DE3712710A1 - Bepflanzbare laermschutzwand - Google Patents
Bepflanzbare laermschutzwandInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine bepflanzbare Lärmschutzwand, ins
besondere zur Abschirmung von Autostraßen, Schienenwegen und
industriellen Lärmquellen, bei der zumindest die der Lärm
quelle zugewandte Fläche der Lärmschutzwand von deren Krone
ausgehend zur Lärmquelle hin geneigt ist, mit parallel und
beabstandet zueinander angeordneten Haltekonstruktionen, wo
bei zwischen jeweils benachbarten Haltekonstruktionen Pflanz
rippenbretter schräg angeordnet und mit ihren Enden zumindest
in den der Lärmquelle zugewandten Bereichen der Haltekonstruk
tion in diese einsteckbar sind.
Eine derartige bepflanzte Lärmschutzwand ist aus der DE-OS
30 34 131 bekannt. Bei ihr sind die aus Holz bestehenden Hal
tekonstruktionen für die Pflanzrippenbretter als Gerüst aus
gebildet, das aus mehreren, etwa senkrecht angeordneten, in
ein Betonfundament gesteckten Holzpfosten besteht, die durch
Längs- und Oberstreben miteinander verbunden sind. Die Holz
pfosten weisen Schrägnuten auf, in die die Pflanzrippenbret
ter eingeschoben werden. Das Gerüst wird von oben her mit
Pflanzerde aufgefüllt, je nach Art der verwendeten Pflanzerde
ist die Innenfläche des Gerüstes mit einer grobmaschigen Mat
te verkleidet.
Obwohl sich die genannte Lärmschutzwand in der Praxis bewehrt
hat, erfordert sie immer noch einen erheblichen konstruktiven
Aufwand, was sich insbesondere bei der Montage der Lärmschutz
wand unbefriedigend auswirkt. Die einzelnen Holzpfosten sind
exakt auszurichten, die Längs- und Querstreben mit diesen
über separate Befestigungsmittel zu verbinden, wegen der ge
ringen Aufstandsfläche der Holzpfosten ist als Untergrund für
das Gerüst ein Betonfundament erforderlich. Das verwendete
Material Holz hat sich gleichfalls bewehrt, insbesondere sind
die einzelnen Teile des Gerüstes aufgrund des relativ gerin
gen Gewichtes einfach handhabbar, nachteilig ist dessen ho
her Preis.
Aus dem Systemkatalog 82/83 für Lärmschutzwände und Steinwäl
le, Otto Elsner Verlagsgesellschaft, Darmstadt, Seite 242 bis
245 ist eine aus Beton bestehende, bepflanzbare Lärmschutz
wand bekannt, die in Fundamente eingelassene senkrechte Pfo
sten aufweist, deren seitliche Stirnflächen von außen schräg
nach unten verlaufende Einkerbungen besitzen. Pflanzrippen
träger sind im Bereich ihrer Enden verjüngt ausgebildet und
liegen mit diesen Bereichen auf den entsprechenden Einker
bungen benachbarter Pfosten auf. Aufgrund des verwendeten Ma
terials sind die Pfosten und die Pflanzrippenträger nur
schwer handhabbar, allein schon wegen der nur losen Verbin
dung. Zwischen den Pflanzrippenträgern und den Pfosten ist ein
relativ aufwendiges Fundament für die Pfosten erforderlich.
Die senkrecht übereinander angeordneten Pflanzrippenträger
ermöglichen zudem keine natürliche Bewässerung der Pflanzen
der Lärmschutzwand.
Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, eine Lärmschutzwand
der genannten Art zu schaffen, die ohne schweres Hebezeug
montierbar ist, aus einem Minimum unterschiedlicher Bauele
mente besteht, in sich stabil ist, keine Betonfundamente er
fordert und dabei bei Wartungsfreiheit einen hohen Schallab
sorptionsgrad gewährleistet.
