DE3916969C2 - Fadenführungsvorrichtung für eine Doppeldrahtzwirnmaschine - Google Patents
Fadenführungsvorrichtung für eine DoppeldrahtzwirnmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fadenführungsvorrichtung für eine
Doppeldrahtzwirnmaschine, die gleichzeitig Fäden von zwei
Auflaufspulen abwickelt und diese Fäden doubliert und
zusammendreht.
Beim Doublieren und Zwirnen von zwei Fäden
mittels einer Doppeldrahtzwirnmaschine werden
zwei Fäden, die von zwei übereinander auf einer
Spindel angeordneten Auflaufspulen abgewickelt werden,
gleichzeitig doubliert und gezwirnt. Hier tritt
jedoch ein großer Unterschied in bezug auf
die Spannungen der von den beiden Auflaufspulen abgewickelten
Fäden auf, da der von der unteren Auflaufspule abgewickelte
Faden in Gleitkontakt mit der Außenumfangsfläche der oberen
Auflaufspule nach oben läuft und gezwungen wird, gegen einen
Reibungswiderstand zu laufen; demzufolge tritt oft bei den von
der unteren Auflaufspule abgewickelten Fäden ein Bruch auf,
oder die Fäden werden fehlerhaft zusammengedreht, wobei der
von der oberen Auflaufspule abgewickelte, freie Faden
schraubenförmig um den von der unteren Auflaufspule
abgewickelten, straffen Faden gewickelt wird. Die Hauptursache
für die Zunahme der Spannung des von der unteren Auflaufspule
abgewickelten Fadens ist der Kontakt dieses Fadens am Außenumfang
der oberen Spule und die hierdurch verursachte Reibung.
Bei einer aus der auf eine japanische Patentanmeldung zurückgehenden JP-AS 49-24168 bekannten Fadenführungsvorrichtung ist ein
Führungsrohr, das zum Führen der von der oberen und unteren
Auflaufspule abgewickelten Fäden über das obere Ende einer
Spindel in das Bohrloch des Führungsrohres dient, senkrecht
und koaxial zur Spindel angeordnet. Bei dieser Spindel werden
die Fäden mit relativ hohem Kontaktdruck gegen den Außenumfang
der oberen Auflaufspule gedrückt, da die Fäden längs eines
geraden Fadenlaufweges, der sich zwischen der oberen Schulter
der oberen Auflaufspule und dem oberen Einlaß des
Führungsrohres erstreckt, in einem geringen Winkel zur
Stirnfläche der oberen Auflaufspule laufen. Es wurde bei den
Experimenten herausgefunden, daß der Kontaktdruck durch Ändern
eines Teils des Fadenlaufweges nach der oberen Schulter der
oberen Auflaufspule verringert werden kann, wobei die
Erfindung auf der Grundlage der vorstehenden Erkenntnisse
gemacht wurde.
Die ältere DE 37 40 188 A1 beschreibt eine Doppeldraht-Zwirnspindel,
auf deren Lieferspulenträger zwei Lieferspulen konzentrisch
axial übereinander aufsteckbar sind, von denen die
Fäden über Kopf abgezogen werden und gemeinsam in das Fadeneinlaufrohr
einlaufen, wobei vor dem Einlaufen der Fäden in das
Fadeneinlaufrohr der eine Faden durch eine Öse eines um die
Spindelachse rotierenden Fadenführungsringes läuft, während der
andere Faden entlang der Peripherie des Fadenführungsringes
geführt ist, wobei die Öse einen Einfädelschlitz aufweist. Bei
einer Doppeldraht-Zwirnspindel mit einem den Lieferspulenträger
umgebenden Spulentopf ist weiterhin vorgesehen, daß der Spulentopf
nach oben hin einen haubenförmigen Aufsatzkörper aufweist,
der unterhalb des Fadeneinlaufendes des Fadeneinlaufrohres
endet und eine obere zur Spindelachse konzentrische Öffnung
aufweist, an deren Innenumfang die Fäden entlang gleiten und
dabei zwischen dem Fadenführungsring und dem Fadeneinlaufrohr
zusätzlich umgelenkt werden. Hierbei besitzt der
Fadenführungsring einen größeren Durchmesser als die beiden
Spulen. Auch wird einer der Fäden in einer Öse geführt. Auf
diesen Faden wirken die gesamten Trägheitskräfte des Fadenführungsringes
bei einer Verminderung oder einer Erhöhung der
Rotationsgeschwindigkeit ein. Der Faden hat also keinen
Gleitkontakt mit dem Außenumfang des Ringelementes. Er ist
vielmehr in dem Ringelement fixiert. Hieraus ergibt sich jedoch
ein großer Spannungsunterschied zwischen den von den beiden
Spulen abgewickelten Fäden aufgrund des Unterschiedes der Abwickelhöhe
und des Unterschiedes des Spulendurchmessers beim
Abwickelvorgang. Aus der zwangsläufig mit dem Führungsring
erfolgenden Rotation des Garnes ergibt sich eine häufige Erhöhung
der Spannung des Garnes. Die Drehkraft des Ringes, die
sich bei einer Änderung der Spannung ebenfalls ändert, wirkt
auf das Garn als Trägheitskraft ein.
