DE3725333C2 - Hochdruckgießverfahren - Google Patents
HochdruckgießverfahrenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Hochdruckgießverfahren
zur Herstellung metallischer Gegenstände.
Bei der Herstellung metallischer Gegenstände mittels eines
Hochdruckgießverfahrens erweist es sich als erforderlich, daß
das in die Gießkammer injizierte flüssige Metall in noch flüssiger
Form alle Randbereiche der Druckgießform erreicht, bevor
eine Verfestigung des flüssigen Metalls stattfindet, um auf
diese Weise die Herstellung fehlerhafter Produkte zu vermeiden.
Es ist bereits bekannt (DE-OS 19 26 867), daß
in bestimmte Bereiche der Gießkammer vorgeformte hitzebeständige
Bauteile eingesetzt werden, durch welche eine gewisse
Wärmeisolierung gegenüber den kühleren Wandungen der Druckgießform
erreicht wird, so daß auf diese Weise das flüssige Metall
während des Einspritzvorgangs in alle Randbereiche der Gießkammer
gelangen kann. Dabei erweist es sich jedoch als nachteilig,
daß durch das Vorsehen derartiger hitzebeständiger
Bauteile die Dauer der Verfestigung des flüssigen Metalls
verzögert wird, was eine entsprechende Verlängerung der Taktzeit
der Druckgießmaschine hervorruft.
Es ist demzufolge Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das
zuletzt genannte Verfahren dahingehend weiterzubilden, daß
unter Gewährleistung eines Eindringens des flüssigen Metalls
bis in alle Randbereiche der Gießkammer keine unnötige Verlängerung
der Taktzeit der Druckgießmaschine in Kauf genommen
werden muß.
Erfindungsgemäß wird dies durch Vorsehen der im
Anspruch 1 aufgeführten Merkmale erreicht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich anhand
der Unteransprüche 2 und 3.
Die vorliegende Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus,
daß beim anfänglichen Einleiten des flüssigen Metalls in die
Gießkammer dieselbe keinem Druck ausgesetzt ist. Das flüssige
Metall wird dabei in Berührung mit dem dünnwandigen thermisch
isolierenden Element gebracht, welches eine geringe Wärmeleitfähigkeit
besitzt. Dieses dünnwandige thermisch isolierende
Element wird dabei aufgeheizt und unter Umständen carbonisiert,
wobei die Temperatur des flüssigen Metalls zumindest
anfänglich durch das vorhandene dünnwandige thermisch isolierende
Element
aufrechterhalten wird. Wenn dann in der Folge das
geschmolzene Metall unter Druck gesetzt wird, dringt
dasselbe in das hohle Element ein bzw. wird dieses
Element oder sein Carbid zusammengedrückt, wodurch das
geschmolzene Metall in unmittelbaren Kontakt mit der
Innenwandung der Gießform gelangt, welche sich auf relativ
niedriger Temperatur befindet. Die Wärme des
geschmolzenen Metalls kann demzufolge sehr rasch durch
die Oberflächen der inneren Wandungen der Gießform
absorbiert werden, so daß das geschmolzene Metall rasch
abgekühlt und in den festen Aggregatzustand umgewandelt
wird.
Die Erfindung soll nunmehr anhand eines Ausführungsbeispiels
näher beschrieben werden, wobei auf die
beigefügte Zeichnung Bezug genommen ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine Gesamtschnittansicht einer Gießmaschine,
Fig. 2 eine Längsschnittansicht der Gießform sowie der
Gießhülse bei der Gießmaschine von Fig. 1,
Fig. 3
und 4 vergrößerte Schnittansichten des eingebrachten
geschmolzenen Metalls während des Anfangszustandes
des Druckgießvorgangs und nach dem
Druckgießen,
Fig. 5
und 6 graphische Darstellungen der Temperaturen der
Metallschmelze sowie der Gießform während des
Druckgießvorgangs und
Fig. 7
und 8 vergrößerte Schnittansichten einer abgewandelten
Ausführungsform unter Darstellung der in die
Gießform eingebrachten Metallschmelze während des
Druckgießvorgangs und nach dem
Druckgießen.
