengesetzter Gebirgsanker auch um enge Radien herumge
legt und in das Bohrloch eingeführt werden, so daß sich
ein ausgesprochen günstiger und geringer Platzbedarf ergibt.
Eine besonders zweckmäßige Ausbildung des aus Segmenten
zusammengesetzten Gebirgsankers ist der, bei dem die Seg
mente im unteren Teilbereich eine Aussparung in Form eines
mit der abgeschnittenen Spitze zur Segmentmitte gerichteten
Pyramidenstumpfes quadratischer Grundfläche aufweisen,
die in eine dem Durchmesser des Seils angepaßten Innenboh
rung übergeht, während der obere Teilbereich als der Aus
sparung angepaßter Pyramidenstumpf ausgebildet ist. Eine
solche Ausbildung des Gebirgsankers gibt zunächst einmal
einen vorteilhaften Formschluß, so daß ein derartiger Anker
auch benutzt werden kann, um ins Bohrloch eingeführte
Zwei- oder Mehrkomponentenpatronen so zu vermischen,
daß anschließend durch das miteinander reagierende Kompo
nentengemisch der gesamte Anker im Bohrloch festgelegt
wird. Durch die besondere Form der Segmente und den Form
schluß zwischen den einzelnen Segmenten ist dabei ein vor
teilhafter Durchmischungsprozeß verschiedener Komponenten
sichergestellt. Vorteilhaft ist außerdem, daß sich eine
genau definierte Gebirgsankerstange ergibt, die auch bei
ggf. auftretendem Nachlassen der Vorspannung immer noch
eine ausreichende Sicherung möglich macht.
Beschädigungen am Seil oder am Strang auch bei dem
Einführen des Gebirgsankers um eine scharfe Kurve herum
werden sicher dadurch unterbunden, daß die Wand der Segmente
innen mit einem nachgiebigen oder begrenzt nachgiebigen
Material beschichtet ist. Durch die Beschichtung der Innen
wand der einzelnen Segmente werden einem oder mehreren
Scherblöcken des Spannseiles nachgiebig Widerstand
geleistet.
Eine besonders flexible Ausbildung des erfindungsge
mäßen Gebirgsankers ist die, bei der die auf das Seil aufge
fädelten Segmente des Hüllrohres von einem elastischen
Schlauch umgeben sind. Durch diesen Schlauch kann der
Abstand der einzelnen Segmente so vorbestimmt werden, daß
ein Verbiegen der Säule ohne weiteres möglich ist. Die
Ausbildung gibt somit die Möglichkeit, einen quasi auf
enge oder auch größere Biegeradien geeigneten Gebirgsanker
über Tage so vorzubereiten, daß er unter Tage zunächst
sicher eingebracht werden kann, um dann durch Aufbringen
der Vorspannkraft die einzelnen Segmente so ineinander
zu verkeilen, daß sich ein vorteilhaft stabiler Gebirgsanker
ergibt. Eine solche Ausführung ist besonders dann vorteil
haft zu verwirklichen, wenn der Schlauch als
Schrumpfschlauch ausgebildet ist, wobei die Schrumpfwirkung
durch die Aufbringung der Temperatur so beeinflußt werden
kann, daß darüber auch der Abstand der einzelnen Segmente
genau vorgegeben und eingehalten werden kann. Durch diese
Ausbildung ist somit eine gezielte Kurvengängigkeit des
Gebirgsankers zu erreichen und so vorzugeben, daß unter
Tage lediglich noch die Einführungsarbeiten in das Bohrloch
erforderlich sind, ohne daß weitere Vorbereitungsarbeiten
erforderlich werden.