Die DE-PS 8 06 339 betrifft eine Doppeldrahtzwirnspindel, bei
der der auf der Spindel lose sitzende Spulenhalter Mittel aufweist,
welche die Lieferspule durch Schaffung von Wirbeln in
der umgebenden Luft bremsen, ohne sie jedoch vollständig stillzusetzen.
Die Spindel kann eine oberhalb der Lieferspule
angebrachte und gegenüber dieser mit möglichst geringer Reibung
drehbare Scheibe zum Führen des von der Lieferspule ablaufenden
Fadens und des nach dem Austritt des Fadens aus der Spindel
sich bildenden Ballons und zum Regeln der Fadenlieferung durch
die mehr oder weniger starke von dem in dem gleichen Sinn sich
drehenden Ballon auf sie ausgeübte Beschleunigungswirkung
haben. Hierbei befindet sich über der Spule jedoch eine Fadenführungsscheibe.
Diese hat einen größeren Durchmesser als die
vollbewickelte Spule.
Die DE-PS 15 60 271 beschreibt eine Doppeldrahtzwirnspindel in
einem in den stillstehenden Spulenträger einsetzbaren, die
Spulenhülsen und Spulen tragenden hohlzylindrischen Aufnahmekörper,
wobei der Aufnahmekörper mit einer an seinem unteren
Ende angebrachten Schrägfläche auf einem an der Schutztopfnabe
befestigten, mit einer entsprechenden Schrägfläche versehenen
Gegenstück aufsitzt. Hierbei trägt der stillstehende Spulenträger
zwei Auflaufspulen. In der Veröffentlichung wird lediglich
das Zusammenwirken der Schrägflächen des Aufnahmekörpers
bzw. des fest im Spulenträger angeordneten Gegenstücks behandelt.
Hinsichtlich der Fadenführung sind keine Ausführungen
gemacht.
Die DE-OS 15 10 791 beschreibt eine Ablaufhilfe für das Abziehen
von Fäden über Kopf von Spulen aller Art mittels einer
auf die Spulspindel oder Spulenachse aufgesteckten nachgiebigen
und durch den entlang laufenden Faden elastisch verformbaren
Scheibe aus Kunststoff, Papier o. dgl., wobei die an ihrem
Umfang gegebenenfalls gezahnte Scheibe mit Spiel auf die
Spindel oder Achse aufgesetzt ist und dem Faden auch im Umlauf
folgen kann. Wenn jedoch zwei Spulen übereinande angeordnet
werden, dann muß eine Ablaufhilfe in Form einer Scheibe
unmittelbar über der unteren Spule vorgesehen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Fadenführungsvorrichtung für eine Doppeldrahtzwirnmaschine
vorzuschlagen, mit deren Hilfe die Wahrscheinlichkeit eines
Fadenbruches und einer falschen Zwirnung
reduziert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen hiervon sind Gegenstand von
Unteransprüchen.
Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist eine
Fadenführungsvorrichtung für eine Doppeldrahtzwirnmaschine ein
Führungsrohr, das senkrecht über den auf eine Spindel
aufgesetzten Auflaufspulen angeordnet ist und von den
Auflaufspulen abgewickelte Fäden von oben her in die Bohrung
der Auflaufspulen einführt, und ein frei drehbares Ringelement
auf, das am Führungsrohr unter Berührung der Fäden vorgesehen
ist und mit seinem umfangsseitigen Ende den Fadenlaufweg
geringfügig biegt, wobei das Ringelement von den von der
Auflaufspule freigegebenen Fäden in Richtung der Freigabe der
Fäden gedreht wird.
Findet diese Fadenführungsvorrichtung bei einer
Doppeldrahtzwirnmaschine zum Doublieren und Zwirnen von Fäden
Anwendung, die von zwei übereinander auf einer Spindel
angeordneten Auflaufspulen abgewickelt werden, so können die
Spannungen der beiden Fäden im wesentlichen auf gleichem
Niveau gehalten werden, so daß ein Fadenbruch sowie falsch
gezwirnte Abschnitte im gezwirnten Faden in hohem Maße
verhindert werden können.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Doppeldrahtzwirnmaschine im Längsschnitt, bei
der eine erfindungsgemäße Fadenführungsvorrichtung
Verwendung findet;
Fig. 2 einen Führungsring in Draufsicht;
Fig. 3 und 4 Diagramme, die die Art der Änderung der
Spannung der Fäden verdeutlichen, wobei in Fig. 3 die
Fäden mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Fadenführungsvorrichtung und in Fig. 4 mittels der
bekannten Fadenführungsvorrichtung geführt werden;
Fig. 5 ein Diagramm, das die Häufigkeit einer anormalen
Spannung wiedergibt; und
Fig. 6 ein wesentliches Teil einer bekannten
Fadenführungsvorrichtung in Seitenansicht.
In Fig. 1, die eine mit einer Fadenführungsvorrichtung 1
ausgestattete Doppeldrahtzwirnmaschine im Längsschnitt zeigt,
wird eine stationäre Scheibe 5 durch Anziehung zwischen
externen Magneten 3 und am Umfangsteil der stationären Scheibe
5 befestigte Magneten 4 ortsfest gehalten, ist ein
Auflaufspulen-Tragrohr 2 senkrecht auf die stationäre Scheibe
5 aufgesetzt und ist eine Auflaufspulenabdeckung 6 integral
mit der stationären Scheibe 5 ausgebildet, wobei Auflaufspulen
P übereinander auf das Auflaufspulen-Tragrohr 2 aufgesetzt
sind und eine Führungsscheibe 7 zwischen den beiden
Auflaufspulen P angeordnet ist. Die Auflaufspulen P weisen
Aufspulhülsen 8 auf, auf die die Fäden zur Erzeugung von
Auflaufspulen P aufgespult sind. Auf das zentrale Teil der
stationären Scheibe 5 ist ein Führungsrohr 9 aufgesetzt, das
im Inneren einen Fadenspannungsregler (nicht dargestellt)
aufweist. Die von den Auflaufspulen P abgewickelten Fäden Y
laufen über die Bohrung des Führungsrohres 9 senkrecht nach
unten. Eine Spindel 13 besteht aus einem Spindelwirtel 11, der
zur Drehung in Rollkontakt mit einem nichtgezeigten
Antriebsriemen gebracht wird, und einer Fadenspeicherscheibe
12.
Ein Führungsring 14 führt die in einem Ballon nach oben
laufenden Fäden, nachdem diese die Fadenspeicherscheibe 12
verlassen. Die Fadenführungsvorrichtung 1 ist oberhalb des
Führungsrohres 9 angeordnet und koaxial auf das Auflaufspulen-
Tragrohr 2 aufgesetzt.
Die Fadenführungsvorrichtung 1 umfaßt ein rohrförmiges
Grundelement 15, dessen Außendurchmesser im wesentlichen dem
Innendurchmesser des Auflaufspulen-Tragrohres 2 entspricht und
dessen unterer Teil in die Bohrung des Auflaufspulen-
Tragrohres 2 eingesetzt ist, ein das rohrförmige Grundelement
15 koaxial durchsetzendes Gewinderohr 16, ein Ringelement 18,
das mittels eines Miniatur-Kugellagers 17 am Gewinderohr 16
nahe dem oberen Ende des rohrförmigen Grundelements 15
abgestützt ist, und ein Führungsrohr 19, das auf das obere,
vom Ringelement 18 nach oben ragende Teil des Gewinderohres 16
koaxial aufgesetzt ist.