Gelöst wird die Aufgabe durch eine Lärmschutzwand der genann
ten Art mit folgenden Merkmalen:
- a) Die jeweilige Haltekonstruktion ist als einstückige, rah menartige Scheibe ausgebildet,
- b) die Scheibe weist entsprechend der Stellung der Pflanzrip penbretter schräg verlaufende Schlitze auf, deren Quer schnitt zumindest so groß ist wie der der Enden der Pflanz rippenbretter,
- c) die Pflanzrippenbretter sind beabstandet zu ihren jeweili gen Enden mit gegenüber den Endquerschnitten verjüngten Querschnittsbereichen versehen,
- d) die Enden der Pflanzrippenbretter hintergreifen die Schei be,
- e) die Scheibe und die Planzrippenbretter bestehen aus Kunststoff.
Die Verwendung von Kunststoff ermöglicht eine einfache und
kostengünstige Herstellung homogener Bauteile, die vorteil
haft gepreßt oder in Formen gegossen werden. Als Kunststoff
kommt beispielsweise Polyethylen in Frage, daneben Kunststof
fe auf Recyclingbasis.
Die erfindungsgemäße Scheibe kann als ebene Platte ausgebil
det sein, die ausschließlich mit den Schlitzen zur Aufnahme
der Pflanzrippenbretter versehen ist. Ist eine hinreichende
Stabilität der Scheibe gewährleistet, kann sie zusätzlich mit
einer oder einer Vielzahl von Ausnehmungen versehen sein, im
Extremfall verbleibt nur eine Ringfläche, die zumindest in dem
der Lärmquelle zugewandten Bereich die Schlitze aufnimmt.
Durch die Ausbildung der Haltekonstruktion in Art einer ein
stückigen, rahmenartigen Scheibe entfallen damit die bisher
bekannten Querverstrebungen oder sonstigen Stützbauteile.
Ein wesentliches Element der vorliegenden Erfindung liegt in
der Steckverbindung der Pflanzrippenbretter mit den entspre
chenden Scheiben. Die Pflanzrippenbretter dienen neben der
bekannten tragenden Funktion auch der Befestigung der Schei
ben ohne daß es besonderer Befestigungsmittel zwischen den
Pflanzenrippenbrettern und den Scheiben bedarf. Bei der er
findungsgemäßen Lösung werden die Pflanzrippenbretter einfach
in die Schlitze der Scheiben eingesteckt, es entsteht eine
stabile Einheit, wobei das beim Füllen der Lärmschutzwand mit
Pflanzerde auf die Pflanzrippenbretter wirkende Gewicht die
Stabilität noch verstärkt. Die aus den Pflanzrippenbrettern
und den Scheiben gebildete Lärmschutzwand steht von alleine,
es wird daher kein Betonfundament benötigt, um die Scheiben
zu fixieren, es ist nur dafür zu sorgen, daß die Erde ver
dichtet ist, damit die Lärmschutzwand nicht einsinkt.
Aufgrund der unmittelbaren Auflage der Lärmschutzwand auf der
Erde verwächst die geschüttete Erde der Lärmschutzwand mit
dem Mutterboden, so daß der Mutterboden mit der geschütteten
Erde eine Einheit bildet und die bepflanzte Lärmschutzwand
zusätzlich stabilisiert.
Die verbindende Funktion der Pflanzrippenbretter mit den
Scheiben erfolgt auf einfachste Art und Weise durch die Aus
bildung des gegenüber dem sonstigen Querschnitt des jeweili
gen Pflanzrippenbrettes verjüngten Querschnitts, so daß das
dickere Ende durch den Schlitz geführt die jeweilige Scheibe
hintergreift.
Prinzipiell bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine
Lärmschutzwand, bei der zunächst die der Lärmquelle zuge
wandte Fläche der Lärmschutzwand von deren Krone ausgehend
zur Längsquelle hin geneigt ist. Die Lärmschutzwand kann damit
sowohl als in eine Böschung integrierte Stützmauer ausgebil
det sein, bei der nur auf der der Lärmquelle zugewandten Flä
che die Pflanzrippenbretter vorgesehen sind, ferner freiste
hend, in diesem Fall sind die Pflanzrippenbretter der der
Lärmquelle zugewandten und abgewandten Fläche zugeordnet, wo
bei letztere Fläche von der Krone der Lärmschutzwand ausge
hend von der Lärmquelle weggeneigt ist. Durch die Neigung der
Fläche wird die natürliche Bewässerung aufgefangen, so daß
ein Begrünen der Lärmschutzwand ohne künstliche Bewässerung
möglich ist. Es liegt durchaus im Rahmen vorliegender Erfin
dung, die geneigten Flächen konvex oder konkav auszubilden,
entscheidend ist, daß die Kronenbreite der Lärmschutzwand
kleiner ist als deren Aufstandsbreite. Optimale Bewässerungs
ergebnisse lassen sich erzielen, wenn die rahmenartige Schei
be die Form eines Trapezes, insbesondere eines gleichschenk
ligen Trapezes aufweist und die Pflanzrippenbretter in bei
den Schenkelbereichen der Scheibe angeordnet sind.