Neben der Ausbildung als Pyramidenstumpf ist es auch
möglich, daß der obere Teilbereich als Kegelstumpf und
die Aussparung im unteren Teilbereich diesem angepaßt kegel
stumpfförmig ausgebildet sind. Damit wird eine im Prinzip
vergleichbare Lösung geschaffen, wobei allerdings hier
die Verbindung durch Reibungskräfte gesichert ist, was
in der Regel auch ausreicht, um beispielsweise die bereits
weiter oben erwähnten Gebirgsverfestigungspatronen so zu
zerstören und die darin enthaltenen Komponenten so mitein
ander zu vermischen, daß sich dann eine optimale und schnell
aushärtende Mischung ergibt. Ein vorteilhaftes Verkeilen
der einzelnen Segmente ineinander wird dadurch begünstigt,
daß die Flächen der Aussparungen steiler als die Außen
flächen des oberen Teilbereiches ausgebildet sind. Damit
ergibt sich eine gewisse Spreizwirkung und es ist sicherge
stellt, daß das in das obere Segment eingeschobene jeweils
untere Segment sich quasi darin verkeilt und ohne Gewalt
anwendung auch gar nicht wieder davon befreit werden kann.
Die geschilderte Ausbildung hat aber darüber hinaus den
Vorteil, daß das jeweils obere Segment die Funktion des
Ankerkopfes übernimmt, indem nämlich dieser Bereich so
mit dem Gebirge verkeilt wird, daß eine anschließende Auf
bringung der Vorspannkräfte von der Seite des Bohrlochmundes
her möglich ist. Dies wird dadurch erreicht, daß der untere
Teilbereich mehrere, achsparallel verlaufende, durch die
Wandung durchgehend ausgebildete Einschnitte aufweist.
Die Einschnitte ermöglichen es, den unteren Bereich eines
jeweiligen derartigen Gebirgsankers so aufzuweiten, daß
einmal das jeweils darunterliegende Segment gut einführbar
ist und daß das einzelne Segment sich mit den aufgespreizten
Teilen im Gebirge so festlegt, daß die weiter oben schon
geschilderten Vorteile sich einstellen.
Das Einführen in das Bohrloch wird dadurch begünstigt,
daß der untere Teilbereich der einzelnen Segmente kreisrund
ausgebildet ist, während die Ausnehmung in diesem unteren
Teilbereich die beschriebene besondere Pyramiden- oder
Kegelstumpfform erhält. Es ist aber beim Einsatz der Ein
schnitte eine vorteilhafte Abstützwirkung zumindest der
entsprechend ausgebildeten Segmente dadurch erreichbar,
daß der untere Teilbereich mehrere, achsparallel verlaufende
durch die Wandung durchgehend ausgebildete Einschnitte
aufweist. Dann kann bei einer derartigen Ausbildung erreicht
werden, daß sich diese Einschnitte aufstellen und gegen
das Gebirge verspannen, so daß der einmal ins Gebirge einge
zogene Gebirgsanker auch mit großer Gewaltaufwendung nicht
wieder daraus herausgezogen werden kann. Dies ist insbe
sondere dann der Fall, wenn die Einschnitte über die Länge
der Aussparung reichend den unteren Teilbereich in vier
Teile unterteilend ausgebildet sind, wobei sie bei der
auch außen pyramidenstumpfförmigen Ausbildung mittig der
äußeren Flächen verlaufend ausgebildet sind. Dieses letzte
Merkmal besagt, daß sich dann Spitzen ergeben, die sich
regelrecht in die Bohrlochwandung einbohren und so zum
Festlegen der einzelnen Segmente im Bohrloch beitragen.
Um eine gewisse gezielte Nachgiebigkeit derartiger
Gebirgsanker zu erreichen, sieht die Erfindung vor, daß
die Wand der Innenbohrung des oberen Segmentes mit einer
abscherbaren Beschichtung versehen und daß auf das darüber
liegende Teilstück des Seils ein Scherelement aufgepreßt
ist, dessen Außenabmessungen kleiner als der Durchmesser
der Innenbohrung ohne Beschichtung ist. Tritt nun die
besagte Beanspruchung eines derartigen Gebirgsankers auf,
so muß zunächst das Scherelement durch das jeweilige obere
Segment hindurchgezogen werden, wobei durch Wahl des Scher
elementes und der Beschichtung diese dafür benötigten Kräfte
praktisch sehr genau vorgegeben werden können. Ist das
Scherelement durch das obere Segment durchgezogen worden,
muß es dann anschließend durch das nächste Segment sich
hindurchfressen, so daß weitere hohe Kräfte benötigt werden,
die den Gebirgsanker insgesamt aber als gezielt nachgiebig
anerkennen läßt.