Wie in Fig. 2 anhand einer Draufsicht gezeigt, besteht das
Ringelement 18 aus einer Nabe 18a, die einen Innendurchmesser
aufweist, der geringfügig größer als der Außendurchmesser des
Miniatur-Kugellagers 17 ist, einem Kranz 18b sowie drei
Speichen 18c, die die Nabe 18a mit dem Kranz 18b verbinden.
Das Ringelement 18 ist einstückig aus einem Kunstharz
hergestellt und weist ein sehr geringes Gewicht auf (bei
diesem Ausführungsbeispiel 15 Gramm). Das Miniatur-Kugellager
17 ist in die Nabe 18a zur Abstützung des Ringelements 18 auf
dem Gewinderohr 16 eingesetzt, so daß sich das Ringelement 18
sehr leicht drehen läßt.
Der innere Laufring (nicht gezeigt) des Miniatur-Kugellagers
17 ist auf das obere Ende der auf dem oberen Ende des
rohrförmigen Grundelements 15 ausgebildeten, inneren Nabe 15a
aufgesetzt, um das Ringelement 18 bezüglich des Gewinderohrs
16 zu positionieren.
Die Außenumfangsfläche 18d des Kranzes 18b weist durch
Endbearbeitung eine sehr glatte Oberfläche auf, so daß Fäden
Y, die in Gleitkontakt mit der Außenumfangsfläche 18d des
Kranzes 18b laufen, durch den Reibungswiderstand der
Außenumfangsfläche 18d nicht unter Zugspannung gesetzt werden.
Der Außendurchmesser L des Kranzes 18b ist so festgelegt, daß
dieser den nachfolgenden Bedingungen genügt.
Der Außendurchmesser L stimmt im wesentlichen mit einem
Durchmesser der Auflaufspule überein, der in der Mitte eines
Intervalls vorliegt, das sich vom Beginn des Abspulens des
Fadens von der Auflaufspule P bis zum Verbrauch des Fadens auf
der Auflaufspule P erstreckt.
Das heißt, da
gilt
wobei
D der Außendurchmesser einer vollen Auflaufspule,
d der Außendurchmesser einer Aufspulhülse,
ρ die Dichtheit der Fadenlagen der Auflaufspule,
l die Auflaufspulenbreite und
X der Außendurchmesser der Auflaufspule in der Mitte eines vom Beginn des Abwickelns des Fadens von der vollen Auflaufspule bis zum Verbrauch des Fadens auf der Auflaufspule sich erstreckenden Zeitintervalls ist.
d der Außendurchmesser einer Aufspulhülse,
ρ die Dichtheit der Fadenlagen der Auflaufspule,
l die Auflaufspulenbreite und
X der Außendurchmesser der Auflaufspule in der Mitte eines vom Beginn des Abwickelns des Fadens von der vollen Auflaufspule bis zum Verbrauch des Fadens auf der Auflaufspule sich erstreckenden Zeitintervalls ist.
Der Außendurchmesser L des der Fadenführung dienenden Kranzes
18b entspricht im wesentlichen dem Außendurchmesser X.
Bei diesem Ausführungsbeispiel beträgt D=170 mm, d=49 mm,
X=125 mm und L=130 mm.
Das Ringelement 18 ist bezüglich der oberen Stirnfläche der
oberen Auflaufspule P in maximaler Höhe angeordnet, bei der
das Ringelement 18 den sich in Ballonform zwischen der
Auflaufspulenabdeckung 6 und dem Führungsring 14 erstreckenden
Fäden nicht berührt.
Das Ringelement 18 ist bei einer maximalen Höhe h1 bezüglich
der oberen Stirnfläche der oberen Auflaufspule B angeordnet,
bei der das Ringelement 18 eine Linie i (Fig. 1) nicht
berührt, die sich zwischen dem oberen Ende der
Auflaufspulenabdeckung 6 und dem Führungsring 14 erstreckt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel nimmt die maximale Höhe h1 den
Wert 35 mm und die Höhe h2 des Führungrings 14 bezüglich der
oberen Stirnfläche der oberen Auflaufspule P den Wert 210 mm
an.
