DE3810100A1 - Verfahren und einrichtung zur bodenmeisselsteuerung bei einem bergbau-gewinnungshobel - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur bodenmeisselsteuerung bei einem bergbau-gewinnungshobelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schnittniveau
steuerung eines Gewinnungshobels durch Bodenmeißelverstel
lung, wobei der oder die Bodenmeißel-Stellantriebe über
eine am Hobel angeordnete Sende- und Empfangseinrichtung
von einer Steuerwarte aus über Funk ansteuerbar ist bzw.
sind.
Ferner ist die Erfindung auf eine Einrichtung zur Boden
meißelsteuerung bei einem Gewinnungshobel gerichtet, die
mit besonderem Vorteil zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens verwendet werden kann.
Aus der DE-OS 35 08 058, von der die Erfindung ausgeht,
ist es bekannt, die Bodenmeißel eines Kohlenhobels draht
los, d.h. durch Funkübertragung von Steuerbefehlen von
einer Steuerwarte her fernzusteuern. Der Hobelkörper weist
hierbei hydraulische Stellantriebe für die Bodenmeißel,
ferner eine Ventileinheit und eine Ansteuereinheit nebst
Sende- und Empfangseinrichtung und Druckmittelquelle auf,
die hier aus einem am Kohlenstoß ablaufenden, eine Pumpe
antreibenden Triebrad besteht. An den die Bodenmeißel tra
genden Schwenksegmenten sind Sensoren angeordnet, die die
jeweilige Einstell-Lage der Schwenksegmente erfassen und
über die Sende- und Empfangseinrichtung an die Steuerwarte
melden. Von der zentralen Steuerwarte aus wird dann die Stel
lung der Bodenmeißel bei Bedarf korrigiert.
Das bekannte Verfahren gestattet zwar die Einstellung und
Nachstellung der Bodenmeißel während des laufenden Hobel
betriebs, also ohne Stillsetzen des Hobels, von einer zentra
len Steuerwarte her, die sich im allgemeinen im Strebend
bereich befindet. Jedoch kann eine Steuerung der Bodenmeißel
nur nach Sicht oder mehr oder weniger grober Einschätzung er
folgen, solange exakte Werte über den Verlauf der Grenz
schicht Flöz/Liegendes nicht vorliegen.
In der Sensortechnik sind allerdings Sensoren, insbesondere
solche mit optoelektronischen Meßsonden, bekannt, mit deren
Hilfe die Grenzschicht zwischen einem Flöz bzw. zwischen
Kohle und Nebengestein zuverlässig feststellbar ist. Es ist
in diesem Zusammenhang mit der DE-PS 35 09 868 vorgeschlagen
worden, solche bekannten Sensoren zur Steuerung der Boden
meißel bei Kohlenhobeln einzusetzen. Die an dem Hobelkörper
angeordneten Sensoren ermitteln während des Hobelbetriebs
ständig die Lage der Grenzschicht Kohle/Liegendes, wobei die
gelieferten Meßwerte zur Steuerung der Bodenmeißel heran
gezogen werden. Die Verstellung der Bodenmeißel erfolgt mit
Hilfe hydraulischer Stellzylinder.
Bei der vorgenannten Hobelmeißelsteuerung erfolgt die Höhen
einstellung der Bodenmeißel demgemäß in Abhängigkeit von der
Lage der Grenzschicht Kohle/Liegendgestein relativ zum Hobel
körper bei jeder Hobelfahrt und über die gesamte Hobelfahr
strecke, wodurch sich eine verhältnismäßig starre und auch
energieaufwendige Arbeitsweise des der Schnittniveausteue
rung des Hobels dienenden Systems ergibt, deren Funktions
sicherheit Probleme aufwerfen kann. Als Druckmittelquelle
steht ein hydropneumatischer Druckspeicher zur Verfügung,
der verhältnismäßig große Abmessungen erhalten muß, um die
erforderliche Energie für die Versorgung der hydraulischen
Verbraucher (Stellantriebe) aufbringen zu können. Zur Auf
ladung des Druckspeichers ist in der Hobelkette ein als
Pumpe arbeitender Arbeitszylinder eingeschaltet, dessen
Pumpenleistung aber bei vertretbaren Abmessungen zur Versor
gung der Verbraucher nicht ausreicht. Es ist daher erforder
lich, den Hobel in bestimmten Zeitabschnitten stillzusetzen
und den Druckspeicher an einer Ladestation neu aufzuladen.
