DE3736942A1 - Verfahren zum herstellen eines stahlstabes mit warmgewalzten, schraubenlinienfoermig verlaufenden rippen und vorrichtung zum durchfuehren des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum herstellen eines stahlstabes mit warmgewalzten, schraubenlinienfoermig verlaufenden rippen und vorrichtung zum durchfuehren des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
Stahlstabes, z.B. eines Betonbewehrungsstabes, eines
Spannstabes oder dergleichen gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zum Durchführen
dieses Verfahrens.
Aufbauend auf dem grundlegenden Gedanken, die bei einem
warmgewalzten Betonrippenstahl zur Verbesserung der
Verbundwirkung im Beton auf dessen Oberfläche vorgesehenen
Rippen auf einer Schraubenlinie anzuordnen und so ein
Teilgewinde zu bilden, auf das ein mit einem entsprechenden
Innengewinde versehener Verankerungs- oder Verbindungskörper
aufgeschraubt werden kann (DE-PS 10 77 854) sind als
Betonbewehrungsstäbe, insbesondere als Spannstäbe geeignete
Stahlstäbe bekannt, bei denen diese Rippen auf zwei einander
gegenüberliegenden Seiten des Stabumfanges liegen (DE-PS
17 84 630).
Derartige Stahlstäbe lassen sich im Zuge des normalen
Walzvorganges durch ein Duo-Walzenpaar im letzten
Walzenstich walzen, wenn die Walzen synchron angetrieben und
wenn Vorkehrungen getroffen werden, um eine der Walzen durch
Verdrehen um ihre Achse gegenüber der anderen Walze so
verstellen zu können, daß bestimmte Stellen ihres Umfangs
den entsprechenden Stellen des Umfangs der anderen Walze
lagemäßig einander genau zugeordnet werden können. Nur so
läßt sich nämlich erreichen, daß die auf beiden Seiten des
betreffenden Stahlstabes durch unterschiedliche Walzen
erzeugten Rippen tatsächlich auf einer Schraubenlinie
liegen. Dies ist Voraussetzung dafür, daß das durch die
Rippen gebildete Teilgewinde schraubbar ist.
Wenn ein auf diese Weise hergestellter Stahlstab mit auf
einander gegenüberliegenden Seiten befindlichen Rippen auch
vielerlei Vorteile hat, weil er sich einerseits als
Betonbewehrungsstab einsetzen läßt und andererseits an
beliebigen Stellen durch Aufschrauben von Verankerungs- oder
Verbindungskörpern verankert bzw. verlängert werden kann, so
hat das Teilgewinde gegenüber einem umlaufenden Gewinde doch
noch den Nachteil, daß die Verankerungskörper zur
Übertragung einer bestimmten Verankerungskraft länger
ausgebildet sein müssen als bei einem umlaufenden Gewinde.
Es ist auch bekannt, einen als Betonbewehrung gedachten
Stahlstab mit einem sich über seine gesamte Länge
erstreckenden umlaufenden Gewinde zu versehen, das auch
durch Warmwalzung erzeugt werden kann (DE-GM 19 05 704).
Dieses Gewinde wird auf herkömmlichen Gewindewalzmaschinen
erzeugt; es sind dies sogenannte Querwalzwerke aus zwei
entsprechend profilierten Walzen, die sich gleichsinnig
drehen. Der Stahlstab befindet sich zwischen diesen Walzen
und wälzt sich an deren Umfang ab, wobei er eine
gegensinnige Drehbewegung und einen Vorschub im Sinne eines
Vorschraubens erfährt. Abgesehen davon, daß dieses Verfahren
sehr zeitraubend ist, hat es den Nachteil, daß es nicht
kontinuierlich, insbesondere nicht im unmittelbaren Anschluß
an eine Warmwalzung durchgeführt werden kann, weil der
Stahlstab zur Erzeugung des Gewindes eine Drehbewegung
ausführen muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit
zu schaffen, um ein umlaufendes Gewinde in einem
kontinuierlichen Verfahren erzeugen zu können.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß es danach
gelingt, in nur zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Stufen
in einem Längswalzverfahren auf warmem Wege einen Stahlstab
mit einem umlaufenden Gewinde herzustellen.
