DE3743758A1 - Verfahren zur lenkung der abbaufront - Google Patents
Verfahren zur lenkung der abbaufrontInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Lenkung der Abbau
front nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Verfahren zur Lenkung der Abbaufront sind im untertägigen
Grubenbetrieb erstrebenswert, um die Gewinnungs-, Förder-
und Ausbaueinrichtungen entsprechend dem geologischen Ver
lauf der abzubauenden Schicht nachzuführen. Da solche Schich
ten in der Regel nicht homogen sind, reicht eine maschinen
seitige Steuerung in der Praxis nicht aus, um einen wirt
schaftlichen Abbau zu gewährleisten.
Zur Steuerung des Schreitvorgangs mehrerer in Reihe nebenein
ander angeordneter Ausbaugestelle sind Einzelsteuerungen,
Ablaufsteuerungen, Gruppenfolgesteuerungen und zentrale
Steuerungen bekannt. Von diesen Steuerungen sind die Zentral
steuerungen am weitesten automatisiert. Es ist bekannt,
bei einer derartigen Steuerung die gerade verlaufende Flucht
linie des Ausbaus als Sollverlauf des Strebs anzusehen und
hiervon ausgehend Abweichungen zu bestimmen, die sich beim
Fördern aufgrund unterschiedlicher Härte des abzubauenden
Minerals ergeben. In der Praxis sind die ermittelten Abwei
chungen dann durch manuelle Steuerung zu korrigieren, was
zeit- und personalaufwendig ist.
Aus der DE-PS 15 33 720 ist ein Verfahren zur Lenkung der
Abbaufront bekannt. Bei diesem Verfahren wird den innerhalb
eines Strebs nebeneinander angeordneten Ausbaugestellen ein
Leitausbaugestell oder bei Anordnung in Ausbaugruppen jeder
Gruppe ein Leitausbaugestell zugeordnet. Desweiteren ist
jedem Ausbaugestell eine Meßeinrichtung zur Ermittlung der
Schrittzahl und der jeweiligen Schrittweite zugeordnet. Die
Meßdaten werden einem zentralen Rechner zugeführt, der die
Differenzen der Schrittweiten zwischen dem Leitausbaugestell
und den übrigen Ausbaugestellen bestimmt, diese mit einem
Grenzwert vergleicht und bei Überschreiten des Grenzwerts
ein Signal zur Betätigung der Rückzylinder bzw. zu einer
entsprechenden Ansteuerung der Gewinnungseinrichtung abgibt.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß es sich hierbei
um eine Steuerung handelt, da das Leitausbaugestell keine
Wegmeßeinrichtung und somit auch keine Regelrückführung
aufweist. Die Meßausbaugestelle folgen zwar aufgrund der
ermittelten Wegdifferenzen zum Leitausbaugestell diesem
nach, es erfolgt jedoch kein Abbau längs einer vorgegebenen
Sollinie, sondern immer in Abhängigkeit vom Leitausbauge
stell. Störungen im Bereich des Leitausbaugestells, sei
es beim Vorschieben des Förderers oder beim Nachziehen des
Ausbaugestells, bleiben bei diesem Verfahren unberücksich
tigt und können den Abbauvorgang über die gesamte Abbaufront
beeinflussen. Insbesondere zum Schwenken der Abbaufront
sind bei dem bekannten Verfahren erhebliche manuelle Ein
griffe erforderlich, die einen wirtschaftlichen kontinuier
lichen Abbauvorgang unterbrechen.
Durch die reine Istwerterfassung leitet sich ein passives
Verhalten des Steuersystems ab, d. h., der Zeitpunkt oder
Zustand, in den lenkend eingegriffen werden muß, hängt nicht
von den aktuellen Ereignissen, sondern von der passiven
Wahrnehmungsschwelle des Systems ab, da erst bei ihrem Über
schreiten bereits Historie gewordene Zustände detektierbar
und im nachhinein zwangsweise mit zu großen Abweichungen
nur ungenügend korrigierbar sind. Aus diesem Grund müssen
bei bekannten Verfahren zur Lenkung der Abbaufront örtliche
Abweichungen innerhalb der Abbaufront zugelassen werden.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Lenkung der Abbaufront in einem Streb
zu schaffen, das die geschilderten Nachteile vermeidet und
einen definierten kontinuierlichen Abbauvorgang ohne manuel
le Eingriffe ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine einfache
und präzise Lenkung der Abbaufront. Da jeder Rückzylinder
einen Sensor zur Erfassung der Relativbewegung zwischen
dem Förderer und dem zugehörigen Ausbauglied aufweist, kann
innerhalb des Rechners stets die aktuelle Bezugslinie (För
dererlinie bzw. Ausbaulinie) für Förderer und Ausbau ermit
telt werden, so daß Abweichungen von einer definierten Aus
baulinie bestimmt und ggf. sofort anschließend ausgeglichen
werden können.