Eine gezielte Weiterbildung besagt, daß jedem der
Segmente ein Scherelement und eine entsprechende Beschi
tung zugeordnet ist, um so über die gesamte Länge des
Gebirgsankers eine gleichmäßige Nachgiebigkeit vorzugeben,
die allerdings dann durch die Länge eines jeden Segmentes
vorgegeben ist. Bei der weiter oben geschilderten Ausfüh
rungsform müßte das Scherelement sich letztlich durch alle
Segmente hindurchfressen, bevor die Nachgiebigkeit des
Gebirgsankers vollständig ausgenutzt wäre.
Das gezielte Durchfressen des Scherelementes durch
die Beschichtung wird dadurch berechenbarer, daß der äußere
Mantel des Scherelementes gezahnt ausgebildet ist, was
gleichzeitig den Vorteil hat, daß einem Verdrehen des Seiles
innerhalb des jeweiligen Segmentes entgegengewirkt wird.
Ein derartiger Gebirgsanker kann vorteilhaft auch
zum Injizieren von Zweikomponenten- oder Mehrkomponenten
gemischen verwendet werden, da nach einer weiteren Ausbil
dung vorgesehen ist, daß der biegsame Strang oder das Seil
eine Hohlseele aufweisen. Diese Hohlseele kann beim Inji
zieren herausgedrückt werden oder aber es handelt sich
um eine echte Innenbohrung, die ein Injizieren durch den
Strang bzw. das Seil hindurch zulassen.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus,
daß ein Gebirgsanker mit ausgesprochen großer Nachgiebigkeit
ja sogar Flexibilität vorgegeben ist, der dennoch nach
dem Verspannen ausgesprochen hohe Tragkräfte aufnimmt und
insbesondere auch Scherkräfte so aufnimmt, daß das innen
liegende Seil geschützt ist und die ihm zugedachten hohen
Zugkräfte ohne Probleme übernehmen kann. Insgesamt ist
damit ein den besonderen Bedingungen im untertägigen Berg
und Tunnelbau genügender Seilanker geschaffen, der
trotz der etwas aufwendigen Ausbildung der einzelnen
Segmente den besonderen Bedingungen insbesondere dadurch
genügt, daß praktisch Gebirgsanker beliebiger Länge zum
Einsatz gebracht werden können.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungs
gegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausfüh
rungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und
Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 ein Segment im Längsschnitt,
Fig. 2 ein Segment in Draufsicht,
Fig. 3 ein erfindungsgemäßer Gebirgsanker mit
Seil und mehreren ein Hüllrohr ergebenden
Segmenten,
Fig. 4 mehrere durch Aufbringung der notwendigen
Zugkräfte ineinandergeschobene Segmente,
Fig. 5 zwei aufspreizbare Segmente in Seitenan
sicht und im Schnitt,
Fig. 6 das aufspreizbare Segment im Schnitt
und
Fig. 7 das aufspreizbare Segment in Draufsicht
und zwar sowohl in der kreisrunden Aus
führung des unteren Teilbereiches wie
auch in der quadratischen Ausführung,
Fig. 8 einen in das Bohrloch eingeführten
Gebirgsanker, der durch Ineinanderschieben
der einzelnen Segmente an mehreren Stellen
in der Bohrlochwandung festgelegt ist,
Fig. 9 einen nachgiebigen Gebirgsanker im Schnitt,
Fig. 10 einen Schnitt durch das Scherelement
und
Fig. 11 eine Draufsicht auf das in Fig. 9 wieder
gegebene Segment.