Die aus zwei um rechtwinklig zueinander angeordnete Achsen
umlaufenden Walzenpaaren bestehende Vorrichtung hat noch den
Vorteil, daß auf diese Weise nicht nur mit einem umlaufenden
Gewinde versehene Stahlstäbe hergestellt werden können,
sondern auch Stahlstäbe, deren auf einer Schraubenlinie
liegende Rippen in an sich bekannter Weise etwa rautenförmig
so ausgebildet sind, daß auf diese Rippen sowohl
Verankerungskörper mit Rechtsgewinde, wie auch solche mit
Linksgewinde aufgeschraubt werden können. Während es bislang
nur möglich war, solche speziell ausgebildeten Rippen nur
auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Stabumfangs
vorzusehen, gelingt dies nach der Erfindung auch in zwei
hierzu rechtwinkligen Richtungen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Schrägansicht einer aus zwei
Duo-Walzenpaaren bestehenden Walzgerüsteinheit nach
der Erfindung und
Fig. 2 ebenfalls schematisch in größerem Maßstab die
einzelnen Verformungsschritte des herzustellenden
Stahlstabes.
Während entlang von Walzstraßen die einzelnen Walzgerüste
üblicherweise größeren Abstand voneinander haben und der
Walzstahl zwischen aufeinanderfolgenden Walzgerüsten
abweichend von einer geraden Achse in Krümmungen geführt
ist, um etwaige Drehzahlunterschiede der Walzgerüste
auszugleichen, besteht die Walzgerüsteinheit nach der
Erfindung aus zwei in vergleichsweise geringem Abstand
voneinander angeordneten Duo-Walzenpaaren A und B aus
jeweils zwei Walzen I und II bzw. III und IV in
H-V-Anordnung, also um 90 Grad zur Stabachse S gegeneinander
verschwenkt (Fig. 1). Sowohl die seitlich am Stab 1
angreifenden Walzen I und II, wie auch die oben und unten am
Stab 1 angreifenden Walzen III und IV sind zumindest über
einen Teilbereich ihrer Länge mit Profilierungen 2 bzw. 3
versehen, die jeweils dem Negativ der am Stab 1 zu
erzeugenden Rippen entsprechen.
Die Walzenpaare I/II und III/IV werden jeweils durch eine
Getriebeeinheit synchron, d.h. mit gleicher Drehzahl
angetrieben; die Drehrichtung der einzelnen Walzen ist
jeweils durch Pfeile angedeutet. Es kann sinnvoll sein,
leicht auf Zug zu walzen, d.h. das in Vorschubrichtung gemäß
Pfeil V nachgeordnete Walzenpaar A weist gegenüber dem
Walzenpaar B neben dem streckungsbedingten Vorlauf einen
weiteren geringen Vorlauf auf.
In jedem der Walzenpaare B bzw. A muß eine der Walzen I oder
II bzw. III oder IV gegenüber der jeweils anderen Walze
derart verstellbar sein, daß bestimmte Stellen auf dem
Umfang der Walzen lagemäßig den entsprechenden Stellen auf
dem Umfang der anderen Walze zugeordnet werden können. Diese
Verstellbarkeit ist notwendig, um zu erreichen, daß die
durch ein Walzenpaar erzeugten Rippen auf einer
durchgehenden Schraubenlinie liegen. Eine entsprechende
Verstellbarkeit ist unter den Walzenpaaren B und A
erforderlich, nämlich derart, daß beide Walzen eines der
Walzenpaare, ohne ihre Lage relativ zueinander zu verändern,
gegenüber dem anderen Walzenpaar so verstellt werden kann,
daß die beiden hierdurch erzeugten Rippen auf derselben
Schraubenlinie liegen wie die von dem anderen Walzenpaar
erzeugten Rippen.
Bei der Festlegung der Drehzahlen der beiden Walzenpaare,
insbesondere des Drehzahlverhältnisses zwischen dem
Walzenpaar B aus den Walzen I und II sowie dem Walzenpaar A
aus den Walzen III und IV, das steuerbar sein muß, muß das
Verhältnis der Querschnittsverminderung im Bereich jeden
Walzenpaares berücksichtigt werden, das im übrigen auch die
Wahl der Rippenabstände in den einzelnen Bearbeitungsstufen
bedingt, was anhand der Fig. 2 erläutert werden kann.
Fig. 2 zeigt in einer schematisierten Seitenansicht nochmals
die beiden Walzenpaare I/II und III/IV, die dem Beispiel
einer Walzstraße mit Vorschubrichtung V folgend als B- bzw.
