DE3716076A1 - Patronierte munition mit geschoss und verbrennbarer huelse - Google Patents
Patronierte munition mit geschoss und verbrennbarer huelseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf patronierte Munition
für Maschinenwaffen, insbesondere für Automatenwaf
fen mit einer die aus losem Granulat bestehende
Treibladung umschließenden verbrennbaren Hülse, an
der vorderseitig ein Geschoß befestigt ist.
Die Entwicklung in der Munitionstechnik geht bei der
patronierten Munition von einer Munition mit Me
tallhülse zu einer hülsenlosen Munition, bei der nach
dem Schuß ohne irgendeinen Entladevorgang die näch
ste Patrone in die Waffe geladen werden kann.
Bei Großkalibern wie z.B. 120 mm wird die Metall
hülse durch eine im zylindrischen Hülsenbereich aus
verbrennbarem Material bestehende Hülse ersetzt, die
aus Gründen der Liderung und einer definierten An
zündung weiterhin einen metallischen Hülsenboden hat.
Für kleinere Kaliber z.B. im Bereich von etwa 20-40 mm
werden verschiedene technische Lösungen vorgeschlagen,
um ganz auf die Metallhülse verzichten zu können.
So hat man z. B. versucht, das Geschoß direkt mit
einem verpreßten formstabilen Treibladungspaket zu
verbinden, wobei die Treibladung aus mittels Kleb
stoff verklebten Treibladungskörnern bzw. einzelnen
verpreßten Stangen oder aus einem gewickelten Treib
ladungskörper bestehen kann.
Bei dieser Munition für Automatenwaffen mit hohen Ka
denzen von z.B. 600 Schuß pro Minute stellt neben
der Liderung der Zuführungsschock eines der größten
Probleme dar.
Unter dem Begriff "Zuführschock" sind alle Bean
spruchungen wie z.B. Schlag-, Biege-, Zug- oder
Druckbeanspruchungen zu verstehen, die auf dem Wege
vom Magazin bis ins Patronenlager der Waffe bzw.
beim Entladevorgang in umgekehrter Richtung mit hohen
Beschleunigungs- und Verzögerungswerten auf die Patro
ne einwirken. Dabei kommt es häufig zum Ausbröckeln
einzelner Pulverkörner oder -kanten oder Zerbrechen
des verklebten Treibladungskörpers beim Zuführen mit
Lösen der festen Verbindung von Geschoß und Treibla
dungskörper. Die Herstellung einer ausbruchfesten Ver
bindung zwischen Geschoßheck und Treibladungskörper
stellt hierbei ein besonderes Problem dar, da sich das
schwere Geschoß aufgrund seiner Beharrungskraft bzw.
der ihm noch innewohnenden Bewegungsenergie beim ab
rupten Abstoppen des Treibladungskörpers im Ladungs
raum bzw. Patronenlager der Waffe aus seinem Sitz aus
zureißen versucht.
Eine Munition der eingangs genannten Gattung ist aus
der DE-OS 21 18 584 bekannt. Sie besteht aus einem Ge
schoß und einer gleichkalibergroßen zylindrischen
verbrennbaren Hülse, die einheitlich in einem Stück
gefertigt ist und aus einem geformten Treibmittelgra
nulat und einem dieses bindende Nitrozellulose-
Bindemittel mit geringem Stickstoffgehalt zusammenge
setzt ist. Geschoßseitig ist die Hülse mit einem
konisch eingezogenen Rand bzw. Flansch versehen. Zur
Befestigung des Geschosses an der Treibladungshülse
ist eine mehrteilige Schraubverbindung vorgesehen.
In die Hülse wird ein konisch aufgeweitetes Halsteil
mit Außengewinde eingesetzt, auf das ein Verbindungs
ring mit einer mit lnnengewinde versehenen Bohrung so
aufgeschraubt wird, daß der konisch eingezogene Hül
senflansch zwischen beiden aus Stahl oder Messing be
stehenden Schraubteilen eingeklemmt wird.