Die Höhe des oberen Endes des Führungsrohres 19 bezüglich der
oberen Endfläche der oberen Auflaufspule P und der
Außendurchmesser k des oberen Endes des Führungsrohres 19
werden so festgelegt, daß die nachfolgend genannten
Bedingungen erfüllt sind.
Wird der Außendurchmesser k übermäßig groß gewählt, so ist die
Winkelverzögerung der Fäden an der Kante des oberen Endes des
Führungsrohres 19 groß, so daß demzufolge die Fadenspannung
zunimmt. Es ist demzufolge erwünscht, daß der Außendurchmesser
des oberen Endes des Führungsrohres 19 so klein wie möglich
ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist der Außendurchmesser
des oberen Endes des Führungsrohres 19 den Wert 20 mm auf. Die
Höhe des oberen Endes des Führungsrohres 19 bezüglich der
oberen Stirnfläche der oberen Auflaufspule P wird so
festgelegt, daß das obere Ende des Führungsrohres 19 bei
maximaler Höhe unterhalb des Schnitts einer strichpunktierten
Linie, die den Außenumfang 18d des Ringelements 18, das in
maximaler Höhe unter Erfüllung der vorgenannten Bedingungen
angeordnet ist, und die obere Schulter der oberen vollen
Auflaufspule P verbindet, mit der Mittelachse des
Führungsrohres 19 angeordnet ist, so daß der von der
Auflaufspule P abgewickelte und in die Bohrung 19a des
Führungsrohres 19 laufende Faden den Außenumfang 18d des
Ringelements 18 so berührt, daß dieser bei voller oberer
Auflaufspule P geringfügig gebogen bzw. von seiner Bahn
abgelenkt wird.
Wie aus der vorstehenden Beschreibung ersichtlich, werden der
Außendurchmesser und die Höhe des Ringelements 18 so bestimmt,
daß der Mittelwert des von den Auflaufspulen abgewickelten
Fäden und einer Linie, die parallel zur vertikalen Erzeugenden
der Seitenfläche der Auflaufspulen P ist, gebildeten variablen
Winkels u₁ in bezug auf die Zeit ein Minimum ist. D. h. ein
Integralwert ∫ξ(t)dt bezüglich der Zeit vom Beginn des
Abspulens einer Auflaufspule mit einem Winkel u bis zum Ende
des Abspulvorganges wird so festgelegt, daß dieser minimal
ist. Die Höhe des oberen Endes des Führungsrohres 19 wird so
bestimmt, daß der Winkel u2 der sich zwischen dem Außenumfang
18d des Ringelements 18 und dem oberen Ende des Führungsrohres
19 sich erstreckenden Fäden bezüglich einer das Ringelement 18
einschließenden Ebene maximal ist.
Die Höhe des Führungsringes 14 bezüglich der oberen
Stirnfläche der oberen Auflaufspule P wird zu einem Minimum
bestimmt, bei dem sich ein von den Fäden ausgebildeter, sich
um die Auflaufspulenabdeckung 6 drehender Ballon so ausdehnen
kann, daß die Fäden keinen Teil der Auflaufspulenabdeckung 6
berühren. Je geringer dabei die Höhe des Führungsringes 14
ist, desto geringer ist die vom Ballon verbrauchte Energie,
und somit der Leistungsverbrauch.
Die Funktionsweise dieses Ausführungsbeispiels wird
nachfolgend beschrieben.