Eine besonders einfache Verbindung von Scheibe und Pflanzrip
penbrett ergibt sich, wenn der betreffende Schlitz T-förmig
ausgebildet ist, wobei der Balken des Schlitzes einen gering
fügig größeren Querschnitt als der des jeweiligen Endes des
Pflanzrippenbrettes aufweist und der stumpf auf den Balken
stoßende Steg des Schlitzes eine Breite besitzt, die gering
fügig größer ist als die Breite des verjüngten Querschnitts
bereiches des Pflanzrippenbrettes. Zum Verbinden der Teile
wird das Ende des Pflanzrippenbrettes soweit in den Balken
des Schlitzes hineingeschoben, bis sich der verjüngte Quer
schnittsbereich in den Steg des Schlitzes bewegen läßt. Ent
spricht die Tiefe des Steges der doppelten Stärke des Endes
des Pflanzrippenbrettes, kann zusätzlich ein zweites, mit
einer anderen benachbarten Scheibe verbundenes Pflanzrippen
brett in den gleichen Schlitz eingeführt werden und sichert
das zuvor in den Steg eingeführte Pflanzrippenbrett. Da die
jeweils die benachbarten Scheiben verbindenden Pflanzrippen
bretter im gleichen Schlitz gelagert sind, werden infolge der
fast identischen Angriffspunkte der Pflanzrippenbretter an
der Scheibe keine nennenswerten Biegemomente in diese einge
leitet. Um jedoch die Steifigkeit der Scheibe als solche zu
erhöhen ist vorgesehen, daß der Scheibenrand in den Schenkel
bereichen sich über die Länge der Schenkel und senkrecht zu
diesen erstreckende Ansätze aufweist. Aus Gewichtsersparnis
gründen kann die rahmenartige Scheibe zwischen den beiden in
den Schenkelbereichen der Scheibe angeordneten Schlitzreihen
eine Ausnehmung, insbesondere eine trapezförmige Ausnehmung
aufweisen.
Um ein Durchbiegen zu verhindern, sollte jedes Pflanzrippen
brett zwischen den an beiden Enden befindlichen verjüngten
Bereichen eine sich senkrecht zur großen Brettfläche erstrec
kende Verstärkung aufweisen, wobei der Querschnitt der ver
stärkungsrippe entsprechend der Biegemomentlinie des Pflanz
rippenbrettes zur Brettmitte zunimmt. Die Verstärkungsrippe
ist vorteilhaft auf der Oberseite des Pflanzrippenbrettes im
Bereich deren den Innenraum der Lärmschutzwand benachbarten
Längskante angeordnet. Durch ihre Anordnung in der Druckzone
des Pflanzrippenbrettes wird einerseits die geschüttete Erde
zurückgehalten, andererseits kann bei optimaler Stabilität
des Pflanzenrippenbrettes dieses an seiner Unterseite eben aus
gebildet sein, die projezierte Fläche des jeweiligen Pflanz
rippenbrettes ist damit minimal und es treffen die Schallwel
len im wesentlichen auf das hoch absorbierende Medium Erde/
Pflanzen auf. Versuche haben ergeben, daß sich hervorragende
Absorptionseigenschaften der Lärmschutzwand ergeben, wenn
alle Pflanzrippenbretter identische Abmessungen aufweisen und
die im jeweiligen Schenkelbereich befindliche Reihe von
Pflanzrippenbrettern unter einem Querneigungswinkel von 8 bis
12°, insbesondere 10° und die einzelnen Pflanzrippenbretter
unter einem Querneigungswinkel von 40 bis 50°, insbesondere
45° zur Horizontalen geneigt angeordnet sind und einen sol
chen freien Abstand zueinander aufweisen, daß die untere und
die obere Kante zweier benachbarter Pflanzenrippenbretter etwa
auf der Schüttkegellinie der Erdfüllung liegen. Eine derarti
ge Ausgestaltung mit hoher Feingliedrigkeit und verschiedenen
schiefen Ebenen gewährleistet, daß die Schallwellen nicht so
fort zurückgeworfen werden, sondern erst nach Mehrfachrefle
xionen wieder austreten.