Die Rechnerbezugslinien werden beim Vorschieben des Förde
rers bzw. beim Nachziehen des Ausbaus jeweils so gewählt,
daß die Relativbewegungen zwischen Ausbau und Förderer in
Absolutkoordinaten umgesetzt werden können, so daß stets
die aktuelle Lage von Förderer und Ausbau rechnerseitig
erfaßt ist und ggf. korrigiert werden kann.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfah
rens sind in den Unteransprüchen 2 bis 12 angegeben.
Vorteilhaft ist eine Ausbildung gemäß Anspruch 2, bei der
das Vorschieben des Förderers bzw. das Nachziehen des Aus
baus entsprechend rechnerseitig vorgebbarer Sollinien er
folgt. Durch diese Ausbildung ist ein definierter Abbau
möglich, die Sollinienvorgabe kann in Absolutkoordinaten,
d. h. entsprechend dem Verlauf der abzubauenden geologischen
Schicht erfolgen. Hierdurch kann nicht nur eine geradlinige,
sondern praktisch jede beliebige Abbaufront gefahren werden.
So kann beispielsweise eine in Draufsicht gesehen konvexe
Anordnung des Förderers zur Abbaufront vorgegeben werden, die
besonders vorteilhaft ist. Durch entsprechende Sollinienvor
gabe können also definierte Fördererkurven erzeugt und gehal
ten werden. So kann beispielsweise auch eine in Draufsicht
stufenförmige oder schleifenförmige Abbaufront gefahren
werden.
Das Verfahren ermöglicht zudem, unzulässig hohe Abweichungen
in der Linie der Abbaufront zu begrenzen. So kann beispiels
weise eine Überbeanspruchung des Förderers dadurch verhin
dert werden, daß rechnerseitig ein maximaler Rinnenknickwin
kel vorgegeben wird. Ein solcher Winkel läßt sich rechner
seitig durch Differenzbildung der Ausfahrhübe der Rückzylin
der benachbarter Ausbauglieder in Abhängigkeit von der je
weils bekannten Stellung der Ausbauglieder bestimmen.
Die Merkmale der Unteransprüche 3 bis 6 geben die einzelnen
Verfahrensschritte eines vorteilhaften Abbauverfahrens an,
die unter Zugrundelegung des erfindungsgemäßen Verfahrens
gemäß Anspruch 1 erfolgen.
Bei diesem Verfahren wird durch geschickten Wechsel der
Bezugslinien (von Fördererlinie auf Ausbaulinie oder umge
kehrt) eine exakte Bestimmung der Absolutkoordinaten der
aktuellen Ausbau- und Fördererlinie möglich, die im Rechner
ermittelt und mit vorher eingegebenen Sollinien verglichen
werden. Anhand der ermittelten Differenz erfolgt so eine
gezielte Regelrückführung (Korrektur), die einen definierten
Abbau und eine definierte Lenkung der Abbaufront ermöglicht.