Außerdem wird am Hobel für die Speisung der elektrischen
Verbraucher sowie für die Ansteuerung der Ventile eine
Stromquelle benötigt, die bei großer Schalthäufigkeit der
Magnetventile erheblich belastet ist.
Aufgabe der Erfindung ist es vornehmlich, das eingangs ge
nannte Verfahren zur Bodenmeißelfernsteuerung so auszugestal
ten, daß es sich bei hoher Funktionssicherheit besser an die
sich häufig wechselnden betrieblichen Gegebenheiten anpassen
läßt und möglichst auch energiesparend arbeiten kann. Ferner
bezweckt die Erfindung eine Einrichtung zur Bodenmeißel
steuerung bei Gewinnungshobeln, die sich mit besonderem Vor
teil auch zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwenden läßt.
Die vorgenannte Aufgabe wird nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren dadurch gelöst, daß bei einer vorausgehenden Hobel
fahrt mittels eines die Grenzschicht Flöz/Nebengestein
(Kohle/Liegendes) ermittelnden Sensors in Verbindung mit
einer Hobelwegmessung das Liegendprofil auf dem Hobelfahr
weg am Steuerstand bestimmt wird, und daß bei einer nach
folgenden Hobelfahrt der Bodenmeißel von der Steuerwarte her
durch Funkübertragung der Steuerbefehle oder eines Steuer
programms nach Maßgabe des zuvor ermittelten Liegendprofils
gesteuert wird.
Nach der Erfindung wird demgemäß die Schnittniveausteuerung
des Hobels so durchgeführt, daß zunächst bei einer Hobelfahrt
(Meßfahrt) am Abbaustoß entlang, bei der ohne weiteres auch
Gewinnungsarbeit verrichtet werden kann, mit Hilfe des Sen
sors od.dgl. die Lage der Grenzschicht Flöz/Nebengestein
(Kohle/Liegendes) ermittelt und in Verbindung mit den Meß
werten der Hobelwegmessung das Liegendprofil, d.h. der Ver
lauf der Grenzschicht Flöz/Nebengestein auf der Hobelfahr
strecke bestimmt wird. Dabei kann in einfacher Weise so vor
gegangen werden, daß die vom Sensor gelieferten Meßwerte
über die Sende- und Empfangsstation des Hobels dem am Steuer
stand angeordneten Steuerrechner übertragen werden. Am An
triebsende der Hobelanlage bzw. am Steuerstand derselben be
findet sich regelmäßig der den jeweiligen Hobelstand anzei
gende Hobelwegmesser, der entsprechende Wegsignale dem Steuer
rechner eingibt, so daß dieser aus den verschiedenen Meßwert
signalen des Sensors und des Hobelwegmessers das Liegend
profil bestimmen kann. Dieses bildet dann bei einer nach
folgenden Hobelfahrt die Steuergröße bzw. das Steuerprogranm,
nach der bzw. dem der Bodenmeißel vom Steuerstand her fern
gesteuert in seiner Höhenlage verstellt wird. Dabei kann auf
der Basis des ermittelten Liegendprofils je nach Ausbildung
und Verlauf der Grenzschicht Flöz/Liegendes eine mehr oder
weniger genaue Annäherung an den tatsächlichen Grenzschicht
verlauf in nur einem Hobelschnitt oder auch in mehreren auf
einanderfolgenden Hobelschnitten erreicht werden. Bei z.B.