Fig. 1 zeigt nur einen Teil eines Segmentes, wobei
hier nur ein Segment (3) des Hüllrohres (2) wiedergegeben
ist, um diesen speziellen Aufbau besser zeigen und erläutern
zu können. Insgesamt gesehen weist das Segment (3) einen
pyramidenstumpfähnlichen Aufbau, wobei im unteren Teilbe
reich (4) eine Aussparung (5) vorgesehen ist, die die Form
einer abgeschnittenen Pyramide mit quadratischer Grundfläche
(6) hat. Diese Aussparung (5) geht in eine zylindrische
Innenbohrung (7) über, deren Wand (8) beispielsweise mit
einer hier nicht wiedergegebenen Beschichtung versehen
ist.
Der obere Teilbereich (9) des Segmentes (3) ist insge
samt als Pyramidenstumpf ausgebildet, so daß sich Außen
flächen, vorzugsweise vier ergeben, die eine entsprechende
Steigung bzw. Neigung haben.
Fig. 2 zeigt das in Fig. 1 wiedergegebene Segment
(3) in Draufsicht, wobei deutlich wird, daß aus Gründen
der einfachen und geführten Einführung des Gebirgsankers
(1) in das Bohrloch der untere Teilbereich (4) in seinem
Außendurchmesser kreisrund ausgebildet ist. An diesen kreis
runden, quasi einen Kegelstumpf bildenden unteren Teilbe
reich (4) schließen sich der obere Teilbereich (9) in seiner
Pyramidenstumpfform an. Deutlich werden hier die Außen
flächen (10, 11), die bei der aus Fig. 1 und 2 ersichtlichen
Ausführung genau in der Steigung der der Fläche (14) der
Aussparung (5) entsprechen. In die kreisrunde, zylindrische
Innenbohrung (7) ist das Seil (12) eingeführt, das bei
der aus Fig. 2 ersichtlichen Form eine Hohlseele (13) auf
weist, um mit einem derartigen Gebirgsanker (1) beispiels
weise Zweikomponentenkleber o.ä. Material in das Bohrloch
injizieren zu können.
Fig. 3 gibt einen aus mehreren Segmenten (3, 15, 16)
bestehendes Hüllrohr (2) wieder, das das Seil (12) umgibt,
wobei dieses Seil (12) wie gezeigt als Zugelement verwend
bar ist, um nach dem Einführen des Gebirgsankers (1)
in das Bohrloch (18) die einzelnen Segmente (3, 15, 16)
ineinanderzuschieben und zu ziehen und damit die notwendige
Starrheit für den Gebirgsanker (1) zu erreichen. Bei der
aus Fig. 3 ersichtlichen Ausführung sind die einzelnen
Segmente (3, 15, 16) von einem Schlauch (17) umgeben, der
den Abstand zwischen den einzelnen Segmenten (3, 15, 16)
vorgibt, insbesondere, wenn er als Schrumpfschlauch ausge
bildet ist. Der Abstand der einzelnen Segmente (3, 15,
16) führt zusammen mit dem leicht biegsamen Zugelement,
d.h. dem Seil (12) und dem elastischen Schrumpfschlauch
(17) zu einer einfachen Biegefähigkeit des Gesamtsystems,
so daß ein solcher Gebirgsanker (1) mit relativ engem Radius
gebogen und aus engen Grubenräumen heraus in das Bohrloch
(18) eingebracht werden kann.
Um die einzelnen Segmente (3, 15, 16) gegeneinander
verspannen und ineinanderpressen zu können, ist ein oberes
Widerlager (19) und ein unteres Widerlager (20) vorgesehen,
wobei das untere Widerlager (20) letztendlich nach Einführen
des Gebirgsankers (1) in das Bohrloch (18) im Bereich des
Bohrlochmundes (21) angeordnet ist. Das Seil (12) wird
praktisch durch das untere Widerlager (20) hindurchgezogen,
so daß die dann senkrecht übereinanderliegenden einzelnen
Segmente (3, 15, 16) ineinandergeschoben werden, wie die
Fig. 3 leicht erkennen läßt, noch besser aber Fig. 4. Das
Gebirge, in das das Bohrloch (18) vorab eingebracht worden
ist, ist mit (22) bezeichnet.