Die Korrektur der aktuellen Ist-Fördererlinie auf die rech
nerseitig vorgegebene Soll-Fördererlinie erfolgt bei diesem
Verfahren gemäß Anspruch 5 nach jedem Gewinnungsschritt,
und zwar bevor der Ausbau nachgezogen wird. Die Ansprech
schwelle, also die Regelabweichung, bei der die Korrektur
steuerung eingreift, kann praktisch beliebig klein einge
stellt werden, so daß sich gravierende Abweichungen von
einer erstrebten vorgegebenen Abbaulinie erst gar nicht
in der Abbaufront einstellen können. Die maximal mögliche
Regelabweichung bei diesem Verfahren liegt im Bereich der
Hublänge eines Rückzylinders, da spätestens nach dem voll
ständigen Ausfahren eines Rückzylinders durch ggf. bereichs
weise Gewinnung eine Korrektur der Abbaufront entsprechend
dem angestrebten Sollverlauf erfolgt. Eine solche Fallkon
stellation, bei der eine Regelabweichung von einer Hublänge
eines Rückzylinders auftritt, d. h. im Bereich eines Ausbau
glieds der Rückzylinder voll ausgefahren ist, und im Bereich
eines anderen Ausbauglieds der Rückzylinder nicht ausgefah
ren ist, ist eher theoretischer Natur, da es praktisch nicht
vorkommt, daß in einem Abschnitt des Ausbaus trotz entspre
chender Ansteuerung überhaupt nichts gewonnen wird. Nach
unten hin kann die Regelabweichung durch rechnerseitige
Vorgabe eingestellt werden, beispielsweise durch Vorgabe
einer maximal zulässigen Hubdifferenz zwischen zwei Rückzy
lindern und/oder benachbarten Rückzylindern. Diese Vorgabe
kann sowohl aufsummierend über mehrere Hubschritte beim
Vorschieben des Förderers als auch bei jedem Hubinkrement
erfolgen. Durch diese Hubschrittdifferenzerfassung kann
nicht nur die zulässige Abweichung der Abbaufront von einer
vorgegebenen Abbaulinie eingestellt werden, sondern bei
spielsweise auch ein maximaler Rinnenknickwinkel des Förde
rers vorgegeben werden.
Beim Nachziehen des Ausbaus im nächsten Verfahrensschritt
(Anspruch 6) werden dann die tatsächlich zurückgelegten
Schreitwege der Ausbauglieder über die Sensoren an den Rech
ner gemeldet, der seinerseits dann die aktuelle Ausbaulinie
ermittelt und diese als Bezugslinie bei der darauffolgenden
Gewinnung übernimmt.
Die Unteransprüche 7 bis 10 geben die Verfahrensschritte eines
weiteren erfindungsgemäßen Abbauverfahrens an, bei dem eben
falls eine gezielte Lenkung der Abbaufront erfolgt. Bei
diesem Verfahren erfolgt die Korrektur der Fördererlinie
in jedem zweiten Verfahrensschritt, d. h. nachdem der Aus
bau bereits einmal nachgezogen worden ist. Dieses Verfahren
bietet den Vorteil, daß die zur Lenkung der Abbaufront er
forderliche Korrektur beim Nachziehen der Ausbauglieder bzw.
beim Vorschieben des Förderers erst dann erfolgt, wenn der
Abbauvorgang etwa über den Hubweg der Rückzylinder erfolgt
ist. Auf diese Weise wird eine hohe Abbauleistung erreicht.
Die notwendigen Korrekturen zur Lenkung der Abbaufront er
folgen gleichzeitig mit dem Nachziehen der Ausbauglieder
bzw. mit dem Vorschieben des Förderers.
Es versteht sich, daß entsprechend den aktuellen Gegebenhei
ten beim Abbau die Verfahrensschritte gemäß den Ansprüchen
3 bis 6 und 7 bis 10 miteinander verknüpft werden können.
So kann beispielsweise in Problembereichen gemäß Anspruch
5 verfahren werden, wenn die Abbaufront möglichst genau
einer vorgegebenen Abbaulinie entsprechen soll und eine
Tendenzüberwachung erforderlich ist, um zu verhindern, daß
sich innerhalb der Abbaufront Unregelmäßigkeiten bilden, die
später nur mit hohem Aufwand wieder auf die Sollinie zurück
zuführen sind. Nachdem dieser Bereich durchfahren ist, kann
dann ohne Unterbrechung mit dem Verfahren gemäß den Ansprü
chen 7 bis 10 weitergearbeitet werden oder umgekehrt.