stark unregelmäßigem und/oder weichem Liegenden kann ohne
weiteres auch ein begradigter Liegendhorizont geschnitten
werden. Während der Meßfahrt, bei der die Meßwertaufnahme
erfolgt, können die Bodenmeißel in ihrer eingestellten Höhen
lage, z.B. in ihrer Mittel- oder Neutrallage, verbleiben, so
daß in dieser Betriebsphase keine ferngesteuerten Boden
meißelverstellungen stattfinden und entsprechend auch keine
Energie für die Bodenmeißelverstellung benötigt wird. Das
erfindungsgemäße Verfahren läßt sich selbst bei großen Hobel
geschwindigkeiten funktionssicher und energiesparend durch
führen und kann durch den Steuerrechner gesteuert ohne weite
res so betrieben werden, daß pulsierende und abrupt-gegen
läufige Steuerbewegungen vermieden werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit Vorteil auch so
durchführen, daß bei der vorausgehenden Hobelfahrt (Meßfahrt)
die vom Sensor gelieferten Meßwerte am Hobel als elektrische
Signale gespeichert und erst bei Annäherung des Hobels an
die Steuerwarte zur Funkübertragung abgerufen werden. Diese
Maßnahme trägt zur Sicherheit der Funkübertragung im Streb
betrieb bei und gestattet die Verwendung von verhältnismäßig
leistungsschwachen Sende- und Empfangseinrichtungen. Ent
sprechend kann die Übertragung der Steuerbefehle zur Boden
meißelsteuerung als Steuerprogramm der elektrischen Ansteuer
einheit eingegeben werden, wenn sich der Hobel im Annähe
rungsbereich zum Steuerstand befindet. Die Übertragung der
Funksignale auf größerer Strecke wird mit diesen Maßnahmen
vermieden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann mit
Vorteil ein Gewinnungshobel verwendet werden, der mit minde
stens einem hydraulischen Stellzylinder für die Bodenmeißel
verstellung, ferner mit einer Druckmittelquelle für die
Druckbeaufschlagung des Stellzylinders durch Schaltbetäti
gung einer Ventileinheit, mit einer Ansteuereinheit zur An
steuerung der Ventileinheit und mit einer Sende- und
Empfangseinrichtung zur Übertragung der von einem Sensor
des Hobels gelieferten Meßwerte zu einer Steuerwarte und
zum Empfang der von der Steuerwarte gesendeten Steuer
befehle versehen ist. Nach der Erfindung weist dieser Hobel
außerdem einen während der Hobelfahrt die Grenzschicht Flöz/
Nebengestein abtastenden Sensor auf. Die am Hobel angeord
nete Ventileinheit ist mit von der elektronischen Ansteuer
einheit angesteuerten Elektromagnetventilen versehen, die
als Vorsteuerventile für die hydraulisch ansteuerbaren Haupt
ventile des oder der Stellzylinder dienen. Die Verwendung
der Elektromagnetventile als Vorsteuerventile, die lediglich
gegen die verhältnismäßig kleinen Flüssigkeitsströme ge
schaltet werden müssen, die für die hydraulische Ansteuerung
der Hauptventile benötigt werden, führt zu vergleichsweise
kleinen Schaltkräften und damit zu einem verminderten Strom
bedarf für die Schaltung der Elektromagnetventile. Entspre
chend wird die Lebensdauer der vom Hobel mitgeführten Strom
quelle (Batterie oder Akku) verlängert.
Die hydraulische Druckmittelquelle am Hobel besteht vorzugs
weise aus einem hydropneumatischen Druckspeicher in Verbin
dung mit einer ihn aufladenden Hydraulikpumpe, die von einem
sich an einer Laufbahn, vorzugsweise am Abbaustoß, abwälzen
den Triebrad antreibbar ist. Ein solches an sich bekanntes
hydraulisches Versorgungssystem hat eine ausreichende Kapa
zität für die Versorgung der hydraulischen Verbraucher
(Stellzylinder, hydraulisch ansteuerbare Ventile); es ermög
licht infolgedessen die Verwendung eines verhältnismäßig
kleinen Druckspeichers, da dieser mit seiner Energiereserve
im wesentlichen nur die kurze Zeitspanne zu überwinden
braucht, während der das Triebrad bei der Hobelfahrt mög
licherweise einmal den Kontakt mit dem Stoß kurzfristig ver
liert. Der kleine Druckspeicher läßt sich problemlos am oder
im Hobelkörper unterbringen.
Im allgemeinen genügt es, wenn anstelle einer stufenlosen
Bodenmeißelverstellung eine stufenweise Bodenmeißelverstel
lung vorgesehen wird, wobei drei Einstellstufen normaler
weise ausreichen (Neutral-Position, Tauch-Position, Kletter-
Position). Für jede Verstellstufe wird erfindungsgemäß ein
gesondert ansteuerbarer Stellzylinder oder aber eine geson
dert ansteuerbare Ausfahrstufe eines mehrstufigen Stell
zylinders vorgesehen. Besonders vorteilhaft ist die Ver
wendung eines Doppelzylinders als Stellzylinder, wobei die
beiden Einzelzylinder von der zugeordneten Ansteuereinheit
wahlweise gesondert oder auch gemeinsam ansteuerbar sind.
Mit Hilfe eines solchen Doppelzylinders läßt sich der Boden
meißel in drei Einstellpositionen bringen.
