DE2550208C3 - Hülle für hülsenlose Treibladungen für automatische Waffen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Hülle für hülsenlose Treibladungen für automatische Waffen mit einer Metallschicht und einer darauf aufgebrachten flammhemmenden Lackschicht

Aus der deutschen Offenlegungsschrift 15 78 082 ist eine Munitionshülle bekannt, die aus einem Faservlies besteht Diese Munitionshülle ist mit einer Aluminiumfolie kaschiert Als äußere Abschlußschicht ist eine wasserfeste und wasserdampfdurchlässige Filmhaut aus Chlorkautschuk vorgesehen. Eine derartige Munitionshülle ist für Waffen mit relativ niedriger Kadenz geeignet, da die waffenseitige Temperaturspitze und Wärmemenge im Patronenlager unter der Anzündschwelle der Munitionshülle liegen. Bei Waffen mit hoher Kadenz und entsprechend heißem Patronenlager wird die Haut an ihren Berührungspunkten mit dem Patronenlager zerstört (sie verkokt), und es entsteht eine Wärmebrücke zwischen Patronenlager und Aluminiumfolie. Diese Folie wirkt als Wärmeverteiler und heizt die Munitionshülle bis zur Entzündung auf.

Der in dem Patentanspruch angegebenen Erfindung licgl gegenüber dem durch die DE-OS 15 78 082 bekannten Wärmeschutz die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Wärmeschutz für hülsenlose Treibladungen für automatische Waffen mit hoher Kadenz zu schaffen.

Die Lösung dieser Aufgabe ist dem Kennzeichen des Patentanspruchs zu entnehmen. Als Lack sind an sich bekannte Lacke auf Polyurethan-Basis oder auf der Basis von Chlor-Kautschuk geeignet.

Die durch die Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß die Treibladungen zeit- und kostensparend unmittelbar mit den Schutzschichten zu versehen sind, daß die Treibladungen auch bei extremen Lagerungsbedingungen, wie hohe Luftfeuchtigkeit und wechselnde Temperaturen in ihrer Funktion erhalten und daß die Treibladungen widerstandsfähig sind.

In der Zeichung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Es zeigt eine Treibladung mit einer 3-Schicht-Hülle für Waffen mit hoher Kadenz.

Eine Munition I besteht aus einem strichpunktierten Geschoß 2 und einer damit verbundenen formstabilen, an sich bekannten Treibladung 3. Die Treibladung 3 besitzt für das einklebbare Geschoß 2 und eine Zündeinrichtung 6 zwei Ausnehmungen 4, 5. Die Treibladung 3 ist allseitig von einer Hülle 7 umgeben, die aus einer inneren Lackschicht 8, einer nachfolgenden Metallschicht 9 und aus einer weiteren äußeren Lackschicht 10 besteht

Der Feuchtigkeitsschutz wird dadurch erreicht daß Feuchtigkeit zwar durch die äußere Lackschicht 10 diffundiert jedoch von der Metallschicht 9 aufgehalten

ίο wird und daher nicht in die Treibladung 3 eindringen kann.

Der Wärmeschutz in einem eine hohe Temperatur aufweisenden Patronenlager einer automatischen Waffe wird dadurch erreicht, daß bei der meist nur punkt- oder linienförmigen Anlage der Treibladung 3 die an die Treibladung 3 übergehenden Wärmemenge relativ gering ist Die äußere Lackschicht 10 bewirkt eine Wärmedämmung, wobei sie im Bereich ihrer Anlage schmelzen, kokein oder verdampfen wird und somit einen Teil der Kontaktwärme verbraucht

Die zur Metallschicht 9 gelangende Wärmemenge wird dann auf deren ganzen Oberfläche verteilt und somit die Temperaturspitze aufgebaut. Die kritische Selbstzündtemperatur der Treibladung 3 wird bei der maximalen Verweildauer im Patronenlager nicht erreicht

Die innere, ebenfalls wärmedämmende Lackschicht 8 bewirkt nochmals eine Wärmedämmung, auch dadurch, daß sie die Metallschicht 9 gegenüber der Treibladung 3 in einem durch die Dicke der Lackschicht 8 bestimmten Abstand hält.

Als Metallschicht 9 eignen sich Metalle mit hoher Wärmeleitfähigkeit, wie Gold, Silber, Kupfer, Blei, Zinn und auch deren Legierungen. Eine derartige Metall-

J5 schicht kann in Form von wickelbaren Folien oder als Emulsion durch Tauchen, Streichen, Spritzen aufgebracht werden.

Als Lackschichten 8,9 eignen sich wärmedämmende, schwer entflammbare Lacke auf Polyurethan-Basis wie Desmodur-Desmophen oder auf der Basis von Chlor-Kautschuk.

Versuche mit einer durch eine 3-Schicht-Hülle, nämlich 0,01 mm dicke Lackschicht, 0,006 mm Metallschicht und 0,01 mm Lackschicht versehenen Treibladung von 10 mm Durchmesser und 20 mm Länge für das Kaliber 5,6 mm haben gezeigt daß bei 300⁰C (Temperatur = konstant) Pulver-Standzeiten von 16—21 see erreicht wurden. Zum Vergleich liegt bei einer 9 mm Parabellum-Patrone lediglich eine Standzeit von 12-14 see vor.

Mit einer derartigen Treibladung ist daher die erforderliche Sicherheit erreicht.

Es hat sich gezeigt, daß zwar die Hülle 7 nicht rückstandslos verbrennt, jedoch werden die Verbrennungsrückstände größtenteils aus dem Patronenlager hinausgesogen und wirken sich weder bei Dauerfeuer noch bei Einzelschuß oder Feuerstoß am Patronenlager störend aus.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Hülle für hülsenlose Treibladungen für automatische Waffen mit einer Metallschicht und einer darauf aufgebrachten, flammhemmenden Lackschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (7) eine weitere Lackschicht (8) aufweist, die unter der Metallschicht (9) liegt und die auf die Treibladung (3) aufgebracht ist.