Das Geschoß weist hinten einen mit einem Außenge
winde versehenen Zapfen auf und wird wiederum in
den Verbindungsring eingeschraubt. Zum Einsetzen
des durchmessergrößeren Halsteiles durch die durch
messerkleinere Öffnung im konischen Flansch der
Hülse muß das Halsteil an zwei gegenüberliegenden
Seiten abgeschliffen (schmaler) sein und die Öff
nung zwei gegenüberliegende durchmesservergrößernde
Einschnitte aufweisen.
Nachteilig bei dieser bekannten Munition ist die ar
beits- und kostenintensive Herstellung dieser ganzen
Einzelteile. Bereits die Herstellung der verbrenn
baren Treibladungshülse als einteilige Einheit mit
konischem Flanschring bereitet produktionstechnische
Schwierigkeiten. Das Geschoß und die zusätzlichen
Schraubteile mit gegenüberliegenden konischen Klemm
flächen müssen in aufwendigen Arbeitsschritten mit
einem Gewinde versehen werden.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine ein
fache und kostengünstig herzustellende Munition mit
verbrennbarer Treibladungshülse anzugeben, die frei
ist von den Nachteilen der zuvor beschriebenen be
kannten Munitionsarten.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich
nenden Merkmale des Schutzanspruches 1 gelöst.
Durch die verbrennbare, aus drei fest miteinander ver
klebten Teilen bestehende Treibladungshülse wird eine
Munition geschaffen, die für die pulverförmige Treib
ladung einen stabilen stoßabsorbierenden geschlossenen
Raum bildet, von dem nach dem abgegebenen Schuß nichts
mehr aus der Waffe entladen werden muß. Diese Munition
ist insbesondere für eine kostengünstige Serienfertigung
geeignet, daß die Klebestellen gleiche Festigkeiten
wie das verbrennbare Hülsenmaterial selbst aufweisen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind in
den Unteransprüchen enthalten.
Durch den Aufbau der Munition, insbesondere durch
die das gesamte Geschoßheckteil umschließende
napfförmige Ausnehmung im Deckel der Hülse,
wird über große Klebeflächen für die Befestigung des
Geschosses mit der Treibladungshülse eine sichere
Verbindung gewährleistet, die nicht nur übliche son
dern auch außerordentliche Beanspruchungen und den
Zuführschock ohne Beschädigungen der Treibladung
aufnehmen kann; ein Verkleben des pulverförmigen
oder körnigen Treibladungsmittels ist nicht erforder
lich.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher
erläutert.
Die Zeichnung zeigt eine patronierte Munition gemäß
der Erfindung im Längsschnitt.
Mit der Bezugsziffer 10 ist eine Munitionseinheit
bezeichnet, die für die Verwendung in Maschinen
waffen, insbesondere für Automatenwaffen mit hohen
Kadenzen, geeignet ist, und eine die aus losem Granu
lat bestehende Treibladung 11 umschließende verbrenn
bare Hülse 12 und ein vorderseitig daran befestigtes
Geschoß 13 umfaßt.
Die Hülse 12 besteht aus drei vorgefertigten und
fest miteinander verbundenen Einzelteilen, nämlich
einem vorderseitigen Hülsendeckel 14, einem zylin
drischen Hülsenmantel 15 und einem rückseitigen
(bezogen auf die Schußrichtung) Hülsenboden 16, die
in ihren ringförmigen Berührungsbereichen fest
miteinander verklebt sind.
Die Herstellung dieser geometrisch an sich einfachen
Einzelteile z.B. nach dem bekannten Nadelverfahren
(DE-PS 14 46 889) gestaltet sich wesentlich
einfacher als die Herstellung der eingangs ge
nannten einteiligen Hülse mit konisch eingezogenem
Flanschring.
