DE3827418C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder der im Oberbegriff
des Hauptanspruches angegebenen Art.
Ein derartiger Schließzylinder ist z. B. aus der EP 01 39 550
oder aus der FR 25 83 813 bereits als bekannt zu entnehmen,
wobei die bekannten Schließzylinder jeweils mit der Sicherungsmechanik
des Schlosses zu einer kompakten Baueinheit zusammengefaßt
sind.
Hierzu besteht die Sicherungsmechanik aus einer Trennkupplung,
die hinter dem Zylinderkern angeordnet ist, und die eine Unterbrechung
der Kraftübertragung zwischen dem Zylinderkern und
einem hinter der Trennkupplung liegenden Schließmechanismus
ermöglicht. Die Trennkupplung umfaßt dabei einen drehfest mit
dem hinteren Ende des Zylinderkern verbundenen Antriebsteil,
einen mit dem Schließmechanismus wirkverbundenen Antriebsteil
sowie einen Mitnehmerteil, durch welchen der Antriebsteil bei
entsichertem Schloß mit dem Abtriebsteil drehgekoppelt und bei
gesichertem Schloß drehentkoppelt ist.
Als Mitnehmerteil dient ein am Antriebsteil radial verschiebbar
gelagertes Schiebeelement mit keilförmiger Spitze, das unter
einer Federbelastung steht, und das unter Ausnutzung einer Relativdrehung
des Zylinderkerns gegenüber dem Zylindergehäuse
durch Auflaufen einer Keilfläche der Spitze auf einer Gegenfläche
des Zylindergehäuses gegen die Federkraft radial verschoben
werden kann. Dieser für den Kupplungsvorgang maßgebende
Vorschub des Schiebeelementes wird somit erst bei einer
Überlastdrehung des Zylinderkerns gegenüber dem Zylindergehäuse
wirksam, wobei die Drehkräfte zur Überlastdrehung mit dem Schlüssel
übertragen werden müssen.
Demnach hat der Kupplungsvorgang über einen entsprechenden Teildrehwinkel
des Zylinderkerns vergleichsweise erheblich vergrößerte
Bedienkräfte am Schlüssel zur Folge.
Auch wird durch die bahngeführte radiale Verlagerung des Schiebeelements
erst nach einem Teildrehwinkel des Schlüssels eine
Drehkoppelung des Zylinderkerns mit der Sicherungsmechanik des
Schlosses herbeigeführt.
Aufgrund dieser bei gesichertem Schloß bestehenden Trennung
zwischen Schließmechanismus und Schließzylinder besteht andererseits
ein erhöhter Schutz der Schließzylinder gegenüber deren
gewaltsamer Zerstörung bei Einbruchsversuchen.
Wird nämlich in den Schlüsselkanal des Zylinderkerns ein "falscher"
Schlüssel oder ein einem Schlüsselschaft ähnliches Werkzeug,
wie die Klinge eines Schraubendrehers, eingeführt und ein
Überlastdrehmoment auf den Zylinderkern ausgeübt, so dreht sich
das mit dem Zylinderkern über die Zuhaltungen verriegelte Zylindergehäuse
in der Lagerhülse, sobald der durch eine Kugelrasteinrichtung
zwischen der Lagerhülse und dem Zylindergehäuse
vorhandene Formschluß überdrückt ist. Das Grenzdrehmoment der
Überlastkupplung kann dabei so bemessen werden, daß Beschädigungen
der Zuhaltungen unter Abscherbeanspruchung sicher vermieden
werden können. Nach einer Drehung des Zylindergehäuses
um 360° rastet die unter einer Federbelastung stehende Kugel
der Rasteinrichtung wieder in ihren Kugelsitz am Umfang des
Zylindergehäuses ein, so daß das Zylindergehäuse wieder in seiner
Ausgangsstellung fixiert ist.
Eine permanente Drehverbindung zwischen dem Zylinderkern und
dem Schließmechanismus ist bei den bekannten Schließzylindern
jedoch nicht ohne weiteres möglich, da hierdurch gleichzeitig
auch die Möglichkeit verlorenginge, den Sicherungszustand des
Schlosses zu wechseln.