Um die insbesondere bei Wind in die Lärmschutzwand eingelei
teten Querkräfte auffangen zu können, ist vorgesehen, daß
zwischen jeweils benachbarten Scheiben ein formschlüssig mit
diesen verbindbarer Diagonalholm angeordnet ist. Das jeweili
ge Ende des Diagonalholmes ist entsprechend dem Pflanzrippen
brett in die Scheibe einsteck- und mit ihr verbindbar, ohne
daß es zusätzlicher Befestigungsmittel bedarf.
Um insbesondere während der Pflanzzeit das Anwachsen der
Pflanzen zu unterstützen ist vorgesehen, daß jede Scheibe im
Bereich der Krone der Lärmschutzwand benachbart jedes Schen
kelbereiches eine in Längsrichtung der Lärmschutzwand ange
ordnete Durchgangsbohrung aufweist und durch die Durchgangs
bohrungen der benachbarten Scheiben ein wasserführender Trop
ferschlauch geführt ist. Beim anfänglichen Bewässern tritt
ein Teil des Wassers unmittelbar im Bereich der Krone der
Lärmschutzwand in die Erde ein, das restliche Wasser bahnt
sich langsam seinen Weg nach unten entlang der Pflanzrippen
bretter durch überklettern der Bretter und dringt mit fort
schreitender Bewässerungsdauer bis ins Innere der Lärmschutz
wand ein.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in der Beschreibung der
Figuren und in den Unteransprüchen dargestellt, wobei bemerkt
wird, daß alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von Ein
zelmerkmalen erfindungswesentlich sind.
In den Figuren ist die Erfindung an einer Ausführungsform
beispielsweise dargestellt, ohne auf diese Ausführungsform
beschränkt zu sein. Es zeigt
Fig. 1 eine räumliche Ansicht der erfindungsgemäßen Lärm
schutzwand ohne Erdschüttung,
Fig. 2 eine Aufsicht auf ein Pflanzrippenbrett,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Pflanzrippenbrettes,
Fig. 4 einen Mittelquerschnitt durch das Pflanzrippenbrett,
Fig. 5 eine Detailansicht des Bereiches A der Lärmschutz
wand,
Fig. 6 bis 8 Detailansichten zur Verdeutlichung der Schall
reflexion bei unterschiedlichen Schallauftreffwinkeln.
Die in der Fig. 1 gezeigte Lärmschutzwand besteht im wesent
lichen aus einstückigen Scheiben 1 und jeweils benachbarte
Scheiben 1 verbindenden Pflanzrippenbrettern 2. Jede Scheibe
1 weist die Form eines gleichschenkligen Trapezes auf, sym
metrisch zur Mittelachse 3 ist eine trapezförmige Öffnung 4
vorgesehen. Zur Erhöhung der Biegesteifigkeit erstrecken sich
über die Länge der seitlichen Scheibenränder senkrecht zu
diesen Ansätze 5. Die zwischen den Ansätzen 5 und der Ausneh
mung 4 verbleibenden beiden Schenkelbereiche 6 und 7 der
Scheibe 1 weisen jeweils aus sechs Schlitzen 8 bestehende
Schlitzreihen auf. Wie insbesondere der Darstellung der Fig.
5 zu entnehmen ist, verlaufen die Schlitzreihen parallel zu
den Ansätzen 5 unter einem Winkel α von 10° zur Senkrechten.
