DE3838787A1 - Vorrichtung zum bilden abgezaehlter stoesse in einem strom von bogen aus papier, karton oder dergleichen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bilden abgezähl­ ter Stöße in einem Strom von Bogen aus Papier, Karton oder dergleichen, mit welcher die aus einer Falzmaschine austre­ tenden Bogen mittels von einem Vorwahlzählgerät angesteuerten Schrägtransportmittel quer zu ihrer ursprünglichen trans­ portrichtung versetzt werden, zur Anwendung an Einlauftischen für Schuppen- oder Stapelauslagen von Buchbindereimaschinen.

Gemäß der EP-PS 01 77 043 ist es bekannt, am Ausgang von Falzautomaten eine Fördereinrichtung zum Entgegennehmen von Bogen und Weiterbefördern derselben zu einer Bogenauslage anzufügen, wobei die Bogen einer Partie von einer Zählein­ richtung abgezählt werden. Weiterhin umfaßt die Förderein­ richtung Schrägtransportmittel, die durch die Zähleinrichtung gesteuert selektiv in wenigstens eine Schrägtransportstel­ lung einstellbar sind. Dadurch werden die abgezählten Partien von Bogen wechselweise quer zu ihrer allgemeine Förderspur versetzt und können als markierte Stöße von der Bogenauslage entnommen werden. Die Schrägtransportmittel bestehen aus über parallele und in Abstand voneinander angeordnete Walzen ge­ schlungene Transportriemen, wobei eine der Walzen senkrecht zu der allgemeinen Förderspur verschiebbar ist, wobei sich eine Schrägstellung der Transportriemen zu der allgemeinen Förderspur der Bogen ergibt.

Die Einstellung der verschiebbaren Walze in zwei verschie­ dene Stellungen erfolgt durch einen Elektromagnetantrieb. Der Nachteil dieser Lösung besteht darin, daß beim Verschie­ ben der Walze durch deren relativ große Masse bei jedem Wechsel der Einstellung ein hohes Trägheitsmoment überwunden werden muß. Dies führt dazu, daß sich die Förderrichtung der Transportriemen nicht schlagartig ändert und damit Bogen seitlich zwischen zwei Partien gefördert und abgelegt werden. Von der Bedienperson ist nicht mehr erkennbar, zu welcher Partie diese Bogen gehören. Die Bildung von exakt abgezählten Partien von Bogen, wie dies in manchen Anwendungsfällen erfor­ derlich ist, ist somit nicht mehr gewährleistet.

Es ist das Ziel der Erfindung, Bogen aus Papier, Karton oder dergleichen, welche aus einer Falzmaschine austreten, so zu fördern und seitlich zu ihrer ursprünglichen Förderrichtung zu versetzen, daß sich seitlich exakt abgegrenzt und damit genau abgezählte Stöße von Bogen bilden.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Schrägtransport­ mittel für die Vorrichtung zum Bilden abgezählter Stöße von Bogen so auszubilden, daß beim Ansteuern durch das Vorwahl­ zählgerät sofort in vollem Umfang ein Wechsel der Transport­ richtung eintritt.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß auf dem Einlauftisch für die Schuppen- oder Stapelauslage aus einem oberen und einem unteren Riementrieb bestehende Schrägtrans­ postmittel, wechselweise nach rechts und links von der Trans­ portrichtung der aus der Falzmaschine austretenden Bogen abweichend, paarweise angeordnet werden, wobei nur jeweils die nach rechts oder links verlaufenden oberen Riementriebe mit den unteren Riementrieben, durch das Vorwahlzählgerät angesteuert und durch vertikale Verstellung vorzugsweise falzwerksseitig an den oberen Riementrieben angeordneter Riemenscheiben, in Eingriff gebracht werden.