Allerdings sind, insbesondere im Zusammenhang mit Kraftwagen,
druckschriftlich z. B. aus der DE-OS 28 22 098 auch Schließzylinder
bekannt, die zur räumlich vom Schloß getrennten Anordnung
bestimmt sind. Der Sicherungszustand solcher Schlösser wird
nicht schließzylinderseitig, sondern in einem Hebelwerk eines
Schloßblechs verriegelt, wozu es einer permanenten Drehverbindung
zwischen dem Zylinderkern und dem Hebelwerk bedarf. Hierzu
ist am hinteren Ende des Schließzylinders ein Drehverbindungselement
gelagert, das drehfest mit dem Zylinderkern verbunden
ist, und das über eine Drehstange mit dem Hebelwerk des Schlosses
drehgekoppelt ist. Ein Schutz vor Beschädigungen des Schließzylinders
infolge der erwähnten Aufbruchsmanipulationen ist
durch einen solchen Schließzylinder jedoch nicht gegeben.
Des weiteren ist aus der FR-PS 10 46 542 bereits ein Schließzylinder
bekannt, dessen Zylinderkern bei der Normalbedienung
des Schließzylinders permanent mit einem Drehverbindungselement
zum Hebelwerk des Schlosses verbunden ist.
Hierzu ist in den hinteren Endbereichen eines dreiteiligen Zylindergehäuses
eine Trennkupplung integriert, die axial ausrückbar
ist. Ein Ausrückvorgang soll jedoch nur dann erfolgen, wenn der
Zylinderkern bei Aufbruchsmanipulationen des Schließzylinders
gewaltsam gedreht wird, damit der Sicherungszustand des Schlosses
hierdurch nicht verändert werden kann. Hierzu sind auf der
hinteren Ringstirnfläche des mittleren Gehäuseteils axial auskragende
Keilflächen vorgesehen, die mit korrespondierenden
Keilflächen auf der gegenüberliegenden Ringstirnfläche des hinteren
Gehäuseteils zusammenwirken, wobei der Abtriebsteil der
Trennkupplung axial am hinteren Gehäuseteil abgestützt ist.
Beim gewaltsamen Drehen des Zylinderkerns scheren dadurch zunächst
die Zuhaltungen im bedienseitigen Gehäuseteil ab. Danach
wird der mittlere Gehäuseteil unter Mitnahme durch die in seinen
Zuhaltungsschacht eingreifenden Zuhaltungen mitgedreht,
wobei sich eine Relativdrehung zwischen dem mittleren und dem
hinteren Gehäuseteil ergibt. Diese Relativdrehung führt über
die Keilflächen zu einem axialen Vorschub des hinteren Gehäuseteils,
wobei der Abtriebsteil mitgenommen wird und den Ausrückvorgang
der Trennkupplung herbeiführt.
Mit diesem bekannten Schließzylinder läßt sich demnach die Verschlußsicherheit
als solche erheblich verbessern, muß aber mit
der Zerstörung des Schließzylinders erkauft werden.
Da die Funktion der Trennkupplung unmittelbar von der Zerstörung
mehrerer Zuhaltungen abhängig ist, lassen sich von dem
bekannten Schließzylinder auch keine Anregungen für einen beschädigungsfreien
Überlastschutz eines Schließzylinders herleiten.
Zudem ist der axiale Ausrückvorschub der Trennkupplung mit einer
Änderung der wirksamen Länge des bekannten Schließzylinders
verbunden. Daher ließe sich ein derartiger Ausrückvorschub nicht
ohne weiteres für einen Schließzylinder mit einem Drehstangenabtrieb
nutzen, wie er aus der DE-OS 28 22 098 vorbekannt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen
Schließzylinder dahingehend weiterzuentwickeln, daß er unter
Beibehaltung seines Überlastschutzes zur Drehansteuerung einer
getrennt vom Schließzylinder angeordneten Sicherungsmechanik
geeignet ist.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den
kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.
Aus weitergehenden Ansprüchen gehen vorteilhafte Ausge
staltungen dieses Funktionsprinzips hervor.
Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand einer zeichnerischen Darstellung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Schließzy
linder,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II in
Fig. 1, und
Fig. 3 einen Schnitt der Linie III-III in
Fig. 1 entsprechend.