Vorteilhaft ist eine Weiterbildung des Verfahrens gemäß
Anspruch 11, bei dem nach dem Nachziehen der Ausbauglieder
die Differenz zwischen dem von der Rechnersteuerung vorgege
benen und dem tatsächlichen Schreitweg jedes Rückzylinders
ermittelt wird und danach der Förderer mit dem Gewinnungsge
rät um einen um die maximal auftretende Hubwegdifferenz
verminderten Weg vorgeschoben wird. Hierdurch wird sicherge
stellt, daß die Rückzylinder der näher an der Abbaufront
befindlichen Fördererabschnitte nur so weit ausgefahren
werden, daß auch der Rückzylinder, der dem von der Abbau
front am weitesten entfernten Fördererabschnitt zugeordnet
ist, diesen Hubweg aufbringen kann. Es wird hierdurch ver
mieden, daß innerhalb der Abbaufront lokale Vorsprünge ent
stehen, die nur schwierig und zeitaufwendig wieder abzubauen
sind. Kleinere Hindernisse, die ein vollständiges Nachziehen
einzelner Ausbauglieder verhindern, haben somit zunächst
keinen Einfluß auf die Abbaufront. In der Praxis ist eine
solche Steuerung meist ausreichend, da sich Störungen beim
Nachziehen eines Ausbauglieds häufig von selbst beheben,
so daß das darauffolgende Nachziehen wieder vorschriftsmäßig
über die gesamte Hublänge erfolgen kann.
Um sicherzustellen, daß nicht durch Behinderung eines ein
zelnen Ausbauglieds der übliche Abbaufortschritt der gesam
ten Abbaufront vermindert wird, ist eine Ausbildung gemäß
Anspruch 12 vorgesehen. Diese Differenzmaßspeicherung erlaubt
es, automatisch festzustellen, wenn dasselbe Ausbauglied
wiederholt nicht um den vorgegebenen Sollwert nachgezogen
werden kann. Es wird dann seitens des Rechners ein Signal
abgegeben, das dieses Ausbauglied kennzeichnet, so daß der
Fehler schnell gefunden und behoben werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine Lenkung der
Abbaufront mit einem im Vergleich zum Stand der Technik
wesentlich höheren Automatisierungsgrad, genaueren und um
fassenderen Informationsstand, höherer Leistung und geringe
ren Einsatz an Bergleuten. Durch dieses Verfahren kann die
Wirtschaftlichkeit des Abbaus erheblich gesteigert werden.
Die erfindungsgemäßen Verfahren sind nachfolgend anhand
von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
naher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung die Verfahrens
abläufe in Schritten a bis f und
Fig. 2 in schematischer Darstellung die Verfahrens
abläufe in Schritten a bis f eines anderen
Verfahrens.
Vor Beginn der Gewinnung werden in bekannter Weise mehrere
in einer Reihe nebeneinander angeordnete und begrenzt gelen
kig miteinander verbundene Ausbauglieder, beispielsweise
Schildausbaugestelle, in einem Aufhauen längs einer Abbau
front angeordnet, die den Ausbau bilden. Die Ausbaugestelle
werden in der Regel in einer geraden Linie zur Abbaufront
angeordnet, sie können aber auch in anderer Formation ent
sprechend einer vorgebbaren Basislinie eingebaut werden.
Eine solche Basislinie ist in den Figuren mit A 1 gekennzeich
net. Bei den dargestellten Ausführungen sind jeweils fünf
zehn nebeneinander angeordnete Ausbaugestelle angedeutet,
die auf der hier geradlinig angeordneten Basislinie A 1 in
gleichem Abstand nebeneinander in einer Linie ausgerichtet
sind.
Jedes Ausbaugestell ist in bekannter Weise über einen Rück
zylinder mit einem Förderer verbunden, der aus einzelnen
begrenzt gelenkig miteinander verbundenen Schüssen besteht.
Abbauseitig ist am Förderer ein Gewinnungsgerät, beispiels
weise ein Kohlenhobel angeordnet.
Die Rückzylinder sind als Linearverstärker ausgebildet und
weisen eine Positioniergenauigkeit auf, die etwa im Zehntel
millimeterbereich liegt, ihre Kolben sind hydraulisch einge
spannt. Die Ansteuerung der zugehörigen Ventile erfolgt
elektrisch von einem zentralen Rechner aus. Die Rückzylinder
weisen jeweils einen Sensor zur Erfassung der Hubstellung
auf. Die Ausgangssignale dieser Sensoren sind ebenfalls
dem zentralen Rechner zugeführt.
Die Stempel der Ausbaugestelle und der Antrieb des Gewin
nungsgeräts werden ebenfalls vom Rechner gesteuert.