Die in Fig. 1 dargestellte Druckgießmaschine 21 weist eine
horizontale Halteeinheit 22 und eine vertikale Halteeinheit
23 auf. Die horizontale Halteeinheit 22 ist dabei
an einem sich in horizontaler Richtung erstreckenden
Maschinengestell 24 befestigt, das auf dem Boden fixiert
ist. An einer im rückwärtigen Bereich der oberen Fläche
des Maschinengestells 24 vorgesehenen Öffnung ist eine
stationäre Platte 25 befestigt, welche eine L-förmige
Konfiguration aufweist, wobei ein im wesentlicher
quadratischer Vertikalteil 25a sich an einen
Horizontalteil 25b anschließt, der bis in den Bereich
einer beweglichen Platte 28 reicht. Die Breite des an dem
Maschinengestell 24 befestigten horizontalen Teils 25b
ist dabei geringfügig kleiner als die des vertikalen
Teils 25a. Eine weitere nicht dargestellte stationäre
Platte ist am anderen Ende des Maschinengestells 24
derart befestigt, daß sie der stationären Platte 25
gegenüberliegt. Die beiden stationären Platten sind dabei
durch Stangen 27 miteinander verbunden, welche jeweils
durch die vier Ecken der stationären Platten
hindurchführen. Entlang der Stangen 27 ist die bereits
erwähnte bewegliche Platte 28 verschiebbar angeordnet, so
daß sie der stationären Platte 25 gegenüberliegt, wobei
sie über einen Kippmechanismus 29 mit einem im Bereich
der anderen stationären Platte vorgesehenen Klemmzylinder
in Verbindung steht. An der stationären Platte 25 liegt
eine stationäre Gießformhälfte 30 auf, welche mit Hilfe
eines Verriegelungselementes 31 an Bewegungen in der
vertikalen Richtung gehindert wird. An der beweglichen
Platte 28 liegt hingegen eine bewegliche Gießformhälfte 32
auf, welche mit Hilfe eines entsprechenden Verriegelungselementes
33 ebenfalls an Bewegungen in der vertikalen
Richtung gehindert wird. Die beiden Gießformhälften 30 und
32 können in horizontaler Richtung bewegt werden, so daß
sie entlang einer Berührfläche 34 aufeinander zum
Aufliegen gelangen. Im zusammengespannten Zustand ergeben
die beiden Gießformhälften 30 und 32 einen Gießhohlraum 35,
eine darunter angeordnete Einlaßbohrung 36 sowie eine
vertikale Öffnung 37, welche in die Einlaßbohrung 36
übergeht. An der Innenoberfläche der vertikalen Öffnung
37 ist eine gespaltene Hülse 38 befestigt. Die bewegliche
Gießformhälfte 32 ist mit einem Auswurfmechanismus 39 versehen,
mit welchem das gegossene Endprodukt entfernt
werden kann.
Die vertikale Halteeinheit 23 ist mit vier Stangen 40
versehen, welche in den horizontalen Teil 25b der
stationären Platte 25 eingeschraubt sind. Der Abstand
zwischen diesen Stangen 40 ist dabei kleiner als der der
Stangen 27. Die Stangen 40 erstrecken sich durch das
Maschinengestell 24 in eine unterhalb der Bodenfläche
angeordnete Kammer 41. Die unteren Enden der Stangen 40
sind mittels Muttern 43 an den vier Ecken einer
Trägerplatte 42 befestigt, welche von oben her eine U-
förmige Konfiguration besitzt. Von der Trägerplatte 42
wird ein drehbar gelagerter Einspritzmechanismus 44
gehalten. Dieser Einspritzmechanismus 44 besteht dabei
aus einer rechteckigen oberen stationären Platte 45 und
einer unteren stationären Platte 46, welche miteinander
über Stangen 47 verbunden sind. Die oberen Enden dieser
Stangen 47 sind dabei in die obere stationäre Platte 45
eingeschraubt, während die unteren Enden gegenüber der
unteren stationären Platte 46 mittels Muttern 48 gehalten
sind. Die obere stationäre Platte 45 ist in ihrer Mitte
mit einem vertikalen Stift 49 versehen, welcher zwischen
den beiden Schenkeln der U-förmigen Platte 42 derart
festgeklemmt ist, daß er eine drehbare Lagerung des
