DE3819349C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Abfüllen von gashaltigen Getränken in Flaschen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Abfüllen von gashaltigen Getränken in FlaschenInfo
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- B67C3/00—Bottling liquids or semiliquids; Filling jars or cans with liquids or semiliquids using bottling or like apparatus; Filling casks or barrels with liquids or semiliquids
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
entsprechend den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 2.
Bekannt ist allgemein beim Abfüllen von luftempfindlichen Flüssig
keiten, daß die Flaschen vor dem Vorspannen vorevakuiert werden,
d. h. es wird der größte Teil der Luft abgesaugt. Beim nachfol
genden Vorspannen wird dann ein Gemisch aus Luft und CO2 aus dem
gemeinsamen Druckbehälter für die Flüssigkeit und Spanngas in
die Flaschen eingeleitet. Durch das Vorevakuieren läßt sich der
Luftanteil zwar auf ca. 10% reduzieren, dieser Anteil wird je
doch beim Vorspannen wieder erhöht, da auch das Spanngas einen
weiteren Luftanteil enthält. Auch durch Einleiten einer CO2-Menge
in den Druckbehälter, die einem Mehrfachen der aus den Flaschen
verdrängten Gasmenge entspricht, läßt sich erfahrungsgemäß der
Luftanteil im Spanngas nicht weiter als bis auf ca. 5% herab
setzen, da das Spanngas fortlaufend durch das aus den Flaschen
verdrängte Rückgas verunreinigt wird. Das Einlaufen der Flüssig
keit in die Flasche erfolgt somit unter einer gewissen Sauer
stoffeinwirkung, und nach dem Füllen auf die vorbestimmte Füll
höhe verbleibt ein Gemisch aus Luft und CO2 im Raum oberhalb des
Flüssigkeitsspiegels. Bei diesem bekannten Verfahren muß sich
daher an den Füllvorgang unbedingt ein Überschäumen zwecks Ver
drängen der schädlichen Luft aus der Flasche anschließen.
Diese Nachteile sollen durch ein Verfahren (DD 256 315 A1) beseitigt werden,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß nach dem Evakuieren durch
Einleiten einer dosierten Menge von Inertgas, vorzugsweise rei
nes CO2 oder CO2-Ringkesselatmosphäre mit einem Luftgehalt bis
5%, in der Flasche ein genau definiertes Mischungsverhältnis
im Unterdruckbereich zwischen der in der Flasche verbliebenen
Luft und dem eingeleiteten Inertgas gebildet wird, dieses Inert
gas-Luftgemisch nochmals evakuiert und dann die Flasche mit Gas
aus dem Ringkessel vorgespannt und mit Flüssigkeit gefüllt wird.
Vorrichtungsgemäß ist bekannt, daß in die Leitung zwischen Inert
gas-Ringleitung und Füllventil ein umschaltbares Dreiwegeventil
zwischengeschaltet ist, dem eine Inertgas-Dosierkammer zugeord
net ist. Weiterhin ist es bei dieser Vorrichtung auch möglich,
daß zusätzlich eine Leitung zwischen Ringkessel und Füllventil
mit umschaltbarem Dreiwegeventil angeordnet ist, dem eine Dosier
kammer zugeordnet ist.
Der Vorteil dieser bekannten Lösung besteht darin, daß durch das
Einleiten einer dosierten Menge von Inertgas ein sehr geringer
Verbrauch an Inertgas vorhanden ist bei gleichzeitiger schonender
und qualitätsgerechter Abfüllung.
Besonders ökonomisch soll das Verfahren dann gestaltet werden,
wenn Spanngas des Ringkessels bzw. überschüssiges Spülgas zum
dosierten Einleiten in die evakuierten Flaschen verwendet wird.
Trotz dieser Vorteile ist der Nachteil vorhanden, daß bei Verwen
dung von reinem CO2 ein zusätzlicher CO2-Verbrauch entsteht. Bei
Verwendung von CO2-Ringkesselatmosphäre ist nachteilig, daß ein
stetes Auffüllen von CO2 notwendig ist, um die Ringkesselatmosphäre
aufrechtzuerhalten, da das CO2-Luftgemisch beim zweiten Eva
kuieren in die Umgebung abgeblasen wird.