Ausgehend von der Anfangsstellung, die in Fig. 1, Bild
A dargestellt ist, werden die Koordinaten der Basislinien A 1
(aktuelle Ausbaulinie) und F 1 (aktuelle Fördererlinie) im
Rechner gespeichert. Die Ausbaulinie A 1 dient zunächst als
Basislinie für den sich daran anschließenden Gewinnungsvor
gang. Der Förderer wird dabei durch die Rückzylinder mit
definierten Schnittiefensollvorgaben entsprechend dem Abbau
fortschritt schrittweise vorgeschoben, bis der Hub mindestens
eines Rückzylinders erschöpft oder eine zuvor definierte
Hubdifferenz zwischen zwei Rückzylindern erreicht ist. Dabei
wird dem Rechner über Sensoren in den Rückzylindern ständig
die aktuelle Hubstellung der Rückzylinder gemeldet, woraus
rechnerseitig die aktuelle Fördererlinie ermittelt wird.
- Da der Ausbau gesetzt ist und die Koordinaten der Ausbau
linie bekannt sind, kann rechnerseitig anhand des Ausfahr
hubs der Rückzylinder durch Addition dieser Hubwege zur
Bezugslinie A 1 jederzeit die aktuelle Ist-Fördererlinie
ermittelt werden. -
In Fig. 1, Bild B ist die Stellung dargestellt, in der der
Hub mindestens eines Rückzylinders erschöpft oder eine zuvor
definierte Hubdifferenz zwischen zwei Rückzylindern erreicht
ist. Zu diesem Zeitpunkt wird der Verlauf der aktuellen
Fördererlinie F 2, der über die Sensoren dem Rechner übermit
telt ist, mit der parallel zur Basislinie A 1 angeordneten
Soll-Fördererlinie F 3 verglichen. Entsprechend der ermittel
ten Differenz zwischen der aktuellen Ist-Fördererlinie F 2
und der Soll-Fördererlinie F 3 wird die Abbaufront nun durch
bereichsweise Gewinnung, wie es anhand von Fig. 1, Bild
C und D dargestellt ist, begradigt. Die Rückzylinder im
Bereich der noch zurückgebliebenen Fördererschüsse werden
wieder mit definierten Schnittiefensollvorgaben entsprechend
dem Abbaufortschritt schrittweise vorgeschoben, bis schließ
lich die aktuelle Fördererlinie mit der Soll-Fördererlinie F 3
übereinstimmt (Fig. 1, Bild D). Die Koordinaten der nunmehr
mit der Soll-Fördererlinie F 3 übereinstimmenden Ist-Förderer
linie F 3 werden im Rechner gespeichert und dienen sodann
als Bezugslinie bzw. Führungslinie beim nachfolgenden Nach
ziehen der Ausbaugestelle.
Entlang dieser neuen Bezugslinie F 3 werden nun die Ausbauge
stelle mittels der Rückzylinder nachgezogen, wie es in Fig.
1, Bild E dargestellt ist. Wenn keine Behinderungen beim
Nachziehen auftreten, werden die Ausbaugestelle bis auf
die erste Fördererlinie F 1 nachgezogen. In der Praxis pas
siert es jedoch häufig, daß ein Ausbaugestell zumindest
teilweise blockiert ist und daher nicht über die volle Hub
länge seines Rückzylinders nachgezogen werden kann. Entspre
chend den von den Sensoren übermittelten Hubwegen beim Nach
ziehen der Ausbaugestelle wird rechnerseitig anhand der
nun feststehenden Fördererlinie F 3 als Bezugslinie die aktu
elle Ausbaulinie A 3 ermittelt und im Rechner als neue Bezugs
linie gespeichert, wie es in Fig. 1, Bild F dargestellt
ist.
Um zu verhindern, daß beim Vorschieben des Förderers der
Ausfahrhub eines Rückzylinders erschöpft ist, bevor die
vorgegebene Soll-Fördererlinie erreicht ist, wird rechner
seitig für jedes Ausbaugestell die Differenz zwischen dem
Sollhub und dem tatsächlich erfolgten Nachziehhub ermittelt,
wobei die maximal auftretende Hubdifferenz beim anschließen
den Vorschieben des Förderers als verringertes Rückmaß zu
grundegelegt wird. In Fig. 1, Bild G ist die nächste Soll-
Fördererlinie F 4 dargestellt, die einen entsprechend der
maximalen Differenz Δ s zwischen der Fördererlinie F 1 und
der aktuellen Ausbaulinie A 2 verminderten Abstand zur rech
nerseitig korrigierten neuen Soll-Förderlinie F 4′ auf
weist.
Hiernach kann das oben beschriebene anhand von Fig. 1,
Bild A bis G beschriebene Arbeitsspiel von neuem durchge
führt werden.