Eine Schließzylinderbaueinheit 1 ist zur Integration in
eine nicht dargestellte Kraftwagentür vorgesehen, wo sie
durch Befestigen einer sie vollständig umschließenden
Lagerhülse 2 anbringbar ist. Die Lagerhülse 2 besteht aus
einem dünnwandigen Hohlzylinder, der auf der Bedienseite
in einem ringförmigen, nach innen gerichteten Anschlagbund
2 a endet. Im Anschluß an den Anschlagbund 2 a liegt am
Innenumfang der Lagerhülse 2 ein Zylindergehäuse 3 eines
Schließzylinders an, der von hinten in die Lagerhülse 2
eingeschoben ist. Dabei ist zwischen dem Außenumfang des
Zylindergehäuses 3 und dem Innenumfang der Lagerhülse 2
soviel Spiel vorhanden, daß das Zylindergehäuse 3 exakt
aber leichtgängig in der Lagerhülse 2 drehgelagert ist. In
das Zylindergehäuse 3 ist von der Bedienseite der Schließ
zylindereinheit 1 her ein Zylinderkern 4 eingeschoben,
dessen zugängliche Stirnfläche mit einem umlaufenden
Ringkragen 4 a auf einen größeren Durchmesser verdickt ist.
Der Einschub des Zylinderkerns 4 in das Zylindergehäuse 3
wird nach Erreichen seiner Endlage auf einer Gegenfläche
des Anschlagbundes 2 a begrenzt. Entgegengesetzt zur
Einschubrichtung des Zylinderkerns 4 ist dieser gemeinsam
mit einer Staubkappe 5 samt Dichtungsanordnung mittels
eines nicht dargestellten Halteteils abgestützt, das sich
türfest verschrauben läßt.
Die hintere Ringstirnfläche des Zylindergehäuses 3 ist mit
zwei Rastvertiefungen 6 versehen, die diametral zueinander
angeordnet sind, und die vom Umfang aus gesehen die Form
einer Zahnlücke aufweisen. Dabei sind die seitlichen
Flanken der Rastvertiefungen 6 jeweils schräg zueinander
geneigt, so daß ein trapezförmiger lichter Querschnitt
vorliegt. In die Rastvertiefungen 6 greifen diesen zuge
ordnete Rastnocken 7 formschlüssig ein, die axial von
einer der Ringstirnfläche des Zylindergehäuses 3 gegen
überliegenden Ringstirnfläche einer Ausrückhülse 8 aus
kragen. Da die Rastnocken 7 an die Ausrückhülse 8 ange
formt sind, liegt somit zwischen beiden eine drehfeste
Verbindung vor. Bei der Ausrückhülse 8 handelt es sich um
einen Körper hohlzylindrischer Grundform, dessen Außen
durchmesser auf den Innendurchmesser der Lagerhülse 2
abgestimmt ist. Dadurch ist die Ausrückhülse 8 koaxial zum
Zylindergehäuse 3 längsverschiebbar in der Lagerhülse 2
geführt. Allerdings ist sie im Gegensatz zum Zylinderge
häuse 3 nicht drehbar in der Lagerhülse 2 gelagert, sondern
drehsichernd in ihr abgestützt. Hierzu sind aus dem Umfang
der Lagerhülse 2 mehrere, parallel zueinander verlaufende
Führungsschächte 9 ausgespart, die in Verbindung mit in
diese eingreifenden Gleitelementen nach Art einer Schub
ladenführung eine Drehsperrung bewirken, während sie eine
Schiebebewegung zulassen. Damit die Wanddicke der Lager
hülse 2 durch die Führungsschächte 9 nicht von durchge
henden Schlitzen durchsetzt ist, was zu einer erheblichen
Schwächung ihrer Torsionssteifigkeit führte, ist die
Zylinderwand der Lagerhülse 2 in ihrem querschnittsge
schwächten Bereichen soweit verdickt, daß ihre ursprüng
liche Festigkeit wiederhergestellt ist. Im Querschnitt
gesehen weist sie dadurch eine Außenumfangskontur guadra
tischer Grundform mit abgerundeten Ecken auf.
