DE3921733A1 - Befestigungsanker fuer die verankerung in einem bohrloch eines mauerwerks - Google Patents
Befestigungsanker fuer die verankerung in einem bohrloch eines mauerwerksInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Befestigungsanker für die
Verankerung in einem Bohrloch eines Mauerwerks gemäß
der Gattung des Hauptanspruchs.
Zur dauerhaften Verankerung von Gegenständen an Mauer
werk oder dergleichen sind Befestigungsanker bekannt,
die aus Gründen der geringen Herstellungskosten sowie
zur Verhinderung von Korrosionsanfälligkeit aus Kunst
stoff bestehen. Dabei sind Kunststoffdübel herkömmli
cher Bauart so konstruiert, daß bei der Montage ein
vertretbares Drehmoment erzielt wird und außerdem eine
ausreichende Haltekraft des Dübels erzielt wird. Dabei
sind das bei Eindrehen der Schraube in den Dübel auf
tretende Drehmoment, die dadurch erzielte Aufspreizung
des Dübels sowie die dadurch erreichte Haltekraft vo
neinander abhängig.
Herkömmliche Kunststoffdübel bestehen regelmäßig aus
einem Werkstoff wie Polyamid oder dergleichen, da bei
Werkstoffen dieser Art der günstigste Faktor zwischen
den Parametern des Drehmoments und der Haltekraft er
reicht werden kann.
Bei der Verwendung von Kunststoffdübeln treten aller
dings Nachteile in der Weise auf, daß sich die so be
schaffenen Dübel oftmals im Bohrloch mitdrehen und die
Schraube während des Eindrehvorganges einen Fehlverlauf
nehmen kann, indem sie bereits vor Erreichen des
Spreizbereiches des Dübels aus diesem herausgedreht
wird. Ebenfalls können aufgrund der Dauerbelastung Ver
schiebungen innerhalb des Dübels durch ein Fließen des
Werkstoffes entstehen, die eine dauerhafte Verankerung
gefährden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Befe
stigungsanker aus Kunststoff zu schaffen, durch den ein
optimales Verhältnis zwischen Eindrehmoment und Halte
wert nach erfolgter Aufspreizung erreicht sowie eine
Zentrierung des Schraubenverlaufs bewirkt und ein Mit
drehen des Dübels bei Eindrehen der Schraube verhindert
wird.
Die Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Befestigungs
anker der eingangs genannten Gattung durch die im kenn
zeichnenden Teil des Hauptanspruchs angegebenen Merkma
le erhalten. Die Hülse des Befestigungsankers besteht
aus zwei Werkstoffen, die so kombiniert sind, daß ein
Werkstoff das Eindrehmoment sowie der andere Werkstoff
den Haltewert nach erfolgter Aufspreizung am Spreizbe
reich der Hülse beeinflußt. Dies wird dadurch erreicht,
daß die Innenwandung der gesamten Hülse sowie der me
chanisch nicht beanspruchte zylindrische Anlauf der
Hülse aus einem weichen Kunststoff mit guten Schmierei
genschaften besteht, der ebenfalls zur Geringhaltung
der Herstellungskosten beiträgt. Der an der Hülse aus
gebildete Spreizbereich wird dagegen an dessen Außen
wandung aus einem hochwertigen oder verstärkten Kunst
stoff hergestellt. Durch ein Aufspreizen der im Be
reich ihrer Außenwandung gehärteten Spreizsegmente des
Spreizbereichs der Hülse wird somit eine dauerhafte und
widerstandsfähige Verankerung des Befestigungsankers im
Bohrloch bewirkt. Diese wird dadurch begünstigt, daß
die gehärtete Außenwandung mit der Innenwandung im Be
reich der Spreizsegmente verzahnt ist, wodurch zum ei
nen eine spritzgußtechnische, zum andern eine wider
standsfähige Verbindung aufgrund der Verzahnung sicher
gestellt ist.