Die Bodenmeißel des Hobels werden zweckmäßig, wie bekannt,
an Schwenksegmenten angeordnet, die in einer Bogenführung
des Hobelkörpers geführt sind und sich mit ihrer rückwärti
gen Stützfläche gegen einen Anschlag abstützen. Erfindungs
gemäß besteht dieser Anschlag aus einem vom zugeordneten
Stellzylinder angetriebenen, linear beweglichen Stützkeil.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in den ein
zelnen Ansprüchen angegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit dem in der
Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiel näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens verwendbaren Gewin
nungshobel nach der Erfindung in einer
Ansicht vom Abbau- bzw. Kohlenstoß her;
Fig. 2 den Hobel nach Fig. 1 in einer Ansicht
in Streblängsrichtung;
Fig. 3 in einem Schaltplan eine erfindungsgemäße
Bodenmeißelfernsteuerung.
Der dargestellte Gewinnungs- bzw. Kohlenhobel 1 ist in seinem
Grundaufbau bekannt. Er weist einen an einer Hobelführung 2
(Fig. 2) am Abbau- bzw. Kohlenstoß entlanggeführten Hobel
körper 3 auf, der an seinen Enden mit die Hobelmeißel tra
genden Meißelträgern 4 und 5 versehen ist, die in bekannter
Weise aus Meißelklappen bestehen. Die Hobelführung 2 ist ab
baustoßseitig am Strebförderer 6 (Kettenkratzförderer) an
gebaut und weist im Inneren die Kettenkanäle 7 und 8 auf, in
denen sich die mit dem Hobelkörper 3 verbundene Hobelkette
führt, mit deren Hilfe der Hobel bei der Gewinnungsarbeit in
beiden Fahrtrichtungen längs am Abbaustoß entlangbewegt wird.
Unterhalb der Meißelträger 4, 5 ist an jedem Ende des Hobels
1 ein in einer Bogenführung 9 des Hobelkörpers 3 in etwa
bankrechter Ebene ein Schwenksegment 10 geführt, das an sei
nem unteren Ende eine Werkzeuggruppe mit einem Bodenmeißel
11 trägt. Die Bodenmeißel 11 weisen im Winkel zueinander
stehende Schneiden auf, wobei die eine Schneide den Liegend
schnitt und die andere Schneide den Schnitt in der Kohle
ausführt. In Fig. 1 ist der Liegendhorizont, d.h. die Grenz
schicht zwischen dem Kohlenflöz und dem Liegendgestein durch
die Linie 12 angedeutet.
Die Bodenmeißel 11 sind in ihrer Höhenlage gegenüber dem
Hobelkörper 3 einstellbar, was durch Verschwenken ihrer
Schwenksegmente 10 geschieht. In der jeweiligen Schwenklage
der Schwenksegmente (Höhenlage der Bodenmeißel) stützen sich
die Schwenksegmente mit ihren hinteren oberen Enden an einem
verstellbaren Anschlag ab.
Gewinnungshobel der vorstehend beschriebenen Art sind inso
weit bekannt. Sie werden nicht selten auch als Doppelhobel
ausgebildet und weisen hierbei zwei miteinander gekoppelte
Hobelkörper auf. Ein solcher Doppelhobel ist z.B. der DE-OS
35 08 058 zu entnehmen.
Bei dem dargestellten Hobel werden die verstellbaren An
schläge für die Schwenksegmente 10 von Stützkeilen 13 ge
bildet, die in Längsführungen des Hobelkörpers 3 geführt
und mit Hilfe eines hydraulischen Stellzylinders 14, der
sich in einem Gelenk 15 am Hobelkörper 3 abstützt, in Hobel
fahrtrichtung linearbeweglich ist. Die Schwenksegmente 10
stützen sich mit ihren Stützflächen 16 an den Keilflächen 17
der Stützkeile 13 ab.
In Fig. 3 ist ein einzelnes Schwenksegment 10 mit Bodenmeißel
11 und Keilverstellung gezeigt. Es ist erkennbar, daß durch
Linearbewegung des Längskeils 13 das Schwenksegment 10 in der
Bogenführung 9 verschwenkt und damit der Bodenmeißel 11 in
unterschiedliche Höhenlagen gebracht werden kann. Bei der
Ausführungsform nach Fig. 3 ist der Bodenmeißel 11 mit Hilfe
des hydraulischen Stellzylinders 14 in mehreren Stufen ver
stellbar, und zwar hier in die Verstellstufen 1′, 2′ und 3′.