Die Führungsschächte 9 erstrecken sich durchgehend bis zum
hinteren Ende der Lagerhülse 2, wodurch sie gleichzeitig
zur Drehsperrung eines mit der Lagerhülse 2 verbindbaren
Lagerdeckels 10 nutzbar sind. Der Lagerdeckel 10 weist
einen kreisringförmigen Lagerdeckelflansch 10 a auf, der
teleskopartig in die Lagerhülse 2 einschiebbar ist, wobei
zwei den beiden diametral zugeordneten Führungsschächten 9
zugeordnete Gleitelemente 10 b formschlüssig in diese
eingreifen. Zudem ist der Lagerdeckel 10 mit einem umlau
fenden Rand 10 c versehen, der den Einsteckvorschub des
Lagerdeckelflansches 10 a durch Anschlagen an der hinteren
Stirnfläche der Lagerhülse 2 begrenzt. Zwischen der
Ringstirnfläche des Lagerdeckelflansches 10 a und einer
gegenüberliegenden Ringstirnfläche der Ausrückhülse 8 ist
eine Schraubendruckfeder 11 abgestützt, deren Wicklungs
durchmesser auf den Innendurchmesser der Lagerhülse 2
abgestimmt ist. Sie steht in ihrer Einbaulage unter einer
axialen Vorspannung, die für das Grenzdrehmoment der
Überlast maßgebend ist. Während die Ausrückhülse 8 mit der
Ausfederkraft der Schraubendruckfeder 11 gegen die Stirn
fläche des Zylindergehäuses 3 gedrückt wird, ist der
Lagerdeckel 10 mittels zweier Spannstifte 12, welche
Paßbohrungen in der Lagerhülse 2 und im Lagerdeckelflansch
10 a durchsetzen, in seiner Einbaulage gehalten. Durch
diese Befestigungsart läßt sich die Schraubendruckfeder 11
beim Zusammenbau der Schließzylinderbaueinheit 1 dadurch
vorspannen, daß der Lagerdeckelflansch 10 a in die Lager
hülse 2 eingeschoben wird.
Im Lagerdeckel 10 ist mittig ein Drehverbindungselement 13
drehbar gelagert, indem es auf einer zylindrischen Umfangs
fläche von einem Lagerhals 10 d umschlossen ist, welcher an
den Lagerdeckel 10 angeformt ist. An ein aus dem Lager
deckel 10 herausstehendes Ende des Drehverbindungsemelentes
13 ist gelenkig eine Drehstange 20 angeschlossen, die in
nicht dargestellter aber üblicher Weise eine Drehverbin
dung des Drehverbindungselements 13 zum Hebelwerk eines
Schlosses herstellt. Dabei ermöglicht die Drehverbindung
in Abhängigkeit von Drehbewegungen des Zylinderkerns 4 den
Wechsel des Sicherungszustandes des Schlosses. Dieser
Zweckbestimmung entsprechend muß der Zylinderkern 4 mit
dem Drehverbindungselement 13 gemeinsam drehbar sein.
Hierzu weist das Drehverbindungselement 13 einen hohlzy
lindrischen Mitnehmerschaft 13 a auf, der koaxial zum
Zylinderkern 4 auf dessen hintere Stirnfläche zu läuft,
und der in einem Längenabstand zum Zylinderkern 4 endet.
Ein lagerdeckelnaher Längenabschnitt des Mitnehmerschafts
13 a dient als Sitz für eine Schenkelfederanordnung, mit
der das Drehverbindungselement 13 in eine Nullstellung
rückdrehbar ist. Hierzu umschließt die Wicklung einer
Schenkelfeder 14 den Längenbereich des Mitnehmerschafts
13 a in einem Einfederabstand und stützt sich mit zwei
endseitigen, radial abgewinkelten Federschenkeln 14 a auf
entgegengesetzten Seiten eines schaftfesten Halteschenkels
13 b ab. Die Federschenkel 14 a ragen radial über die
Erstreckung des Halteschenkels 13 b hinaus und umgreifen
mit ihrer überstehenden Länge gleichzeitig einen dem
Halteschenkel 13 a gegenüberliegenden Stützdorn 10 e, der
vom Innenumfang des Lagerdeckelflansches 10 a abragt.