Die einzelnen Segmente (3, 15, 16) sind nach Fig. 4
ineinandergeschoben, wobei hier auf die Darstellung des
innenliegenden Seiles verzichtet ist. Die einzelnen Segmente
(3, 15, 16) ergeben eine steife Säule. Über das Ineinander
greifen der einzelnen Segmente (3, 15, 16) ist eine Über
tragung auch von Drehmomenten möglich, was beispielsweise
benötigt wird, um die Kunstharzklebekomponenten miteinander
vermischen zu können.
Die Fig. 5, 6 und 7 geben eine Ausführung der einzelnen
Segmente (3) wieder, bei der im unteren Teilbereich (4)
Einschnitte (23, 24) vorgesehen sind, die die äußere Fläche
(25) in mehrere Teile unterteilt, um auf diese Art und
Weise ein Aufspreizen des unteren Teils des einzelnen
Segmentes zu erreichen. Dies wird dadurch erreicht, daß
der jeweils pyramidenstumpfförmige obere Teilbereich (9)
in die Aussparung (5) des unteren Teilbereiches (4) hinein
gedrückt wird, wobei durch die unterschiedlichen Steigungen
der Fläche (14) und der Außenfläche (10, 11) sich die er
wähnte Spreizwirkung ergibt.
Fig. 6 zeigt ein Segment (4) in Ruhestellung und Fig. 7
das Segment (4) in Draufsicht, wobei deutlich wird, daß
insgesamt vier Einschnitte (23, 24) vorgesehen sind, so
daß sich vier Teile ergeben, die entweder einen kreis
förmigen Durchmesser wiedergeben oder aber einen recht
eckigen bzw. quadratischen, wodurch sich jeweils vier Ver
spannspitzen (26) ergeben, die sich vorteilhaft in die
Bohrlochwandung einpressen lassen, wenn die einzelnen
Segmente (3, 15, 16) ineinandergepreßt werden.
Fig. 8 zeigt einen in das Bohrloch (18) eingeführten
tannenbaumförmigen Gebirgsanker (1), wobei die Spitzen
bzw. die Verspannspitzen (26) durch das Auseinanderdrücken
des unteren Teilbereiches (4) bzw. das Aufspreizen ent
stehen. Diese Verspannspitzen (26) werden in die Bohrloch
wandung eingedrückt. Da sich bei diesem Vorgang die Säule
der einzelnen Segmente (3, 15, 16) gleichzeitig verkürzt,
werden die einzelnen Gesteinsschichten bzw. die sich etwas
voneinander entfernten Schichtflächen (27, 28) durch die
hohen Vorspannkräfte zumindest am weiteren Auseinandergehen
gehindert, in gewisser Hinsicht sogar zusammengezogen.
Einen gezielt nachgiebigen Gebirgsanker (1) geben
die Fig. 9 bis 11 wieder. Hier ist auf der Wand (8) der
Innenbohrung (7) eine Beschichtung (30) aufgebracht, das
abscherbar ist und das aus einzelnen Teilringen (31, 32)
bestehen kann und so mit der Wand (8) verbunden ist, daß
nur durch Aufbringen entsprechend hoher Kräfte eine Zer
störung dieser Beschichtung (30) möglich ist. Die Zerstörung
erfolgt dabei dadurch, daß auf das obere Teilstück (33)
des Seiles (12) ein Scherelement (34) aufgepreßt ist,
das bei auftretender Zugbelastung in den Bereich der Be
schichtung (30) hineingezogen wird und diese dabei zerstören
muß, so daß die gezielte Nachgiebigkeit des Gebirgsankers
(1) erreicht ist. Da die einzelnen Segmente (3, 15, 16)
wie weiter vorne gezeigt aufgespreizt werden können und
sich dabei an der Bohrlochwandung verhaken, bleiben diese
in ihrer Position, wobei dies durch Verkleben noch ver
bessert werden kann. Der äußere Mantel (35) des Scher
elementes (34) weist dabei eine Vielzahl von Zähnen (36,
37) auf, um so eine gezielte Zerspanung der Beschichtung
(30) zu gewährleisten. Das Scherelement (34) ist in Fig. 10
in Draufsicht wiedergegeben, während Fig. 11 eine Draufsicht
auf das gesamte die gezielte Nachgiebigkeit des Gebirgs
ankers (1) vorgebende Segment (4) zeigt.