Die mittlere Verstellstufe 2′ kann dabei der neutralen Stel
lung des Bodenmeißels 11 entsprechen, während die Verstell
stufe 1′ der Position "Klettern" und die Verstellstufe 3′
der Position "Tauchen" des Hobels entspricht. Der mit seiner
Rückenfläche an einem Schwenkstück 20 des Hobelkörpers 3 ab
gestützte Stützkeil 13 ist mit Hilfe des Stellzylinders 14
in die drei Einstellstufen 1′, 2′ und 3′ einstellbar. Der
Stellzylinder 14 wird dabei von zwei Einzelzylindern 18 und
19 gebildet, die zu einer Zylindereinheit zusammengebaut
sind. Die Kolbenstange 20 des Zylinders 18 ist dabei im Ge
lenk 22 mit dem Stützkeil 13 verbunden, während sich die
Kolbenstange 23 des Zylinders 19 im Gelenk 15 (Fig. 1) am
Hobelkörper abstützt.
Die Stellzylinder 14 der beiden Bodenmeißel 11 werden jeweils
über eine Ventileinheit 24 (Fig. 3) mit dem hydraulischen
Druckmittel beaufschlagt. Am oder im Hobelkörper 3 befindet
sich zusätzlich eine elektronische Ansteuerung 25 mit einer
Sende- und Empfangseinrichtung 26 sowie eine Druckmittel
quelle. Letztere wird von einem kleinen hydropneumatischen
Druckspeicher 26 in Verbindung mit einer drehend arbeitenden
Pumpe 27′ gebildet, die im Hobelbetrieb den Druckspeicher 27
auflädt. Die Pumpe 27′ wird, wie bekannt, von einem Triebrad
28 (Fig. 1 und 2) angetrieben, das um eine vertikale Achse
drehbar im mittleren Bereich am Hobelkörper 3 so gelagert
ist, daß es bei der Hobelgewinnung in Kontakt mit dem Abbau
stoß steht und durch den Kontakt in Drehung versetzt wird,
wenn der Hobel 1 mit Hilfe seines Kettenantriebs längs am
Abbaustoß entlangbewegt wird. Je nach Hobelfahrtrichtung
dreht sich die vom Triebrad 28 angetriebene Pumpe 27′ in der einen
oder in der anderen Richtung. Sie saugt in beiden Dreh
richtungen die Druckflüssigkeit aus einem im Hobelkörper 3
angeordneten Tank oder Flüssigkeitsbehälter 29 über ein
Rückschlagventil 31 an und fördert die Druckflüssigkeit
über ein Wechselventil 32 in eine hydraulische Druckleitung
33, an die über ein Absperrventil 34 der Druckspeicher 27
angeschlossen ist. Dem Druckspeicher zugeordnet ist ein
Druckbegrenzungsventil 35, das sich im Bedarfsfall auch von
Hand öffnen läßt und dabei den Druckspeicher 26 zur Rück
laufleitung 36 hin entleert, die an den Vorratsbehälter 29
angeschlossen ist.
In einer Zweigleitung 37 zwischen der Druckleitung 33 und
der Rücklaufleitung 36 ist ein Leerlaufventil 38 eingeschal
tet, das über eine hydraulische Steuerleitung 39 mit der
Druckleitung 33 hinter einem in diese eingeschalteten Rück
schlagventil 40 verbunden ist, so daß das Ventil 38 bei
einem vorbestimmten Druck in der Druckleitung 33 hydrau
lisch aufgesteuert wird. Die Pumpe 27 kann dann die Druck
flüssigkeit über das geöffnete Leerlaufventil 38 im wesent
lichen drucklos in den Vorratsbehälter 29 fördern.
Jedem der beiden Bodenmeißel 11 ist ein Sensor 41 zugeord
net, der bei der Hobelfahrt die Grenzschicht 12 Flöz/
Liegendgestein abtastet. Wie Fig. 1 zeigt, sind die Senso
ren 41 etwa in der Laufspur der Bodenmeißel 11 hinter deren
Schwenksegmenten 10 am Hobelkörper 3 angeordnet, wobei sie
durch Federmittel 42 gegen die abzutastende Grenzschicht 12
ausgestellt werden. Die Sensoren 41 sind im übrigen in ihrem
Aufbau und in ihrer Arbeitsweise bekannt. Sie tasten, wie
erwähnt, die Grenzschicht Flöz/Liegendes ab und liefern im
Hobelbetrieb entsprechende elektrische Meßwerte, die zur
Einstellung der Bodenmeißel 11 ausgenutzt werden. In Fig. 3
sind die beiden Sensoren 41 schematisch in Zuordnung zu der
Sende- und Empfangseinrichtung 26 des Hobels und der elektro
nischen Ansteuerung 25 gezeigt.