Bekannt ist auch ein gattungsgemäßes Verfahren (DE-OS 16 57 191) mit Vorrichtung zum
Abfüllen von luftempfindlichen Getränken auf Einkammer-Gegendruckfüllmaschinen mit
im Flüssigkeitsbehälter oberhalb des Flüssigkeitsspiegels stehendem inerten Druckgas,
wobei in die angepreßten, mit Luft gefüllten Flaschen das im Flüssigkeitsbehälter stehende
Druckgas eingeleitet und dieses zunächst zum Verdrängen der in den Flaschen eingeschlossenen
Luft ins Freie und danach zum Spannen der Flaschen benutzt wird.
Dabei wird die aus der Flasche verdrängte Luft über einen kurzzeitig geöffneten, vorzugsweise
über den zum Entlasten der gefüllten Flaschen dienenden Kanal ins Freie abgeleitet.
Zur Realisierung der Ableitung der Luft ist ein Entlastungsventil vorhanden. Die Steuerung
des Entlastungsventiles erfolgt durch mindestens zwei am Maschinengestell mit gegenseitigem
Abstand befestigte Kurvenbahnen, die zum Ableiten der Luft aus der angepreßten
Flasche sowie zum Entlasten der Flasche nach beendeter Füllung jeweils das Entlastungsventil
kurzzeitig öffnen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gashaltige Getränke in
Flaschen oder dgl. zu füllen bei möglichst geringster Sauerstoff
aufnahme durch die Flüssigkeit und bei sparsamstem Verbrauch an
Inertgas.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe entsprechend den Kennzeichenteilen
der Ansprüche 1 und 2 gelöst.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß das
wie bisher in die Atmosphäre abgeleitete Gas beim Entlastungs
vorgang für die Inertgasdosierung genutzt wird. Damit ist ein
zusätzlicher CO2-Verbrauch für die Inertgasdosierung zwischen
dem zweimaligen Evakuieren nicht mehr notwendig, d. h. CO2
wird eingespart.
Vorrichtungsseitig ist vorteilhaft, daß lediglich im Gehäuse des
Entlastungsventils eine Bohrung zwischen Entlastungsventil und
Bohrung nach außen angebracht wird und dafür die Kammer innerhalb
der CO2-Leitung wegfällt.
Die Erfindung soll nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispie
les näher erläutert werden.
Die zugehörige Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung der
Vorrichtung.
Das Verfahren zum Abfüllen von gashaltigen Getränken in Flaschen
oder dgl. basiert auf dem füllrohrlosen Abfüllsystem nach dem
Einkammerprinzip mit Vorevakuierung und Inertgasvorspannung.
Bei diesem Abfüllverfahren wird je eine Flasche gasdicht über
eine Zentrierglocke angepreßt und durch Anschließen an eine Va
kuumquelle bis zu einem Druck von etwa 0,1 bar evakuiert. An
schließend wird in die evakuierte Flasche mit 10% Restluft eine
genau dosierte Menge Inertgas eingeleitet. Als Inertgas wird das
sich nach dem Füllen der vorhergehenden Flasche im Kopfraum be
findliche Gas verwendet, welches in eine Entspannungskammer ge
leitet wurde und was Atmosphärendruck aufweist. Dabei muß jedoch
gegeben sein, daß nach dem Dosieren sich der Druck in der Fla
sche noch im Unterdruckbereich befindet. Die dosierte Menge an
CO2 muß so groß sein, daß sie etwa der 2fachen Menge der Rest
luft in der Flasche entspricht. Vorzugsweise werden 40 g CO2/hl
Abfüllgut zudosiert. Bei einem Abfülldruck von 3 bar (pü) strö
men beim Entlastungsvorgang ca. 150 ml CO2 in die Entspannungs
kammer. Beim Dosieren bildet sich mit der Restluft in der Flasche
(0,1 bar 50 ml Luft bei 0,5 l Fl und bezogen auf Normaldruck)
ein genau definiertes Mischungsverhältnis im Unterdruckbereich,
in dem gewählten Beispiel von 0,28 bar, 72% der in der Entspan
nungskammer befindlichen Gasmenge werden somit als Inertgas do
siert ( 108 ml/0,5 l Fl) und damit die Forderung, daß die do
sierte Menge so groß ist, daß sie etwa der 2fachen Menge der
Restluft in der Flasche entspricht, ausreichend erfüllt ist.