Einspritzmechanismus 44 gegenüber der Trägerplatte 42
bildet. Im mittleren Bereich halten die beiden
stationären Platten 45 und 46 einen dazwischen
angeordneten Einspritzzylinder 50. Die Kolbenstange 51
des Einspritzzylinders 50 erstreckt sich dabei durch die
obere stationäre Platte 45 hindurch, wobei am oberen Ende
der Kolbenstange 41 mittels eines Kupplungselementes 53
ein Stößel 52 gehalten ist. Die untere stationäre Platte
46 hingegen ist mit einem Öleinlaßkanal 54 versehen. Mit
Hilfe eines Paares an der oberen stationären Platte 45
befestigter Stifte 56 ist ein glockenförmiger Block 55
befestigt, dessen unteres Ende derart geformt ist, daß
innerhalb desselben das Kupplungselement 53 zu liegen
gelangt. Der glockenförmige Block 55 ist mit Zylindern 57
versehen, in welche Öl unter Druck eingeführt werden
kann, um auf diese Weise eine vertikale Bewegung des
glockenförmigen Blockes 55 und damit der Kolbenstange 51
zu erreichen. Am oberen Ende des Blockes 55 ist eine
zylindrische Eingießhülse 58 befestigt, welche denselben
Durchmesser wie die stationäre Hülse 38 besitzt und koaxial
zu derselben verläuft. Im angehobenen Zustand des
Blockes 55 und der Kolbenstange 51 wird die Eingießhülse
58 gegen die stationäre Hülse 38 gedrückt, während im
abgesenkten Zustand des Blockes 55 beide Hülsen, 58, 38
voneinander getrennt sind. An der oberen stationären
Platte 45 ist ein schwenkbarer Zylinder 59 mit einer
Kolbenstange 60 befestigt, deren freies Ende schwenkbar
mit einer der Stangen 57 verbunden ist, demzufolge im
zurückgezogenen Zustand der Kolbenstange 60 der Einspritzmechanismus
44 um den Stift 49 geschwenkt ist, so daß in
diesem Zustand geschmolzenes Metall in die Eingießhülse 58
eingegossen werden kann.
Die beschriebene Druckgießmaschine arbeitet wie folgt:
Nach Einführen des Stößels 52 in die Eingießhülse 58 wird
der schwenkbare Zylinder 59 betätigt, wodurch der
Einspritzmechanismus 44 um den Stift 49 geschwenkt wird.
Nach Eingießen von geschmolzenem Metall in die Eingießhülse
58, - was beispielsweise mit Hilfe eines
Schöpfgefäßes vorgenommen werden kann -, wird der
schwenkbare Zylinder 59 in der entgegengesetzten Richtung
betätigt, wodurch der Einspritzmechanismus 44 in die
vertikale Position gebracht wird. In der Folge wird dann
unter Druck stehendes Öl gleichzeitig in die Zylinder 59
und in den Einspritzzylinder 50 eingeführt, wodurch die
Eingießhülse 58 und der Stößel 52 angehoben werden,
wodurch die Eingießhülse 58 gegen die untere Stirnfläche
der stationären Hülse 38 gedrückt wird. Mit Hilfe des
nicht dargestellten Klemmzylinders und des
Kippmechanismus 29 wird dann die bewegliche Platte 28 und
mit ihr die bewegliche Gießformhälfte 32 bewegt, so daß
beide Gießformhälften 30 und 32 zusammengedrückt werden.
Nachdem die Eingießhülse 58 gegen die stationäre Hülse 38
gedrückt worden ist, wird in den Einspritzzylinder 50
unter Druck stehendes Öl eingeführt, wodurch der Stößel
52 angehoben wird, was zur Folge hat, daß geschmolzenes
Metall über die Hülsen 58 und 38 und die Einlaßbohrung 36
in den Gießhohlraum 35 gedrückt wird. Nach dem Druckgießvorgang und
Abkühlung des Gußproduktes wird die Gießhülse 58 von den
beiden Gießformhälften 30 und 32 abgezogen. Nach Öffnung
der Gießformhälften 30 und 32 unter Betätigung des
Gießformklemmzylinders wird das gegossene Produkt mit
Hilfe des Auswurfmechanismus 39 aus den beiden Gießformhälften
30 und 32 entfernt, wodurch der jeweilige
Arbeitszyklus beendet wird.
Fig. 2 zeigt die Gießform und die Eingießhülse der
Druckgießmaschine von Fig. 1, um auf diese Weise das
erfindungsgemäße Hochdruck-Gießverfahren zu erläutern.