In der Regel wird es ausreichend sein, jeweils nur
das obere Segment (4) mit einer derartigen gezielten Be
schichtung (30) zu versehen. Denkbar ist es aber auch,
jedem einzelnen oder zumindest mehreren der Segmente (3,
15, 16) eine entsprechende Beschichtung zu geben, um so
auch extrem hohe Scherwerte zu erreichen und damit je nach
Gegebenheit eine vorteilhafte und den jeweiligen Einsatz
fällen angepaßte Nachgiebigkeit.
Claims (15)
1. Verfahren zum Einbringen von nachgiebigen Gebirgs
ankern unter beengten räumlichen Verhältnissen in vorher
hergestellte Bohrlöcher, insbesondere zur Sicherung der
Firste und der Stöße sowie des Hangenden im untertägigen
Berg- und Tunnelbau durch Einführen und Festlegen bzw.
Verspannen eines biegefähigen Stranges oder Seiles zwischen
Bohrlochmund und Bohrlochsohle,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gebirgsanker aus einzelnen, teilweise ineinander
schiebbaren Segmenten zusammengefügt und entsprechend
segmentweise unterteilt in das Bohrloch eingeführt und
dort unter Herstellung eines Formschlusses und/oder Reib
schlusses zwischen diesen zusammengeschoben und insgesamt
verstarrt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente des Gebirgsankers beim Verstarren keil
förmig gespreizt und gegen die Bohrlochwandung verspreizt
werden.
3. Gebirgsanker zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder Anspruch 2 mit der Länge und dem Durchmesser
des Bohrloches angepaßten Abmessungen, bestehend aus einem
hochreißfesten aber biegsamen Strang oder Seil, dem im
Bohrloch festlegbaren Ankerkopf und dem am Bohrlochmund
festlegbaren Ankerende,
dadurch gekennzeichnet,
daß der biegsame Strang oder das Seil (12) in einem aus
biegesteifen, das Seil vor Querkräften schützenden, form
schlüssig ineinandergreifenden Segmenten (3, 15, 16)
bestehenden Hüllrohr (2) verspannbar gelagert ist.
4. Gebirgsanker nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente (3, 15, 16) im unteren Teilbereich (4)
eine Aussparung (5) in Form eines mit der abgeschnittenen
Spitze zur Segmentmitte gerichteten Pyramidenstumpfes
quadratischer Grundfläche (6) aufweisen, die in eine dem
Durchmesser des Seils (12) angepaßten Innenbohrung (7)
übergeht, während der obere Teilbereich (9) als der Aus
sparung angepaßter Pyramidenstumpf ausgebildet ist.
5. Gebirgsanker nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wand (8) der Segmente (3, 15, 16) innen mit einem
nachgiebigen oder begrenzt nachgiebigen Material beschichtet
ist.
6. Gebirgsanker nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf das Seil (12) aufgefädelten Segmente (3, 15,
16) des Hüllrohres (2) von einem elastischen Schlauch (17)
umgeben sind.
7. Gebirgsanker nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlauch (17) als Schrumpfschlauch ausgebildet
ist.