Jeder Schlitz 8 ist T-förmig ausgebildet, wobei der Balken
9 des betreffenden Schlitzes 8 einen geringfügig größeren
Querschnitt als der des jeweiligen Endes 10 des Pflanzrippen
brettes 2 aufweist und der stumpf auf die Mitte des Balkens
9 stoßende Steg 11 des Schlitzes 8 eine Breite besitzt, die
geringfügig größer ist als die Breite des verjüngten Quer
schnittsbereiches 12 des Pflanzrippenbrettes 2. Die Tiefe des
Steges 11 entspricht etwa der doppelten Stärke des Endes 10
des Pflanzrippenbrettes 2. Der Balken 9 des Schlitzes 8 ist
mit seinem dem Ansatz 5 zugewandten Ende nach oben geneigt,
der Neigungswinkel β′ beträgt 45° zur Horizontalen.
Alle Pflanzrippenbretter 2 sind identisch ausgebildet, wie
insbesondere der Darstellung der Fig. 2 bis 4 zu entneh
men ist, weisen sie einen rechteckigen Querschnitt auf, beab
standet von den beiden Enden 10 jedes Pflanzrippenbrettes 2
befinden sich die verjüngten, gleichfalls einen rechteckigen
Querschnitt aufweisenden Bereiche 12. Beabstandet von den
Bereichen 12 ist zwischen diesen auf der Oberseite benachbart
zur Längskante 15 eine Verstärkungsrippe 16 angeordnet, die
sich senkrecht zur Oberseite 14 erstreckt. Der Querschnitt
der Verstärkungsrippe 16 nimmt entsprechend der Biegemomen
tenlinie des Pflanzrippenbrettes 2 zur Brettmitte hin zu.
Zum Errichten der Lärmschutzwand werden zunächst zwei Schei
ben 1 in einem solchen Abstand voneinander aufgestellt, der
etwa der Länge eines Pflanzrippenbrettes 2 entspricht. Es
wird dann ein erstes Pflanzrippenbrett 2 mit einem Ende 10
beispielsweise durch den Balken 9 des obersten Schlitzes 8
des Schenkelbereiches 6 gesteckt und bei Deckung des verjüng
ten Bereiches 12 mit dem Steg 11 des Schlitzes 8 das Pfanz
rippenbrett 2 in den Steg 11 hineinbewegt, wo es in Anlage
mit dem Grund 17 des Steges 11 gelangt. In dieser Stellung
ist das Pflanzrippenbrett 2 entsprechend der Orientierung des
Balkens 9 unter einem Winkel β von 45° zur Horizontalen ge
neigt, es durchsetzt die untere Hälfte des Steges 11. In der
geschilderten Art und Weise wird das andere Ende 10 dieses
Pflanzrippenbrettes 2 mit dem entsprechenden anderen Schlitz
8 der anderen Scheibe 1 verbunden, es werden anschließend die
weiteren Pflanzrippenbretter 2 in die korrespondierenden
Schlitze 8 eingesetzt. Wie bei der mittleren Scheibe 1 a der
Lärmschutzwand dargestellt, ermöglicht es die Tiefe des Ste
ges 11, die der doppelten Stärke des Endes 10 des Pflanzrip
penbrettes 2 entspricht, daß von beiden Seiten der Scheibe
1 a Pflanzrippenbretter 2 in den gleichen Schlitz 8 eingesteckt
werden können, das obere Brett sichert dabei das untere Brett.
Durch die Ausbildung und Anordnung der Scheiben 1 und Pflanz
rippenbretter 2 entsteht ein in sich stabiles Gebilde, es be
darf keiner zusätzlichen, die Scheiben 1 haltenden Fundamen
te, die Scheiben 1 stützen sich vielmehr unmittelbar auf dem
verfestigten Boden oder gegebenenfalls einem unterhalb des
Aufstandsbereiches der Scheiben 1 angeordneten ein Einsinken
der Scheiben in die Erde verhindernden Stampfbetonfundament
ab. Um ein Kippen der Lärmschutzwand in Längsrichtung bei
großen Windlasten zu vermeiden, sind in größeren Abständen
Windverbände angeordnet. Sie bestehen aus quadratischen Dia
gonalholmen 18 mit an deren Enden befindlichen Nasen 19, die
oben in der einen Scheibe und unten in der benachbarten
Scheibe eingebrachte L-förmige Löcher 20 besitzen. Der jewei
lige Windverband wird montiert, indem die nach unten gerich
teten Nasen 19 zunächst in den senkrechten Schenkel 21 der
entsprechenden Löcher 20 eingeführt werden, und anschließend
der Holm 18 unter einer Drehbewegung von 90° in den waagerech
ten Schenkel 22 gezogen wird, bis er seitlich an der Scheibe
1 anliegt und die Nase 19 die Scheibe 1 hintergreift.