Fig. 3 zeigt dabei die Gießform während des anfänglichen
Druckgießvorgangs, während Fig. 4
die Gießform zeigt, nachdem das geschmolzene Metall
unter Druck gesetzt worden ist. Bei der Druckgießmaschine
handelt es sich dabei um eine der Art, so wie sie
beispielsweise in der US-PS 46 55 274 beschrieben ist.
Gemäß Fig. 2 bis 4 ist der Gießhohlraum 35 auf beiden
Seiten der Berührfläche 34 zwischen den beiden
Gießformhälften 30 und 32 im geschlossenen Zustand
angeordnet. Die stationäre Hülse 38 paßt dabei in eine
Bohrung, welche durch die unterhalb des Gießhohlraumes 35
angeordnete Einlaßbohrung 36 gebildet wird. Die Einlaßhülse
58 wird dabei durch den glockenförmigen Block 55
gehalten. Diese Eingießhülse 58 kann dabei im Bezug auf
die stationäre Hülse 38 entsprechend abgezogen werden.
Der am vorderen Ende des Stößels 52 vorgesehene Stößelkopf
52a liegt dabei innerhalb der Bohrung der
Eingießhülse 58.
Gemäß der Erfindung sind dünne poröse Elemente 69 und 70
beispielsweise aus papierähnlichen Aluminiumoxid-,
Siliciumoxid-Keramikfasern an den Innenwandungen der
Gießhohlräume 35 der Gießformhälften 30 und 32 sowie den
Innenwandungen der Hülsen 38 und 58 angelegt, wobei die
Befestigung mit Hilfe eines Gußlösemittels, beispielsweise
wasserlöslichem Graphit erfolgt.
Das Hochdruckgießverfahren unter Verwendung derartiger
poröser dünner Elemente 69, 70 soll nunmehr erläutert
werden. Die von der stationären Hülse 38 abgezogene
Eingießhülse 58 wird geneigt, um auf diese Weise
geschmolzenes Metall 71, beispielsweise Aluminium
injizieren zu können. Daraufhin wird die Eingießhülse 58
erneut wieder gegenüber der stationären Hülse 38 vertikal
ausgerichtet und mit Hilfe des jeweiligen Zylinders
eingeschoben. Sobald der Stößel 52 mit Hilfe des
Einspritzzylinders nach vorwärts bewegt wird, gelangt
flüssiges Metall 71 durch die stationäre Hülse 38 und den
durch die Einlaßbohrung 36 sich ergebenden verengten
Bereich in die jeweiligen Gießhohlräume 35. Das
geschmolzene Metall 71 wird dabei mit den Innenwandungen
der Eingießhülse 58 und der Gießhälften 30 und 32 in
Berührung gebracht. Während der Anfangsperiode des
Druckgießvorgangs steht das geschmolzene Metall 71 nicht unter
Druck, so daß die porösen dünnen Elemente 69 und 70 nicht
vom Metall durchdrungen werden. Diese dünnen Elemente 69
und 70 besitzen dabei aufgrund der innerhalb derselben
vorhandenen Luft gute Wärmeisolier- und Wärmestaueigenschaften
wegen der geringen Kontaktoberfläche. Die
Temperatur des die dünnen Elemente 69 und 70 berührenden
geschmolzenen Metalls 71 wird demzufolge konstant
gehalten. Fig. 3 zeigt dabei den Zustand der Gießform
während der Anfangsperiode des Druckgießvorgangs.
Es sei bemerkt, daß bei dieser
Ausführungsform die verwendeten dünnen Elemente 69, 70 in
Form keramischer Faserplatten ausgebildet sind, welche
eine Dicke zwischen 0,5 und 2 mm aufweisen, wobei diese
keramischen Fasern einer Temperatur im Bereich zwischen
1300 und 1500°C wiederstehen können. Diese Fasern
besitzen dabei bei einer Dicke von 1 mm eine mechanische
Festigkeit von 4 kg/25 mm bei einer Porosität von 90 und
95%.
Sobald der Stößel 52 weiter nach vorwärts bewegt wird,
wird das innerhalb der Gießhohlräume 35 vorhandene
geschmolzene Metall 71 unter Druck gesetzt. Sobald der Druck des
flüssigen Metalls den Eindringdruck in die dünnen
Elemente 69 und 70 überschreitet, strömt das geschmolzene
Metall 71 in diese dünnen Elemente 69 und 70. Gemäß Fig. 4
erreicht dabei das geschmolzene Metall 71 die inneren
Oberflächen der Druckformhälften 30 und 32. Das
geschmolzene Metall wird demzufolge durch die inneren
Wandoberflächen sehr rasch abgekühlt und gelangt in den
verfestigten Zustand.