Die Riemenscheiben sind zu diesem Zweck an Hebeln befestigt. Alle Hebel, die nach rechts verlaufende Förderriemen tragen, sind mit einer ersten verdrehbaren Welle und alle Hebel, die nach links verlaufende Förderriemen tragen, sind mit einer zweiten ebenfalls verdrehbaren Welle fest verbunden. Jede Welle weist ein Zahnrad auf, welches mit dem der anderen Welle in Eingriff steht. Durch das Drehen der einen Welle wird die dazugehörige Hebelgruppe abgesenkt und über das Zahnradpaar läßt die andere Welle ihre Hebelgruppe gleich­ zeitig nach oben schwenken. Die Steuerung erfolgt durch das Vorwahlzählgerät.

Die von der Falzmaschine ankommenden Bogen werden nur von den Riementrieben weiter befördert, bei welchen die dazugehörige Hebelgruppe abgesenkt ist, bei welchen also unterer und obe­ rer Riementrieb in Eingriff stehen. Der Wechsel der Trans­ portrichtung bei der Schrägförderung der Bogen erfolgt bei der vorliegenden erfindungsgemäßen Lösung also durch ein wechselweises Absenken bzw. Anheben von Riemenscheiben tragenden Hebeln.

Die Bogen können nur in exakt zwei Richtungen gefördert werden, da sich die Lage der Schrägtransportmittel im Gegensatz zur Lösung gemäß der EP-PS 01 77 043 beim Wechsel der Transport­ richtung nicht verändert. Dadurch bilden sich seitlich exakt abgegrenzte und damit genau abgezählte seitlich versetzte Stöße und Bogen.

Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung erfolgt die vertikale Verstellung der falzwerksseitig am oberen Riemen­ trieb angeordneten Riemenscheiben durch auf einem Anker gela­ gerte Schwenkhebel, die durch eine mit Exzentern ausgerüstete Welle gesteuert werden. Diese Exzenterwelle wird durch einen Schrittmotor, welcher pro Schaltvorgang eine halbe Umdrehung durchführt, angetrieben.

Die Erfindung soll nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigt

Fig. 1 die Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung,

Fig. 2 die Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 3 die mit dem unteren Riementrieb in Eingriff gebrach­ ten nach rechts transportierenden Riementriebe,

Fig. 4 die mit dem unteren Riementrieb in Eingriff gebracht nach links transportierenden Riementriebe,

Fig. 5 die Seitenansicht der Schwenkhebel zur vertikalen Verstellung der falzwerksseitig angeordneten Riemen­ scheiben.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt mehrere Schrägtrans­ portmittel 1, die auf einem Einlauftisch für eine Schippen- oder Stapelauslage wechselweise von der Einlaufrichtung der Bogen 2 nach rechts oder links abweichend, angeordnet sind (Fig. 1). Diese Schrägtransportmittel 1 bestehen aus einem unteren und einem oberen Riementrieb 3; 4, welche im Auslauf der Vorrichtung, durch ein Walzenpaar 5 mit Nuten für die Förderriemen geführt, normal aufeinander wirken (Fig. 2). Das Walzenpaar (5) wird durch einen nicht dargestellten Motor angetrieben und läuft vorzugsweise schneller als die Falzmaschine, um die Bogenlücken zu vergrößern und somit mehr Zeit für den Schaltvorgang zu gewinnen. Am Einlauf der Vor­ richtung werden die unteren Riementriebe 3 durch eine eben­ falls mit Nuten für die Förderriemen versehene Walze 6 geführt. Zur Führung der oberen Riementriebe 4 sind Riemen­ scheiben 7; 8 vorgesehen, die an schwenkbaren Hebeln 9; 10 befestigt sind. Im nach oben geschwenkten Zustand der Riemen­ scheiben 7; 8 weisen diese mit der Walze 6 einen Abstand "a" von ca. 10 bis 15 mm auf (Fig. 3). Im abgesenkten Zustand stehen sie mit der Walze in Eingriff.

Alle Hebel 9, die nach links verlaufende Förderriemen tragen, sind mit einer ersten verdrehbaren Welle 11 fest verbunden. Alle Hebel 10, die nach verlaufende Förderriemen tra­ gen, sind mit einer zweiten Welle 12 fest verbunden.