Eine optimale Anpassung der Spreizsegmente an die Form
des Bohrloches wird dabei dadurch erreicht, daß die
Spreizsegmente aus durch Stege geteilte Spreizschalen
bestehen, die sich somit bei Einführung der Schraube im
Bohrloch getrennt aufweiten und formschlüssig im Bohr
loch eingreifen können.
Ein Mitdrehen des Befestigungsankers im Bohrloch
durch die Anordnung von Sperrippen an der Außenseite
der Hülse sowie von Druckrippen, die diesen an der In
nenwandung der Hülse gegenüberliegen, ausgeschlossen.
Zur Sicherstellung einer exakten Schraubenführung bei
Eindrehen der Schraube in die Hülse ist an dieser ein
zylindrischer Anlauf vorgesehen, in dem die Schraube
zunächst geführt wird, bevor sie im eigentlichen
Spreizteil der Hülse die Möglichkeit hätte, einen ande
ren Verlauf zu nehmen. Der ellipsenförmige Querschnitt
der Hülsenbohrung wurde dabei in der Form gewählt, daß
das obere und untere Kreissegment den Radius des
Schraubenschaft-Durchmessers der Schraube aufweist. Auf
diese Weise wird erreicht, daß die Schraube beim Ein
drehen sowohl durch den inneren, weicher beschaffenen
Hülsenteil als auch durch den außenliegenden, härter
ausgebildeten Hülsenteil geführt wird. Verformungen der
Hülse bei Einführen der Schraube werden dadurch verhin
dert, da die Schraube ideal an der Hülse anliegt. Auch
führt dies zu einer guten Umsetzung des Drehmoments in
Spreizkraft und reduziert die Gefahr, daß die Schraube
unter Dauerbelastung durch Fließen des Werkstoffes in
seine selbstgeschaffenen Hohlräume wieder aus dem Befe
stigungsanker herausgleiten kann.
Dadurch, daß die aus weichem Kunststoff bestehende In
nenwandung der Hülse die 0,6-fache Dicke der Gewindehö
he der eingeführten Schraube aufweist wird erreicht,
daß die Schraube mit ihrem Gewinde durch den weichen
Kunststoff auch in den aus gehärtetem Kunststoff beste
henden Außenbereich der Hülse eingreift und dadurch für
eine ausreichende Kraftübertragung sorgt. Hierdurch
wird bei niedrigem Eindrehmoment ein höherer Haltewert
erreicht, was unter Verwendung lediglich eines Werk
stoffes nicht ermöglicht wäre.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht
vor, daß an den Spreizsegmenten Schlitze vorgesehen
sind, die zueinander, auf die Dübelachse bezogen, ver
setzt angeordnet sind. Auch hierdurch wird eine exakte
Schraubenführung ermöglicht, da die Schraube in Rich
tung der ausgeführten Schlitze über eine größere pro
jizierte Fläche geführt ist.
Dadurch, daß die Außenverzahnung aus lediglich flach
ausgebildeten Rippen besteht, wird ein Fließen des
Werkstoffes in seine selbstgeschaffenen Hohlräume unter
Dauerbelastung vermieden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Hülse und einen Teil der Schraube des er
findungsgemäßen Befestigungsankers in einer teilweise
geschnittenen Seitenansicht,
Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte Hülse, von unten
gesehen und
Fig. 3 die in Fig. 1 dargestellte Hülse im Quer
schnitt entlang der aus Fig. 1 ersichtlichen Schnitt
fläche A.
Die aus Fig. 1 ersichtliche Hülse 1 des erfindungsge
mäßen Befestigungsankers weist einen zylindrischen An
lauf 2 sowie einen Spreizbereich 3 auf. Die Hülsenwand
4 im Bereich des zylindrischen Anlaufes 2 sowie die In
nenwandung 5 der Hülse 1 im Spreizbereich 3, bestehen
aus weichem Kunststoff wie Polyamid oder dergleichen.