Fig. 5 zeigt eine graphische Darstellung der Veränderung
der Temperatur des geschmolzenen Metalls während des Druckgießvorgangs.
Die Temperatur
ist dabei entlang der Ordinate aufgetragen, während die
Zeit entlang der Abszisse gezeigt ist. Die Kurve A zeigt
dabei die Veränderung der Temperatur des geschmolzenen
Metalls bei Nichtverwendung eines wärmeisolierenden
Materials. Die Kurve B hingegen zeigt die Veränderung der
Temperatur des geschmolzenen Metalls sobald Asbest als
wärmeisolierendes Material verwendet wird. Die Kurve C
schließlich zeigt die Temperatur des geschmolzenen
Metalls, sobald gemäß der vorliegenden Erfindung als
wärmeisolierendes Material keramische Fasern verwendet
werden. In diesem Fall beträgt die Temperatur des
geschmolzenen Aluminiums 71 780°C, während die
Temperatur der Gießformhälften 30 und 32 auf 170 bis 200°C
gehalten wird. Anhand von Fig. 5 ist dabei erkennbar, daß
die Zeit zur Abkühlung des Gusses bei Nichteinsatz eines
wärmeisolierenden Materials bis zur Erreichung einer
vorgegebenen Temperatur ein paar Sekunden beträgt,
während die Zeit zur Abkühlung des Gusses bei Verwendung
von keramischen Fasern, - beispielsweise eines porösen
dünnen Elementes 69 - in der Größenordnung von etwa 2
Minuten liegt. Bei Verwendung von Asbest als
wärmeisolierendes Material ergibt sich eine entsprechende
Abkühlzeit, welche zwischen diesen beiden Werten liegt.
Fig. 6 zeigt eine graphische Darstellung der Veränderung
der Temperatur der Gießformen von Beginn des Druckgießens
von geschmolzenem Metall bis zur Metallverfestigung. Die
Temperatur ist dabei entlang der Ordinate aufgezeichnet,
während entlang der Abszisse die Zeit erkennbar ist. Die
Kurve C zeigt dabei die Veränderung der Temperatur der
Form bei Nichtverwendung eines wärmeisolierenden
Materials. Die Kurve D hingegen zeigt die Veränderung der
Temperatur der Form bei Verwendung von keramischen Fasern
als dünne poröse Elemente 69 und 70 gemäß der Erfindung.
Sowie sich dies anhand der Figur ergibt, wird das
geschmolzene Metall 71 an einem Punkt P unter Druck gesetzt, zu
welchem Zeitpunkt das geschmolzene Metall 71 in Berührung
mit den Gießformhälften 30 und 32 gelangt, so daß von
diesem Zeitpunkt an die Temperatur der Gießformhälften 30
und 32 stark ansteigt. Nachdem die Temperatur der
Gießformhälften 30 und 32 bis zu einen bestimmten Wert
zugenommen hat, ist der durch die Gießformhälften 30 und
32 sich ergebende Abkühleffekt des geschmolzenen Metalls
71 derselbe wie im Fall der Kurve C.
Fig. 7 und 8 zeigen eine weitere Ausführungsform der
Erfindung. Fig. 7 zeigt dabei die Gießform während der
Anfangsperiode des Druckgießens,
was in etwa dem in Fig. 3 dargestellten Zustand
entspricht, während Fig. 8 die Gießform zeigt, nachdem das
geschmolzene Metall komprimiert worden ist, was im
wesentlichen dem Zustand von Fig. 4 entspricht. Bei
dieser Ausführungsform wird als dünnes Element ein
Element 72 mit Wabenkonfiguration verwendet. In anderer
Hinsicht entspricht diese zweite Ausführungsform der
zuvor beschriebenen.