Die Welle 11 wird durch ein nicht dargestelltes Vorwahlzähl­ gerät angesteuert. Die Drehbewegungen der Welle 11 wird durch ein Zahnradpaar 13 auf die Welle 12 in entgegengesetzter Richtung übertragen.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel sind die Riemenscheiben 7; 8 an Schwenkhebeln 14 befestigt (Fig. 5). Diese sind auf einem Anker 15 drehbar gelagert. Die Schwenkhebel 14 weisen an ihrem freien Ende Aussparungen 16 auf. In diese greifen Exzenter 17 ein, die auf einer antreibbaren Welle 18 wechsel­ weise angeordnet sind. Diese wird durch einen Schrittmotor angetrieben, welcher pro Schaltvorgang eine halbe Umdrehung durchführt.

Die der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Pfeilrichtung zuge­ führten Bogen 2 werden jeweils von den Schrägtransportmitteln 1 erfaßt, deren Riemenscheiben 7; 8 mit der Walze 6 in Ein­ griff stehen, und in schräger Richtung nacheinander weiter­ befördert. Dadurch werden die Bogen seitlich versetzt und bilden je nach Einstellung des Vorwahlzählgerätes nach dem Durchlauf der Vorrichtung abgezählte Stöße 19 seitlich exakt ausgerichteter Bogen, die zueinander einen Versatz "b" auf­ weisen. Dieser Versatz bleibt auch nach dem Einlauf der Stöße 19 in die Schuppen- oder Stapelauslage erhalten, so daß die Stöße dort ordnungsgemäß entnommen werden können.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen

1 Schrägtransportmittel
2 Bogen
3 unterer Riementrieb
4 oberer Riementrieb
5 Walzenpaar
6 Walze
7 Riemenscheibe
8 Riemenscheibe
9 Hebel
10 Hebel
11 Welle
12 Welle
13 Zahnradpaar
14 Schwenkhebel
15 Anker
16 Aussparung
17 Exzenter
18 Welle
19 abgezählter Stoß.

Claims (3)

1. Vorrichtung zum Bilden abgezählter Stöße in einem Strom von Bogen aus Papier, Karton oder dergleichen, mit welcher die aus einer Falzmaschine austretenden Bogen, mittels von einem Vorwahlzählgerät angesteuerten Schrägtransportmitteln quer zu ihrer ursprünglichen Transportrichtung versetzt werden, zur Anwendung an Einlauftischen für Schuppen- oder Stapelauslagen von Buchbindereimaschinen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß auf dem Einlauftisch für die Schuppen- oder Stapelauslage aus einem oberen und einem unteren Riementrieb (4; 3) bestehende Schrägtransportmittel (1) wechselweise nach rechts und links von der Transportrichtung des aus der Falz­ maschine austretenden Bogen (2) abweichend, paarweise ange­ ordnet sind, wobei nur jeweils die nach rechts oder links verlaufenden oberen Riementriebe (4) mit den unteren Riemen­ trieben (3), durch das Vorwahlzählgerät falzwerksseitig an den oberen Riemenscheiben (4) angeordneter Riemenscheiben (7; 8), in Eingriff bringbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Riemenscheiben (7; 8) an Hebeln (9; 10) befestigt sind, wobei alle Hebel (9), die nach links verlaufende Förderriemen tragen, mit einer ersten verdrehbaren Welle (11) und alle Hebel (10), die nach rechts verlaufende Förderriemen tragen, mit einer zweiten verdrehbaren Welle (12) fest verbunden sind und eine der Wellen (11; 12) durch ein Vorwahlzählgerät an­ steuerbar ist, sowie daß die Wellen (11; 12) ein Zahnradpaar (13) aufweisen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Riemenscheiben (7; 8) an Schwenkhebeln (14) befestigt sind, die auf einem Anker (15) drehbar gelagert sind und die an ihrem freien Ende Ansparungen (16) aufweisen, in welche Exzenter (17) eingreifen, die auf einer antreibbaren Welle (18) wechselweise angeordnet sind.