8. Gebirgsanker nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Teilbereich (9) als Kegelstumpf und die Aus
sparung (5) im unteren Teilbereich (4) diesem angepaßt
kegelstumpfförmig ausgebildet sind.
9. Gebirgsanker nach Anspruch 3, Anspruch 4 oder
Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flächen (14) der Aussparungen (5) steiler als die
Außenflächen (10, 11) des oberen Teilbereiches (9) ausge
bildet sind.
10. Gebirgsanker nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der untere Teilbereich (4) mehrere, achsparallel verlau
fende, durch die Wandung durchgehend ausgebildete Ein
schnitte (23, 24) aufweist.
11. Gebirgsanker nach Anspruch 9 und Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einschnitte (23, 24) über die Länge der Aussparung
(5) reichend, den unteren Teilbereich (4) in vier Teile
unterteilend ausgebildet sind, wobei sie bei der auch außen
pyramidenstumpfförmigen Ausbildung mittig der äußeren
Flächen (25) verlaufend ausgebildet sind.
12. Gebirgsanker nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wand (8) der Innenbohrung (7) des oberen Segmentes
(16) mit einer abscherbaren Beschichtung (30) versehen
und das auf das darüberliegende Teilstück (33) des Seils
(12) ein Scherelement (34) aufgepreßt ist, dessen Außen
abmessungen kleiner als der Durchmesser der Innenbohrung
(7) ohne Beschichtung (30) ist.
13. Gebirgsanker nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedem der Segmente (3, 15, 16) ein Scherelement (34)
und eine entsprechende Beschichtung (30) zugeordnet ist.
14. Gebirgsanker nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der äußere Mantel (35) des Scherelementes (34) gezahnt
ausgebildet ist.
15. Gebirgsanker nach Anspruch 3 oder einem oder
mehreren der nachfolgenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der biegsame Strang oder das Seil (12) eine Hohlseele
(13) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3922906A DE3922906A1 (de) | 1989-07-12 | 1989-07-12 | Verfahren zum einbringen von nachgiebigen gebirgsankern und gebirgsanker zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
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DE3922906A DE3922906A1 (de) | 1989-07-12 | 1989-07-12 | Verfahren zum einbringen von nachgiebigen gebirgsankern und gebirgsanker zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (2)
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DE3922906A1 true DE3922906A1 (de) | 1991-01-24 |
DE3922906C2 DE3922906C2 (de) | 1992-12-03 |
Family
ID=6384809
Family Applications (1)
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DE3922906A Granted DE3922906A1 (de) | 1989-07-12 | 1989-07-12 | Verfahren zum einbringen von nachgiebigen gebirgsankern und gebirgsanker zur durchfuehrung des verfahrens |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE3922906A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1992018752A1 (de) * | 1991-04-12 | 1992-10-29 | Bergwerksverband Gmbh | Gliederanker |
WO2005106202A1 (en) * | 2004-05-04 | 2005-11-10 | John Paul Mckelvey | Rock bolt |
CN110469353A (zh) * | 2019-08-14 | 2019-11-19 | 四川大学 | 一种可回收机械式预应力锚杆及其安装和回收方法 |
CN112176995A (zh) * | 2020-09-27 | 2021-01-05 | 中冶天工集团有限公司 | 一种弧线形锚杆施工方法 |
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DE102005017598A1 (de) * | 2005-04-16 | 2006-10-19 | Fischerwerke Artur Fischer Gmbh & Co. Kg | Zuganker |
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DE895136C (de) * | 1944-07-06 | 1953-11-02 | Gutehoffnungshuette Oberhausen | Gebirgsanker fuer den Untertagebetrieb im Bergbau |
DE3110059A1 (de) * | 1981-03-16 | 1982-09-23 | Volker 4800 Bielefeld Hainke | "ankerbolzensatz" |
-
1989
- 1989-07-12 DE DE3922906A patent/DE3922906A1/de active Granted
Patent Citations (3)
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---|---|
DE3922906C2 (de) | 1992-12-03 |
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