Wenn in diesem Fall geschmolzenes Metall 71 in den
zwischen den Gießformhälften 30 und 32 vorhandenen
Hohlraum 35 eingeführt wird, wird die Temperatur des
geschmolzenen Metalls 71 durch die wärmeisolierenden
Eigenschaften der innerhalb des wabenförmigen Elementes
72 gehaltenen Luft während der anfänglichen Druckgießperiode
entsprechend Fig. 7 aufrechterhalten, weil
ähnlich wie bei der ersten Ausführungsform auf das
geschmolzene Metall 71 kein Druck wirkt. Wenn jedoch das
geschmolzene Metall 71 weiter in den Hohlraum 35
gedrückt wird und auf das geschmolzene Metall 71 ein
Druck ausgeübt wird, wird das wabenförmige Element 72
durch das geschmolzene Metall 71 entsprechend Fig. 8
zusammengedrückt. Das geschmolzene Metall 71 wird dabei
in Berührung mit der Innenfläche der Gießformhälften 30
bzw. 32 gebracht. Dadurch wird die Wärme des
geschmolzenen Metalls 71 rasch an die jeweilige
Gießformhälfte 30 bzw. 32 abgegeben, so daß das
geschmolzene Metall 71 sehr rasch abgekühlt und
verfestigt wird.
Bei den beschriebenen Ausführungsformen werden poröse
keramische Fasern, poröse oder hohle Kartons oder poröse
oder hohle Asbeste für die Herstellung der dünnwandigen
porösen Elemente mit darin enthaltenen Lufträumen
verwendet. Ein entsprechendes hohles Element kann jedoch
ebenfalls durch ein poröses Metall - beispielsweise
Aluminium oder Kupfer -, einen porösen Keramikstoff oder
einen schwammartigen Keramikstoff gebildet werden. Falls
ein guter Wärmedämmeffekt erforderlich ist, erscheinen
jedoch keramische Materialien am zweckmäßigsten. Als
Bindemittel für keramische Fasern erweisen sich
anorganische Bindemittel besser als organische
Bindemittel, welche sich innerhalb eines Temperaturbereiches
zwischen 500 und 900°C zersetzen und Gase
erzeugen. Bei den beschriebenen Ausführungsformen wird
das poröse Element an der Oberfläche der Gießform mit
Hilfe eines Gießformlösemittels zum Haften gebracht. Bei
Verwendung eines porösen Elementes mit einer Außenform,
welcher der Innenform der Gießform entspricht, kann das
betreffende Element ebenfalls in die Form eingesetzt
werden. Derartige poröse dünne Elemente können jedoch
ebenfalls gebogen werden, um den Innenabmessungen der
Gießform angepaßt zu werden. Schließlich besteht die
Möglichkeit, daß das poröse dünne Element durch
Beschichtung oder Aufsprühen an den inneren Oberflächen
der Gießform hergestellt wird.
Bei den beschriebenen Ausführungsformen werden die dünnen
porösen Elemente an den Innenflächen der Gießform und der
Hülse zum Haften gebracht. Es besteht jedoch ebenfalls
die Möglichkeit, daß das dünne poröse Element nur an der
Innenoberfläche der Hülse angesetzt wird. Die dabei
verwendeten dünnwandigen Elemente können dabei an der
inneren Oberfläche der Hülse und der Einlaßbohrung
vorgesehen sein, um auf diese Weise einen besseren Effekt
zu erzielen. Es ist jedoch wesentlich, daß das
betreffende dünnwandige Element wenigstens die innere
Oberfläche der Eingußhülse im Bereich der Gießform
abdeckt, um auf diese Weise die gewünschte Aufgabe der
Erfindung zu lösen. Die dünnwandigen Elemente können
dabei entweder an der gesamten oder nur an Teilen der
Oberfläche der verschiedenen Elemente der Druckgießmaschine
vorgesehen sein. Der gewünschte Wärmestau und
rasche Abkühlung kann durch geeignete Wahl des Materials,
der Porosität, der Dicke und des Einsetzverfahrens der
dünnwandigen Elemente sowie durch geeignete Wahl des
Materials und der Temperatur der Gießform eingestellt
werden.
Bei der beschriebenen Ausführungsform ist das innerhalb
des dünnwandigen Elements vorhandene Gas beispielsweise
durch Luft gebildet. Es kann jedoch ein beliebiges Gas
verwendet werden, wobei zudem die Möglichkeit besteht,
daß die inneren Räume der dünnwandigen Elemente ein
Vakuum enthalten. Das Einführen des geschmolzenen Metalls
durch die Eingießhülse und dgl. ist bekanntlich ein
relativ langdauernder Vorgang. Es besteht jedoch der
Wunsch, daß während des Gießvorgangs die Temperatur des
geschmolzenen Metalls soweit wie möglich auf einem
konstanten Wert gehalten wird. Nach dem Gießvorgang weist
jedoch der im oberen Bereich der Eingießhülse sich
ergebende verfestigte Körper ein relativ großes Volumen
aus, so daß auf diese Weise ein Block gebildet wird.