Wie Fig. 1 zeigt, ist der Druckspeicher 27 in liegender
Position zusammen mit den zugeordneten Ventilen 34, 35 ge
schützt im Hobelkörper 3 angeordnet. Entsprechendes gilt
für die Vorrichtungen 14 und 24 bis 27.
Die Ring- und Kolbenräume der beiden Einzelzylinder 18 und
19 der Stellzylinder 14 sind wechselseitig hydraulisch be
aufschlagbar bzw. mit dem Rücklauf 36 verbindbar. Die Ventil
einheit 24 weist für jeden der beiden Einzelzylinder 18 und
19 zwei Hauptventile 42 und 43 und zwei Vorsteuerventile 44
und 45 auf, die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus
3/2-Wegeventilen bestehen. Die Hauptventile 42 und 43 sind
hydraulisch über Steuerleitungen 46 und 47 ansteuerbar. Sie
sind eingangsseitig jeweils an die Druckleitung 33 und den
Rücklauf 36 angeschlossen und ausgangsseitig jeweils über
eine Leitung 48 bzw. 49 mit den Kolbenräumen bzw. den Ring
räumen der Zylinder 18 und 19 verbunden.
Die Vorsteuerventile 44 und 45 bestehen aus Elektromagnet
ventilen, die von der elektrischen Ansteuerung 25 her an
gesteuert bzw. umgeschaltet werden. Auch diese Ventile sind
eingangsseitig jeweils an die Druckleitung 33 und an den
Rücklauf 36 angeschlossen. Ausgangsseitig sind sie mit der
Steuerleitung 47 bzw. 46 verbunden.
Bei gleichzeitiger Ansteuerung der Vorsteuerventile 44 und
45 werden demgemäß die zugeordneten Steuerleitungen 46 und
47 mit der hydraulischen Druckleitung 33 verbunden, so daß
über die hydraulischen Steuerleitungen die zugeordneten Ven
tile 42 und 43 geschaltet werden, die dabei wahlweise den
Kolbenraum oder den Ringraum mit der Druckleitung 33 und den
jeweils anderen Zylinderraum mit dem Rücklauf 36 verbinden.
Die Einzelzylinder 18 und 19 sind von der Ansteuereinheit 25
wahlweise gesondert oder auch gemeinsam ansteuerbar, d.h.
daß für jede Verstellstufe 1′, 2′, 3′ der Bodenmeißel 11
ein gesondert ansteuerbarer Stellzylinder zur Verfügung
steht.
Über die Vorsteuerventile 44 und 45 werden lediglich die klei
nen Flüssigkeitsströme für die hydraulische Ansteuerung der
Hauptventile 42, 43 geschaltet. Die Schaltkräfte sind also
verhältnismäßig gering. Entsprechend ist der elektrische
Strombedarf für die Schaltung der Elektromagnetventile 44, 45
verhältnismäßig klein. Dieser Strombedarf wird gedeckt von
einer elektrischen Stromquelle, die ebenfalls im Hobelkörper
angeordnet wird und baulicher Bestandteil der Vorrichtungen
25, 26 sein kann. Die Stromquelle kann auch die Sensoren 41
speisen, falls hierfür optoelektronische Meßsonden bekannter
Art verwendet werden. Außerdem wird von der Stromquelle die
Sende- und Empfangseinheit gespeist.
Über die Bodenmeißelverstellung läßt sich, wie bekannt, eine
Schnittniveausteuerung des Gewinnungshobels erreichen, so
daß auch bei unebenem, z.B. welligem Liegenden der Hobel 1
stets im gewünschten Schnitthorizont gehalten und unerwünsch
te Tauch- oder Kletterbewegungen des Hobels vermieden werden
können. Die Bodenmeißelsteuerung läßt sich mit der vorstehend
beschriebenen Einrichtung in der Weise durchführen, daß bei
einer Hobelfahrt, bei der der Hobel Gewinnungsarbeit verrich
tet, mit Hilfe des Sensors 41, der dem in Hobelfahrtrichtung
vorne liegenden aktiven Bodenmeißel 11 zugeordnet ist, der
Liegendhorizont 12 abgetastet wird. Die von dem Sensor 41
gelieferten elektrischen Meßwerte werden von der Sende- und
Empfangseinheit 26 des Hobels 1 drahtlos der im allgemeinen
im Strebendbereich angeordneten (nicht dargestellten)
Steuerwarte übertragen, an der sich ein elektronischer
Steuerrechner befindet. Es ist üblich, im Antriebsbereich
bzw. an der Steuerwarte von Hobelanlagen einen Hobelweg
messer vorzusehen, an dem sich der jeweilige Standort des
am Abbaustoß entlangbewegenden Hobels bestimmen läßt. Der
Hobelwegmesser liefert elektrische Wegsignale, die ebenfalls
dem Steuerrechner zugeführt werden. Aus den Wegsignalen und
den durch Funk übertragenen Signalen des Sensors 41 bestimmt
der Steuerrechner das Liegendprofil, d.h. den Verlauf der
Grenzschicht 12 über dem Hobelfahrtweg (Meßweg).