Die Scheiben 1 und die mit Verstärkungsrippen versehenen
Pflanzrippenbretter 2 sind jeweils einstückig ausgebildet,
sie bestehen aus Kunststoff, beispielsweise Polyurethan oder
Recycling-Material, die Teile sind gepreßt oder in Formen ge
gossen und weisen ein homogenes Gefüge auf.
Insbesondere die Fig. 1 und 5 bis 8 verdeutlichen die bei
der erfindungsgemäßen Lärmschutzwand durch die Lage der
Pflanzrippenbretter in den Scheiben und zueinander sowie die
Gestaltung der Pflanzrippenbretter erzielbaren Vorteile. So
weisen die einzelnen Pflanzrippenbretter einen solchen freien
Abstand zueinander auf, daß die untere Kante 24 und die obe
re Kante 25 zweier benachbarter Pflanzrippenbretter 2 etwa
auf der Schnittkegellinie 26 der Erdfüllung liegen, die unter
einem Winkel γ von etwa 45° zur Horizontalen verläuft. Die
Pflanzerde kann damit offen in der Lärmschutzwand gehalten
werden, wobei die im Bereich der unteren Kanten 24 der Pflanz
rippenbretter 2 angeordneten Verstärkungsrippen 16 dienen
nicht nur der Erhöhung des Widerstandsmomentes der Verstär
kungsrippe sondern halten gleichfalls die Pflanzerde zurück.
Durch die Vielzahl der Pflanzrippenbretter und deren Stellung
zur Schallquelle wird eine Oberflächenstruktur mit hoher
Feingliedrigkeit und verschiedenen schiefen Ebenen erreicht,
wobei große, der Schallquelle zugewandte Flächen aus dem hoch
absorbierendem Medium Erde/Pflanzen bestehen.
Die Fig. 6 bis 8 verdeutlichen, daß aufgrund der genann
ten Feingliedrigkeit und der verschiedenen schiefen Ebenen
die Schallwellen nicht sofort zurückgeworfen werden, sondern
erst nach Mehrfachreflexionen unter Einschluß des Mediums
Erde/Pflanzen austreten. Fig. 6 zeigt dabei den Schallein
tritt im oberen Drittel, mit S ist der Schalleintritt be
zeichnet, mit r der Schallaustritt bzw. die Reflexion, die
Fig. 7 zeigt den Schalleintritt im unteren Drittel und die
Fig. 8 den mittigen Schalleintritt. Die Mehrfachreflexionen
führen dazu, daß mit der erfindungsgemäßen Lärmschutzwand ein
unerwartet hoher Schallabsorptionsgrad von etwa 18 db(A) nach
ZTV-LSW 81 erreicht werden kann, so daß die Lärmschutzwand
als hoch absorbierend einzustufen ist.
Die Anordnung der Reihen von Pflanzenrippenbrettern unter dem
Winkel α von 10° zur Vertikalen ermöglicht es, die Lärmschutz
wand sehr steil zu stellen, so daß sie nur etwa 1/6 des Plat
zes üblicher Konstruktionen bedarf. Trotz der steilen Anord
nung ist die geneigte Stellung der Pflanzrippenbretter unter
dem Winkel β von 45° das Auffangen der natürlichen Bewässe
rung möglich, so daß ein Begrünen ohne künstliche Bewässerung
möglich wird. Um den Pflanzen das Anwachsen im ersten Jahr
zu erleichtern, ist eine Bewässerungsvorrichtung in Art was
serführender Tropferschläuche 27 vorgesehen, jeweils ein
Tropferschlauch 27 ist im Bereich der Krone 28 der Lärmschutz
wand benachbart jedes Schenkelbereiches 6 bzw. 7 in Längs
richtung der Lärmschutzwand angeordnet und durchsetzt ent
sprechende in Längsrichtung der Lärmschutzwand in die Schei
ben 1 eingebrachte Durchgangsbohrungen 29. Mittels der was
serführenden Tropferschläuche 27 erfolgt eine langsame Berie
selung der Pflanzerde unter optimaler Ausnutzung der Wasser
kapazität. In der ersten Bewässerungsphase bahnt sich das
Wasser langsam seinen Weg nach unten, entlang der Pflanzrip
penbretter 2 durch Überklettern der Bretter, wie in der
Fig. 5 schematisch durch die Pfeile D verdeutlicht und dringt
in die lose Erde der Pflanznieschen ein. Bei fortschreitender
Bewässerung gelangt das Wasser in die stärker verdichteten
Erd-Außenzonen und dringt schließlich in den stark verdich
teten Erdkern ein, bis die Wand komplett durchfeuchtet ist.