A-Stich ausgelegt sind. Vor dem Walzenpaar B zeigt der
Stahlstab 1 einen kreisrunden Querschnitt 1′, der
selbstverständlich nur beispielhaft angedeutet ist. Zwischen
den Walzenpaaren B und A hat der Stahlstab 1 einen etwa
ovalen Querschnitt 1′′ mit auf zwei einander
gegenüberliegenden Seiten durch die Profilierungen 2 der
Walzen I/II erzeugten Rippen 4′, zu denen nach Passieren des
Walzenpaares A noch die durch die Profilierungen 3 der
Walzen III/IV erzeugten oberen und unteren Rippenbereiche 4′′
kommen, wodurch der Stahlstab als Endprodukt 1′′ wiederum
eine im wesentlichen kreisrunde Form mit umlaufenden Rippen
4 erhält.
Um im Endzustand des Stahlstabes 1 (Querschnitt 1′′) zu
einem definierten Rippenabstand zu gelangen, müssen die
Rippenabstände in den einzelnen Bearbeitungsstufen exakt
aufeinander und auf die dort auftretende Streckung infolge
Querschnittsreduzierung abgestimmt sein. So entspricht der
im Bearbeitungsstadium 1′′ gegebene Rippenabstand b dem im
Walzgerüst B erzeugten Rippenabstand a zuzüglich der
Streckung des Stabes 1 infolge der in diesem Walzgerüst
erzielten Querschnittsverringerung. Der im Walzgerüst A
erzeugte Rippenabstand muß dem Rippenabstand b entsprechen,
die beide durch die in diesem Walzgerüst eintretende
Streckung zu dem im Fertigprodukt die Steigung des Gewindes
bildenden Abstand c werden.
Claims (7)
1. Verfahren zum Herstellen eines Stahlstabes, z.B. eines
Betonbewehrungsstabes, eines Spannstabes oder dergleichen
mit warmgewalzten, entlang einer Schraubenlinie verlaufenden
und zumindest Teile eines Gewindes bildenden Rippen zum
Aufschrauben eines mit einem entsprechenden Innengewinde
versehenen Verankerungs- oder Verbindungskörpers, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Erzeugung eines durchgehenden
Gewindes (4) im Wege einer Warmwalzung in einem ersten
Bearbeitungsschritt auf einander gegenüberliegenden Seiten
des Stahlstabes (1) sich jeweils nur über einen Teilbereich
des Stabumfanges erstreckende Rippen (4′) und in einem
zweiten, unmittelbar anschließenden Bearbeitungsschritt die
sich über die dazwischenliegenden Bereiche des Stabumfanges
erstreckenden Rippen (4′′) erzeugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Bearbeitungsschritte unmittelbar an die Walzung
des Stahlstabes unter Ausnützung der Walzhitze anschließen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Stahlstab (1) im ersten
Bearbeitungsschritt eine etwa ovale Querschnittsform gegeben
wird, in welcher der Kernquerschnitt (1′′) in den Bereichen,
in denen die Rippen (4′) erzeugt werden, eine geringere
Krümmung aufweist als in den dazwischenliegenden Bereichen
und daß im zweiten Bearbeitungsschritt die Rippen (4′′) in
den übrigen Bereichen erzeugt werden und der Kernquerschnitt
(1′′′) eine im wesentlichen kreisrunde Form erhält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand (a) der im ersten
Bearbeitungsschritt erzeugten Rippen (4′) um das Maß der
Streckung des Stahlstabes geringer ist als der Abstand (b)
der im zweiten Bearbeitungsschritt erzeugten Rippen (4′′),
der wiederum um das Maß der Streckung geringer ist als der
Abstand (c) der Rippen (4) im Fertigprofil.
5. Vorrichtung zum Herstellen eines Stahlstabes
insbesondere nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet
durch zwei einander unmittelbar nachgeschaltete, um 90 Grad
gegeneinander versetzt angeordnete und synchron antreibbare
Duo-Walzenpaare (I/II, III/IV), deren den Walzspalt bildende
Walzen (I/II bzw. III/IV) eine zur Erzeugung der Rippen
geeignete Profilierung (2 bzw. 3) aufweisen und wobei
jeweils eine der Walzen eines jeden Walzenpaares gegenüber
der jeweils anderen Walze und ein Walzenpaar gegenüber dem
anderen Walzenpaar verstellbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzenpaare (I/II bzw. III/IV) durch je eine
Getriebeeinheit miteinander verbunden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drehzahlen der Walzenpaare (I/II und
III/IV) in Abhängigkeit von der jeweils durch sie
hervorgerufenen Reduzierung des Stabquerschnitts gewählt
sind.
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- 1988-10-25 US US07/262,454 patent/US4953379A/en not_active Expired - Lifetime
- 1988-10-27 BR BR8805594A patent/BR8805594A/pt not_active Application Discontinuation
- 1988-10-28 HU HU885646A patent/HU204456B/hu not_active IP Right Cessation
Patent Citations (2)
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