Das in Fig. 2 dargestellte Verfahren beginnt in gleicher
Weise wie vorbeschrieben durch Ausrichten der Ausbaugestelle
längs einer Basislinie A 1 (Ausbaulinie) und Verbinden der
Ausbaugestelle mit dem Förderer und dem daran angeordneten
Gewinnungsgerät, so daß sich eine Fördererlinie F 1 parallel
zur Basislinie A 1 ergibt. Nachdem die Koordinaten der Basis
linien F 1 und A 1 im Rechner gespeichert sind, wird ausgehend
von dieser Ausgangsstellung mit der Gewinnung begonnen.
Die Basislinie A 1 dient dabei als Bezugslinie zur Bestimmung
der jeweils aktuellen Fördererlinie. Der Förderer wird nun
jeweils um die Schnittiefensollvorgabe des Gewinnungsgeräts
vorgeschoben. Das Vorschieben des Förderers erfolgt durch
entsprechendes Ausfahren der Rückzylinder, die Hubänderung
der Rückzylinder wird durch die Sensoren an den Rechner
übermittelt, der hieraus die aktuelle Fördererlinie F 2 be
stimmt (Fig. 2, Bild A).
Da sich die Ausbausäule (Reihe der nebeneinander angeordne
ten Ausbaugestelle) nach wie vor auf der ursprünglichen
Basislinie A 1 befindet und der Förderer entsprechend dem
Abbaufortschritt vorgeschoben wurde, wird innerhalb des Rech
ners durch die räumliche Erfassung der aktuellen Fördererlinie
F 2 ein Abbild der Abbaufront erzeugt. Wie in Fig. 2, Bild
A dargestellt, verläuft die aktuelle Fördererlinie F 2 ent
sprechend der Abbaufront nicht mehr geradlinig, sondern,
wie es in der Praxis häufig der Fall ist, je nach Mineral
härte kurvenförmig.
In der Zeichnung ist das Vorschieben des Förderers nur in
einer Stufe dargestellt, bei der praktischen Anwendung wird
dieser Vorgang (Gewinnung und Vorschieben des Förderers
um die Schnittiefensollvorgabe) so lange wiederholt, bis
die zulässige Ausbauverspätung erreicht ist, bzw. bis die
Rückzylinder so weit ausgefahren sind, daß ein weiterer
Rückschritt nicht mehr möglich wäre.
In dieser Phase des Verfahrens erfolgt dann ein Wechsel
der Rechnerbezugslinie von der ursprünglichen Basislinie A 1
auf die aktuelle Ist-Fördererlinie F 2, die in Bild B der
Fig. 2 durch Fettdarstellung als neue Bezugslinie F 2 ein
gezeichnet ist. Sodann werden die Ausbaugestelle entlang
der neuen Bezugslinie F 2 nachgezogen. Das Nachziehen der
Ausbaugestelle erfolgt wiederum um einen Weg, der vom Rech
ner zuvor entsprechend der aktuellen Fördererlinie F 2 (Be
zugslinie) ermittelt wurde. Nach dem Nachziehen der Ausbau
gestelle ergibt sich eine Stellung, wie sie in Bild C der
Fig. 2 dargestellt ist. Die Ausbaulinie A 2 steht parallel
zur Fördererlinie F 2. Innerhalb des Rechners wird nun die
Bezugslinie wiederum geändert, sie ist durch die aktuelle
Ausbaulinie A 2 gebildet.
In dem darauffolgenden Gewinnungsschritt wird die Abbaufront
durch gezieltes Ansteuern der Rückzylinder entsprechend der
definierten Schnittiefensollvorgaben derart bereichsweise
abgetragen, daß sich am Ende dieser Phase eine Ist-Förderer
linie F 3 ergibt, die parallel zur ursprünglichen Basislinie
A 1 verläuft. Auch hierbei erfolgt das Vorschieben des Förde
rers entsprechend dem Abbaufortschritt nach jedem Abbau
schritt, so lange, bis ein vorbestimmter maximaler Hub der
Rückzylinder oder eine vorbestimmte Hubdifferenz zwischen
zwei Rückzylindern erreicht ist.