Bei trockener Witterung erfolgt die Wasserabgabe in umge
kehrter Reihenfolge, der Kern gibt das Wasser langsam an die
Oberfläche ab. Die Berieselung durch die wasserführenden
Tropferschläuche bietet als zusätzlichen Effekt die Möglich
keit des Verdichtens der eingefüllten Erde mittels Einschläm
men. Es wird hierdurch ein mehrmaliges Nachfüllen der Erde
bis zu erwartenden Setzungen im ersten Jahr vermieden. Aus
schwemmungen sind infolge des langsamen Eintrittes des Was
sers in die Pflanzerde nicht zu verzeichnen.
- Bezugszeichenliste
1 Scheibe
1 a mittlere Scheibe
2 Pflanzrippenbrett
3 Mittelachse
4 Ausnehmung
5 Ansatz
6 Schenkelbereich
7 Schenkelbereich
8 Schlitz
9 Balken
10 Ende
11 Steg
12 verjüngter Querschnittsbereich
13 Querachse
14 Oberseite
15 Längskante
16 Verstärkungsrippe
17 Grund
18 Diagonalholm
19 Nase
20 Loch
21 Schenkel
22 Schenkel
24 untere Kante
25 obere Kante
26 Schüttkegellinie
27 Tropferschlauch
28 Krone
29 Durchgangsbohrung
Claims (12)
1. Bepflanzbare Lärmschutzwand, insbesondere zur Abschirmung
von Autostraßen, Schienenwegen und industriellen Lärmquel
len, bei der zumindest die der Lärmquelle zugewandten Flä
che der Lärmschutzwand von deren Krone ausgehend zur Lärm
quelle hin geneigt ist, mit parallel und beabstandet zu
einander angeordneten Haltekonstruktionen, wobei zwischen
jeweils benachbarten Haltekonstruktionen Pflanzrippenbret
ter schräg angeordnet und mit ihren Enden zumindest in den
der Lärmquelle zugewandten Bereichen der Haltekonstruktio
nen in diese einsteckbar sind, gekennzeichnet durch fol
gende Merkmale:
- a) Die jeweilige Haltekonstruktion ist als einstückige, rahmenartige Scheibe (1) ausgebildet,
- b) die Scheibe (1) weist entsprechend der Stellung der Pflanzrippenbretter (2) schräg verlaufende Schlitze (8) auf, deren Querschnitt zumindest so groß ist wie die der Enden (10) der Pflanzrippenbretter (2),
- c) die Pflanzrippenbretter (2) sind beabstandet zu ihren jeweiligen Enden (10) mit gegenüber den Endquerschnit ten verjüngten Querschlitzbereichen (12) versehen,
- d) die Enden (10) der Pflanzrippenbretter (2) hintergrei fen die Scheibe (1),
- e) die Scheiben (1) und die Pflanzrippenbretter (2) beste hen aus Kunststoff.
2. Lärmschutzwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die rahmenartige Scheibe (1) die Form eines Trapezes,
insbesondere eines gleichschenkligen Trapezes aufweist und
die Pflanzrippenbretter (2) in beiden Schenkelbereichen
(6, 7) der Scheibe (1) angeordnet sind.