Ferner ist der Innenumfang des Lagerdeckelflansches 10 a
über seine Umfangskontur so gestaltet, daß die Drehbewe
gung des Drehverbindungselements 13 ausgehend von der
Nullstellung nach einem Drehwinkel von 90° in beiden
Richtungen durch Anschlagflächen begrenzt ist.
Der Mitnehmerschaft 13 a weist ferner eine mehrstufig
abgesetzte Innenbohrung 15 auf, in der eine gegenstückig
mehrfach abgesetzte Welle 4 b drehgelagert ist, welche fest
mit dem Zylinderkern 4 verbunden ist. Hingegen ist er auf
seinem Außenumfang mit einer Axialverzahnung 16 versehen,
auf die eine Schiebeklaue 17 mit einer gegenstückigen
Axialverzahnung aufgeschoben ist. Die als zylindrischer
Ringkörper ausgebildete Schiebeklaue 17 endet vor einer
Ringstirnfläche des Zylinderkerns 4 in einem Ringwulst 17 a
größeren Durchmessers, dessen Stirnfläche flächig an der
Ringstirnfläche des Zylinderkerns 4 anliegt.
Um eine Drehverbindung zwischen der Schiebeklaue 17 und
dem Zylinderkern 4 zu erreichen, sind von der Stirnfläche
ausgehend aus der Wand der Schiebeklaue 17 zwei einander
diametral gegenüberliegende, rechteckige Fenster ausge
spart, wodurch sich zwei Gabelklauen 17 b ergeben. Diese
Gabelklauen 17 b umgreifen zwei zugeordnete Mitnehmer 4 c
formschlüssig, die an die Ringstirnfläche des
Zylinderkerns 4 angeformt sind. Solange die Schiebeklaue
17 ihre dargestellte Position beibehält, wird somit jede
Drehung des Zylinderkerns 4 synchron auf das Drehverbin
dungselement 13 übertragen.
Damit aus der Mitnehmerverbindung eine Trennkupplung wird,
ist die Schiebeklaue 17 am Vorschub der Ausrückhülse 8
beteiligt. Hierzu ist an die Ausrückhülse 8 stirnseitig
ein Führungshals 8 a angeformt, wobei der Führungshals 8 a
einen kleineren Durchmesser aufweist als die Ausrückhülse
8 selbst. Aufgrund des damit verbundenen Rücksprunges
bleibt der Führungshals 8 a frei von der Ausfederkraft der
Schraubendruckfeder 11, so daß er entsprechend schlank
bemessen sein kann.
Der Führungshals 8 a verjüngt sich umlaufend unter einem im
Querschnitt gesehen etwa rechtwinkligen Knick und endet in
einer Bohrung, welche den Umfang der Schiebeklaue 17
paßgenau umschließt. Zur axialen Abstützung des Führungs
halses 8 a an der Schiebeklaue 17 ist die bohrungsnahe
Randzone des Führungshalses 8 a zwischen dem Ringwulst 17 a
und einer an die Schiebeklaue 17 angeformten Sperrnase 17 c
mit Drehspiel eingeklemmt. Die eingerückte Stellung der
Trennkupplung wird somit dadurch aufrechterhalten, daß die
Ausrückhülse 8 unter der Federbelastung gegen die Ring
stirnfläche des Zylindergehäuses 3 gedrückt wird, da
hierdurch auch die Schiebeklaue 17 gehalten ist.
Versucht man nun bei abgezogenem Schlüssel den über
Zuhaltungen mit dem Zylindergehäuse 3 verriegelten Zylin
derkern 4 gewaltsam zu drehen, so ergibt sich folgende
Funktion:
Bis zu einem Grenzdrehmoment von z.B. 5 Nm bleibt das
Zylindergehäuse 3 in der Lagerhülse 2 fixiert. Das einge
leitete Drehmoment wird dabei wirkungslos von den Wangen
der Rastvertiefungen 6 auf die gegenüberliegenden Flanken
der Rastnocken 7 übertragen. Hierbei entsteht ein Kräfte
paar mit einer Komponente in Umfangsrichtung und einer
zweiten Komponente in Axialrichtung, das auf den schrägen
Verlauf der Wangen bzw. Flanken zurückgeht. Die Komponente
in Umfangsrichtung wird unnachgiebig von der Drehsperrung
der Ausrückhülse 8 in den Führungsschächten 9 abgestützt.