Nach Erreichen dieser in Bild D der Fig. 2 dargestellten
Stellung wird wiederum die Bezugslinie von der Ausbaugestell
säule A 2 auf die aktuelle Ist-Fördererlinie F 3 verlagert,
wonach die Ausbaugestelle von der Ausbaulinie A 2 auf die
Fördererlinie F 3 nachgezogen werden, die parallel zur ur
sprünglichen Basislinie A 1 ist und nun die aktuelle Ausbau
linie bildet.
Mit dem vorbeschriebenen Verfahren wird erreicht, daß nach
zweimaligem Nachziehen der Ausbaugestelle die Ausbaugestell
säule, die Fördererlinie und die Abbaufront wieder parallel
zu der ursprünglichen Basislinie verlaufen. Es versteht
sich, daß die Basislinie nicht geradlinig sein muß, sondern
auch konvex, konkav oder in anderer geeigneter Kurvenform
ausgebildet sein kann.
Um innerhalb des Verfahrens ein Schwenken der Abbaufront
zu erreichen, müssen lediglich innerhalb des Rechners an der
entsprechenden Abbaustelle die Koordinaten der Soll-Förderer
linie geändert werden. Durch die präzise arbeitenden Rückzy
linder sowie die darin integrierten Sensoren zur Aufnahme
des Hubwegs ist gewährleistet, daß nicht nur eine hohe Richt
genauigkeit in bezug auf die jeweilige Bezugslinie erreicht
wird, sondern daß auch die Zuordnung der Bezugslinien zu
den Absolutkoordinaten stimmt.
In der Praxis passiert es gelegentlich, daß beim Nachziehen
eines Ausbaugestells dieses blockiert ist und nur einen
Teil des vorgesehenen Schreitwegs vollzieht. Um zu vermei
den, daß ein solcher Vorgang bei der vorbeschriebenen Rege
lung zu Problemen an der Abbaufront führt, wenn beispiels
weise der entsprechende Rückzylinder nicht mehr so weit,
wie es eigentlich erforderlich wäre, ausfahren kann, ist
bei dem Verfahren nach Fig. 2 rechnerseitig ein weiterer
Verfahrensschritt vorgesehen. Nach jedem Schreitvorgang
ermittelt der Rechner anhand der von den einzelnen Sensoren
abgegebenen Signale die Differenz zwischen der vom Rechner
vorgegebenen Sollstellung und der tatsächlichen Iststellung
der Rückzylinder. Die dabei auftretende maximale Differenz
wird dann für das maximale Rückmaß des Förderers zugrundege
legt. Das heißt, der Förderer wird nicht um den Maximalhub
der Rückzylinder, sondern nur um einen um die maximale Dif
ferenz verminderten Hubweg vorgeschoben.
Um zu vermeiden, daß das Fortschreiten von Fördererlinie und
Ausbaugestellsäule durch ein einzelnes blockiertes Ausbauge
stell behindert wird, werden die Schreitdifferenzen zwischen
Soll- und Istmaß der einzelnen Ausbaugestelle innerhalb
des Rechners gespeichert und mit den Schreitdifferenzen
beim darauffolgenden Nachziehen verglichen. übersteigt die
Summe der Schreitdifferenzen aus zwei nacheinander folgenden
Schreitvorgängen einen vorbestimmten Wert, so wird das ent
sprechende Ausbaugestell durch ein Signal des Rechners ge
kennzeichnet. Die Betriebsstörung kann dann, da das blockier
te Ausbaugestell bekannt ist, schnell gefunden und behoben
werden.