Die von den beiden übereinander angeordneten Auflaufspulen P
abgespulten Fäden verlassen die obere Schulter der oberen
Auflaufspule P und laufen unter leichtem Kontakt mit dem
Außenumfang 18d des Führungsrings 18 in die Bohrung 19a des
Führungsrohrs 19 ein. Die Fäden werden über das Führungsrohr
19, das Gewinderohr 16 und das Führungsrohr 9 in der genannten
Reihenfolge nach unten gezogen und anschließend von der
Spindel 13 herausgezogen. Daraufhin laufen die Fäden unter
Ballonbildung nach oben zum Führungsring 14. Wie vorstehend
erwähnt, ist der Winkel u₁, unter dem die Fäden einen Kontakt
mit der Außenumfangsfläche 18d des Ringelements 18 eingehen,
über die gesamte Zeitperiode des Abspulens der Fäden von dem
Auflaufspulen P ziemlich klein, so daß demzufolge der
Kontaktdruck der Fäden auf das Ringelement 18 relativ klein
ist. Obwohl der Kontaktdruck der Fäden bezüglich des
Ringelements 18 relativ klein ist, wird das Ringelement 18
durch die Laufbewegung der Fäden in Fadenabspulrichtung in
Drehung versetzt, da das Ringelement 18 durch eine sehr kleine
Kraft gedreht werden kann. Demzufolge wird der
Reibungswiderstand des Außenumfangs 18d des Kranzes 18b
gegenüber der Gleitbewegung der laufenden Fäden Y längs des
Außennumfanges 18d reduziert und somit auch die Spannung der
Fäden Y.
Nimmt die auf den Auflaufspulen P bzw. Aufspulhülsen 8
befindliche Fadenmenge bis auf ein Minimum ab, so werden die
Fäden Y längs eines Weges abgezogen, der in Fig. 1 mit einer
strichpunktierten Linie verdeutlicht ist.
Bei dem in Fig. 1 verdeutlichten Ausführungsbeispiel kann die
zwischen der oberen und unteren Auflaufspule P vorgesehene
Führungsscheibe 7 durch ein leicht drehbares Element, ähnlich
dem Ringelement 18 ersetzt oder weggelassen werden, so daß
dann die obere Auflaufspule P direkt auf die Oberseite der
unteren Auflaufspule P gesetzt werden kann.
Die Ergebnisse experimenteller Doublier- und Zwirnvorgänge
unter Verwendung der vorstehend beschriebenen
Fadenführungsvorrichtung bzw. unter Verwendung einer in Fig. 6
verdeutlichten, konventionellen Fadenführungsvorrichtung
werden nachfolgend erläutert. Diese konventionelle
Fadenführungsvorrichtung weist lediglich ein Führungsrohr 21,
jedoch kein sich drehendes Ringelement auf (vergleiche Fig.
6).
Die Fig. 3 und 4 stellen Diagramme dar, die die Art der
Änderung der Spannung der von der erfindungsgemäßen
Fadenführungsvorrichtung geführten Fäden bzw. der von der
konventionellen Fadenführungsvorrichtung geführten Fäden
verdeutlichen, wobei der Ausdruck "äußere Lage" die äußerste
Fadenlage einer vollen Auflaufspule bedeutet, nämlich die
oberste Lage zu Beginn des Abspulvorganges bei einer vollen
Auflaufspule, der Ausdruck "mittlere Lage" die mittlere Lage
der Auflaufspule und der Ausdruck "innere Lage" die innerste
Lage der vollen Auflaufspulen bedeutet, nämlich die Lage, die
nahe dem Ende des Abspulvorganges auf der Auflaufspule
vorliegt.
Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich, sind die Amplituden der
Fadenspannungs-Änderungskurve und die Fadenspannungswerte für
die erfindungsgemäße Fadenführungsvorrichtung kleiner als jene
für die konventionelle Fadenführungsvorrichtung.
Beim Messen der Fadenspannung wurde die Spindel stationär
gehalten, der Faden längs des Einfädelungsweges eingezogen und
die Spannung des laufenden Fadens mittels eines
Spannungssensors gemessen, der nahe der in Fig. 1 mit dem
Bezugszeichen A verdeutlichten Stelle fest angeordnet war.
Die Fig. 5 stellt ein Balkendiagramm dar, das die Häufigkeit
von anormalen Ballonspannungswerten (300 Gramm und darüber)
innerhalb von 20 Minuten wiedergibt, falls diese an einer
Stelle geringfügig oberhalb des Führungsringes 14 (Fig. 1)
während des Doublier- und Zwirnvorganges gemessen wurden.
Die Bedeutung von "äußerer Lage", "mittlerer Lage" und
"innerer Lage" entsprechen denen der Fig. 3 und 4.