Für eine festeVerbindung von Geschoß 13 und verbrenn
barer Hülse 12, die alle beim Lade- oder Entladevor
gang auf die Munition einwirkenden Belastungen
sicher aufnehmen und schadensfrei überstehen muß,
ist im Hülsendeckel 14 eine napfförmige Ausnehmung 17
zur Aufnahme des Geschoßheckteiles 18 vorgesehen.
In einem ersten Schritt zur Herstellung der Muni
tionseinheit 10 ist das Geschoßheckteil 18 in die
es völlig umschließende Ausnehmung 17 eingesteckt
und fest und unlösbar darin verklebt.
Der Hülsenmantel 15 weist vorderseitig einen radial
nach innen (senkrecht zum Hülsenmantel verlaufend )
eingezogenen Flanschring 19 auf, der mittig eine
dem Durchmesser des Geschoßheckteiles 18 entsprechen
de Öffnung freiläßt. In einem zweiten Herstellungs
schritt ist das Geschoß 13 mit angeklebtem Hülsen
deckel 14 axial von hinten durch den Hülsenmantel 15
eingeschoben, so daß der äußere Rand des Hülsen
deckels 14 von innen an dem Flanschring 19 des Hül
senmantels 15 zur Anlage kommt; in diesem großflächi
gen Berührungsbereich sind beide Teile fest mitein
ander verklebt.
Nach Einfüllen der aus losem Granulat bestehenden
Treibladung 11 ist in einem dritten Herstellungs
schritt der rückseitige Hülsenboden 16 auf den zy
lindrischen Hülsenmantel 15 aufgesetzt und in sei
nem Umfangsbereich fest mit diesem verklebt.
Zur Verstärkung dieser Klebezone kann innen ein einge
klebter Verstärkungsring 20 aus verbrennbarem Material
mit rechteckigem oder dreieckigem Querschnitt vorge
sehen sein. Zur Zündung der Treibladung 11 ist mittig
im Hülsenboden 16 eine Ausnehmung zur Aufnahme eines
Zünders 21 vorgesehen. Das Geschoßheckteil 18 kann
ebenfalls zur Aufnahme eines Leuchtspursatzes mit
einer Ausnehmung versehen sein.
Mit der vorliegenden Neuerung ist eine Munitions
einheit angegeben, die eine belastbare und stoßun
empfindliche Treibladungshülse aufweist, und insbe
sondere für eine Serienfertigung kostengünstig und
einfach herzustellen ist.
Claims (4)
1. Patronierte Munition für Maschinenwaffen, insbe
sondere für Automatenwaffen, mit einer die aus
losem Granulat bestehende Treibladung umschlie
ßenden verbrennbaren Hülse, an der vorderseitig
ein Geschoß befestigt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hülse (12)
aus drei vorgefertigten und zusammengefügten Ein
zelteilen, nämlich einem vorderseitigen Hülsen
deckel (14), einem zylindrischen Hülsenmantel (15)
und einem rückseitigen Hülsenboden (16) besteht,
die in ihren ringförmigen Berührungsbereichen mit
einander verklebt sind.
2. Munition nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Hülsendeckel
(14) eine Ausnehmung (17) zur Aufnahme des Ge
schoßheckteiles (18) aufweist, in die das Ge
schoßheckteil (18) in einem ersten Herstellungs
schritt eingesteckt und darin verklebt ist.
3. Munition nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hülsen
deckel (14) mit dem darin verklebten Geschoß (13)
in einem zweiten Herstellungsschritt axial von
hinten durch den Hülsenmantel (15) eingeschoben
ist und von innen an einem vorderseitigen radial
nach innen eingezogenen Flanschring (19) des
Hülsenmantels (15) anliegend verklebt ist.
4. Munition nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der rückseitige
Hülsenboden (16) nach Einfüllen der aus losem
Granulat bestehenden Treibladung (11) in einem
dritten Herstellungsschritt in seinem Umfangsbe
reich mit dem zylindrischen Hülsenmantel (15)
verklebt ist.
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