Demgegenüber führt die axiale Komponente nach Ereichen
eines Überlastdrehmomentes zu einer Hubbewegung der
Ausrückhülse 8 in der Bohrung der Lagerhülse 2, wobei der
Hubweg durch die Tiefe der Rastvertiefungen 6 vorgegeben
ist. Aufgrund der axialen Abstützung des Führungshalses 8 a
an der Sperrnase 17 c nimmt die Schiebeklaue 17 an dieser
Hubbewegung der Ausrückhülse 8 gegen ihre Federbelastung
teil, wobei sich auch die Gabelklauen 17 b gegenüber den
Mitnehmern 4 c verschieben.
Da die Eingriffstiefe der Mitnehmer 4 c in den Gabelklauen
17 b geringer ist als die Tiefe der Rastvertiefungen 6 bzw.
die Eingriffstiefe der Rastnocken 7 liegt in der ausgeho
benen Stellung der Ausrückhülse 8 keine Drehverbindung
zwischen dem Zylinderkern 4 und dem Drehverbindungselement
10 mehr vor. Die Rastnocken 7 stützen die Kraft der
Schraubendruckfeder 11 nunmehr auf der Ringstirnfläche des
Zylinderkerns 4 zwischen den beiden Rastvertiefungen 6 ab.
Nach einem Drehwinkel von 150° rasten die Rastnocken 7
selbsttätig wieder in die Rastvertiefungen 6 ein, wobei
die Ausrückhülse 8 unter ihrer Federbelastung wieder in
ihre formschlüssige Stellung gedrückt wird. Da auch die
Schiebeklaue 17 an diesem Einrückvorschub beteiligt ist,
wird automatisch auch der Mitnehmerformschluß zwischen den
Gabelklauen 17 b und den Mitnehmern 4 c wiederhergestellt,
wodurch die Schließzylinderbaueinheit 1, ohne Schaden
genommen zu haben, wieder normal mit einem Schlüssel
betätigt werden kann. Obwohl bei Wendeschlüsseln ein
Einrastdrehwinkel des Zylindergehäuses 3 gegenüber der
Lagerhülse 2 von 180° ausreichen kann, wonach dem die
eingerückte Stellung wieder erreicht sein soll, ist es
darüber hinaus auch denkbar, den Einrastdrehwinkel auf
360° zu vergrößern. Dies ist beispielsweise durch unter
schiedliche Umfangsbreiten der beiden Mitnehmer 4 c samt
zugehöriger Gabelklaue 17 b möglich.
Die vorliegende Sicherungsstellung des Schlosses bleibt
beim Drehen des Zylindergehäuses 3 gegenüber der Lager
hülse 2 jedoch nur dann erhalten, wenn der Ausrückdreh
winkel des Zylindergehäuses 3 kleiner ist als der Öff
nungsdrehwinkel des Zylinderkerns 4, da der Zylinderkern 4
beim Drehen des Zylindergehäuses 3 zwangsläufig mitgedreht
wird.
Soll eine Beeinflussung des Schlosses durch Drehmanipula
tionen des Zylinderkerns 3 vollständig ausgeschlossen
werden, so ist ferner in der Drehübertragung zwischen dem
Drehübertragungselement 13 und dem Schloß ein Freilauf
drehspiel erforderlich, das mindestens so groß ist wie der
Ausrückdrehwinkel des Zylindergehäuses 4. Bei hebelwerks
seitig verriegelten Schließeinrichtungen steht allein
schon wegen des zwingend erforderlichen Schlüsselrück
drehspieles ein hierzu ausreichender Freilauf zur Verfü
gung.