Claims (12)
1. Verfahren zur Lenkung der Abbaufront in einem Streb, bei
dem in Streblängsrichtung eine untergliederte Ausbaureihe
angeordnet und mit einem entlang der Abbaufront verlegten
Förderer mit einem Gewinnungsgerät über Rückzylinder verbun
den ist, wobei die Rückzylinder sowie mindestens die Ausbau
stempel über einen zentralen Rechner steuerbar und mit dem
Rechner verbundene Sensoren zur Erfassung der Bewegungen des
Ausbaus und des Förderers vorgesehen sind, dadurch
gekennzeichnet, daß rechnerseitig die aktuelle
Ist-Fördererlinie (F 1, F 2, F 3) und die aktuelle Ist-Ausbau
linie (A 1, A 2) mindestens teilweise ermittelt werden, und
daß die Fördererlinie (F 1, F 2, F 3) und die Ausbaulinie
(A 1, A 2) gemeinsam und/oder im Wechsel mindestens teilweise
Rechnerbezugslinien beim Vorschieben des Förderers und Nach
ziehen des Ausbaus bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Vorschieben des Förderers und/oder
das Nachziehen des Ausbaus entsprechend rechnerseitig vorgeb
barer Sollinien (F 1, F 2, F 3; A 1, A 2) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Ausbau und der Förderer
bei wenigstens teilweise eingefahrenen Rückzylindern entlang
zueinander paralleler Basislinien (A 1 und F 1) ausgerichtet
und die Koordinaten dieser Basislinien (A 1, F 1) im Rechner
gespeichert werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der För
derer mittels der Rückzylinder mit definierten Schnittiefen
sollvorgaben so lange entsprechend dem Abbaufortschritt
schrittweise vorgeschoben wird, bis der Hub mindestens eines
Rückzylinders erschöpft oder eine vorab definierte Hubdiffe
renz zwischen den Rückzylindern erreicht ist, wobei die
Koordinaten der jeweils aktuellen Fördererlinie (F 2) in
bezug auf die Basisausbaulinie (A 1) entsprechend der von
den Sensoren erfaßten Ist-Hubwege vom Rechner ermittelt
und gespeichert werden.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die aktu
elle Fördererlinie (F 2) entsprechend einer rechnerseitig
vorgegebenen Sollfördererlinie (F 3) durch ggf. nur bereichs
weise Gewinnung mit definierten Schnittiefensollvorgaben
auf die Sollfördererlinie (F 3) korrigiert wird, worauf die
Koordinaten der nunmehr mit der Sollförderlinie überein
stimmenden aktuellen Ist-Fördererlinie (F 3) im Rechner als
neue Rechnerbezugslinie gespeichert werden.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aus
bau mittels der Rückzylinder entlang der aktuellen Förderer
linie (F 3) als Rechnerbezugslinie nachgezogen, die zurückge
legten Schreitwege dann von den Sensoren an den Rechner
gemeldet werden, der die Koordinaten der aktuellen Ausbaulinie
(A 2) ermittelt und als neue Rechnerbezugslinie (A 2)
speichert.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Förde
rer mittels der Rückzylinder mit definierten Schnittiefen
sollvorgaben so lange entsprechend dem Abbaufortschritt
schrittweise vorgeschoben wird, bis der Hub mindestens eines
Rückzylinders erschöpft oder eine vorab definierte Hubdiffe
renz zwischen den Rückzylindern erreicht ist, wobei die
Koordinaten der jeweils aktuellen Fördererlinie in bezug
auf die Basisausbaulinie (A 1) entsprechend der von den Sen
soren ermittelten Ist-Hubwege vom Rechner ermittelt und
gespeichert werden.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die aktu
elle Fördererlinie (F 2) als Rechnerbezugslinie beim darauf
folgenden Nachziehen des Ausbaus parallel zur Fördererlinie
(F 2) bestimmt wird.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß entspre
chend den von den Sensoren an den Rechner gemeldeten Schreit
wegen des Ausbaus die Koordinaten der aktuellen Ausbaulinie
(A 2) im Rechner ermittelt und als neue Rechnerbezugslinie
(A 2) gespeichert werden.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß durch
ggf. nur bereichsweise Gewinnung die Fördererlinie (F 2)
mit definierten Schnittiefensollvorgaben auf eine rechner
seitig vorgegebene Sollfördererlinie (F 3) korrigiert wird,
worauf die Ist-Koordinaten der nunmehr mit der Sollförderer
linie (F 3) übereinstimmenden aktuellen Ist-Fördererlinie (F 3)
im Rechner ermittelt und gespeichert werden.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Nachziehen des Ausbaus die Differenz zwischen dem von der
Rechnersteuerung vorgegebenen Soll-Hub und dem tatsächlichen
Ist-Hub jedes Rückzylinders gebildet wird, und danach der
Förderer um einen um die maximale Differenz verminderten
Hub vorgeschoben wird.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Diffe
renzmaße zwischen dem von der Rechnersteuerung vorgegebenen
Soll-Hub und dem tatsächlichen Ist-Hub jedes Rückzylinders
gespeichert werden, und daß beim wiederholten Auftreten
eines Differenzmaßes an einem Rückzylinder ein das diesem
Rückzylinder zugeordnete Ausbauglied kennzeichnendes Signal
abgegeben wird.
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