Bei einer nachfolgenden Hobelgewinnungsfahrt wird dann von
der zentralen Steuerwarte her der betreffende Bodenmeißel 11
durch Funkübertragung der Steuerbefehle nach Maßgabe des er
mittelten Liegendprofils gesteuert. Der Steuerstand weist
also entsprechend eine Sende- und Empfangseinrichtung auf,
so daß er die erforderlichen Steuerbefehle sendet. Die von
der Sende- und Empfangseinheit 26 des Hobels 1 empfangenen
Steuerbefehle werden der Ansteuereinheit 25 zugeführt, die
dann nach Maßgabe des jeweiligen Steuerbefehls die Ventil
einheit 24, d.h. deren Vorsteuerventile 44, 45 entsprechend
ansteuert und damit über die Stellvorrichtung 14 die Boden
meißelverstellung vornimmt.
Bei der vorstehenden Verfahrensweise ist es nicht unbedingt
erforderlich, daß jeweils bei jeder zweiten Hobelgewinnungs
fahrt eine Messung mit Hilfe der Sensoren 41 durchgeführt
wird. Es genügt häufig, wenn in größeren Zeitabständen eine
Meßfahrt durchgeführt wird, wobei dann über mehrere Hobel
gewinnungsfahrten hinweg die Einsteuerung des Hobels in
das gewünschte Schnittniveau bewirkt wird.
Abweichend von dem vorstehend beschriebenen Verfahren kann
die Bodenmeißelfernsteuerung aber auch so bewirkt werden,
daß bei der Meßfahrt des Hobels die von dem aktiven Sensor
41 gelieferten elektrischen Meßwerte in einer am Hobel an
geordneten Speichereinheit zunächst gespeichert und nachfol
gend erst dann über die Sende- und Empfangseinrichtung 26
zum Steuerstand hin weitergegeben werden, wenn sich der
Hobel im Annäherungsbereich zum Steuerstand befindet, also
die Funkstrecke verhältnismäßig kurz ist. Entsprechend kön
nen die vom Steuerstand her gelieferten Steuerbefehle für
die Bodenmeißelverstellung auch als geschlossenes Steuer
programm über die Sende- und Empfangseinrichtung 26 der
Ansteuereinheit 25 zugeführt werden, wenn sich der Hobel
im Näherungsbereich zum Steuerstand befindet. Das gespeicher
te Steuerprogramm wird dann bei der nachfolgenden Hobelgewin
nungsfahrt zur Steuerung des Bodenmeißels 11 nach Maßgabe des
zuvor ermittelten Liegendprofils herangezogen.
Die vorstehend beschriebene Bodenmeißelverstellung mit Hilfe
der linearbeweglichen Stützkeile 13 zeichnet sich durch be
sonders einfache und robuste Bauweise sowie durch kleine
Bauabmessungen aus. Diese Vorrichtung kann auch unabhängig
von dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Einstellung der
Schwenksegmente bzw. der hieran angeordneten Bodenmeißel
verwendet werden. Insofern kommt dem betreffenden Patent
anspruch selbständige Bedeutung zu.
Gleiches gilt für die in Fig. 3 gezeigte Bodenmeißelsteue
rung bzw. deren Baueinheiten 14, 24, 25, die sich auch dann
zur Bodenmeißelverstellung verwenden lassen, wenn ohne Funk
übertragung gearbeitet wird, d.h. die Bodenmeißelsteuerung
während der Gewinnungsfahrt unmittelbar von den Sensoren
gesteuert wird, wie dies z.B. aus der DE-PS 35 09 868 be
kannt ist. Die erfindungsgemäße Einrichtung läßt sich ohne
besondere Schwierigkeiten derart weiter ausgestalten, daß
mit ihr zusätzlich auch noch weitere Werkzeuggruppen des
Hobels, vorzugsweise ebenfalls ferngesteuert, verstellt wer
den können z.B. ein höhenverstellbarer Firstmeißel in Ab
hängigkeit von schwankenden Flözmächtigkeiten.