Claims (10)
1. Schließzylinder mit einem Zylindergehäuse, in dem ein Zylinderkern
drehbar gelagert ist, der durch Abzug eines Schlüssels
aus einem Schlüsselkanal des Zylinderkerns über
federbelastete Zuhaltungen mit dem Zylindergehäuse verriegelbar
ist, mit einer das Zylindergehäuse umschließenden Lagerhülse,
in der das Zylindergehäuse mittels einer Überlastkupplung
drehfixiert ist, und mit einem hinter dem Schließzylinder angeordneten
Drehverbindungselement zu einem Schließmechanismus,
das über eine Trennkupplung mit dem Zylinderkern verbindbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennkupplung unabhängig vom Sicherungszustand des
Schlosses bei Drehbewegungen des Zylinderkerns (4) gegenüber
dem mittels Überlastkupplung (6, 7) drehfixierten Zylindergehäuse
(3) permanent eingerückt ist, daß sie bei einer Überlastdrehung
des Zylindergehäuses (3) gegenüber der Lagerhülse
(2) über eine mechanische Zwangssteuerung selbsttätig ausrückbar
ist, bevor ein Öffnungsdrehwinkel des mitgedrehten Zylinderkerns
(4) erreicht ist, und daß zur Zwangssteuerung die
Drehbewegung des Zylindergehäuses (3) gegenüber der Lagerhülse
(2) in einen koaxialen Ausrückvorschub der Trennkupplung umwandelbar
ist, indem eine Steuerbahn auf einer Ringstirnfläche
des Zylindergehäuses (3) vorgesehen ist, die unter einer axialen
Federbelastung formschlüssig mit einer korrespondierenden
Steuerbahn einer drehfest in der Lagerhülse (2) gehaltenen
Ausrückhülse (8) zusammenwirkt.
2. Schließzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerbahn zwei Rastnocken (7) umfaßt, die in zugeordnete
Rastvertiefungen (6) eingreifen.
3. Schließzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennkupplung eine Gabelklaue (17 b) aufweist, die Bestandteil
einer Schiebeklaue (17) ist.
4. Schließzylinder nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schiebeklaue (17) axial auf einem Mitnehmerschaft (13 a)
des Drehverbindungselements (13) geführt ist, und
daß die Gabelklaue (17 b) zylinderkernseitig auskragt,
wobei sie im eingerückten Zustand drehfest am Zylinderkern (4)
abgestützt ist.
5. Schließzylinder nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schiebeklaue (17) zwei diametral angeordnete Gabelklauen
(17 a) aufweist, von denen zwei zylinderkernfeste Mitnehmer
(4 c) formschlüssig umgriffen sind.
6. Schließzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausrückhülse (8) über axiale Führungsmittel gleitend in
der Lagerhülse (12) gelagert ist.
7. Schließzylinder nach den Ansprüchen 4 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Außenumfang der Schiebeklaue (17) unter axialer Abstützung
in beiden axialen Bewegungsrichtungen von einem
einwärts abgewinkelten Führungshals (8 a) der Ausrückhülse (8)
drehlagernd umschlossen ist.
8. Schließzylinder nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Führungshals (8 a) mit einem Rücksprung gegenüber dem
Außenumfang der Ausrückhülse (8) an diese angeformt ist.
9. Schließzylinder nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß stirnseitig der Ausrückhülse (8) zwischen dem Führungshals
(8 a) und dem Innenumfang der Lagerhülse (2) ein Ende einer
Schraubendruckfeder (11) abgestützt ist.
10. Schließzylinder nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein hinteres Ende der Lagerhülse (2) mittels eines Lagerdeckels
(10) verschließbar ist, wobei die Schraubendruckfeder
(11) mittels eines teleskopartig in die Lagerhülse (2) eingreifenden
Lagerdeckelflansches (10 a) vorspannbar ist.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3827418A DE3827418A1 (de) | 1988-08-12 | 1988-08-12 | Schliesszylinder |
IT8948243A IT1231791B (it) | 1988-08-12 | 1989-07-27 | Cilindro di chiusura per serrature |
SE8902702A SE465091B (sv) | 1988-08-12 | 1989-08-09 | Laascylinder |
FR8910769A FR2635351B1 (fr) | 1988-08-12 | 1989-08-10 | Cylindre de fermeture, notamment pour serrure de porte de vehicule |
US07/393,229 US4947664A (en) | 1988-08-12 | 1989-08-14 | Lock cylinder |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3827418A DE3827418A1 (de) | 1988-08-12 | 1988-08-12 | Schliesszylinder |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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