Die Außenwandung 6 der Hülse 1 im Spreizbereich 3 be
steht aus hochwertigem, verstärktem Kunststoff. An dem
dem Spreizbereich 3 abgewandten Ende 1a der Hülse 1 be
finden sich Sperrippen 7. Im Spreizbereich 3 weist die
Hülse 1 an der aus gehärtetem Kunststoff bestehenden
Außenwandung 6 eine Innenverzahnung 8 sowie eine Außen
verzahnung 9 aus flach ausgebildeten Rippen auf. Die
Spreizschalen des Spreizbereiches 3 werden durch einen
umlaufenden Ring 5a miteinander in Verbindung gehalten.
Bei der Montage des Befestigungsankers wird eine
Schraube S in den zylindrischen Anlauf 2 der Hülse 1
eingeführt und in diesem bis auf ca. die Hälfte der
Hülsenlänge weitergeführt, bevor sie dann in den ei
gentlichen Spreizbereich 3 der Hülse 1 eingeführt wird.
Durch die Führung der Schraube S ist die Möglichkeit
ausgeschlossen, daß diese vor der Einführung in den
Spreizbereich 3 bereits aus der Hülse 1 herausgeführt
wird und somit einen Fehlverlauf nehmen könnte. Viel
mehr wird erst bei Einführung der Schraube S in den
Spreizbereich 3 dieser erweitert, wobei der die Spreiz
schalen verbindende Ring 5a aufbricht und dadurch der
Formschluß der Spreizschalen mit dem, aus der Zeichnung
nicht ersichtlichen, Bohrloch erreicht wird. Ein Mit
drehen der Hülse 1, während des Eindrehvorganges der
Schraube S, wird durch die Sperrippen 7 verhindert. Das
Einschlagen der Hülse 1 wird trotz der an der Außensei
te befindlichen Sperrippen 7 dadurch erleichtert, daß
in diesem Bereich der Hülse 1 Knautschkerben 11 vorge
sehen sind.
In Fig. 2 sind die Sperrippen 7 sowie die diesen an
der Innenwand der Hülse gegenüberliegenden Druckrippen
10 dargestellt.
Beim Einschlagen der Hülse in das Bohrloch werden die
Sperrippen 7 nach innen gedrückt, indem eine an der
Hülse vorgesehene Knautschkerbe 11 verformt wird. Beim
Ansetzen der Schraube S werden die Sperrippen 7 über
die Druckrippen 10 an die Bohrlochwand gepreßt und ver
hindern somit ein Mitdrehen der Hülse.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt der Hülse 1 im Spreiz
bereich 3. Die Hülse 1 wird von einer Hülsenbohrung 12
durchzogen. Die im Spreizbereich 3 der Hülse 1 befind
lichen Spreizschalen werden durch Stege 13 in gleich
große Segmente 14 aufgeteilt. Die Spreizsegmente 14
weisen, wie bereits beschrieben, einen äußeren Teil aus
verstärktem Kunststoff auf, während die Innenwand 5 aus
weichem Kunststoff wie Polyamid oder dergleichen be
steht. Im Spreizbereich 3 sind an den Spreizsegmenten
14 Schlitze 15 und 16 angeordnet, die bezogen auf die
Dübelachse, einen Versatz aufweisen. Die ellipsenförmi
ge Hülsenbohrung 12 ist in der Weise ausgebildet, daß
das obere und untere Kreissegment den Radius 17 des
halben Schraubenschaft-Durchmessers der aus Fig. 1 er
sichtlichen Schraube S aufweist.