Claims (10)
1. Verfahren zur Schnittniveausteuerung eines Gewinnungs
hobels durch Bodenmeißelverstellung, wobei der oder die
Bodenmeißel-Stellantriebe über eine am Hobel angeordnete
Sende- und Empfangseinrichtung von einer Steuerwarte aus
über Funk ansteuerbar ist bzw. sind, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einer voraus
gehenden Hobelfahrt mittels eines die Grenzschicht
Flöz/Nebengestein (Kohle/Liegendes) ermittelnden Sensors
(41) in Verbindung mit einer Hobelwegmessung das Liegend
profil auf dem Hobelfahrweg an der Steuerwarte bestimmt
wird, und daß bei einer nachfolgenden Hobelfahrt der
Bodenmeißel (11) von der Steuerwarte her durch Funküber
tragung der Steuerbefehle oder eines Steuerprogramms
nach Maßgabe des zuvor ermittelten Liegendprofils ge
steuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei der vorausgehenden
Hobelfahrt die vom Sensor (41) gelieferten Meßwerte am
Hobel (1) gespeichert und erst bei Annäherung des Hobels
an die Steuerwarte zur Funkübertragung abgerufen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Steuerbefehle zur
Bodenmeißelverstellung als Steuerprogramm der Ansteuer
einheit im Annäherungsbereich des Hobels zur Steuerwarte
übertragen und die Bodenmeißelverstellung anschließend
nach Maßgabe des eingegebenen Steuerprogramms durch
geführt wird.
4. Einrichtung zur Bodenmeißelsteuerung bei einem Gewin
nungshobel mit mindestens einem hydraulischen Stell
zylinder für die Bodenmeißeleinstellung, mit einer vom
Hobel mitgeführten Druckmittelquelle für die Druck
beaufschlagung des Stellzylinders durch Schaltbetäti
gung einer Ventileinheit, mit einer am Hobel angeordne
ten Ansteuereinheit zur Ansteuerung der Ventileinheit
und mit einer Sende- und Empfangseinrichtung zur Über
tragung der von einem Sensor des Hobels gelieferten
Meßwerte zu einer Steuerwarte und zum Empfang der von
der Steuerwarte gesendeten Steuerbefehle bzw. des ge
lieferten Steuerprogramms, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
- - Der Sensor (41) ist ein die Grenzschicht (12) Flöz/Nebengestein abtastender Sensor;
- - die Ventileinheit (24) weist von der elektroni schen Ansteuereinheit (25) angesteuerte Elektro magnetventile (44, 45) als Vorsteuerventile für die hydraulisch ansteuerbaren Hauptventile (42, 43) auf.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Druckmitelquelle aus
einem hydropneumatischen Druckspeicher (26) in Verbin
dung mit einer ihn aufladenden Hydraulikpumpe (27) be
steht, die von einem sich an einer Laufbahn, vorzugs
weise dem Abbaustoß, abwälzenden Triebrad (28) antreib
bar ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß in einer die Pumpen
druckleitung (33) mit dem Rücklauf (36) verbindenden
Zweigleitung (38) ein hydraulisch ansteuerbares Leer
laufventil (38) angeordnet ist, dessen hydraulische
Ansteuerleitung (39) an die Druckleitung (33) angeschlos
sen ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der
Sende- und Empfangseinheit (26) eine die von dem Sensor
(41) gelieferten Meßwerte speichernde Speichereinheit
zugeordnet ist, aus der die Meßwerte durch einen Abruf
befehl zur Übertragung an die Steuerwarte abrufbar sind.
8. Einrichtung, insbesondere nach einem der Ansprüche 4
bis 6, gekennzeichnet durch eine
mehrstufige Bodenmeißelverstellung, wobei für jede Ver
stellstufe (1′, 2′, 3′) ein gesondert ansteuerbarer
Stellzylinder (18, 19) oder eine gesondert ansteuerbare
Ausfahrstufe eines mehrstufigen Stellzylinders vor
gesehen ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Stellzylinder (40)
als Doppelzylinder ausgebildet ist, wobei die beiden
Einzelzylinder (18, 19) von der Ansteuereinheit (25)
wahlweise jeweils gesondert oder auch gemeinsam an
steuerbar sind.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß der
Bodenmeißel (11) an einem in einer Bogenführung (9)
geführten Schwenksegment (10) angeordnet ist, das sich
mit seiner rückwärtigen Stützfläche (17) gegen einen
vom Stellzylinder (40) angetriebenen, linearbeweglichen
Stützkeil (13) abstützt.
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