In Fig. 5 stellen leere Teile der Balken die Häufigkeit von
Spannungen dar, die 300 Gramm überschreiten, die Teile, die
mittels strichpunktierten Linien schraffiert sind, die
Häufigkeit von Spannung dar, die 350 Gramm überschreiten, die
Teile, die mit schrägen, nach links abfallenden Linien
schraffiert sind, die Häufigkeit von Spannungen dar, die 400
Gramm überschreiten, und die Teile, die mit schrägen, nach
rechts abfallenden Linien schraffiert sind, die Häufigkeit von
Spannungen dar, die 500 Gramm überschreiten.
Bei den experimentellen Doublier- und Zwirnvorgängen betrug
die Garnnummer der Fäden Nm 2/37 (d. h. zwei Fäden mit Nm 37),
die Drehzahl der Spindel 9000 U/min und der eingeführte Drall
260 T/m.
Die Häufigkeit eines Fadenbruches wurde für eine
Doppeldrahtzwirnmaschine mit 120 Spindeln gemessen, die im
wesentlichen unter den gleichen, oben angegebenen
Betriebsbedingungen betrieben wurden. Die Häufigkeit eines
Fadenbruches beim Doublier- und Zwirnvorgang in einer
konventionellen Fadenführungsvorrichtung betrug 8,5, während
diese bei der erfindungsgemäßen Fadenführungsvorrichtung Null
betrug.
Claims (7)
1. Fadenführung für eine Doppeldrahtzwirnmaschine, bei der
zwei Spulen (P) koaxial übereinander angeordnet sind und die
von der oberen und der unteren Spule (P) abgezogenen Fäden
(Y) über ein frei drehbares Ringelement (18) in eine höher
gelegene Stirnöffnung (19a) eines zu den Spulen (P) koaxialen
Führungsrohres (19) einlaufen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Außendurchmesser des Ringelementes (18) etwa dem
Außendurchmesser der Spulen (P) entspricht, der sich in der
Mitte des Abwickelvorganges ergibt und daß beide Fäden (Y) in
losem Gleitkontakt mit der Außenumfangsfläche (18d) des Ringelementes
(18) laufen.
2. Fadenführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ringelement (18) durch die von den Spulen (P) abgezogenen
Fäden (Y) in Drehung versetzt wird.
3. Fadenführung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie koaxial auf ein Spulen-Tragrohr (2) aufgesetzt ist, das
senkrecht auf einer stationären Scheibe (5) befestigt ist und
zwei Spulen (P) abstützt und ein rohrförmiges Grundelement
(15), das einen Außendurchmesser aufweist, der im wesentlichen
dem Innendurchmesser des Spulen-Tragrohres (2) entspricht und
dessen unterer Endabschnitt in die Bohrung des Spulen-Tragrohrs
(2) eingesetzt ist, ein Gewinderohr (16), das das rohrförmige
Grundelement (15) koaxial durchsetzt und ein Lager (17), das am
Gewinderohr (16) nahe dem oberen Ende des rohrförmigen Grundelementes
(15) das Ringelement (18) lagert, aufweist, und daß
das Führungsrohr (19) auf den vom Ringelement (18) nach oben
wegragenden Endabschnitt des Gewinderohrs (16) koaxial aufgesetzt
ist.
4. Fadenführung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ringelement (18) aus einer Nabe (18a), deren
Innendurchmesser im wesentlichen dem Außendurchmesser des
Lagers (17) entspricht, einem Kranz (18b) und mehreren Speichen
(18c) besteht, die die Nabe (18a) mit dem Kranz (18b)
verbinden.
5. Fadenführung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ringelement (18) aus einem Kunststoff besteht, der ein
sehr geringes Gewicht aufweist.
6. Fadenführung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ringelement (18) bezüglich der oberen Stirnfläche der
oberen Spule (P) in einer maximalen Höhe angeordnet ist, bei
der das Ringelement (18) die einen Ballon ausbildenden Fäden
(Y) nicht berührt.
7. Fadenführung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe des oberen Endes des Führungsrohres (19) so
bestimmt ist, daß der Winkel R₂ der sich zwischen dem
Außenumfang (18d) des Ringelementes (18) und dem oberen Ende
des Fühungsrohres (19) erstreckenden Fäden bezüglich einer das
Ringelement (18) einschließenden Ebene maximal ist.
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