Dieses CO2-Luftgemisch wird nochmals evakuiert, wobei dieses
Gas in die Atmosphäre abgeblasen wird. Nunmehr wird die Flasche
mit Gas aus dem Ringkessel vorgespannt und bei Gleichdruck ge
füllt. Beim Vorspannen der Flaschen mit einem Überdruck von 3,0
bar und bei einem Restluftanteil in der Flasche von ca. 2,9%
und einem Luftanteil im Spanngas von 1,0% wird nach dem Vor
spannen in der Flasche eine Luftkonzentration von ca, 1,7% er
reicht. Dieses Gas wird in den Ringkessel zurückgeführt. Die
zugeordnete Vorrichtung zum Abfüllen von sauerstoffempfindlichen
Flüssigkeiten 1 in Flaschen 2 besteht aus einem Ringkessel 3,
in dem sich die abzufüllende Flüssigkeit 1 und Spanngas 4 befin
den. Die Flüssigkeit 1 wird höhenabhängig zugeführt und das
Spanngas 4 über ein Druckregelventil 5 von einer mit einer CO2-
Quelle 6 in Verbindung stehenden CO2-Ringleitung 7 entnommen.
Am Ringkessel 3 sind Füllventile angeordnet, die u. a. eine Zen
trierglocke 8 besitzen, an die die Flaschen 2 durch die Aufwärts
bewegung des Hubzylinders 9 gasdicht angepreßt werden. Jedes
Füllventil steht mit dem Ringkessel 3 über einen Flüssigkeitska
nal 10 mit Flüssigkeitsventil 11 und mit einem Spann- bzw. Rück
gaskanal 12 mit Spann- bzw. Rückgasventil 13 in Verbindung. Das
Füllventil besitzt einen Flüssigkeitsauslauf 14 und ein in die
Flasche 2 ragendes Rückluftrohr 15, welches mit einer Öffnung
zur Bestimmung der Füllhöhe versehen ist. Des weiteren sind Lei
tungen vorhanden, wobei die Leitung 16 das Füllventil über ein
Vakuumventil 17 mit einer mit einer Vakuumquelle 18 in Verbin
dung stehenden Vakuumringleitung 19 verbindet. Die Leitung 20
verbindet das Füllventil mit dem Entlastungsventil 21. An das Ent
lastungsventil 21 schließt sich eine Entspannungskammer 22 mit
Drosseldüse und daran ein Rückschlagventil 23 an.
Zur Einsparung einer Leitung ist es möglich, Leitung 16 zur Va
kuumringleitung 19 und die Leitung 20 zum Entlastungsventil
durch eine gemeinsame Leitung 24 zu koppeln.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht
in der Schaltung des Entlastungsventiles 21 mit Entspannungs
kammer 22. Dadurch wird in die an die Zentrierglocke 8 angepreßte
und evakuierte Flasche 2 durch Schaltung des Entlastungsventiles
21 mittels einer zusätzlichen ortsfesten Steuerleiste eine genau
dosierte Menge CO2 in die Flasche 2 eingeleitet. Danach wird das
Entlastungsventil 21 geschlossen. Die Flasche 2, in der sich ein
genau definiertes Mischungsverhältnis im Unterdruckbereich zwi
schen der in der Flasche 2 verbliebenen Luft und dem CO2 gebil
det hat, wird durch die Schaltung der Leitung 16 an die Vakuum
ringleitung 19 angeschlossen und nochmals evakuiert. Daran schließt
sich durch Öffnen des Spanngasventiles 13 das Vorspannen der
Flasche 2 über den Spanngaskanal 12 und das Füllen der Flasche
2 in üblicher Weise an. Nach dem Füllen wird das im Kopfraum der
Flasche 2 befindliche Gas nach Betätigen des Entlastungsventiles
21 in die Entspannungskammer 22 geleitet und dabei der Druck bis
zum Umgebungsdruck reduziert. Danach wird das Entlastungsventil
21 wieder geschlossen und die Flasche 2 abgezogen.