3. Lärmschutzwand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der jeweilige Schlitz (8) T-förmig ausgebil
det ist, wobei der Balken (9) des Schlitzes (8) einen ge
ringfügig größeren Querschnitt als der des jeweiligen En
des (10) des Pflanzrippenbrettes (2) aufweist und der
stumpf auf dem Balken (9) stoßende Steg (11) des Schlitzes
(8) eine Breite besitzt, die geringfügig größer ist als
die Breite des verjüngenden Querschnittsbereiches (12) des
Pflanzrippenbrettes (2).
4. Lärmschutzwand nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefe des Steges (11) der doppelten Stärke des En
des (10) des Pflanzrippenbrettes (2) entspricht.
5. Lärmschutzwand nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die rahmenartige Scheibe (1) zwischen
den beiden in den Schenkelbereichen (6, 7) der Scheibe (1)
angeordneten Schlitzreihen eine Ausnehmung, insbesondere
eine trapezförmige Ausnehmung (4) aufweist.
6. Lärmschutzwand nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Scheibenrand in den Schenkelberei
chen (6, 7) sich über die Länge der Schenkel und senkrecht
zu diesen erstreckende Ansätze (5) aufweist.
7. Lärmschutzwand nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Pflanzrippenbrett (2) zwischen
den an beiden Enden (10) befindlichen verjüngenden Bereichen
(12) eine sich senkrecht zur großen Brettfläche (14) er
streckende Verstärkungsrippe (16) aufweist.
8. Lärmschutzwand nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt der Verstärkungsrippe (16) entspre
chend der Biegemomentenlinie des Pflanzrippenbrettes (2)
zur Brettmitte zunimmt.
9. Lärmschutzwand nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verstärkungsrippe (16) auf der Obersei
te (14) des Pflanzrippenbrettes (2) im Bereich der dem
Innenraum der Lärmschutzwand benachbarten Längskante (15)
angeordnet ist.
10. Lärmschutzwand nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß alle Pflanzrippenbretter (2) identi
sche Abmessungen aufweisen und die im jeweiligen Schenkel
bereich (6, 7) befindliche Reihe von Pflanzrippenbrettern
(2) unter einem Querneigungswinkel von 8 bis 12°, insbe
sondere 10° zur Vertikalen und die einzelnen Pflanzrip
penbretter (2) unter einem Querneigungswinkel von 40 bis
50°, insbesondere zur Horizontalen geneigt angeordnet
sind und einen solchen freien Abstand zueinander aufwei
sen, daß die untere (24) und die obere Kante (25) zweier
benachbarter Pflanzrippenbretter (2) etwa auf der Schütt
kegellinie (26) der Erdfüllung liegen.
11. Lärmschutzwand nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen jeweils benachbarten Schei
ben (1) ein formschlüssig mit diesen verbindbarer Diago
nalholm (18) angeordnet ist.
12. Lärmschutzwand nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Scheibe (1) im Bereich der Krone
(28) der Lärmschutzwand benachbart jedes Schenkelberei
ches (6, 7) eine in Längsrichtung der Lärmschutzwand an
geordnete Durchgangsbohrung (29) aufweist und durch die
Durchgangsbohrungen (29) der benachbarten Scheiben (1)
ein wasserführender Tropferschlauch (27) geführt ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873712710 DE3712710A1 (de) | 1987-04-14 | 1987-04-14 | Bepflanzbare laermschutzwand |
DE8888105440T DE3867678D1 (de) | 1987-04-14 | 1988-04-06 | Bepflanzbare laermschutzwand. |
EP88105440A EP0286957B1 (de) | 1987-04-14 | 1988-04-06 | Bepflanzbare Lärmschutzwand |
AT88105440T ATE71679T1 (de) | 1987-04-14 | 1988-04-06 | Bepflanzbare laermschutzwand. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873712710 DE3712710A1 (de) | 1987-04-14 | 1987-04-14 | Bepflanzbare laermschutzwand |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3712710A1 true DE3712710A1 (de) | 1988-11-03 |
Family
ID=6325641
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873712710 Withdrawn DE3712710A1 (de) | 1987-04-14 | 1987-04-14 | Bepflanzbare laermschutzwand |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3712710A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1987
- 1987-04-14 DE DE19873712710 patent/DE3712710A1/de not_active Withdrawn
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