Dieser Körper muß demzufolge möglichst rasch gekühlt
werden, um auf diese Weise den Herstellungszyklus kurz zu
halten.
So wie sich dies anhand der obigen Beschreibung ergibt,
wird bei dem erfindungsgemäßen Hochdruck-Gießverfahren ein
gasenthaltender dünnwandiger Körper
an der Innenoberfläche
gebildet, an welcher das geschmolzene Metall während des
Gießvorgangs zum Anliegen gelangt. Während der
Anfangsperiode des Injektionsvorgangs ist das
geschmolzene Metall in Berührung mit dem jeweiligen
dünnwandigen Element, welches eine geringe
Kontaktoberfläche und damit eine gute wärmeisolierende
Eigenschaft aufweist. Auf diese Weise wird ein
verbrannter hohler Bereich oder ein hohles Carbitelement
gebildet, so daß die Temperatur des geschmolzenen Metalls
aufgrund der Luft oder aufgrund eines innerhalb des
betreffenden Elements vorhandenen Vakuums auf einem
ausreichenden konstanten Wert gehalten werden kann. Wenn
dann das geschmolzene Metall unter Druck gesetzt wird, dringt
dasselbe in das dünnwandige Element ein oder zerdrückt
das dünnwandige Element, welches unter Umständen
carbonisiert ist, so daß auf diese Weise eine rasche
Abkühlung über die Wände der Gießform zustande kommt. Auf
diese Weise kann eine optimale Wärmeisolierung und
anschließende Abkühlung erreicht werden, was eine
erhebliche Qualitätsverbesserung der Gießprodukte
hervorruft. Ohne dabei den Effekt des Wärmestaus zu
verlieren, können das Gießprodukt und die Gießhülse
ausreichend gekühlt werden, um ein Verbrennen des
geschmolzenen Metalls zu verhindern.
Das erfindungsgemäße Hochdruck-
Gießverfahren wurde anhand einer Druckgießmaschine
beschrieben, bei welcher die Gießform horizontal angeordnet
ist, während die Metallinjektion in vertikaler
Richtung erfolgt. Die vorliegende Erfindung ist jedoch
ebenfalls bei Druckgießmaschinen anwendbar, bei welchen
die Druckgießformen vertikal angeordnet sind, so wie sie
beispielsweise in den US-PS 40 88 178, 42 86 648 und
42 87 935 beschrieben sind.
Claims (3)
1. Hochdruckgießverfahren zur Herstellung metallischer
Gegenstände, dadurch gekennzeichnet, daß ein
dünnwandiges thermisch isolierendes Element, das mit
Hohlräumen oder Poren versehen ist, in die Gießkammer
der Druckgußmaschine eingelegt wird, und daß in der
Folge der Druckgießvorgang durchgeführt wird, in dessen
Anfangsphase das flüssige Metall gegenüber den Wandungen
der Gießkammer thermisch isoliert ist, während in
der Endphase das flüssige Metall durch die vorhandenen
Hohlräume oder Poren des thermisch isolierenden Elements
hindurchdringt bzw. diese Hohlräume bzw. Poren
zusammendrückt, so daß das flüssige Metall in thermischen
Kontakt mit den kühleren Wandungen der Gießkammer
gelangt.
2. Hochdruckgießverfahren nach Anspruch 1, bei
dem das flüssige Metall in der Endphase des Druckgießvorgangs
durch die Hohlräume oder Poren des thermisch
isolierenden Elements hindurchdringt, dadurch gekennzeichnet,
daß als dünnwandiges thermisch isolierendes
Element ein poröses oder schwammartiges Material auf
Keramik- oder Metallbasis eingesetzt wird.
3. Hochdruckgießverfahren gemäß Anspruch 1, bei
dem das flüssige Metall in der Endphase des Druckgießvorgangs
die Hohlräume oder Poren des thermisch isolierenden
Elements zusammendrückt, dadurch gekennzeichnet,
daß als dünnwandiges thermisch isolierendes Element eine
Wabenkonfiguration (72) eingesetzt wird.
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