Beim Anpressen der nächsten Flasche an das Füllventil wird diese
evakuiert, nach Schließen des Vakuumventiles das Entlastungsven
til 21 durch die Steuerleiste geöffnet und auf Grund des Unter
druckes strömt das Inertgas aus der Entspannungskammer 22 in die
Flasche. Danach wird das Entlastungsventil 21 wieder geschlossen.
Die Entspannungskammer 22 ist mit einem Rückschlagventil 23 ver
sehen, damit beim Inertgasdosieren keine Luft in die Entspannungs
kammer 22 eindringen kann.
Claims (2)
1. Verfahren zum Abfüllen von gashaltigen Getränken in Flaschen
oder dgl., bei dem jede Flasche durch Anheben an eine Zen
trierglocke gasdicht angepreßt, dann die Flasche evakuiert
und durch Einleiten einer dosierten Menge von Inertgas in
der Flasche ein genau definiertes Mischungsverhältnis im Unter
druckbereich zwischen der in der Flasche verbliebenen Luft
und dem eingeleiteten Inertgas gebildet wird, dieses Inert
gas-Luftgemisch nochmals evakuiert und dann die Flasche mit
Gas aus dem Ringkessel vorgespannt und bei Gleichdruck mit
dem Ringkessel die Flasche gefüllt wird, wobei das Inertgas-
Luftgemisch aus der Flasche in den Ringkessel entweicht, wo
ran sich das Entlasten und Abziehen anschließt, dadurch ge
kennzeichnet, daß das nach dem Füllen der Flasche im
Kopfraum derselben noch befindliche Gas in eine Entspannungs
kammer geleitet, dabei der Druck bis zum Umgebungsdruck
reduziert und anschließend die Entspannungskammer verschlossen wird und
dieses Gas als Inertgas in eine nächste an dieselbe Zentrier
glocke angepreßte Flasche nach dem ersten Evakuieren und dem
Öffnen der Entspannungskammer in die Flasche zur Bildung des
genau definierten Mischungsverhältnisses gesaugt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
bei der ein Ringkessel für Flüssigkeit und Spann-
bzw. Rückgas mit Füllventilen durch je einen durch Ventile
absperrbaren Flüssigkeits- und Gaskanal verbunden ist und je
des Füllventil u. a. eine gasdicht schließende Zentrierglocke,
eine Füllöffnung und ein zur Bestimmung der Füllhöhe mit einer
Öffnung versehenes Rückluftrohr aufweist sowie über die Lei
tung mit Ventil mit einer Vakuumringleitung und über eine Lei
tung mit einem von zwei versetzten Steuerleisten ansteuerbaren
Entlastungsventil mit der Atmosphäre in Verbindung
steht, dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitung (20) zwischen
Entlastungsventil (21) und Öffnung zur Atmosphäre eine Ent
spannungskammer (22) mit Drosseldüse sowie ein Rückschlagven
til (23) und am Maschinengestell ortsfest eine nach einem ersten
Evakuierungssektor vorgesehene zusätzliche
Steuerleiste zur Betätigung des Entlastungsventiles (21) an
geordnet ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: NAGEMA AG DRESDEN, O-8045 DRESDEN, DE |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Owner name: GETRAENKEMASCHINENBAU MAGDEBURG GMBH, 39112 MAGDEB |
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D2 | Grant after examination | ||
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