Bei Eindrehen der Schraube S durch die ellipsenförmig
ausgebildete Hülsenbohrung 12 greift deren Gewinde S1,
sowohl in die Innenwand 5 wie auch in die, aus gehärte
tem Kunststoff bestehende Außenwand 6, ein. Die Spreiz
segmente 14 werden bei Einführung der Schraube S in den
Spreizbereich aufgeweitet und greifen formschlüssig in
das Bohrloch ein. Da durch die exakte Schraubenführung
ein Fehlverlauf der in die Hülse 1 eingeführte Schraube
S vermieden wird, kann das Drehmoment gut in die
Spreizkraft umgesetzt werden. Die exakte Schraubenfüh
rung wird dabei insbesondere durch die Schlitze 15 und
16 unterstützt, da die Schraube S in Schlitzrichtung
über eine größere projizierte Fläche an der Innenwand
5 der Segmente 14 geführt wird. Die aus weichem Kunst
stoff bestehende Innenwand 5 des Spreizbereiches 3 wird
vorzugsweise mit der 0,6-fachen Dicke des Außengewindes
S1 der eingesetzten Schraube S ausgeführt. Die Schraube
S schneidet dadurch lediglich im äußeren Bereich in den
verstärkten Kunststoff ein, wobei der größte Teil der
Schraube S im weicheren Kunststoff der Innenwand 5
verläuft. Hierdurch wird bei niedrigem Eindrehmoment
ein maximaler Haltewert erreicht.
Claims (9)
1. Befestigungsanker für die Verankerung in einem Bohr
loch eines Mauerwerks, bestehend aus einer Hülse, bei
der sich an einen zylindrischen Anlauf ein Spreizseg
mente aufweisender Spreizbereich anschließt, an dessen
Außenwandung eine Außenverzahnung ausgebildet ist, und
einer in die Hülsenbohrung bis in den Spreizbereich der
Hülse einführbaren, ein Außengewinde aufweisenden Befe
stigungschraube, dadurch gekennzeich
net, daß die Außenwandung (6) des Spreizbereiches (3)
der Hülse (1) aus verstärktem Kunststoff, die Außenwand
(4) des zylindrischen Anlaufs (2) sowie die Innenwan
dung (5) des Spreizbereichs (3) aus weichem Kunststoff
bestehen und an dem dem Spreizbereich (3) abgewandten
Ende (1a) der Hülse (1) Sperrippen (7) an der Außensei
te der Hülse (1) sowie Druckrippen (10) an der Innen
seite der Hülse (1) vorgesehen sind.
2. Befestigungsanker nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hülsenbohrung (12)
einen ellipsenförmigen Querschnitt aufweist.
3. Befestigungsanker nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß beim ellip
senförmigen Querschnitt der Hülsenbohrung (12) das obe
re und untere Kreissegment (17) den Radius des halben
Schraubenschaft-Durchmessers der Schraube (S) aufweist.
4. Befestigungsanker nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außenwandung (6)
des Spreizbereiches (3) mit der Innenwandung (5) des
Spreizbereiches (3) durch eine Innenverzahnung (8) ver
bunden ist.
5. Befestigungsanker nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spreizsegmente
(14) aus durch Stege (13) geteilten Spreizschalen
bestehen.
6. Befestigungsanker nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die aus weichem Kunst
stoff bestehende Innenwandung (5) der Hülse (1) die
0,6-fache Dicke der Gewindehöhe des Außengewindes (S1)
der einführbaren Schraube (S) aufweist.
7. Befestigungsanker nach Anspruch 1 oder 5, da
durch gekennzeichnet, daß an den
Spreizsegmenten (14) Schlitze (15, 16) vorgesehen sind,
die zueinander, auf die Hülsenachse bezogen, versetzt
angeordnet sind.
8. Befestigungsanker nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außenverzahnung
(9) des Spreizbereichs (3) aus flach abfallenden Rippen
besteht.
9. Befestigungsanker nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem dem Spreizbe
reich abgewandten Ende (1a) der Hülse (1) Knautschker
ben (11) vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3921733A1 true DE3921733A1 (de) | 1991-01-03 |
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ID=6384135
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DE19893921733 Withdrawn DE3921733A1 (de) | 1989-07-01 | 1989-07-01 | Befestigungsanker fuer die verankerung in einem bohrloch eines mauerwerks |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8130 | Withdrawal |